Dr. Karl Friedrich Ludwig Wiger Christian Peipers in Aachen,
Dr. Carl Rudolf Alexander Paul Philipp, Stabsarzt in Posen.
Dr. Franz Rose in Menden, Regierungsbezirk Arns⸗
r. Friedrich Wilhelm Weinberg in Berlin, Dr. Albrecht Ludwig Agathan Wernich in Berlin, Dr. Hermann Joseph Hubert Wolff in Garz⸗ weiler, Regierungsbezirk Düsseldorf, 8 1 Dr. Wilhelm Woltering in Drensteinfurt, Regie⸗ rungsbezirk Münster, 8 Dr. Arthur Würzburg in Berlin. 8 Berlin, den 7. Juli 1881. Der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗ 1 Ahngelegenheiten. 8 In Vertretung: Lucanus.
berg, .
Justiz⸗Ministerium.
Der Amtsrichter Osterroht zu Wollin ist zum Notar im Bezirk des Kammergerichts mit Anweisung seines Wohn⸗ sitzes in Spandau ernannt worden.
Versetzt sind: der Amtsgerichts⸗Rath Kaehrn in Neu⸗ haldensleben an das Amtsgericht in Weißenfels, der Amts⸗ richter Detmold in Lehe als Landrichter an das Landgericht in Göttingen, der Amtsrichter Kornek in Havelberg an das Amtsgericht II. in Berlin, der Amtsrichter Grützner in Guttentag an das Amtsgericht in Steinau a. O., der Amts⸗ richter Pellengahr in Briesen an das Amtsgericht in Wie⸗ denbrück und der Amtsrichter von Jarochowski in Posen an das Amtsgericht in Zielenzig. b 8
Dem Amtsrichter Pritsch in Schneidemühl ist behufs Uebertritts zur Verwaltung der Schweidnitz⸗Jauerschen Fürsten⸗ thumslandschaft die nachgesuchte Dienstentlassung ertheilt.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Nadbyl, früher in Hechingen, bei dem Land⸗ gericht in Neisse, der Gerichtsassessor Uth bei dem Landgericht in Hanau und der Gerichtsassessor Heinitz bei dem Land⸗ gericht I. in Berlin.
Dem Notar, Justiz⸗Rath Ehrlich in Herford ist die nach⸗ gesuchte Dienstentlassung ertheilt.
Der Amtsgerichts⸗Rath Fuchsius in Dortmund und der Frisdattggeet z. D. Gebhardt in Wallerfangen sind ge⸗ storben.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Der Oberförster Schaeffer zu Buchwerder ist auf die durch die Pensionirung des Oberförsters Seng erledigte Ober⸗ försterstelle zu Cladow im Regierungsbezirk Frankfurt a. O. und der Oberförster Brünings zu Kuhstedt auf die durch Versetzung des Oberförsters Freiherrn von Wittgenstein er⸗ ledigte Oberförsterstelle Rheinwarden im Regierungsbezirk Düsseldorf versetzt worden.
Der Oberförster⸗Kandidat Kluge ist zum Oberförster ernannt und es ist ihm die durch Versetzung des Oberförsters Goerges erledigte Oberförsterstelle zu Osburg im Regierungs⸗ bezirk Trier verliehen worden. “
Abgereist: Se. Excellenz der Staats⸗Minister, Staats⸗ “ des Innern, von Boetticher, nach Crampaß auf Rügen.
Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.
Die unterzeichnete Königliche Kreishauptmannschaft als Landespolizeibehörde hat die mit der hier erscheinenden perio⸗
dischen Zeitschrift „Der Gewerkschafter“ verbundene
„Reise⸗ und Begräbniß⸗Unterstützungskasse für Abonnenten von sogenannten Prämiennummern dieses Blattes“ auf Grund von §. 1 des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878 verboten. Leipzig, den 11.*) Juli 1881. Königliche Kreishauptmannschaft. Graf zu Münster.
*) In Nr. 162 d. Bl. lautete das Datum irrthümlich: „1.“ Juli.
— —
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
„ Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im ktiven Heere. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. .Juli. Franke, Zeug⸗Hauptm. vom Art. Depot in Glatz, zum
Art. Depot in Darmstadt, Walter, Zeug⸗Pr. Lt. vom Art. Depot
in Neisse, zum Art. Depot in Glatz, Schulze, Zeug⸗Lt. von der
Geschützgießerei in Spandau, zum Art. Depot in Neisse, Encke, eug⸗Lt. vom Art. Depot in Magdeburg, zum Art. Depot in Darm⸗ tadt, Steinbiß, Zeug⸗Pr. Lt. vom Art. Depot in Geestemünde,
kommandirt in Curhaven, zum Art. Depot in Straßburg, Belger,
Zeug⸗Lt. vom Art. Depot in Straßburg, zum Art. Depot in Geeste⸗
münde, unter Kommandirung nach Cuxhaven zur Verwalt. des Filial⸗
Art. Depots daselbst, versetzt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Cob⸗ lenz, 7. Juli. Paasch, Sec. Lt. und Feldjäger vom Reit. Feld⸗ jäger⸗Corps, ausgeschieden und zu den beurlaubten Offizn. der Landw. Feld⸗Art. übergetreten.
Im Beurlaubtenstande. Coblenz, 9. Juli. Graf zu Lynar, Pr. Lt. von der Res. des Regts. der Gardes du Corps, aus seinem bisher. Milit. Verhältniß ausgeschieden. u““
Königlich Banyerische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 23. Juni. Graf v. Arco⸗Valley, Sec. Lt. à la suite des 3. Chev. Regts. in den etatsmäß. Stand des gen. Regts. versetzt. 8
Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 23. Juni. Strei⸗ tel, Pr. Lt. des 1. Chev. Regts., zur Intend. des II. Armee⸗Corps, mit der Wirksamkeit vom 1. k. M. kommandirt.
Herzoglich Braunschweigisches Kontingent.
6. Juli. berland, Major vom Inf. Regt. Nr. 92, zum etatsmäß. Stabsoffiz. ernannt. Otto, Major von dems. Regt., in die älteste Hauptmannsstelle einrangirt. Scholz, Hauptm. von
Ottmer I., Sec. Lt. von
dems. Regt., zum Comp. Chef ernannt. Sec. dems. Regt., zum Pr. Lt. befördert, mit Patent vom 2 Juli 1881.
