verpflichtet, Nisch und Pristina zu verbinden, und durch den Bau der Verbindungslinie Wranja⸗Uskub würde demnach der Vertrag mit Hirsch verletzt werden. Die Pforte ist mit so wichtigen finanziellen Interessen an diesen Vertrag gebunden, daß sie sich zum Baue der Linie von Wranja nach Uskub nicht entschließen kann, damit Baron Hirsch nicht seinen Ver⸗ pflichtungen gegen sie entledigt werde, und sie besteht daher auf die Verbindung zwischen Nisch und Pristina. Trotz aller Bemühungen des Botschafters Baron Calice hat derselbe — von der Pforte keine einzige positive Zusage erhalten n.
Dänemark. Kopenhagen, 29. Juli. (Hamb. Corr.) Gestern Abend gingen der König und Prinz Hans von Skodshoved aus an Bord des „Dannebrog“, um eine Reise ins Ausland (per Dampfer nach Lübeck und von dort per Bahn zunächst nach Gmunden) anzutreten. Durch Königlichen offenen Brief vom gestrigen Tage ist dem Kronprinzen während der Abwesenheit des Königs die Leitung der Regierung über⸗ tragen worden.
Amerika. Washington, 31. Juli. (W. T. B.) Die Besserung im Befinden des Präsidenten Garfield dauert fort. Die Aerzte sind der übereinstimmenden Ansicht, daß die Kugel in der äußeren Unterleibswand, etwa 5 Zoll unterhalb und zur Rechten der Nabelgegend, gerade über der Leiste liege, und daß dieselbe, da sie bisher keine Beschwerden verursacht, sich recht wohl einkapseln und aufhören könne, eine Ursache von Besorgnissen zu sein. Auch haben die Aerzte die zuver⸗ sichtliche Erwartung ausgesprochen, daß die Genesung des Präsidenten eine vollständige sein und daß keine Unfähigkeit oder permanente Schwäche zurückbleiben werde. Die Kräfte des Präsidenten haben seit gestern wieder etwas zugenommen und das Allgemeinbefinden desselben hat sich merklich gebessert. „— 28. Juli. (Allg. Corr.) Der argentinische Minister für Auswärtige Angelegenheiten hat dem in L“ be⸗ glaubigten Vertreter der Republik auf telegraphischem Wege die Mittheilung gemacht, daß der Vertrag mit Chili in Betreff der Grenze unterzeichnet worden.
Ottawa, 31. Juli. (W. T. B.) Nach der vorge⸗ nommenen Volkszählung beziffert sich die Bevölkerung von Kanada auf 4 350 933 Seelen; demzufolge hat die⸗ selbe im letzten Jahrzehnt um 680 498 Seelen zugenommen.
Die Nr. 30 des Central⸗Blatts für das Deutsche Reich, herausgegeben im Reichsamt des Innern, hat folgenden Inhalt: Zoll⸗ und Steuerwesen: Veränderungen im Bestande und in den Be⸗ fugnissen von Zoll⸗ und Steuerstellen; — Ableben eines Stations⸗ Controleurs. — Eisenbahnwesen: Druckfehlerberichtigung. — Finanz⸗ wesen: Nachweisung von Einnahmen des Reichs vom 1. April bis Ende Juni 1881. — Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.
— Nr. 39 des Amtsblatts des Reichs⸗Postamts hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom 23. Juli 1881. Verschieben von Briefen in Drucksachen. Briefverkehr mit Queensland. — Be⸗ scheidungen: vom 17. Juli 1881. Zurückweisung von Briefsendungen, welche nach Größe und Beschaffenheit zur Beförderung mit der Brief⸗ post nicht geeignet sind.
— Die Nr. 30 des Deutschen Handels⸗Archivs, Wochenschrift für Handel und Gewerbe, herausgegeben im Reichsamt des Innern, hat folgenden Inhalt: Gesetzgebung: Niederlande und Schweiz: Ueber⸗ einkunft, betreffend den gegenseitigen Schutz der Fabrik⸗ und Han⸗ delszeichen. — Schweden und Norwegen: Abänderungen des norwe⸗ gischen Zolltarifs. — Frankreich: Gesetz, betreffend Verlängerung der Handelsverträge. — Berichte: Deutsches Reich: Zur Hebung des deutschen Ausfuhrhandels. — Rußland: Handel und Industrie in den mittleren und östlichen Gouvernements Rußlands, namentlich in Moskau. — Großbritannien: Sydney (Weizenernte und Getreide⸗ ausfuhr der Kolonie Victoria). — Italien: Bologna (Handelsbericht). — Frankreich: Handelsbericht aus Papeete (Tahiti) für 1880. — Dranje⸗Freistaat: Handelsbericht aus Bloemfontein für 1880.
— Nr. 29 des Justiz⸗Ministerialblattes hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 12. Juli 1881, betreffend die in Oesterreich⸗Ungarn zu bewirkenden Zustellungen. — Allgemeine Verfügung vom 12. Juli 1881, betreffend die von den Beamten der Staatsanwaltschaft an andere Behörden zu machenden Mittheilungen. — Allgemeine Verfügung vom 18. Juli 1881, betreffend die Zwangs⸗ vollstreckung wegen Geldforderungen gegen den Fiskus in den gemein⸗ rechtlichen Landestheilen. — Allgemeine Verfügung vom 19. Juli 1881, betreffend die kollegialischen Schöffengerichte im Bezirk des Königlichen Landgerichts in Neuwied. — Allgemeine Verfügung vom 21. Juli 1881, betreffend die Ermittelung der Gerichtskosten⸗Ein⸗ nahmen in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten. — Allgemeine Verfügung vom 26. Juli 1881, betreffend die nach den früheren Vorschriften zu erledigenden Rechtssachen der streitigen Gerichtsbarkeit.
Landtags⸗Angelegenheiten.
