Hongkong. — 16/7. Batavia 21./7. (Poststation: bis 4./8. Aden, vom 5./8. ab Port Sard.) S. M. Aviso „Habicht“ 28,,/4. Apia 11./5. — zur Vornahme einer Rundreise nach den Marschall⸗, Carolinen⸗, Neubritannien⸗, Neu⸗Irland⸗, Duke of York⸗, Salomons⸗, Neu⸗Hebriden⸗ und Fiji⸗ Inseln. (Poststation: Auckland auf Neuseeland.) S. M. S. „Hertha“ 19./4. Apia 2./5. — 12./6. Yokohama. (Poststation: Hongkong.) S. M. Knbt. „Hyäne“ 29./7. Aden. — Beabsichtigte am 30./7. nach Suez zu gehen. (Post⸗ station: Gibraltar.) S. M. Knbt. „Iltis“ 26./5. Hongkong. (Poststation: Hongkong.) S. M. Av. „Loreley“ 16./6. Kon⸗ stantinopel 16./6. — 16./6. Bujukdéré. — Letzte Nachricht von dort 18./7. (Poststation: Konstantinopel.) S. M. S. „Luise“ 25./6. Swinemünde 30./6. — 1./7. Saßnitz 2./77. — 4./7. Kiel 19.,77. — nach Plymouth. (Poststation: vom 1./8. bis 5./8. Plymouth, vom 6./8. ab Madeira.) S. M. Av. „Möwe“ 29./4. Apia. 4./5. — 4./5. Saluafata. — Letzte Nachricht von dort 12./5. (Poststation: Auckland auf Neuseeland). S. M. S.„Moltke“ 9./6. Montevideo. 14./6. — 17./7. Valparaiso. (Poststation: Panama.) S. M. Knbt. „Nautilus“ 20./4. Brisbane 3./5. — 31./5. Koepang 5./6. — 11./7. Aden. 14./7. — 28./7. Port Sand. — Beabsichtigte am 30./7. nach Malta zu gehen. (Post⸗ station: Gibraltar.) S. M. S. „Niobe’“ 12./7. Christiansand. 24/7. — 24./7. Arendal. (Poststation: bis 12./8. Carls⸗ krona. (Schweden), vom 13./8. ab Neufahrwasser. S. M. S. „Nymphe“ 21./5. Hamepren Roads. 27./5., um in den Ge⸗ wässern der Cheasepeakebay die Schießübung mit Ge⸗ schützen abzuhalten und demnächst die Weiterreise nach Halifax anzutreten. (Poststation: Dartmouth in Eng⸗ land.) S. M. Brigg „Rover“ 28./6. Swinemünde 26./7. — 28./7. Neufahrwasser. (Poststation: Neufahrwasser.) S. M. S. „Stosch“ 13./6. Kapstadt 18./6. — 18/7. Batavia. (Poststation.: Hongkong.) S. M. Brigg „Undine“ 27./6. Swinemünde 26./7. — 28./7. Neufahrwasser. (Post⸗ station: Neufahrwasser.) S. M. S. „Victoria“ 13./6. Monte⸗ video. — Letzte Nachricht von dort 25./6. (Poststation: Bahia in Brasilien.) S. M. S. „Vineta“ 5./6. Singapore 10./6. — nach Capstadt. (Poststation: Plymouth.) S. M. Knbt. „Wolf“ 21./4. Shanghai. — Letzte Nachricht von dort 31./5. (Post⸗ station: Hongkong.) Uebungsgeschwader 9./7. Saßnitz 9.77. — 11./7. Kiel 18./7. — 19./7. Neustadt in Holstein 28./7. (Poststation: bis 2./8. Kiel, vom 3./8. bis 12./8. Wilhelms⸗ haven, vom 13./8. ab Kiel.)
Sachsen. Dresden, 1. August. (Dresd. Journ.) Der König von Sachsen ist am 28. v. Mts. in Schloß Krauchenwies angekommen und daselbst mit der Königin zusammengetroffen. Am 6. d. M. erfolgt die Abreise der Königin über München nach Tarasp, während der König nach Dresden zurückkehren und am 7. d. M. früh hier ein⸗ treffen wird. 8
Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 30. Juli. (Leipz. Ztg.) Gestern Abend haben der Großherzog und die Großherzogin sich von Rabensteinfeld nach Heiligendamm begeben. Heute sind auch die Herzoginnen Anna und Elisa⸗ beth und die jungen Prinzen nach dem Ostseebade aufgebrochen; nur die Großherzoginmutter verweilt noch hier und wird nach einigen Tagen gleichfalls ihre Villa in Heiligen
Schweiz. Bern, 29. Juli. (Cöln. Z.) Da infolge des Inkrafttretens des neuen Handelsvertrages mit Deutsch⸗ land die im früheren Vertrage für frische Weintrauben vor⸗ gesehene Zollfreiheit aufgehoben worden ist, beschloß der Bundesrath in seiner heutigen Sitzung wie folgt: Unter Vorbehalt der Vorschriften der bundesräthlichen Verordnung vom 6. Februar 1880, betreffend Vorkehrungen gegen die Reb⸗ laus sowie die zollgesetzlichen Bestimmungen über die Zoll⸗ befreiung im Marktverkehr und im landwirthschaftlichen Grenz⸗ verkehr unterliegen fortan Weintrauben der Entrichtung des schweizerischen Ein⸗ bezw. Ausgangszolles in Gemäßheit nach⸗ stehender Vorschriften: Frische Weintrauben, zum Eßgebrauche, nicht zur Weinbereitung bestimmt, sind bei der Einfuhr zu 52 Cts., bei der Ausfuhr zu 15 Cts. per Zugthierlast zu ver⸗ zollen. struktion für die schweizerischen Zollbehörden vom 4. Januar 1860 gestampfte und nicht gestampfte Weintrauben in unge⸗ preßtem Zustande, in Fässern oder Kufen zu 140 kg für 100 kg Wein angesehen und in diesem Verhältniß der Zoll berechnet, bei der Einfuhr zu 3 Fr. per q, bei der Ausfuhr zu 30 Cts. per Zugthierlast.
Großbritannien und Irland. London, 30. Zuli. (A. C.) Das unter dem Befehl des Herzogs von Edin⸗ burg stehende Reservegeschwader langte gestern in der Rhede von Spithead an.
