Strebens.
Eer. Andongo nach Malange begeben. Hier kam am 8. Februar auch Dr. ichner auf seiner Rückreise nach der Küste an. Im März fand sich daselbst auch der Major von Mechow ein, und unsere Landsleute konnten, da um diese Zeit zufällig noch zwei deutsche Kaufleute von der Küste eintrafen, den Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers feiern. Auch von einem andern Reisenden der Gesellschaft, Robert Flegel, sind Nach⸗ richten bis zum 4. Juni d. J. vorhanden. Derselbe hatte einen höchst interessanten aber auch äußerst mühevollen Ausflug von Birmin Kebbi nach Sandu und Sokoto gemacht und sich demnächst nach Egga be⸗ geben. Hier war er mit den Vorbereitungen zu einer größeren Reise nach Adamana beschäftigt. — Die Mitglieder der Station in Ko⸗ kama sind mit Erforschung des Landes und mit wissenschaftlichen Sammlungen beschäftigt, und Dr. Stecker sucht von Abessinien aus nach den centralafrikanischen Seen vorzudringen.
Der deutsche Gärtnerverband, der in den 8 Jahren seines Bestehens sich außerordentlich entwickelt hat und zu seinen Mitglie⸗ dern den größten Theil des deutschen Gärtnerstandes zählt, hat seine 3. Wanderversammlung nach Halle einberufen. Dieselbe wird am 4. und 5. September gelegentlich der mit der Gewerbe⸗Aus⸗ stellung verbundenen temporären Gartenbau⸗Ausstellung statt⸗ finden. Als Vereinigungslokal ist eine Restauration der Gewerbe⸗ Ausstellung erwählt worden, die für die Dauer der Wanderversamm⸗ lung für die Theilnehmer derselben reservirt ist, und in derselben werden die Verhandlungen am Sonntag, den 4. September, Nach⸗ mittags 5 Uhr, eröffnet werden. Die Theilnahme an letzteren steht jedem Gärtner und Gartenfreunde ohne Beschränkung frei. Auf der Tagesordnung steht u. A. ein Vortrag: „Ueber die Nothwendigkeit
und den Nutzen der gärtnerischen Versuchsstationen.“
Die Ausstellung des Gartenbau⸗Vereins zu Weißen⸗ see (Hißmannsches Lokal) vom 20.— 23. August bot inmitten geschäfts⸗ loser Zeit ein volles Bild reger Thätigkeit und anerkennenswerthen Der Verein, unter der Leitung des Oberlehrers Henrici, erfreut sich in dem 3. Jahre seines Bestehens bereits einer 2. Aus⸗ stellung. Die zumeist jungen Firmen, welche das größte Kontingent zur Ausstellung geliefert, haben, sofern man Kosten und Risiko hierbei erwägt, um so mehr Anspruch auf Anerkennung, die ihnen in Form 1 silbernen und 2 bronzener Staatsmedaillen auch zu Theil ge⸗ worden ist.
Unter den in Summa 15 Firmen zeichnete sich vornehmlich aus R. Pengel jun., der für die Gesammtleistung (1 Gruppe vorzüg⸗ licher 1⸗ und 2jähriger Cyklamen, 1 Gruppe Coleus, 1 Kollektion Farne, vorherrschend Adiantum⸗Arten, sowie 1 Sortiment englischer Pelargonien), 1 silberne Staatsmedaille empfing. Sowohl das Adian⸗ um⸗ als Pelargoniensortiment waren betreffs Mannichfaltigkeit der Arten als ihrer Kultur halber englischen Ausstellungspflanzen voll⸗ ommen ebenbürtig. Die Kaisergruppe von G. Schmidt (bronzene Staatsmedaille) zeigte tadellose Exemplare von Cycas revoluta. Latania borbonica, Rhaphis, Phoenix c,. Außerdem 1 Gruppe
selbstgezogener Azaleen, 2 Gruppen Kronen (sog. Königsberger) Myrthe,
Gruppe Dracaena nutans⸗Sämlinge in vorzüglicher Kultur.
Die Warmhauspflanzen des B. Badingschen Etablissements (bron⸗ zene Medaille) sowie das Gesnerien⸗, Coleus⸗, Cyclamen⸗, Farne⸗ Sortiment bekundete die vortreffliche Zucht dieser Firma in bereits bekannter Weise. — Mit den Vereinspreisen waren in erster Linie ausgezeichnet: R. König mit einer Gruppe Blattpflanzen (Maranthen, Dracaenen, Farne, Croton), 1 desgl. 2 jähriger Palmen (Latania bor- bonica), 1 do. Dracaena nutans-Sämlinge, 1 Gruppe 3 jähriger Kamelien, Ficus elastica, Aralia japonica — selbstgezogene Pflanzen. die ihrem Züchter alle Ehre machen. Zwei gleiche Vereinspreise fielen der Firma W. Schadom, vertreten durch 1 Kollektion aus⸗ gezeichnet kultivirter Dracaenen, 1 Gruppe (Fieus elastica) (Gummi⸗ bäume, 1 desgl. Dracaena australis-Sämlinge — sowie der Gärtnerei von A. Wolff zu, welche außer diversen Blattpflanzen (Dracaenen, Begonien) noch 1 Gruppe gefüllter Primula chinensis, 1 desgl. hochstämmiger Fuchsien sowie ganz besonder schönes Gemüse aufzuweisen hatte. Beiden folgten in der Prämiirung zwei ebenbürtige Firmen: W. Kriedemann (Pelargonien, Tydaeen, Geßnerien, Georginen, Cyperus alternifol.); von A. Hasse (Tyvdaeen, Ficus, Azaleen, Fuchsien, Eriken, Gemüfe). Sodann 3 Firmen H. Witzel (Pelargonien, Cvclamen, Primula chinensis, Fuchsien); A. Curio (neue Fuchsien⸗Varietäten, n. A. Charming, eine Züchtung von 1880); W. Sievers (Coleus, Reseda,
eliotrop, Pelargonien). In vorzüglicher Kultur befanden sich niedrige
eorginen von W. Porath, desgl. dessen Coleus⸗Sortiment, sowie das Gemüse von W. Schleinitz. Außerdem war A. Müller mit einer Gruppe Kamellien in sehr vorgerückten Knospen und E. Haase⸗Pankeow mit einem Sortiment abgeschnit⸗ tener Gladiolus in prächtiger Farbenmischung vertreten. Nicht nur an der Pflanzen⸗ und Blumen⸗, sondern auch an der Gemüse⸗ kultur nehmen die Weißenseer Firmen einen immer regeren Antheil, und es ist daher dieser Aufschwung der Gärtnerei daselbst mit Freude zu begrüßen.
