1881 / 58 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Mar 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Bremen

8

diese Abnahme

und Cöln fand 8 Luftdrucks erst am 25.,

inn Karleruhe erst am 26. statt.

. 49 Eluropas zeigen gegen die Vorwoche wenig Veränderung. deutschen Städte war die allgemeine

E11“ III

1

8 2 E“

2

und in Berlin eine Abnahme, in den ost⸗ 3 eine Zunahme der Sterblichkeit. nahme

Die Sterblichkeitsverhältnisse der meisten größeren FSledie

ür die Sterblichkeitsverhältnißzahl im Vergleich zur Vorwoch wenig verändert, 25,3 gegen 25,4 (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet); doch zeigt sich in den west⸗ und süddeutschen Städten, sowie in den Städten an der Nordseeküste und mitteldeutschen Städ⸗ Namentlich erscheint die Theil⸗ des Säuglingsalters an der Sterblichkeit wieder erhöht.

Unter den Todesursachen erscheinen besonders in deutschen Städ⸗

en Masern, Scharlachfieber und Diphtherie in größerer Zahl. Ma⸗

sern grassiren in Flensburg,

aber auch in Nürnberg, Straßburg, Hamburg.

Kolmar, Krakau und Paris zeigten sich Masern häufig.

Scharlachfieber herrschen in Cöln, Düsseldorf, Coblenz, auch in Dres⸗

Dirphtherie b Mürnberg, Straßburg, Wien wieder zahlreiche Todesfälle.

den,

München, Berlin war die

Zahl der Opfer eine größere. bedingte

in Berlin, Dresden, München, Stuttgart, In Pest

und Paris hat die Zahl der Todesfälle gleichfalls zu⸗, in Danzig

und Breslau abgenommen.

allgemein, namentlich in Paris und St. Petersburg, abgenommen. Auch

Todesfälle an Flecktyphus wurden seltener; aus St. Petersburg werden 20,

4 aus Krakau, London, Valen cia, Murcia je 1, aus deutschen Städten kein

weiterer Todesfall daran gemeldet. Die Pocken erfuhren in Wien,

Pest, Paris, London mäßige Nachlässe. Aus Aachen wurden 5, aus

Mlünchen und Regensburg je

Zahl der Todesfälle wieder auf 6.

1 Pockentodesfall zur Meldung ge⸗ bracht. In beschränkter Zahl zeigten sich Pocken in Krakau, Prag, St. Petersburg, Saragossa, Alexandria. In Malaga stieg die Auch in Philadelphia hat die Zahl der Pockentodesfälle ein wenig abgenommen.

Der XXVII. Band der statistischen Nachrichten von den preußischen Eisenbahnen, bearbeitet auf Anordnung des

Ministers der öffentlichen Arbeiten von dem technischen Eisenbahn⸗

Büreau des Ministeriums (Berlin, 1880. Verlag von Ernst & Korn,

Gropiussche Buch⸗ und Kunsthandlung), veröffentlicht die Ergebnisse des Betriebsjahres 1879 bzw. 1879 —80 für 8 Staatsbahnen von 6138,97 km Länge Ende 1879, 7 für Rechnung des Staats ver⸗ walteten Eisenbahnen von 3697,62 km (einschl. der 45,99 km langen Militärbahn), 6 Privatbahnen unter Staatsverwaltung 3521,28 km und 29 Privatbahnen unter Privatverwaltung = 6448,24 km, zusammen 19 806,11 km, gegen 18 650,82 km Anfangs 1879. Außerdem befanden sich noch 616,50 km Eisenbahn⸗ strecken in Preußen, wogegen 1120,89 km der obigen 19 806,11 km außerhalb Preußen lagen, so daß sich die Länge der in Preußen

betriebenen Bahnen auf 19 301,79 km stellte. Von den 19 806,11 km —+¼ 48 158,

Bahnen waren 102 56 km von den Eigenthümern verpachtet und 430,71 km wurden pachtweise betrieben, so daß sich die Betriebs⸗ länge Ende 1879 auf 20 134,26 km stellte. Doppelgeleisig waren von der Bahnlänge 6795,33 km. 3

Das vom Staate konzessionirte Anlagekapital betrug 3 932 142 350 und zwar 1 370 173 008 in Stammaktien, 327 633 900 in Prioritäts⸗Stammaktien und 2 234 935 442 in Prioritäts⸗Obligationen. Verwendet waren bis Ende 1879 5 202 671 901 oder 261 222 pr. Kilometer (bei den Staats⸗ bahnen 1 520 096 548 = 245 022 pr. Kilometer, bei den für Rechn ng des Staats verwalteten Eisenbahnen 1 137 275 270 = 310 175 pro Ktilometer, bei den unter Staatsverwaltung stehenden Privatbahnen 1 069 402 303 = 305 387 pr. Ki⸗ lometer, bei den übrigen Privathahnen 1 475 897 780 225 522 pro Kilometer).

An Trankportmitteln waren Ende 1879 vorhanden 7152 Lokomotiven (3,6 pr. 10 km Bahn), 10 828 Personenwagen (5,5) und 148 491 Lastwagen (7,4). Die Lokomotiven durchliefen

124 623 817 Nutzkilometer (durchschnittlich 17 999), die Personen-

wagen 815 389 769 Achslilometer (durchschnittlich 32 023), die Last⸗

wapen 4 575 749 129 Achskilometer (durchschnittlich 15 182). Befördert wurden auf den Bahnen 8 891 256 523 t (2 km,

durchschnittlich pro Achse 29 501 tkm, pro Achskilometer 2,02 t,

die Ladungsfähigkeit der Lastwagen betrug durchschnittlich 4749 kg 1

pro Achse) und 114 402 292 Personen excl. auf Abonnementsbillets, 100 482 982 t Eilgut und gewöhnliches Frachtgut und 4 631 179 t Post ut, Militärgut, Bahngut, Vieh und Fahrzeuge. Es durchfuhr jede Person im Durchschaitt 33,2 km., jede Tonne Gut 82,2 km. Dabei sind eingekommen für die Person 3,52 ₰, für die Tonne Gut 4,33 pro Kilometer. Im Ganzen sind 3 797 171 689 Personen⸗ kilometer und 8644 624 978 tkm der Güter gefördert worden, durchschnittlich pro Kilometer Bahn 196 843 Personenkilometer und 439 337 tkm Güter.