— Der britische Generalkonsul in New⸗York, Mr. Edwards, sagt in Betreff der Höllenmaschinen: „Soweit ich benachrichtigt worden, existirt kein legaler Beweis dafür, daß Mr. Rossa oder irgend jemand anders mit der schänd⸗ lichen Verschiffung in Verbindung stand. Sie scheint einen Theil der Politik zu bilden, die Mr. Rossa zu verfolgen ver⸗ sichert, hauptsächlich, wie ich vermuthe, um neue Beisteuern zu mythischen Scharmützelsonds von betrogenen Gebern her⸗ auszuschlagen. Nach seinem eigenen)] Bekenntniß kann ihm eine solch unmenschliche That wohl zugeschrieben werden.“
— Dem diesjährigen sozialpolitischen Kongresse, der in dem Zeitraum vom 3. bis 8. Oktober in Dublin tagen wird, werden u. A. folgende Fragen zur Eröorterung vor⸗ liegen: 1) Ist es wünschenswerth, daß periodische Zusammen⸗ künfte von Vertretern verschiedener Staaten stattfinden, an welche alle streitigen internationalen Fragen gewiesen werden sollten? 2) Ist es wünschenswerth, daß Personen, welche ernster Vergehen überführt worden, statt zur Freiheitsent⸗ iehung für verschiedene Zeitfristen verurtheilt zu werden, im Gefängniß bleiben sollten bis sie gebessert worden sind? 3) Ist es wünschenswerth, daß Spitäler unter staatliche Aufsicht gestellt werden? 4) Welche Resultate mögen erwartet werden aus einer Ausdehnung des Systems der Betheiligung von Arbeitern an den Nutzenerträgen industrieller, landwirth⸗ schaftlicher und kommerzieller Unternehmungen? 5) Welches ist der Einfluß der jährlichen Ausstellungen zeitgenössischer Gemälde und Skulpturwerke auf die Kunst und den öffent⸗
lichen I ——
— 1. August. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses antwortete der Unter⸗ Staatssekretär Dilke Bourke: Bisher wurden von 82szei8 12 Betreff b Fesfeene 884 Ge⸗ ri 1 1 n ypten keine Maßregeln vorgeschlagen, aber englische Rälerung prüfe gegenwärtig im Einver⸗
Dagegen werden nach Maßgabe des Art. 99 der In⸗
nehmen mit der französischen Regierung das Resultat der Ar⸗ beiten der internationalen Kommission. — Dem Earl of Bec⸗ tive gegenüber bemerkte Dilke, die Regierung habe vom Khedive keine Mittheilung erhalten, daß er eine militärische Re⸗ volte befürchte. Derselbe habe auch bisher keinen be⸗ waffneten Schutz von England und Frankreich an⸗ erufen. Daß Frankreich dergleichen Mittheilungen erhalten, ei ihm unbekannt. Frankreich habe auf die Vorstellungen in Betreff der Stellung der tunesischen Unterthanen in Egypten unter französischen Schutz noch nicht geantwortet. Diesel⸗ ben würden in Egypten jetzt noch als türkische Unterthanen betrachtet. — Der Sekretär für Indien, Hartington, antwortet Tyler, er habe keinen Grund, zu glauben, daß die indische Regierung die Absicht hege, dem Emir von Afghanistan wei⸗ tere Hülfe zu gewähren. Dieselbe habe auch nicht vorgeschla⸗ gen, die englisch⸗indische Streitmacht in Afghanistan zu ver⸗ wenden. — Im Laufe der Debatte über den Antrag Glad⸗ stone's, den Regierungsgeschäften während des Restes der Session den Vorrang zu geben, beklagte sich Parnell, daß Gladstone die Gelegenheit zur Diskussion über die Sache der irischen Gefangenen verweigere. Parnell wurde dreimal zur Ordnung gerufen, weil er von dem Ge⸗ genstande der Debatte abweiche, und wegen des Ausrufes, daß die Autoritäten des Hauses stets auf Seiten der je⸗ weiligen Gewalten ständen. Der Sprecher nennt daraufhin Parnell. Gladstone beantragt dessen Suspendirung während des Restes der Sitzungen. Die Suspension wird mit 131. gegen 14 Stimmen angenommen. Parnell wartet das Votum nicht ab, sondern unterbricht Gladstone bei der Stellung seines Antrages, indem er sagt, er wolle die Posse der Abstimmung nicht abwarten. Er verlasse das Haus und rufe die Welt als Zeugen an, daß die Redefreiheit den irischen Deputirten ver⸗ weigert werde. Parnell verließ hierauf das Haus. Die von Gladstone beantragte Priorität für die Regierungsgeschäfte wurde mit 111 gegen 12 Stimmen der irischen Deputirten angenom⸗ men. — Der Deputirte Ashmead Bartlett lenkte die Aufmerksam⸗ keit des Hauses auf die gefahrvolle Ausdehnung Rußlands in Centralasien. Der Staatssekretär für Indien, Lord Hartington, gab in seiner Erwiderung zu, daß die Annekti⸗ rung des Akhalgebietes durch Rußland eine England nicht gleichgültige Sache sei, da sich dasselbe bis an die Nordgrenze Persiens ausdehne. Auch die Annäherung Rußlands in der Richtung der Grenze Afghanistans sei England nicht gleich⸗ gültig, die Unabhängigkeit und Integrität von Afghanistan sei für England eine Sache von höchster Wichtigkeit. Die Regierung habe nicht die Absicht, irgendwelche Einmischung irgend einer fremden Macht in die inneren oder äußeren An⸗ gelegenheiten Afghanistans zu gestatten.
— 2. August. Im Oberhause beantragte Lord Car⸗ lingford in Abwesenheit des noch leidenden Lord Granville die zweite Lesung der Landbill. Salisbury kritisirte die Maßregel auf das Schärfste, empfahl dem Hause jedoch unter den obwaltenden Verhältnissen in Irland die Annahme des Antrages. Er erklärte weiter, er werde auf Abänderungen der Bill bestehen, besonders darauf, daß „billige Pacht“ de⸗ finirt werde, daß Güter, die nach englischem System ver⸗ waltet werden und Pachtungen von über 100 Pfund jährlich, von der Bill ausgeschlossen, und endlich, daß die Aufhebung der bestehenden Pachtkontrakte durch das Gericht verhindert werde. Nach langer und lebhafter Debatte wurde die Weiter⸗ berathung der irischen Landbill auf heute vertagt.
— 2. August. Die „Times“ meldet aus Lahore von gestern, die indische Regierutig habe Maßregeln getroffen zur sofortigen Absendung einer Brigade indischer Truppen jenseits Quetta, falls in Khojak und Pishin Ver⸗ wickelungen entstehen sollten.
Frankreich. Paris, 31. Juli. Das „Journal Officiel“ veröffentlicht das Gesetz, welches den durch den Staats⸗ streich vom 2. Dezember 1851] und durch das der all⸗ gemeinen Sicherung vom 27. Februar 1858 geschädigten Staatsbürgern, beziehentlich deren Wittwen und Kindern Le⸗ bensrenten (im Gesammtbetrage von 6 Millionen Frs.) zu höchstens 1200 und mindestens 100 Frs. zuspricht. — Aus Salda wird der „Agence Havas“ gemeldet: Die Arbei⸗ ten zum Bau der Zweigbahn von Muzba nach Kreider sind angefangen. Das zweite Bataillon der Turkos beschützt die Arbei⸗ ter, unter denen sich viele Araber und Marokkaner befinden. — In Folge der Anberaumung der allgemeinen Wahlen auf den 21. August ist die Uebungsepoche der Reservisten um je 14 Tage, die der ersten Serie auf den 6. September bis zum 3. Oktober und die der zweiten vom 12. Oktober bis zum 8. November vertagt worden. Außerdem theilt der Kriegs⸗ Minister, General Farre, den Corps⸗Befehlshabern in einem Rundschreiben mit, daß die Einberufung der Territorial⸗ armee, welche diesen Herbst hätte stattfinden sollen, auf das Frühjahr 1882 verschoben ist.
