1881 / 173 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 27 Jul 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Stand

der Badischen Bank

am 23. Juli 1881. Activa.

Verzinsung derselben aufhört und gegen Einreichung der Obligationen nebst den vom 1. Juli d. J. ab

der Obligationen mit den Zinsen für die Zeit vom 1. Juli bis 1. Oktober d. J. bei der hiesigen Stadt⸗ kasse baar in Empfang genommen werden kann.

3 992 376,43

8340 192 100

16 838 65777 1 046 490

Allerhöchsten Privilegiums vom 4. Juli d. J. (cfr. Nr. 168 des Deutschen Reichs⸗Anzeigers) auszugeben⸗ den neuen 4prozentigen Stadtobligationen das

Reichskassenscheine . Noten anderer Banken Wechselbestand. Lombard-Forderungen bb“ Sonstige Activa..

10 4907 bank für Deutschland in Berlin haben sich 51 39606 bereit erklärt denjenigen Inhabern unser kündi 1 390 281 81 erklärt,d gen Inhabern serer ge ündig⸗ 21 ten 4 ½prozentigen Stadtobligationen, welche sie ℳ. 23 519 642 07 gegen unsere neuen 4 prozentigen Stadtobligationen mit Zinsenlauf vom 1. Oktober d. J. ab umtauschen wollen, diesen Umtausch, wie hiermit geschieht, al Pari zu offeriren, und wird für die Annahme dieser Offerte eine Präklusivfrist vom 1. bis 28. August d. J. festgesezt. Die zum Umtausch angemeldeten Obli⸗ gationen werden kostenfrei bei unserer Stadthauptkasse hierselbst, bei Herrn Jakob Landau in Berlin, bei der Nationalbank für Deutschland in Berlin, durch Abstempelung mit dem Konvertirungsvermerk versehen und sind zu diesem Behufe innerhalb obiger Frist einzureichen. Ueber den Umtausch der abgestempelten Stücke gegen die neuen 4 prozentigen Obligationen wird späterhin eine besondere Bekanntmachung erfolgen. Sowohl den umzutauschenden als auch den ein⸗ zulösenden Stücken ist ein arithmetisch geordnetes Nummernverzeichniß beizufügen. Für etwa fehlende 88 1 Fach dem 1. Oktober d. J. fällig werden, wird der Betrag der Zinsen vom 1. Oktober d. J. ab durch die Inhaber 1 alten Obligationen baar zu vergütigen sein. Bochum, den 23. Juli 1881. Der Magistrat. Bollmann.

Deutsche Hypothekenbank in Meiningen.

Die 82 neuen Couponsbogen zu unseren 4 % gen Prämien⸗Pfandbriefen findet J. a n Meiningen bei der Bank, in Berlin bei dem Berliner Bureau der Deutschen Hypothekenbank (Meiningen) Behrenstraße 2, . in Frankfurt a. M. bei der Filiale der Mitteldeutschen Creditbank

statt und werden die Prämien⸗Pfandbrief⸗Inhaber ersucht, ihre Talons mit doppelten arithmetisch geordneten Nummern⸗Verzeichnissen versehen bei einer der vorbenannten Stellen, von welchen auch For⸗ mulare zu den Verzeichnissen bezogen werden können, bald gefälligst einzureichen.

Ueber die behändigten Talons wird, sofern Austausch nicht Zug um Zug möglich ist, auf dem einen Eremplar der Verzeichnisse Empfangsbestätigung ertheilt, gegen dessen Rückgabe demnächst die neuer Couponsbogen ausgeliefert werden. b 8 8 Meiningen, 25. Juli 1881.

Deutsche Hypothekenbank.

Homburger Eisenbahn. Bei der am 12. d. M. stattgehabten ein und zwanzigsten Verloosung des 4 ½ prozentigen hypothekarischen Prioritäts⸗Anlehens von 1 050 000 Fl. und der zwanzigsten Verloosung des 4 ½ prozentigen Anlehens von 130 000 Fl. wurden nachfolgende Nummern gezogen: 1) von dem Au⸗

Metallbestand ö1“ 22 2—

Passiva.

9 000 000 1 379 82761 11 699 200 866 57077

Grundegpital. . ...

Reservefons Umlaufende Noten . . . . . Täglich fällige Verbindlichkeiten An Kündigungsfrist gebundene Verbindlichkeiten. 88 219 38 Sonstige Passiva . . . 1“ 485 824 31 [23 519 642 07

Die zum Incasso gegebenen, noch nicht, fälligen deutschen Wechsel betragen 2 302 072,52.

[26881], B 8 Kündigung und Konvertirung

der Bochumer 4 ½ prozentigen Stadtobligationen.

Laut unserer Bekanntmachung vom 21. Juni d. J.

haben wir unsere sämmtlichen noch nicht getilgten

4 ½ prozentigen Stadtobligationen zur Rückzahlung zum 1. Oktober d. J.

dergestalt gekündigt, daß von diesem Tage ab die

[26736]

zahlung präsentirt: 1) vom Anlehen von 1 0⁵50 000 Fl. a. rückzahlbar am 2. Januar 1879 Litt. C. über 100 Fl. Nr. 505, b. rückzahl⸗ bar am 2. Januar 1881 Litt. A. über 1000 Fl. Nr. 52, Litt. B. über 500 Fl. Nr. 796, Litt. C. 1 ze. lu⸗ über 100 Fl. Nr. 223 291 838 1162 und 1427 lehen von 1 050 000 Fl. a. Litt. A. (10 Stück 2) von dem Anlehen von 130 000 Fl., rück⸗ 2 1000 Fl.) Nr. 45 118 236 291 369 379 405 zahlbar am 1. Juli 1881 über 500 Fl. Nr. 48 437 473 478, b. Litt. B. (16 Stück à 500 Fl.) 103 106 196 und 256. Frankfurt a./M. Nr. 14 65 95 113 188 226 240 312 363 371 429 Sachseuhausen, den 21. Juli 1881. Königliche 461 564 669 682 685, c. Litt. C. (31 Stück Eisenbahn⸗Direktion.

à 100 Fl.) Nr. 25 41 42 159 279 313 316 414 Verschiedene Bekanntmachungen.

