1881 / 150 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 30 Jun 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Postgesetz mit den dazu gehörigen

durch den Anschluß an andere Bahnen oder aus anderen Gründen eine Aenderung eintreten sollte, durch welche nach der Entscheidung der obersten Reichs⸗Aufsichtsbehörde die Bahn die Eigenschaft als Eisenbahn untergeordneter Bedeutung verliert, tritt das Eisenbahn⸗ Vollzugsbestimmungen ohne Ein⸗ schränkung in Anwendung. X. Die Gesellschaft ist verpflichtet, sich den bezüglich der Leistungen ür militärische Zwecke bereits erlassenen oder künftig für die Eisen⸗ im Deutschen Reiche ergehenden gesetzlichen Bestimmungen zu unterwerfen. XI. Der Telegraphenverwaltung gegenüber hat der Konzessionar die⸗ jenigen Verpflichtungen zu übernehmen, welche für die Eisenbahnen im Gebiete des ehemaligen Norddeutschen Bundes festgestellt sind oder später für dieselben anderweit festgestellt werden mögen. XII. Anderen Unternehmern bleibt sowohl der Anschluß an die Bahn mittelst Zweigbahnen, als die Mitbenutzung der Bahn ganz oder theilweise gegen zu vereinbarende eventuell vom Minister der öffent⸗ lichen Arbeiten festzusetzende Fracht⸗ oder Bahngeldsätze vorbehalten. XIII. Derr Korzessionar ist verpflichtet, den Betrieb seiner Bahn der Verwaltung einer anschließenden Bahn gegen Gewährung einer jähr⸗ lichen Rente, welche der im Durchschnitt der letzten fünf Jahre er⸗ zielten Reineinnahme gleichkommt und mindestens jährlich 4 ½ % des Anlagekapitals beträgt, zu überlassen, falls der Minister der öffentlichen Arbeiten diese Betriebsüberlassung im öffentlichen Ver⸗ kehrsinteresse für erforderlich erachtet. Als Reineinnahme ist die⸗ jenige Summe anzusehen, um welche die Betriebs⸗Roheinnahme die in dem betreffenden Rechnungsjahre aufgewendeten Verwaltungs⸗, Unterhaltungs⸗ und Betriebskosten einschließlich der vorgeschriebenen Rücklagen in den Erneuerungs⸗ und Reservefonds, jedoch ausschließ⸗ lich der aus diesen Fonds zu bestreitenden Ausgaben übersteigt. XIV.

Sollten nach dens Ermessen des Ministers der öffentlichen Arbeiten resp. der obersten Reichsaufsichtsbehörde die Voraussetzungen wegfallen, unter denen auf die Bahn bei ihrer Konzessionirung die Anwendung der Bahnordnung für deutsche Eisenbahnen untergeord⸗ neter Bedeutung für statthaft erklärt ist (cfr. Artikel VIII. in fine), so muß der Konzessionar auf Erfordern des bezeichneten Ministers sich bereit finden lassen, nach seiner Wahl entweder selbst die baulichen Einrichtungen und den Betrieb der Bahn nach Maßgabe der für Hauptbahnen bestehenden Bestimmungen umzuändern, falls die finanziellen Verhältnisse ihm diese Umwandlung nach dem Ermessen des Ministers gestatten, oder zu diesem Zwecke einem etwaigen an⸗ deren Unternehmer entweder das Eigenthum und den Betrieb der Bahn gegen Erstattung des Anlagekapitals oder blos den Betrieb der Bahn gegen Gewährung der vorhin am Schlusse des Artikels XII. bezeichneten Rente abzutreten.

Die Bahnanlage sowie den Betrieb derselben kann nur mit Ge⸗ nehmigung der Staatsregierung aufgegeben oder an Andere über⸗ tragen werden.

Die gegenwärtige Urkunde soll in Gemäßheit des Gesetzes vom 10. April 1872 veröffentlicht und eine Ausfertigung derselben der Stadtgemeinde Perleberg ausgehändigt werden.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. u

Gegeben Bad Ems, den 17. Juni 18813.

8 Wilhelm. 3 9 8 Zuͤgleich für den Minister des Innern 8 im Allerhöchsten Auftrage: Kameke. Maybach. Bitter. von Puttkamer. Lucius. Friedberg. von Boetticher.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Am Schullehrer⸗Seminar zu Ziegenhals ist der Lehrer Nax Hübner aus Oppeln als ordentlicher Lehrer angestellt.

Am Schullehrer⸗Seminar zu Bunzlau ist der Hülfslehrer Winde an der Waisen⸗ und Schulanstalt daselbst,

am Schullehrer⸗Seminar zu Eisleben der Volksschullehrer Ernst Steckel zu Aseleben,

am Schullehrer⸗Seminar zu Erfurt der Präparanden⸗ lehrer Wilhelm Pfeifer daselbst und

am Schullehrer⸗Seminar zu Ottweiler der Lehrer Eiler aus Trier als Hülfslehrer angestellt.

Der Präparandenlehrer Karl Bauer zu Fritzlar ist unter Beförderung zum ordentlichen Seminarlehrer an das Schullehrer⸗Seminar in Cornelimünster versetzt.

An der Präparandenanstalt zu Fritzlar ist der Lehrer Franz Rieth daselbst als zweiter Lehrer angestellt.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Der Oberförster Kalkhof zu Goldap ist auf die durch den Tod des Oberförsters Göbels erledigte Oberförsterstelle Langenselbold mit dem Amtssitze zu Gelnhausen im Regie⸗ rungsbezirk Cassel versetzt worden.

Der Oberförster⸗Kandidat Thadden, der Oberförster⸗ Kandidat und Feldjäger⸗Lieutenant Paasch und der Ober⸗ sörster⸗Kandidat Linnenbrink sind zu Oberförstern ernannt und es ist dem Oberförster Thadden die Oberförsterstelle Gol⸗ dap mit dem Amtssitze zu Elisenthal im Regierungsbezirke Gumbinnen, dem Oberförster Paasch die durch Pensionirung des Oberförsters Kramer erledigte Oberförsterstelle zu Neustadt im Regierungsbezirk Cassel und dem Oberförster Linnenbrink die durch Pensionirung des Oberförsters Walther erledigte Oberförsterstelle zu Naumburg im Regierungsbezirk Cassel verliehen worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Staats⸗ und Justiz⸗ Minister Dr. Friedberg.