Nürnberg, 18. August. Unter den planmäßig und stetig fort⸗ schreitenden Arbeiten und Veranstaltungen für die baverische Landes⸗Industrie⸗Gewerbe⸗ und Kunstausstellung in Nürnberg 1882 ist, wie die Nr. 9 der „Ausstellungs⸗Correspon⸗ denz des Baverischen Gewerbe⸗Museums“ mittheilt, zunächst die am 13. Juni stattgefundene Sitzung der Delegirten für das Preisgericht zu erwähnen. Das Landescomité hatte nämlich in seiner Sitzung vom 28. Dezember v. Is. beschlossen, daß eine Kommission für das
reisgericht niedergesetzt werde, welche dem Ministerium auf erfolgende Anfragen Anträge eventuell auch Personalvorschläge bezüglich der Preis⸗ richter unterbreiten solle. Es wurde beschlossen, daß die verschiedenen Lokalcomité's je eines Kreises 1 Mitglied in diese Kommission wählen und daß in derselben der Direktor des baverischen Gewerbemuseums den Vorsiy fuüͤhre. Gewählt wurden die Herren: Professor Egbert Hover in München, Magistratsrath Eduard Pleitner in Passau, Direktor J. Schön in Kaiserslautern, Kaufmann L. Degener in Regensburg, Fabrik⸗ besitzer M. Ebenauer in Hof, Kaufmann S. Ullmann in Fürth, Pro⸗ fessor W. Heß in Würzburg, Kommerzien⸗Rath A. Probst in Im⸗ menstadt. — In der genannten Sitzung dieser Kommission wurden folgende Punkte berathen: Zusammensetzung des Preisgerichts mit Bezug auf die Gruppeneintheilung der Ausstellung, Zahl der Preis⸗ richter, sollen dieselben ihr Amt als Ehrenamt oder gegen Ent⸗ schädigung ausüben. Ferner wurde bezüglich der Kosten der Prä⸗ miirung ein Voranschlag aufgestellt, über den Zusammentritt des Preisgerichts berathen, die Ausarbeitung eines Programms und einer Geschäftsordnung für die Preisrichter Hrn. Direktor Stegmann über⸗ tragen, ein Beschluß über die Wahl der Preisrichter gefaßt und der Termin für die nächste Sitzung der Preisgerichtskommission festgesetzt. Die diesbezüglichen Beschlüsse wurden von dem Landescomité der Königlichen Staatsregierung unterbreitet.
Am 27. Juni fand eine Sitzung des ständigen Ausschusses des Landescomités statt, in welcher der Direktor des Baverischen Gewerbemuscums als Referent der Ausstellung im Landescomité zu⸗ nächst über die Verhandlungen der Kommission für das Preisgericht, dann über die bezüglich der Veranstaltung einer mit der Ausstellung zu verbindenden Lotterie gepflogenen Vorverhandlungen referirte. In dieser Sitzung wurden auch die Antheile festgesetzt, welche diejenigen Auesteller aus der Reihe des kleineren Betriebes, welche sich um HlesesietbeCelaß oder Ermäßigung beworben hatten, aus der von Sr.
ajestät dem König allerhuldvollst gewährten Subvention von 25 000 ℳ erhalten sollten. Mit Ausnahme eines Kreises konnten alle diesbezüg⸗ lichen Gesuche nach den gutachtlichen Befürwortungen der Lokal⸗ comité s beschieden werden. Von den 302 Ausstellern aus Oberbavern haben 52, von den 91 Ausstellern aus Niederbavern haben 27, von den 110 Ausstellern aus der Pfalz haben 24, von den 97 Ausstellern aus Oberpfalz und Regensburg haben 20, von den 182 Ausstellern aus Oberfranken haben 77, von den 845 Ausstellern aus Mittel⸗ ranken haben 115, von den 244 Ausstellern aus Unterfranken und
schaffenburg haben 71, von den 191 Auesstellern aus Schwaben und Neb⸗ g hab 54 diesbezügliche Gesuche eingereicht und entsprechende
Gewährung derselben gefunden. Ein sich etwa e hes Rest der Königlichen Subvention ist für spätere Verwendung im Interesse und zu Gunsten der Aussteller aus der Reihe des kleineren Betriebes bestimmt.