In Ems starb am 27. v. Mts. der Wirkliche Geheime Rath Graf Ferdinand von Galen, seit 1868 Mitglied des Herrenhauses aus besonderem Allerhöchsten Vertrauen.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Athen, 30. Juli. (Pol. C.) In Epidaurus wurden bei den Ausgrabungen des Theaters viele und wichtige Funde von antiken Statuen gemacht. Die Regierung ordnete die sofortige Ausführung einer Fahrstraße von Nauplia nach dem Asklepios⸗
tempel an. Gewerbe und Handel.
Die Eisenbahn Parchim⸗Ludwigslust, deren Betrieb im Laufe des vorigen Jahres eröffnet wurde, hatte bis zum Schlusse des Jahres eine Bruttoeinnahme von 73 092 ℳ Der Pächter und Er⸗ bauer der Bahn hat nach der mit der Gesellschaft geschlossenen Ver⸗ einbarung von dem über 130 000 ℳ im Jahre hinausgehenden Be⸗ trag der Bruttoeinnahme die Hälfte an die Gesellschaft abzugeben. Auf die Zeit vom 15. Juni bis 31. Dezember reduzirt, ist der Ueber⸗ schuß von einer Brultoeinnahme von 71 132 ℳ zu berechnen. Die zur Aktiengesellschaft verbundenen Städte erhalten für das Jahr 1880, außer der Pachtsumme, die Hälfte von rot. 1860 ℳ = 930 ℳ
ausgezahlt. ““ “ — In Rumänien sind, wie hiesige Zeitungen berichten, zwei roße gewerbliche Institute gegründet worden, nämlich der „Credit- Kovisser roumain“ und die Gesellschaft für Bauten und öffentliche Arbeiten.“ Das Kavital der ersteren Gesfell⸗ schaft wird 40 Millionen Frs., das der letzteren 20 Millionen ffrs. betragen. Bei beiden Instituten sind deutsche Bankfirmen betheiligt. Frankfur a./M., 31. Juli. (Oelbericht von Wirth & Co.) Die im vorigen Bericht erwähnte Befestigung des amerikanischen etroleummarktez ist zu Ende und hat einer flauen Stimmung latz gemacht. Die niedrigen europäischen Limiten sind die Ursache esen, daß der Markt sich nicht behaupten konnte und da auch som wenig Lust zu Spekulationen vorhanden war, mußten die Preise weichen, obgleich die Raffineure k nicht gewillt waren, Kon⸗ zessionen zu machen. Raffinirtes ging auf 7 ¾ Cts, per Gallone zu⸗ rück. Rohöl leidet enorm unter der großen Ueberproduktion und
unter den Berichten über die Eröffnung neuer ergiebiger Quellen in Westville und an anderen Orten. Gegenwärtige Notirung 80 Cts. per Faß. Die Produktion soll im Augenblick die göͤbe von 80 000 Faß pro Tag erreicht haben. Die Vorräthe von Rohöl werden auf 22 Millionen Faß angegeben. — Die Ausfuhr von Petroleum aus allen Häfen der Vereinigten Staaten betrug während des Zeitraumes vom 1. Januar bis 12. Juli a. c. 216 Miionen Gallonen gegen 158 ½ Millionen Gallonen während der Parallelperiode in 1880 und 166 ½ Millionen in 1879. — Lubricating⸗Oils (Schmieröle). Die Nachfrage nach guten fire⸗test Sommer⸗Oelen dauert fort; da⸗ gegen sind Winter⸗Oele sehr still.
Hamburg, 30. Juli. (W. T. B.) Das Syndikat, welches den nicht auf die alten Aktionäre entfallenden Theil der jungen Aktien der Hamburger Kommerzbank übernimmt, besteht aus M. M. Warburg & Co., Lieben, Königswarter hier und der Nationalbank für Deutschland und Jacob Landau in Berlin. Der Uebernahmscours beträgt ca. 125 %.
Wien, 30. Juli. (W. T. B.) Die Mitglieder der für die Vorarbeiten zum Wiener Getreide⸗ und Saatenmarkt ein⸗ gesetzten internationalen Kommission beschlossen, im Einvernehmen mit der Wiener Frucht⸗ und Mehlbörse, den diesjährigen Wiener Saatenmarkt am 29. und 30. August abzuhalten.
Antwerpen, 30. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. (Schluß.) Angeboten 2082 B., verkauft 1338 B. Preise unverändert.
Glasgow, 30. Juli. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 573 100 Tons gegen 454 000 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 119 gegen 118 im vorigen Jahre.
Berlin, 1. August 1881.
Preußische Klassenlotterie. 8 (Ohne Gewähr.) 8
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 164. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:
1 Gewinn von 45 000 ℳ auf Nr. 83 774.
2 Gewinne von 15 000 ℳ auf Nr. 16 840. 72 409.
5 Gewinne von 6000 ℳ auf Nr. 19 107. 23 462. 26 285. 31 333. 39 159.
55 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 1353. 1915. 9455. 11 963. 14 386. 14 525. 15 793. 16 003. 18 211. 23 383. 29 234. 33 407. 33 788. 37 471. 38 088. 38 387. 38 497. 39 110. 42 066. 42 720. 43 054. 46 939. 48 276. 49 034. 50 436. 51 346. 54 096. 57 883. 58 162. 59 772. 60 378. 62 913. 66 645. 66 669. 66 251. 66 989. 70 276. 71 218. 71 786. 71 838. 72 326. 72 526. 73 915. 74 743. 75 459. 77 723. 79 187. 81 084. 83 187. 83 287. 84 348. 86 085. 89 773. 90 394. 94 864.