Ha
Nichtamtliches. Deutsches Neich. Preußen. Berlin. Wie „W. T. B.“ aus Bad Gastein, 15. Juli, meldet, ist Se. Majestät der Kaiser gestern Nachmittag kurz vor 5 Uhr im besten Wohlsein dort ange⸗ kommen. Der Ort war festlich geschmückt und beflaggt, bei der evangelischen Kirche und am Kaiserwege waren Ehren⸗ pforten errichtet. Unter den herzlichen Zurufen der zahlreich versammelten Kurgäste und unter den Klängen der Volks⸗ hymne schritt der Kaiser rüstig die Stufen zum Badeschloß hinauf, wo Derselbe von dem —* August von Württem⸗ berg, dem Statthalter Grafen Thun, dem Landeshauptmann Grafen Coronini und dem General Dahlen empfangen wurde und die Begrüßung vieler anderer daselbst versammelten Personen freundlich entgegennahm. Von mehreren Damen wurden Sr. Majestät Blumenbouquets überreicht. . — Aus Gastein, 16. Juli, Vormittags, meldet „W. T. B.“: Se. Majestät der Kaiser nahmen heute das erste Bad und machten darauf einen Spaziergang auf dem Kaiserwege
““
— Heute Mittags 2 Uhr fand eine Sitzung des Staats⸗ Ministeriums statt.
— Der Kaiserliche Botschafter in Konstantiopel, Graf von Hatzfeldt⸗Wildenburg, welcher von Sr. Majestät dem Kaiser und Könige bis auf Weiteres mit der Wahrneh⸗ mung der Geschäfte des Staatssekretärs im Auswärtigen Amte betraut worden, ist hier eingetroffen und hat die Leitung des Auswärtigen Amtes übernommen.
— Der Bundesrath hat in seiner Sitzung vom 2. Juli d. J. beschlossen, dem ersten Absatz des §. 53 des Begleitschein⸗Regulativs vom 20. Dezember 1869 fol⸗ gende Fassung zu geben: Ueber die erledigten Begleitscheine sind Erledigungsscheine nach dem anliegenden Muster J. durch den Führer des Begleitschein⸗Empfangsregisters oder einen anderen von dem Amtsvorstande zu bestimmenden Beamten auszustellen und — nach erfolgter Prüfung und Bescheinigung durch einen zweiten Beamten — dem Begleitschein⸗Ausfer⸗ tigungsamte zu übersenden. Bei Aemtern, welche nur mit einem Beamten besetzt sind, genügt die Ausstellung der Er⸗ ledigungsscheine durch den letzteren. Es ist jedoch jedem Aus⸗ fertigungsamte nach dem Abschlusse des Empfangsregisters eine durch den Bezirks⸗Obercontroleur bescheinigte Nachweisung der zur Erledigung gekommenen Begleitscheine zu übersenden. Die vorstehende Bestimmung findet auf Uebergangsscheine keine Anwendung.
— Wird von einem Darlehnssucher Geld von dem Darlehnsgeber ausdrücklich zum Spielen verlangt, und giebt ihm der Darlehnsgeber das so verlangte Geld, so ist, nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, I. Hülfssenats, vom 20. Mai d. J., im Geltungsbereiche des Allgemeinen Land⸗ rechts das Darlehn nicht klagbar, selbst wenn der Darlehns⸗ geber weder durch Zeichen noch durch Worte seinen Willen geäußert hat, das Darlehn zum Spielen zu gewähren.
— In den allgemeinen Berfügungen des Justiz⸗Ministers vom 25. August 1879 und vom 22. März 1880 ist vorge⸗ schrieben, daß, wenn von einer Strafkammer oder einem Schwurgericht wegen eines Verbrechens oder Vergehens rechts⸗ kräftig auf Strafe erkannt ist, die Staatsanwaltschaft des er⸗ kennenden Gerichts eine beglaubigte Abschrift der Urtheils⸗ formel der Staatsanwaltschaft desjenigen Landgerichts zu übersenden habe, in dessen Bezirk der Wohnort oder beim Mangel eines solchen der Aufenthaltsort des Verurtheilten liegt. — Hinsichtlich der von den Amtsgerichten (Schöffen⸗ gerichten) abgeurtheilten Vergehen ist für die Gerichtsschreibereien dieser Gerichte eine entsprechende Bestimmung in §. 35 Abs. 10 der Geschäftsanweisung vom 1. August 1879 getroffen. Der Zweck dieser Vorschriften, welcher darin besteht, für den Fall einer gegen den Verurtheilten künftig etwa statt⸗ findenden neuen Strafverfolgung die Ermittelung seiner Vor⸗ bestrafungen zu ermöglichen, wird häufig deshalb verfehlt,
weil in der Urtheilsformel die Personalien des Verurtheilten
so unzureichend angegeben sind, daß sich demnächst aus ihnen die Identität der früher verurtheilten mit der in Untersuchung stehenden Person nicht erkennen läßt. Zur Beseitigung dieser Unzuträglichkeit hat der Justiz⸗Minister die Gerichtsbehörden durch eine allgemeine Verfügung vom 7. d. M. angewiesen, fortan bei allen Verurtheilungen wegen eines Verbrechens oder Vergehens die Angabe der zur Fest⸗ stellung der Identität erforderlichen Personalien, nämlich: des Namens und sämmtlicher Vornamen des Verurtheilten (bei Ehefrauen oder Wittwen auch des Vatersnamens), des Stan⸗ des oder Gewerbes, des zeitigen Wohnorts oder Aufenthalts⸗ orts, des Jahres und Tages der Geburt, des Geburtsortes und der Religion — in die Urtheilsformel aufzunehmen.
— Den durch die Gesetze vom 20. Dezember 1879 und 14. Februar 1880 in die Verwaltung des Staats überge⸗ gangenen Eisenbahnunternehmungen steht alsfür Rech⸗ nung des Staats verwalteten öffentlichen Anstalten, ebenso wie dem Fiskus, das Recht auf Kostenfreiheit in gerichtlichen Angelegenheiten zu.
— Der Großherzoglich badische Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe, Freiherr von Türckheim, hat einen ihm von seiner Regierung bewilligten Urlaub angetreten.
— S. M. S. „Niobe“, 10 Geschütze, Kommandant Korv. Kapt. Sattig, ist am 12. Juli cr. in Christiansand,
S. M. Aviso „Falke“, 2 Geschütze, Kommandant Kapt. Lt. Graf von Baudissin, am 15. Juli cr. in Wilhelms⸗ haven eingetroffen.