8 Bekanntmachungen 88 auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878. Auf Grund der §§. 11 und 12 des Reichsgesetzes gegen

die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom

21. Oktober 1878 ist das von dem „Sozialistischen Comite“

verfaßte und in der Vereinsbuchdruckerei Hottingen⸗Zürich ge⸗ druckte sozialdemokratische Flugblatt „An die Reichs⸗ Kreise Hanau, Gelnhausen und Orb“ von der unterzeichneten Landes⸗Polizeibehörde verboten

tagswähler im

worden. CGCassel, den 28. Juni 1881. Khnigliche Regierungz Abtheilun 1 ühne.

Apenrade mit der nächsten Steuermannsprüfung begonnen werden. daselbst entgegen.

Der Navigationsschul⸗Direktor für die Provinz Schleswig⸗Holstein.

Kaiser und König kehrten, laut Meldung des „W. T. B.“, gestern Abend um 8 Uhr von Coblenz nach Ems zurück.

Majestät der Kaiser Sr. Majestät dem König von Schweden und Norwegen, Allerhöchstwelcher um 10 Uhr 41 Minuten abreisten, das Geleit jestät den Hofmarschall Grafen Perponcher und nahmen den Vortrag des Militärkabinets entgegen.

und Königinist heute folgendes Bulletin ausgegeben worden:

obgleich noch schlaflos, doch ruhiger als die vorigen. Appetit gering. Allgemeinbefinden den Umständen gemäß befriedigend. von Lauer.

Kronprinzkam am Dienstag Mittag mit dem 12 Uhr⸗Zuge von Potsdam nach Berlin, nahm hier militärische Meldungen und Vorträge entgegen und verweilte längere Zeit im Königlichen Museum.

Besuch ab und kehrte mit Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin, Höchstwelche mit dem 2 Uhr⸗Zuge in Berlin eingetroffen war, um 10 Uhr nach Potsdam bezw. dem Neuen Palais zurück.

und die Kronprinzessin Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Carl einen Gratulationsbesuch ab und nahmen das Diner bei

hat Sich vorgestern durch einen Fehltritt eine leichte Ver⸗ stauchung des linken Fußes zugezogen, deren Beseitigung in etwa 8 Tagen erwartet wird.

Preußen hat die Gnade gehabt, mit Genehmigung Sr. Majestät des Kaisers und Königs Höchstseinen Hof⸗Staats⸗ sekretär Wagener zum Königlich Prinzlichen Hofrath zu er⸗ nennen.

seinen Inspektor Ritter auf Schloß Glineke zum Ober⸗In⸗

spektor und Höchstseinen Hofgärtner Giesler ebendaselbst zum Ober⸗Hofgärtner ernannt. 1““ 8 1

desselben für kehr und für

26. Juni 1877 bezeichnete Behörde

Bekanntmachung für Seefahrer. Am 19. k. Mts. wird in der Staats⸗Navigationsschule zu

Die Anmeldungen nimmt der Königliche Navigationslehrer Ebsen Altona, den 29. Juni 1881. Engel.

MNiichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 30. Juni. Se. Majestät der

Heute Vormittag nach der Brunnenpromenade gaben Se.

zum Bahnhofe. Später empfingen Se. Ma⸗

Ueber das Befinden Ihrer Majestät der Kaiserin

Zustand der Wunde durchaus gut. Kein Fieber. Nacht,

Busch. Madelung. Velten. Schliep. Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der

Abends stattete Höchstderselbe dem Fürsten Bismarck einen

Gestern statteten Ihre Kaiserlichen Hoheiten der Kronprinz

Höchstdemselben auf Schloß Glineke ein. Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm

Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl von

Desgleichen hat Se. Königliche Hoheit der Prinz Höchst⸗

2.

8 8 I 1 Der Bundesrath sowie die vereinigten Ausschüsse Fel⸗ und Steuerwesen, für Handel und Ver⸗ echnungswesen hielten heute Sitzungen.

Für den Fall, daß die im §. 49 der Instruktion vom nicht in der Lage ist, wegen Abkommandirung der zu entlassenden Mannschaften zur Probedienstleistung im Civildienste, die vor der Entlassung gebotene ärztliche Untersuchung und Belehrung ꝛc. selbst vorzunehmen, hat das Kriegs⸗Ministerium durch Ver⸗ fügung vom 27. d. M. bestimmt, daß dieselbe hierzu die dem Kommandoorte des zu Entlassenden zunächst gelegene Militär⸗ behörde (Truppentheil oder Landwehr⸗Bezirkskommando) zu requiriren hat, und daß den dieserhalb ergehenden Anträgen Folge zu leisten ist. Für die Hin⸗ und Rückreise sind die in den Erlassen vom 27. Oktober 1877 und 23. März 1880 fest⸗ gesetzten Reisegebühren zu gewähren ohne Rücksicht darauf, ob der Betreffende zu den Portepee⸗Unteroffizieren gehört oder nicht. Die Ausstellung der erforderlichen Requisitionsscheine hat von der Militärbehörde (Truppentheil ꝛc.) zu erfolgen, von welcher nach Obigem die ärztliche Untersuchung und Be⸗ lehrung ꝛc. des zu Entlassenden stattfindet.

Stettin, 28. Juni. Der siebente Provinzial⸗ Landtag der Provinz Pommern wurde heute durch den Ober⸗Präsidenten Freiherrn von Münchhausen durch folgende Rede eröffnet:

Meine hochzuverehrende Herre!

