1881 / 135 p. 11 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 13 Jun 1881 18:00:01 GMT) scan diff

8

8

8 88 S

- ö-gseg we wien ezuaench nJpcan 92guvace 92 9)911vqG⸗qa0⸗ ueeeeeenee, whhe Pnv e EVVVVIVVVVVEVVEE 395ebaca vunllncplo müngpmnap aun ang Sua 8 8902] uoac lue üee mausbunqeneq nqplsns Füuu up- 5 q vreh, wevquenee eüe ure6281]- Unönzs unqoeaec ee hee aeee een e 91qs* anu Avephnae „bvjzoq 10e Seeen 829 ujjäsbunzc 1110,2. 1““ „quvg guvg e ene weneee e he ncppaalsochn mcan drunos woquernangnog ng uauvqpq ns buadmsbünucaosüncn; qun ⸗uarnve, bee he 009 100n vnpn C vumne n 29 gvg keen ig dee wwüherzaubes Log 3ündue, e acplagvis a2Je eieee ee wen weeee eiee düe 9nnqn 8-olcp e unm ge) anle en 281 124nc 09, 2 P —0009 ——12 818. e ne eneh ane a0bp]V unee 99 bungah vbmcgen t„utoh eee ieee weehee ee wecee bneeie eee 1 960agaun u2-anae heem we 828 E

u*b v]—. .“ 221122 8

1—an 221. bacgcpor⸗ 211211221v u 12G

vqplue gaueS

8 vn 8 uiog . r . 2. eno ngap-e he

„108 829 12118 429 gva ne loqunaboq anl nvaut Unbuvguorcee 1“

2 *„ꝙ 1u q11a1 uo cprlqpplrv kee ühieee ee heehe wen nIun “; uona vdens E 8 81u - Zo n heeisbneee e e eeee uegn G rs Unlma

76⸗‧LC cPoaxanc⸗e— 120 Invd aoa (h⸗S) unvueee eeee ee e 2. 9. 0 nhazcan 172Cugaoa Pangva Ilvc uadlonng) 29-vjzoq n aeeee e ““ ööe 1 hare“ 2150qoll 121921- beeeeee s⸗ sIIEBVI ““ l veee eeee he281 2quleee a wune 89. b— 12uno bunheeee we we uncp ae, b 8 urq, a2d 8 1 oa üe. ueg eeee üeeeee, eeeeneeec; : d lunbun ne Pvuvg gö. a2- e : ngac-e eeeeehe eeüe 829 uonlun 1 ne Cp. 1. 3ug 12 1 Nanujob LuvgluS aaalt un 9409 „1 820 güabungaoc uonou gog vu0220 ,.e üne ee 1qrns ꝙ.5‿ᷣ ug 820 vanc20a a22 bnee eee eee henie weeeee 29026 du a-q, hen uornaoe üeeee c9 „bunnvqluss 1nee-llchen den u—p cpy ghe weee wenenee in“ 21hee ee wine

ngunassbunc gn ee nne e heeene-g 8-S

„Lunadsvunge cp 1u0. pl ua e

EI bva 8-. 8 „Snn. Nnrblog; 21 u9 evT. 8221112]¹ . udan quv gnv qpau (uvguSg 25110 210 g 159014 Ianlos igva webnagmense vochrgönbeg wee beeeene 1g ee weeeeheh üeee unoavch 12J9 üäe univnin. „Suom ü20 vüaeiv-g. S.- 1116“ 1““ vu⸗Sinns un nevg nec, u v0 112 nelnv g. ne weeeehh ee he eeeee e m2ran vab ,algsn 209 bun7310275 1⸗bobvg rüvdec aeIee 809 mcgpunllocogBkoach G EEö“ xSeSee ne uee und-—ec- hi 8 920 q1vqaegnv uree e ab,. 9] 1529T 11ö““ 2w Flvc. usbr wuol uS 7281 Kapils l wieg vanensen „129 120 6 8 u1lo- üe 292) uu09. 1-0c0ue—; 92³¹0 1. „12 1.he h ei ea unnhoeb qr eüeb 821829 lIvquS uoe e ace; Cungac maang m 5. d „u -qp lunae 12e eeeeee 106p;V 129 8 v* vSnd ecens „ujs uon unoeeer e we 2-0b 111“ uauueaahe nen Jpnb ab varuvbve mee he eeenen heeen „12 uocqqunm vege aee 2IIor, eeenhee eeeee s 891G 1011l1g 21- eeeeeee aee eeü 820 vunlna EE1“ Svq ee wüee 1 vun lα⁵α᷑ 1r 9 DC apobguvg gvC ueeche ua op ne he eee ne- ueguvn eehem hee sqpnaclus 921212, deee üee . 8 70 ranvgcog ee e ehee M dlung F.e E un IInqJoceꝗ . 222 Bungrea2ee agbuneeoq, un Bunlqn 21510122 6281 12qreec— 86 u“ unaeun 21L0achhoIe un ee eee ee eehhn 1buv]oq⸗ 1I un S uoa essbungoH. uare,oeob 12e ünen Pou Plo F auel zuvlsogug a2-lan gun a.Jleqlsn] SIv neb ge e Iüruvnan cpangvq qun usqobabgnvaneh ne S unvm-e I- unu, e eeeeeeee ge 12Jlcne unc cda0s uaueueren 8 - uocg wenee eee weee hee hhe neeeeee Inv lqplu T 22) aubva b ur“ vaae usbv]Jzeq ee 106„IP 19G