Kiel, 15. Juli. (W. T. B.) Zu Ehren der Offiziere des englischen Geschwaders fand heute ein Diner bei dem Vize⸗Admiral Batsch statt. Heute Abend ist von den deutschen Marineoffizieren zu Ehren der englischen Gäste ein Gartenfest mit Konzert, Souper, Feuerwerk und Ball in dem mit elektrischem Licht erleuchteten Garten von Bellevue veranstaltet, zu welchem ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Wilhelm und Heinrich, der Herzog von Edinburg, der Erbgroßherzog von Oldenburg, die Prinzessin Henriette und Amalie von Schleswig⸗Holstein, sowie die Prinzen von Schles⸗ wig⸗Holstein Glücksburg ihr Erscheinen zugesagt haben. Zu dem Feste sind gegen 400 Einladungen ergangen.
Bayern. München, 15. Juli. (W. T. B.) Der
König ist heute von seiner Reise nach der Schweiz zurück⸗ gekehrt.
DOesterreich⸗Ungarn. Wien, 14. Juli. Am 25. August reist, wie man dem ‚Pest. L.“ von hier meldet, der Kaiser zu den schlesischen Manövern bei Troppau, von dort geht Se. Majestät nach Miskolcz, 13 Tage sind für die schlesischen, 14 für die ungarischen Manöver bestimmt. — Der Groß⸗ herzog von Mecklenburg⸗Schwerin und dessen Ge⸗ mahlin reisen, der „Pr.“ zufolge, den 16. d. M. von hier nach Ischl und werden dort der Einweihung einer neuerbauten evangelischen Kirche, die der Munificenz des Großherzogs ihre Entstehung verdankt, beiwohnen. Die Einweihung dieser Kirche findet Sonntag, den 17. d. M., statt.
Agram, 15. Juli. (W. T. B.) Die amtlichen Blätter von Wien, Pest und Agram werden am Sonntag die auf die Aufhebung der Militärgrenze bezüglichen, vom Kaiser vollzogenen Schriftstücke: ein Manifest an die Grenzer, Re⸗ skripte an die Landeskommandirenden G. F. Z. M. von Phi⸗ lippovich und F. M. L. Graf Pejacsevich, sowie die bezüglichen Durchführungsverordnungen veröffentlichen.
Großbritannien und Irland. London, 14. Juli.
(A. C.) Dem Parlament wurde dieser Tage der in Betreff der Handelsbeziehungen zwischen Großbritannien und Serbien gepflogene diplomatische Schriftwechsel sowie eine Deklaration bezüglich des zwischen den resp. Regierungen geschlossenen Handelsvertrags unterbreitet. Letzteres Aktenstück ward am 4. d. M. in London unterzeichnet. In einer den Schriftwechsel schließenden Depesche bemerkt Lord Granville, daß die Punkte der Deklaration vom 4. d., im Ganzen genom⸗ men, günstig für den britischen Handel sind und im Einklange mit den Absichten stehen, in Gemäßheit welcher der Vertrag vom 7. Februar 1880 unterhandelt wurde. Ein Artikel der Deklaration verfügt, daß der auf gewisse Klassen britischer Erzeugnisse in Serbien zu erhebende Eingangszoll, welcher krast Artikel 3 des vorerwähnten Vertrages nicht 8 Proz. ad valorem übersteigen soll, in dem Falle von Woll⸗ und Baumwollgarnen nicht 5 Proz. ad valorem übersteigen darf. — Der „Irish Times“ zufolge ist die Feier des 12. Juli (Jahrestag der Schlacht an der Boyne) in Ulster ruhig verlaufen. In den fast allenthalben abgehaltenen Volksversammlungen wurden Beschlüsse gegen die Theilung des Reichs, die Landliga und die Zulassung von Atheisten zum Parlament gefaßt. In mehreren Orten gelangten auch emphatische Re⸗ solutionen zu Gunsten der irischen Landbill zur einstimmigen Annahme. — Der soeben erschienene Jahresbericht des eng⸗ lischen Unterrichtsdepartements zeigt, daß die Volkserzie⸗ hung in England im abgelaufenen Jahre bedeutende Fort⸗ schritte gemacht hat. In 1880 besuchten im Durchschnitt täg⸗ lich 2750 916 Kinder die Schule gegen nur 1 152 389 in 1870, d. i. eine Zunahme von 150 Proz. Doch bleibt in dieser Richtung noch immer viel zu wünschen übrig und soll⸗ ten von rechtswegen mindestens 3 500 000 Kinder gegenwär⸗ tig regelmäßig dem Schulbesuche obliegen. Das Unterrichts⸗ departement hat demnach im vorigen Jahre seine Haupt⸗ aufmerksamkeit der Einführung des Schulzwanges gewid⸗ met, und der vom 27. Juni datirte Bericht besagt, daß binnen wenigen Wochen „direkter Schulzwang das Gesetz für alle Kinder im Alter von 5—13 Jahren in ganz England und Wales sein wird.“ Die Zahl der Lehrer und Lehrerinnen ist auf 31 428 angegeben. — Dem Nationaldenkmal für Lord Beaconsfield in der Westminsterabtei ist ein Platz im Nordschiffe an der Säule nicht weit von dem Monumente Sir Robert Peels angewiesen worden. — Dem Reovpräsentantenhause von Neuseeland ist ein günstiges Budget unterbreitet worden, indem dasselbe einen Ueberschuß der Einkünfte über die Ausgaben in Höhe von 527 000 Pfd. Sterl. aufweist. Die ganzen Einkünfte für Ländereien sollen öffentlichen Bauten gewidmet werden. — Die Einkünfte Indiens in 1880/81 betrugen: 70 783 615 Pfd. Sterl. und die Aus⸗ gaben im gleichen Zeitraum 77 003 382 Pfd. Sterl. Für das Fiscaljahr 1881/82 sind die Einnahmen auf 70 981 000 Pfd. Sterl., die Ausgaben auf 70 126 000 Pfd. Sterl. ver⸗ anschlagt.
— 15. Juli. (W.
8 T. B.) In der heutigen Nachmittags⸗ sitzung des
Unterhauses wurde die Debatte über die Artikel 27 und 34 der irischen Landbill vertagt, die Artikel 28 bis 36 inkl. wurden angenommen. Die Sitzung wurde dann bis 9 Uhr Abends suspendirt. — Nach Wieder⸗ aufnahme der Sitzung wurde die Berathung der irischen Landbill fortgesetzt, die Artikel 37 bis 41 wurden angenommen.