Mit der Erledigung dieser Gesuche konnten nun auch die An⸗ meldungen weiter genehmigt werden. Gegenwärtig sind von den ein⸗ gegangenen Anmeldungen 2025 erledigt und genehmigt. In Bezug auf die noch zurückgelegten Anmeldungen sind Correspondenzen mit den Ausstellern bezüglich der Art und Weise ihrer Ausstellung noch im Gange und ist eine Genehmigung von den eingehenden Mit⸗ theilungen abhängig. Die Anmeldungen für Gruppe XII., Ab⸗ theilung für bildende Kunst, werden besonders behandelt werden, ebenso die für Gruppe XVII., Gartenbau, in Bezug auf welche ein eigenes Programm ausgegeben ward. Zahlreich werden auch Kollektivausstellungen vertreten sein. Solche Ausstellungen sind u. A. angemeldet für Gruppe I. von den Bierbrauern Schwa⸗ bachs von den pfälzischen Weinproduzenten, von dem Unterfränkischen Weinbauverein in Verbindung mit der Königlichen Hof⸗ kellerei, dem Julius⸗ und Bürgerspital in Würzburg, von Bäcker⸗ und Müllervereinen, für Gruppe II. von den Wollwaarenfabrikanten in Dünkelsbühl, den Tuchfabrikanten in Lambrecht, den Fabrikanten des Selbitzthales, für Gruppe III. von den Schuhfabrikanten in Pir⸗ masens und Nürnberg, für Gruppe VI. von den Spiegelglasfabri⸗ kanten in Fürth, für Gruppe VIII. von den vereinigten Bauindustriellen in Nürnberg und denen Mittelfrankens, für Gruppe X. von den Holz⸗ waarenfabrikanten in Berchtesgaden, von den Rahmenfabrikanten in Fürth, von den Feingoldschlägern und Weißmetallschlägern in Schwabach, für Gruppe XI. von der Schreinergenossenschaft Nürnberg, vom allgemei⸗ nen Gewerbeverein Hof, von Kulmbach ꝛc.; hierzu kommen noch mehrere vom Gewerbeverein Fürth veranstaltete Kollektiv⸗Ausstellungen und eine Reihe kleinerer, zu nelchen sich verschiedene Aussteller gleichartiger Gegenstände geeinigt haben. — Vollständig erledigt und genehmigt sind die Anmeldungen für Gruppe XIV. — Verkehrswesen —, Gruppe XV. — Kraft⸗ und Arbeitsmaschinen und Gruppe XVI. — land⸗, forst⸗ und gartenwirthschaftliche Maschinen und Geräthe. Es konnte deshalb auch die Platzvertheilung in diesen drei Gruppen fertig gestellt werden. Die Aussteller in Gruppe XIV. — 44 an der Zahl — werden in dem nördlichen Theil des Pavillons für Verkehrswesen und sachgewerbliches Bildungswesen untergebracht, dann in der durch einen Gang damit verbundenen Wagenhalle und dem zunächst daran stoßenden Theil der Maschinenhalle. In Gruppe XV. sind 98 Aussteller. Von den hier in der Maschinenhalle ausgestellten Motoren werden 6 als Antriebsmaschinen benutzt; von den Arbeitsmaschinen wer⸗ den in Thätigkeit sein: 18 für die Herstellung von Nahrungs⸗ und Genußmitteln, 1 für die Bearbeitung von Leder, 1 für die Bearbei⸗ tung von Glas, 6 für die Bearbeitung von Thon, 15 für die Be⸗ arbeitung von Metall, 4 für die Bearbeitung von Holz, 16 für Her⸗ stellung graphischer Produkte. Außerdem arbeiten einige Pumpwerke und ein hydraulischer Widder und sind 5 Werkstätten in Thätigkeit. Die Ausstellungsobjekte in Gruppe XVI. von 25 Ausstellern sind in der Maschinenhalle und in einer daran anstoßenden offenen Halle untergebracht. Durch die bedeutenden Anmeldungen in diesen 3 Gruppen hat sich auch die Vergrößerung des ursprünglichen Planes der Maschinenhalle nothwendig erwiesen; dieselbe überdeckt jetzt mit ihren Anneren einen Raum von 5300 qm.
Auch die verschiedenen größeren Annere und Freibauten, welche von einzelnen Ausstellern auf dem Ausstellungsplatz errichtet werden, sind bereits bestimmt und abgesteckt. Es sind im Ganzen 25. Unter denselben erwähnen wir die Freibauten und Pavillone der Maschinen⸗ fabrik Augsburg, der Staudacher Cementfabrik, der vereinigten Bau⸗ industriellen Mittelfrankens und Nürnbergs, der Eisenwerke Frohn⸗ berg, Kaiserslautern und Marimilianshütte, den Tümmelschen Preß⸗ pavillon, in welchem eine Ausstellungszeitung hergestellt wird, dann den Pavillon der Agilin⸗ und Sodafabrik in Ludwigshafen; Pavillone für eine Camera obscura, eine Kupferdruckerei und dergl. Dazu kommen noch die Gehäude für das Restaurant, für eine Kaffeeküche, die Bäckerei mit Kaffee, die Kulmbacher Aktienbrauerei, die Brat⸗ wurstküche mit Bierausschank, die Bierhallen und die altdeutsche Weinstube, die Musikpavillons und ein Gewächshaus. Außerdem sind angemeldet ein Zelt, eine Trinkhalle, Pavillone für Cigarren, ein Zeitungskiosk, ein Taubenhaus, Geflügelhof, ein Gartenpavillon und verschiedene Gartenmöbel zur Benutzung für die Besucher. Verschiedene andere Ausstellet — 20 an der Zahl — haben Aus⸗ stellungsgegenstände für die Dekoration ꝛc. der Gebäude zur Ver⸗ fügung gestellt. Wir erwähnen davon Glasgemäaͤlde, Dekorations⸗ malereien, Bodenbelege, Uhren, Fontänen und Figuren, Marmor⸗ und Cementarbeiten, Schlosserarbeiten, Rollläden, Holztapeten, Spiegel und dgl.
Mit dem endgültigen Abschluß der Correspondenzen mit den Ausstellern werden auch die übrigen Gruppen bezüglich der Platz⸗ anwendung und Platzzuertheilung disponirt. Bereits ist Gruppe TIII. — fachgewerbliches Bildungswesen — provisorisch fertig gestellt; in derselben wird auch das bayerische Gewerbemuseum als Aussteller vertreten sein. Die übrigen Gruppen folgen nach und werden zugleich mit deren Fertigstellung auch die Listen der Aussteller in jeder ein⸗ zelnen Gruppe in den „Mittheilungen des Baverischen Gewerbe⸗ museums“ veröffentlicht werden.
Für die Gruppe XVII. — Gartenbau — sind bis jetzt 43 pro⸗ visorische Anmeldungen eingegangen. Darunter sind ein Waldbild aus Niederbavern, Weiden⸗ und Obstbäume, Teppichbeete und Blatt⸗ pflanzen, blühende Blumen, Gartenpläne, Musterschulgärten, Rasen⸗ pflanzungen, Samen, Düngemittel u. A. Besonders erfreulich ist die Theilnahme der K. baver. Hofgärten, welche Se. Majestät huldvollst zu genehmigen geruhte.