— Die Blätter veröffentlichen folgende Depesche:
Dierba, 28. Juli 1881. Admiral Conrad an den Kriegs⸗Minister, Paris.
Ich habe diese Nacht das Fort von Hum⸗Suk, der Hauptstadt der Insel Djerba, durch eine Abtheilung Expeditionstruppen unter dem Befehle des Obersten Jamais besetzen lassen; seine militärische Position ist gesichert. Ich erwarte ein Bataillon und eine Sektion Artillerie, die an Bord des „Intrépide“ von Sfax kommen sollen. Wir werden so Herren der ganzen Insel sein, deren Behöoörden sich dem Bey unterworfen haben und nicht mehr die Ueber⸗ fälle der Araber befürchten, welchen man durch eine nach⸗ trägliche Besetzung der Thürme an den nach dem Fest⸗ lande führenden Furthen leicht vorbeugen wird. Da die Schiffe 10 Meilen seeeinwärts vor Anker liegen, so waren die Schwierigkeiten der Ausschiffung zur Nachtzeit bei hohem Wellengange und heftigen Windstößen nicht gering. Dessen ungeachtet ist kein Unfall zu be⸗ klagen. Der „Algeriras“, der diese Depesche nach Tunis bringt, wird daselbst Kohlen laden und dann seine Fahrt nach Toulon fortsetzen. Die Ausschiffung der an Bord des „Intrépide“ kommenden Truppen wird möglichst rasch von Statten gehen und dann wird 258 Fahrzeug nach Toulon zurückkehren, da die „Sarthe“ uns als schwim⸗ mendes Hospital und für den Truppentransport genügen muß. Ich habe den „Hvène“ in Gabes gelassen, wohin ich baldigst zurückkehren werde; ich glaube aber, daß ich mich vor Zargis werde begeben müssen, um mich über die genaue Lage dieses Grenzpunktes zu erkun⸗ digen, der sich sehr feindselig gegen uns verhält.
— (Franz. C.) Dem „Temps“ telegraphirt ein Berichterstatter aus La G oulette vom gestrigen Tage, daß in Zarzis (suüͤdöstlich von Djerba) ein Aufstand im Anzuge zu sein scheine. Die aus
ankreich in La Goulette eingetroffenen Truppen haben gerplätze inmitten der Ruinen Karthagos, bei den alten Brunnen, welche den Tempel Junos umgeben, angewiesen er⸗ lten. Der Bey hat den französischen Truppen ein neues ort (Bordj⸗Djedid) an der Küste zur Verfügung gestellt. Nan t daselbst die Munitionen und Mundvorrät Es ist dayon die
untergebracht und Bureaux eingerichtet.
Rede, im Interesse der allgemeinen Sicherheit die Forts im Umkreise von Tunis von französischen Truppen besetzen zu
lassen. Die Vorsicht scheint jedoch zu rathen, daß die Besetzung
erst nach dem Abzuge der tunesischen Zuana (Soldaten kaby⸗ lischen Ursprungs), welche Ali Bey nach Keruan folgen wer den, zu bewerkstelligen, da diese Truppen geschworen haben sollen, die Bordj niemals freiwillig den Franzosen auszu⸗ liefern. Das Raubgesindel hat sich aus der Gegend von Tunis nach dem Innern zurückgezogen und das flache Land ist wieder ruhig.
— 1. August. (W. T. B.) Die Kommission für die französisch⸗schwedisch⸗nor⸗ wegischen Handelsvertrags⸗Unterhandlungen trat heute im Ministerium des Aeußern zusammen. Der schwedische Gesandte Sibbern gab dem Wunsche seiner Regierung, die bestehenden freundschaftlichen Beziehun⸗ gen noch fester zu knüpfen, Ausdruck. Marie, Direktor für Handelssachen dar, daß in Folge des Vertrages von 1865 die Ausfuhr von Schweden und Norwegen zugenommen, Ausfuhr von Frankreich sich verringert habe. Er erklärte, Frankreich wünsche im Austausch gegen den französischen Kon⸗ ventionaltarif gewisse Zollherabsetzungen auf französische Er⸗ zeugnisse. Die schwedisch⸗norwegischen Kommissarien nahmen Akt von diesen Erklärungen und werden dieselben ihren Re⸗ gierungen unterbreiten. Sibbern gab sodann die Gegenvor⸗ schläge Schwedens und Norwegens bekannt. Die Kommission vertagte sich sodann bis zum Eingange der Entschließungen ihrer resp. Regierungen über diese Anträge.
— Die „Agence Havas“ läßt sich aus Konstantinopel melden, der Sultan habe gestern den französischen Geschäfts⸗ träger Montholon in Audienz empfangen, denselben dabei seiner freundschaftlichen Absichten Frankreich gegenüber ver⸗ sichert und befohlen, daß der Gouverneur von Tripolis alle gegen Frankreich gerichteten Umtriebe unterdrücken solle.
Italien. Rom, 1. August. (W. T. B.) Das auf heute angeordnete Konsistorium ist wegen leichten Un⸗ wohlseins des Papstes auf Donnerstag, event. Freitag ver⸗ schoben worden. — Heute fand im Ministerium des Aeußern die erste Konferenz bezüglich des französisch⸗italie⸗ nischen Handelsvertrags unter dem Vorsitze Mancini's statt; dieser und der französische Botschafter Marquis de Noailles tauschten sehr herzliche Erklärungen aus. Morgen findet die zweite Konferenz statt.
Griechenland. Athen, 31. Juli. (Pest. L.) General Soutzos geht morgen an die thessalische Grenze, um die zweite Zone zu okkupiren.
— Der „Pol. Corr.“ schreibt man von hier unter dem 24. Juli:
„Die internationale Kommission unter General Hamley wird wahrscheinlich längere Zeit hier bleiben müssen, bis die Reihe an die Besetzung der zweiten Zone, der von Karditza kommt. Die Kommission ist hier außerordentlich gefeiert worden. Ueber den Zwischenfall von Punta (Aktion) sagen die Kommissionsmitglieder, daß die Pforte in ihrem Rechte gewesen sei, von dem sie nun einmal Griechenland gegenüber nicht ein Haar breit abgehen will. Sie zweifeln nicht, daß das neue Arrangement der Uebergabe Thessaliens in 10tägigen Raten, vom 15. August angefangen, ein für Griechenland günstiges sei, indem mit Aufwand der geringsten Truppen⸗ macht die Okkupation auf diese Weise in 40 Tagen vollendet sein werde. — Auch die Grenzregulirungs⸗Kommission hat ihre allerdings mühe⸗ und dornenvolle Arbeit schon begonnen. Ihr liegt es ob, die schwierigen Probleme, welche die internationale Kommission bei der Uebergabe, resp. der Besetzung von Grenzdörfern ungelöst gelassen hat, durch eine genaue Delimitation zu lösen. Gleich im Beginne ihrer Arbeiten boten sich ihr ziemlich verwickelte Fragen dar, welche sie vielleicht nicht immer allein lösen können wird. So liegen die Felder und Gärten der Bewohner von Arta zum Theil jenseits der neuen Grenzlinie, d. h. am rechten Ufer des Arachthon; durch eine Petition fast sämmtlicher christlicher, sowie türkischer und jüdischer Einwohner, die dieser Kommission eingehändigt wurde, sollte dieselbe bewogen werden, das Gebiet von Arta zu arrondiren. Dennoch ließ diese Kommission alle Gegenvorstellungen unberücksichtigt und zog blos die Grenze bei Arta näher an das rechte Ufer, so daß die Brücke über den Arachthon fast ganz zu Griechenland gehört, indem die Grenzlinie nunmehr den letzten Bogen der Brücke halbirt. Eine andere Schwierigkeit bietet, zwar nicht wegen der Demarkation, sondern wegen der gegenseitigen he. in Folge der engen Berührung zweier Dörfer, das Dorf Kalarrytos, welches von dem auf türkischer Seite verbleibenden Syrakion nur durch den sich hier sehr verengernden Arachthon getrennt wird. Jetzt sind hier Gensd'armen postirt worden, da sich nach der Vorschrift der internationalen Kommissionen die beiderseitigen Linientruppen nur auf je vier Kilometer nähern dürfen. Die Grenzkommission wird hier besondere Bedingungen aufstellen müssen, um ein späteres Zu⸗ sammenleben möglich zu machen. Diese beiden Zwillingsdörfer sind vom ethnologischen und historischen Standpunkte besonders wichtig. Schon Ponquevill staunte vor 100 Jahren ihre romantische Lage, die er mit einer schweizer Szenerie vergleicht, ihre Unabhängigkeit und Abgeschlossenheit von den Türken, ihre hohe wissenschaftliche Bildung und industrielle Entwickelung an. Man findet hier, wie in einer Hase, ein scharfumgrenztes, eigenthüm⸗ lich thätiges Leben, gesuchte Goldarbeiten und Goldstickereien, Biblio⸗ theken und seltene Handschriften, sowie Sammlungen vor, welche von der hohen Kultur ihrer Bewohner Zeugniß ablegen. Syvrakion, Kalarrytes, ferner Zagora und Metzovo sind die Geburtzstätten der berühmtesten Schriftsteller, Freiheitshelden, Politiker (wie Colettis) und besonders von reichen Kaufleuten, die in den vorzüglichsten Städten des Mittelmeeres durch eigenen Fleiß und Geschicklichkeit Großbhandlungshäuser gegründet hatten. Hauptsächlich in Triest, Venedig, Ancona, Malta, Neapel, Sardinien, Livorno und Genua findet man noch die Kolonien dieser kleinen vergessenen Dörfer, die jetzt zu neuem Aufblühen erwachen dürften. Die Stimmung der genannten Bevölkerung in dem Distrikt von Arta ist eine durchaus griechische, und es ist bisher nicht ein Erzeß vorgekommen. Noch mehr aber, wenn dies möglich ist, bereitet die Bevölkerung von Larissa bis Domokos vor, die sich soeben in Itamos an der Grenze formirende Kolonne, bestehend aus dem 10., 14., 16., 17., 18., 21. und 24. Infanteriebataillon, bei ihrem am 15. August erfolgenden Ein⸗ marsche festlich u empfangen. Es hat aber auch General Soutzos Alles gethan, um den Bewohnern den Gegensatz im Vergleiche zur Vergangenheit recht fühlbar zu machen. Als am Abende nach der griechischen Besetzung der türkische Kommandant, Hadschi⸗Emin, General Soutzos in Arta Le und dieser ihn mit großen Ehren und unter den Klängen der Militärmusik empfing, da hatte der Jubel der Artenser kein Ende mehr. Am nächsten Tage schon ist mit der Telegraphenleit ins Innere und mit der An⸗ lage einer breiten Landstraße nach Kalarrytos und den Hauptdörfern bis an den Berg Polvänos begonnen worden, und nach voll⸗ zogenem Einmarsche ließ General Soutzos Proklamationen zu Tausen⸗ den an den Straßenecken ankleben und in die Häuser vertheilen, in welchen er als Oberbefehlshaber der Okkupationsarmee die Bewohner versichert, daß Freiheit und Ben geachtet und alle erforderlichen Verfügungen geiroffen werden lg en, damit die neuen Kinder des Vaterlandes die Rechte ihrer Mitbürger genießen. Besonders erfreu⸗ lich war die Kundmachung Chaim Essi’s, des Rabbiners der zahl⸗
internationale
im Ministerium des Aeußern, legte
dagegen die
reichen jüdischen Gemeinde in Arta, welcher von der vollzogenen Ver⸗ einigung Großes für die Zukunft seiner Glaubensgenossen erhofft, und die in jeder türkischen Gemeinde befindlichen Derwische und Kadis, welche an allen öffentlichen Plätzen, ohne zu versäumen, den Sultan als Kalifen und Nachkommen Mohammeds zu betrachten, fast im selben Sinne beruhigende Ansprachen hielten. Am 17. d. M. ist auch der König⸗ liche Kommissär, d. i. provisorische Präfekt von Arta, Hr. Epami⸗ nondas Louriotis, an seine Stelle abgegangen. Derselbe wird einst⸗ weilen alle Zweige der Verwaltung in seinen Händen haben, nur die richterliche bleibt noch unerledigt, weil dieselbe ohne Gesetze nicht inaugurirt werden kann. Nichtsdestoweniger werden die, Militär⸗ auditoren die Untersuchungsrichter vorderhand vertreten, wie es auch schon General Soutzos in seiner Proklamation ankündigte.“
— Demselben Blatte wird aus Chalkis, dem Haupt⸗ orte der griechischen Insel und Eparchie Euboea, unter dem 20. Juli gemeldet: 1