W“

*

Aus den in den §§. 494, 495 mit Rücksicht auf die rechtliche Natur eines gerichtlichen Geständnisses als einer Disposition der Partei über den Streitgegenstand, und auf die Vergleichsnatur des zugeschobenen Eides getroffenen Bestimmungen ergiebt sich, daß nicht jede in der ersten Instanz vorgekommene Prozeßhandlung in der höheren Instanz wiederholt zu werden braucht, um auch für diese Wirksamkeit zu haben. Allein eine nothwendige Vorbedingung für die Berücksichtigung des Prozeßstoffs der unteren Instanz bleibt auch hier⸗ bei, daß dasjenige, was in den Akten erster Instanz in dieser Be⸗ ziehung festgestellt ist, von den Parteien vorgetragen ist. Dasselbe gilt für die Bestimmung in §. 473. Nach §. 488 sollen auch die dem angefochtenen Urtheile vorausgegangenen Entscheidungen, soweit sie für die abzugebende Entscheidung in Betracht kommen, von den Parteien vorgetragen werden. Was überhaupt bei der Entscheidung in Berücksich⸗ tigung kommen muß, ist durch den Vortrag der Parteien, nöthigenfalls auf Anhalten des Vorsitzenden, dem erkennenden Gerichte mit⸗ zutheilen, ein Verfahren, wodurch das Berufungsgericht von dem thatsächlichen Inhalte der Verhandlungen erster Instanz, soweit der⸗ selbe in den Akten festgestellt ist, ohne Mitwirkung der Parteien in Kenntniß gesetzt würde, kennt die Civilprozeßordnung nicht. Der Vor⸗ sitzende, wie die Mitglieder des Gerichts, welchen unbenommen ist, von dem Inhalte der Akten Kenntniß zu nehmen, haben die Vollstän⸗ digkeit und Richtigkeit der Vorträge der Parteien, insbesondere bezüg⸗ lich der von Amtswegen zu berücksichtigenden Punkte zu überwachen.

d;

Aber eine unmittelbare Berücksichtigung des nicht zum Vortrag ge⸗ langten Inhalts der Akten gestattet die Civilprozeßordnung nicht; sie eröffnet nur, wenn nach Schluß der Verhandlung bei der Berathung Bedenken über die Vollständigkeit des Vortrags entstehen, oder sich ergiebt, daß die Sache in irgend einem Punkte nicht vollständig er⸗ örtert sei, den Weg der Wiedereröffnung der Verhandlung, um durch eine Vervollständigung der Verhandlung die Berücksichtigung des bis⸗ her nicht mitgetheilten Prozeßstoffs zu ermöglichen.

Wäre es die Absicht des Gesetzgebers gewesen, für die Berufungs⸗ instanz eine so erhebliche Abweichung von den dem Verfahren im All⸗ gemeinen zu Grunde liegenden Prinzipien zu machen, wie er in der, von dem Revisionskläger aufgestellten Ansicht enthalten ist, so würde er dieses bestimmt und klar zum Ausdruck haben bringen müssen. Es hätte dazu um so mehr Veranlassung vorgelegen, als die angeregte Streit⸗ frage auch in dem vormaligen Königreich Hannover nach Einführung der auf den Grundsätzen der Mündlichkeit und Unmittelbarkeit be⸗ ruhenden Bürgerlichen Prozeßordnung vom 6. November 1850 aufge⸗ kommen und in dem hier vertretenen Sinne zum Austrag gebracht war (vergleiche Leonhardt, Berufung, S. 71 fg.).

Hiernach kann die Beschwerde des Revisionsklägers, daß die von ihm vorgebrachte Behauptung vom Berufungsrichter in prozeßwidriger Weise ignorirt worden sei, für begründet nicht erachtet werden. Da⸗ gegen waren die in materieller Beziehung erhobenen Angriffe be⸗ gründet.

Widerspruch des Konkursverwalters gegen die Zwangsvollstreckung in eine vor der Konkurs⸗ eröffnung gepfändete Sache des Gemeinschuld⸗ ners; Gerichtsstand für die den Widerspruch auf Grund der 88. 23 Nr. 2, 29 der Konkursordnung

84 verfolgende Anfechtungsklage.

Civ. Proz. Ordn. §. 690.

in Sachen des Landwirths F. W. O. in A., Mitbeklagten und Revisionsklägers, 1 wider

den Konkursverwalter in der Konkurssache des Hausmanns J. R. Th. H. zu G., Kläger und Revisionsbeklagten, betreffend Anfechtung des Rechts auf abgesonderte Befriedigung

hat das Reichsgericht, Dritter Civil⸗Senat, in der Sitzung vom 8. März 1881,

ür Recht erkannt:

Die gegen das Erkenntniß des Civilsenats des Großher⸗ oglich oldenburgischen und Fürstlich schaumburg⸗lippischen Pber Landesgerichts zu Oldenburg vom 17. Oktober 1880 ein⸗ gelegte Revision wird zurückgewiesen; die Kosten der Revisions⸗ instanz werden dem Revisionskläger auferlegt.

Thatbestand.

Durch das Erkenntniß der Vorinstanz, auf dessen Thatbestand Bezug genommen wird, ist auf die Berufung des Klägers das Er⸗ kenntniß der ersten Instanz aufgehoben und die von dem Mitbeklag⸗ ten O. vorgeschützte Einrede der Unzuständigkeit des Gerichts ver⸗ worfen worden. Hiergegen hat der Mitbeklagte O. Revision einge⸗ legt und in heutiger Verhandlung beantragt, das angefochtene Er⸗ kenntniß aufzuheben, die gedachte Einrede für begründet zu erkennen und demnach die gegen ihn erhobene Klage abzuweisen. Der Re⸗ visionsbeklagte hat beantragt, die Revision zurückzuweisen.

192]7n2lnv a2bp ee e eehnee 12g eo 21-,eemeemene de hee 219212b wvp uioer hüicwhe 9˙8e weneee he whwwche n? S2982Cuv 129,— 20g eeehee eecee eee eeee e- un929 210

.quuoqr e, an

1711881 2ap E II uica aana eeieeeee v- wc uarveqsuo ce qun ua⸗rbegs

„„Avqplueoueꝗd eeeeeeeeee, üee üea e

11.“

S uo aeee gun eaeeeehe, eüeee 82c.