So sehr ich mich freue, Sie unerwarteter Weise nochmals in diesem Jahre hier begrüßen zu können, so ist doch die Veranlassung Ihres gegenwärtigen Zusammentritts eine für die Provinz an und für sich nicht erwünschte. Durch die Allerhöchste Ernennung des Herrn Landesdirektors von Hepden zum Präsidenten der Regierung zu Frank⸗ furt a./O. ist, wie Ihnen bekannt sein wird, das Amt des Vor⸗ standes der Provinzial⸗Verwaltung erledigt. Mit mir wer⸗ den Sie, das bin ich gewiß, das Scheiden des Herrn von Heyden aus seiner bisherigen Stellung im Interesse der Provinz schmerzlich empfinden, da derselbe nicht allein mit seltener Hingebung und Ausdauer, mit praktischem Blick binnen kurzer Zeit die verschie⸗ denen Zweige der Provinzial⸗Verwaltung nach deren Einführung ein⸗ gerichtet und geordnet, sowie die Interessen der Provinz in jeder Be⸗ ziehung gefördert, sondern es auch verstanden hat, sich hierbei die all⸗ gemeine Liebe, wie unbedingtes Vertrauen und vollständige Anerken⸗ nung zu erwerben. Wenn etwas geeignet ist, das Bedauern über das Ausscheiden dieses Mannes aus der Verwaltung der Provinz zu mil⸗ dern, so ist es der Gedanke, daß seine Dienste den weiteren Interessen des preußischen Vaterlandes erhalten bleiben.

In der Erwägung, daß das wichtige Amt des Landesdirektors nicht ohne Schädigung der Interessen der Provinz längere Zeit bis zu dem Zusammentritt des ordentlichen Landtags im nächsten Jahre erledigt bleiben kann, haben Se. Majestät auf Anregung des Provin⸗ zial⸗Ausschusses geruht, den Provinzial⸗Landtag hauptsachlich behufs Neuwahl eines Landesdirektors auf heute einzuberufen. Die von Ihnen zu erledigenden Geschäfte werden Ihre Thätigkeit nur auf kurze Zeit in Anspruch nehmen. Von den Ihnen zugehenden Vor⸗ lagen erwähne ich nur einen Antrag des Kreises Franzburg, sowie des Stadtkreises Stralsund auf Gewährung einer Subvention zum Zweck des Baues einer Eisenbahn von Stralsund nach Rostock durch den

Staat. Indem ich denselben Ihrer wohlwollenden Berücksichtigung auf das Wärmste empfehle, hege ich gleichzeitig das Ver⸗ trauen, daß Sie die erbetene Unterstützung gern bewilligen werden, da dieselbe dazu beiträgt, einen bisher entlegenen Theil der Provinz dem allgemeinen Verkehr anzuschließen und dadurch zu heben, da ohne diese Beihülfe auf das Zustandekommen der ge⸗

In der berechtigten Hoffnung, daß auch ihre gegenwärtigen Be⸗ rathungen nur von dem Bestreben, die Interessen der Provinz zu fördern, geleitet sein werden, erkläre ich hiermit im Namen Sr 1 Majestät des Kaisers und Königs den 7. Provinzial⸗Landtag der Provinz Pommern für eröffnet. 8 Unter dem Vorsitze des Alters⸗Präsidenten, Landraths Coste⸗Greifenhagen brachte die Versammlung zunächst ein be⸗ geistertes dreimaliges Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König aus und wählte sodann durch Akklamation den bisherigen Vorsitzenden bezw. Stellvertreter, den Abg. Hrn von Köller⸗Cantreck wiederum zum Vorsitzenden und den Abg. Ober⸗Bürgermeister Haken⸗Stettin wiederum zum Stell⸗ vertreter. Zu Schriftführern wurden gewählt die Herren Landrath Graf Baudissin⸗Schivelbein, Landrath von Dewitz⸗ Dramburg, Bürgermeister Pförtner⸗Dramburg und Bürger⸗ meister Hagemeister⸗Bahn. Demnächst erfolgte die Mittheilung des Vorsitzenden über die eingegangenen Vorlagen sowie die Beschlußfassung über die geschäftliche Behandlung der ein⸗ zelnen Angelegenheiten. Hieran schloß sich die Wahl des neuen Landesdirektors. Nachdem die Anstellungsbedingungen noch mals mitge theilt waren, erfolgte unter Namensaufruf die Abgabe der Stimmzettel. Es wurden 65 beschriebene Stimm⸗ zettel abgegeben, von denen 64 auf den Königlichen Land⸗ rath a. D. Freiherrn Dr. von der Goltz auf Kreitzig und 1 auf den Landesrath Denhard entfielen. Hiernach ist Freiherr Dr. von der Goltz gewählt; derselbe erklärte alsbald, daß er die Wahl annehme. 8 Nachdem hierauf die Versammlung ihre Anerkennung für den ausgeschiedenen Landesdirektor durch Erheben von den Sitzen ausgedrückt und dieser hierfür seinen Dank ausge⸗ sprochen, wurde die Sitzung auf eine Stunde vertagt und demnächst um 2 Uhr wieder eröffnet. 8 Die Versammlung begann mit der Berathung der Ab⸗ änderung des §. 1 des Reglements über die Verwaltung des Provinzial⸗Hebeammen⸗Lehrinstituts zu Stettin, betreffend die Aufnahme von Schülerinnen, welche für eigene Rechnung ler⸗ nen wollen. Der Provinzial⸗Landtag beschloß vor definitiver Genehmigung zunächst noch nähere Ermittelungen darüber anzustellen, ob durch die Reservirung von Stellen für die Privatschülerinnen die Aufnahme der von den Kreisen zu präsentirenden Schülerinnen nicht beeinträchtigt werden würde. 8 Nach Erledigung einiger Rechnungssachen und Petitionen, welche kein allgemeines Interesse boten, bestätigte die Ver⸗ sammlung die Seitens des Provinzialausschusses vorgeschla⸗ genen statutarischen Anordnungen über den Verkauf von Chausseehäusern und Pertinenzien, sowie von den zur Pro⸗ vinzial⸗Landarmen⸗Anstalt zu Neu⸗Stettin gehörigen Grund⸗ stücken zu Baustellen und bewilligte sodann ohne erhebliche Diskussion auf die Petition des Bürgermeisters und Rathes der Stadt Stralsund und des Kreisausschusses des Kreises Franzburg vom 9./16. Juni 1881 zu den Kosten einer vom Staate zu erbauenden Bahn Stralsund⸗Damgarten⸗Rostock mit Zweigbahn von Velgast nach Barth fast einstimmig die Ge⸗ eines baaren Zuschusses von 160 000 à fonds perdu. Da hiermit die vorliegenden Sachen erledigt waren, so schloß der Ober⸗Präsident den Landtag. Nachdem der Vorsitzende ein dreimaliges Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König unter begeisterter Theilnahme ausgebracht, trennte sich die Versammlung.