„Am 10. d. M. traf aus Athen von Seiten des Kriegs⸗Ministe⸗ riums an den hiesigen Truppen⸗Kommandanten die Weisung ein, daß die seinem Kommando unterstehenden Truppen sich bereit zu hal⸗ ten haben, nach der thessalischen Grenze abzugehen. Noch an demselben Tage trafen auch vier Kriegsschiffe hier ein, und zwar die Kanonen⸗ boote „Paralos“ und „Afroessa“, sowie die zwei größeren Schiffe „Georgios“ und Bubulina“, welche den Befehl hatten, die Truppen aus dem Lager von Chalkis nach Stilida zu überführen, von wo sie an die Grenze marschiren sollten, um sich dafelbst zum Einmarsche in die zweite Zone des abzutretenden Gebietes bereit zu halten. Am 11. Juli um 4 Uhr Morgens wurde mit der Einschiffung der Truppen begonnen, nachdem schon Tage zuvor die Bagage an Bord der Kriegsschiffe gebracht worden war. Die Einschiffung fand mit großer Präzision statt; die Truppen in voller Ausrüstung wurden abtheilungsweise mittelst eigener, im Auftrage des Marine⸗Ministers Boubulis erst jüngst hergestellter größerer Lastboote, von welchen drei oder vier, stets um eine Dampfbarkasse geentert, von dieser fortgeschleppt wurden, an Bord der betreffenden Schiffe gebracht. Diese eigenthümliche Einrichtung hat sich ganz vorzüglich bewährt, denn nicht nur, daß die Dampfbarkassen mit den Lastbooten der Flottille folgen können und damit auch die Ausschiffung insbesondere in Stylis, wo die Entfernung der Ankerplätze vom Lande eine größere ist, erleichtern, sie hat es auch ermöglicht, daß die Ein⸗ schiffung der gesammten Mannschaft von dritthalb Bataillonen in kaum zwei Stunden bewerkstelligt werden konnte. Eine zahlreiche Menge hatte sich am Strande eingefunden, um dem seltenen Schau⸗ spiele einer größeren Truppenverschiffung beizuwohnen, und begrüßte die abrückenden Truppen, welche hier durch ihr musterhaftes Ver⸗ halten, wie allseitig versichert wird, bei der Berölkerung in bestem Ansehen stehen und daher auch die besten Erinnerungen zurücklassen. Es ist sehr zu bedauern, daß die griechische Regierung diesen Anlaß nicht benützt hat, um die Operation der Einschiffung in größe⸗ rem Maßstabe zu erproben, was sehr leicht hätte bewerkstelligt werden können, wenn die Regierung noch mehrere Privatdampfer griechischer, eventuell auch anderer Gesellschaften zu diesem Zwecke be⸗ stellt und gemiethet haben würde. So aber war der Fassungsraum der vier genannten Kriegsschiffe gerade hinreichend, um dritthalb Ba⸗ taillone aufzunehmen. Bei dem Umstande, daß das hiesige Lager allein sieben Infanterie⸗Bataillone umfaßt, mußten die Schiffe aber⸗ mals wiederholt von Stylis hierher zurückkehren, um die weiteren Bataillone des hiesigen Lagers ihrer Bestimmung zuzuführen. Am Abende vor der ersterwähnten Einschiffung hatte sich der Nomarch (Präfekt) und die Spitzen der Behörden an Bord des „Georgios⸗ begeben, und wurde von diesem Schiffe aus versuchsweise mittelst elektrischen Lichtes eine Beleuchtung verschiedener Objekte, darunter auch des hinter der Stadt sich hinziehenden Zeltlagers der Truppen vorgenommen, welche vorzüglich gelang und unsere Stadtbevölkerung, die derartiges noch niemals gesehen, entzückte.“
Türkei. Konstantinopel, 1. August. (W. T. B.) Die Pforte setzte eine Finanzkommission mit dem Auf⸗ trage ein, mit Valfruy und Bourke mündliche Unterhandlun⸗ en zu pflegen. Die Kommission besteht aus Server Pascha, Präfidenten des Staatsraths als Vorsitzenden, dem Finanz⸗ Minister Munir Bey, dem Präsidenten des Rechnungshofes Ohanis Tschamitsch und den Räthen in den Ministerien des Aeußeren und resp. der Finanzen, Gascher und Wettendorf.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 2. August. (W. T. B.) Der Kaiser und die Kaiserin sind, wie der „Regierungsbote“ meldet, gestern Vormittag um 10 Uhr in Nishni⸗Nowgorod eingetroffen. Auf dem ganzen Wege von Moskau ab erwarteten in den verschiedenen Orten große Volksmassen die Majestäten und begrüßten das Herrscherpaar mit enthusiastischen Kundgebungen. In Nishni⸗Nowgorod wohnte der Kaiser der Einweihung der neuerbauten Kathe⸗ 5 bei, welche dem Andenken des verewigten Kaisers
Alexander II. geweiht ist.
Amerika. Washington, 1. August. (W. T. B.) Der Präsident Garfield hat eine gute Nacht gehabt, sein Befinden ist ein durchaus zufriedenstellendes. Die Aerzte haben beschlossen, von einer Extraktion der Kugel abzusehen, so lange durch den Verbleib der Kugel im Körper nicht Störungen herbeigeführt werden. — Die Schuld der Ver⸗ einigten Staaten hat im vergangenen Monat um 10 080 000 Doll. abgenommen. Im Staatsschatze befanden sich ult. Juli 236 880 000 Doll. 8
Toronto, 29. Juli. (A. C.) Einer Depesche aus Ottawa zufolge weisen die Einkünfte des Dominion, ausschließlich British Columbia, für das am 30. Juli endende Finanzjahr einen Ueberschuß von 3 500 000 Dollars über die Autgaben auf.
Panama, 20. Juli. (A. C.) Hier eingegangenen Nach⸗ richten zufolge trat der peruanische Kongreß zu seiner Schlußsession zusammen. Nach Verlesung der Botschaft des Präsidenten legte Senor Calderon die provisorische Prä⸗ sidentschaft nieder und wurde unverzüglich darauf zum kon⸗ stitutionellen Präsidenten der Republik gewählt.
kr. 14 des Marineverordnungsblatts hat folgenden In⸗ Terminkalender. — Brotbeschaffung. — Rechnungswesen. — Rechnungswesen. — Aenderungen an älteren Bestimmungen ꝛc. im I. Halbjahr 1881. — Schiffsbücherkisten. — Personalveränderungen. — Benachrichtigungen. 1 28 — Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie. Organ des hodrographischen Amts und der Deut⸗ schen Scewarke. Herausgegeben von dem hodrographischen Amt der Kaiserlichen Marine. Neunter Jahrgang. 1881. Heft VII. — Inhalt: Die Regenverhältnisse des indischen Ozecans. — Beobachtungen von Gezeitenerscheinungen und phvsischen Verhältnissen der Nordsee. — Bericht ützer die vierte auf der Deutschen Seewarte im Winter 1880 bis 1881 abgehaltene Konkurrenzprüfung von Marinechronometern. — Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Deutschen See⸗ warte im Monat März 1881. — Der Teifun vom 19. bis 27. August 1880 im Stillen Ozean östlich von Japan und den Kurilen. — Zu⸗ saäte zu der Beschreibung von Neu⸗Britannien. — Zusätze zu der Beschreibung von Neu⸗Irland und Neu⸗Hannover. — Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats April 1881 in Nord⸗Amerika und Central⸗ .(Mittheilung von der Deutschen Secewarte). — Kleine hydrograp! ische Notizen: 1) Seltene Naturerscheinung im Nord⸗Atlantik (D. S.) Pag. 393. 2) Bemerkungen über die Co⸗
moren. Ostküste von Afrika, ib. 3) Lage und Beschreibung der Buchten Pescadores, Santa Maria, Curayaco und Gruz de Palo. Peruü, Pag. 394. 4) Flaschenpost (D. S.), ib. — Tabellen. — Kar⸗ tenbeilage. 2
— Das Centralblatt der Bauverwaltung, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten (Redaktion: O. Sarrazin und H. Eggert), Jahrgang I. Nr. 18 hat folgenden Inhalt: Amtliches: Zusammensetzung der technischen Prüfungskommission in Preußen. — Personalnachrichten. — Nichtamtliches: Restaurationsbauten. — Ueber Bremsschuhe und deren Nutzen für die Sicherheit beim Eisenbahn⸗ betriebe. — Die größten Regenmengen eines Tages. — Die medizi⸗ nischen Lehrinstitute der Universität in Halle a. S. (Fortsetzung). — Vermischtes: Die Neue Kirche in Berlin. — Das Rangverhältniß der Maschinen⸗Inspektoren bei der preußischen Staatseisenbahn⸗ Verwaltung. — Das Summen der Telegraphendrähte. — Coupé⸗ oder Interkommunikationssystem der Eisenbahn⸗Personenwagen? — Zur Verbesserung der Rheinschiffahrtsverhältnisse. — Kanalverbindung zwischen Amsterdam und dem Rhein. — Technische Hochschule in Darmstadt. — Bücherschau.