Die Einnahmen haben betragen 138 908 066 aus der Per⸗ sonenbeförderung zusätzlich der Gepäcküberfracht (24,5 % der Gesammt⸗ einnahme, 7201 pro Kilometer), 383 526 168 (67,8 %. 19 491 pro Kilometer) aus dem Güterverkehr, dem Vieh⸗ und Equipagen⸗ transport und 43 455 545 (7,7 %) aus sonstigen Einnahmen, im Ganzen 565 889 719 (28 673 pro Kilometer umgerechnet 1 040 404 Einnahmen: Vergütigurg für Benutzung von Bahn⸗ strecken durch fremde Bahnverwaltungen)

Die reinen Betriebsausgaben haben betragen: 1) 79 610 358 (29,3 %) für die Bahr verwaltung, 2) 163 361 367 (60,1 %, 1,31 pro Nutzkilometer) für die Transportverwaltung, 3) 28 623 303 (10,6 %, ad 1 und 3: 5494 pro Kilometer Bahn⸗ länge), zusammen 1— 3: 271 595 028 (13 787 pro Kilometer 2,18 pro Nutzkilometer), 4) für Erneuerungen, Ergänzungen u. drgl. 35 140 617 ℳ, 5) an Vergütungen für Benutzung fremder Bahnen 4 487 012 Die Gesammtaus gaben stellten sich hiernach auf 311 222 657 (ohne Nr. 5: 15 571 pro Kilometer) oder 48,1 % der Bruttocinnahmen, und nach Abrechnung der Einnahme aus der Benutzung der Bahnstrecken durch fremde Bahnverwaltungen auf

0.

Der Ueberschuß belief sich auf 294 294 751 oder 14 886 pro Kilometer oder 5,70 % des verwendeten Anlagekapitals. Auf die Aktien des Stanmkapitals wurden im Durchschnitt 4,67 %, mit Hinzurcchnung der Stagtsgarantie 4,91 % Dividende, auf die Priori⸗ dts⸗Stamwmaktien 3,33 % Zinsen gezahlt. Im Durchschnitt erhielt das zinslerechligte Anlagekapital 4,29 %, mit Staatsgarantie 4,45 %.

Die Reservefonds bhatten Ende 1879 eine Höhe ron 19 202 925 ℳ, die Erneuerungsfonde? eine solche von 145 935 913 b Der dem Reichstage zugegangenen neunten Denkschrift

über die Ausführung der Münzgesetzgebung entnehmen wir solgende Daten: Den Münzstätten sind bis Ende 1880 zur Aus⸗

V Fraͤgnaß an Reichsgoldmünzen zugegangen: 946 513,6995 Pfund

Priratrechnung, lusammen 1 256 238,3824 Pfund Feingold.

Feingold auf Reichsrechnung und 309 724,6839 Pfund Feincold duf on

diesen 1 256 238,3824 Pfund Feingold hatten die Münzstätten bis

Entde 1880 zur Ansprägung von Reichsgoldmünzen 1 252 501,1434

Pfund feir, worunter 306 333,0394 Pfund fein zur Prägung für Privat⸗ rechnung, verwendet, und hieraus 1395 für ein Pfund fein

RRre soigenden Betrig in Reichegolrmünzen dergestent ie Gonde den

8775

Zahres 1880 1 270 509 920 in Doppelkronen, 448 759 250 in Kroven, 27 969 925 in halben Kronen, zusammen 1 747 239 095 (barunter auf Privatrechnung 427 334 590 ℳ); im Jahre 1880 wur⸗ den ausgeprägt 2 398 200 in Deppelkronen, 25 594 040 in Kronen. Als richt mehr umlaufsfähig wurden bis Ende des Jahres 1880 ecingezogen 327 020 in Deppelkroner, 253 920 in Kronen,

in halben Kronen. Bei der Goldausprägung für Reichs⸗

rechnung ist bis Ende 1880 ein Bruttomünzgewinn von

8 230 834,29 entstanden. Goldankäufe sind im 1 1880 für

Rechnung des Reschs nicht bewirkt worden, dagegen hat die Reichs⸗ bank von Privaten 46 208 628,14 Gold erworben, so daß die ge

sammten Woldankänfe der Reichsbank bis Ende des Jahres 1880 456 691 041,79 betrugen.

geordnete Umprogurg ron 5 Millionen Mark Zwanzigpfennigstücke

Sterbefälle an Unterleibstyphus haben der Denkschrift bis Ende März 1880 wie

lich zwei Mal gemolken werden;

8 Hälfte in Ein⸗ und Zweimarkstücke im Jahre 1880 beendigt worden.

Als nicht mehr umlaufsfähig wurden bis Ende des Jahres 1880 von Reichssilbermünzen im Ganzen 8549,90 eingezogen. Danach vertheilte sich der dem Verkehr übergebene Betrag von Reichssilber⸗ münzen Eade 1880 auf die einzelnen Sorten in der Weise, daß in Fünfmarkstücken 71 650 575 ℳ, in Zweimarkstücken 101 024 056 ℳ, in Einmarkstücken 152 209 7116 ℳ, in Fünfzigpfennigstücken 71 485 646,50 ℳ, in Zwarzigpfennigstücken 30 717 403,40 ℳ, zu⸗ sammen 427 087 396,90 im Umlauf waren.

Der bei der Silberausprägung entstandene Bruttomünzgewinn belief sich bis Ende 1880 auf 41 599 052,32 Von den im Ganzen bis Ende 1880 ausgeprägten 35 160 344,45 Nickelmünzen und 9 595 930,27 Kupfermünzen wurden als nicht mehr umlaufs⸗ fähig bis Ende 1880 260,16 eingezogen. Eine Einziehung von Landessilbermünzen, sowie eine Herstellung und Verwerthung von Silberbarren hat im Jahre 1880 nicht stattgefunden. Der Bestand an Silberbarren hat sich im Jahre 1880 durch nachträgliche Ver⸗ rechnung von 206 146 Pfund fein und durch Ueberweisung von 20 Pfund fein an deutsche Münzstätten gegen Wertherstattung auf 339 126,026 Pfund fein verringert.