Bayern. München, 29. Juni. (W. T. B.) Die Kaiserin von Oesterreich trifft heute Abend aus Felda- fing hier wieder ein und reist, ohne Aufenthalt zu nehmen, mittelst Extrazuges nach Ischl weiter. 8

Baden. Karlsruhe, 28. Juni. Ueber die Fest⸗ setzung des Zeitpunktes der Vermählung der Prinzessin Victoria mit dem Kronprinzen Gustav von Schwe⸗ den und Norwegen kann die „Karlsr. Ztg.“ mittheilen, daß bei der am 20. d. M. in Schloß Brühl stattgehabten Begegnung des Großherzogs und der Großherzogin mit dem König und der Königin von Schweden und Norwegen ver⸗ einbart wurde, daß die Trauung am Dienstag, den 20. Sep⸗ tember, also am Vermählungstage der Hohen Eltern der Prinzessin⸗Braut, im Großherzoglichen Schlosse zu Karlsruhe stattfinden soll.

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 28. Juni. (Wien. Ab. P.) Der Kaiser hat heute den Fürstbischof von Gurk, Peter Funder, beeidigt. Bei diesem feierlichen Akte waren der Minister für Kultus und Unterricht, Freiherr von Conrad⸗ Eybesfeld, und der General⸗Adjutant des Kaisers, Feld⸗Marschall⸗ Lieutenant Freiherr von Mondel (in Stellvertretung des Kaiser⸗ lichen Königlichen Oberstkämmerers, Feld⸗Zeug⸗Meisters Grafen Crenneville) zugegen.

und 69 der gemäßigten Opposition an. 6 Gewählte gehören keiner Partei an, 7 der sogenannten Nationalparttci.

Belgien. Brüssel, 30. Juni. (W. T. B.) In einer

gestern Abend stattgehabten Versammlung der Mit⸗

lieder der Linken richtete der Deputirte Janson die An⸗ frage an die Regierung, ob sie im Prinzipe einer Ausdehnung des Stimmrechts der Gemeinden und Provinzen zustimme. Der Justiz⸗Minister erwiderte: die Regierung sei über die Opportunität einer solchen Ausdehnung getheilter Ansicht und behalte sich ihre Entscheidung noch vor. Irgend ein Be⸗ schluß wurde nicht gefaßt.

Großbritannien und Irland. London, 29. Juni. (W. T. B.) Das Unterhaus nahm heute den Artikel 5 der irischen Landbill mit 238 gegen 152 und den Ar⸗

tikel 6 ohne Abstimmung an. 7 Das Urtheil des Kriminalgerichts in dem Prozesse gegen den Redacteur Most ist heute verkündet worden. Das⸗

selbe lautet auf 16 Monate Zwangsarbeit. 8 (Allg. Corr.) Aus Calcutta wird der „Times“

unterm 26. ds. berichtet: „Alle Vorkehrungen für die Räumung Pischins sind jetzt vollständig, sobald der Befehl dazu ertheilt wird; aber sie dürfte für geraume Zeit nicht zur Ausführung gelangen. Hier und in Simla verlautet allgemein, obwohl das Gerücht der Bestätigung bedarf, daß der Vizekönig die Aufrechterhaltung des status quo in hohem 8 Grade begünstige. Es heißt auch, daß Sir Donald Stewart (der etzige Höchstkommandirende in Indien) die ministerielle Anschauung 2 probe adoptirt habe. Es ist äußerst unwahrscheinlich, daß Quetta aufgegeben werden wird, da Befehle zur Erbauung einer Festung und

dachten Eisenbahn nicht zu rechnen ist.

eines Arsenals zweiter Klasse daselbst ertheilt si

1 Pest, 29. Juni. (W. T. B.) Die Resultate von 31 Reichstagswahlen sind bis jetzt bekannt: 198 Gewählte gehören der liberalen Partei, 68 der Unabhängigkeitspartei

orden sind, und wahr-:

inl; Ze1. . 2 11“ 8 scheinlich dürfte auch eine Eisenbahn bald nach diesem Punkte gebaut

werden.“

Frankreich. Paris, 29. Juni. W. T Wi der Temps“ berichtet, wäre durch die anl Hüich 15 n. 4225 falls auf die Telegraphenbeamten bei Saida an⸗ gestellte Untersuchung festgestellt worden, daß die Alfa⸗ Gesellschaft von Seiten der Militärbehörde rechtzeitig von der bevorstehenden Gefahr in Kenntniß gesetzt und aufgefordert wurde, das Telegraphenpersonal zurückkommen zu lassen. Der „Temps“ meldet ferner, der Kriegs Minister habe die Errich⸗ tung einer befestigten Postenkette vor Geryville be⸗ schlossen. Sicherem Vernehmen nach hat Bouamema die Herausgabe der Gefangenen gegen ein Lösegeld angeboten.

Aus Tunis wird unter dem 29. Juni gemeldet: Bey hat die Sendung von 1200 Mann nach Sfax befohlen, um die daselbst herrschende Aufregung sowie den Schmuggel mit I“ . Die französische Re⸗ gierung läßt bereits riegsfahrzeu z Zweck im Golf von Gabes vWI11111“ Die Zahl der in Frankreich lebenden Ita⸗ liener ist seit 25 Jahren stark angewachsen. 1851 zählte man 63 000, zehn Jahre später 76 000, 1872 schon 112 000 und 1876 über 50 000 mehr, nämlich 165 000. Wenn seit der letzten Zählung die Zunahme im gleichen Maße gesteigert hat, so müssen jetzt bedeutend über 200 000 Italiener in „rankreich angesiedelt sein. Im Departement Bouches du Rhone leben 61 000, und zwar hauptsächlich in Marseille. Sehr viele sind Familienväter, so daß die Zahl der Erwachsenen und arbeits⸗ fähigen Männer sich höchstens auf 25 000 belaufen wird.

(W. T. B.) Von der der Gesetzentwurf über 116 Stimmen in geheimer

Italien. Rom, 29. Juni. Deputirtenkammer wurde heute die Wahlreform mit 202 gegen Abstimmung angenommen.