G“ 499 635 690 786 887 962 993 1009 1016

1024 1085 1112 1163 1245 1257 1311 1382 1389 T579⸗ ;

1464 1465 1467, zur Rückzahlung auf den 2. Ja⸗ 15703] Stettin⸗Kopenhagen.

nuar 1882; 2) von dem Anlehen von 130 000 Fl. A. I. Postdampfer „Titania“, Kapt. Ziemke

(6 Stück à 500 Fl.) Nr. 60 98 120 153 206 Von Stettin Mittw. u. Sonnab. 1 Uhr Nmt

und 253 zur Rückzahlung auf den 1. Juli 1882. Von Kopenhagen Mont. u. Tonnerst. 2Uhr Nmt.

Die Besitzer vorstehender verloosten Obligationen Dauer der Ueberfahrt 14 bis 15 Stunden.

werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß ge⸗ Hin⸗ und Retour⸗Billets (30 Tage Giltigkeit)

setzt, daß die Verzinsung derselben vom 1. Januar zwischen Berlin und Kopenhagen: Z

und resp. 1. Juli 1882 ab aufhört, sowie daß deren 43,50 Bahn II. Cl. und Dampfer I. Cajüte

Rückzahlung von diesen Tagen an erfolgt: bei der 26,00 Bahn III. Cl. und Dampfer II. Cajüte,

Landgräflich Hessischen conc. Landesbank in Hom. 17,00 Bahn III. Cl. und Dampfer Deck 6

burg, bei dem Bankhause von Erlanger & Söhne verkauft die Billet⸗Casse der Berlin⸗Stettiner Eisen⸗

hierselbst und bei unserer Hauptkasse hierselbst bahn in Berlin, welche gleichfalls Nundreise⸗Billets

Sachsenhausen, Hedderichstraße Nr. 61. Aus ausgiebt. g Rud. Christ. Gribel in Stettin.

früheren Verloosungen sind noch nicht zur Rück⸗ Thüringische Eisenbahn.

je Herren Aktionäre der Thüringischen Eisenbahn⸗Gesellschaft w f di 9 Die § A! Thüringischen Eisenbahn⸗C eerden unter Hinweis auf d Bestimmungen in den §§. 23 ff des Gesellschafts⸗Statuts zu der am Fr axgier

Donnerstag, den 18. August cr., Vormittags 11 Uhr, im Saale des Schießhauses zu Npolda stattfindenen vrdentlichen General⸗Versammlung

eingeladen.

126586]

Gegenstände der Tagesordnung sind: 1) Wahl von drei Mitgliedern des Verwaltungsraths an Stelle der ausscheidenden jedoch wieder wählbaren Herren Commerzienrath Stürcke in Erfurt, Oberlandesserichts⸗ Präsident, Wirklicher Geheimer Rath Dr. Freiherr von und zu Egloffstein in Jena, Banquier Röder in Leipzig, 2) der Verwaltungsbericht für das Jahr 1880, welcher vom 4. August cr. ab bei allen Billeterpeditionen der Bahn zu haben ist, 3) Antrag auf nachträgliche Realisirung zweier in den Jahren 1864 und 18605 ausge⸗ looster Prioritätsobligationen der Thüringischen Eisenbahn.

1 Jeder Aktionär, der an der General⸗Versammlung Theil zu nehmen wünscht, hat sich nach Maßgabe des §. 27 des Statuts und resp. §. 9 des Statutennachtrags bezüglich der Gotha⸗Leinefelder Bahn 8 Tage vorher, also bis einschließlich den 10. August cr. während der Geschäftsstunden Vormittags von 9 bis 12 und Nachmittags von 3 bis 6 Uhr als Besitzer von mindestens 5 Stammaktien oder min⸗ destens 10 Stammaktien Litt. B. entweder durch deren Hinterlegung, oder durch deren Anmeldung und Vorzeigung bei unserer Hauptkasse hier gegen entsprechende Bescheinigung zu legitimiren.

Gegen die Hinterlegungs⸗ und Anmeldebescheinigungen (mit den Anmeldebescheinigungen sind die angemeldeten Aktien selbst am Tage der Versammlung wieder vorzuzeigen) werden von dem Legitimations⸗Bürcau die Karten zum Eintritt in das Versammlungslokal verabfolgt werden.

Die hinterlegten Aktien sind alsbald nach der Generalversammlung gegen Rückgabe der Hin⸗ terlegungsscheine von unserer Hauptkasse abzuholen und resp. zurückzufordern.

Zur Ausübung des Wahl⸗ und Stimmrechts in der General⸗Versammlung sind nur die legi⸗ timirten Besitzer der Stammaktien der Hauptbahn (nicht auch die der Aktien Litt. B.) befugt, weshalb auch nur den Ersteren gegen Vorweis der Hinterlegungs⸗ oder Anmeldebescheinigungen freie Fahrt nach dem Versammlungsort und zurück gewährt wird. Welche Züge hierzu benutzt werden dürfen, wird durch Anschläge auf den Stationen bekannt gemacht werden.

Dritte Personen können nur dann die Legitimation für Aktionäre und deren Vertretung in der Weneral⸗Versammlung auf Grund schrittlicher Vollmacht übernehmen, wenn sie selbst Aktionäre sind Id sich als solche legitimiren.

Erfurt, den 22. Juli 1881.

v“ 8 .

Die Direktion.

264872 7

laufenden Coupons und den Talons der Nennwerth

Die Uebernehmer der von uns auf Grund des

Bankhaus Jakob Landau und die National⸗

9 Bekanntmachnng.

In hiesiger Stadt ist die Stelle des

8 2 2 2 S/ Ppolizei⸗Direktors 8 anderweit zu besetzen. 8 B“ 1“

Die Wahl des Polizei⸗Direktors, welcher zugleich Mitglied des Stadtrathes ist, und die Fähig⸗ keit zum Richteramt, bez. zur Ausübung der Rechtsanwaltschaft besitzen muß, erfolgt durch das Stadt⸗ 1e .. und Mar eemahf auf 6. Jahre. 1 wenn eine solche nicht erfolgt, die Hälfte des Diensteinkommens als jährliche Pension zu gewähren ist Der Jahresgehalt beträgt 9000 111““

Diejenigen, welche sich um die Stelle bewerben wollen, werden ersucht, ihre Anmeldung bei dem unterzeichneten Stadtverordneten⸗Kollegium (Bureau: Katharinenstraße 29 II.) bi

zum 1. September 1881 schriftlich einzureichen.