Die finanziellen Ergebnisse der Münzreform berechnen sich nach folgt: Einnahmen 81 728 134,76 ℳ, Ausgaben 125 797 574,41 (davon 96 570 748,07 Verluste beim Verkauf des Silbers, 2 743 153,50 Verluste beim Verkauf von Kupfer), also verblieb zu Lasten der Reichskasse eine Mehrausgabe von 44 069 439,65

Einfuhr im deutschen Zollgebiet. Nach dem neuesten für den Monat Januar d. Js. ausgegebenen Heft der Sta⸗ tistik des Deutschen Reichs hat die zollpflichtige Waareneinfuhr im genannten Monat im Vergleich zu dem Monat Januar des Vor⸗ jahres im Allgemeinen erheblich zugenommen. Von den wichtigeren Waarenartikeln haben die nachbenannten größere Einfuhren aufzu⸗

weisen: Baumwollengarne (alles in Doppelcentnern) + 5583, leinene

Garne und Zwirne + 8177, darunter 1 Farbholzextraͤkte + 1697, rohe Soda + 2216, Roheisen, Brucheisen, Luppeneisen, Rohschienen, Ingots zusammen + 130 710, Getreide + 772 858, Malz + 59 674, Raps und Rübsaat + 19 793, Holz⸗ borke und Gerberlohe + 10 603, weiches, europäisches Holz, roh, blos behauen oder gesagt + 245 620, außereuropäische Hölzer + 26 028, Holz⸗ und Korkwaaren + 1410, Maschinen mit Ausnahme der Lokomotiven, Lokomobilen und Dampf⸗ kessel + 856, Leder + 1709, Wein in Fässern + 2268, Schaumwein + 591, Fleisch + 6787, Korinthen + 2502, Heringe (Tonnen) + 35 613, roher Kaffee + 34 947, getrocknetes Obst + 10 939, geschrotene ꝛc. Körner, Graupe ꝛc. + 7422, Mehl unbearbeitete Tabaksblätter + 7090, Thee + 577, Olivenöl + 1000, Leinöl, Palmöl, Kokosnußol zusammen + 10 601, Schmalz + 11 972, Stearin + 1280, Talg + 4424, Papier + 1615, Petroleum + 324 314, Dachschiefer ꝛc. + 26 153, Eier + 759, Rindvieh (alles in Stück) + 3190, Schweine +† 11 991, Schafvieh + 226. Zu brachten bleibt bei Beurtheilung dieser Zahlen, daß in den ersten Monaten des Jahres 1880 die Einfuhr fast aller hier genannten Waarenartikel nach der im Jahre 1879 vor⸗ aufgegangenen beträchtlichen Steigerung sehr erheblich gesunken war. Wesentlich abgenommen hat dagegen im Vergleich zum Monat Januar des Vorjahres die Einfuhr von Baumwolleu⸗ waaren, Aetznatron, Materialeisen, ganz groben und groben Eisenwaaren fast jeder Art, nur mit Ausnahme von Ankern und Ketten, von welchen 2617 Doppelcentner mehr eingegangen sind; Glas und Glaswaaren mit Ausnahme von rohem, ungeschliffenen Spiegelglas; hartem, europäischen Holz, roh,

rohe Leinengarne + 7456,

behauen oder gesägt; Kleidern, Leibwäsche und Putzwaaren; Kupfer⸗

schmiedewaaren; Leinewand; Butter; Tapeten; Porzellan; Selden⸗ und Halbseidenwaaren; Wollengarn und Wollenwaaren. Bei Baum⸗ wollenwaaren beträgt die Abnahme nach Abrechnung der Spitzen und Stickereien, von welchen 81 Doppelcentaer mehr eingegangen sind, 1335, bei Glas und Glaswaaren 1873, bei Hartholz 10 442, bei Lein⸗ wand ꝛc. 1940, bei Wollengarn 1639, bei Seiden⸗ und Halbseiden⸗ waaren 230 und bei Wollenwaaren 2264 Doppelcentner. Es ist wohl anzunehmen, daß diese Minderbezüge in der am 1. Januar 1880 er⸗ fol ten Einführung bezw. Erhöhung von Zöllen mit begründet sind.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Die Nr. 13 der Schriften des Milchwirthschaftlichen Vereins zu Bremen ist soerben im Verlage von M. Heinsius in Bremen erschienen. Dieselbe behandelt: Das Melken und dessen Bedeutung für Entwickelung und Thätigkeit der Milchdrüse (Vor⸗ trag, gebalten im akademisch⸗landwirthschaftlichen Verein in Leipzig von Dr. J. Brümmer). Der Verfasser führt aus, daß eine ganz besondere Beachtung das reine Ausmelken der Kühe, die Rein⸗ lichkeit in den Ställen, das Waschen der Euter und das Rei⸗ nigen der Hände der Milcherinnen verdienen. Gute Milchkühe müß⸗ ten, wenn sie frischmelkend seien, täglich drei Mal, die übrigen täg⸗ die beste Zeit zum Melken sei die vor der Fütterung; das elken nach der Fütterung störe den Verdauungsprozeß, besonders wenn die Thiere sich schon gelagert hätten und wieder aufstehen sollten. Das Melken mit Melk⸗ röhren und Melkmaschinen hält der Verfasser für durchaus schädlich, da das Melken eine Arbeit sei, welche mit Verständniß, mit Berück⸗ sichtigung der Individualität der Thiere und vieler anderer Momente vorgenommen werden müsse, und niemals auch nicht durch die besten Maschinen geschafft werden koͤnne. Mit dem Melken müsse man 6—8 Wochen vor der Geburt aufhören, wenn die Kuh nicht von selbst trocken werde; auch darin geschähen häunfig Fehler, daß man die Kühe zu früh zu melken aufhöre, weil sie anscheinend nur noch wenig Milch gäben, denn diese Milch sei besonders fett, und das Trockenstehen stelle sich dann in der Folge immer früher ein.