Heute trafen hier, geleitet von dem Erzbischof Sembra⸗ tovicz, dem Bischof von Lemberg und dem Bischof des latei⸗ nisch-katholischen Ritus von Mostar, 450 polnische, ruthenische, herzegowinische, bosnische und dalmatinische Pilger ein; morgen werden 300 czechische Pilger erwartet. Viele kroa⸗ tische, slovenische und polnische Pilger sind bereits in den letzten beiden Tagen einzeln angekommen.

30. Juni. (W. T. B.) Die Kammer hat die Ver⸗ längerung der Handelsverträge mit Frankreich, Bel⸗ gien, England, Deutschland und der Schweiz genehmigt und sodann eine Tagesordnung angenommen, in welcher die Re⸗ gierung aufgefordert wird, die Verhandlungen zur Erneue⸗ rung von Verträgen auf der Basis der Reziprozität aufs Eifrigste zu betreiben und die im Falle „ines Scheiterns der Verhandlungen einzuführenden Aenderungen des Tarifs in Erwägung zu ziehen. Der Finanz⸗Minister Magliani er⸗ klärte: die Regierung gebe den Konventionaltarisen vor den Generaltarifen auf Grund voller Gegenseitigkeit den Vorzug; wenn die Verhandlungen jedoch scheitern sollten, so werde man einen allgemeinen Tarif ins Auge fassen.

Türkei. Konstantinopel, 29. Juni. (W. T. B.) Das Urtheil in dem Prozesse wegen der Ermor⸗ dung des Sultans Abdul Aziz ist heute gefällt worden. Dasselbe lautet gegen Said Bey und Riza Bey auf 10 jährige Zwangsarbeit. Die übrigen neun Angeklagten wurden zum

Tode verurtheilt.

29. Juni. (W. T. B.) Hiesige Journale melden, daß eine türkische Fregatte und zwei Korvetten nach Kreta abgegangen seien und sich von dort mit der daselbst befindlichen Korvette „Muzaffer“ nach Tripolis begeben würden. Die zwischen der Pforte und Griechenland in direkter Unterhandlung abgeschlossene Konvention soll

am nächsten Freitag oder Sonnabend unterzeichnet werden.

Rumänien. Bukarest, 30. Juni. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer hat die Vorlage, betreffend Er⸗ richtung einer Handelsbörse in Bukarest, in der Fassung des Senats angenommen.

Serbien. Belgrad, 29. Juni. (W. T. B.) Zwischen dem Minister des Auswärtigen und dem Gesandten der Vereinigten Staaten ist in Betreff des Handelsver⸗ trages und der Konsularkonvention volle Verständi⸗ gung erzielt worden.

Bulgarien. Sofia, 29. Juni. (W. T. B.) Von den Wahlen zur Nationalversammlung sind bis jetzt 205 Resultate bekannt. Sämmtliche Gewählte sind für die Annahme der von dem Fürsten gestellten Bedingungen. Am nächsten Sonntag finden die etwa nothwendig werdenden Er⸗ gänzungswahlen statt.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 29. Juni. (W. T. B.) Das „Journal deSt. Petersbourg“ knüpft an einen Artikel des Generals Annenkoff über die Achal⸗ Teke⸗Oase an, der aus dem „Europäischen Boten“ in der „Nouvelle Revue“ und der „Russischen Revue“ reproduzirt wurde, und hebt hierbei hervor: die Ansichten des Verfassers seien zwar persönliche, er gelange aber auf Grund eigener Anschauungen und Studien zu derselben Ueberzeugung, welche die russische Regierung so oft ausgesprochen habe, und welche auch berühmte englische Staatsmänner theilten: daß näm⸗ lich England und Rußland keinen Grund hiütten, sich in Asien antagonistisch zu stellen. Für Jeden von Beiden sei dort genug Raum, um sich in seiner natürlichen Sphäre zu entwickeln ohne jeden Zusammenstoß. Beide könnten sich dort durch erkünstelte Rivalität eben so sehr schaden, als durch offene freundschaftliche Beziehungen nützen. Der Verfasser deutet an, daß der Handel das feste und dauernde Band sein müsse, um beide Reiche zu verbinden, an⸗ statt sie zu trennen. Die Route sei, wie das Journal hervor⸗ hebt, schon durch die Eisenbahn nach Krasnowodsk eröffnet. So⸗ bald diese bis Serax fortgeführt und England sein Netz über Kan⸗ dahar und Herat vervollständige, würden beide Reiche zu einem Rencontre kommen, aber nicht durch politische Intriguen, nicht durch Armeen, Kanonen, kostspielige Kriege und Aufreizungen zu gegenseitigem Haß, sondern durch eins der fruchtbarsten Werkzeuge friedlicher Civilisation. Wenn eine schnelle und regelmäßige Verbindung Europas durch Rußland mit Indien und vice versa hergestellt sei, so werde ein Kampf zwischen den beiden Reichen außer aller Wahrscheinlichkeit liegen; die asiatische srage werde unwiderruflich friedlich gelöst sein zum Zuden beider Reiche und zum Wohle der Civilisation und der

enschheit. 1

8” Mitglieder der Expertenkommission zur Berathung der Vorlage, betreffend die Herabsetzung der Loskaufszahlungen, wurden von dem Grafen Ignatieff dem Kaiser vorgestellt. Die „Agence Russe

Kaiser geglaubt, gestellt w

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hinaus, worden. das Besti werden

habe sich bei dieser Gel

der territorialen Interessen. werden eifrig betrieben. selbst festgestellt. gliedern das erforderliche

Schweden und (Hamb. Corr.) Es ist

nicht mit der Majorität hat einigen Herbst keine Verständigung in der Kommission erzielt wird,

führen wird. Ausbildungszeit der Wehrpflichtigen Stammtruppen sowie die Kosten des

Däͤnemark. Kopenhagen, längerung der ist heute vom Reichstage definitiv angenommen

würde, kommen sollte.

8 8.

1 egenheit dahin geäußert, er habe daß eine Reform auf administrativem Wege nur her⸗ erden könne mit direkter Hülfe ron Repräsentanten Die Arbeiten der Kommission eben. Dieselbe hat ihre Geschäftsordnung Die Minister interveniren nur, um den Mit⸗ Material zu liefern.