12 02 8981 Ing a 429 5111 vuP lu⸗lloeue -u⸗21§1 21 2290

92 2119 122qaàaν˖d 82- üüeeen 120 a1 S2211 PlunlloueH Leue

vgg uelouxg 11v 12 b8 1% 216

Jav-, eeee 3 grouun Iqpm üe ceee aee weeee üieeeee eee bdi weelga bce denann. 1edadar ddSb = p̃. Ppcepb vpabob u⸗qvg. uebunanage 510n- we ˖ee we —— „SCSn 82C neeee eder enreeem ee an! anu 88 „un cpoatlobsnv uobve jo! weee eenvg,. r. bvnnee . 19 12qv , uebqeh ce une, wee wne eee ee ag 821910 eeeee ee eeegeneh e hein 81 †ogbuna⸗ 8 918 u-quegunae ee hüeeeene uee6 e üe 8 un 2 uuv; uaqo-loq anu Dlanquc uree eegen uoaqvlaoas vunvomoc „gbuva nv- e e-eene ng C 129 2122b1cu 9 -,8 1 K. 123 99 v/ L 013 20Jun. 2 Cp a2 202qb rSqe Eeesnöns 122 ua geu cnclus ün unpnguvlch uag 21211) eee ei b 21901119& ohnaisöntaaa a0b1qnpl) 210gud bunguplCc uzsiguveg -21 n auo pv ee üee ee vnasbunpaxiloasbü. 82 üheeeee S-o-n *un1vla28 abzmolsvo Ind u12—2809 ꝙj 88% ctl eheachh eng üüe „ungesaoqn qe e a- a uelvnd 26v F 2u2—eabaca vunugcgecachan 12 e9 e -, unch e ee üee ü ee aoc lup nb beeeee ee hie

-unnepnans uorsg- 21- eeeehe un* ee e

2 Ab

„zuv gpnq, eee he eeeeech ielene enn ,8 28 uuabud M 180l 33- eaeeene ee ee heeh e ieen 1921hn- 969 88 809 ma vqunau e5- e n een ue bvo& 120 2Ppoasbuna— „ue —⸗s nee we üeened SImpzagqunlch 820 S92, 12 9⸗ 120 ꝙ5lol dun 192-la eg ne bungunlch 21g u*gJeloebuenbabzu⸗ un obebehe heee e eee e-en 120— ꝓgöölol gun 1n uabc*n (unuqgaoganzuo 122 6 7116, 1F §) 26“2gLunr ceen 2191 uegbv-g 2& 22 TPnackluvgbunzaqu. ulog gv-. 9102 ans 821- a h

Wdünngcgan- Pndafrncage mrere e bngüc; e0 bim cpol „us neabe— weee üeee iee eüeeh eeg e lom ganguoP, 122 bee ün vunpoamlogsbuvalg 129 bunqoqün)sa noameee wee üee we bunpanasbuvalg ege üehe ee üe 101 uqoneuv nreee weeehe eee e weee Icꝓ p 11v92 icel Ie ed wece a eee ei- pnquvc 229 AInvg—n u e-nebv eeeebneh ee enee e 2—1101— lae 26 vIxcpS uneazuc eeehee eee heeee Lupb gempla mn vonjuvövjV 129 *un b0bxuh 1. heeeen aeee ne üaö 11361el 820 wquH 129⸗ G vbpg 2gue gaee en bunugacgeeaacard 1e . 1928 069 § Inv STP qjb de ee eee gun Pnaclana1e u2eq-cahe eenb „Lu] une wce imadlan e- beeeee eenlc 21] S1v unp; u2a2c., 1gvbb-Inv anu 35 251921 31 La qpb· J1qoa⸗ 8nv -u-l0- ue anLüpee ügheeecr gema ungog,reeee ehe e nae unuq-ogan bunguplch 120 vunc0luss aoue ee ie weüee e ee bvIcpD uꝗ bunachlan a02- e eee aeeh uob809 0151gupzlnS 10 pno anrenh el eee ee 2b vISbunzcp lu sb unquee- neuv 22b9 F un wee heee nd ꝓpnaclush uaspluob⸗ gv e ebegnd wee weeeaeaee iee e uoanch 2ane wae Lge weee i „.0 ne nacane.Ie üeeeene ae- oab-dpeaeneee ee wecn gun I*loebu eaeee 292201e bůüee uaue wi ecne Pnacksae-& bunuCacgeLcacJard 42 069 S gpuiob. bunponqagsbuvae 22-2 ü˖eee eelc aee heeee we- gCunag) Inv 810bv P 802

uog gun unb9%b bunguplch u

23

2 u0. u! unbv,⸗& t„aar üeceobuv 0l 180l 32 gnur e eeen ee agüeee 2112

12 u u 81121 181 f 822 25 b Z 2 511v urve eee üeeee

pand gve, ue weeee eeeneee ee e ueravch 1 v

Gründe.

Es ist gegenwärtig nur über die vom Mitbeklagten und jetzigen

Revisionskläger O. vorgeschützte Einrede des unzuständigen Gerichts zu entscheiden und diese Entscheidung muß davon abhängen welche Klage als angestellt anzusehen ist. Der Klageantrag geht dahin: 8 zu erkennen, daß den Beklagten ein Anspruch auf abgeson⸗ derte Befriedigung aus dem Erlöse des am 7. bezw. 9. Fe⸗

bruar 1880 bei dem Gemeinschuldner H. für sie gepfändeten

„Viehs nicht zustehe, 2 und dieser Antrag wird dadurch zu begründen versucht, daß die vorge⸗

nommenen Pfändungen von dem klagenden Verwalter der H. schen

Konkursmasse als gemäß §. 22. 23 Nr. 1 und 28 der Konkursordnung

den Konkursgläubigern gegenüber unwirksam angefochten werden. Um die rechtliche Bedeutung dieses Klageantrags klar zu

stellen, muß man sich den Zusammenhang der Klage mit den vorher⸗

gegangenen amtsgerichtlichen Verhandlungen vor Augen halten. Am 7. Februar 1880 ließ der Mitbeklagte O. bei H. im Wege der Zwangsvollstreckung auf Grund eines für vorläufig vollstreckbar

erklärten Urtheils des Landgerichts zu A. wegen einer Wechselforderung 1 Am 9. Februar wurde 1— den Mitbeklagten G. gleichfalls im Wege einer Zwangs⸗

von 7000 14 Stück Vieh in Pfändung ziehen.

vollstreckung verschiedenes Vieh des H. gepfändet.