So eben erschien: Die Rothbuche in Bezug auf Ertrag, Zuwachs und Form, unter Zugrundlegung der an der Königl. würt⸗ tembergischen forstlichen Versuchsanstalt angestellten Untersuchungen, bearbeitet von Dr. Frarz Baur, ordentl. Professor der Forstwissen⸗ chaft an der Unirersität München. Mit sechs lithographirten Tafeln,

eerlin 1881. Verlag von Paul Parev. Der erste Theil dieses Buches behandelt die Ertrags⸗ und Zuwachsverhältnisse der be. buche, der zweite die Formverbältnisse derselben. Im ersten Theile beklagt der Verfasser, daß die Rotbbhuche, welche in früherer Zeit neben der Eiche der Hauptwaldbaum in Deutschland gewesen sei, jetzt in neuerer Zeit, besonders seit Anfang dieses Jahrhunderts, so sehr an Terrain verloren habe und bis auf wenige, nur eine geringe Mor⸗ genzahl im Verhältnisse der ganzen Waldfläche enthaltende Wälder von der schneller wachsenden Kiefer oder Fichte ganz verdrängt sei. Durch den mit steigender Bevölkerung fortschreitenden landwirth⸗ schaftlichen Betrieb verfielen die besten Buchenbestände der Rodung, wurden nicht wieder angeschont, sondern zu Ackerland benutzt, welches war augenblicklich höhere Erträge bringe, jedoch auf die

auer nicht den nachhaltigen Ertrag rationell bewirthschafteter Buchen, die doch bekanntlich als Brennholzbaum von keiner anderen Holzart übertroffen würden, nicht ersetzen könnten. Der Verfasser ist weit davon entfernt, den reinen Buchenhochwald in allen Fällen, in denen überhaupt mit Rücksicht auf den Boden der Anbau der Roth⸗ buche angewandt ist, zu vertheidigen, ist vielmehr im Gegentheil der Arsicht, daß überall Mischungen, besonders die Buchen, zuerst als Unterholz unter Kiefern, zu empfehlen sind Die Rothbuche nimmt, wie der Verfasser ausführt, in reinem Bestande in Württemberg 20,6 % der Staattwaldfläche ein, in Preußen 16 %, während die Rothbuche in reinem Bestand im Regierungsbezirk Schleswig 57 %, in Minden 58 %, in 68 %, in Coblenz 49 %, in Trier 69 %, in Cassel 36 %, in Wiesbaden 57 % der Staatswaldfläche einnehme. Die dem Buche beiliegenden Ertrags⸗

tafeln für die Rothbuche sind nach Ansicht des Verfasserz bei Ein⸗ schätzungen direkt arwendar, indem Die Reichescheibemünzen anlangend, so ist nach der Denk⸗ schrift die durch den Buntetrathöbeschluß vom 23. Oktober 1879 aun⸗

sie die Feble der früheren Er⸗ tragbtaseln zu vermeiden suchen; dleselben geben die Haubarkeitsmasse

normaler Bestönde, getrennt nach Derb⸗ und Reisbolz an, und ent⸗ halten durch Peifügung der mittleren Bestandeshöͤhen für alle Boni⸗

täten und Alterstufen zugleich auch einen sicheren und einfachen Einreihung eines jeden Bestandes in die richtige Er⸗ ragstafel.

Im Verlage von M. Heinsius in Bremen erschien soeben: Ueber englische Viehzucht. Reisestudien von E. A. Bröder⸗ mann, Gutsbefitzer auf Knegendorf (Mecklenburg) mit 3 Thierbildern; Preis 1 80 ₰. Der Verfasser glaubt, daß die großen Erfolge der Thierzucht in England hauptsächlich folgenden Gründen zuzu⸗ schreiben sind: Der richtigen Auswahl der Zuchtthiere, der guten und sanften Behandlung der Thiere in und außerhalb des Stalles, und der den einzelnen Fhehgerhfrser anpassende und bestgewählte Fütterung. Fexner schildert der Verfasser eingehend den großen günstigen Ein⸗

uß, welchen sowohl die häufig, wenigstens alljährlich wiederkehren⸗

den Ausstellungen, als auch die großen Märkte auf die Viehzucht in England ausüben. Unter den Märkten sei der berühmteste von allen in England der Metropolitan⸗Viehmarkt zu Js⸗ lington in London, welcher wöchentlich abgehalten werde. Der Markt umfasse 12 ha und habe die Anlage desselben 8 800 000 gekostet; 6 ha gewährten Raum für 7000 Stück Rindvieh, 40 000 Schafe, 1400 Kälber und 900 Schweine, außerdem seien noch bedeckte Standplätze für Rinder und Schafe vorhanden. Die Zahl des jährlich verkauften Viehes, Rindvieh, Schafe und Schweine zusammen werde auf 4 Millionen Stüch geschätzt. Da die englischen Farmer stets selbst die Märkte besuchten, so lernten sie daraus am besten, welche Art Rinder, Schafe oder Schweine am meisten gefragt sei und wendeten diese ihre Erfahrungen auf die Praxis an, um stets das beste Vieh zu erzielen. Daß die Ausstellungen durch das Beispiel den größten Einfluß auf die rationellste und beste Züch⸗ tung des Viehes haben, ist allgemein bekannt, und fangen ja auch jetzt die deutschen Landwirthe an, die großen Vortheile der Aus⸗ stellungen besonders für den kleinen Landmann einzusehen. Der Verfasser führt schließlich aus, daß auch die rationelle Aufzucht, die gute Er⸗ nährung der jungen Thiere großen Einfluß auf die englische Vieh⸗ zucht habe.

.Gewerbe, und Hander. .