Für Gruppe XII. — Abtheilung für bildende Kunst — ist der Einsendungstermin der Anmeldungen auf den 1. Nov. d. Js. fest⸗ gesetzt. Die Vorstände der Münchener und Nürnberger Künstler⸗ genossenschaft haben in entgegenkommenster Weise die Vertheilung der Anmeldescheine übernommen. Direkte Unterhandlungen sind bis jetzt nur bezüglich der historischen Abtheilung dieser Ausstellung epflogen worden, die sowohl durch ihre Anordnung wie ihre Reiccbalticken einen Glanzpunkt der Ausstellung bilden wird. Aus der neuen Pinakothek in München wird eine Reihe der interessantesten und für die kunstgeschichtliche Entwicklung Bavperns hochwichtigsten Kunstwerke zur Ausstellung kommen; mit fast allen bedeutenderen Sammlungen und Museen Deutschlands sind dies⸗ bezügliche Verhandlungen angeknüpft, die einen günstigen Abschluß voraussehen lassen. chon jetzt haben die Königliche Akademie der bildenden Künste in München, die Königliche Galerie⸗Inspektion in Stuttgart, der Verwaltungsausschuß des Provinzialmuseums in Hannover, die Familien Zimmermann und Kaulbach in München, die Herren Hanfstängl, Bruckmann, Schraudolph, General von Frey⸗ berg in München, Regierungs⸗Präsident von Braun in Spever die Abgabe von Kunstwerken zugesagt. Besonders umfangreiche Zuge⸗ stehungen wurden von der Familie Kaulbach gemacht.
Das Zeichenbureau hat eine sehr erfolgreiche Thätigkeit entwickelt. Im Ganzen sind bis jetzt 210 Aufträge eingegangen, von welchen 108 im Entwurf und darunter 25 im Detail fertig gestellt sind. Es waren dieses die großten, am meisten Zeit in Anspruc nehmenden Aufträge für Eisen⸗ und Holzpavillons im Freien und für größere Kollekrivausstellungen. Die übrigen noch ausstehenden und mehr klei⸗ neren Aufträge gehen ihrer nunmehrigen Ausführung entgegen. Ein großer Theil dieser Aufträge namentlich von Auswärts ist dem Ge⸗ werbemuscum zur vollständigen Ausführung übertragen. Außerdem wurde eine große Zahl von Korrekturen eingereichter Arrangements⸗ skizzen ausgeführt. ur Erleichterung der Aussteller wurde ferner vom Zeichenbureau die Beschaffung gemeinschaftlicher Tische ins Auge grfaßt, von denselben Autographien bergestellt und werden dieselben den hetreffenden Ausstellern demnächst mitgetheilt.
Ein Rundgang uͤber den Ausstellungsplatz läßt uns auch einen erfreulichen eias der Bauarbeiten wahrnehmen.
Das schon seit dem 1. Mai die verschiedenen Bureaur enthal⸗ tende Empfangs⸗ und Verwaltungsgebäude bekleidet sich jetzt auch mit seinem vielversprechenden künstlerischen Schmuck; der aus Eisen und Backstein gefertigte Pavillon für die Werke der bildenden Kunst ist
8 sammt den hölzernen Anbauten für Produkte der graphischen Künste nahezu fertig, und harren herrlich beleuchtete geräumige Säle der Kunstwerke, die aufzunehmen sie bestimmt sind. Das Gebäude für Verkehr und technischen Unterricht ist in Angriff genommen, ebenso die Kulmbacher Bierhalle; Maschinenhalle, Wagenhalle und sind im Holzbau vollendet, und wird in den nächsten agen mit der Anbringung der inneren Dekoration der Anfang gemacht.
Ueberall auf dem Platze herrscht reges Leben. Die gärtnerischen Anlagen lassen mehr und mehr den angestrebten Plan erkennen und berechtigen zu hohen Erwartungen.
Auch die Privaten, welche beabsichtigen, eigene Pavillons zu er⸗ bauen, beginnen bereits mit den Vorbereitungen, so daß man auf allen Theilen des geräumigen Ausstellungsplatzes rührige Thätigkeit wahrnimmt.
Inzwischen sind auch die Pläne für Wasser⸗Zu⸗ und „Ableitung, sowie für die Gasleitung fertig gestellt worden und kann in Kurzem mit der Rohrlegung begonnen werden. Zur Erleichterung des Ver⸗ kehrs zwischen dem Bavyerischen Gewerbemuseum und dem Ausstel⸗ lungsplatze wird eine Telephonleitung eingerichtet, die Ende dieses Mo⸗ nats fertiggestellt sein wird.
Im Allgemeinen ist der Stand der Arbeiten ein recht günstiger zu nennen, und es wirken alle Faktoren zusammen, daß man schon jetzt bestimmt sagen kann, die Ausstellung wird nicht blos im Großen und Ganzen, sondern auch im Einzelnen und im Detail am Eröff⸗ nungstage vollkommen fertig und vollendet sein.
Die Stenographische Gesellschaft nach Stolze ver⸗ sammelt sich morgen, Abends 8 ½ Uhr, Kommandantenstraße 20.
Jalta, 8. August. (Int. Tel. Ag.) In der Nacht auf heute brannte bei heftigem Winde das dem Großfursten Konstantin Niko⸗ lajewitsch gehörige Palais Orlanda fast bis auf den Grund nie⸗ der. Menschen⸗ und Mobilienverluste sind nicht zu beklagen.
Die Direktion des Belle⸗Alliance⸗Theaters, welche stets bemüht ist, in das Programm ihrer Vorstellungen mannigfache Ab⸗ wechselung zu bringen, hat, nachdem die Concerte der „Zigeuner⸗ Kapelle“ ihr Ende erreicht haben, eine neue vielversprechende Acqui⸗ sition gemacht, indem sie die ganze Kapelle der Kaiserlichen II. Ma⸗ trosen⸗Division aus Wilhelmshaven zu einer Reihe von Konzerten engagirt hat. Die Kapelle, welche gestern zum ersten Male in dem prächtigen
arten des Theaters koncertirte, hatte eine starke Anziehungskraft aus⸗ geübt. Der große Garten war von einer zahlreichen Versammlung besucht, welche den Vorträgen der Kapelle, die sich in ihrer kleid⸗ samen Matrosen⸗Uniform recht stattlich ausnahm, mit sichtlicher Spannung lauschte. Die vorgetragenen Musikstücke wurden unter der sicheren Leitung des Kapellmeisters Hrn. C. Latann recht erakt und wirksam ausgeführt und fanden lebhaften Beifall, so daß zu erwarten steht, daß diese Concerte sich auch weiter eines regen Besuches zu erfreuen haben werden. Was aber vor Allem dem Belle⸗Alliance⸗Theater seine große Beliebtheit erworben hat und stetig erhält, ist die Mannigfaltigkeit der gebotenen Genüsse und die glückliche Verbindung guter Theatervor⸗ stellungen mit den nummerreichen Concerten in dem Garten, der all⸗ abendlich in einer wahrhaft feenhaften Beleuchtung strahlt. Wer es also vorzieht, an schönen Abenden ganz im Freien zu verweilen, findet auch im Garten während des ganzen Abends angenehme Unter⸗ haltung, da die Direktion mit kluger Berücksichtigung der Regel: „Wer Vieles bringt, wird Manchem etwas bringen“ das Programm der Concerte so reich ausgestattet hat, daß eine Nummer die andere sofort ablöst. Das gestrige Programm des Garten⸗Con⸗ certes beispielsweise umfaßte nicht weniger wie 37 Num⸗ mern. Neben der Matrosen⸗Kapelle koncertiren daselbst gegen⸗ wärtig die Kapelle es Königlichen Kadetten⸗Corps unter Leitung des Königlichen Musikdirektors Hrn. Herold, die drei Geschwister Rommer, welche schwäbische Volkslieder vortragen, die Tiroler Concert⸗Sänger⸗Gesellschaft Ludwig Rainer jun. aus Achen⸗ see und der Tenorist Hr. Ignaz Conradi. Im Theater selbst wird jetzt das beliebte und von der Wallner⸗Bühne her gut accreditirte Mosersche Lustspiel „Der Sklave“ in recht ansprechender Darstellung gegeben.