Am 10. Februar wurde gegen H. der Konkurs erkannt.

Am 12. ej. ließ der von den

Beklagten mit der Ausführung der Zwangsvollstreckung beauftragte

Gerichtsvollzieher das gepfändete Vieh nach Jever schaffen, um es da⸗ selbst am 20. ej. verkaufen zu lassen. Durch diese Fortsetzung des Vollstreckungsverfahrens nach der Eröffnung des Konkurses

machten die Beklagten der Konkursmasse gegenüber gemäß §. 41.

Nr. 9 der Konkursordnung ein Recht auf abgesonderte Befrie⸗

digung aus den Pfandstücken geltend; denn das Absonderungs⸗ recht besteht gemäß §. 3 der Konkursordnung eben nur darin, daß der Absonderungsberechtigte durch die Eröffnung des Konkurses nicht behindert wird, sein Recht auf Befriedigung aus den ihm verhafteten, zur Konkursmasse gehörigen Gegenständen nach Maßgabe der außer⸗ halb des Konkurses geltenden materiellen und formellen Rechte zu verfolgen. Am 16. Februar stellte der Verwalter der Konkursmasse und jetzige Kläger bei dem Vollstreckungsgerichte, dem Amtsgerichte zu J., eine Klage gegen die Beklagten an, in wel⸗ cher er Widerspruch gegen die Zwangsvollstreckungen er⸗ hob und Aufhebung des Vollstreckungsverfahrens bezw. des Verkaufs beantragte; am 17. erhob er auch noch einen Antrag auf einstweilige Einstellung des Vollstreckungsverfahrens gemäß §. 688 der Civilprozeßordnung. Das Amtsgericht setzte einen Verhandlungstermin an und verfügte zugleich die beantragte einst⸗ weilige Einstellung des Verfahrens. Der anberaumte Termin fiel aus in Folge eines vorher unter den Parteien abgeschlossenen, urkundlich vorliegenden und in dem Thatbestande der Vorinstanz angezogenen Vergleichs, welcher im Wesentlichen dahin ging: das gepfändete Vieh solle nach G. (d. i. nach der Wohnung des Gemeinschuldners) zurück⸗ geschafft und dort mit der übrigen Konkursmasse verkauft, der Erlös is zu ausgemachter Sache bei der J.schen Bank verzinslich belegt werden; die damalige Rechtslage des Streits solle hier⸗ durch in keiner Weise verändert werden; die Tragung der Kosten des bisherigen Verfahrens solle von dem Ausgange des anzustellenden Anfechtungsprozesses abhängen. In dem Thatbestande der Vorinstanz ist nicht ausdrücklich an⸗

egeben, auf welchen Rechtsgrund die beim Amtsgerichte er⸗ obene Klage gestützt worden ist; es ist aber aus dem Zusammen⸗ hange des ganzen Sachverhalts und insbesondere auch aus der Bezug⸗ nahme des Vergleichs auf den Ausgang des anzustellenden Anfechtungs⸗ prozesses offenbar, daß auch diese Klage ebenso, wie die jetzige, auf die Ausübung des nach Maßgabe der Konkursordnung dem Ver⸗ walter Namens der Konkursgläubiger zustehenden Anfech⸗ tungsrechts sich gegründet hat. Hieraus folgt, daß der Kläger, welcher als Verwalter der Konkursmasse in sich die Vertretung der Kon⸗ kursgläubiger und des Gemeinschuldners vereinigt, die damalige Klage angestellt hat in seiner Eigenschaft als Vertreter der Konkurs⸗ gläubiger und daß er somit durch dieselbe den Parteien des Voll⸗ streckungsverfahrens, den Beklagten und dem Gemeinschuldner, als einer dritten Person (§. 690 der Civilprozeßordnung) gegenüber getreten ist. Und wenn der Kläger in seiner damaligen Klage auf Grund der Anfechtung der Pfändung Widerspruch gegen die Zwangsvollstreckung erhoben und Aufhebung derselben, bezw. des Pfandverkaufs beantragt hat, so ist klar, daß er hiermit an den Pfandstücken ein die Veräußerung derselben (den Pfandverkauf) hinderndes Recht in Anspruch genommen hat. Ob dem Kläger ein derartiges Recht wirklich zusteht, dies ist eine Frage, welche für die Beurtheilung des rechtlichen Charakters der angestellten Klage ohne Belang ist, denn hierfür kann es nur auf den Inhalt des er⸗ hobenen Anspruchs ankommen. Demnach ist die damalige Klage als im §. 690 der Civilprozeßordnung vorgesehene Klage an⸗ zusehen.

.Für diese Klage war nun aber, was die Sache selbst anbelangt, in Anbetracht des Werths des Streitgegenstandes gemäß §. 690 Ab⸗ satz 1 der Civilprozeßordnung in Verbindung mit §§. 23 und 70 der Gerichtsverfassung nicht das Amtsgericht, sondern das Landgericht seines Bezirks das jetzt angegangene Landgericht zu O. zustän⸗ dig; dem Amtsgericht als Vollstreckungsgericht stand nur die Befug⸗ niß zum Erlasse der einstweiligen Verfügung gemäß §. 690 Absatz 3 und §. 688 Absatz 2 der Civilprozeßordnung zu.