Stockholm, 3. März. Die „Stockholmer Ausschank⸗ gesellschaft“, welche von der Stadt den gesammten Detailhandel und den Ausschank von Branntwein und feineren Spirituosen ge⸗ pachtet hat, hat ihren Bericht für das Betriebsjahr 1879/80 tr⸗ stattet. Neoch demselben war der Konsum in dem genannten Jahre ttwas geringer als im Vorjahre; in den Ausschanklokalen wurden nämlich 1879/80 794 602 Kannen gegen 811 065 Kannen in 1878/79 und in dem Branntweinmagazin resp. 331 644 Kannen und 352 866 Kannen verkauft. Die Gesellschaft zahlte der Stadt als Pacht 1877/78 803 745 Kronen 50 Oere (1 Krone à 100 Oere = 1 12,5 ₰), 1878/79 893 076 Kronen 74 Oere und 1879/80 877 493 Kronen 75 Oere; mit Hinzurechnung der Verkaufs⸗ abgaben im Betrage von 134 280 Kronen hat somit die Stadt von der Gesellschaft im letztverflossenen Jahre im Ganzen 1 011 773 Kronen 75 Oere erhalten. Die „Gothenburger Ausschank⸗Aktiengesellschaft“ hat gleichfalls kürzlich ihren Bericht für das vergangene Betriebsjahr erstattet. Von den der Gesellschaft bewilligten 61 Ausschankgerechtigk iten wurden nur 39. benutzt; von den 25 Branntwein⸗Detallhandelsgerechtigkeiten wurden 7 von der Gesellschaft selbst benutzt, und die übrigen 18 waren an Weinhändlerfirmen behufs Detailhandel mit feineren Spirituosen überlassen. Die Gesellschaft verkaufte im vorigen Jahre 491 726 Kannen Branntwein, 36 859 Kannen feinere Spirituosen und 2203 Kannen diverse Weine. Der Branntweinverkauf war um 27 495 Kannen geringer als im Vorjahre. Die Brutto⸗ einnahmen betrugen 694 737 Kronen 69 Oere. Nach Abzug der Verwaltungskoster, der Staats⸗ urnd Kommunalsteuern, der Aus⸗ gaben für Reparation der Lokale der Gesellschaft ꝛc. im Betrage von 250 052 Kronen 89 DOere verbleibt ein Nettogewinn ron 444 674 Kronen 80 Oere, wozu noch die Abgabe der Weinhändler⸗ firmen mit 43 625 Kronen und ein Zinegewinn von 1133 Kronen 38 Dere kommt. Von dem Gesammtertrage von 489 433 Kronen 18 Oere sind als bestimmte Abgabe 271 841 Kronen 90 Oere zu bezahlen, während der Rest von 217 591 Kronen 28 Oere als Gewinn zwischen der Stadt Gothenburg und der Haushaltungsgesell

schaft des Länes zur Vertheilung ommtitit.

1S

8f Verkehrs⸗Anstalten.

Das Centralcomité für den Bau einer Vollbahn von Aldenhundem (an der Ruhr⸗Siegbahn) nach Hersfeld und event. Verlängerung nach Gerstungen hat am 16. Januar d. J. fol⸗ genden Antrag seines Vorsitzenden, Landraths Frhrn. v. Broich zu Hersfeld, angenemmen: „Das Centralcomités wolle beschließen, daß zunächst die Bergisch⸗Märkische Eisenbahngesellschaft um die Ueber⸗ nahme der Autbführung und des Betriebes des durch die Denkschrift begründeten Projekts zu ersuchen sei, daß zu diesem Zwecke der Vor⸗ ,. in Gemeinschaft mit dem stiellvertretenden Comits⸗ mitglied Hrn. Fabrikant Collemann zu Werdohl und unter weiterer Hinzuziehung des Hrn. Baurath Pleßner zu Gotha sich persönlich nach Elberfeld zu Äee haben, um bei der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion zu Elberfeld in Erfahrung zu bringen, ob und erentvell unter welchen Umständen die Bergisch⸗ Märkische Eisenbahngesellschaft geneigt sein würde, der Ausführung des Unternehmens näher zu treten, und daß je nach dem Resultate dieser Verhandlungen jedes Mitglied des Central⸗Comftés auf die Bildung eines Konsortiums von Kapitalisten zu demselben Zwecke selbständig hinwirken könne, daß aber, wenn die in letzterer Hinsicht gethanen Schritte eine bestimmtere Gestalt angenommen hätten, der Vorsit ende stets sofort davon in Kenntniß zu setzen sei.“

Im Verlaufe der Verhandlungen beschloß die Versammlung, den Landrath Keil zu Siegen auf ein übersendetes Schreiben dahin zu verständigen, daß das die Kreise Hersfeld, Alsfeld, Wittgenstein, Olpe, Altena und Iserlohn umfassende Centralcomité beschlossen

abe, seine Bestrebungen nur dahin zu richten, daß der Anschluß des

Ksesbohapehege Gerstungen⸗Hersfeld⸗Alsfeld⸗Cölbe in Altenhundem und nicht in Siegen gesucht werde. Der Oberst von Gontard theilte mit, daß der Großindustrielle Dr. Wilh. Funke zu Hagen die zur Deckung der außerordentlichen Vermessungskosten nothwendigen Mittel zur Verfügung gestellt habe.

Zugleich hat das Centralcomité eine von dem erzoglich säch⸗ sischen Baurath Pleßner zu Gotha verfaßte Denkschrift über die Eisenbahn Altenhundem⸗Herefeld genehmigt. In derselben wird zu⸗ nächst die Bedeutung der Bahn geschildert, die eine groß e Lücke im deutschen ö. auszufüllen und 105 Quadratmeilen den Wohlthaten des Eisenbahnverkehrg zu erschließen bestimmt sei. Die dann folgende Eeschichte dieses Eisenbahnprosekts wird bis auf 15 bis 18 Jahre zurückgesführt, wo schon Versuche gemacht worden waren, den nördlichsten Theil der Frankfurt⸗Bebraer Bahn, insbe⸗ sondere Herkseld mit Alsfeld zu verbladen. Im dritten Abschnitt sind dann die Abkürzungen berechnei, welche sich durch die Lage der Bahn Alten⸗ hundem⸗Hersfeld und eine kieine Anschlußbahn Ettenhausen⸗ (Mark⸗ suhl-) Gerstungen für den Krotenpunkt Hagen ergeben werden; sie betragen sür Hagen⸗Gerstungen 14,6 km, Hagen⸗Meiningen⸗Sethwein⸗ furt 45,8 km, Hagen⸗Gmünden⸗Nürnberg 91,1 km u. s. w. Im 4. Abschnitt wird die volkewirthschaftliche Bedeutung der Bahn für den lokalen Verkehr nachgewiesen durch die erhebliche Ein⸗ und Aus⸗ fuhr von Getreide und Holz (473 145 bezw. 166 558 Ctr.), Mast⸗ vich. Kalk, Steine, Ziegel, Tuch⸗, Leder⸗ und Tabaksfabrikate u. s. w. Der 5. Abschn ti begründet die Wichtigkeit der Bahn auh für den durchgehenden Verkehr, sowie Abschnitt 6 für den Personenverkehr. Abschnitt 7 beleuchtet die strategische 2— Abschnitt 8 die Terrain⸗ und Bauperhältnisse der Bahn. Im 9. Akschnitt werden die Baukosten auf 28,000 000 berechnet, im 10.—12. die Auszaben einschließlich der Einlagen in den Er⸗ neuerunas⸗ und Reservefonds auf 1 500 000 ℳ, die Einnahmen auf 2 880 000 ℳ, wonach sich ein Ueberschuß von 1 380 000 oder nahe von 5 % des Anlagekapitals ergeben würde.