D 85
Wetterbericht vom 24. August 1881, 8 Uhr Morgens.
Barometer auf 0 Gr. u. d. Meeres- spi reduc. in
illimetaer. 754 WNW 752 NO 752 80 756 WSW 750 NW
Temperatun in 0 Celsiuz 5⁰ C. = 40 R. wolkig 14 Regen ¹) Regen 13
Stationen Wind. Wetter.
Mullaghmore Aberdeen .. Kopenhagen. Stockholm. . Haparanda. Cork, Queens- towwu.. ZEöö1ö“ Helder.. 749 SW v 750 080 amburg .. 751 SW Swinemünde. 753 880 Neufahrwass. 758 8 Memel... 760 80 Muünster. 752 SW Karlsruhe .. 759 SW Wiesbaden. 758 SW München. 762 Leipzig.. 755 11““ 754 Breslau.. 758
Regen 10
757 W
hlb. bed. ²) 759 NXW
Regen bedeckt wolkig) wolkig⁴) bedeckt Regen bedeckt) halb bed. bedeckt) halb bed.) wolkig bedeckt) bedeckt*) heiter¹⁰)
bee&,eH K be 08 02 bo bo oœν αρ e
—
SW SW WSW 1
20
¹) Seegang leicht. ²) Seegang leicht. ⁴) Nachts Regen. ³) Seegang leicht. ⁵6) Gestern und Nachts hef- tige Gewitter und Regen. ⁷) Abends Wetterleuchten. ³) Abends vJvEe Nacht etwas Regen. *²) Nachts Regen. ¹⁰) Nachts
egen.
Anmerkung: Die Stationen sind in 4 Gruppen geordnet: 1) Nordeuropa, 2) Küstenzone von Irland bis Ostpreussen, 3) Mittel- europa südlich dieser Zone, 4) Südenropa. — Innerhalb jeder Gruppe ist die Richtung von West nach Ost eingehalten.
Skala für die Windstärke: 1 leiser Zug, 2 =ä leicht. 3 = schwach, 4 = mässig, 5 = frisch, 6 = stark. 7 = steif. 8 = stürmisch, 9 = Sturm, 10 = starker Sturm, 11 = heftiger Sturm. 12 = Orkan.
Uebersicht der Witterung.
Eine umfangreiche Depression, deren centraler Theil an der deutschen Nordseeküste liegt, dehnt sich über Britannien, Süd- skandinavien und Nordcentraleuropa aus, über Nordwestdeutsch- land stellenweise stürmische südwestliche Winde veranlassend. Ueber Centraleuropa, nördlich vom Fusse der Alpen, ist wieder veränderliches, vorwiegend trübes Wetter eingetreten. Trotz der zahlreichen Gewitter, welche am Abend und in der Nacht, ins- besondere im Süden uni Nordwesten erfolgten, ist die Temperatur in Deutschland fast allenthalben erheblich gestiegen, und hat die normale meistens dherschritten, jedoch dürfte bei Eintritt west- licher und nordwestlicher Winde von West nach Ost fortschrei- tende Abkühlung zu erwarten sein. In Süddeutschland flelen stellenweise beträchtliche Niederschläge.
Deutsche Seewarte.
Redacteur: J. V.: Siemenroth.
³) Früh Gewitter.
Berlinz:
Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
11“
8-Anzeiger und Königlich Preu
Berlin, Mittwoch, den 24. August
8
nzeiger
130179]
AVerlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Clöner.
des Beutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
X*.
aferar- für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 1
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszaklung
8 u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Deffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements
und Grosshandel. 8 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. . 8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien-Nachrichten. beilage.
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Rudolf Mosse, Haasenstein
Annoncen⸗Bureaux.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Schlächterlehrling Ferdinand Max Eduard Bromby, welcher sich verborgen hält, ist die Unter⸗ suchungshaft wegen Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Stadtvoigteigefängniß zu Berlin, Molkenmarkt 2, abzuliefern. Berlin, den 20. August 1881. König⸗ liche Staatsanwaltschaft am Landgerichte I. Be⸗ schreibung: Alter 18 Jahre, Größe 1,77 m, Statur
äftig, Haare blond, Stirn gewöhnlich, bartlos, Augenbrauen braun, Augen blau, Nas gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Kleidung: schwarz und weiß gesprenkelter Stoffrock, chwarze Tuchhose, schwarzseidene Mütze und Zeug⸗ 8
[30222] 1
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Haus⸗ diener (Arbeiter) Albert Lenz, geboren am 17. Februar 1854 zu Alt⸗Brandenburg, welcher flüchtig ist, ist in den Akten J. II. e. 5. 81. die Untersuchungshaft wegen Betruges verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Stadtvoigtei⸗Gefängnis zu Berlin abzuliefern. Berlin, den 17. Augnst 1881. Königliche Staats⸗ anwaltschaft beim Landgericht sI. Beschreibung: Alter: 27 Jahre, Größe: 1,60 m, Statur: hager, Haare: hellblond, Stirn: gewöhnlich, Bart: dünner blonder Schnurrbart, Augen⸗ brauen: schwach, blond, Augen: blau, Nase: große abichtnasfse, Mund: groß, Zähne: vollständig, Lebichtmase vorstehend, Kinn: spitz, vorstehend, Gesicht: länglich, mager, Gesichtsfarbe: bleich, Sprache: deutsch. Kleidung: hellblauer Rock, graue Hosen, schwarzer Gründerhut. Besondere Kenn⸗ zeichen: fehlen.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der unterm 17. De⸗ zember 1880 hinter den Maurer Wilhelm Kiel⸗ block aus Nowaweß erlassene Steckbrief ist durch dessen Ergreifung erledigt. Potsdam, den 19. August 1881. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen
Landgericht.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. Amtsgericht Hamburg.