9 21 wnqg,n,

bungoaqva- 1210219 Snv 16101 80 Sun l eee

suoe eee üeeh 11290 la0-9 iaenc ea eaeen

220 an! qun uaquvqaaa vanqavu ur ꝙau opnquvsch 1-, e ee heee

1“

aoun uagebv- nenneeeg heehe eeüe n acn z2g üd uevunpennleL. ne pghoa. L0. 2unvo ne ur—euhng ee hhe ee aeeg 9e.

Meagn 1 920 weeeneee 129 reeee e üühheeee ec uoa2z6 —g9 i üüc

ns erpebquvg üegnoach

:zuuvza2 pazg anl 1881 1vE 9 urd dvung uocoij

z ellg a02g eweele weneee Seeepi-ag Svg nc

22 uea eee-s weue e üünee ae n urnnge e See

9

X nv L O a⸗czar cpvsbuncpenlaezun 120 21“

1 2 % 8r† §8 qnq8212b1 v ⸗S.

514 va9.2

euogadar ennhee pnans Lunglug 22l12 ee e ühiee uamanoqu and ange, he eeee eüenee eeee we en 812 „nn Jvqen 2nha- buepolobuv quseamn gg iie eee uoleng Snn G 8 Jqng ebungnen, dir geqüglog 199T 82- bunpeee ee wee e eennee wnn ꝙ;J9190] 8429 gvqg, e eeeee eeeh wegee ee i ooqgana eee vvm⸗ anl qpnad 12-, uge weeenüee ane ecee ehe e „üjs 10- wgen et ana vrnl Hunvnn 121919 Inb Pplpnagsn v bvru, ee ieehenehe aee e eehnene; onv üum 210 981 F un „uobunjauvG“ 12928& a29 Ju weeübeben üül;

ꝓppnaenv eeche weaeeee eeee h pern. neaung „12a 319 g0 ae üe ada ee ene hee üe 4 2u] 19 b g, an ee e wweüeeeeeen, eeeee n üee qunquvach 120 cpanqoai ueucew bee eee wee nee ben ns 1 naca⸗ ne hiesöbvag eülebanm e eae amcpi cp̃nacla2e,e 22 1 5.gem unbunuruk;, neeeee e ee enee ee hne annqagant qj-⸗. „S20 eoach Sod bungune ee w ene 1qꝙraqob bvunui⸗ „udgn, ane eeeeeece eae ecge ee bvaju 2quec. u Scpnqd eblva, eeeee weüeel Sa- vunglvL ue a e „ng 2qanal uajuug uaeae e eee ea ee e uabunsguvG urquvmh wee weeeenene eie üee we, uoqpoaazebanv ung. „vo icrluf 2ahe eeheöe eeeee whee eee whheee v- us 219 2ege-ee 9192 1, Sun v. H 1cl vve „1C. anqpsoa v v pSI § mu we ienaeeee e ce „Jrzup unee w eeen eeeee 1092

ü5qeu agveee n aeee ee aehceeen weng üebünmgnene 223 eo Im egce

1pl beee e zbg nv uogavg qmpans m i wng ee wehene u gc59. une hee we ; q eeen —e 21. . „bbaoa ee L⸗D vonau up qang anu uogvane 8 12 505 un n weüee nee engee wce 81204 12193 zaqn. ualvaneu ee ee eeennnec unbunupz 2022 Ipquoeec. 2128 2upp un bieee wlee snuvash 122 129d ꝙul 2qvg. 89 Wvövööd vnqpueun qpnv anun 821982 wbavee ee we üüe eei uoanq Splu⸗q⸗ 8 un 2„D q bnn ees eeeee we wi nbvhe ö222 bunm euhee 150ene üeeeene üee uonbunabob eeeee 1 :Sqivasoqungs 829 gnnvlmöe ee eenee piʒ 5 o eee whe eeene weeee C D % un 885 ½ qpl 2e b uebunjqurg. uca dan Pnqg2bveS un ue⸗S uabmalusg uv gv ee eüeg §212 Su in veffütna a0uS Fplv. 21- „bunaegnase 1eee :nc a —2 ncp. „naenv 519 pang uvm he e een aeeeeee s uobungnal Pndb uoqee, qpv waebunjauvG“ aaqun noal 9Ivgsoa iw unaoquv Luvob meee üeie weeee een auln Souec bieeeee uonbövaruvoq a2n wee wee eem 121e00b9 a2,as ih oa eeee wle ee unuq oroq ae bgcpypeun aup 8Iv lan guoha⸗ 9* nup ph beeeehe dee ihee e 11587 uoup an! 12 urze,bunagnes 12ce“ :gSogvlng 809 bunqeere 2ng aeugacab. q. u cpune eae waaenee Suabunljquvqrasbvs 2. unn 1 p. 6 2182 Fe. n6 92(g281 b 8 bIpnaC 1ne bdieheee gobvSc ee eeeeeh ee we n. n „1wrlne) urcee ee e eee eene eüeene i og 8e 1ee Iwuine Lvee 806 4s e Invd 2qn 0q, ev raiqpl zoqunu anl uelneene