Frankreich. Paris, 15. Juli. (W. T. B.) allgemeinen Wahlen zur Deputirtenkammer wie aus einem vom Kriegs⸗Minister erlassenen Cir⸗ kularschreiben hervorgeht, für den 2. Okiober d. 2 in Aussicht genommen. — Die französische Panzer⸗ flotte ist gestern vor Sfax angelangt. — Der Chef der tunesischen Mission, Mustapha Pascha, hat heute Abend die Rückreise angetreten, derselbe begiebt si⸗ direkt nach Tunis. — Aus Tunis wird gemeldet, nach den neuesten dort eingegangenen Nachrichten schienen die Auf⸗ ständischen in Sfax geneigt, sich zu unterwerfen. — Oberst Brunetière hat die Nachhut Bou Amema's. welcher nach dem Süden zu die Flucht ergriffen hat, bei Ain Medrissa erreicht. Der Feind setzt die Flucht sort ohne Auf⸗ enthalt und ohne Todte und Verwundete aufzuheben. Die Verfolgung Bou Amema's wird lebhaft fortgesetzt. Die Streit⸗ kräfte Bou Amema's werden auf 1500 Berittene und 1200 Infanteristen geschätzt. — Die letzten Meldungen des Oberst Brunetiere sind aus Ainbeida vom 14. d. M. Abends datirt. Nach denselben hatte Oberst Brunetiéère während des ganzen Tages den in der Richtung gegen Askoura fliehenden Bou Amema in einer Distanz von 3 km verfolgt, ohne denselben erreichen zu können. Bou Amema's Verluste in dem Gefechte vom 13. d. M. wurden auf 70 Mann angeschlagen; gegen eine offensive Rückkehr der Aufständischen seien Vorke rungen getroffen.
Die
sind,
Italien. Rom, 16. Juli. (W. T. B.) Der König ist mit der Königin und dem Kronprinzen gestern Abend nach Monza gereist, von wo sich die Königin mit dem Kronprinzen nach kurzem Aufenthalte nach Venedig be⸗ geben wird 8 8
Protokoll
Bulgarien. Sistowo, 15. Juli. (W. T. B.) In der Rede, mit welcher Fürst Alexander die National⸗ versammlung eröffnete, betonte er, daß die Adressen, welche an ihn gerichtet worden, unzweifelhaft den Ausdruck des Willens des Volkes enthielten; er hoffe, die Deputirten würden demselben die gesetzmäßige Form geben. Das wurde von 306 Deputirten unterzeichnet, sechs Dissidenten waren in der Sitzung nicht er⸗ schienen. Der Fürst sprach sodann der Versammlung seinen Dank aus und erklärte die Session für geschlossen. — Von Seiten der Deputirten wurden dem Fürsten zwei Adressen überreicht, in der einen wird eine Unter⸗ suchung der von den ehemaligen Ministern Zankoff, Karaveloff, und Slaveikoff ausgeübten Regierungshandlungen verlangt, welche die Bittsteller als staatsverrätherische bezeichnen, in der andern wird der Kaiser von Rußland gebeten, den Minister⸗ Präsidenten General Ehrenroth in Bulgarien zu belassen.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 11. Juli. (Hamb. Corr.) Nachdem Schweden und Norwegen französischer⸗ seits eingeladen worden sind, in Paris Unterhandlungen wegen Abschlusses eines neuen Handelsvertrages zu er⸗ öffnen, ist der Gesandte in Paris, Sibbern, zum Vertreter Schwedens und Norwegens bei diesen Unterhandlungen er⸗ nannt worden. Gleichzeitig ist bestimmt worden, daß dem Gesandten bei den Verhandlungen ein Schwede und ein Nor⸗ weger assistiren sollen.
Amerika. Washington, 15. Juli. (W. T. B.) Die bei dem verwundeten Präsidenten Garfield täglich ein⸗ tretenden Fiebererscheinungen zeigten sich am gestrigen Nach⸗ mittag später als an den vorhergehenden Tagen und waren von kürzerer Dauer und weniger heftig. — Der Prokurator der Republik zu Washington veröffentlicht einen Bericht über die durch das Verhör Guiteau's ermittelten Thatsachen; daraus ergiebt sich, daß Guiteau sich die Pistole selbst gekauft und darauf einen Kursus im Pistolenschießen genommen hat. Guiteau beobachtete erst lange Zeit alle Bewegungen Garfields, so daß das Verbrechen unter Umständen ausgeführt wurde, welche den größten Vorbedacht und volle Ueberlegung anneh⸗ men lassen.
— Dem „Daily Telegraph“ wird aus New⸗York vom 13. d. berichtet: In Venezuela ist eine Revolution aus⸗ gebrochen. — Auf Cuba grassiren epidemische Krank⸗ heiten. In Havanna starben vorige Woche 23 Personen am gelben Fieber und 15 an den Pocken.
Süd⸗Amerika. Argentinien. Buenos 8 15. Juni. (A. C.) Die argentinische Regierung ist im Begriff, den Minister des Aeußern, Dr. B. de Irigoyen, in einer besonderen Mission nach Chile zu senden, um den neuen Grenzvertrag zwischen den beiden Ländern zu unterzeichnen. Dr. Romero wird an seiner Stelle Minister des Aeußern und seinerseits durch Dr. Plaza im Finanz⸗Ministerium ersetzt werden. General Roca, der Präsident der argentinischen Konföderation, hat der Kammer eine Botschast übersandt, worin er die Ab⸗ schaffung des Zwangepapiergeldes vorschlägt. — Oberst Latorre, der Expräsident von Uruguay, befindet sich an der montevideonischen Grenze und bereitet sich zum Marsch gegen Montevideo vor. Courtin und andere treffen hier Vorbereitungen, um sich ihm anzuschließen. Sennor Baque⸗ dano ist von der Kandidatur für die Präsidentschaft von Chile zurückgetreten.
Afrika. Egypten. Alexandrien, 13. Juli. Der „A. C.“ wird von hier gemeldet: Während des vergangenen Monats wurden durch das Amt für Abschaffung des Sklaven⸗
handels101 Sklaven in Freiheitgesetzt. — Das außer⸗
ordentliche Budget des Finanz⸗Ministeriums wird in
Kurzem dem Ministerrathe vorgelegt werden.