Leipzig, den 15. Juli 1881.

Die Stadtverordneten. Dr. Schill.

Die mit einem etatsmäßigen Gehalte von 600 dotirte Kreisthierarztstelle des Kreises Cosel soll anderweit besetzt werden. Qualifizirte Bewerber wollen sich unter Einreichung ihres Fähigkeitszeug⸗ nisses, eines vollständigen Lebenslaufes und sonstiger Personalpapiere innerhalb 4 Wochen bei mir melden. Oppeln, den 6. Juli 1881. Der Regie⸗ rungs⸗Präsident.

8 2

dene Departements⸗Thierarztstelle des diesseitigen Regierungsbezirks ist durch den Tod des bisherigen Inhabers erledigt und soll vom 1. Oktober cr. ab wieder besetzt werden. An etatsmäßiger Besoldung bezieht der Departements⸗Thierarzt 900 und für Verwaltung der Kreis⸗Thierarztstelle 600 jährlich. Qualifizirte Bewerber wollen sich unter Einreichung der Approbation, des Fähigkeitszeugnisses, eines voll⸗ ständigen Lebenslaufes und sonstiger Personalpapiere innerhalb 4 Wochen bei mir melden. Oppeln, den Bekanntmachung. Die mit der Verwaltung der

is Ehr. 8 29. Juni 1881. Der Regierungs⸗Präsident. In Kreis⸗Thierarztstelle für den Kreis Oppeln verbun —Vertretung: Hüpeden. 1 8

[26888]

Rumänische Eisenbahnen-Actien-Gesellschaft.

Rumänischen Eisenbahnen-Actien-Gesellschaft (emittirt kraft Beschlusses der ausser- ordentlichen General-Versammlung vom 28. Februar 1876 zum ursprünglichen Gesammtbetrage von 45 000 000 Mark) werden hierdurch auf Grund des §. 4 der Anleihe-Bedingungen mit sechsmonat licher Frist zur Rückzahlung auf den

1. Februar 1882 gekündigt. 89

Die Inhaber der Schuldverschreibungen werden aufgefordert, den Capital- und Nominal- betrag derselben zuzüglich der Zinsvergütung für die Zeit vom 1. Dezember 1881 bis 1. Februar 1882 mit 1 % am 1. Februar 1882 entweder

bei unserer Casse in Berlin, Charlottenstrasse,

oder der Direction der Disconto-Gesellschaft daselbst,

Bleichröder daselbst

in Empfang zu nehmen. Zu dem Zwecke sind die Schuldverschreibungen nebst sämmtlichen später als am 1. December 1881 fälligen Coupons No. 12 48 bei einer der genannten Stellen einzureichen wührend der am 1. December 1881 fällige Coupon No. 11 zur Verfallzeit eingelöst werden kann. Etwaige fehlende noch nicht fällige Coupons werden in Gemässheit der Anleihe-Bedingungen vom Capital gekürzt. Die Verzinsung sämmtlicher Schuldverschreibungen hört mit dem 1. Fe- bruar 1882 auf.

„Gegenwärtige Kündigung des Gesammtbetrages aller noch im Umlauf befindlichen Schuld- verschreibungen erfolgt unbeschadet der planmässigen Tilgung durch die Verloosung für das Jahr 1881, welche bedingungsgemäss am 1. September d. J. erfolgen wird. Eine Bekanntmachung der alsdann ausgeloosten Nummern, welche bedingungsgemäss schon am 1. December 1881 zurück- zuzahlen sind, bleibt vorbehalten.

Gleichzeitig wird bekannt gemacht, dass das aus der Direction der Disconto-Gesellschaft und dem Bankhause S. Bleichröder zu Berlin, sowie der Banque de Paris et des Pays-Bas zu Paris bestehende Finanz-Consortium, welches die vom Rumänischen Staate behufs Rückzahlung der jetzt gekündigten 6 % Schuldverschreibungen emittirten neuen Rumänischen Staats-Obligationen über- nommen hat, bereit ist, unter den von ihnen bekannt zu machenden Bedingungen.

die Jetzt gekündigten 6 % igen Schuldverschreibungen der Rumäni- schen Eisenbahnen-Actien-Gesellschaft gegen neue, mit 5 % in halb- JZJährlichen Terminen am 1. Juni und 1. December jeden Jahres ver- ginsliche und im Wege halbjährlicher Ausloosung binnen 18 Jahren

zum Nennwerthe rückzahlbare Rumänische Staats-Obligationen um- zutauschen. Diese Staats-Obligationen werden emittirt mit gleichem Range und gleicher Fundirung wie die 6 % igen Rumänischen Staats-Obligationen vom Jahre 1880 (Hypothek an der Eisenbahn Roman-Virciorova und Special-Garantie durch den Reinertrag des Tabaks-Monopols). Berlin, den 26. Juli 1881.

Rumänische Eisenbahnen-Actien-Gesellschaft.

(onvertirung der 6 % Schuldverschreibungen der Rumänischen Fisenbahnen-Actien-Gesellschaft.