Statistische Nachrichten.
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits⸗ amts sind in der 29. Jahreswoche von je 1000 Bewohnern auf den Jahresdurchschnitt berechnet als gestorben gemeldet: in Berlin 54,0, in Breslau 54,0, in Königsberg 25,5, in Cöln 32,7, in Frankfurt a. M. 22,7, in Hannover —, in Cassel 25,8, in Magdeburg 43,3, in Altona 27,4, in Stettin 27,8, in Straßburg 36,8, in Metz —, in München 31,9, in Nürnberg 30,5, in Augsburg 35,8, in Dres⸗ den 32,4, in Leipzig 30,9, in Stuttgart 23,4, in Braunschweig 23,6, in Karlsruhe 29,1, in Hamburg 33,4, in Wien 27,5, in Budapest 36,7, in Prag 35,9, in Triest 27,2, in Krakau 37,2, in Basel 23,4, in Brüssel 28,7, in Amsterdam 23,1, in Paris 36,8, in Stock⸗ holm 20,8, in Christiania 17,3, in Kopenhagen 22,1, in St. Peters⸗ burg 56,1, in Warschau 33,3, in Odessa 41,7, in Bukarest 20,3, in Rom 28,7, in Turin 25,8, in Madrid —, in Alexandrien (Egypten) 32,6. — Ferner aus früheren Wochen: in New⸗York 27,5, in Phi⸗ ladelphia 16,9, in Chicago 19,4, in St. Louis 29,5, in Cincinnati —, in San Franzisko 17,6, in Kalkutta 17,3, in Bombay 30,1, in Madras 32,1. 98
Beim Beginn der Berichtswoche herrschten an den meisten deut⸗ schen Beobachtungsstationen nördliche und nordwestliche, nur in München und Bremen westliche resp. südwestliche Luftströmungen, die aber bald unter beträchtlicher Wärmezunahme (in Cöln und Karls⸗ ruhe zeigte der Thermometer am 19. 34,8, bezw. 35,0 Gr. C., am 20. in Berlin 34,7, in Breslau 35,3, in Karlsruhe 35,5 Gr. C.) all⸗ gemein nach West und Südwest, in Mittel⸗ und Norddeutschland bis nach Südost umliefen. Am 21. ging die Windrichtung unter bedeu⸗ tender Wärmeabnahme fast allgemein nach Nord (Nordwest), in Karlsruhe nach Nordost, doch machten sich am Schluß der Woche an den meisten Stationen wieder West⸗ und Südwestwinde, die in Mittel⸗ deutschland mit südöstlichen wechselten, geltend. Die Luftwärme, die in den ersten Tagen der Woche die normale um 8—9 Gr. C. über⸗ stieg, sank in den letzten Tagen der Woche wieder auf die normale. Niederschläge erfolgten nicht selten, zumeist in Folge von zum Theil sehr heftigen Gewitterausbrüchen. Der Luftdruck stieg in den ersten Tagen der Woche. Unter dem Einfluß der Gewitterbildung sank er vom 19. an rasch, nahm am Schluß der Woche jedoch wieder schnell zu. . 1“
Die selten hohen Temperaturen während der ersten Hälfte der Berichtswoche übten keinen günstigen Einfluß auf die sanitären Ver⸗ hältnisse aus und bedingten namentlich eine ungemeine Steigerung des Vorkommens von Darmkatarrhen und Brechdurchfällen der Kin⸗ der, wodurch die Sterblichkeit des Säuglingsalters eine ungewöhnlich große wurde. Von 10,000 Lebenden starben auf's Jahr berechnet in deutschen Städten Kinder unter 1 Jahr 185 gegen 158 der Vor⸗ woche, in Berlin 349 gegen 312. Die allgemeine Sterblichkeitsver⸗ hältnißzahl für die deutschen Städte stieg auf 35,0 pro Mille und Jahr.
Unter den Todesursachen dominirten in allen größeren Städten Europas, besonders aber in den deutschen, die bereits erwähnten Darm⸗ katarrhe und Brechdurchfälle der Kinder, die namentlich in Berlin, Breslau, Hamburg, London, Paris, Wien, Pest, St. Petersburg, Warschau u. a. zahlreiche Todesfälle veranlaßten (in Berlin 501, in London 462). Auch Ruhrfälle zeigten sich namentlich in Berlin häu⸗ figer und wurden mehrfache Fälle von tödtlich endender Cholerine (aus Hamburg, Breslau, Reutlingen) gemeldet. — Von den Infek⸗ tionskrankheiten zeigte Diphtherie eine weitere Ab⸗, Masern eine Zu⸗ nahme. Letztere traten namentlich in Posen, Berlin, Wien, Krakau, Prag, Paris, London, Liverpool häufiger, in Straßburg seltener auf, aus München und Bremen wird kein weiterer Todesfall daran gemeldet. — Das Scharlachfieber herrscht in Breslau, Nürnberg, Cöln, Berlin, Warschau. — Todesfälle an Diphtherie haben in Breslau, Dresden, Wien erheblich abgenommen, in Berlin, München, Straßburg fand eine Steigerung derselben statt. — Sterbefälle an typhösen Fiebern kamen in Posen und St. Petersburg noch immer häufig zur Meldung, auch der Flecktyphus forderte in der Berichtswoche daselbst 44 Opfer. Ferner werden aus Krakau 5, aus London, Warschau, Saragossa je 3, aus Pest und Valencia je 2, aus Prag, Malaga, Granada je 1, und aus deutschen Städten ebenfalls nur 1 Todesfall an Fleck⸗ wwpphus aus Königsberg gemeldet. — Pocken haben gleichfalls allge⸗ mein abgenommen, so sank die Zahl der Opfer in Pest, Pög. London, Paris, Saragossa. In Wien und St. Petersburg ist die Zahl derselben nur wenig vermehrt, einzelne Pockentodesfälle werden aus Venedig, Amsterdam, Warschau, Malaga, aus deutschen Städten aus Königs⸗ berg, Berlin, Aachen, Essen je 1 gemeldet. — Häufig wurden Schlagflüsse und aus mehreren Städten Todesfälle an Sonnenstich gemeldet, wie aus Berlin, Potsdam, Glauchau, Charlottenburg, Paris und London. —
— Ueber den Ertrag an direkten Steuern in den 18 Städten des Großherzogthums Baden, welche 4000 und mehr Einwohner zählen, während des Jahres 1880, bringt die „Karlsr. Z.“ einen Aufsatz, dem wir folgende Daten entnehmen: Es sind in den erwähnten Städten, deren Gesammteinwohnerzahl sich auf 18,8 % der Einwohnerzahl des Großherzogthums beziffert, im Jahre 1880 eingegangen an Weinaccise 252 460 ℳ oder 33,6 %. Wein⸗Ohmgeld 115776 ℳ oder 32,3 %, Biersteuer 1 543 966 ℳ oder 45,8 %, Branntweinsteuer 485 621 ℳ oder 62,5 %, Schlachtviehaccise 265 794 ℳ oder 44,1 %, im Ganzen 2 663 617 ℳ oder 45,4 % des gesammten bezüglichen Steuerertrags des Großherzogthums. Auf den Kopf der Bevölkerung vertheilt, hat die Weinaccise im ganzen Lande durchschnittlich 48 ₰, dagegen in der Stadt Baden 179 ₰, in. Offenburg 105 ₰, in Lörrach 103 ₰, in Karlsruhe reiburg 94 ₰, in Heidelberg 90 J, in Pforzheim ₰, in Durlach 83 ₰, in C(onstanz 82 ₰ in Ettlingen 81 ₰, in Mannheim 75 ₰, in Lahr 70 ₰, in Villingen 63 ₰, in Bruchsal 62 ₰, in Rastatt 61 ₰. An Wein⸗ Ohmgeld kam zur Erhebung: Im ganzen Lande 23 ₰ auf den Kopf; in der Stadt Baden 92 ₰, in Offenburg 51 ₰, in Lörrach 45 ₰, in Heidelberg 44 ₰, in Freiburg 42 ₰, in Durlach 40 ₰, in Karls⸗ ruhe 39 ₰, in Pforzheim 38 ₰, in Ettlingen 37 ₰, in Mannheim 36 ₰, in Villingen 32 ₰, in Bruchsal 31 ₰, in Rastatt 30 ₰, in Lahr 28 ₰, in Constanz 28 ₰. Die Biersteuer hat, auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, 2 ℳ 15 ₰ ertragen, in Schwetzingen aber 16 ℳ 46 ₰, in Rastatt 6 ℳ 90 ₰, in Karlsruhe 6 .ℳ 82 ₰, in Mannheim 6 ℳ 65 ₰, in Lahr 5 ℳ 55 ₰, in Villingen 5 ℳ 54 . in Constanz 5 ℳ 13 ₰, in idelberg 5 ℳ 12 ₰, in Offenburg 5 ℳ 05 ₰, in Durla 4 ℳ 23 ₰, in Bruchsal 4 ℳ 19 ₰, in Eberbach 4 ℳ 13 ₰, in frreibees 3 ,ℳ 68 ₰. in Lörrach 3 ℳ 15 ₰, in Baden 2 ℳ 78 ₰, in Pforzbeim 2 ℳ 75 ₰, in Ettlingen 2 ℳ 25 ₰, in Weinheim 1 ℳ 33 ₰. Dieselbe ist hiernach nur in letzterer Stadt hinter dem Durchschnitts⸗
satz fürs ganze Land zurückgeblieben. An Branntweinsteuer kam durch⸗ schnittlich der Betrag von 49 ₰ für jeden Kopf der Bevölkerung zur Erhebung, in Offenburg jedoch 7 ℳ 84 ₰, in Lahr 6 ℳ 24 ₰, in Bruchsal 3 ℳ 43 ₰, in Mannheim 2 ℳ 78 ₰, in Freiburg 2 ℳ 53 ₰, in Ettlingen 1 ℳ 18 ₰, in Heidelberg 1 ℳ 12 ₰, in Schwetzingen 1 ℳ 6 ₰, in Villingen 93 ₰, in Rastatt 81 ₰, in Constanz 66 ₰, in Karlsruhe 39 ₰, in Durlach 30 ₰, in Wein⸗ heim 25 ₰, in Baden 9 ₰, in Pforzheim 9 ₰, in Lörrach 6 ₰, in Eberbach 5 ₰, somit in den letzten 7 Städten weniger als der Durchschnittssatz. Das Erträgniß der Schlachtvieh⸗Accise be⸗ zifferte sich durchschnittlich auf 38 ₰ für jeden Einwohner des Großher⸗ zogthums, dagegen auf 1 ℳ 20 ₰ in der Stadt Baden, auf 1 ℳ 8 ₰ in Freiburg, 1 ℳ 3 ₰ in Offenburg, 1 ℳ 2 ₰ in Lörrach, 98 ₰ in Karlsruhe, 97 ₰ in Heidelberg, 95 ₰ in Constanz, 92 ₰ in Mannheim, 84 ₰ in Rastatt, 80 ₰ in Ettlingen und Bruchsal, 74 ₰ in Pforzheim, 72 ₰ in Lahr, 64 ₰ in Villingen, 54 ₰ in Schwetzingen, 48 ₰ in Eberbach, 47 ₰ in Durlach, 46 ₰ in Wein⸗ heim. Es stand hiernach in allen diesen Städten der Ertrag über dem allgemeinen Durchschnittssatz. Das Gesammterträgniß der Ver⸗ brauchssteuern erreichte im Jahre 1880, auf den Kopf der Bevölke⸗ rung ausgeschlagen, im ganzen Großherzogthum den Betrag von 3 ℳ 74 ₰, belief sich dagegen in Schwetzingen auf 18 ℳ 69 ₰, Offenburg 15 ℳ 48 ₰, Lahr 13 ℳ 49 ₰, Mannheim 11 ℳ 47 ₰, Karlsruhe 9 ℳ 53 ₰, Rastatt 9 ℳ 47 ₰,
sal 9 ℳ 35 ₰, Freiburg 8 ℳ 65 ₰, Heidelberg 8 ℳ Villingen 8 ℳ 13 ₰, Constanz 7 ℳ 85 ₰, Baden 6 ℳ 7 Durlach 6 ℳ 23 ₰, Lörrach 5 ℳ 72 ₰, Ettlingen 5 ℳ Eberbach 4 ℳ 85 ₰. Die Liegenschafts⸗, Erbschafts⸗ und kungsaccise hat im Jahre 1880 in den fraglichen 18 Städten zusammen 825 329 ℳ ertragen oder 39,3 % des Gesammterträgnisses im Groß⸗ herzogthum. Während im letzteren auf den Kopf der Bevölkerung der Betrag von 1 ℳ 34 ₰ entfiel, ergab sich in der Stadt Baden ein Ertrag von 5 ℳ 29 ₰ auf den Kopf, in Karlsruhe ein solcher von 3 ℳ 97 ₰, in Heidelberg ein solcher von 3 ℳ 68 ₰, in Frei⸗ burg ein solcher von 3 ℳ 61 ₰, in Mannheim ein solcher von 3 ℳ 1 ₰, in Lörrach ein solcher von 2 ℳ 14 ₰, in Lahr ein solcher von 2 ℳ 12 ₰, in Ettlingen ein solcher von 1ℳ 95 ₰, in Durchlach ein solcher von 1 ℳ 89 ₰, in Pforzheim ein solcher von 1 ℳ 65 ₰, in Vil⸗ lingen ein solcher von 1 ℳ%ℳ 47 ₰, in Offenburg ein solcher von 1 ℳ 47 ₰, in Constanz ein solcher von 1 ℳ 42 ₰, in Rastatt ein solcher von 1 ℳ 37 ₰, in Weinheim ein seolcher von 1 ℳ 21 ₰, in Schwetzingen ein solcher von 1 ℳ 12 ₰, in Eberbach ein solcher von 1 ℳ 11 ₰, in Bruchsal ein solcher von 95 ₰. In den vier letztgenannten Städten ist hiernach der all⸗ gemeine Durchschnittssatz nicht erreicht worden. Auch in Rastatt, Constanz, Offenburg, Villingen und Pforzheim hat der Ertrag diesen Durchschnittssatz nur unerheblich überstiegen. Dagegen beziffert sich für Durlach, Ettlingen, Lahr und Lörrach der Ertrag beiläufig auf das 1 ½ fache, für Mannheim, Freiburg, Heidelberg und Karlsruhe auf das 2⸗ bis 3 fache und für Baden auf das 4fache des Durchschnits⸗ satzes.