Nr. 35 des Amtsblatts des Reichs⸗Postamts folgenden Inhalt: Verfügungen vom 9. Juli 1881. Herstellung eines Packetaustausches mit Persien auf dem Wege über Rußland. — Vom 8. Juli 1881. Briefe mit Werthangabe im Verkehr zwischen Deutsch⸗ land und Spanien.
— Nr. 28 des Justiz⸗Ministerialblattes hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 7. Juli 1881, betreffend die von den Staatsanwaltschaften an andere Behörden zu machenden Mittheilungen. — Allgemeine Verfügung vom 9. Juli 1881, be⸗ treffend die Gebührenfreiheit der in die Verwaltung des Staats übergegangenen Eisenbahnunternehmungen. — Allgemeine Verfügung vom 11. Juli 1881, betreffend die Ermittelungen zur Beurtheilung der Ergebnisse des deutschen Gerichtskostengesetzes.
Statistische Nachrichten.
ANNat. Ztg.) Laut amtlicher Feststellung über das gesammte öffentliche Fuhrwesen der Stadt Berlin waren am 1. Ja⸗ nuar d. J. 1577 Droschken I. Klasse, 2976 Droschken II. Klasse, 180 Gepäckdroschken, 166 Omnibusse, 79 einspännige Thorwagen, 202 weispännige Thorwagen und 469 Pferdebahnwaggons im Betrieb, zusammen also 5629 Fuhrwerke, welche den öffentlichen Personen⸗ verkehr im Weichbilde der Stadt besorgten. Hierzu waren 2855 Pferde für Droschken I. Klasse, 4100 Pferde für Droschken II. Klasse, 350 Pferde für Gepäckdroschken, 1137 Pferde für Om⸗ nibusse, 490 Pferde für Thorwagen und 2099 für Pferdebahn⸗ wagen, zusammen 11 031 Pferde vorhanden und in Thätigkeit. Konzessionare für das öffentliche Fuhrwesen eristirten 2278 (inkl. 6 Aktiengesellschaften). Von diesen wohnen 1832 im Weichbilde von Berlin, der Rest in 20 Ortschaften um Berlin. Mehr als je 70 Kon⸗ zessionare wohnen in Charlottenburg, Friedrichsberg, Rirdorf und Weißensee. Legitimirt waren Droschken⸗, Thorwagen⸗ und Omnibus⸗ lutscher 7773, davon im Dienst 5102, mithin außer Dienst 2671; Omnibus⸗, Pferdeeisenbahnconducteure und Kutscher existirten 2091, davon im Dienst 1141, außer Dienst 950, so daß die Gesammt⸗ zahl der Legitimirten 9864 beträgt, von denen 6243 im und 3621 Personen außer Dienst waren. Das Kapitel der Ueberfahrungen stellt 226 Personen (1879 227) fest, hiervon wurden 206 verletzt, 20 getödtet und zwar wurden durch die Pferdebahn 34, Omnibusse 6, Droschken 37, Thorwagen 1, Equipagen 8, Geschäfts⸗ und Arbeits⸗ wagen 44, Schlächterwagen 8, Bierwagen 7, Rollwagen 6, Feuer⸗ wehr 2, Fuhrwerke nicht ermittelter Art 73 Personen überfahren. Durch Herabstürzen von Pferdebahn, Omnibus und anderen Fuhr⸗ werken traten 15 Unfälle ein, von denen 2 tödtlich waren; durch Ab⸗ pringen von Pferdebahnwaggons zogen sich 79 (1879 44) Personen, worunter 1 sofort todt, Verletzungen zu und durch Zusammenfahren von Pferdebahnwaggons untereinander resp. mit anderen Fuhrwerken kamen 22 Beschädigungen vor. 8
. — Das Königl. württembergische statistisch⸗topographische Bureau hat die vorläufigen Ergebnisse der Volkszählung vom 3 Dezember 1880 im Königreiche Württemberg veroöffentlicht. Wir entneh en dieser Publikation die folgenden generellen Angaben:
3 Aires,
hat
Bei der am 1. Dezember 1880 stattgehabten Aufnahme des Standes der Bevölkerung wurden im Königreiche Württemberg 1 971 255 Ortsanwesende gezählt, gegenüber der letzten Erhebung am 1. Dezember 1875 mit 1 881 505 Seelen — 89 750 Personen oder 4,77 % mehr. Auf 1000 Ortsanwesende berechnet sich darnach ein jährlicher uwachs von 9,54, der größte seit 1834. Im Jahre 1834 betrug die Zun⸗ der Ortsanwesenden 1 571 012 oder 400 243 weniger als bei der neuesten Zählung; es ergiebt sich somit in diesem 46jährigen Zeitraum eine durchschnittliche jährliche Zunahme von 5,54 per Mille, welche hauptsächlich auf Rechnung der hohen Geburtenzahlen der 1870er Jahre gesetzt wird. Diese sind nämlich von 77 473 im Jahre 1871 bis auf 89 176 im Jahre 1876 gestiegen und beginnen erst seit 1877 wieder abzunehmen. Die Zahl für 1879 beträgt aber immerhin noch 83 971. Der Bevölkerungsstand der einzelnen Oberämter und der vier Kreise war am 1. Dezember 1880, verglichen mit dem Stande vor fünf Jahren, folgender: Die größte Zunahme von 6 % ünd darüber hatten die Oberamtsbezirke Heilbronn mit 5080 Seelen oder 12,27 % und Ludwigsburg mit 3845 Seelen oder 9,48 %, sodann der Stadt⸗ direktionsbezirk Stuttgart mit 10 030 Seelen oder 9,35 % und die Oberamtsbezirke Herrenberg mit 1855 Seelen oder 8,22 %, Wangen mit 1441 Seelen oder 7,20 %, Hall mit 2015 Seelen oder 7,00 %, Göppingen mit 2480 Seelen oder 6,56 %, Reutlingen mit 2376 oder 6,22 %, Ulm mit 3210 oder 6,16 % und Waldsee mit 1489 Seelen oder 6,06 %., Unter dem Landesdurchschnitt von 4,77 % Zunahme stehen 41 Oberämter einschließlich derjenigen, bei welchen die Bevölke⸗ rung zurückgegangen ist. Eine Abnahme in dem Stande der Bevölke⸗ rung zeigen nur 2 Oberamtsbezirke: Balingen um 632 Seelen oder 1,83 % und Spaichingen um 87 oder 0,47 ℳ%, jener hauptsächlich in Folge Wegzugs der dort beim Eisenbahnbau verwendet gewesenen fremder Arbeiter und der Auswanderung nach