Mit Bezugnahme auf die vorstehende Bekanntmachung der Rumänischen Eisenbahnen-Actien Gesellschaft bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniss, dass der Umtausch der gekündigten 6 % Schuldverschreibungen der Rumänischen Eisenbahnen-Actien-Gesellschaft gegen die neuen 5 % Rumänischen Staats-Obligationen unter folgenden Bedingungen erfolgen kann: Die Inhaber der 6 %ligen Schuldverschreibungen haben dieselben innerhalb der Frist 3 vom 1. bis 15. Aungust d. Js. einschliesslich mit sümmtlichen nach dem 1. December fälligen Zinscoupons No. 12-48 bei der Direction der Disconto-Gesellschaft oder dem Bankhause S. Bleichröder in Berlin einzureichen und empfangen dagegen Rumäünische Staats-Obligationen vom gleichen Nennwerthe mit Zins- coupons vom 1. December 1881 ab und eine baare Zuzahlung von

% für die Differenz der Zinsen vom 1. December 1881 bis 1. Februar 1882, 4 % für Prämie

zusammen 4 % vom Nominalbetrage der eingereichten 6 %l igen Schuldverschreibungen. Bis zur Fertigstellung der definitiven Stücke werden von den genannten Bank- Instituten Interims-Certificate ausgegeben, welche demnächst gegen die neuen Staats- Obligationen umzutauschen sind. 8 Die gekündigten Schuldverschreibungen können nur auf Höhe solcher Beträge zum Umtausch angemeldet werden, welche sich durch Absehnitte der neuen 5 % Rumänischen Staatsanleihe darstellen lassen. Letztere wird in Stücken zu 400, 2000 und 4000

ausgegeben.

Den zum Umtausch einzureichenden Schuldverschreibungen ist ein doppeltes, nach

Litt. und Nummern geordnetes und unterschriebenes Verzeichniss beizufügen. Berlin, den 26. Juli 1881.

Direction der Disconto-Gesellschaft.

oder Herrn S.

S. Bleichröder.

Rumänische Eisenbahnen-Actien-Gesellschaft.

In Gemässheit der § . 37 fl. unseres Gesellschafts-Statuts berufen wir hierdaurch

eine ausserordentliche Generalversammlung der Actionaire

auf Donnerstag, den 18. August d. J. Vormittags 11 Uhr,

nach Berlin, Moötel de Rome, Charlottenstrasse No. 44/45. 1 Tagesorduung. Mittheilung über die MCFaf der 6 % Schuldverschreibungen der Gesellschaft und Beschlussfassung über die Verlegung des Sitzes der Gesellschaft von Berlin nach 723 84 8 die dementsprechenden Aenderungen des Statuts der Gesellschaft. rt. 2, 27, 57. Für die Theilnahme an der Generalversammlung sind die Destimmungen des Gesellschafts- Statuts sub 38, 39, 40 und Zusatz-Paragraph 3 zu H. 37 ff. massgebend. Behufs dieser Theilnahme haben die Actionaire entweder die Actien selbst oder die amt- liche einer Staats- oder Communalbehörde über die bei dieser letzteren erfo De- sition bei den Gesellschaftskassen (in Berlin, Charlottenstrasse 35 a., in Bukarest, nhof

ergovesti) einzureichen, wo auch Formulare für die etwa auszustellenden Vollmachten in Empfang zu nehmen sind.

Berlin, den 26. Juli 1881. Der Aufsichtsrath f

Binet fils & Cie., Reims,

der Rumänischen Eisenbahnen-Actien-Gesellschafft.

Eine Wiederwahl gilt auf Lebenszeit, während,

9

Sämmtliche noch im Umlaufe befindlichen 60 ⁄¼ Schuldverschreibungen äer

No 123.

Berlin, Mittwoch, den 27. Juli

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1881

Der Inhalt dieser Beilage, welcher auch die im §. 6 des Gesetzes über den Markenschut, vom 30. November 1874, sowie die in dem Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Mustern und

Modellen vom 11. Januar 1876, und die im Patentgesetz, vom 25. Mai 1877, vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröffentlicht werden, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Tite

Central⸗Handels⸗Register für das

1 Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Psst⸗Anstalten, für Berlin auch durch die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗

Anzeigers, SW.. Wilhelmstraße 32, bezogen werden.

Deile

Deutsche Reich. n. 173)

Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich Das Abonnement beträgt 1 50 für das Vierteljahr. Einzelne Nummern kosten 20 ₰. Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 ₰.

In Bezug auf die Bestimmung des Art. 340 des Handelsgesetzbuchs („Ein Kauf nach Probe ist unbedingt, jedoch unter der Verpflichtung des Ver⸗ käufers geschlossen, daß die Waare der Probe ge⸗ mäß sei“) hat das Reichsgericht, I. Civil⸗ senat, durch Erk. vom 7. Mai d. J. folgende bemerkenswerthe Entscheidung gefällt: „Nicht jeder Kauf, bei dessen Abschluß eine Probe vorgelegt wurde, ist darum ein „Kauf nach Probe“ im Sinne des Art. 340 H. G. B. Ein solcher liegt nur dann vor, wenn die Kontrahenten dahin übereingekommen waren, daß der Verkäufer eine der Probe ent⸗ sprechende Waare zu liefern, bezw. dafür einzustehen habe, daß die Waaren der Probe entsprechen. Es muß auf Grund der Probe abgeschlossen sein, die Probe muß einen Theil der lex contractus bilden. Die Probe kann aber auch aus anderen Gründen vorgelegt sein, z. B. um eine allgemeine Anschau⸗ ung von der Beschaffenheit der Waarengattung, zu welcher die zu liefernde Waare gehört, oder von der Fabrikationsweise des Verkäufers überhaupt zu geben u. s. w. In solchen Fällen liegt ein Kauf nach Probe im technischen Sinne nicht vor. Allgemeine Grundsätze darüber, unter welchen Voraussetzungen der Abschluß eines eigentlichen Kaufs nach Probe anzunehmen ist lassen sich nicht aufstellen. Es ist Sache des erkennenden Richters, im einzelnen Fall zu untersuchen, ob die Absicht der Kontrahenten dar⸗ auf gegangen sei, und es ist Sache derjenigen Partei, welche diese Behauptung aufstellt, dem Richter das erforderliche Material vorzulegen, aus welchem dieser sich die Ueberzeugung von der Richtigkeit dieser Be⸗ hauptung bilden kann.“

Eine nicht unterzeichnete kaufmännische Bilanz ist keine ordnungsmäßige im Sinne des Handelsgesetzbuchs und deshalb, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 14. Juni d. J., auch nicht geeignet, die Bestrafung des sodann insolvent gewordenen Kaufmanns gen Bankerotts abzuwenden.

Der Jahresbericht der Aeltesten der Kaufmannschaft von Magdeburg sür das Jahr 1881 konstatirt, daß in dem Berichtsjahr im Vergleich zu den verflossenen ungünstigen Jahren ein Aufschwung der gewerblichen und kommerziellen Thätigkeit eingetreten ist. Die Magdeburgische Ge⸗ werbesteuerrolle der Klasse A. II. (Handel in größe⸗ rem Umfange) umfaßte Ende 1880 1048 Steuer⸗ pflichtige mit 75 606 Steuern, gegen 1044 Steuerpflichtige und 75 390 Ende 1879. Die den ganzen Regierungsbezirk umfassende Klasse A. I. zählte Ende 1880 264 Steuerpflichtige mit 75 853 Steuern, gegen 265 Steuerpflichtige und 75 820 in 1879. In das Handelsregister wurden 69 Fir⸗ men, 54 Gesellschaften, 45 Prokuren, 1 Genossenschaft, 5 Schutzmarken und 1 Muster eingetragen; gelöscht wurden 47 Firmen, 38 Gesellschaften und 24 Prokuren. Der Getreidehandel hat sich in dem abgelaufenen Jahre nicht so günstig gestaltet, wie in dem voran⸗ gegangenen. Die Umsätze sowohl, wie der pekuniäre Ertrag sind erheblich gegen die des letzteren zurück⸗ geblieben. Von wesentlichem Einfluß auf dieses Re⸗ sultat war der qualitativ ungünstige Ausfall der vorjährigen Ernte und der verlustbringende Verlauf des Gerste⸗Exportgeschäfts im Frühjahr und Herbst. Auch Raps und Rübsen zeigten große Ausfälle. Dotter hat seine Bedeutung für die Provinz Sach⸗ sen ganz verloren, auch der Mohn weicht immer mehr den Rüben. Das verflossene Jahr ist, was den Umfang des Geschäfts in Kolonialwaaren anbetrifft, nicht eben als ein ungünstiges zu bezeichnen und dürfte selbst dem Vorjahre, in welchem die Ein⸗ führung der höheren Zölle zeitweise eine ganz beson⸗ dere Unternehmungslust hervorrief, nicht wesentlich nachstehen. Das Produktengeschäft wurde erst in den letzten drei Monaten lebhaft. Der Fett⸗ waarenhandel entwickelte sich nicht günstig. Der Umsatz in Braunkohlen hat in Folge der billi⸗ gen Wasserfrachten weitere Dimensionen angenommen. Das Steinkohlengeschäft blieb lebhaft, jedoch gingen die Preise zurück.

Die Maschinenfabrik der vereinigten Hamburg⸗ Magdeburger Dampfschiffahrts⸗Compagnie vermehrte ihren Umsatz gegen 1879 um 100 000 ℳ, beschäf⸗ tigte 3800 Arbeiter und verarbeitete 552 275 kg (vießerei⸗Roheisen, 307 525 kw altes Gußbrucheisen, 396 865 kg Schmiedeeisen, 294 058 kg Eisenblech, 23 777 kg Stahl, 1130 kg Zinn, 978 kg Blei, 1038 kg Zink und 14 000 kg yfe. In der Eisengießerei und Maschinenfabrik H. Gruson, Buckau⸗Magdeburg, wurden in der ßerei an⸗ gefertigt: 336 295 kg (673 Stück) Herz⸗ und Kreu⸗ Bngsstüg. 399 124 kg (7170 Stück Räder, 810 S Achsen mit Rädern für Eisenbahnen ꝛc.) 149 241 kg div. Geschosse, 79 850 kg Panzerplatten, 265 461 kx Hartgußwalzen, 1 129 115 kg dir. Hart⸗

ßartikel, 917 357 kg div. Theile aus Weichguß. Maschinenwerkstätten wurden angefertigt:

aschinen und Apparate zur Pulverfabrikation, u. A. eine komplette Anlage für Japan, Minimal⸗ schartenlaffetten, Panzerkonstruktionstheile, hydrau⸗ lische Hebezeuge für schwere Lasten, Dampfkrahne, transportable Krahne, Laufkrahne, Drehscheiben, für Eisenbahnen, bodraulische Pressen und Aufzuüge, Steinbrecher, —* Zalzwerke, Glockenmühlen, Kugelmühlen, lzenmühlen, neuen Excelsiormühlen für Getreide, tterkorn, Zucker, Gerkbstoffe, Cichorien, roguen ꝛc., Hartgußwalzen⸗Stublungen für die Müllerei und andere Maschinen und Anlagen für Zerkleinerungszwecke, Werkzeugmaschinen,

Cosinus⸗Regulatoren und div. Maschinen und ma⸗ schinelle Einrichtungen. Zur Herstellung dieser Ge⸗ genstände wurden verwendet: 6 097 962 kg Roh⸗ und Brucheisen, 315 483 kg Schmiede⸗ und Walzeisen, I⸗ und U⸗Eisen und Eisenblechen, 100 227 kg Stahl, 12 116 kg Blei, 15 135 kg Zink, 4935 kg Zinn, 28 019 kg Kupfer, 2 440 306 kg Koks, 3 463 175 kg Kohlen. Die Durchschnittszahl der im Jahre 1880. beschäftigten Arbeiter betrug 610, an welche zusam⸗ men 588 107,67 Lohn bezahlt wurden. Die Absatzver⸗ hältnisse haben sich gegen das Vorjahr im Ganzen wenig verändert, wohl aber in Bezug auf einzelne Spezialitäten. Für R. Wolfs Maschinenfabrik und Kesselschmiede in Buckau⸗Magdeburg haben sich die Verhältnisse wiederum gebessert, da die vorzüglichen Ernte⸗ aussichten die Bestellung vieler Lokomobilen ver⸗ anlaßt hatten, auch in vielen Fabriken stationäre Dampfmaschinen durch Lokomobilen ersetzt wurden. Die Fabrik beschäftigte 130 Arbeiter. Für die Metallwaarenfabrik J. Aders in Neustadt⸗Magde⸗ burg blieb das Geschäft unverändert. Sie ver⸗ arbeitete mit 132 Arbeitern 244 100 kg Kupfer, 68 000 kg Gußeisen, 91 000 kg Schmiedeeisen, 90 000 kg schlesisches Zink und 3700 kg Bancazinn zu Apparaten, nahtlosen Messingröhren u. dgl.

Das Spiritusgeschͤft verlief äußerst unbefriedi⸗ gend, dagegen hat sich das Spritgeschäft belebt. Bei den Haupt⸗Steuerämtern der Provinz Sachsen wurden in 1880/81 5 744 568 Branntweinsteuer vereinnahmt gegen 5 299 248 in 1879/80. Lack⸗ firnisse wichen im Preise. Die chemische Fabrik Buckau, Aktiengesellschaft in Magdeburg, fand für ihre Fabrikate sehr guten Absatz. Der Weinhandel blieb gedrückt. Der Heringshandel war in Folge des reichlichen Fangs äußerst lebhaft. An Rüben wurden im Reich 1879/80 von 328 Fabriken 96 286 548 Ctr. verarbeitet, gegen 92 458 000 Centner in 325 Fabriken 1878/79 und 82 139 172 Ctr. in 329 Fabriken 1877/78. Davon entfallen auf die Provinz Sachsen allein 41 290 068 Ctr. in 141 Fabriken, gegen 43 166 314 Ctr. in 139. Fabriken in 1878/79 und 39 350 018 Ctr. in 140 Fabriken pro 1877/78. Die gesammte Zuckerpro⸗ duktion des Deutschen Reichs in der verflossenen Campagne betrug 8 232 500 Ctr. gegen 8 413 678 Ctr. und 7 676 558 Ctr. in den Betriebsperioden 1878/79 und 1877/78. Die Campagne 1879/80 hat die in sie gesetzten Hoffnungen mehrfach getäuscht. Ein nicht geringer Theil der in den hauptsächlichsten Rübendistrikten der Provinz Sachsen und des Herzogthums Anhalt be⸗ legenen Rübenzuckerfabriken mußte in Folge eines quantitativen Ernteausfalles von 20 30 %, dem sich noch eine durchaus ungenügende Qualität zuge⸗ sellte, mit Verlust arbeiten, und die Campagne würde überhaupt noch ungünstiger abgeschlossen haben, wäre die Rübenernte nicht in einzelnen Gegenden, wie namentlich im Oderbruch und Pommern, in Schle⸗ sien, Hannover und Braunschweig guanti⸗ wie quali⸗ tativ reichlicher ausgefallen und hätten nicht bessere Preise die Nachtheile der überwiegend ungünstigen Rübenernte in Etwas gemildert. Der Gesammterpor von raffinirtem Zucker bezifferte sich auf 1 040 644 Ctr., gegen 554 370 Ctr. in 1879, 507 544 Ctr. in 1878. Für die Chokoladenindustrie war das Jahr 1880 befriedigend, was zum Theil den Bemühungen des Vereins deutscher Chokoladenfabrikanten um Hebung dieses Industriezweiges zu verdanken ist. Der Preis der Cichorien wurde durch Ueberproduk⸗ tion gedrückt, seitdem die Cichorie als wichtige Fruchtfolge für Rübenäcker zur Vertreibung der die Rübenmüdigkeit erzeugenden Infusorien (Nematoden) allseitig anerkannt ist und mit Vorliebe in aus⸗ gedehntem Maße Scitens der Zuckerfabrikanten an⸗ gebaut wird. Eine große Anzahl neuer Darren theils von den Zuckerfabrikanten selbst, theils von anderen Landwirthen ist in Folge dessen in ganz Deutschland entstanden und hat einen die Konsumtionsfähigkeit weit übersteigende Produktion hervorgerufen. Das Darrgeschäft hatte ebenfalls unter dem übertriebenen Anbau zu leiden; am Jahresschluß blieben wohl 9 000 000 kg Cichorien im Bestande. Die Cigarrenfabrikation hatte nur in den ersten Monaten genügenden Absatz, die Rauch⸗ und Schnupftabakfabrikation bewegte sich in mitt⸗ leren Grenzen, die Kautabakfabrikation hatte im ganzen Jahre guten Absatz. Für die Tertilindustrie war das Jahr ein günstigeres, als seine Vorgänger. Gute Tuchfabriken waren reichlich beschäftigt. Die Fabrikation von Glacéhandschuben hat in Magdeburg, Neuhaldensleben und Burg von Jahr zu Jahr an Umfang zugenommen. Während man früher außerhalb nähen und färben ließ, haben sich jetzt einige Fabriken Arbeitskräfte herangezogen und aud⸗ gebildet und so eigene Färberei und Näherei ein⸗ gerichtet; die von ihnen hergestellte Waare geht nach allen Theilen Deutschlands, nach den Niederlanden, und Amerika, sie konkurrirt mit Erfolg auf dem Weltmarkte, und beziffert sich z. Zt. die monatliche Ausfuhr aus genannten Orten nach Nord⸗Amerika auf etwa 0000 Dutzend. Auf das Nutzholzgeschäft wirkte die Bauthätigkeit fördernd ein, der Brenn⸗ holzhandel hat durch den zunehmenden Braunkohlen⸗ verbrauch erheblich abgenommen.

Die Kettenschiffahrt der vereinigten Hamburg⸗ Magdeburger Dampfschiffahrts⸗Compagnie beförderte im Jahre 1880 9426 Kähne mit 12 460 226 Ctr., 88 Kähne und 1 879 291 Ctr. mehr als im Jahre 87 8

Nach dem Jahresbericht der Hsn zele. kammer zu Bielefeld (Kreise . eld, Halle, Wiedenbrück und ein Theil des Kreises Herford - für das Jahr 1880 war das Berichtsjahr für die Biele⸗ felder Baugesellschaft wieder ebenso ungünstig wie

seine Vorgänger, der Umsatz in Grundstücken blieb noch hinter 1879 zurück und an Herstellung neuer Gebäude für eigene Rechnung durfte gar nicht gedacht werden. Auch das Geschäft in Cement und Kalk war ebenso unbefriedigend wie im Vorjahre, in Ziegeln besser, in Holz unver⸗ ändert. Asphaltfilz war leichter abzusetzen. Die Tafelglashütte Westfalia, Reckmann und Graebe in Bielefeld, hat im Jahre 1880 208 000 qm Fenster⸗ glas fabrizirt und 105 Arbeiter beschäftigt; der Ge⸗ schäftsgang war im allgemeinen befriedigend. Die Glas⸗ und Marmorschleiferei von C. H. Krämer in Bielefeld setzte ihren Betrieb unverändert fort, doch waren die Preise nicht lohnend und der Absatz schleppend. In der städtischen Gasanstalt zu Biele⸗ feld wurden in 1879 80 915 880 chm Gas produzirt, 21 944 cbm weniger EEI16ä 1878 79; in derjenigen zu Gütersloh 1880 bis 1881 6 416 200 chf. Die Holter Eisenhütte zu Schloß Holte mußte ihren Betrieb einschränken, dagegen hatte die lebhafte Nachfrage nach allen Pro⸗ dukten der Eisenindustrie eine günstige Einwirkung auf die Produktion der Maschinenfabrik ꝛc. von K. und Th. Möller zu Kupferhammer bei Brack⸗ wede. Für die Eisengießerei ꝛc. von Th. Calow u. Co. zu Bielefeld, welche durchschnittlich 90 bis 100 Arbeiter beschäftigt, blieben die Verhältnisse ziemlich unverändert, die Fabrik fertigte Maschinen und Ap⸗ parate für Bleichen und Appreturanstalten, Stärke⸗ fabriken, Mühlen, und Einrichtungen für mechanische Lohgerbereien; verbraucht wurden 63 000 kg Stabeisen; die Produktion der Eisengießerei belief sich auf 275 000 kg und die der Metallgießerei auf 5000 kg. Die Maschinenbauanstalt für Berg⸗ bau ꝛc. von Robert Küchen in Bielefeld konnte die Zahl ihrer Arbeiter in den letzten 7 Monaten um 20 erhöhen; sie verarbeitete 281 000 kg Gußeisen, 109 600 kg Schmiedeeisen, 26 286 kg Stahl, 3120 kg Rothguß und Messing zu Betriebsmaschinen und Transmissionstheilen ꝛc. Die Kesselschmiede ꝛc. von Gronemever und Banck in Brackwede ist erst am 1. Januar 1881 in Betrieb gesetzt worden. Für die Werkzeug⸗Maschinenfabrik von Gildemeister und Co. in Bielefeld hat sich die Geschäftslage seit etwa2 Jahren gebessert, weil sie in ihre Fabrikation Spezialartikel aufgenommen hat, in welchen die Produktion willigere Abnehmer gefunden hat. In der Geld⸗ schrank⸗ und Brückenwaagen⸗Fabrik von H. Redecker und Nauß in Bielefeld war das Geschaft während des verflossenen Jahres, namentlich zu Anfang des⸗ selben, zeitweise recht lebhaft. Es traten dann aber wieder stillere Perioden ein, so daß im Gesammt⸗ ergebniß des Jahres kein eigentlicher Aufschwung gegen die Vorjahre konstatirt werden konnte. Die Maschinenfabrik von W. Schmidt in Herford hat ihren Betrieb im Berichtsjahre unverändert fort⸗ gesetzt und sich haupsächlich mit der Anferti⸗ gung von Dampfmaschinen, Einrichtungen für Brauereien, Brennereien und Mühlen, sowie Brücken⸗ und anderen Konstruktionen beschäftigt. Die Feilen⸗ und sonstige Werkzeugfabriken hatten be⸗ friedigerenden Absatz als in den Vorjahren, doch lohnten die Preise nicht. Die Nähmaschinenfabriken in Bielefeld beschäftigten 800 Arbeiter und stellten ca. 25 000 Maschinen her, die zum größten Theil auf ausländischen Märkten abgesetzt wurden. Die Fabrik pharmazeutischer Apparate ꝛc. von W. Bitter in Bilefeld blieb in normalem Fortgang und hatte zunehmenden Erport. Mit Flachs waren im Re⸗ gierungsbezirk Minden im Jahre 1880 2919 ha 74 a bebaut. Die Ravensberger Spinnerei hatte in Biele⸗ feld und Wolfenbüttel 27 020 Spindeln (1879 26 200 Spindeln) im Betriebe und verspann 86 074 (1879 78 966) Ctr. Flachs, woraus 711 748 (1879 629 709,5) Bündel Garne hergestellt wurden. Die Bleiche stellte 3171 172 Pfd. engl. fertig, gegen 2 830 695 Pfd. in 1879. Die Spinnerei Vorwärts zu Brackwede ver⸗ arbeitete 64098 Ctr. Flachs und Werg (gegen 63 063 Ctr. in 1879) und spann 21 917 Ctr. Flachs (1879 21 988 Ctr.); gebleicht wurden 2 211 613,11 Bündel gegen 2 173 485,23 Bündel in 1879. Die Wergspinnerei von F. L. Schönfeld in Herford hatte Anfangs des Jahres befriedigenden Absatz. Die Hand⸗ spinnerei hat etwas zugenommen; nachdem jedoch belgische Auftraggeber neuerdings die Loöhne um 10 % herabgesetzt haben, ist der beschleunigte Ver⸗ fall der Handspinnerei zu befürchten. Die Nachfrage nach Leinen, Damast und Jacquard⸗Geweben hat so zugenommen, daß ein Theil der vor 3 und 4 Jah⸗ ren außer Betrieb gestellten Stühle wieder in Thä⸗ ngeeit gesetzt werden konnte. Die Bielefelder Aktien⸗ gesellschaft für mechanische Weberei produzirte 88 367 Stück Leinen gegen 78 871 Stück in 1879; die Bleiche verarbeitete 314 663 kg Garne (1879: 320 337 kg), die Avpreturanstalt 87 164 (1879 86 489) Stück. Die mechanische Weberei von Gunst u. Co. in Bielefeld hatte im ersten Semester guten, im zweiten schwierigen Absatz. Die Segel⸗ tuchfabrikation bewegte sich in den gewohnten Greeee. Die Zahl der für Bielefelder Firmen in der Wäschebranche beschäftigten Maschinennäherinnen beziffert sich auf etwa 2150. Diese vertheilen sich wie folgt: 1) in den Bielefelder Nähereien beschaf⸗ tigte 600, 2) im Stadtkreis Bielefeld wohnende Hausnäherinnen 1250, 3) im Landkreise Bielefeld (Gadderbaum, Brackwede, Schildesche u. s. w.) Haus⸗ näherinnen 300. Neben den Näherinnen sind noch ctwa 150 Wäscherinnen und Plätterinnen für die Bielefelder Wäscheindustrie thätig. Es kommen noch hinzu die nicht ziffermäßi angegebenen Arbeiterinnen der ziemlich bedeutenden Herforder Wäscheindustrie, sowie die für eine Fsal in verschiedenen Orten des Bezirks verstreuten Firmen beschäftigten. Das 8 war in den ersten Monaten des Jahrcs recht lebhaft, erlahmte aber

später. In den bei Brackwede belegenen Etablisse⸗ ments der Friedrich Wilhelms⸗Bleiche wurden im verflossenen Jahre 46 196 Stück (gegen 38 130 Stück in 1879) gebleicht und appretirt. Die Produktion der Bleicherei und Appreturanstalt von Herm. Windel zu Brackwede war im Jahre 1880 dieselbe wie im Jahre vorher, nämlich ca. 18 000 Stück. Dagegen wurde an Garnen ein geringeres Quantum, etwa 25 000 kg (Rohgewicht), weniger gebleicht. In der Bleicherei von A. Ed. Kramme in Biclefeld wur⸗ den 14 000 Stück Leinen (1879 13 000) fertig gestellt. Die Seidenfabriken waren in Besatzstoffen, vor⸗ nehmlich halbseidenen Atlassen, vollauf beschäftigt, und im Ganzen konnte die Seidenindustrie mit dem Geschäftsjahr 1880 zufrieden sein. Auch die Lage der Plüschfabriken ist eine gesunde; die Firma Ber⸗ telsmann und Niemann zu Bieelefeld beschäftigte das ganze Jahr hindurch 325 Arbeiter und Arbeiterinnen vollauf. Der Absatz von Baumwollengeweben hat sich gebessert. Die Lage der Steppdecken⸗ und Wattensabriken ist unverändert geblieben, die der Bindfadenfabrik von J. N. Hackmann in Halle i. W. hat sich verschlechtert. Die Teppichfabrik von Korte u. Co. zu Herford hatte größeren Umsatz als im Jahre 1879. freulichen Resultate

erzielt, die Kunstdünger⸗ fabrik von H. Stodieck u. Co. in Bielefeld ihren Absatz vergrößert. Die Tabaks⸗ und Cigarren fabriken mußten Arbeiter entlassen, die Arbeitszeit beschränken und die Löhne herabsetzen. Die Bren⸗ nerei wurde in dem früheren Umfang betrieben, da⸗ gegen ist die Preßhefenfabrikation zurückgegangen. Der Bierkonsum war befriedigend. In Folge der höheren Preise der amerikanischen Fleischwaaren ge staltete sich auch das Fleischwaarengeschäft günstiger als früher. Die Zuckerwaaren⸗ und Chocoladen⸗ Industrie beschäftigt in Bielefeld etwa 100 er wachsene und 100 jugendliche Arbeiter. Die Ge⸗ sammtproduktion an Bonbons und Chokolade beträgt ca. 3700 kg täglich. Die Zuckerwaarenindustrie lag darnieder, die Chokoladenfabrikation nahm in Folge des Eingangszoll einen kleinen Aufschwung; die Ma schinenölfabrikation produzirte mehr als im Jahr 1879, die Preise aber waren gedrückt. Für die Möbelindustrie war in Herford der Umsatz geringer, in Bielefeld größer als im Vorjahr.

Die Lederfabrikation hat keine er⸗

Handels⸗Register.

Die Handelsregistereinträge aus dem Königreich Sachsen, dem Königreich Württemberg und dem Großherzogthum Hessen werden Dienstags, bezw. Sonnabends (Württemberg) unter der Rubrik Leipzig, resp. Stuttgart und Darmstadt veröffentlicht, die beiden ersteren wöchentlich, die letzteren monatlich. Alfeld. Bekanntmachung. [26830 In das hiesige Handelsregister ist heute Blatt 188 eingetragen die Firma: H. F. Warnecke mit dem Niederlassungsorte Neuhof und als deren Inhaber der Holzhändler und Mühlenbesitzer Hrch. Warnecke in Neuhof. Alfeld, den 21. Juli 1881. Königliches Amtsgericht. II. v. Reck.

Alfeld Bekanntmachung. [26829

In das hiesige Handelsregister ist heute Blatt 187 eingetragen die Firma:

A. Schoppe

mit dem Niederlassungsorte Alfeld und als deren Inhaber der Vogelhändler August Schoppe aus Alfeld.

Alfeld, den 23. Juli 1881.

Königliches Amtsgericht. II. v. Reck.

Altonn. Bekanntmachung. [26817] Bei Nr. 253 unseres Prokurenregisters, woselbst die von der Firma Gustav W. Seitz zu Wands⸗ bek dem Gustav Johannes Schlüter zu Altona er⸗ theilte Prokura verzeichnet steht, ist heute eingetragen worden: Die Prokura ist erloschen. Altona, den 25. Juli 1881. Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. a. 26831] Barmen. In das hiesige Handelsregister ist heute eingetragen worden: 8 8 unter Nr. 997 des Gesellschaftsregisters zu der Firma Höhmann & Theil in Vieringhausen bei Remscheid folgender Vermerk: Die Liquidation ist beendet und die Firma Höhmann & Theil demnach definitiv er⸗ loschen. 8 Barmen, den 23. Juli 1881. 1 Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.

Barmen. In das hiesige Handels⸗Prokurenregister ist beute eingetragen worden unter Nr. 775 die Seitens der Firma:

„G. Frowein et Comp.“ zu Radevormwald dem daselbst wohnenden Kaufmann Hermann Fro⸗ ge Lee n 1

rmen, den 25. Juli 1881. Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1.