Norwegen. Stockholm, 25. Juni. kürzlich berichtet worden, daß die wegen resreorganisation niedergesetzte Kommission

““

„provisorisch“ einen von einem Ausschuß ausgearbeiteten Gesetz⸗

angenommen habe. Damit ist die Sache indessen s, nicht einmal für die Kommission entschieden, in⸗ nicht geringe Anzahl von Mitgliedern der Zweiten sich in der Kommission wegen gewisser Hauptfragen können, und falls im

rwarten,

wartg daß der vorläufig angenommene Entwurf ng wie

die früheren zu einem definitiven Resultat Die wesentlichsten Diseenspunkte betreffen die und die Uebungen der reorganisirten Heeres.

. en, 29. Juni. (W. T. B.) lage des Finanz⸗Ministers, betreffend die Ver⸗ zeitweiligen Bewilligung über den 30. Juni

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Im Landsthing deutete der umteste darauf hin, daß das Us kein definitives

Minister⸗Präsident auf Folkething aufgelöst

falls Finanzgesetz zu Stande

Die

auch dadur kostenpreise

Pf

die preußische Staats⸗Forstverwaltung betrachtet es ihrer Aufgaben, im Interesse der Landeskultur den Waldungen der Privaten, Gemeinden ꝛc.

die Gelegenheit oder die Mittel nicht besitzen, sich die erforderlichen Pflanzen selbst zu erziehen. Im Jahre 1880,

März 1881 sind auf diese Weise aus den Staatsforsten abgegeben:

Statistische Nachrichten. 1 es als eine auf den Holzanbau in P „C anregend und fördernd ch einzuwirken, daß sie gutes Pflanzmaterial zum Selbst⸗ denjenigen Waldbesitzern auf Erfordern abgiebt, welche

sowie in der Zeit vom 1. Januar bis ult.

1 9

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Laubholz⸗] Nadelholz⸗ in pflanzen pflanzen Summa

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30 Klassen,

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betrug 38. mit 3980 S

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9 Mosß. . 5 2„ ) Westpreußen.

““ 3153 Hannover .

Rheinprovinz. In der gesammten Monarchie b

LCqNI. dem Statistischen Jahrbuch der Stadt Berlin (1881) befanden sich in Berlin im Jahre 1879 an höheren Lehr⸗ anstalten:

Berg⸗Akademie

28 Stabsärzte, die Studirenden

Universität); die

das orthodore Judenthum (5 Lehrer, Lyceum (Hochschule für Damen).

An mittleren Unterrichtsanstalten des Stadt waren vorhanden: am Jahresschlusse 1879 Schülern

.3946 Schülern 11 Dissidenten,

48 jüd.). Das Königliche Seminar für Stadtschullehrer hatte drei Klassen, 10

rerinnen⸗Seminar städtischen Fortbildungsanstalten,

besucht, gegen 914 bezw. höheren Töchterschulen befanden sich im

Thierarzneischule 10 Lehrer

verbundene Militär⸗Roßarztschule und 136 Eleven; eeuerwerkerschule, Schüler), die Hebeammenschule (35 Schülerinnen). Die Kunst⸗ und Gewerbeschule der Akademie der Künste kommt weiter unten bei der

1002 Schüler), 27 Lehrer, 1525 Schüler, 21 Lehrer, 1119 Schüler), verbundene (3 Klassen, schule des Königlichen Schüler) und die Waisendepotschule (1 Klasse, 102 Schülerinnen); die Königliche Theaterschule (24 Schülerinnen), die städtische Taub⸗ und 31 Schülerinnen.

In den eigentlichen Gemeindeschulen waren Ende 1879 an Schülern 43 498 Knaben und 45 018 Mädchen (einschließlich 342

schulen unterrichtet wurden). An sonstigen mittleren und niederen Unterrichtsan

lidenhaus⸗Knaben chule, die Knabenschule des Luisenstifts, des Grünen

4 142 695 19 692 1 200 89 34 791 46 4 165 46 95 368,63 1 975 98 38 707/70

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: die Universität mit 3508 immatrikulirten Studirenden semester 1879 80, 5201 zum Hören der Vorlesungen Be⸗ und 227 Lehrern; das Seminar für gelehrte Schulen; Akademie (35 Lehrer, 300 studirende Offiziere); die 1 und geologische Landesanstalt (14 Lehrer, dirende); die technische Hochschule (82 Lehrer, dirende und 179 Hospitanten); das Friedrich⸗Wil⸗ it und die medizinisch⸗chirurgische Akademie (12 Professoren, i sind bei der Universität mitgezählt); Lehrinstitut (20 Lehrer, die Studirenden * ; die Akademie für moderne Philologie, die Hochschule ssenschaft des Judenthums, das Rabbiner⸗Seminar für 23 Schulen), das Victoria⸗

rthschaftliche

ichts Staats und der 4 Königliche und 10 städtische Gymnasien . mit zusammen 195 Klassen, 353 Lehrern, ilern (5344 evangelischen, 226 katholischen, 11 Dissi⸗ 66 jüdischen); 7 Realschulen mit 103 Klassen, 191 (3438 evangelischen, 76 katholischen, en 421 jüdischen); 2 Gewerbeschulen mit 55 Lehrern, 1083 Schülern (997 evang., 35 kath., 3 Diss.