1[6753]

Steckbrief ist durch dessen Ergreifung erledigt.

1

Zweite Beilage

G“G 1“

Anzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Mittwoch, den 9. März

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

S nserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.

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5. Industrielle Etablissements, Fabriken 8 ee““

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9. JIeebar en.]

In der Börsen- beilage. 8

Inserate nehmen anz die Annoncen⸗Expedilionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler G. L. Daube & Co., Büttner & Winter. sowie alle übrigen größeren

E. Schlotte,

Annonzen⸗Bearrauns.

NX

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Adolph Hanff, am 4. Oktober 1845 in Schwerin a. W. geboren, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungehaft wegen Urkunden⸗ fälschung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Stadtvoigteigefängniß zu Berlin abzuliefern. Berlin, den 28. Februar 1881. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter 35 Jahre, evangelisch, Größe 1,68 m, Statur schlank, Haare dunkelblond, Stirn frei, Bart dunkelblonden Schnurrbart, Augenbrauen dunkel, Augen dunkel, Nase gewöhnlich, Mund ge⸗ wöhnlich, Zähne vollständig, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch.

Steckbrief⸗Erneuerung. Der unterm 24. Sep⸗ ember 1880 hinter der verehelichten Schankwirth

Johanna Henriette Greminski, geborenen Flasch, von hier erlassene Steckbrief wird hiermit rneuert. (II. K. ¹ 56/79.) Danzig, 2. März 1881. Königliche Staatsanwaltschaft.

Der hinter dem Knecht Johann Baranomsli aus Czierspienten unter dem 2. Juni 1880 erlassene

Arys, den 4. gericht.

März 1881. Königliches Amts⸗

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen und dergl.

[6674] Oeffentliche Zustellung.

Die Frau Schreiber, Emilie Albertine, geb. Rennow, hier, vertreten durch den Rechtsanwalt Stargardt hier, klagt gegen ihren, dem Aufenthalte nach unbekannten Chemann, den Schlosser Heinrich Schreiber, früher gleichfalls hier, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Ehescheidung: das Band der Ehe zu trennen, den Beklagten für den allein schuldigen Theil und zur Herausgabe des 4. Theiles seines Vermögens zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin auf den 2. Juli 1881, Nachmittags 12 ¾ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Berlin, den 4. März 1881.

Buchwald,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts I.,

Civilkammer 13. “““

[6675] Oeffentliche Zustellung.

Die Frau Schüttler, Louise, geb. Hensinger, hier, vertreten durch den Rechtsanwalt Tichauer hier, klagt gegen ihren in unbekannter Abwesenheit leben⸗ den Ehemann, den Cigarrenarbeiter Ernst Anton Eduard Schüttler, früher gleichfalls hier, wegen Ehebruchs mit dem Antrage auf Ehescheidung:

dar Band der Ehe zu trennen, den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, ihn auch in die gesetzliche Ehescheidungsstrafe und in die Kosten des Rechtsstreites zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreites vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin auf den 28. Juni 1881, Vormittags 11 ½¼ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei odem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Berlin, den 2. März 1881.

Buchwald, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts I. Civilkammer 13.

16683] Qessentliche Aufforderung.

Zufolge Antrages des Bauern Georg Leonhard Metzger von Kleinerlbach, auf dessen Grund⸗ vermogen für den Handlungekommis Johann Joachim Metzger von dort selt dem 6. August 1844 eine Hypolhekforderung von 1200 Fl. = 2057 14 eingetragen ist, ergeht an alle Diejenigen, welche ein Recht auf diese Forderung zu haben glauben, hiermit die Aufforderung, ihre Rechte innerhalb sechs Monaten, spätestens in dem auf

Samstag, den 1. Oktober 1881, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigen⸗ falls die , für erloschen erklärt und im Hyvpothekenbuche gelöscht würde.

Neustadt a. Aisch, am 4. März 1881.

2 Königlich bayer. Amtsgericht. Koeppel, A.⸗R. .

Aufgebot

und

VPerkaufsanzeige.

Auf den Antrag des im Konkurse über das Ver⸗

mögen des weiland Kaufmanns Franz Fiedler zu

Hameln bestellten Verwalters, Rechtsanwalt Schorcht

daselbst, sollen die zum Fiedler’'schen Nachlasse ge⸗

börigen Immobilien, namentlich das unter Nr. 46 ¼ an der Osterstraße in hiesiger Stadt belegene

[Ebefrau Wilbelmine, ge

ferner Hudetheil von 22 Ar 38 Qu.⸗M. und ein Garten „auf den Gänsefüßen“, 35 Ar 36 Qu.⸗M. groß, im Termine

Sonnabend, den 23. April 1881,

1 „Morgens 10 Uhr, hier im Gerichtslokale Zimmer Nr. 17 dem Meistbietenden verkauft werden.

Zugleich werden Alle, welche an den be⸗ zeichneten Immobilien, Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, aufgefor⸗

Die Rechte, welche nicht angemeldet werden, gehen

bilien verloren.

Der Ausschlußbescheid wird nur an der biesigen Gerichtsstelle affigirt und dem „Reichs⸗Anzeiger“ inserirt.

Hameln, den 4. März 1881.

Königliches Amtsgericht I. Kern.

b. Aufgebot.

Auf Antrag des Gutsbesitzers Hermann von Schack auf Retchendorf und Flessenow werden Alle, welche Ansprüche und Rechte aus dem auf den Namen des Antragstellers lautenden, angeblich ver⸗ loren gegangenen Hypothekenschein über 3000 Fol 64 des Hypothekenbuches für das Gut Flessenow, Amts Mecklenburg, erheben zu können vermeinen, aufgefordert, solche Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf den 14. Juni 1881, Mittags 12 Uhr, Zimmer 16, von dem unterzeichneten Gerichte bestimmten Ter⸗ mine anzumelden, unter dem Nachtheile, daß sie mit solchen Ansprüchen und Rechten für immer werden ausgeschlossen und dieser Hypothekenschein für kraftlos wird erklärt werden.