Nordamerika, während der Grund der Abnahme bei letzterem nur in der Auswanderung zu suchen ist. Auf die 1911 politischen Gemeinden des Landes vertheilt sich die Bevölkerung in der Weise, daß in 1368 Gemeinden mit we⸗ niger als 1000 Einwohnern 725 464, in 412 Gemeinden mit 1000 — 2000 Einw. 549 331, in 67 Gemeinden mit 2000 — 3000 Einw. 160 863, in 22 Gemeinden mit 3000 - 4000 Einw. 76 070, in 16 Gemeinden mit 4000 — 5000 Einw. 71 231, in 15 Gemeinden mit 5000 bis 10 000 Einw. 97 188, in 7 Gemeinden mit 10 000 — 20 000 Einw. 95 828, in 4 Gemeinden mit 20 000 und mehr Einwohnern 195 280 Seelen sich befinden. Unterscheidet man zwischen Stadt⸗ und Landbevölkerung in der Weise, daß die Einwohnerschaft der Ortschaften, welche ohne die dazu gehörigen Weiler und Parzellen 2000 und mehr Einwohner zählen, als städtische, die der übrigen mit weniger als 2000 Einw. als Landbevölkerung angesehen wird, so zählt Württemberg 111 städtische Gemeinden mit 646 875 Seelen und 1800 Landgemeinden mit 1 324 380 Seelen. Die ersteren, die städtischen Gemeinden, hatten am 1. Dezember 1880 verglichen mit dem Stande vor 5 Jahren folgende Bevölkerungsziffern: Es gab im Neckar⸗ Kreise 43 Orte mit zusammen 305 782 gegen 282 855 im Jahre 1875, das bedeutet eine Zunahme von 22 927 oder 8,11 %, im Schwarzwald⸗Kreise 32 Orte mit zusammen 142 539 gegen 133 272 oder 9267 = 6,95 % mehr, im Jagst⸗Kreise 18 Orte mit 79 282 gegen 73 863 oder 5419 = 7,34 % mehr, im Donau⸗Kreise 27 mit 134 790 gegen 125 988 oder 8802 = 6,99 % mehr. Für das ganze Land betrug die absolute Zunahme der städtischen Gemeinden 46 415 Ortsanwesende oder 7,54 %. Die Gesammtzunahme Württembergs beträgt 89 750, die städtischen Gemeinden partizipiren also an der Gesammtzunahme mit 51,71 %. Die Städte mit mehr als 5000 Einwohnern, nach ihrer Größe geordnet, sind: Stutt⸗ gart mit 117 303 Ortsanwesenden, Ulm mit 32 773, Heilbronn 24 446, Eßlingen mit 20 758, Reutlingen mit 16 609, Cannstatt mit 16 205, Ludwigsburg 16 100, Gmünd 13 774, Tübingen 11 739, Göppingen 10 851, Ravensburg 10 550, Hall 9222, Tuttlingen 8313, Biberach 7799, Rottenburg 7136, Aalen 6659, Kirchheim 6632, Hei⸗ denheim 6229, Rottweil 6047, Freudenstadt 6026, Backnang 5736, Ebingen 5555, Nürtingen 5370, Mezingen 5360, Wein⸗ garten 5232. Diese 25 Städte haben also zusammen 382 424 Ortsanwesende oder 19,40 % der Gesammtbevölkerung Württembergs. Die Zahl der Städte über 5000 Einwohner ist die gleiche wie im Jahre 1875, dagegen hat sich die der Städte mit über 10 000 Einwohner um 1, nämlich Göppingen, vermehrt. Die relative Bevölkerung Württembergs berechnet sich auf 1 geogra⸗ phische Quadratmeile: für den Neckarkreis auf 10 307,6 im Jahre 1880 gegen 9727,2 im Jahre 1875; Schwarzwaldkreis auf 5453,6 gegen 5246,9, für den Jagstkreis auf 4366,5 gegen 4185,4, Donau⸗ kreis auf 4111,3 gegen 3937,0, für das ganze Land auf 5564 gegen 5310,7, Am Dichtesten wohnt die Bewölkerung — abgesehen von dem Stadtdirektionsbezirk Stuttgart mit 3943,0 auf 1 kqm — in den Oberämtern Cannstatt mit 381,4, Eßlingen mit 277,2, Ludwigsburg mit 259,6 und Heilbronn mit 245,4; am wenigsten dicht in den Oberämtern Münsingen mit 44,1 auf 1 qkm, Neresheim mit 51,3 auf 1 qkm, Lautkirch mit 51,8 auf 1 qkm. Auf 1 Qu.⸗Meile berechnet, beträgt das Marimum 20 996,9 für Canstatt, das Mini⸗ mum 2425,3 für Münsingen. Die Zahl der bei der Zählung ermit⸗ telten bewohnten Gebäude und sonstigen Aufenthaltsorte betrug am 1. Dezember 1875 282 493, auf ein Gebäude also 6,66 Personen, 1880 286 596, auf 1 Gebäude 6,88 Pers. Auf ein bewohntes Gebäude kamen insbesondere in den Städten Stuttgart (ohne Vorstädte) 21,24 gegen 20,76, Ludwigsburg 18,23 bez. 19,56, Cannstatt 15,18 bez 15,25, Ulm 14,20 bez. 13,71, Heilbronn 14,12 bez. 13,21, Tübingen 12,25 bez. 11,87, Eßlingen 11,63 bez. 14,84, Reutlingen 11,55 bez. 11,01, Gmünd 11,52 bez. 11,41, Hall 11,37 bez. 10,33. — Nach dem Ge⸗ schlechte theilt sich die Bevölkerung in 951 663 männliche und 1 019 592 weibliche Ortsanwesende; somit überwiegen diese an Zahl die männlichen um 67 929 gegen 66 877 im Jahre 1875. Gleichwohl ist seit 1875 bei den weiblichen Personen nur eine Zunahme von 4,66 % gegen 4,88 % bei den männlichen zu konstatiren, auch kommen nach der letzten Zählung auf 1000 männliche 1071,4 weibliche, im Jahre 1875 dagegen 1073,7 Nur in den 3 Oberämtern Ludwigsburg, Ravensburg und Ulm, in welchen sich größere Garnisonen befinden, überwiegen die Männer. Nach der Art des Zusammenlebens werden unterschieden: selbständig einzeln lebende Personen, Haushaltungen von 2 und mehr Personen und in Anstalten lebende Personen. Es wurden gezählt am 1. De⸗ zember 1880: selbständig einzeln lebende männliche Personen 15 984 gegen 18 436 im Jahre 1875, weibliche Personen 27 044 bez. 23 495, zusammen 43 028 bez. 41 895, somit mehr weibliche als männliche 11 060 bez. 5023, und im Ganzen mehr als im Jahre 1875 1133, indem die weiblichen um 3585 zugenommen, die männlichen dagegen um 2452 abgenommen haben. Die Zahl der Haushaltungen be⸗ trug 1880 397 693, im Jahre 1875 385 892, hat also um 11 801 zugenommen. In solchen Haushaltungen wurden gezählt 1880 908 173 männl., 984 064 weibl., zus. 1 892 233 Pers., 1875 863975 bez. 942 811 und 1 806 786 Pers., also 1880 mehr 44 198 bez. 41 253 und 85 451. Auf 1 befbaltann kommen 4,76 Personen gegen 4,68 im Jahre 1875. In Anstalten (Kasernen, Heilanstalten, Strafanstalten u. s. w.) befanden sich im Dez. 1880 35 990 Pers. gegen 24 903 im Jahre 1875. Die Zahl der Anstalten selbst betrug 1880 678 gegen 556. Es waren Personen unter 14 Jahren 330 347 männl. gegen 304 409, mithin 1880 mehr 25 938, weibl. 