Lehrer und 98 Schüler, die damit verbundene Seminar⸗ nschule 3 Lehrer und 6 Hülfslehrer, das Königliche Leh⸗ 4 Klassen, 12 Lehrer, 158 Schülerinnen.

die bis auf 5 zurück⸗ 1879 von 860 Personen den Vorjahren. In den 6 Jahre 1879 4007 Schüle⸗ en 3434 bezw. 3341 in 1878 bezw. 1877; die Zahl der chülerinnen in diesen Anstalten ist von 1877 zu 1878 und 713 auf 811 und 994 gestiegen. Von den Fachschulen und 130 Schüler, die damit lita. Lehrschmiede 13 Lehrer und hierhin gehören ferner die Artillerieschießschule, die Ober⸗ die Turnlehrer⸗Bildungsanstalt (6 Lehrer, 52

ind, wurden im Jahre

1042 in

in Betracht.

richtsanstalten niederen Grades sind 3 mit Gymnasien verbundene Vorschulen (21 Klassen, 24 Lehrer, 9 mit städtischen Gymnasien verbundene (27 Klassen, 6 mit städtischen Realschulen (21 Klassen, 1 mit der Louisenstädtischen Gewerbeschule 3 Lehrer, 159 Schüler). Ferner die Seminar⸗ Seminars (9 Klassen, 10 Lehrer, 304 Schüler),

ausschule in Rummelsburg (7 Klassen, 12 Lehrer, 369

le (10 Klassen), die städtische Blindenschule (3 Klassen), Üche Central⸗Taubstummenanstalt mit 8. Klassen, 52 777 Knaben, 821 für Mädchen und 15 gemischte vorhanden, 312 Mädchen, welche auf Kosten der Stadt in Privat⸗

Die Zahl der städtischen Turnanstalten An elementaren Fortbildungsschulen waren 11 städtische chülern und 10 Vereinsanstalten in ett ger talten sind noch : Schulen unter Aufsicht von Vereinen, Kirchen und In⸗ Schulen der evangelischen Brüdergemeinde, die Inva⸗

Pfarrschule, das Kinderhospital der französischen Kirche, die Schule des Friedrichstifts, die Wadzek⸗Anstalt, die Schule des Vereins für Erzichung sittlich verwahrloster Kinder) mit 9 Klassen für (223) Knaben 1-Av. Mädchen, 31. gemischten Klassen mit 489 Knaben und 472 Mädchen, die Schulen der jüdischen Gemeinde mit 13 Klassen für (876) Knaben und 9 für (364) Mädchen, höhere Privatschulen mit 72 Klassen für (2815) Knaben und 381 für (9554) Mädchen mittlere und Elementar⸗Privatschulen mit 75 Klassen für (3312) Knaben und 111 für (3644) Mädchen, gemischte Privatschulen mit 60 Flassen und 628 Schülerg 643 Schülerinnen. 8 Die Gesammtzahl der Schüler in den ichen vorbezeichne⸗ ten Gymnasien und Schulen betrug Ende len gchen Eögrechas 64 881), die der Schülerinnen 64 263 (Ende 1878 60 718). Von a⸗ Schülern waren 61 182 (Ende 1878 57 747) evangelisch, 3005 (2863) katholisch, 121 (132) Dissidenten, 4283 (4139) jüdisch, don 1) Schülerinnen 57 381 (54 317) evangelisch 2954 (2636) katholisch, 140 (142) Dissidenten, 3788 (3623) jüdisch. 1““ 1 Außerdem sind aber noch zahlreiche Anstalten vorhanden, die bei den obigen Uebersichten nicht berücksichtigt worden sind so bei den Seminarien die Lehrerbildungsanstalt des Talmud⸗Thora⸗Instituts mit 45 Schülern; bei den Fachschulen: das Militär⸗Pädagogium zur Vorbereitung für den Militärdienst (30 40 Schüler) die Unter⸗ richtsanstalt des Kunstgewerbemuseums (660 Schüler 118 Schüle⸗ rinnen), die Salomonsche Handelsschule (130 Schüler, 48 Schüle⸗ kinnen), Teucherts kaufmännisches Unterrichtsinstitut (105 Schüler 5 Schülerinnen), die Königstädtische Kunstgewerbe⸗Zeichenschule von Keßler (44 Schüler, 6 Schülerinnen), die Handels⸗ dc. Schule des Lettevereins (1371 Schülerinnen), die Handels⸗ ꝛc. Schule des Hei mathhauses für Töchter höherer Stände (500 Schülerinnen) die Strick⸗ ꝛc. Schule der Louisenstädt. Parochie (50 Mädchen), die Koch⸗ schule des Berliner Hausfrauen⸗Vereins (85 Schülerinnen), die Unter⸗ richtsanstalt des großen Berliner Handwerkervereins (1385 Theil⸗ nehmer) Vereins junger Kaufleute (208 Theilnehmer) die erste Mädchen⸗Fortbildungsschule mit 300, die zweite mit 280, die dritte mit, 320 Schülerinnen, die Fortbildungsschule des Jünglings⸗Vereins mit 70 Schülern. Gu. Kindergärten bestanden 9 Fröbelsche, 4 Bezirks⸗ und 8 Privat⸗Kindergärten (ca. 700 Kinder), an Kleinkinderbewahranstal⸗ ten ca. 50, an Oberlinschulen 2. Von K unstschulen sind aufgezählt: die Akademie der bilden⸗ den Künste mit 191 Eleven, die Hochschule für Musik (ca. 300 Ele⸗ ven) und 16 Privat⸗Musikinstitute (darunter die Kullaksche Akademie mit 815 Schülern). Die Zahl der Vereine für Ausübung der Ton⸗ kunst betrug 26. Die Königliche Kunstschule zählte ca. 700 Schuüͤler die Zeichenschule des Vereins der Künstlerinnen zc. 304 Schülerinnen. Unter den zahlreichen Vereinen für Bildun gszwecke sind hervorgehoben: der Verein für wissenschaftliche Vorträge in der Sing⸗ Akademie, der Centralverein für das Wohl der arbeitenden Klassen (661 Mitgl.), die Gesellschaft zur Verbreitung von Volksbildung (5111 Mitgl.), der Letteverein (1579 Schülerinnen), der Verein jun⸗ ger Kaufleute (1582 Mitgl.), der Berliner Handwerkerverein (2466 Mitgl.), 4 andere Handwerkervereine, 10 Lehrer⸗, 8 Künstlervereine 15 Stenographen⸗, 20 Turnvereine. 3 8 Zahl nder Volksbibliotheken betrug 21 mit 84 638 Hän den. Das Märkische Provinzialmuseum hatte Ende 1879 35 582 Nummern, das städtische Schulmuseum hatte eine Bibliothek von 3600 Bänden

(Wien. Ztg.) In Folge eines Beschlusses des im Jahre 1876 zu Budapest versammelt gewesenen internationalen statistischen Kongresses hatte sich die K. K. statistische Centralkommission an das K. K. österreichische Justiz⸗Ministerium mit dem Ersuchen gewendet, die mit der Führung der öffentlichen Bücher (Landtafeln, Stadt⸗, Grund⸗ und Bergbücher) betrauten Behörden anzuweisen, in ihren jährlichen Nachweisungen über die Veränderungen im Besitz⸗ und Lastenstande der Realitäten auch den Zinsfuß anzugeben, zu welchem jede der neu intabulirten Pfandschulden verzinslich ist.