55 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 278. 6018. 6809. 9368. 10 145. 10 302. 13 704. 16 485. 16 949. 18 236. 19 141. 20 477. 24 354. 27 158. 30 532. 30 721. 31 342. 40 425. 41 615. 43 090. 43 460. 43 587. 47 404. 48 879. 49 812. 50 873. 52 963. 57 317. 57 589. 58 187. 58 894. 67 826. 68 014. 69 452. 69 602. 72 177. 72 378. 73 547. 81 511. 82 748. 87 217. 87 874. 90 546.
65 Gewinne von 600 ℳ auf Nr. 1492. 2909. 5106. 5506. 8354. 8884. 11 129. 11 627. 12 378. 12 778. 16 565. 16 693. 18 344. 20 446. 21 485. 22 572. 23 050. 24 060. 24 901. 26 514. 27 437. 27.597. 29 202. 30 345. 30 425. 31 731. 33 231. 33 369. 34 107. 34 578. 40 692. 40 792. 41 732. 44 605. 49 484. 52 176. 52 273. 54 043. 57 081. 58 292. 58 571. 59 537. 62 446. 67 611. 69 212. 69 975. 70 212. 71 409. 74 165. 75 346. 75 406. 76 583. 76 950. 78 619. 78 997. 83 715. 84 774. 85 603. 86 056. 86 240. 86 334. 87 985. 89 495. 93 896. 94 606.
1884. 5690.
14 129. 15 770. 21 349. 24 070. 33 846. 39 866. 44 649. 45 561. 54 609. 56 232.
Unter Vorsitz des Töpfermeister Eisenach (Dresden) fand am ver⸗
gangenen Sonntag im „Café Klein“ hierselbst der Congreß des
Verbandes deutscher Töpfermeister statt. Töpfermeister Rau (Berlin) begrüßte die auswärtigen Delegirten, indem er unter Hin⸗ weis auf die Zerfahrenheit des Töpferhandwerks die Nothwendigkeit einer festen Vereinigung unter den Töpfermeistern Deutschlands be⸗ tonte. Es sei gegründete Hoffnung vorhanden — so bemerkte der Red⸗ ner — daß durch die gegenwärtige Regierungspolitik die Zustände im deutschen Handwerk sich sehr bald wieder besser gestalten werden. Der Redner schloß mit einem dreifachen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, in das alle Anwesenden dreimal begeistert einstimmten. — Dem hierauf erstatteten Jahresbericht war zu entnehmen: Auf dem vorjährigen Kongresse wurde die Schaffung eines einheitlichen Lehr⸗ briefes mit dem deutschen Reichswappen beschlossen. Die Zahl der korporativen Verbandsmitglieder ist von 70 auf 131 gestiegen. Im April d. J. ging an den Vorstand eine Einladung zur Betheiligung an einer Vorstandssitzung des Verbandes keramischer Gewerke in Deutschland nach Leipzig, behufs Besprechung über die Beseitigung des österreichischen Zolles auf das sächsische und schlesische Braun⸗ geschirr. Der Vorstand war leider verhindert dieser Einladung Folge zu leisten; er hat es jedoch durch Vorgehen beim Reichs⸗ kanzler zu bewirken gewußt, daß jener Eingangszoll nach Oesterreich⸗Ungarn aufgehoben und einem bedeutenden Theile der sächsischen und schlesischen Töpferei ein seit Jahren ver⸗ schlossenes Absatzgebiet wieder eröffnet wurde. Die Einnahmen des Verbandes betrugen im letztverflossenen Jahre 182 ℳ 94 ₰, die Ausgaben 162 ℳ 80 ₰. Für zwei bei dem im vergangenen Jahre in Seidenberg stattgefundenen Unwetter verunglückte Kollegen wurden 152 ℳ gesammelt. Nach Genehmigung dieses Berichtes entspann sich eine längere Debatte über das Verbandsorgan, die in Naumburg erscheinende „Deutsche Töpferzeitung.“ Der Töpfermeister Rau (Berlin) theilte hierauf mit, der Verein selbständiger Töpfermeister Berlins und Umgegend habe im Wa Petition an den Reichstag gerichtet: „die Aufnahme einer Bestimmung in die Gewerbeordnung in Vorschlag zu bringen, daß jeder mit Ofensetzen und Feuerungsanlagen sich be⸗ schäftigende Handwerker verpflichtet sei, behuss Erlangung des Rechtes der Ausübung dieses Gewerbes den Vesab her snachweis durch eine Prüfung in praktischer Hinsicht, sowie auch in Bezug auf die Kenntniß der einschlägigen baupolizeilichen Vorschriften beizubringen.’ Das Präsidium des Reichstages habe diese Petition mit der Uebersendung eines Eremplars detz neuen Innungsges⸗ beantwortet. Der Verein ist außerdem bestrebt en, billige und reelle Bezugsquellen von Rohmaterialien zu schaffen, die auf technischem Gebiete zu verzeichnenden Fortschritte, soweit sie das Töpferhandwerk betreffen, den Mitgliedern zugänglich zu machen, die gewissenlose Konkurrenz zu beseitigen und nach Moöglichkeit Einrichtungen zu treffen, um gegen die schlechten Schuldner zu schützen. artige Institutionen auf den Verband übertragen, würden für die Allgemeinheit der deutschen Töpfermeister von hohem Werthe sein. Endlich hätte der Verband die praktische Regelung des Ge⸗ sellen⸗ und Lehrlingswesens in die Hand zu nehmen. Der Töpfer⸗ meister Eisenach berichtete hierauf über die in Sachsen bestehenden Ge⸗ werbefachschulen, die vorzügliche Resultate aufzuweisen hätten. — Alsdann referirte Tischlermeister Brandes (Berlin) üͤber das neue Inungg, . — nächstjährigen Vorort des Verbandes wurde Berlin gewä d.
