aus einer Milchbude herausgeführte Mine entdeckt worden ist,
zu den Straßen gehört, welche der hochselige Kaiser auf dem
Wege nach der Maneège zu den Revuen zu passiren pflegte, und da die bezügliche Bude noch am 12. März durch eine speziell dazu beauftragte Person besichtigt worden war, welche jedoch keine Unterminirung entdeckt hatte, so hat der Minister des Innern eine strenge Untersuchung angeordnet zur Aufklärung der Frage über die Schuld derjenigen Personen, deren Pflicht es war, für die Sicherheit der Durchfahrt des verstorbenen Kaisers auf der kleinen Gartenstraße Sorge zu tragen. Angesichts der besonderen Wichtigkeit der Sache ist der Gehülfe des Ministers des Innern, General⸗Major Tscherewin, mit der Leitung der Untersuchung beauftragt.
— 20. März, Abends. (W. T. B.) Der Stadt⸗ hauptmann vonSt. Petersburg, General⸗Major Fedo⸗ roff, wird gutem Vernehmen nach seines Postens enthoben und durch den früheren Marineoffizier und dermaligen Stadt⸗ hauptmann von Kowno, Baranoff, ersetzt werden. — Bei der gerichtlichen Verhandlung gegen die wegen des letzten Staatsverbrechens Angeklagten wird die Staatsanwaltschaft durch Murawieff vertreten, welcher s. Z. in der Hartmann⸗ schen Angelegenheit von der Regierung nach Paris ent⸗ sendet war.
Großfürst Konstantin Konstantinowitsch, der Großherzog von Sachsen, der Großherzog und der Prinz Alexander von Hessen, der Landgraf von Hessen und der Fürst von Bulgarien sowie die italie⸗ nische Deputation sind heute Abend hier eingetroffen.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. März. (W. T. B.) Der König befindet sich besse r. Die Tempe⸗ ratur ist normal, der Husten gering. Der Kronprinz, welcher heute hier eintraf, ist während der Krankheit des Kö⸗ nigs zum Regenten ernannt worden.
Dänemark. Kopenhagen, 19. März. (W. T. B.) Der Redacteur eines hiesigen sozialistischen Organs, gegen welchen auf den Antrag des russischen Gesandten wegen Beleidigung der russischen Regierung die gerichtliche Verfolgung eingeleitet ist, ist verhaftet worden.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Joseph Baer & Co., Buchhändler und Antiquare in Frank⸗ furt a. M. und Paris, haben vor Kurzem wieder 2 Kataloge aufgegeben, den „Antiquarischen Anzeiger“ für März 1881, Nr. 309 und Nr. 24 des für Frankreich besonders bestimmten „Bulletin mensuel de livres anciens et modernes“, Nr. 24 ausgegeben.
der „Antig. Anz.“ reicht von Nr. 957 — 1657 und enthält ein Verzeichniß ausgewählter Werke aus dem Gebiete der klassischen Philologie (Ausgaben der alten Klassiker, Erläuterungsschriften zu denselben, Lexika, grammatikalische Werke, Schriften über griechische und römische Literatur u. s. w.). Das Bullet. mensuel ete. reicht von Nr. 922 — 1264 und enthält ein Verzeichniß von Schriften verschiedenen In⸗ halts, unter denen sich einige 90 auf Elsaß, viele auf Frankreich, u. s. w. beziehen, einige aber Almanache und Kalen der sind. 8
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Der K ung. Minister für Ackerbau, Industrie und Handel veran⸗ staltet behufs Hebung der Rindvieh⸗ und Schafzucht am I1I“ und 9. Mai l. J. in Budapest einen Zuchtviehmarkt für Rinder und Schafe. Zum Matkt werden ohne Ruͤcssicht
das Alter zugelassen: A. Rindvieh: Stiere, Stier⸗ kälber, Kühe, Färsen, Färsenkälber; I. ungarischer Race, II. westlicher Kulturrassen; B. Schafe: Böcke, Bocklämmer, Mülter, Mutterlämmer; 1. Merir os a) electoral nexgrettis, b. Französische Richtung; II. Zackel⸗Schafe; III. Englische Fleisch⸗ Schafe; 1V. Andere Rassen. Zuchtthiere, die Eigenthum von Aus⸗ ländern sind, werden zum Markte zugelassen. Um Prämien können Solche jedoch nur in den Gruppen A. II. und 8. III. IV. fonkar⸗ riren. Gemästete, zur Zucht unfähig gemachte, oder aus anderen Ursachen zur Zucht untaugliche Thiere werden zum Markte nicht zu⸗ gelassen. Anmeldungen für den Markt müssen in zwei Exemplaren und mit Benutzung der von Seiten des Marktcomités versendeten (resp. ron demselben zu beziehenden) Anmeldungsformulare, spätestens bis inclusire 10. April an das „Marktcomité“ (Budagpest, Köztelek) adressirt werden. Irder Anmeldung ist ein Certificat üͤber den Ge⸗ sundheitszustand der b.treffenden Heerde⸗Stammzucht beizuschließen. Von Seiten der Eisenbahnen wurden für den Transport der Thiere Frachtbezünstigungen bewilligt. Die betreffenden Legi⸗ timationsscheine werden allen Denen, die Thiere angemeldet haben, durch das Marktcomité zugesendet. Für die Pflege und Fütterung der Thiere haben die Eigenthümer Sorge zu tragen. Es werden die nöthigen Verfügungen getroffen, daß das erforderliche u und Streustroh um mäßige und am Marktplatz publizirte Preise ausgefolgt werde. Ueber dem Standorte der zum Markte gebrachten Zuchtthiere ist auch der Preis ersichtlich zu machen und behufs Aufnöhme in den Katalog auch bei der Anmeldung anzugeben. Jedes Thier ist um den angegebenen Preis dem ersten sich meldenden Käufer unb dingt zu verkaufen und wird nicht mehr zur Versteigerung zugelassen. Die bis zur 12. Stunde Mittags des letzten Markitages, d. i. den 9. Mai nicht verkauften Thiere werden an demselben Tage zur Versteigerung zugelassen. Der Ausrufungspreis wird durch den Eigen⸗ thümer festgestellt, varf jedoch nicht höber sein als der ursprünglich angemeldete Preis. Der Eigenthümer ist verpflichtet, falls über dem Ausrufungspreis geboten wird, das Thier zu verkaufen. Behufs Beurtheilung und Prämiirung der vorzüglicheren Thiere, werden unter Mitwirkung des Landee⸗Agrikultur⸗Vereins zwei Jurys gebil⸗ det, die Eine für Rinder. die Andere für Schafe. Beide Jurys be⸗ ginnen und beenden ihre Arkeit am 7. Mai, so raß am 8. Mai Vormittags 10 Uhr bereits die zuerkannten Preise über den Ständen der präͤmiirten Thiere ersichtlich gemacht werden können. Die Publikation und Ausfolgung der Praͤmien erfolgt unter Vorführung der prämtirten Thiere am 8. Mai, Vormitta:s 12 Uhr. Die von Seiten des Ackerbau⸗Ministers bewilligten Präwien sind die Folgenden: A. Für Rindvieh. I. Ungarischer Rasse: Stier 1. Preis 100 St. Dukaten à 10 Frcs. 2. Preis 40 St. do., 3. Preis 20 St. do.; Stierkalb 1. Preis 10 St. do., 2. Preis 5 St. do.: Kuh 1. Preis 50 St. do., 2. Preis 20 St. do., 3. Preis 10 St. do⸗ II Westlicher Rassen: 2. Berner, Kuhländer, Pinzzauer, Algäuer. Stier Preis 100 St. Dukaten, 2. Pres 40 St. do., 2 20 St. do.; Stierrälber 1. Preis 10 St. do., 2 85 5 St. do.; Kuh 1. Preis 50 St. do., 2 Preis 20 St. do., 3. Preis 10 St. do. d. Andere westliche Rassen: für 1 St. Stier 20 St. Dukaten, für 1 St. Kuh 20 St. do. — B. Schafe. 