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. Mainz, 28. Juli. Die Kanalbauten in der Rosengasse haben, wie erwartet, zu weiteren Inschrift⸗ und Skulptur⸗ funden aus römischer Zeit geführt. Der neueste Fund ist der Grabstein eines Hirten oder Viehzüchters, der eines gewalt⸗ lamen Todes gestorben ist. Der bearbeitete Theil des Bildwerkes ist 1 m 70 cm hoch, 72 em breit, unterhalb ist noch ein dreieckiges Stück, das in die Erde gesenkt wurde. In dem dreieckigen Giebel ist eine Urne abgebildet, an deren Henkeln zwei Rosetten hangen und aus deren Halse Blattwerk hervorwächst. Unterhalb des Inschrift⸗ feldes ist der Hirte mit der Peitsche in der Hand und dem Hunde zu den Füßen dargestellt, er treibt die Heerde, vier Schafe mit einem Widder. Statt perspektivischer Anordnung sind zwei Thiere über⸗ einander gebildet. Die Landschaft ist durch zwei Bäume belebt. Die Inschrift lautet: “ Jucundus M. Terenti L “] u“ v““ (d. h. Jucundus. Marci Terenti Libertus. Pecuarius; zu deutsch: Jucundus, der Freigelassene des Marcus Terentius, ein Hirte).
Dann folgt eine längere metrische Inschrift, die sich mit Aus⸗ nahme eines Verses in folgende Distichen zusammenstellen läßt:
Praeteriens, quicumque legis, consiste viator,
Et vide, quam indigne raptus inane querar.
Vivere non potui plures triginta per annos,
Nam erupuit servos mihi vitam et 8 (erupuit-eripuit, servos-servus, der Vers ist falsch gebildet und unvollständig.)
Ipse praecipitem sese dejecit in amnem.
Abstulit huic Moenus. quae domino eripuit.
Deutsch: Vorübergehender Wanderer, wer auch nur immer Du seiest, bleib' stehen und sieh', wie unwürdig dahingerafft ich eitle Klagen erhebe. Leben konnte ich nicht länger als dreißig Jahre. Denn ein Knecht entriß mir das Leben und stürzte sich selbst jählings in den Strom. Der Main raffte ihm dahin, was er seinem Herrn geraubt. Der Schluß bildet die Formel: Patronus de suo posuit (Sein Schutzherr ließ ihn von seinem Gelde, den Grabstein, setzen). Bei der vorwiegenden Anzahl von Grabsteinen von Soldaten ist dieser Grabstein eines Mannes bürgerlichen Gewerbes höchst merk⸗ wuürdig und tritt dem im Museum befindlichen Grabmal des Schiffers Blussus ebenbürtig zur Seite. Zugleich mit dem eben beschriebenen Grabsteine ward ein Pilasterkapitäl römisch⸗korinthischer Ordnung gefunden. 88 .
Pelplin, 29. Juli. Im Kreuzgange des hiesigen Domes ist am letzten Freitag — so schreibt der „G. G.“ —, als das große, die Fußwaschung darstellende Delgemälde in der Mitte des nördlichen Ganges behufs Auffrischung abgenommen wurde, eine werthvolle Freskomalerei entdeckt worden. Dieselbe besteht aus einem oberen und einem unteren Theile. Auf dem oberen Theile sieht man Ehristus am Kreuz, zu seiner Rechten Maria, den Propheten Jesaias und einen knieenden Cisterciensermönch, zur Linken des Gekreuzigten den Evangelisten Johannes, den Propheten Jeremias und einer gleichfalls knicenden Cistercienserabt. Der ganze untere Theil vigt die Fußwaschung in dem Augenblick, in welchem der Heiland die Füße Petri wäscht. Nach der Manier und der Gestalt der gothischen Buchstaben urtheilen Kenner, daß die Malerei aus dem 14. Jahr⸗ hundert stammt.
— Das Augustheft der „Deutschen Rundschau“, Berlin, Gebrüder Pätel, bringt den ersten Theil einer neuen Novelle von G. zu Putlitz: „Das Frölenhaus“, in welcher das Verhältniß der Finanz⸗ und Geburtäaristokratie, der Börse und des Grundbesitzes zum Vor⸗ wurf in lebensvollen, dramatisch bewegten Scenen dargestellt wird. Ein gleichfalls soziales Thema, in der Form des Essavs, behandelt A. Lammers, welcher in dem Artikel. »Wohlthätigkeit und Armen⸗ pflege“ auf Grund eines reichen statistischen Materials und an dem Beispiel unserer großen Städte nachweist, daß nur die planmäßig ge⸗ leitete Wohlthätigkeit, wie sie sich in einer geordneten und durch Privatthätigkeit unterstützten Armenpflege ausdrückt, zum Ziele füͤhre; daß dagegen das vom Zufall bestimmte Almosengeben die Summe des Elends nicht verringere, und die Aufgabe der Armen⸗ pflege nur vermehre. — Werthvolle historische Beiträge erhalten wir von Prof. Winkelmann, welcher in farbenreicher Darstellung das Leben Konrad von Marburgs schildert, und von F. von Sarburg,. in dem Artikel „Gino Capponi-. — Die Politik ist vertreten durch den lehr⸗ reichen Artikel des Prof. Gerland über „Die Holländer und Eng⸗ länder in Südafrika“, sowie durch „Die Wandlung in Rußland⸗ vom Frhrn. von der Brüggen. — Mar Mäller erheht in einer kleinen, geistvollen Abhandlung „Sprache und Sprachen“ seine Stimme da⸗ egen, daß neuerdings das Prager statiftische Burcau seine Berichte ss czechischer Sprache versenden ließ. Ferdinand Hiller tbeilt in einer mufikalischen Plauderei cinige Erinnerungen von „Ygnaz Moscheles⸗ mit; und die „Berliner Briefe eines preußischen Offiziers aus dem
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