340 801 gegen 315 585, mithin mehr 25 216, über 14 Jahren 621 316 männl. gegen 602 905, mithin mehr 18 411, 678 791 weibl. gegen 658 606, mithin 20 185 mehr. Der unter 14 Jahren zusammen sind 1880 um 51 154 mehr als 1875, was 57 % des Gesammtzuwachses der Bevölkerung seit 1875 ausmacht, und auf 100 Personen kommen 34 unter und 66 über 14 Jahre alt. Nach dem Familienstande theilt sich die Bevölkerung, so⸗ weit sie über 14 Jahre alt ist, in Ledige, und zwar männliche 256 582 gegen 240 168 (+ 16 414), weibliche 265 430 gegen 256 799 (+ 8631) Verheirathete, und zwar männliche 327 889 gegen 324 973 (+ 2916), weibliche 332 493 gegen 325 320 (+ 7173), Verwittwete, und zwar männliche 35 638 gegen 36 686 (— 1048), weibliche 78 434 gegen 74 301 (+ 4133), Geschiedene, und zwar männliche 1207 gegen 1078 (+ 129), weibl. 2434 gegen 2186 (+ 248). Während
die Zahl der Verheiratheten von 1871,75 sich um 6,77 % vermehrt hat, berechnet sich deren Zunahme in dem Zeitraum von 1875/80 nur auf 1,55 %. welche in den Jahren 1864 bis 1871 von 14 706 auf 20 760 ge⸗ stiegen war und im Jahre 1875 immer noch 16 419 betrug, ist nämlich von da an bis 1879 auf 12 735 zurückgegangen. Zahl der ledigen Personen hat daher auf die in dem raum 1871 bis 1875 erfahrene Verminderung hin wieder zu genommen und zwar um 6,83 % bei den Männern und um 3,36 % bei dem weiblichen Geschlechte. Unter 1000 ledigen Personen befinden sich 492 männlichen und 508 weiblichen Ge⸗ schlechts. Die Zahl der Wittwen hat wieder eine erheblich Steigerung erlitten; auch weist die Zahl der Geschiedenen einen Zu wachs auf gegenüber der im Jahre 1875 konstatirten Verminderung Nach dem Religionsbekenntnisse besteht die Bevölkerung 1 361 412 Evangelische = 69,06 % der Gesammtbevölkerung 590 405 Katholischen = 29,96 %, 5870 von andern christlichen Be kenntnissen = 0,30 %¾, 13 326 Israeliten = 0,67 %, 242 von andern Religionen = 0,01 % der Gesammtbevölkerung. Verglichen mit der Zählung von 1875 hat die evangelische Bevölkerung um 4,9 %, die katholische um 4,0 % und die israelitische um 3,5 % zugenommen Die Zunahme der letzeren betrug in dem Zeitraum 1871/75 5,2 Von 1 971 255 Ortsanwesenden sind: 1 917 077 = 97,25 % Wür temberger, 43 461 = 2,20 % Angehörige anderer 10 717 = 0,55 % Bundes⸗Ausländer. Die Zahl der aktiven Mili personen in Württemberg beträgt 17 344; hiervon waren anwesend am 1. Dezember 1880 in der Garnison Stuttgart 3636, Ulm 5317, Tübingen 549, Wiblingen 233, Ludwigsburg 4103, Weingarten 1549, Mergentheim 517, Gmünd 511. Um die Wohnbevölkerung be⸗ stimmen zu können, wurden bei der Zählung am 1. Dezember 1880 einerseits diejenigen an diesem Tage in einer Haushaltun nur vorübergehend auf Besuch, als Gast, Reisende ꝛe. wesenden Personen, welche an derselben für gewöhnlich theilnehmen, durch Angabe ihres Wohnorts besonders merklich gemacht, andererseits ist der Zählungsliste ein besondere Verzeichniß der aus der Haushaltung aus vorübergehendem Anla und ohne die Wohnung und Schlafstelle aufgegeben zu haben — z. wegen Besuchs, wegen Vergnügungs⸗ oder Geschäftsreisen, wegen 8 wärtiger Taglohnsarbeiten — abwesenden Personen angehängt worden. Im Neckarkreis und Donaukreis überwiegt die Zahl der vorübergehend Anwesenden, in den beiden anderen Kreisen die der vorübergehend Abwesenden; im Ganzen aber ergiebt sich eine Wohnbevölkerung, welche um 2545 Köpfe kleiner ist als die Zahl der Ortsanwesenden. — Uebersichten über die Zahl der Studirenden auf der Königlichen Akademie zu Münster im Sommer⸗Semester 1881. Im Winter⸗Semester 1880/81 sind (ein nachträglich Aufge nommener eingerechnet) immatrikulirt gewesen 268. Davon sind ab gegangen 54. Es sind demnach geblieben 214 Dazu sind in diesem Semester gekommen 86. Die Gesammtzahl der immatrikulirten Stu⸗ direnden beträgt daher 300. Die theologische Fakultät zählt Preußen 74, Nicht⸗Preußen 9, zusammen 83. Die philosophische Fakultät zählt: a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 206, b. Preußen ohne Zeugniß der Reife nach §Aℳ der Vorschriften vom 1. Oktober 1879 6, zusammen 212 Prelißen, c. Nicht⸗Preußen 5, zusammen 217; Gesammtzahl 300. Außer diesen immatrikulirten Studirenden be⸗ suchen die hiesige Akademie als nur s berechtigt, mit spezieller Genehmigung des zeitigen Rektors, 3Z. Die Gesammtzahl der nicht immatrikulirten Zuhörer ist demnach 3. Es nehmen mithin an den Vorlesungen überhaupt Theil 303.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Das im Verlage der Gebrüder Kröner in Stuttgart erscheinende, die Fortsetzung von „Unser Vaterland“ bildende Holzschnittpracht⸗