Schwerin, den 3. März 1881.

Großherzogliches Amtsgericht. W. Monich. Zur Beglaubigung: (L. S.) Fr. Keitmann, GSerichteschreiber. 1AA“ 1

Durch Urtheil des hiesigen Königlichen Land⸗ gerichts vom 28. Dezember 1880, ist auf die Klage der geschäftslosen Julie geborene Bellingrath, Ehe⸗ frau des Kaufmanns Hermann Lucas, Beide früher zu Coͤln, jetzt zu Ronsdorf wohnhaft, wider

1) ihren genannten Ehemann,

2) den Rechtsanwalt Riffart zu Cöln, als Ver⸗

treter des Konkurses Hermann Lucas,

die zwischen ihr und dem genannten ꝛc. Lucas be⸗ standene eheliche allgemeine Gütergemeinschaft für aufgelöst erklärt und an deren Stelle röllige Güter⸗ trennung ausgesprochen und sind die Parteien zum Zwecke der L quidation vor dem Königlichen Notar Goecke verwiesen worden.

Cöln, den 2. März 1881.

Eilender, Rechtsanwalt. Vorstehender Auszug wird hiermit veröffentlicht. Cöln, den 7. März 1881. Verbetck, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts

[6663] Auszug. Die ohne besonderes Geschäft zu Cöln wohnende, zum Armenrechte zugelassene Catharina von der Acht Ehefrau des nunmehr im Fallit, üstande be⸗ findlichen Kaufmannes Mathias Becker in Cöln bat am 13. Januar 1881 unter Bestellung des zu Caln wohnenden Rechtsanwalts Friedel gegen 1) ihren genannten EChemann Mathias Becker, 2) den in Cöln weohnenden Rechtsanwalt Justiz⸗ rath Wilhelm Elven, in seiner Eigenschaft als Verwalter des Konkurses des Mathias Becker, 1b die Klage auf Auflösung der zwischen ihr und dem ad 1 genannten Verklagten kestehenden gesetzlichen Gütergemeinschaft zum Zwecke der vollständigen Güterkrennung zum hiesigen Königlichen Landgerichte angehoben.

Sur mwündlichen Verhandlung über diese Fer⸗ ist Permin zur dffentlichen Sstung der J. Cioil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts

vom 25. April 1881, Vormittags 9 Uhr bestimmt worden. Cöln, den 20. Febrvar 1881.

Friedel, Rechteanwalt.

Vorstehender Auseug wird hiermit veröffentlicht. Cöln, den 7. März 1881.

eebeecfta. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

Zwangsverkauf und Aufgebot.

In Zwangzvollstreckungssachen

der Hannoverschen Landekcreditanstalt zu Hannover,

wider den Greß⸗ Avendshausen und dessen

thums⸗,

dert, solche Rechte in dem Termine anzumelden.

im Verhältnisse zum neuen Erwerber der Immo-.—

Sonnabend, 21. Mai d. Js.,

Morgens 10 Uhr, bei Gericht anberaumten Termine öffentlich meist⸗ bietend verkauft werden.

Alle, welche an diesen Immobilien Eigen⸗

Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, werden aufgefordert, solche in dem an⸗ gesetzten Termine anzumelden, unter der Verwar⸗ nung, daß für den sich nicht Meldenden, das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber der Immo⸗ bilien verloren geht.

Einbeck, den 21. Februar 1881.

8 Königliches Amtsgericht. II.

8 k Mehliß. Verzeichniß der zu subhastirenden b Immobilien:

1) die Großkothstelle Nr. 4 zu Avendshausen mit den Gekäuden Nr. 4 und 4a., sowie einem Antheil am Gemeindewald und Gemeindeanger,

2) folgende Grundflächen in der Gemarkung von Avendshausen:

Kartenbl. 1 Parz. 1 Acker im Kuhlager 1,9254 ha,

Kartenbl. 1 Parz. 2 Wiese 0,6255 ha,

Kartenbl. 1 Parz. 95 Acker hinter der Worth von 1,4826 ha,

Kartenbl. 1 Parz. 98 Hausgarten im Dorfe von 0,2005 ha, p 8

Kartenbl. 1 Parz 99 Hofraum im Dorfe von 0,0978 ha, . 8 1—

Kartenbl. 2 Parz. 19 Acker auf der Löchte von 5,6164 ha,

Kartenbl. 2 Parz. 0,7545 ba,

Kartenbl. 2 Parz. 0,5238 ha.

von

im Kuhlager von

20 Holzung der Hutsberg von

21 Holzung d Hutsberg von

2372 8 2 18739] Subhastations⸗Patent.

Das dem Gastwirth Karl Ernst Friedrich Brink⸗ mann zu Wichmannsdorf gehörige, in Wichmanns⸗ dorf belegene, im Grundbuch von Wichmannsdorf Band I. Blatt Nr. 28 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 8. April 1881, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden ver⸗ steigert, und demnächst das Urtheil über die Er⸗ theilung des Zuschlags

den 9. April 1881, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle ia Boitzenburg verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 0,18,90 Hektar mit einem Rein⸗ ertrag von 1,19 Thaler, und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 45 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle, und beglaubigte Ab⸗ schrift des Grundbuchblattes sind in beiscber Gerichts⸗ schreiberei Abth. I. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander⸗

weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung

in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗

gene Realrechte geltend zu machen haben, werden

aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä⸗ klusion spätestens im Versteigerungskermin an⸗ zumelden.

Templin, den 26. Januar 1881.

Königliches Amtsgericht.

[6679] Bekanntmachung.

In Sachen der Wittwe des Gastwirths Hundert⸗

mark in Gellersen, Kläg rin, gegen den Halbmeier

Georg Specht in Gellersen, Beklagten, wegen For⸗

derung, ist im Termine am 5. v. M. nachstehender

Ausschluß⸗Bescheid eröffnet: Gemäß Proklama vom 13. Dezember 1880 werden nunmehr alle nicht angemeldeten Rechte und Ansprüche an die Halbmeierstelle Nr. 3 in Gellersen im Verhältniß zum neuen Erwerber hiermit für verloren erklärt und die Berechtigten diesen gegenüber mit ihren Ansprüchen ausge⸗ schlossen. 8

Hameln, den 3. Mis. 1881.

. bastbzülhit. Amtsgericht. I.

ern.

[0072] Nachdem

Bekanntmachung. 1) die Ehefrau des Weißbinders Justus Brenzel,

Elisabeth, geb. Rutz, von hier,

2) der Ackermann Johannes Rutz von hier,

3) der Bäöcker Heinrich Wilhelm Rutz von hier,

4) die Ehefrau des Zugführers nrich Busch, lene, geb. Rutz, von hier, dermalen zu

el, die Eintragung des auf den Namen des Heinrich helm Rutz von hier katastrirten, in der Ge⸗ markung von Kirchhain belegenen Grundeigen⸗ thums, als: Eh. Bl. 20 Nr. 83, 18 ar 70 qm Acker in der

5 Erde,

Ch. Bl. 26 Nr. 185, 1 ar 88 qm Garten im ² bintersten Poppenscheid,

Ch. Bl. 30 Nr. 42, 66 ur 88 qm Wiese, die

köther Heinrich Müller e

mit Hintergebänd üeee

Bieritz, ven genehnf. sollen die bierunter verzeichneten Dotalgrundstü der genanrten Ehefrau in dem auf

Steinwegsaue,

Chb. Bl. 40 Nr. 51, 25 ar 37 qm Acker am

Ch. Bl. 50 Nr. 54, 20 ar 07 qm Acker auf de Eichhänzchen, 8

unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjährigen ununterbrochenen Eigenthumsbesitzes in das Grund⸗ buch von Kirchhain beantragt haben, so werden alle diejenigen Personen, welche Rechte an jenem Grundvermögen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche spätestens im Termin, den

28. April 1881, Vormittags 11 Uhr, bei der unterzeichneten Behörde anzumelden, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist die bisherigen Besitzer als Eigenthümer in dem Grund⸗ buch eingetragen werden, und der die ihm obliegende Anmeldung unterlassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grund⸗ buchs das oben erwähnte Grundvermögen erwirbt, nicht mehr geltend machen kann, sondern auch ein Vorzugsrecht gegenüber Denjenigea, deren Rechte in Folge der innerhalb der oben gesetzten Frist erfolg⸗ ten Anmeldung eingetragen sind, verliert.

Kirchhain, am 24. Februar 1881.

Königliches Amtsgericht.

Heubach.

[6673] Aufgebot eines Löschungsconsenses.

Der dem Schneidermeister Gustav Wackwitz aus Breslau am 16. März 1876 von der Kassenver⸗ waltung des früheren Königlichen Stadtgerichts zu Breslau ertheilte Löschungsconsens über die auf dem Grundstücke Nr. 47 der Gartenstraße zu Breslau, Abtheilung III. Nr. 3 für die Stadtge⸗ richtskasse zu Breslau eingetragenen Post von 400 Thalern ist verloren gegangen.

Auf den Antrag des Schneidermeisters Gustav Wackwitz wird hierdurch der unbekannte Inhaber der vorbezeichneten Urkunde aufgefordert, spätestens in dem auf

den 1. Oktober 1881, Vormittags 11 Uhr,

im Zimmer Nr. 47 des hiesigen Amtsgerichts- Gebäudes, II. Stock, auberaumten Termine seine Ansprüche und Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls auf Antrag der verlorene Löschungsconsens für kraftlos erklärt werden wird.

Breslau, den 25. Februar 1881.

Nemitz, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[667⁰] 3

In Sachen der zu Cöln wohnenden gewerblosen Elisabeth, geborene Henseler, Ehefrau des Kauf⸗ manns Johann Baptist Poß gegen ihren genannten Ehemann und des Adalbert Gassen, Kaufmann in Cöln, Intervenienten, hat das Königliche Land⸗ gericht zu Cöln, II. Civilkammer, durch inmittelst rechtskräftig gewordenes Urtheil vom 3. Februar 1881 die zwischen den Eheleuten Poß bestandene Gütergemeinschaft für aufgelöst erllärt, an deren Stelle völlige Gütertrennung ausgesprochen und die Parteien behufs Liquidation vor den Königl. Notar Graffweg hierselbst verwiesen. Cölu, den 4. März 1881.

MDerr klägerische Anwalt: Hemlichs, Rechtsanwalt. Veröffentlicht:

Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. Breuer.

[6687] Bekanntmachung. 1 Auf Grund des §. 848 der Deutschen Civilprozeß⸗ Ordnung wird bekannt gemacht, daß in dem Auf⸗ gebotsverfahren, betreffend das Dokument über die auf dem Grundstück Band I. Blatt 44 Nr. 31 des Grundbuchs von Ulrichshorst in der Abtheilung III Nr. 2 für den Rentier Gottfried Koltermann zu Swinemünde eingetragene Kaution ron 600 Thlrn. durch Ausschlußurtheil vom 10. Februar 1881 alle Diejenigen, welche an vorbezeichnetes Dokumen irgend einen Anspruch zu haben vermeinen, mit die sem Anspruch ausgeschlossen worden sind und das Dokument für kraftlos erklärt ist. Swinemünde, den 11. Februar 1881. Königliches Amtsgericht, I. Abtheilung.

[6662] Im Namen des Königs! Auf Antrag des Müllers Heinrich Schröder Nr. 129 Veltheim, erkennt das Königliche Amtsgericht Vlotho, am 5. 83 Len durch den Amtsrichte Wippermann für Recht: vrene Schichtungsurkunde vom 20. September 1865, aus welcher auf Band II. Blatt 114 des Grundbuchs von Veltheim für die Geschwister: Friedrich Wilhelm, Heinrich Wilhelm und Carl Heinrich Huck zu Veltheim eingetragen sind: a. Abtheilung II. Nr. 13 die Nachfolce im Kolonate und b. Abthbeilung I1I. Nr. 3 2410 Thir. 6 Sgr. 6 Pf. Abfindungen nu Hlechen Theilen, wird für kraftlos erklärt. Von Rechts Wippermann. Beglaubigt: Bolkening, als Gerichtsschreiber

Hangelberge,