anach schlofndererseirsammlung gegen 8 Uhr Abends. — Am Montag faf in den Cschaftliche Vorträge statt
8
8 g anfertigen z
Ueber die polxpgraphische Abtheilung der Gewerbe⸗ und Industrie⸗Ausstellung zu Halle a./ S. 1881 schreib A. Woldt u. A.: Von allen Theilen unseres Vaterlandes ist für die polygraphischen Gewerbe das Ausstellungsgebiet, also Königreich und Provinz Sachsen, Herzogthum Anhalt und die Thüringischen Staaten von hervorragendster Bedeutung und übertrifft sogar die Hauptstadt Berlin. Vorwiegend sind es die Verlagswerke, welche im Aus⸗ stellungsgebiet zahlreich vertreten sind. Der gesammte Raum, welchen die Hallenser Ausstellung einnimmt, würde kaum hin⸗ gereicht haben, wenn alle zum Ausstellungsgebiet gehörenden Verleger, namentlich die großen Leipziger Firmen, nur je ein Exemplar ihrer bisher herausgegebenen Verlagsartikel ausgestellt hätten. Wenn irgend ein Punkt Deutschlands sich einmal dazu eignet, eine allgemeine deutsch⸗polygraphische Spezial⸗ ausstellung zu arrangiren, so dürfte Leipzig in erster Linie dazu prädestinirt sein, jene Stadt, in der schon die jährlichen Ver⸗ lagsartikel einer einzigen großen Firma, wie beispielsweise Fr. A. Brockhaus oder O. Spamer eine kleine Bibliothek ausmachen. In ganz ausgezeichneter Weise ist im Ausstellungsgebiete der karto⸗ graphische Verlag vertreten, der sich bei der Prämiirung von Gruppe XVI. die goldene Medaille für die Weltfirma Justus Perthes in Gotha erobert hat. Da hängt die neueste Auflage der „Chart of the World“ von Herrmann Berghaus, ein Blatt, in welchem der Inhalt gan⸗ zer Bände des neuesten geographischen Wissens ausgedrückt ist, da liegen die ausgezeichnet schönen Neustiche zu der eben erscheinenden neuen Auflage von Stielers Atlas, da präsentirt sich die neueste Karte von Afrika, fast ganz ohne die berüchtigten „weißen“ Flecke, da liegt das von Dr. Behm begründete vortreffliche geographische Jahrbuch und einige Bände der von diesem Gelehrten redigirten „Geographischen Mit⸗ theilungen“.
Eine Welt für sich bilden die literarischen Erzeugnisse, welche in jenem ernstehrwürdigen Gebäudekompler von Halle entstanden sind, die in der ganzen Welt unter den Namen „Franke'’sche Stiftungen“ bekannt ist. Unter der Reihe von Unternehmungen, welche von dem gottvertrauenden, hoffnungsvollen Gemüth des seligen A. H. Franke Zeugniß ablegen, befinden sich die Verlagsanstalt und die Buch⸗ druckerei des Waisenhauses, sowie die von Canstein im Anfang des vorigen Jahrhunderts gegründete Bibelanstalt. Zahlreiche Werke theologischen, philosophischen, juristischen, pädagogischen, historischen und naturwissenschaftlichen Inhalts sind seit 1693 hier erschienen und in Auswahl auf der Ausstellung vertreten. Die Buchdruckerei des Waisenhauses, welche zahlreiche Zeitschriften, darunter seit 1799 das Hallesche Tageblatt, hat ausgezeichnete Druck⸗ arbeiten ihrer Offizin, besonders orientalische und sonstige fremd⸗ sprachliche Werke in saubrer Ausführung, sowie andere Druckproben vorgeführt. Die von Cansteinsche Bibelanstalt, deren Bibeln in deutscher und in fremden Sprachen Verbreitung über alle Weltheile gefunden haben, ist die treue Hüterin der Lutherbibel in zeitgemäßer Fortentwickluug ihrer klassischen. deutsch⸗volksthümlichen Gestalt, weshalb denn auch ihr Tert fast von allen anderen Bibelausgaben angenommen und namentlich denen der größten Bibelgesellschaft, der englischen, zu Grunde gelegt ist.
In ganz ausgezeichneter Weise ist die periodische Presse des Ausstellungsgebietes vertreten, und zwar sowohl diejenige wissen⸗ schaftlichen und unterhaltenden Inhalts, als auch die poli⸗ tische Tagespresse. Dank der Initiative der Verlagshandlung von A. u. R. Faber in Magdeburg ist es gelungen, fast von jedem einzelnen dieser mehr als 400 Preßerzeugnisse je ein Eremplar zu er⸗ halten und in einer Reihe übersichtlich geordneter Tableaux dieses ganze Material zu arrangiren. Eine von Hrn. R. O. Weber in Magdeburg eigens gemachte statistische Zusammenstellung über diese „periodische Presse“ bildet ein interessantes Buch, velches gratis an die Besucher der Ausstellung vertheilt wird. Diese Tableaux haben gastfreundliche Aufnahme gefunden in dem von der genannten Verlagsfirma ausgestellten Pavillon der „Magdeburgischen Zeitung“, in welchem auf einer großen Rotationsmaschine der Druck der gleichfalls im Faberschen Verlage erscheinenden und von Georg Buß redigirten „Ausstellungszeitung“ in Gegenwart der Besucher erfolgt. Das Ausstellungsgebiet kann sich rühmen, die ältesten Feenbn Deutschlands zu besitzen, denn nicht weniger als 4 Zeitungen stammen aus dem 17. Jahrhun⸗ dert, und zwar: Die „Magdeburgische Zeitung“ seit 1626, die „Leip⸗ ziger Zeitung“ seit 1660, die „Jenaische Zeitung“ seit 1674 und die Gothaische Zeitung“ seit 1691. Ein Ausstellungsobjekt im eigen⸗ sten Sinne bildet auch die im Faberschen Verlage erscheinende Hallesche „Ausftellungszeitung“.]