1. 2. Merino electoral negretti 25 St. Tukaten, b französischer Richtung 10 St. do., II. Zadel 25 St. do, III. englischer Rassen 25 St. do, IV. anderer Rassen 25 St. do. Schafe werden nur FEmwalse prämiirt. Jede Gruppe hat aus mindestens drei Stücken zu bestehen, darunter wenigstens ein Boc. Neben den Geldpreisen werden Tixlome autgeferligt, in denen die betreffen⸗ den Preise erwäknt sind. Außerdem werden auch besondere An⸗
IAnwlos⸗ zuerkannt. — Besuch des Marktes ist unent⸗
Gewerbe und Handel
Die französische Regierung bat neuerdings Anordnungen getroffen, durch welche der Vertrieb von — einheimischein wie fremden — Weinen mit einem größeren Gehalt an schwefel⸗ saurem Kali (su'fate de potasse) als zwei Gramm auf das Liter, vom Beainn des Monats August d. J. ab in Frankreich verhindert werden soll.
Nürnberg, 19. März. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Seit Donnerstag hat der Markt wieder ein ruhigeres Ge⸗ präge angenommen. In den letzten drei Tagen wurden zusammen nur ca. 150 Ballen verkauft. Der geringen Vorräthe und belang⸗ losen Zufuhren halber ist jedoch die Stimmung trotz des kleinen Um⸗ satzes eine unverändert feste, und die Preise bleiben unverändert.
Dresden, 21. März. (W. T. B.) Die heutige General⸗ versammlung der Sächsischen Bank war von 42 Aktionären be⸗ sucht, welche 6624 Aktien mit 668 Stimmen vertraten. Der Jahres⸗ Abschluß und die vorgeschlagene Dividende von 6 ½ ⁄%, welche von morgen ab zahlbar ist, wurden einstimmig genehmigt.
London, 19. März. (W. T. B.) In der gestrigen Woll⸗ auktion waren Preise unverändert, Stimmung fest.
„London, 19. März. (Allg. Corr.) Am 17. d. wurde die halb⸗
jährliche Generalversammlung der Aktionäre der Bank von Eng⸗ land abgehalten. Der Gouverneur, Mr. John William Birch, konstatirte, daß der „Rest“ am 28. Februar 3 701 176 Pfd. Sterl. und der Nutzenertrag des Instituts für das an diesem Datum be⸗ endete Halbjahr 688 190 Pfd. Sterl. betrug. Es wurde für das ver⸗ flossene Halbjahr eine Dividende von 4 ¾⅔ % erklärt, nach deren Zah⸗ lung ein „Rest“ von 3 009 909 Psfd. Sterl. verbleiben wird. In Er⸗ widerung einer Anfrage erklärte der Gouverneur, die Bank von Eng⸗ land sei nicht aufgefordert worden, einen Vertreter zu der inter⸗ natioralen Münzkonferenz nach Paris zu entsenden.
Glasgow, 19. März. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 533 400 Tons gegen 439 700 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 120 gegen 114 im vorigen Jahre.
Paris, 21. März. (W. T. B.) Das „Journal officiel“ ver⸗ öffentlicht einen Erlaß des Finanz⸗Ministers Magnin, wonach die Rückzahlung von %0 der für die Zeichnungen auf die neue An⸗ leihe eingezahlten Summen für alle Zeichnungen von 3000 Fres. und darüber vom 22. d. M. ab erfolgt.
Berlin, 21. März 1881.
Gestern Mittag 12 Uhr fand unter dem Vorsitz Ihrer Ma⸗ jestät der Koiserin und Köͤnigin in dem Geschäftslokale des Vaterländischen Frauenvereins hierselbst, Wilhelmstraße 73, die Delegirtenversammlung des gedachten Vereins statt. Zu der⸗ selben waren Delegirte der Zweigvereine zahlreich erschienen, insbesondere auch aus den Reichslanden, unter Führung des Bezirks⸗Präsidenten Vack eine aus den Damen Freiin von Manteuffel, Frau Rath Burgaburn, Frau Professor Joessel, Frau Rittmeister v. d. Knese⸗ beck, Frau Unter⸗Staatssekretär Ledderhose, Frau Präsident Sengenwald und Frau Pfarrer Steenwerder bestehende De⸗ putation. Hauptgegenstand der Verhandlung war die dn Zweigvereinen durch Cirkular vom 3. Februar d. J. vorgelegte Frage, ob und in welcher Weise zwischen der durch Wohlthätigkeits⸗Vereine geübten Fürsorge für die nothleidenden Klassen der Bevölkerung einerseits und der vom Staate, den Gemeinden und den Kommunal⸗ verbänden ausgehenden öffentlichen Armenpflege andererseits ein orga⸗ nischer Zusammenhang herzustellen sein möchte. Auf den von dem Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath von Boetticher über diese Feig⸗ ge⸗ haltenen Vortrag sprach die Versammlung es aus, daß es zu den Friedens⸗ aufgaben des Vaterländischen Frauenvereins gehöre, durch seine Zweig⸗ vereine an der auf dem Boden der Reichs⸗ und Landesgesetzgebung geübten staatlichen und kommunalen Armenpflege wirksam Antheil zu nehmen und daß diese Antheilnahme zwar nicht jedem Zweig⸗ vereine obligatorisch zur Pflicht gemacht, wohl aber dringend empfohlen werden solle. Zugleich wurde der Vorstand beauftragt, das in Folge des Cirkulars rvom 3. Februar eingegangene umfangreiche Material weiter zu sichten und diej nigen Formen des Zusammenwirkens der Vereire mit den Armenpflegebehörden, welche sich praktisch bewährt haben, in eine den Vereinen mitzutheilende Zusammenstellung zu bringen. Endlich wurde dem Vorstande die Ermächtigung ertheilt, dem deutschen Ver⸗ ein für Armenpflege und Wohlthätigkeit, welcher nach dem Beschluß der im November v. J. in Berlin stattgefundenen Konferenz notabler Armenpfleger Dertschlands in der Bildung begriffen ist, beizutreten.