werk: „Küstenfahrten an der Nord⸗ und Ostsee“, geschildert
von Edmund Höfer u. A., illustrirt von Gustav Schönleber u. A (Preis der Lief. 1 ℳ 50 ₰), ist bereits bis zur 13. Lieferung vorge⸗ schritten. Die beiden letzten Hefte führen den Leser in Wort und Bild von der Küste landeinwärts nach dem alterthümlichen historisch⸗ interessanten Lübeck, nach Lauenburg und der melancholischen Lüne⸗ burger Haide. Von den Terxtillustrationen verdienen die Schilderungen aus Lübeck (Marktplatz, Rathhaus, Domkirche, Holstenthor, Marien⸗ kirche), die Ansichten von Travemünde, Eutin und Mölln (von Schön⸗ leber, Koloff, Kühl, Hasemann, Bartels) und besonders die stim⸗ mungsvolle Haidelandschaft mit einem Bauernhofe auf der Höhe (von Bracht) Hervorhebung. Unter den separaten großen Holzschnitt⸗ blättern nimmt die Küstenlandschaft von Hiddensoe, von Gustav Schönleber, in künstlerischer und technischer Beziehung einen gleich hohen Rang ein. Sehr effektvoll sind aber auch mehrere der andern Blätter, wie „das Wattenmeer im Sturm“, von F. Lindner und der alterthümliche Lübecker Marktplatz im Winterkleide, von H. Bartels, sehr charakteristisch das Badestrandleben vom „Heiligen Damm“, das Innere des Schifferhauses zu Lübeck mit Staffagefiguren aus der Blüthezeit der Hansa ꝛc.
— Rom in Wort und Bild. Eine Schilderung der ewigen Stadt und der Campagna von Dr. phil. Rud. Kleinpaul. Mit 368 Illustrationen. 4. Lieferung (1 ℳ). Leipzig, Schmidt & Günther. — Diese neueste Lieferung führt dem Leser in Tert und Illustration das Haus der Livia, die Reste der Bibliotheca Palatina, die Ruinen des Palastes des Tiberius und der aedes publicae sowie die verfallenen Bauten des Palatin vor. Besonders effektvoll sind die großen Holz⸗ schnittbilder: Blick durch den Titusbogen auf das Thal des Colosseums und Mündung der Cloaca maxima mit dem Vestatempel darüber und dem Palatin im Hintergrunde.
— „Hundswuth und Wasserscheu, populär dargestellt von W. Bernhardi“, ist der Titel einer Broschüre, welche kürzlich im Verlage der Volksbuchhandlung (Bernhardi) hierselbst erschienen ist. Die kleine Schrift dürfte gegenwärtig für alle Hundebesitzer, beson⸗ ders Berlins, Interesse haben. Der Verfasser sagt in der Vorrede: „Die gegenwärtig über Berlin und Umgegend verhängte Hunde⸗ sperre findet im Laienpublikum durchschnittlich eine so entschiedene Verurtheilung, die Hundebesitzer sind vielfach so fest von der Zweckwidrigkeit der verhängten Maßregel überzeugt, daß es passend erscheint, den widerwilligen Gehorsam gegen die Polizeiverordnung durch Aufklärung und Belehrung msglichst in einen freudigen und vollkommenen zu verwandeln. Nur die Un⸗ kenntniß der furchtbaren Gefahr, welche durch den Leichtsinn oder die übergroße Vorliebe für ein Hausthier den Mitmenschen, ja dem Be⸗ sitzer des Thieres selbst droht, kann die laue Befolgung, sowie die harte Verurtheilung jener Polizeimaßregel erklären. Wer aber wollte, wenn er das Entsetzliche kennt, nicht gern weit größere Ver⸗ pflichtungen übernehmen, als jene Verordnung sie fordert, wenn dadurch auch nur ein einziger Mensch vor der fürchterlichen, fast rettungslos mit einem qualvollen Tode endigenden Krankheit, der Wasser⸗ scheu, bewahrt werden kann? In Wahrheit ist aber die Tollwuthepidemie der Hunde nicht nur für den Einzelnen, sondern für die Gesammt⸗ heit eine gewaltige Gefahr, und Pflicht eines Jeden ist es, mit Ernst und Gewissenhaftigkeit seinen Theil zur Beendigung der Epidemie beizutragen.’ Der Verfasser bemüht sich nun in der vorliegenden Schrift, das Publikum zum Verständniß der großen Verantwortlichkeit zu führen, die jeder einzelne Hundebesitzer trägt. Er giebt eine möglichst genaue Beschreibung der Krankheitszeichen bei dem tollen Hunde, um zu sorgfältiger Beobachtung zu veranlassen, und eine Schilderung der beim Menschen ausgebrochenen Wasserscheu. Der Preis der Broschüre beträgt 60 ₰. 1u
— Von Johnstons's „Chemie des täglichen Lebens“ neu bearbeitet von Dr. Fr. Dornblüth sind im Verlage von Carl Krabbe in Stuttgurt die dritte und die vierte Lieferung erschienen. Dieselben behandeln unsere drei gebräuchlichsten Aufgußgetränke: den Thee, den Kaffee und die Chokolade, sowie den als Genußmittel viel konsumirten Zucker. Es werden die verschiedenen Theepflanzen ange⸗ geben und von diesen zunächst der chinesische, die Arten seiner Zube⸗ reitung und die dadurch bedingten Verschiedenheiten in Aussehen und Geschmack, die je nach den Nationalitäten sehr verschiedene Verbrei⸗ tung dieses Genußmittels, endlich seine Wirkungen besprochen, speziell
zum Hören der Vorlesungen
Die Zahl der Trauungen bez. Eheschließungen,
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