Halle, 30. Juli. (Ausst. Ztg. der landwirthschaftliche Minister Dr. Lucius die Ausstellung mit seinem Besuche. Nachmittags wurde das Preis⸗Concert fortgesetzt und beendet. Es erhielten den ersten Preis die Kapelle des 26. Regts., den zweiten die des 96., den dritten die des 66. und den vierten die Kapelle des 36. Regts. Sämmtliche Kapellmeister erhalten Ebenholz⸗ Taktstöcke mit Silber beschlagen. Ein Hoch auf den Kaiser bildete den Schluß der Preisvertheilung. “
Heute gegen 12 Uhr beehrte
Hamburg, 28. Juli. Die am 14. September d. J., dem Tage der Einweihung des neuen Dienstgebäudes der Seewarte, in Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers zu eröffnende Ausstellung maritimer Gegenstände wird, wie die „Hamb. Nachr.“ melden, folgende Hauptgruppen umfassen: a. Nautisch⸗astronomische Instru⸗ mente. b. Chronometer. c. Kompasse und nautisch⸗magnetische Appa⸗ rate. d. Hydrographische Apparate. e. Nautisch⸗meteorologische In⸗ strumente. f. Nautisch⸗physikalische Apparate zu Lehrzwecken. g. Ap⸗ parate zum Signalisiren von Witterungszuständen. h. Apparate für das Seerettungswesen. i. Modelle von Schiffen und Schiffstheilen, Maschinen u. s. w. k. Kartenwerke und Bücher nautischen In⸗ halts. Bei der Beschränktheit der zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten kann begreiflicher Weise von dem Ausstellen größerer Gegenstände in natürlicher Größe keine Rede sein; es werden somit vorzugsweise Modelle zur Ausstellung gelangen. Das Comité über⸗ nimmt die Kosten für den Transport der Ausstellungsgegenstände nach Hamburg und zurück zu dem Orte, von welchem sie kamen. Eine Vertheilung von Prämien an die Aussteller findet nicht statt, sowie auch der Verkauf, sofern er Zweck der Ausstellung wäre, aus⸗ geschlossen bleibt. Dagegen besteht die Absicht, eine Anzahl der Aus⸗ stellungsgegenstände für das Maritime Museum zu erwerben. Uebrigens darf auch erwartet werden, da es sich um einen nationalen und gemeinnützigen Zweck handelt, daß auch Gegenstände der Aus⸗ stellung dem Maritimen Museum zum Geschenk gemacht werden.
„Der junge Biber unseres Aquariums gedeiht recht gut, sein Wachsthum ist ein schnelles, seine Bewegungen im Wasser sin bereits selbständig. Die um diese Jahreszeit im Aquarium stets einkehrenden Sommergäste, die Scheibenquallen aus der Ostsee (Medusa aurita) sind in vielen prächtigen Eremplaren ausgestellt und erregen durch die Zartheit ihrer Farbe und durch die Eleganz ihrer Bewegungen das größte Interesse aller Besucher des Instituts.
L25373] Oeffentliche Zustellung.
Scipio und von 540 ℳ 56 ₰ nebst 5 % Zinsen
zum Deutschen Reich
*
Berlin, Montag, den 1. Augustt
3 seIns erate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗
register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Auzeigers und Königlich
Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
M
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszaklung
8 u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Seffentlicher Anzeiger.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.] 7. Literarische Anzeigen.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen
8. Theater-Anzeigen.
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren
*
Anuoncen⸗Burcaux.
In der Börsen-
9. Familien-Nachrichten. beilage.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
[27529]
Steckbrief. Der unten beschriebene Redacteur Johann Paul Pulkrabeck, geboren am 29. Mai 1851 zu Berlin, ist, nachdem er in actis 7 III. C. 597. 80 rep. wegen Preßvergehens festgenommen war, entwichen. Es wird ersucht, denselben festzu⸗ nehmen und in das Strafgefängniß zu Plöͤtzensee bei Berlin abzuliefern. Berlin, den 29. Juli 1881. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter 30 Jahre, Größe 1 m 63 cm, Statur mittel, Haare dunkelblond, Stirn hoch, Bart hellbraunen Vollbart, Augenbrauen dunkel⸗ blond, Augen blaugrau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn schmal, Gesicht schmal, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Kleidung: dunkel karrirten Stoffanzug, schwarzen runden Hut und goldene Brille.
[27528] Steckbrief. “
Gegen den unten beschriebenen Brauer Richard Holzapfel, gebürtig aus Artern, Kreis Sanger⸗ hausen, zuletzt in Waltershausen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Betrugs verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichtsgefängniß zu Waltershausen auf Tenne⸗ berg abzuliefern.
Waltershausen, den 28. Juli 1881. Herzogliches Amtsgericht. II. Tenneberg. Fleischhauer.
Beschreibung. Alter: 16 Jahre, Statur: mitt⸗ lerer, Haare: dunkelblond, Stirn: breit, Bart: ohne, Augenbrauen: dunkelblond, Nase: groß, Mund: groß, Zähne: gesund, Gesicht: oval, Gesichtsfarbe: blaß, Sprache: ausgeprägter sächsischer Dialekt. Besondere Kennzeichen: fehlen.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
Der Firma Gebrüder Lipmann zu Roßlau a./E. vertreten durch den Rechtsanwalt Medicus in Dessau, klagt gegen den Bäckermeister E. Schmeiser, früher hier, jetzt in unbekannter Abwesenheit, aus Mehl⸗ lieferungen vom 12. und 27. April 1881 mit dem Antrage: den Beklagten zur Zahlung von 186 ℳ nebst 6 % Verzugszinsen vom 27. April 1881 und zur Tragung der Kosten des Arrestverfahrens im Betrage von 37 ℳ 10 ₰ sowie zur Ertheilung der Einwilligung in Auszahlung der im Betrage von 200 ℳ hinterlegten Arrestkaution an die klägerische Firma kostenpflichtig zu verurtheilen und das ÜUrtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor das Herzogliche Amtsgericht zu Dessau
auf Sonnabend, den 17. September 1881,
Vormittags 10 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Dessau, am 14. Juli 1881.