Oeffentliche Zustellung.
Der Zimmermeister H. J. Witte, Mühlendamm 80, irs Vollmacht von J. G. Witte Wwe. und Kin⸗ dern, vertreten durch die Rechtsanwälte Drs. Antoine — Feill und Dr. O. Hübener, klagt gegen den Maurermeister Ernst August Theodor Lehmann, Hammerbrookstraße 51 part., jetziger Aufenthalt un⸗ bekannt, wegen einer Forderung vo ℳ 168,75 mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 5 168,75 nebst Zinsen und Kosten, und ladet den Beklagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreits vor das Amtsgericht zu burg auf veen Freitag, den 4. November 1881, . Vormittags hhhhe Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Hamburg, den 20. August 1881. b C. Nitschke, Gerichtsschreiber des Amtsgerichts Hamburg, (irvil⸗Abtheilung IV. 8—
“ E1“ 8 182s1] Oeffentliche Zustellung.
Der Bauer August Basikow zu Cammer, vertreten durch den Justizrath Kuhlmever zu Brandenburg, klagt gegen den Maurermeister A. Hagen, früher zu Lehnin, jetzt ohne bekannten Aufenthalt, aus dem Schuldschein vom 19. März 1880, mit dem Antrage,
den Beklagten zu verurtheilen, an ihn — den Kläger — 1297 ℳ nebst fünf Prozent Zinsen
seit dem 19. März 1880 zu zahlen,
und kadet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Potsdam auf den 15. Dezember 1881, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, 2 2 gedachten richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. .& Zwec. der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Potsdam, den 18. August 1881.
Kellner, 8 8 Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. vie4“
8E1“ b 8 1302111 Oeffentliche Zustellung.
Auf Anstehen von Apollonia, genannt Lina Riel, ledig und ohne Gewerbe in Frankenthal wohnbaft, Gläubigerin, vertreten durch ihren Bevollmächtigten, Geschäftsagenten Carl Wilbelm Koch allda, — wird hiemit, nachdem gegenwärtige Art der Bekannt⸗
ebengedachter Eheleute Peter Bachtler;
drei früher in Oggersheim wohnhaf
nunmehr ohne bekannten Wohn
enthaltsort, angeblich in Amerika
die Abschrift: “
a. einer durch der h hier als Amtsverweser Notärs Forthuber allda am 15. Juli 1880 errich Urkunde, wonach:
obige Eheleute Bachtler bekannten, un
darischer Haftbarkeit an Requirentin als baare
Darlehen 6000 ℳ schuldig geworden zu sein
und sich gleichzeitig verpflichteten, dieses Dar⸗
lehen mit 6 % per Jahr vom besagten 15. Juli
an zu verzinsen, im Falle der Säumniß wieder
6 % Zinsen von den Zinsen zu entrichten, auch
das Darlehen selbst nach vorgängiger viertel⸗
jähriger Kündigung an die Gläubigerin zurück⸗
zubezahlen. „
Ehemann seiner Eigenschaft als
seines minder⸗ h
2 ne T d Ehefrau Bacht⸗
Bachtler in xe
Vater und Vermögensverwalte
jährigen obbesagten Kindes un Bach
ler, von ihrem Ehemann hierzu ermächtigt,
ihrer Gläubigerin die nachbeschriebene, der Eh
frau und Tochter Bachtler gemeinschaftlich g hörige Liegenschaft:
Plan⸗Nr. 26 und 27, — 11 à 93 9m — 35 Dez. — Fläche mit Wohnhaus, er, Stall, Werkstatt, Waschküche, Kegelbahn, Halle und sonstigen Zubehörden, gelegen zu Oggersheim in der Schillerstraße, neben Magenheimer und
der Kapellengasse, —
als Spezialhypotheke bestellt haben,
Bestellung Ehemann Bachtler durch e
K. Amtsgerichte Ludwigshafen am 1. J aufgenommenen Familienrathsbeschluß, di homologirt durch Urtheil des K. Landgerichts Frankenthal vom 8. Juli darauf — autorisirt wurde. 8 8 1
3) Eheleute und Tochter Bachtler sich der soforti⸗ gen Zwangsvollstreckung
unterworfen haben; 1 ö1“
4) der Privatmann Philipp Müller in Oggers⸗ heim die Erklärung abgab, daß er eine jährliche Rente von 514 ℳ 29 ₰ an obige Eigenthümer besagter Liegenschaft, worauf sie privilegirter⸗ maßen laste, anzusprechen habe, zu Gunsten der Gläaubigerin für deren mehrerwähnte Forderung mit Accessorien aber den Vorrang einräume, sich jedoch die lebenslängliche, unentgeltliche Be⸗ wohnung und Benützung der dort bezeichneten Theile der Liegenschaft vorbehalte; “ b. des mehrerwähnten Familienrathsbeschlusses
und landgerichtlichen Urtheiles und c. der der Requirentin am 9. Juni 1881 durch obgedachten Notär Forthuber ertheilten Voll⸗
2⸗ 2⸗
machtsklausel 8 zum Zwecke der Zwangsvollstreckung zugestellt. Frankenthal, 20. August 1881. Der K. Amtsgerichtsschreiber: Trauth. 8