„bunangna⸗s 1290“

:Avlng 122 g uog ee lheceeh eeeg uolonau 829 161 § 88 Ferpnn ue eehee e eeeeee e ee e ege.; uabcpneun uoc veeege nenn uonbaluag 213 uccl 15qvs 212910 D 821108 9029 wdee eehe i ehngvg,

um gva mn C 221022oqzm rach 229 ang ue et vZö.e 2*— ng —* vunqco ineeh ceelee wee 82 22qelcun grach aig anl la-ene een- 1abc ve ee qvliqJgemqu züunna üüüäij Wmn 2bud una ꝙpaunm qpn „usbunjgung“ afun go 2 k-A ben ve eeee ee e hee eeee weee wee n eaeee 28 —* ,gw 1229“ :2210 ꝛ22 bungjvcluh „81 § usb⸗Jeng ee eeeneeeee eeaeeebaca ueeg u ng S1- alb. ; up v 000 ni 1- alrae,S eee 2 . bane. aqpaauaaq,) eeie eee heeee i üweee i eeg wageS 2 928 ndagah —2 2* Pl 1u2 ba2 2- 6 au unaort 2-0 bdun mbuqppneun aup Pang 12. 7 mualg gna]8 1230 dunjuv abcn p Pana Sa vungog —o LI § anl bnacel wlnace eae eieheh e duq0qog envnegras vane gen 9.8I awnaga 968 uica epac n ee ee e ee aecee e enane“ Pn aaxun —n0 g81˙§ un e hüeee aüaee we ee aIlpL unquaborch e ü˖icaeeaeeeh eeeeen wee wüe ee geegee q;ppu arꝛacauceh eeeee deeeeeeh wwee ee bheeeee „qP, a23 nec eeelen a ne eäee ae aeeeeeae uica 1eeenen cpqunm uwm qo aaqmawe e aeeee igeeb -lvaD qp gnh⸗ e wein 82=2 urbunjauvq— TX 8 718 gsI 8 ne F 210 % 1uzwuazmma : ux-, T-a2—s 2ean S001 1ne 92/281 gb vasges ecen zn⸗C o ehnaee e wee eee egbeee „2oT uzupeup un vunbvae eceee waeeeeee ee wee ee eeeme Üüüöü u uuuuuuu „bra aeehe e weeeeee ee whe we ee e eleleb znv 1zuugz; nceeeh hee üi bmeeene ae üi 30 vuebupggv ed nauaee ee aeee ee h e ü :;-q u⸗qeb25 ca ee e eeheg bne ögno aup cpny „bunjauvch“ z2zun qarabbavch uauo-ceg waeng unog ehe üee eeee ce ee aae in Sqnqd⸗blvas w˖eeee 829 glinag od bngee e ee eeeneeee wea e ee unbun aqungs 22 üaeaeeeh e ühee e Juajeb qurmn nn aeu2 „bunjquvcG“ 80210 0 cege ie geebneaee 82— 2edeheeee eeeeee e ee ehe, e g; 5 ves „2q geve e bceeee eee wee ieee ahee ü lwr h üd ö ncppiu pyo 2qaunje I gpmen⸗ 8 8 2* qana D 2123 vungo⸗ no0 ¹ - „pz önsquvc2 ee v0 mI znv aqvqg ed gl § 82 weeeeeaeaeee whee whwe heüaaene apaunu l eee h weee wüiehe e uanbunjquvch nd guaJb22 02 goqzog eee deeeeeeeee weeee —e qpang bmpolsbunza shaa uvm güe wheee eeeeee 1210eae wie (60e 2eS IIAX dupg Jun 9815 2oZD IIX Hurg s-jvunq 129 80a beeeee cac „uvndaG) 2281 wes I mweme e el we wceh ühg .⸗a5qJ uncp gnaag ebvm ee eeeee * Jbaaa :uocpnoa uazan nesnv Jqrl eepsahe aen ae aeee e he

. alanauhugh) Seg bee Sen wahe auvqob vzun 0281 uoa glanauug Se— 2424 laicag 2 uocpxqralva, eee weee ee eee eeeehen . 10eebu heüeeaee ee hwünee 2ꝙzes gv, wee üee h ee üeeeen gnn 1qeꝙp. „25 bnueh üe ünaeee eeeene he üüenee we gva. üecn ne, ee eee e ceeneee üe 1 zgnaach 123 bungv aebmnüun ae en ua⸗acp ecs veh „Jolbuvj udg vünaae dlohe ee win n melnr „bunjguvg unvgqcpneun“ aazup nbocs üe

moezblwquev,— wg eaeee eee nup auvzoqxwꝗ uocs inn eeeeeh üee nac, gva uaree ee pangvq ah sqpnqab va veeneach ea, g. § 2uxpapbuv F 6 ne anu ehee ee üuaüiah g—— „uonqana we eeeeee eeebang 2- npec ind unr qpnv 1lvaeq, eeee 6 m 81 Zaudn5g A& G,ub2 u eüüeeeee bng wümen un

81uab2- ue pmcee JaurG 19 dunog du gene cpnqd*loblvaS⸗Sq , h, ee eee eee we eeee en &. Paaes na üöüuuEEEE c, 1529 hsjin ie ee ee he eeeee Sae 9og büngeeee bee he aeee ee weee e nzunch wa2qup qe. „p li neee eeeeeeee wüe e uabuna⸗gnaz 20Ju ge2la uvc alv nece, e eae wee üe eaeee e

(807 2eS XI qung ace weeeeeeeh 1981 apnu

.vxE Ui 10981 zuns 8 mon Fäce eeene düneaee

1 quvg aupaeh aeeeee eg

2-u⸗bj⸗

I uoa

,—. S üue 1n :IIg 2, II Juvgs

81v u⸗qob e neeene Soqp ehe ee ubpob ao0bzudan uobunz

Aufrechterhaltung der thatsächlichen Feststellungen bezüglich des Diebstahls gegen den Gastwirth H. aufzuheben und inso⸗ weit die Sache zur anderweiten Verhandlung und Entschei⸗

dung an das Gericht der ersten Instanz zurückzuverweisen.

8

88 8 8

8

8 1.“

2 8 8 Die auf Verletzung des §. 243 Nr. 7 des Strafgesetzbuchs ge⸗ stützte Revision des Staatsanwalts erscheint begründet.

Der erste Richter hat thatsächlich festgestellt, daß der Angeklagte zu M. in der Nacht vom 6. zum 7. November 1880 durch eine und dieselbe andlung dem Pferdeknecht G. dessen Uhr und dem Besitzer des ominiums M. dessen drei Pferdedecken in der Absicht rechtswidriger ean weggenommen hat. Er erklärt auch für erwiesen, daß das tallgebäude, in welchem diese Gegenstände die Pferdedecken in dem sogenannten Kutschstall, die Uhr in dem mit demselben durch eine Thür verbundenen Ackerstalle sich befanden, während die Knechte in einer mit dem letzteren durch eine Thür verbundenen Kammer schlafen, ein bewohntes Gebäude ist und daß der Angeklagte zur Nachtzeit in diebischer Absicht in dieses bewohnte Stallgebäude eingeschlichen ist und darin zur Nachtzeit den Diebstahl begangen hat. Er verneint aber den Thatbestand eines schweren Diebstahls nach §. 243 Nr. 7 des Strafgesetzbuchs deshalb, weil nicht erwiesen sei, daß zwischen dem Einschleichen und der diebischen Wegnahme der Sachen ein zeitlicher Zwischenraum gelegen, der Angeklagte vielmehr, da er mit der Oertlichkeit bekannt gewesen, gleich nach dem Ein⸗ schleichen zur Wegnahme geschritten sei.

Das Reichsgericht hat indessen bereits in dem Urtheile vom 11. August 1880 (Entscheidungen in Strafsachen Band 2 Seite 223 ausgesprochen und näher ausgeführt, daß der Fall des §. 243 Nr. 7 des Strafgesetzbuchs auch dann vorliegt, wenn der Thäter in diebischer Absicht zur Nachtzeit eingeschlichen ist und sofort nach dem Ein⸗ schleichen gestohlen hat. Diese Auffassung hält der erste Richter mit des §. 243 Nr. 7 nicht vereinbar, wonach erforderlich ist, da der Diebstahl zur Nachtzeit in einem bewohnten Gebäude, in welches sich der Thäter in diebischer Absicht eingeschlichen, oder b in Sn er sich in gleicher Absicht verborgen hatte, begangen Lediglich auf den Gebrauch des Wortes: „hatte“, welches er auch auf das: „eingeschlichen“ bezieht, gründet derselbe das Erforderniß eines zeit⸗ lichen Zwischenraumes. Daß aber dem Gebrauche des Wortes „hatte“ in §. 243 Nr. 7 Bedeutung für den Fall des Einschleichens nicht beizumessen ist, ergiebt sich aus der ähnlichen Bestimmung §. 250 Nr. 4, wonach eine erhöhte Strafe wegen Raubes eintritt:

wenn der Raub zur Nachtzeit in einem bewohnten Gebäude begangen wird, in welches sich der Thäter zur Begehung eines Raubes oder Diebstahls eingeschlichen, oder sich gewaltsam Eingang verschafft, oder in welchem er sich in gleicher Absicht verborgen hatte.

Da hier dem n unmöglich die Meinung beigemessen werden kann, daß dem gewaltsamen Eingange der Raub nicht unmittelbar gefolgt sein dürfe, so ist ersichtlich, daß durch das Zeitwort „hatte“ nichts Anderes hat ausgedrückt werden sollen, als daß das Sicheinschleichen, wie die Verschaffung des Eingangs der Verübung des Diebstahls zeitlich vorangegangen sein muß, während im Falle des vorherigen Sichverbergens aus diesem Begriffe, nicht aus der Wahl des Wortes „hatte“, die Nothwendigkeit, daß zwischen diesem Thun und dem Stehlen ein zeitlicher Zwischenraum gelegen, hergeleitet werden muß. Unter solchen Umständen kann das Wort „hatte“ in §. 243 Nr. 7 über den Sinn der gesetzlichen Vorschrift nicht entscheiden. Die Motive zu derselben, welche lediglich auf die gemachten Erfahrungen und die in den Gesetz⸗ büchern anderer deutschen Staaten enthaltenen Bestimmungen sich be⸗ rufen, geben für die Auslegung keinen Anhalt. ie in dem Urtheil vom 11. August 1880 dargelegt ist (vergleiche auch Golt⸗ dammer, Archiv, Band 20 Seite 74 fg.), weichen die ein⸗ zelnen Gesetzbücher, soweit sie überhaupt das Erforderniß des Einschleichens (oder Sich⸗Verbergens) aufstellen, in der Bestim⸗ mung des Verhältnisses des Einschleichens zur Verübung des Dieb⸗ stahls, namentlich darin, ob dasselbe vor Eintritt der Nachtzeit ge⸗ schehen sein muß, von einander ab. Muß bei der allgemeinen Fassung des §. 243 Nr. 7 verneint werden, daß ein vornächtliches Einschleichen erfordert wird und ist die das Wort „hatte“ betonende Interpre⸗ tation als eine unberechtigte abzulehnen, so läßt sich aus dem Grunde und dem Zwecke der gesetzlichen Vorschrift das Erforderniß eines zeit⸗ lichen Zwischenraumes zwischen dem in diebischer Absicht geschehenen Einschleichen und der Ausführung des Diebstahls nicht entnehmen. Der Grund der Strafschärfung für den nächtlichen Diebstahl liegt in der größeren Gefahr, welche sich aus der Nachtruhe, der mehreren Sicherheit des Thäters, dem Mangel bereiter Hülfe ergiebt. Des⸗ halb ist der, je nach den örtlichen Verhältnissen übliche oder nicht übliche nächtliche Verschluß des bewohnten Gebäudes nicht entschei⸗ dend, der Fall des §. 243 Nr. 7 vielmehr vorhanden, mag das Ein⸗ schleichen in ein des Nachts regelmäßig nicht verschlossenes bewohntes Gebäude oder aber zur Nachtzeit in ein ausnahmsweise gerade offen⸗ stehendes Wohnhaus geschehen sein. Insofern das Einschleichen, das heißt das heimliche, der Wahrnehmbarkeit absichtlich entzogene Ein⸗ treten in diebischer Absicht geschehen, stellt es sich als eine den Diebstahl selbst vorbereitende Handlung dar. Die Rücksicht der Ge⸗ fährlichkeit trifft bei demjenigen vornehmlich zu, welcher die örtlichen Verhältnisse und Gewohnheiten kennt. Für ihn bedarf es weder eines

rAAon ed-dces

2evs, eueaeee

5

Erspähens der Gelegenheit noch eines Erlauerns der Zeit zum Stehlen. Warum eine solche, durch die ihr beiwohnende Kenniniß zur Verübung des Diebstahls besonders geschickte und daher mehr noch, als Andere, gefährliche Person der Strafbestimmung des §. 243 7 entzogen

des ersten Richters, daß zwischen dem Einschleichen in diebischer Ab⸗ sicht und der Ausführung des Diebstahls ein zeitlicher Zwischenraum dazu benutzt, die Gelegenheit zum Stehlen auszukundschaften, beziehentlich abzuwarten, gelegen haben müsse, giebt dem §. 243 Nr. 7 eine zu enge Begrenzung und verletzt denselben.

angefochtene Urtheil, und zwar mit den demselben zu Grunde liegen⸗ den thatsächlichen Feststellungen, soweit dieselben den Diebstahl an der Uhr und an den Pferdedecken betreffen, dagegen unter Aufrecht⸗ erhaltung der Feststellungen bezüglich des durch die Revision nicht be⸗ troffenen Diebstahls gegen den Gastwirth H., aufzuheben und inso⸗ weit die Sache zur anderweiten Verhandlung und Entscheidung an das Gericht der ersten Instanz zurückzuverweisen. I2

Verwendung geschützter Waarenzeichen für solche Fabrikate des Berechtigten, für welche sie nicht bestimmt sind.

8 §8. 1, 8, 14.

In der Strafsache wider den Kaufmann A. K., den Hand⸗ Heege E. M. und den Handlungsdiener G. R., sämmt ich in B.,

hat das Reichsgericht, Zweiter Strafsena lichen Sitzung am 13. Mai 1881

für Recht erkannt:

schaft das Urtheil der I. Strafkammer des Königlich preußi⸗ schen Landgerichts I. zu B. vom 23. Februar 1881, soweit dadurch die drei Angeklagten des Vergehens gegen das Gesetz vom 30. November 1874 für nicht schuldig erachtet sind, nebst der demselben zu Grunde liegenden hierauf bezüglichen that⸗ sächlichen Feststellung aufzuheben und die Sache insoweit zur anderweiten Verhandlung und Entscheidung an das vorbezeich⸗ nete Gericht zurückzuverweisen;

2) daß dagegen die Revision der drei Angeklagten gegen das obengenannte Urtheil, soweit dieselben dadurch wegen be truges bestraft sind, zu verwerfen und den Angeklagten die Kosten des von ihnen eingelegten Rechtsmittels aufzuerlegen.

Gründe:

Die Revision der Staatsanwaltschaft ist begründet.

Die Angeklagten sind beschuldigt, wissentlich und widerrechtlich Petroleum mit dem geschützten Waarenzeichen der Handlung August Korff in Bremen bezeichnet und feilgehalten zu haben, von dieser An⸗ schuldigung jedoch freigesprochen worden.

Der erste Richter sieht folgende Thatsachen als erwiesen an:

Die Firma August Korff in Bremen hat für das aus ihrer Fabrik hervorgehende Petroleumerzeugniß „Kaiseröl“ eine Schutzmarke mit der Bezeichnung „Kaiseröl“ eintragen lassen. Außerdem produzirt diese Firma Petroleum geringerer Qualität, bei welchem diese Schutz⸗ marke nicht zur Anwendung gelangt. Der Angeklagte K. hat von dem Kauf⸗ mann S. in B., dem dortigen Agenten der Firma August Korff zu verschie⸗ denen Malen Korffsches Petroleum theils sogenanntes Kaiseröl, theils ge⸗ wöhnliches Petroleum in Fässern gekauft und dabei in ungezählter Menge Schutzmarken der Firma August Korff mit der Bezeichnung „Kaiseröͤl- empfangen und zwar etwa pro Litev des gekauften Kaiser⸗ öͤls eine Schutzmarke. Der Angeklagte K. und die in seinem Dienste befindlichen Mitangeklagten M. und R. haben nun verschiedene Male Korffsches Petroleum geringerer Qualität in Flaschen gefüllt, letztere mit dem erhaltenen obenbezeichneten Waarenzeichen der Hand ung August Korff beklebt und an das Publikum verkauft. Nach der Auf⸗ fassung des ersten Richters liegt in dieser Handlung kein Verstoß gegen das Markenschutzgesetz. Das letztere bezwecke sediglich zu ver⸗ hindern, daß Produkte dritter Personen zum Nachtheile des gesetzlich geschützten Produzenten mit den Waarenzeichen des Letzteren wider⸗ rechtlich versehen würden. Daß die Angeklagten Petroleum mit der Korffschen Schutzmarke bezeichnet und verkauft hätten, welches von dritten Personen herrühre, sei nicht erwiesen. Die Verwen⸗ dung der Korffschen Schutzmarke zur Bezeichnung des Korffschen Petroleums sei aber an sich rechtlich zulässig. Allerdings hätten die Angeklagten durch die Verwendung der Schutzmarke eine geringere Qualität als eine bessere desselben Produzenten bezeichnet, und damit eine Täuschung bezweckt und erreicht.. Dadurch sei aber nicht der Produzent, sondern der Käufer in seinem Vermögen beschädigt.

Diese Ausführung ist rechtsirrthümlich.

sein soll, dafür ist ein innerer Grund nicht erfindlich. Die Ansicht

Hiernach war gemäß §§. 393, 394 der Strafprozeßordnung das

1) daß auf die Revision der Königlichen Staatsanwalt⸗

8

.“

8 8