Hartitz,
Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts,
in Vertr.
1273721 Oeffentliche Zustellung.
Die zu Mainz unter der Firma „Georg Schnei⸗ der“ bestehende und allda domizilirte Handlung klagt gegen den Kaufmann und Wirth Anton Stamm, früher in Mainz, zuletzt in Wiesbaden wohnhaft, dermalen ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthalts⸗ ort, wegen dem Verklagten in den Monaten Januar und Februar 1881 zum Betriehbe seines Geschäfts und resp. zur Verwendung in dasselbe käuflich gelie⸗ ferter Waaren, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Verklagten zur Zahlung von 164 ℳ 04 ₰ nebst 6 % Zinsen vom 1. März 1881 an und der Kosten, sowie auf provisorische Vollstreckbarkeit des Urtheils und ladet den Verklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Gr. Amts⸗ gericht zu Mainz auf Mittwoch, den 5. Oktober 1881, Vormittags 9 Uhr, Zimmer Nr. 22,
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug aus der Klage bekannt gemacht.
Mainz, den 28. Juli 1881.
icks, Hülfsgerichtsschreiber bei Gr. Amtsgerichte Mainz.
— — 1273731 Oeffentliche Zustellung.
Nr. 14 805. Der Gutsbesitzer Ferdinand Scipio in Mannheim und das Central⸗Comité der gewerb⸗ lichen und landwirthschaftlichen Ausstellung des Pfalzgaues zu Mannheim, vertreten durch Rechts⸗ anwalt Selb von da, klagt gegen den General⸗ Sekretär Jcan Fischer, früher hier, jetzt an un⸗ bekannten Orten abwesend, aus Darlehen vom Jahr 1880, unrechter That und Kauf von Waaren, mit dem Antrage auf Zahlung von 1000 ℳ nebst 5 % Zinsen vom Klagzustellungstage an Kläger Ferdinand
vom Klagzustellungstage an das Central⸗Comité der gewerblichen und landwirthschaftlichen Ausstellung des Pfalzgaues, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des ichen Landgerichts zu Mannheim auf den 23. November 1881, Vormittags 9 Uhr,
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Mechler, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen
[27574] Oeffentliche Zustellung.
Der August Becker, Handelsmann zu Iar,
Kläger, vertreten durch Rechtsanwalt Rettig, klagt
gegen:
1) die Wittwe des verstorbenen Schleifers Carl Galle von Obertiefenbach, Lydia, geborene Riel⸗ mitz, zur Zeit zu Salto Oriental (Uruguay),
2) dessen minderjährige Tochter, zur Zeit zu Salto Oriental (Uruguay), vertreten durch ihre sub 1 genannte Mutter als Vormünderin, Beklagte,
wegen Wechselforderung,
mit dem Antrage: die Verklagten zur Zahlung von
neunhundert vier Mark Hauptsumme und vierzehn
Mark siebenzig Pfennige Protestkosten zu verurtheilen,
und die Beklagte ad 2 für die ganze Schuld, die
Beklagte ad 1 daneben solidarisch für eine Hälfte
derselben haftbar zu erklären und ladet die Beklagten
zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlich preußischen, für das Großherzoglich oldenburgische Fürstenthum
Birkenfeld bestellten Landgerichts zu Saarbrücken
auf den 29. November 1881, Vormittags 9 Uhr,
mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Auszug der Klage bekannt gemacht.
Saarbrücken, den 27. Juli 1881.
Der Gerichtsschreiber des K. L Müller.
127540] Aufgebot.
Der Bauer Carl Christ aus Kröschendorf, als Abwesenheitsvormund des Eduard Schneider laus Kröschendorf, welcher angeblich vor mehr als 30 Jahren nach Amerika ausgewandert ist, und seitdem nichts mehr hat von sich hören lassen, hat die Todes⸗ erklärung des Eduard Schneider beantragt.
Es werden daher der vorgedachte Eduard Schneider und dessen unbekannte Erben bezw. Erbeserben auf⸗ gefordert, sich spätestens in dem auf
den 18. April 1882, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht in dem Termin⸗ zimmer Nr. 4 anberaumten Ausschlußtermine zu melden, widrigenfalls der Eduard Schneider für todt erklärt, und sein Vermögen den Erben ausge⸗ antwortet werden wird.
Neustadt O. S., den 23. Juni 1881.
Königliches Amtsgericht.
Landgerichts.
[27571]
Der Arbeitsmann Friedrich Lampe und dessen Ehe⸗ frau Johanne, geb. Haase, in Hoym, als alleinige Erben des Tischlermeisters David Rösemann aus Hoym, haben das Aufgebot der Schuld⸗ und Pfand⸗ verschreibung vom 12./16. Juli 1878 über eine zu Gunsten des ꝛc. Rösemann auf dem Wohnhause des ꝛc. Lampe in Hoym eingetragene Hypothekforderung von 1800 ℳ beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den
20. September 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. “
Ballenstedt, den 27. Juli 1881.
Heerzoglich Anhaltisches Amtsgericht. Dr. Duncker.
11X““
[275388 Bekanntmachung. Das zur Konkursmasse des Kaufmanns Wilhelm Langhans an der Demolirung zu Ratzeburg gehörige, daselbst sub Nr. 23 belegene Wohnhaus c. pert. soll in dem auf 8 Sonnabend, den 27. Angust 1881, Vormittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten öffentlich meistbietend verkauft werden. Die Verkaufsbedingungen können 14 Tage vor dem Termine beim Amtsgericht und beim Konkurskurator, Rechtsanwalt Dr. jur. Beer, hierselbst, welcher zu⸗ gleich bereit ist, das Gewese vorzuzeigen, eingesehen werden. I 1 Zugleich werden die Gläubiger aufgefordert, in diesem Termine zu erscheinen, behufs Berathung und Beschlußfassung über die Ap⸗ oder Disapprobation des Meistgebots, und zwar unter der Verwarnung, daß die nicht erschienenen und nicht vertretenen Gläubiger als den etwa gefaßten Majoritätsbeschlüssen zustimmig werden angesehen werden. Ratzeburg, den 15. Juli 1881. Königliches Amtsgericht. 8 [27533] “ In der Strafsache gegen den Schlosser Leo Bam⸗ browiez, 24 Jahre alt, geboren in Pudewitz, zuletzt in Kopanin aufhaltsam, wegen Verletzung der Wehr⸗ pflicht, wird, da der Angeschuldigte des Vergehens gegen §. 140 Nr. 1 des Strafgesetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund der §§. 480, 325, 326 der Straf⸗ prozeßordnung, zur ung der den Angeschuldig⸗ ten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens, das im Deutschen Reiche befindliche Bermögen des Focceldegben
Termine
mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
mit Beschlag belegt. Posen, den 25. Juli 1881. Königliches Landgericht, Ferienkammer II.
[27409] Bekanntmachung. Der Kaufmann und Post⸗Agent J. Loeser zu Nittritz, vertreten durch den Rechtsanwalt Glatte in Grünberg, klagt gegen die majorenne Dienstmagd Eleonore Kuschke aus Dammerau, zuletzt in Nittritz, deren jetziger Aufenthalt unbekannt ist, wegen der von der Beklagten in der Gärtner Kuschke’schen Vormundschaft von Dammerau K. 911 erforderten und vom Kläger an die Gerichtskostenhebestelle Grünberg gezahlten. ... 9 ℳ 40 ₰, und des dazu verauslagten Portos von — „ 20 „ ferner wegen des Kaufpreises der von der Beklagten beim Kläger am 29. Juni, 7. Juli, 3. Oktober und 3. November 1880 entnommenen Waaren im Gesammtbetrage von .28 „ 95 „ mit dem Antrag zur Zahlung von. 38 ℳ 55 ₰ nebst 5 % Zinsen seit 1. Januar 1881 zu verurthei⸗ len und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären,
und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts⸗ gericht zu Grünberg, Zimmer Nr. 26, auf den 19. Oktober d. J., Vormittags 11 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Grünberg, den 14. Juli 1881.
Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts IV.
Fiedler.
1. 1273622 Bekanntmachung.
In Sachen, betreffend das Aufgebot eingetragener Hypothekenforderungen hat das Königl. Amtsgericht zu Barten im Termin, den 14. Juli cr.
Im Namen des Königs! dahin für Recht erkannt:
Die unbekannten Berechtigten der unter Nr. 6 Abtheilung III. des Grundbuchs von Gr. Win⸗ keldorf Nr. 9 — Karschauer Antheil — für die Barbara Neeth eingetragene Post von 66 — sechsundsechszig Thaler 20 Silbergroschen wer⸗ den mit ihren etwaigen Ansprüchen auf diese Post ausgeschlossen, die Kosten des Aufgebots werden dem Antragsteller auferleggt.
Barten, den 27. Juli 1881. ““
Ehlert, “
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
24349 — 86 Die am 23. Januar 1860 für den Colon Ernsting Nr. 4 zu Hagen auf die Bürgerstätte Hasselmann Nr. 164 zu Lage ingrossirte Darlehns⸗ obligation zu 115 Thlr. oder 345 ℳ soll, wie glaubhaft gemacht ist, zurückbezahlt, aber verloren sein. Auf Antrag des Metzgers Julius Hasselmann hierselbst werden daher Alle, welche die Hypothek in Anspruch nehmen, zur Anmeldung und Begründung ihrer Rechte spätestens im Aufgebotstermine
Mittwoch, 11. Januar 1882,
Morgens 10 Uhr, hiermit aufgefordert. Im Nichtanmeldungsfalle soll die Eintragung für erloschen erklärt und die Löschung im Hypothekenbuche vollzogen werden. Lage, 24. Juni 1881. Fürstlich Lippisches Amtsgericht. Beglaubigt: A. Burre, Gerichtsschreiber.
27368]
— Der
Altentheiler Joachim Heinrich Christian Mund Groß⸗Schretstaken ist am 5. Juni⸗ 1880 gestorben. Auf Antrag seines Testamentsvoll⸗ streckers, des hiesigen Rathsdieners Schütt, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Curtius, werden behufs Liquidation der Erbschaft:
1) Die Nachlaßgläubiger aufgefordert, ihre An⸗ sprüche an den Nachlaß beim Testamentsvollstrecker oder dessen Anwalt Dr. Curtius gegen Empfang eines Anerkennungsscheins, im Fall des Widerspruchs desselben aber beim Landgericht spätestens in dem auf
Dienstag, den 25. Oktober d. Is., Morgens 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden;
2) die Nachlaßschuldner aufgefordert, das Ge⸗ schuldete bei Meidung doppelter Leistung nur an den Testamentsvollstrecker oder dessen Anwalt zu leisten.
Lübeck, den 22. Juli 1881.
Die Ferienkammer (für Civilkammer I.)
des Landgerichts. Hoppenstedt. Hansen, Dr. Richard.
27530] In der Strafsache
Z“ gegen 1 den Rekrutrn Theobald Kimmerlin vom Bezirks⸗ Kommando Mülhausen,
wegen Fahnenflucht, hat die Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Mülhausen in der Sitzung vom 18. März 1881 beschlossen,
daß das Vermögen des Rekruten Theobald Kimmerlin, vom Bezirks⸗Kommando Mülhausen, geboren am 8. Mai 1852 zu Rirheim, Kreis Mül⸗ haufen i. E., Sohn von Theobald Kimmerlin und Catharina Renck, bis zum Betrage der ihn möglicher⸗ weise treffenden Geldstrafe von 3200 ℳ incl. der Kosten, mit Beschlag belegt sei und zugleich die auszugsweise einmalige Bekanntmachung dieses Be⸗ schlusses im Deutschen Reichs⸗Anzeiger verfügt.
gez. Wolf. gen. Hoppé. gez. Marheinecke.
“ Bekanntmechung. Auf Antrag des Prodnctenhändlers J. Reime
aus Gnoyen wird das demselben angeblich abhanden gekommene Sparkassenbuch Nr. 22 988 der Spar⸗ kasse zu Demmin über 2614,38 ℳ hierdurch auf⸗ geboten. Jeder, welcher an dem bezeichneten Spar⸗ kassenbuch irgend ein Anrecht zu haben vermeint, hat sich bei dem unterzeichneten Gericht spätestens in dem Termine
am 29. Oktober 1881, Vormittags 11 Uhr,
zu melden und sein Recht näher nachzuweisen, wi⸗ drigenfalls das Buch für kraftlos erklärt und dem Antragsteller ein neues an dessen Stelle ausgefertigt werden wird.
Demmin, den 24. März 1881. Königliches Amtsgericht, II. Abtheilung.
[27406] Bekanntmachung.
In Sachen, betreffend das Aufgebot der Erben und Erbeserben der Wittwe Rosalie Süßbach, ge⸗ borenen Schwarz,
erkennt das Königliche Amtsgericht zu Neisse durch den Amtsrichter Dr. Ackermann für Recht:
Der Nachlaß der am 1. Oktober 1879 ; Neisse verstorbenen Wittwe Rosalie Süßbach, geborenen Schwarz, fällt dem Fiskus zu.
Der sich nachträglich etwa meldende Erbe ist verbunden, alle Verfügungen des Fiskus anzu⸗ erkennen und von ihm weder Rechnungslegung, noch Ersatz der Nutzungen zu fordern berechtigt, sondern muß sich mit dem, was alsdann von der Erbschaft noch vorhanden ist, begnügen
Neisse, den 15. Juli 1881. 8
Königliches Amtsgericht.
[27411] Bekanntmachung.
Durch Ausschlußurtheil vom 14. Juli 1881 sind die Inhaber folgender Hypothekenposten ausge⸗ schlossen:
1) 34 Thaler 14 Sgr. Ausgelübde zu 5 Prozent verzinslich, eingetragen für die 4 minorennen Kinder Marie Elisabeth, Johann Peter, Martin Friedrich und Jacob Rupp nach dem Theilungsrezesse vom 7./12. Dezember 1813 in Abtheilung III. Nr. 1 des Grundbuchs von Coccejendorf Blatt Nr. 16,
2) 216 Thaler 19 Sgr. 7 ⅛⁄ Pf. Muttererbe zu 5 Prozent verzinslich, eingetragen für die minder⸗ jährigen Geschwister Adam, Charlotte Amalie, Jo⸗ hanne Caroline Friederike, Carl Wilhelm und Jo⸗ hanne Wilhelmine Henriette aus dem Erbrezesse vom 3. Januar 1849 in Abtheilung III. Nr. 2 de Grundbuchs von Bussin Blatt Nr. 13.
Königliches Amtsgericht zu Schlawe.
[27402] 1 In Sachen des Kaufmanns L. Rode, Provisors des Hospitals St. Jodoci hieselbst, Klägers, wider die Ehefrau des Schlossermeisters Simon, Johanne, geb. Bötel, allhier, Beklagte, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlag⸗ nahme des der Beklagten gehörigen, sub Nr. 1477 am Werder und an der Wendenstraße belegenen Hauses sammt Hof und Zubehör, insbesondere dem Abfindungsplane auf dem Bülten zu 28 a 87 qm, zum Zwecke der Zwangsversteigung durch Beschluß vom 18. Juli 1881 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 21. Juli 1881 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 10. Dezember 1881, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte, Zimmer Nr. 37, 8 angesetzt, in welchem die Hvpothekgläubiger die Fupfehetenbriese zu überreichen haben. Braunschweig, den 26. Juli 1881. Herzogliches Amtsgericht. VIII. Rhamm.
[27363] Bekanntmachung. Nach Ausschlußurtheile des unterzeichneten Amts⸗ gerichts vom 23. Juli 1881 sind: 8 1) die von dem Schmied Detlef Hinrich Piexgraß in Neumünster unterm 17. März 1858 an die Wittwe Magdalena Schmidt, geb. Runge in Neumünster über 160 Riksd. gleich 360 ℳ aus⸗ gestellte im Neumünsterschen Schuld⸗ und Pfandprotoll Tom. III. Fol. 198 protocollirte Obligation, die von dem Maurer Hans Jochim Huß in Neumünster unterm 15. September 1858 von dem Tuchmacher Detlef Hinrich Brügge in Neumünster über 160 Riked. gleich 360 ℳ aus⸗ gestellte vom Letzteren unterm 2. November 1859 an den Handelemann Ernst Christian 8 Zach in Neumünster cedirte im Neumünsterschen Schuld⸗ und Pfandprotocoll Tom. III. Fol. 683 protocollirte Obligation, 1 3) die von dem Hufner Claus Cbristian Reger in Gadeland unterm 14. December 1866 an den Altentheiler Johann Hinrich Reger in Gade⸗ Iand über 750 & Crt. gleich 900 ℳ ausgestellte im Schuld⸗ und Pfandprotocoll für den Land⸗ distrikt Neumünster Tom. II. Fol. 254 pro⸗ tocollirte, jetzt den Erben des Johann Hinrich Reger gehörige Obligation 8 für kraftlos erklärt worden. Neumünster, den 27. Juli 1881. Königliches Amtsgericht. (gez.) Bauermeister. Veröffentlicht: Hamann, Gerichtsschreiber.
“