„. Dem Ersuchen wurde Folge gegeben und ein 126 Seiten Klein⸗ folio starkes Heft mit statistischen Nachweisungen über den Zinsfuß der Hypothekardarlehen in den im Reichsrathe ver⸗ tretenen Königreichen und Ländern, bearbeitet von dem

Hofsekretär Dr. J. Winkler, herausgegeben von der Kaiserl. Königl. statistischen Centralkommission, ist soeben aus der Kaiserl. Königl. Hof⸗ und Staatsdruckerei hervorgegangen. Es enthält eine Menge von einschlägigem Materiale, auf das sorgfältigste gesichtet und von den verschiedensten Gesichtspunkten aus dargestellt.

Bei sämmtlichen Tabularbehörden (Landtafel⸗, Grund⸗, Verfach⸗ und Bergbuchsämtern) wurden im Laufe des Jahres 1879 123 871 Hypothekardarlehen im Gesammtbetrage von 134 403 338 Fl. öster⸗ reichischer Währung registrirt. Für den weitaus größten Theil dieser Darlehen —., nämlich für 120 104 im Gesammtbetrage von 131.017 385 Fl. wurde von den Tabularbehoͤrden auch der Zins fuß nachgewiesen, zu welchem dieselben abgeschlossen worden waren. Diesen Nachweisungen zufolge waren unter den registrirten 120 104 Hypothekardarlehen verzinslich, und zwar zu 0 bis zu 200 %. Den letzten Zinssatz hatte freilich nur ein einziges Darlehen im Betrage von 5 Fl., während unverzinslich 2 432 294 Fl. ausgeliehen waren. Zum Zinsfuße von 5 % waren 21,4, zu 5 ½ % 12,7, zu 6 % 57, zu 7 % 13, zu 8 % 8,2, zu 9 % 1,1, zu 10 % 2,8, zu 12 % 2 Mil⸗ lionen Gulden ausgeliehen.

Unter den 547 verschiedenen Zinsfußarten kamen nur sechs nämlich der Zinsfuß von 5, 5 ½, 6, 7, 8 und 12 % in allen Kronlän⸗ dern vor; mancher Zinsfuß kam dagegen nur in einem einzigen Kron⸗ lande vor, so der Zinsfuß von 1, 3†, 51¼, 7 %⅛, 7¼, 8 ⅛, 22, 28, 52, 66, 72, 110 und 200 %; mancher Zinsfuß nur in zwei Kronländern, wie der Zinsfuß von 4 ½¼, 7¼1, 10-¼1, 26, 50 und 60 %. Aber selbst jene Zinsfußarten, welche nicht nur sporadisch in dem einen oder an⸗ deren Theile des Reiches, sondern in mehreren Gegenden und in Hunderten von Fällen vorkamen, waren in den einzelnen Kronländern in einem sehr verschiedenen Grade der Häufigkeit vertreten.

Zu mehr als 4 bis einschließlich 5 % verzinsliche Hypothekar⸗ darlehen kamen in allen Kronländern vor, doch bildeten sie nur in Oesterreich ob der Enns, Salzburg und Tirol, wo schon der 3- bis 4 % Zinsfuß prävalirt, eine bedeutende Quote aller Darlehen, außer⸗ dem aber nur noch in Galizien, wo wegen des unfertigen Standes des Grundbuchwesens größtentheils nur die auf landtäfliche Güter intabulirten in der Regel zu einem billigen Zinsfuße abgeschlossenen Darlehen in grundbücherlicher Evidenz gehalten werden.

DHyppothekar⸗Darlehen gegen mehr als 10: bis einschließlich 12 % Verzinsung kamen in erheblichem Betrage nur in Galizien und in der Bukowing vor, wo fast sämmtliche auf Rustikalwirthschaften inta⸗ bulirte Darlehen zu 12 % verzinslich sind, außer diesen beiden Län⸗ dern aber in nennenswerthem Betrage nur in Oesterreich unter der Enns, Böhmen und Mähren.

Was die Verzinsung der im Jahre 1879 aufgenommenen Hvyro⸗ thekardarlehen bei den einzelnen Liegenschaftskategorien betrifft, so ge⸗ langt man zu nachstehenden Ergebnissen: A. Auf landtäfliche Güter wurden an verzinslichen Darlehen intabulirt 24 471 092 Fl., die Ver⸗ zinsung derselben erfordert 1 437 114 Fl. 70 Kr., die durchschnittliche Verzinsung beträgt somit 5,87 %. B. Auf Montan⸗Entitäten wurden an verzinslichen Darlehen intabulirt 2 4909 103 Fl., die Verzinsung derselben erfordert 145 846 Fl. 46 Kr., die durchschnittliche Verzin⸗ sung beträgt somit 5,83 pCt. C. Auf städtische Realitäͤten wurden an verzinslichen Darlehen intabulirt 27 591 037 Fl., die Verzinsung derselben erfordert 1 733 276 Fl. 9 Kr. die durchschnittliche Verzin⸗ sung beträgt somit 6,28 pCt. D. Auf sonstige, außerhalb der (in der Anmerkung genannten) Städte und städtischen Aezirke gelegene. nicht zum landtäflichen oder Montanbesitz gehörige Realitäten städ⸗ tischen, landwirthschaftlichen und industriellen Charakters wurden an verzinslichen Darlehen intabulirt 74 023 859 Fl., die Verzinfung der⸗ selben erforderte 4 745 439 Fl. 13 Kr., die durchschnittliche Verzin⸗ sung beträgt somit 6,41 pCt. Durchschnittlich waren demnach von allen im Jahre 1879 intabulirten Darlehen diejenigen, welche auf „sonstige“ außerhalb der Städte gelegene Realitäten landwirthschaft⸗

Mädchenschule des Goßner⸗Hauses, die St. Hedwigs⸗

lichen, industriellen und stödtischen Charakters elocirt wurden, im All gemeinen die theuersten. vͥ“