[30214] Oeffentliche Zustellung. Der Bäcker ö“ zu Wesel klagt gegen die Eheleute Schreiber Rudolph Staepel, früher zu Wesel, jetziger Aufenthalt unbekannt, wegen einer Waarenforderung, Gebühren, Auslagen und Reise⸗ kosten, mit dem Antrage auf Zahlung von 54,57 ℳ und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts⸗ ericht zu Wesel auf — 8. November 1881, Vormittags 10 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Koester, 8 Gerichtsschreiber⸗Gehülfe des Königl. Amtszerichts. “ “ [30219] effentliche Ladung. 1 In der Realabgaben⸗Ablöfungs⸗Sache von Roth⸗ wasser, Kreis Görlitz, habe ich zur nachträglichen Vollziehung der am 18./19. Juni 1880 errichteten Rezesse einen Termin auf den 1. November 1881, Vormittags 9 Uhr, in Görlitz, in dem Bureau der Spezialkommission, Blumenstraße Nr. 22. III. Tr. anberaumt, zu welchem der Mitbesitzer des Restvorwerks Grundb. Nr. 150 Rothwasser der ehemalige Forstverwalter Herrmann Rauer, früher in Brostowo bei Friedheim, Kreis Wirsitz, welcher im Mai 1868 nach Amerika gegangen und seit 1870 keine Nachricht von sich gegeben hat — in Gemäß⸗ heit des §. 28 des Gesetzes vom 18. Februar 1880 und der §§. 186, 187 der Deutschen Civil⸗Prozeß⸗ Ordnung unter der Warnung vorgeladen wird, daß bei dessen Ausbleiben angenommen werden wird, er genehmige den Rezeß und die in der Vollziehungs⸗ Verhandlung von den erschienenen Interessenten etwa zu treffenden Verabredungen von gemeinschaft⸗ lichem Interesse, verweigere aber die Vollziehung dieser Urkunden und gewärtige die Ergänzung seiner Unterschrift durch Erkenntniß, unter Zurkastlegramg eines besonderen nach §. 4 des Gesetzes über das Kostenwesen vom 24. Juni 1875 zu bemessenden Pauschsatzes. — Abschrift der zur Vollziehung gekommenenen Re⸗ zesse ist dem Gemeinde⸗Vorstande von Rothwasser jur Kenntnißnahme zugefertigt worden und kann
machung durch Beschluß des K. Amtsgerichts Fran⸗ kenthal, vom Heutigen bewilligt ist: 2 1) Dem Peter Bachtler, Wirth und Küfer, 2) dessen gewerblosen Ehefrau Margaretha Stein⸗
solche dort eingesehen werden. Görlitz, den 4. August 1881. Regierungs⸗Assessor: gez. Horn.
1890” Verkaufs⸗Anzeige nebst Edictalladung.
Sachen des Konsuls W. O. A. Helm zu Emden, Gläubigers, gegen den Kaufmann Sikko Barghoorn in Neunkhausen bei Münster, Schuldner, soll das Letzterem gehörige, im Grundbuch von Emden Comp. 1 Nr. 66 eingetragene, hierselbst in er Klunderborg⸗Straße belegene und „Neu⸗Vorvpom⸗ mern“ genannte Hausgrundstück zwangsweise in dem dazu auf Mittwoch, den 9. November d. Is., 11 Uhr Vormittags, an hiesiger Gerichtsstelle an⸗ beraumten Termine öffentlich versteigert werden. kaufliebhaber werden damit geladen.
Beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts und die Bedingungen können auf der Gerichtsschreiberei des hiesigen Amtsgerichts eingesehen werden. Alle, welche an dem Verkaufsgegenstande Eigen⸗
Ver ge thums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und
sonstige dingliche Rechte, insbesondere
Servituten und Realberechtigungen zu haben ver⸗
meinen, werden aufgefordert, selbige im obigen Ter⸗
mine anzumelden und die darüber lautenden Ur⸗
kunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im
Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zun neuen Erwerber des 1 verloren gehe. Emden, den 16. August 1881. 1 Königliches Amtsgericht, Abth. II.
Bierbach.
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[enl Subhastations⸗Patent. Das dem Rittergutsbesitzer Richard Constan Günther Lentz gehörige, zu Wusterwitz im Kre Soldin belegene, im Grundbuch von den Ritter⸗ gütern Band IX. Blatt Nr. 66 verzeichnete Ritter⸗ gut Wusterwitz nebst Zubehör soll an hiesiger Ge⸗ richtsstelle
den 26. November 1881, Vormittags 10 ½ Uhr, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 1. Dezember 1881, Vormittags 11 Uhr, verkündet werden. ““ Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 1073 ha 61 a 36 qm mit einem Reinertrag von 2116³21% Thlr. und zur Gebäude⸗ steuer mit 8; jährlichen Nutzungswerth von 1191,43 ℳ veranlagt. ““
Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere, das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserer Ge⸗ richtsschreiberei, Abtheilung I., einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ fordert, dieselben zur Vermeidung des Ausschlusses spätestens bis zum Erlaß des Zuschlagsurtheils an⸗ zumelden. 8
Soldin, den 5. August 1881.
Königliches Amtsgericht.
vsee Subhastationspatent und Aufgebot.
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des dem Bäckermeister Friedrich Dörges in Burg⸗ dorf, z. Z. in Hannover, Steinthorstraße Nr. 12 sich aufhaltend, gehörigen Immobiliarvermögens, sollen auf Antrag der Firma Gehrcke & Deppen zu Hildesheim die nachverzeichneten Immobilie des Schuldners Dörges in dem auf 1
Sonnabend, den 1. Oktober 1881,
Morgens 10 Uhr, I“ auf hiesiger Gerichtsstube anstehenden Termine öffent⸗ lich meistbietend verkauft werden.
Die Verkaufsbedingungen liegen auf hiesiger Ge⸗ richtsschreiberei zur Einsicht aus. B
Alle, welche an die unten verzeichneten Immo⸗ hilien Eigenthums⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ oder andere dingliche Rechte, insbesondere Servituten oder Realberechtigungen zu haben vermeinen, haben solche im obigen Termine unter der Verwar⸗ nung anzumelden, daß die nicht gemeldeten Rechte im Verhältnisse zum neuen Erwerber verloren gehen.
Bezeichnung der Immobilien:
1) Wohnhaus Nr. 7 an der Wallstraße in Burg⸗ dorf nebst dazu gehörigem Hofraum von 2 a 76 qm.,
2) Garten im Lampenmühlenfelde vor Burgdorf 7 a 60 qm baltend und .
3) Wiese daselbst belegen von 10 a 77 qm.