Am Abend desselben Tages wurde unter dem Vorsitz der Gräsin Charlotte von Itzenplitz die diesjährige Generalversamm⸗ lung des Vaterländischen Frauenvereins im „Saale des Ministeriums für Landwirthschaft, Domänen und Forsten hier⸗ selbst, Leipziger Platz Nr. 8, abgehalten. Ihre Majestät die Wund Königin geruhten in derselben in Begleitung Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Wil⸗ helm von Preußen und Ihbrer Durchlaucht der Frau Prinzessin
riedrich von Hohenzollern zu erscheinen. Nach einem einleitenden
ortrage des Staats⸗Ministers Dr. Frieder thal erstattete der Ge⸗ heime Legationk⸗Rath Dr. Hepke den Jahresbericht, auf welchen dem Vorstande für das abgelaufene Rechnungsjahr die Decharge ertheilt wurde. Nachdem sodann der Geheime Archiv⸗Rath Dr. Hassel noch einen Vortrag über die Aufgaben des rothen Kreuzes und die „Frauenvereine“ gehalten hatte, geruhten Ihre Majestät die Ver⸗ sammlung mit den Worten zu schließen:
Auch in diesem Jahre bin Ich verpflichtet, sowohl im Namen der abwesenden Fürstinnen Deutschlands als auch persönlich dem Vaterländischen Frauenverein und sämmtlichen deutschen Landes⸗ vereinen herzlich zu danken und ihre weitere Entwickelung vertrauens⸗ voll dem göttlichen Segen anzuempfehlen.
Von Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin von Baden, welche seit einer Reihe von Jahren den Generalversamm⸗ lungen des Vaterländischen Frauenvereins alljährlich beigewohnt hatte, dietmal aber verhindert war zu erscheinen, war an Ihre Majestät die Kaiserin und Königin das nachstehende Telegramm eingegangen, welches in der Generalversammlung zur Verlesung kam:
Ich gedenke Deiner heute herzlichst bei Gelegenheit der Gene⸗ ralversammlung der Frauenvereire. Es ist mir seit Jahren ver⸗ Cöͤnnt gewesen, an Deiner Seite mich bei diesen feierlichen Anlässen der Erfolge freuen zu dürfen, welche Deiner segentvollen, alle Be⸗ strebungen der deutschen Vereine umfassenden Fürsorge auf allen Gebieten der Wohlthäthigkeit zu verdanken sind, Erfolge, die Dein Wort und Dein Beispiel hervorgerufen haben. Mein lebhaftes Be⸗ rauern heute fehlen zu müssen, vereinigt sich mit der lebhaftesten Theilnahme an den Fragen, mit welchen sich die heutige Versamm⸗ lung beschäftigen wird. Möge Gottes Segen auch ferner Dein Werk, das Werk der deutschen Frauenvereine begleiten g; ¹Iai.
uise.
Die dekorativen Malereien, die am & der Einbolung Ibrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Wilhelm als Hauptstücke der känstlerischen Ausschmuückung des Pariser Platzes kaum die verdiente eingehendere Beachtung finden konnten, sind seit Kuezem in den Räumen der Permanenten Bau⸗Ausstellung im Architekten⸗ Vereinehause öffentlich ausgestellt. Sie bestehen bekanntlich aus dem großen zweitheiligen Friatzbilde eines märkischen Hochzeitszuges im Charakter des fünfzehnten Jahrhunderte von Lud wig Burger und den vier Velarien mit den allegorischen Kolossalfiguren der vier Herrschertugenden, der „Weitheit“ und „Gerechtigkeit“, die von Wendling, und der „Tapferkeit“ und „Mäßigung“, die von Hochhaus auegefuͤhrt wurden. Trotzdem die beiden letzteren, im ☛ zumal zu der in ruhig bewegter monumentaler Haltung sich darstellenden, von vornehmer
Berliner Akademie gebildeter Künstler. Erfindung,
Bildes als Fries eines weiten, zu voller Geltung bringen würde.
„Deutschen Handelsarchiv“ folgende Daten:
schen Kosaken eingeschlossene Gouvernement Areal von 57 895 Qu.⸗Werst oder 65 885 Qu
und 5402 Kirchdörfer oder zu letzteren gehörige lungen.
St. Petersburg zu erreichen.
bar. Das Klima läßt sich als ein zeichnen.
ist der wichtigste der Don und
Sandboden. als für den eigenen Bedarf nöthig ist.
rend der SöG bedienen. deutender enge werden Anis, tivirt und hauptsächlich verwendet. türkischem und
Fenchel
russischem, hervorgehoben zu
kann. Schafe und Rinder werden gewöhnlichsten bis zu den edelsten, ganz besonders
tersburg in großer Anzahl
auf die Weide getrieben.
Stück und Schweine 350 000 Stück.
waldet.
Produktionswerth sich
cuf 300 000 Rbl., 400 000 Rbl. belief.
Bericht nicht unbedeutend. findet nicht statt.
ür sowie nach Rostoff 0
Schweine. Moskau vermittelt.
reich) und Spielwaaren (aus Deutschland)
von Carl Wald, dem die *% folgt die 11. Aufführung des Lustspiels m Sonntag war das Haus wieder ausverkauft.
auch als rein kulturgeschichtliche Schilderung intere eine angemessene Verwendung die ihr gebührende
Kraftanstrengung nicht ganz frei sind, geben die vier Velarien in ihrer Gesammtheit doch den erfreulichsten Beweis einer nicht blos
vereinzelten, höchst respektablen Leistungsfähigkeit jüngerer, an der
Als ein durch Frische der durch lebendigen und charakteristischen Ausdruck und durch eine vortreffliche, auf die einfachsten Mittel sich beschränkende echt dekorative Behandlung ausgezeichnetes Werk aber fordert die figurenreiche Komposition von Burger mit ihren originellen Gruppen der Platzmeister und Herolde, der Stadtpfeifer und Umbitter, der Brautjungfern und der Freunde des Bräutigams und der übrigen Figuren, die sich zu einem reichen und bunten Ensemble gesellen, bei näherer Betrachtung nur um so lebhaftere Anerkennung, obschon die Art der Aufstellung dem Beschauer nirgends den richtigen Ab⸗ stand und Ueberblick gewinnen läßt und erst eine Placirung des geräumigen Sales s⸗ine Vorzüge
Es wäre zu wünschen, daß die ssante Arbeit durch Erhaltung fände.
Eirem Berichte über die wirthschaftlichen Verhältnisse des Gou⸗ vernements Worönesch (Rußland) entnehmen wir nach dem b Das von den Gouver⸗ nements Tamboff, Orel, Kursk, Oharkoff und dem Lande der Doni⸗ Woroönesch bedeckt ein „Kilometer und zählt 2 323 974 Bewohner. Die Einwohnerzahl vertheilt sich im Ganzen auf 5414 Ortschaften, und zwar 1 Gouvernementsstadt, 11 Kreisstädte unbedeutende Ansiede⸗ Das Gouvernement wuͤd von der Moskau⸗Kosloff⸗Worõ⸗ nesch⸗Rostoff Eisenbahn durchschnitten. Die (46 279 Einwohner) liegt 550 Werst von Moska von St. Petere burg entfernt; mit der Eisenbahn rönesch in 26 Stunden von Moskau und in etwa 45
Stadt Worönesch u und 1154 Werst ist die Stadt Wo⸗ Stunden von
An Mineralien findet man nach dem Bericht im Gouvernement Worönesch hier und da Eisenerz, Steinkohle und Sandstein. Der Boden im Norden Waldboden, im Süden Steppe, ist sehr frucht⸗ gemäßigtes, Von den das Gouvernement durchströmenden Flüssen sein Nebenfluß Der Don ist schon im südlichen Theile des Gouvernements schiffbar; sein linkes Ufer besteht aus Lehmboden, das rechte aus Kreide. Diese Flüsse frieren gewöhnlich erst zu Anfang des Monats Dezem⸗ ber zu und gehen schon im März wieder auf. In einem großen Theile des Gouvtrrements herrscht Wassermangel. werden vorzugsweise Mais und Weizen angebaut; der einen nicht unbedeutenden Handels⸗ und Exportartikel bildet, sodann Hafer und Roggen; letzterer jedoch nur auf sehr leichtem Gerste, Hirse und Buchweizen baut man nur
mildes be⸗ Worönesch.
Getreide ferner Flachs,
besonders
von den w Ochsen werden für den Export nach Moskau und St. Pe⸗ gr⸗ von Großgutsbesitzern und Speku⸗ lanten im Frühjahr mager aufgekauft und während des Sommerz Gegen die hier nicht selten ausbrechenden Epizoorien wurde neuerdings die obligatorische Versicherung und da neben eine verstärkte veterinärische Aufsicht eingeführt. zucht hat eine verhältnißmäßig hohe Stufe erreicht. Gutsbesitzer hat sein eigenes Gestüt in größerem ode Maßstabe; selbst die Bauern betreiben Pferdezucht. Besonders er⸗ wähnenswerth sind: das Kronsgestüt zu Chrenow rühmte Orloffsche Gestüt in Krasnoje. Im Ganzen giebt es im Gouvernement nach offiziellen Angaben 236 grözere Gestüte mit mehr als 500 Hengsten. Nach dem Berichte zählte man: Schafe 1 300 000 Stück, feinhaarige Merinos 400 000 Stück, Ochsen und Kühe 550 000 Stück, Pferde 500 000 Stück, Ziegen 26 000
Die Pferde Fast jeder r kleinerem
oje und das be⸗
Gewöhnliche
Die Industrie des Gouvernements hat sich bisher bei dem Mangel an Holz, Wasser und Arbeite kräften nicht entwickeln können. Noch vor ungefähr 10— 15 Jahren war das Gouvernement eine der wald⸗ reichsten Gegenden Rußlands, jetzt jedoch sind fast alle Wälder ab gehauen und kaum noch der zehnte Theil des Gouvernements be⸗
Trotzdem existiren im Gouvernement nach dem Bericht 1395 in⸗ dustrielle Etablissements mit einem Produktionswerth von etwa 16 — 20 Millionen Rubel; davon sind die meisten: 54 Branntwein⸗ brennereien mit einem Produktionswerthe von 12 000 000 Rbln., 7 . mit einem Produktionswerthe von 1 250 000 Rbln., 8 Tabaksfabriken mit einem Produktionswerthe von 700 000 Rbln.; ferner 187 Gerbereien, 319 Ziegeleien und 793 Oelmühblen, deren 250 000 Rbl.
Was endlich den Handel anbetrifft, so ist derselbe nach dem Ein direkter Verkehr mit dem Auslande
Die Ausfuhr richtet sich namentlich rach Moskau und St. am Don, und umfaßt hauptsächlich lgende Produkte: Weizen, Roggen, Flachs, Leinsamen, verschiedenes Obst, Weizenmehl, Sandzucker, Sonnenblumen⸗, Hanf⸗ und Leinöl, ätherische Oele und Wolle (ungewaschene), ferner Ochsen, Pferde und
resp.
Der Import aus dem Auklande wird in der Regel durch Es werden namentlich eingeführt: Landwirth⸗ schaftliche Geräthe und Maschinen, sowie sonstige Maschinen (aus Deutschland, England und Oesterreich), Galanteriewaaren in besseren Qualitäten (aus Deutschland, Oesterreich und Frank⸗
Das Belle⸗Alliance⸗Theater seiert den Auerhöchsten Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers durch einen Prolog est⸗Ouvertüre von Leutner vorangeht. „Krieg im Frieden“.
Redacteur: Riedel. Berlinz
Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilaoe).
Grandezza erfüllten Gestalt der Weisheit, von einer gewissen soreirten
11“
Verlag der Expedition (Kessel). Dru
c W. Glener.
(341½)
*
Reichstags⸗Angelegenheiten.
2*
1 ündung: 1) eines Gesetzes wegen Erhebung der Brausteuer, 1 . betreffend die Erhebung von Reichsstempel⸗ abgaben, 3) eines Gesetzes, betreffend die Besteuerung der
3 der Steuerreform bezüglichen Denkschrift. Die letztere lautet:
Mit der Annahme des Zolltarif⸗ und Tabaksteuergesetzes im Jahre
dererseits ein befriedigender Zustand der Finanzen des Reichs und poch ndelfrlatan schon erreicht worden. Die Vorzüge, welche den in⸗
4
direkten Steuern im Vergleich mit den direkten überhaupt, insbesondere
lichkeit des Exekutors und der Pfändungen die Selbstbestimmung des zeichnen die indirekten Abgaben vor den direkten aus; ihr hoher Vor⸗
lichen in, b alle diejenigen Personen vertheilt wird, welche 88 Weise ani ran bezw. der Einfuhr an bis zum hinsichtlich des Steuerobjekts in Frage kommen. Während die
Steuerauslage ganz oder theilweis von seinen Abnehmern wieder ein⸗
soviel, Von anderen Nutzpflanzen sind in erster Reihe die Zuckerrüben zu erwähnen, für deren Kultur der Boden ganz besonders günstig erscheint; ferner werden Kartoffeln und Sonnenblumen gewoanen; der Samen der letzteren wird zu Oel verarbeitet, dessen sich die Russen zur Zuber itung der Speisen wäh⸗ In verhältnißmäßig nicht unbe⸗ und Pfeffermünz kul⸗ zur Fabrikation von ätherischen Oelen Endlich verdient der Anbau von Tabak, und zwar 1 Geerntet wurde in der Periode von 1870 — 76 durchschnittlich bis 3,7 Korn. Auf jeden Einwohner entfielen 3 3 Tschetwert oder 540,54 K. Die Ernte des Vorjahres war im Durchschnitt mittelmäßig, richtrte die Hessenfliege in den Getreidefeldern große Verherungen an; daher war die Ausfuhr des Getreides eine sehr geringe. Im Gouvernement zählt man 6272. Besitzer von Landgütern. Mehrere von diesen besitzen 3000 — 6000 Quadratkilometer Land.
Die auf der ganzen südlichen Hälfte des Gouvernements Woréö⸗ nesch sich unabsehbar ausbreitende Steppe bietet nach dem Berichte der dort in riesigem Umfange betriebenen und sich noch immer mehr und mehr erweiternden Schaf⸗ und Viehzucht die reichsten Weide⸗ plätze und so viel Winterfutter, daß kaum Alles konsumirt werden in allen Rassen, gebalten.
aber trägt das produzirende Ausland die Steuer ganz oder theilweis.
peerliert ihre belastende Wirkung auf den Einzelnen nicht blos Menekteft in weitem Maße auch thatsächlich.
Anspruch nehmen. In der Theorie mag die diesen Steuern zu zelnen nach dem Verhältniß seiner Leistungsfähigkeit noch so hoch zu
dieser Theorie in den 1 lle L ’ faglen. nb r einzelnen Censiten drückt sich nicht richtig immer in seinem Einkommen aus, abgesehen von der meist vorliegenden Un⸗ msglichkeit, letzteres auch nur annähernd zutreffend zu bemessen. Familienstand, Gesundheit, örtliche Verhältnisse und andere Um⸗
i ittelbare Aussicht zu nehmen sei, noch etwa speziell EWöb der Einführung einer direkten Ausgleichungs⸗ steuer von den zum
Besteuerung verwirklicht werden können, werden trotz der Nachtheile
weniger im Einklange befinden, bedarf keiner besonderen Beleuchtung.
schaft zu Gebote stehenden Materialien und ohne minutiöses Eingehen in
anschaulichen:
28
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preu
*.. 68.
Berlin, Montag, den 21. März
n — —
Dem Reichstage sind vorgelegt worden die Gesetzentwürfe nebst
Militärdienst nicht herangezogenen Wehrpflich⸗ gleichzeitig mit einer auf die Bedeutung und weitere Ent⸗
rnehmung, daß die Entwickelung der indirekten Steuern in vbe pah 88 Verleich zu anderen Ländern zurückgeblieben ist, hat den verbündeten Regierungen in den letzten Jahren für ihre finanziellen Gesetzesvorschläge die allgemeine Richtung vorgezeichnet.
1879 ist weder die in solcher Richtung mögliche Hülfe schon erschöpft
für die in Deutschland obwaltenden politischen und wirth⸗ Fherefuhn Verhältniffe zuzuerkennen sind, haben bereits in der Be⸗ gründung der bezeichneten früheren Gesetzentwürfe nähere Beleuchtung efunden. Nicht nur die Vortheile der Erhebungsweise, die Entbehr⸗
Steuerzahlers bezüglich der Zeit und des Maßes seiner Besteuerung
lich in ihrer ausgleichenden Wirkung zu suchen, ver⸗ Cdrs g. dine hr Steuerdruck in stets beweglicher, den ört⸗ Verhältnissen und Handelskonjunkturen sich anpassen⸗
Konsum
teuern meist in Unbeweglichkeit ganz und unabschiebbar 1“ dauernd belasten und mit Pfändung bedrohen, ird die indirekte Abgabe zwar auch zunächst vom Steuerschuldner ntrichtet, dieser vermag aber bezüglich inländischer Erzeugnisse seine
uziehen, bezuüͤglich der aus dem Auslande eingeführten Steuerobjekte
die indirekte Steuer sich mit den übrigen bei der Preisbil⸗ vhe serrieeein Faktoren in der Regel als einer der minder be⸗ deutenden zu einer nicht mehr zerlegbaren Gesammtheit vereinigt,
über können alle für die direkten Steuern geltend zu us Fene höchstens einen theoretischen Werth für sich in
Grunde liegende Tendenz einer unmittelbaren Heranziehung des Ein⸗
in; di Gestaltung solcher Abgaben entspricht leden shün ,c haktea. hen bensg. Die finanzielle Leistungs⸗
stände, welche die direkte Besteuerung unberücksichtigt läßt und saünde . rufen unter Personen von an sich gleichem Ein⸗ kommen die größten Unterschiede der thatsächlichen Vermögenslage hervor. Es wird hieraus freilich weder die praktische Folgerung ge⸗ zogen werden dürfen, daß sofort die Beseitigung aller direkten
eeresdienst nicht berangezobenen ö
ifendes Bedenken herzuleiten sein. Abgaben, welche an fin .Seh ausgleichender Gerechtigkeit aus gefordert werden müssen, ihrer Natur nach aber lediglich in der Form direkter
erechtfertigt sein. Daß aber andere auf das 15 Fee nicht unmittelbar basirte Systeme direkter Besteuerung mit der Steuerfähigkeit des Einzelnen sich noch
n ein Blick auf andere Großstaaten lehrt, daß dort die zur — der Staatsausgaben nothwendigen Mittel in weit höherem Maße im Wege indirekter Abgaben 13 werden als n Deutschland, so beruht dies unzweifelhaft auf der daselbst herr⸗ chenden Uederzeugung von den hohen Vorzügen dieser Erhebungs⸗
weise, und es sprechen historische und politische Frastmern nicht dagegen, sondern dafür, das System der indirekten Abgaben, welches den Krystallisationspunkt für das Entstehen des Deutschen Reichs gebildet hat und auf finanziellem Gebiete fortdauernd als eines der wichtigsten Bindemittel für die Bundesgemein⸗ anzusehen ist, in Deutschland in jedenfalls nicht geringerem Maße zu pflegen als es in jenen Ländern geschehen ist. In nachstehender Uebersicht ist der aisac gemacht worden, das des Aufkommens aus indirekten Abgaben, soweit es nach den
Einzelnheiten thunlich war, für die europäischen Großstaaten und die 1 Banlnbft⸗ Staaten von Amerika nach den neuesten Budgets, für England nach dem Rechnungsabschluß 1879/80, vergleichend zu ver⸗
— — -—
Auf den Kopf der Bevölkerung entfallen:
A. †
An Zöllen, Ver⸗ brauchssteuern und Stempelsteuern (ein⸗ schließlich der Erb⸗ schaftssteuern u. dgl.) werden für die Ge⸗ sammtheit (Staat und Reich) erhoben
ℳ
2757709028 1 579 617 560
1 090 205 438 477 540 000
Stempel-
auchs⸗— steuern
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Verbr
An Zöllen und
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5 11““; „ oßbritannien und 9 ... 5 ⸗ 4772
5) „ sterreich. 365 382 600 5: kaßland S 1 205 095 400 V „ den Vereinigten V Staaten von Amerika 1 355 229 000 422 L 87
Auf den Kopf der Bevölkerung stellt sich der Ertrag e
und Verbrauchssteuern in Deutschland, welcher im Jahre 1875 auf 7,15 ℳ z begiffern war, nach vorstehender Uebersicht auf 2 ℳ Zu diesem Ernebni hat außer der oben bereits erwähnten Einführung der beiden Reichsgesetze namentlich auch die —’ 1 Bier und Branntwein in Bayern und Baden beigetragen. un man auch annehmen will, daß durch den Eintritt der vollen finanziellen Wirkun der Zoll⸗ und Steuergesetzgebung von 1879 jener Kopf⸗ betrag sc auf 10 ℳ heben wird, so würde derselbe noch übertroffen werden: von Oesterreich um 32 %, von Italien um 35 %, von Ruß⸗ land um 42 %, von Großbritannien um 171 %, von den Vereinigten
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S2558S
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Zum Theil noch greller tritt der Unterschied hervor, wenn man Zölle und Verbrauchssteuern zusammen mit den Stempelsteuern ver⸗ gleichend in Betracht zieht. Alsdann würde jene Kopfbelastung Deutschlands mit 11,2 ℳ übertroffen werden: in Rußland um nahezu 26 %, in Oesterreich um ca 46 ½ %, in Italien um nahezu 50 %, in Großbritannien um ca. 182 % und in Frankreich um ca. 280 %. In den Vereinigten Staaten von Amerika werden Stempelsteuern nur im minimen Umfange erhoben.
Wie hiernach die Gesammtheit der indirekten Steuern in Deutsch⸗ land erheblich geringere Erträge als in anderen Ländern liefert, so tritt die gleiche Erscheinung theilweise in noch höherem Maße bei einzelnen Verbrauchsgegenständen hervor, welche unbestritten als vorzugsweise geeignete Steuerobjekte anzusehen sind. Hierzu gehöͤren zunächst die Getränkesteuern. An indirekten Abgaben von Wein und Most, Branntwein sowie Bier zusammengenommen werden ausweis⸗ lich nachstehender Tabelle für die Staatskasse erhoben:
auf den
Kopf der Be⸗
völkerung
ℳ
überhaupt
im deutschen Zollgebiet, ausschließlich Bayern, Württemberg, Baden und Elsaß⸗Lothringen v“ in den Vereinigten Staaten von c“ 1 in W“ “
in Jhh“ 668 873 000 7,80 in Großbritannien und Irland. 552 080 000 16,00
Es ist hierbei außer Berücksichtigung geblieben, daß diese Gegenstände namentlich in Frankreich außerdem mit sehr hohen Kommunal⸗Abgaben belegt werden. 8 1 Die Aufkunft aus den durch das Gesetz vom 16. Juli 1879 für das deutsche Zollgebiet festgestellten Abgaben vom Tabak wird nach Eintritt des endgültigen Steuersatzes, also frühestens vom Etats⸗ jahre 1883/84 ab, höchstens 1 ℳ auf den Kopf der Bevölkerung be⸗ tragen. Eine Vergleichung in dieser Beziehung mit anderen Staaten gestattet die nachstehende, nach den Ermittelungen der im Jahre 1878 vom Bundesrath eingesetzten Tabakenqustekommission aufgestellte Tabelle:
77 128 000 2,27
331 246 000 6,42 285 834 000 7,54
An Abgaben von Auf den Tabak wurden im Kopf der Be⸗ Jahre 1875 resp. völkerung 1876 erhoben fallen ℳ ℳ
69 714 008 74 135 756
187 789 694
SIIISIII78668688 8 Eeeö1“] 3) in den Vereinigten Staaten becerite nien und Irland 162 456 888 4) in Großbritannien und Irlan 2 456 9Zeeööee““; 205 327 376 5,68 Die seitdem veröffentlichten Finanzausweise lassen zum Theil eine noch sehr erhebliche Steigerung dieser Tabaksteuererträge nament⸗ lich für Frankreich, Großbritannien und die Vereinigten Staaten von Amerika erkennen. Ergiebt sich aus vorstehender Darstellung, daß Deutschland in der Ausbildung der indirekten Besteuerung weit v. 3. S. ist hinter den übrigen Großstaaten, so kann andererseits nicht verkannt werden, daß die Quelle direkter Steuerbelastung im Reich nicht nur für Staatszwecke, 8. auch für Stadt⸗, Provinzial⸗, Kreis⸗, Kirchen⸗ und andere Verbände in hoͤchst vielseitiger und schwer helastender, in erschöpfender Weise in Anspruch genommen ist. In Hiablick auf die große Mannigfaltigkeit derartiger Belastung und deren örtliche Verschiedenheit kann hier von dem Versuch ziffermäßiger Begrün⸗ dung dieser Behauptung um so mehr Abstand genommen werden, als letztere für den Ausdruck allgemein getheilter Ueberzeugung gelten darf. Schon die Mängel und Härten der direkten Abgaben würden dringend dam auffordern müssen, auf die theilweise Ersetzung der⸗ selben durch Erschließung und höhere Anspannung indirekter Steuer⸗ quellen hinzuwirken. Das Reich und die Bundesstaaten können sich aber auch nicht länger der Aufgabe entziehen, Mittel zur Erleich⸗ terung der überbürdeten Gemeinden von solchen Lasten aufzubringen, welche, wie Schul-, Armen⸗, Polizei⸗, Standesamtslasten zur Staatszwecken dienen und auf Staats⸗ und Reichs⸗ esetz beruhen. Die Gemeinden werden dadurch, daß der Siaat diese seine Lasten ihnen 3 „ in seinen Pflichten sich durch sie vertreten läßt, nicht nur sehr ungleich, son⸗ dern vielfach über ihre Kräfte belastet. Die Förderung intellektueller Bildung der heranwachsenden Jugend, die Sicherung des Lebens⸗ unterhalts für den Erwerbsunfähigen, die präventive Ueberwachung der Gesetzesbefolgung, die Erfüllung der zur Sicherung des Personen⸗ standes vorgeschriebenen Amtshandlungen sind Forderungen des Staates und berühren den Bestand und die gedeihliche Fortentwicke⸗ lung der Staatsgesammtheit in unmittelbarer Weise; die Erfüllung dieser Aufgaben kann nicht auf die Schultern der Gemeinden dauernd abgebürdet werden, ohne daß der Staat ihnen mit ausgleichender rstützung zu Hülfe kommt. Untersasvan⸗ 1 dals. aber, welche ihrerseits die Mittel zur Er⸗ füllung jener Aufgaben zu beschaffen hätten, vermöoͤgen bei der faft in allen Fiaaten vorliegenden Unmöglichkeit einer stärkeren Anspannung der direkten Steuern so weitgehende finanzielle Verpflichtungen nur dann zu übernehmen, wenn das Reich, welches allein im Stande ist, beträchtliche neue Einnahmen aus indirekten Steuern in wirksamer und zweckmäßiger Weise zu erschließen, durch indirekte Besteuerung den Kassen der Einzelstaaten ausreichende Deckungsmittel zuzuführen bereit ist. diesem Wege kann es gelingen, das Besteuerungssystem in rnfasenn 2 ergiebig und dabei gerecht zu gestalten, zugleich aber die Mittel zur Entlastung der Gemeinden von umfang⸗ reichen, naturgemäß ihnen nicht obliegenden Verpflichtungen zu gewinnen.
Statistische Nachrichten.
en „Statistischen Mittheilungen über das Großherjogthum 93508 P. — wir über die badischen Krankenan alten im Jahre 1879 solgende Angaben: Es gab in Baden im Jahre 1879: Anstalten a. mit öffentlichem Charakter 101 allgemeine Krankenanstalten, 3 Augenheilanstalten und 3 Entbindungsanstalten; b. mit pripatem Charakter (von mehr als 10 Betten): 2 allgemeine Krankenanstalten und 1 Augenheilanstelt. Die unter a. genannten 101 allgemeinen Krankenanftallen enthielten 3591 Betten, die 3 Augenheilanstalten 128 und die 3 Entbindungsanstalten 118 Betten. Die unter b. — 2 all nen Krankenanstalten enthielten 48 und die 1 Augenbeilansta 16 Verpflegt wurden im Laufe des Jahres Kranke in den An⸗
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Staaten von Amerika um 181 %, von Frankreich endlich um 201 %.
stalten aub a2. 26 449 bez. 1457 und 351, in den Aaustalten sub b.
189 bez. 138, mit Verpflegungstagen: a. 562 577 bez. 30 530 und 10 501 und b. 8668 bez. 1330, davon war n männliche Kranke: a. und b. 18 543 bez. 806 mit 324 360 bez. 15 258 Verpflegungs⸗ tagen; weibliche Kranke a. und b. 8095 bez. 789 und 351 mit 246 885 bez. 16 602 und 10 501 Verpflegungstagen. In den allgemeinen Krankenanstalten von öffentlichem Charakter kamen auf 1 Anstalt 35,6 Betten, auf 1 Bett 7,37 Kranke, auf 1 Kran⸗ ken 21,3 Verpflegungstage; in den 1 auf 1 Anstalt 24,0 Betten, auf 1 Bett 39,4 Kranke, auf 1 Kranken 45,9 Tage. Von den Verpflegten in beiderlei Anstalten gehörten ,69,7 % dem männlichen, 30,3 % dem weiblichen Geschlechte an; die männlichen Kranken blieben durchschnittlich 17,5, die weiblichen 30,5 Tage. In den Augenheilanstalten kamen überhaupt auf 1 Anstalt 36,0 Betten, auf 1 Bett 11,1 Kranke, auf 1 Kranken 20,0 Tage. 50,5 % der Kranken waren männlich (mit durchschnittlich 19,0 Ver⸗ pflegungstagen) und 49,5 % weiblich (mit durchschnittlich 21,0 Tagen). Auf eine Entbindungsanstalt kamen durchschnittlich 39,3 Betten, auf 1 Bett 2,97 Wöchnerinnen, auf 1 Wöchnerin 29,9 Tage. Der Grad der Fürsorge für die öffentliche Krankenverpflegung spricht fich in dem Verhältniß der Zahl der öffentlichen Krankenanstalten und der Zahl von deren Betten zur Bevölkerungszahl aus, und ebenso die Häufigkeit und die Intensität der Benutzung in dem numerischen Verhältniß der Kranken und der Verpflegungstage zur Bevölkerung. Es kam nun in Baden im Jahre 1879 1 öffentliche Krankenanstalt auf 15 400 Einwohner, 1 Bett dieser Anstalten auf 434 Einwohner, 1 Verpflegter auf 59 Einwohner oder auf 10 000 Fihro. ner 170 Verpflegte, 1 Verpflegungstag auf 2,8 Einwohner. ach den vom Reichsgesundheitsamt veröffentlichten vrhechese der Erbebung für 1877 gestalteten sich diese Verhältnisse im Reiche und in den Bundesstaaten folgendermaßen: Im Deutschen Reiche kommt 1 öffentliche Krankenanstalt auf 28 380 Einwobner, 1 Bett auf 690, auf 10 000 Einw. 83 Verpflegte, 1 Verpflegungstag auf 3,7 Einw.; in Preußen 1 Krankenanstalt auf 40 000 Einw., 1 Bett auf 880 Einw., 66 Verpflegte auf 10 000 Einw., 1 Ver⸗ pflegungstag auf 4,2 Einw.; in Bayern 1 Krankenanstalt auf 12 500 Einw., 1 Bett auf 420 Einw., 154 Verpflegte auf 10 000 Einw., 1 Verpflegungstag auf 3,3 Einw.; in Sachsen 1 Kran⸗ kenanstalt auf 30 000 Einw., 1 Bett auf 750 Einw., 80 Verpflegte auf 10 000 Einw., 1 Verpflegungstag auf 3,7 Einw.; in Württem⸗ berg 1 Krankenanstalt auf 20 400 Einw., 1 Bett auf 625 Einw., 93 Verpflegte auf 10 000 Einw., 1 Verpflegungstag auf 5,1 Einw.; in Baden (1879) 1 öffentliche Krankenanstalt auf 15 400 Einw., 1 Bett auf 434 Einw., 170 Verpflegte auf 10 000 Einw., 1 Verpflegungstag auf 2,8 Einw.; in Hessen: 1 Krankenanstalt auf 38 500 Einw., 1 Bett auf 650 Einw., 82 Verpflegte auf 10 000 Einw., 1 Verpflegungstag auf 3,7 Einw.; in Mecklenburg: 1 Kranken⸗ anstalt auf 22 400 Einw., 1 Bett auf 800 Einw., 57 Verpflegte auf 10 000 Einw., 1 Verpflegungstag auf 5,8 Einw.; in den Hanse⸗ städten: 1 Krankenanstalt auf 58 500 Einw., 1 Bett auf 235 Einw., 252 Verpflegte auf 10 000 Einw., 1 Verpflegungstag auf 0,79 Einw.; in Elsaß⸗Lothringen: 1 Krankenanstalt auf 23 200 Einw., 1 Bett auf 450 Einw., 92 Verpflegte auf 10 000 Einw., 1 Verpflegungstag auf 2,2 Einw.; in den übrigen Bundesstaaten: 1 öffentliche Kranken⸗ anstalt auf 43 200 Einw., 1 Bett auf 1040 Einw., 51 Verpflegte auf 10 000 Einw. und 1 Verpflegungstag auf 6,5 Einw. Gewerbe und Hander. Australiens Entwickelung. (Stat. Corr.) In An⸗ betracht der in allen jungen Kolonialländern vorherrschenden exten⸗ siven landwirthschaftlichen Betriebsverhältnisse muß dort hauptsäch⸗ lich die Viehzucht sich entwickeln. Besonders ist die Ausdehnung der „sheej runs“ in Australien eine beträchtliche gewesen, so daß die ahl der Schafe seit den 60er Jahren von 40 Millionen auf nahezu 6 Millionen, also um ca. 62 % sich vermehrt hat. Die Veredelung des australischen Wollschafes, in Folge Auffrischung des Blutes durch gute eurcpäische Rassen hat die Marktfähigkeit der australischen Wolle in Europa sehr gesteigert und sie zu einem der wichtigsten Stapelartikel für dessen Industrie gemacht. Neuerer Zeit hat sich die anstralische Viehzucht mil Erfolg auch der Fleischproduktion zugewandt. Unterstützt wird dieselbe ebensowohl durch die feinen australischen Gräser, wie durch die Gunst des Klimas, während im Westen der Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika, sowie in den Pampas des Südens, ein zu Extremen ge⸗ neigtes Klima Monate lang das Futter der Heerden auf ein Minimum verringert und die dort heimischen wilden Steppenkräuter zur Erzeu⸗ gung einer feinen, dem europäischen Geschmacke entsprechenden Fleisch⸗ ualität weniger geeignet sind, so daß zur Gewinnung eines exportfähigen sleiches das Vieh längere Zeit auf ältere, gut kultivirte Weide⸗ änder getrieben werden muß. Da bei der Ausdehnungdfähigkeit der Weidegründe die Zunahme der australischen Fleischproduktion nur von der Steigerung des Absatzes, also hauptsächlich des Exports nach Europa, abhängig ist, so sind alle Bestrebungen, welche die Kon⸗ servirung von dsch Soenen für die Viehzucht der australischen olonien von größter gkeit. 8 Ueber die Ausdehnung des Ackerbaues und der Viehzucht im Jahre 1879 geben die folgenden Zahlen Auskunft:
Ackerland es ferde Rindvieh Schafe Schweine Neusfüdwales. 88929 Se 2 914 210 29 043 82 256 026 Victoria .1 688 275 260 710 1 129 358 8 651 775 Südaustralien 2 271 058 130 052 266 217 6 140 396 Queensland 101 052 163 083 2 800 633 6 065 034 Tasmanien . 156 184 24 578 129 091 1 834 441 Westaustralien 69 491 32 411 „60 617 1109 860 Neuseeland .2 218 782 137 768 578 430 13 069 338 zusammen 7 130 783 1067 670 7878,556 05 914 2356 Trotz des jugendlichen Alters der australischen Kolonien, unge⸗ achtet der Schwierigkeiten, welche ausgedehnte Einöden der Anlage von Eisenbahnen bereiteten und trotzdem das gesammte Betriebe⸗ material aus Europa bezogen werden mußte, waren Ende 1879 in den australischen Kolonien doch bereits über 3300. Seerbc⸗ Meilen à 1,609 km) dem Betriehe übergeben und ca. 1 Meilen im au begriffen. Geradezu bewunderungswürdig ist die schnelle Ent⸗ wickelung der Telegraphenanlagen, deren Ausdehnung im gleichen Jahre nahezu auf 27 000 englische Meilen sich bezifferte. Es waren
IerO vochanden: Auf 100 000 Ein⸗ 8 Eisenbahnen r veA . fftelen
im ne 1 Eisen⸗ Tele⸗ Betrieb Bau e — -F2 vente
km km km m üdwales 1184,2 460,2 12095,7 801,0 207,9 1693,0 Aes⸗ 1810,1 119,4 5076,4 . 7 119 Südaustralien 899 4 g; n 1367, 5 . Queensland. 809,3 490, . 5 180% 31,
v“
Colonien
0 7 Tasmanien . 277 6 1176,2 22,5 — 5,6 2 8804,2 Feesftrellen na0 1960, — 262 1294,4
Neuseeland 1884,1 — 698] 6 1508,1 I 725.5 625 1625,5 m; Bernleichunbeweise sei bemerkt, daß Ende 1879 im Deutschen
Reiche 33 302,19 Kilometer Eisenbahnen einschließlich 411 79 k.g
untergeordneter Bedeutung, sowie ein Telegraphennetz von Kilometer in Betrieb gesteclt waren