Burgdorf, 12. August 1881. 1
Königlich Preußisches Amtsgericht, Abth. III.
Culemann. [30213] Auszug. 2
In Sachen der zu Bickenbach bei Ründeroth wohnenden geschäftslosen Caroline, geborne Jaeger, Ebefrau des daselbst wohnenden Händlers Christian Kiehm, durch Beschluß des Kgl. Landgerichts in Cöln vom 8. Februar 1881 zum Armenrechte zuge⸗ lassen; Klägerin vertreten durch Rechtsanwalt Justiz⸗Rath E. Zimmermann in Cöln, gegen den vorgenannten Christian Kiehm, Händler, zu Bicken⸗ bach bei Ründeroth wohnend, Beklagten, hat Klä⸗ gerin unter Bestellung des Unterzeichneten zu ihrem Anwalte, gegen den Beklagten, durch Akt des Ge⸗ richtsvollziehers Partenheimer in Cöln vom 23. Juli 1881, Klage zum hiesigen Kgl. Landgerichte erhoben
3) der Margaretha Bachtler, minderjährige Tochter
„Königl. Landgericht wolle die zwischen der Klägerin und ihrem Ehemanne Christian Kiehn estehende eheliche Gütergemeinschaft für aufge⸗ löst erklären und an deren Stelle völlige Gü⸗ tertrennung aussprechen, die Parteien zum Zwecke der Liquidation und Auseiandersetzung vor einen Notar verweisen und dem Beklagten die Kosten zur Last legen.“ Zur mündlichen Verhandlung ist die er III. Civilkammer des hiesigen Kgl. Landg s voꝛ 10. November 1881 anberaumt. Cöln, den 25. Juli 1881.
Der klägerische Rechtsanwalt:
E. Zimmermann,
s 8 88 tehender Auszu
Auszu S; 8 8 . SIZ Die zu Cöln wohnende slose Margaretha, geb. Stüsser, Ehefrau des gegenwärtig im Konkurs⸗ zustande befindlichen Kaufmannes Georg Fuß, ver⸗ treten durch Rechtsanwalt Bulich zu Cöln, klagt
LUanEI— ullg gegen
—
1) ihren genannten Ehemann Georg Fuß, 2) den Rechtsanwalt Carl Custodis, zu Cöln
wohnend, Verwalter des Konkurses von mit dem ö zwischen den Eheleuten Georg Fuß bestehende eheliche Gütergemeinschaft für auf⸗ geloͤst zu erklären, statt dessen vollständige Güter⸗ trennung verordnen. Bö“
Termin zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits ist anberaumt vor der II. Civilkammer des Kgl. Landgerichts zu Cöln auf den 19. Oktober 1881, Morgens 9 Uhr.
Cöln, 20. August 1881. Für die Abschrift: Bulich, Rechtsanwalt.
Veröffentlicht: 2 Der Gerichtsschreiber des Kgl. Landgerichts: 1 Breuer.
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30223 88 Auszug. Aufgebot, betreffend die von Christian Heusinger zu Hermannsfeld beantragte Todes⸗ erklärung 6 seines Bruders, des seit 1852 nach Amerika ge⸗ wanderten Eduard Heusinger von Hermannsfeld, Kreis Meiningen, geboren den 13. August 1832, Sohns des Georg Heusinger und der Eva Marie Heusinger, geb. Grahner daselbst. Aufgebotstermin vor H. Amtsgericht Abtheil. I. hier: . Freitag, 10. März 1882, Nachm. 4 Uhr. Eröffnung des Ausschlußurtheils: Freitag, 17. März 1882, Nachm. 4 Uhr. Meiningen, den 14. August 1881. Die Gerichtsschreiberei des Herzogl. Amtsgerichts: Zetzsche.
[30207] SOeffentliche Aufforderung.
Auf Antrag vom 31. Mai If. Js.
Gerichtsbeschlusses vom Heutigen ergeht an Mar S hil., geb. aus
und gemäß
Carl Schulz, Dr. Königssee in später zu 2 Wien, München, zuletzt in Würzburg, nun unbekannten Aufenthalts, welcher seine Ehefrau Johanna, geb. Dürnbeck, aus Bruck an der Leitha, z. Zt. Volksschullehrerin in Wien, am 25. September 1879 dahier verlassen hat, die Aufforderung zu seiner genannten Ehefrau zurückzu⸗ kehren, widrigenfalls er die Erhebung der Ehe⸗ scheidungsklage wegen böslicher Verlassung zu ge⸗ r ee 1a henti ins
ürzburg, am 12. August 1881.
Gechrsschrelberei des Kgl. Amtsgerichts I.
Baumüller.
1802042 Ausschlußurtheil.
Die nachgenannten Personen, nämlich:
1) Traugott Cyriar aus Friemar,
2) Carl Constantin Haehner daher,
3) Susanne Marie Charlotte Nicolai, geb. Cvriar,
gebürtig aus Hausen, Ehefrau des Hufschmieds
Nicolai, zuletzt in Warza wohnhaft gewesen, welche sich seit länger als 10 Jahren aus ihrer Heimath entfernt haben und von denen seit dieser Zeit keinerlei Nachricht eingegangen ist, werden, nachdem das Aufgebotsverfahren in legaler Weise stattgefunden hat und da sie in dem Aufgebotstermine nicht erschienen sind, auf gestellten Antrag für todt erklärt und ihr im hiesigen Herzogthum befindliches Vermögen von ad 1) 992 ℳ, ad 2) 1900 ℳ, ad 3) 1000 ℳ wird ihren Erben, soweit sie sich im heuti⸗ gen Aufgebotstermin in Person, hezw. durch Bevoll⸗ mächtigte gemeldet 2 82 soweit sie sich zu legitimiren vermögen, überlassen.
Etwa noch vorhandene Erbberechtigte werden, da sie sich im heutigen Termine nicht gemeldet haben, mit ihren Erbansprüchen ausgeschlossen. Eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gegen das eeg,-“ . Ir. JIans
otha, den 12. Juli 1881. 2 P baer Herzogl. S. Amtsgericht. VIII. 8 8 gez. Walther. Beglaubigt: Khürschner, als Gerichtsschreiber des Herzogl. S. Amtsgericht VIII. zu Gotha.
mit dem Antrage: