2) Das Comité behält sich das Recht vor, ungeeignete Gegenstände zurückzuweisen.
3) Raum für Ausstellungsgegenstände des Auslandes und der Kolonien wird kostenfrei gewährt.
4) Aussteller dürfen Einrichtungen machen zur Ein⸗ fassung und Aufstellung ihrer Gegenstände, werden aber ver⸗ antwortlich gemacht für die Entfernung derselben am Schluß der Ausstellung und für nöthige Reparatur nach Ermessen des Superintendenten für etwa verursachten Schaden. Keine Ein⸗ fassungen dürfen höher als 12 Fuß sein.
5) Tafeln, nach einem gleichförmigen, von dem Comité genehmigten Muster, sind in den Arkaden in einer Höhe von 12 Fuß vom Boden zu befestigen; die Aufschriften sind auf schwarzem Grunde mit goldenen Buchstaben, die nicht über 10 Zoll hoch sein dürfen, zu machen.
6) Ausstellern wird erlaubt, Personen anzustellen, die ihre Gegenstände erklären und dürfen diese Gehülfen Aufträge entgegennehmen und ausführen.
7) Das Comité hält sich nicht verantwortlich für die Sicherheit der ausgestellten Gegenstände, und die Kosten des Transportes derselben nach und von der Ausstellung müssen von den Ausstellern selbst getragen werden.
8) Die ausgestellten Gegenstände dürfen nicht vor dem Ende der Ausstellung entfernt werden.
9) Die Ausstellungsgegenstände müssen mit deutlichen Etiquetten versehen sein nach Form eines gegebenen gewählten Musters, markirt mit dem Anfangsbuchstaben der Sektion nach dem angewiesenen Raume.
10) Ausstellungsgegenstände werden an solchen Eingän⸗ gen, als vom Ober⸗Inspektor angeordnet, am und nach dem Montag, Oktober 3., empfangen werden und müssen alle Vor⸗ bereitungen spätestens bis Sonnabend, Oktober 22., vollständig beschafft sein. Alle Gegenstände nebst Zubehör müssen inner⸗ halb 10 Tagen nach dem Schluß der Ausstellung wegge⸗ räumt sein.
11) Den Ausstellern und ihren Gehülfen werden Einlaß⸗ karten auf Ansuchen gewährt werden.
12) Keine Gesuche für Raum können später als den 30. August angenommen werden.
13) Diejenigen Personen, welche Prüfung ihrer Aus⸗ stellungsgegenstände wünschen, müssen vollständige schriftliche Details der Prüfung nicht später als den 31. August ein⸗ senden. Formulare werden zu diesem Zwecke verabfolgt werden.
Die betreffenden Gesuche sind an den Direktor der Aus⸗ stellung, Herrn Gilbert R. Redgrave, Ausstellungsgebäude, Queen'’s Gate, South Kensington, zu richten.
— Die im Reichs⸗Eisenbahn⸗Amte aufgestellte, in der gestrigen Ersten Beilage veröffentlichte Uebersicht der Betriebs⸗Ergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat Juli d. Js. ergiebt für die 64 Bahnen, welche auch schon im entsprechenden Monate des Vorjahres im Betriebe waren und zur Vergleichung gezogen werden konnten, nachstehende Daten: (Die preußischen Staats⸗ bahnen und vom Staate für eigene Rechnung verwalteten Bahnen sind dabei als ein Bahnkomplex betrachtet, weil durch die am 1. April d. Js. eingetretene veränderte Bezirks⸗ eintheilung ein Vergleich bei den einzelnen Verwaltungsbezirken nicht durchweg zu ermöglichen war.)
Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen war im Juli d. J.: a. beim Vergleiche derprovisorischermit⸗ telten Ergebnisse des laufenden Jahres mit dem Definitivum des Vorjahres: im Ganzen (mit 28 881,15 km Betriebslänge) bei 38 Bahnen mit zusammen 21 391,13 km höher und bei 26 Bahnen mit zusammen 7490,02 km niedriger als in demselben Monate des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriecbslänge bei 37 Bahnen mit zusammen 21 247,89 km höher und bei 27 Bahnen mitzusammen 7633,26 km (darunter 7 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) niedriger als in demselben Monate des Vorjahres; b. beim Ver⸗ gleiche derprovisorisch ermittelten Ergebnisse des laufenden Jahres mit den im Vorjahre ermittelten provisorischen Angaben: im Ganzen (mit 28881,15 km Betriebslänge) bei 43 Bahnen mit zusammen 23 986,18 km höher und bei 21 Bahnen mit zusammen 4894,97 km niedriger, als in demselben Monate des Vorjahres, und auf das Kilo⸗ meter Betriebslänge bei 42 Bahnen mit zusammen 23 514,60 km höher und bei 22 Bahnen mit zusammen 5366,55 km (darunter 6 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) geringer, als in demselben Monate des Vorjahres.
ie Einnahme aus allen Verkehrszweigen war vom 1. Januar bis Ende Julid. J. a. beim Vergleiche der provisorisch ermittelten Ergebnisse des lau⸗ fenden Jahres mit dem Desinitivum des Vorjahres: im Ganzen (mit 28 881,15 km Betriebslänge) bei 28 Bahnen mit zusammen 17 979,57 km höher und bei 36 Bahnen mit zu⸗ sammen 10 901,58 km geringer als in demselben Zeitraume des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge bei 26 Bahnen mit zusammen 15 982,09 km höher und bei 38 Bahnen
mit zusammen 12,899,06 km (darunter 10 Bahnen mit vermehrter
Betriebslänge) geringer als in demselben Zeitraume des Vor⸗ jahres, b. beim Vergleiche der provisorisch ermit⸗ telten Ergebnissemit den im Vorjahre ermittelten
rovisorischen Angaben: im Ganzen (mit 28 881,15 km Betriebblan e) bei 34 Bahnen mit zusammen 21 590,72 km höher und bei 30 Bahnen mit zusammen 7290,43 km geringer als in demselben Zeitraume des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebsläange bei 31 Bahnen mit zusammen 19 359,81 km höher und bei 33 Bahnen mit zusammen 9521,34 km (darunter 10 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) geringer, als in dem⸗ selben Zeitraum des Vorjahres.
Bei den unter Staatsverwaltung stehenden Brivatbahnen, ausschließlich der vom Staate für eigene echnung verwalteten Bahnen, betrug Ende Juli d. J. das
gesammte konzessionirte Anlagekapital 1212606 500 ℳ (409 350 900 ℳ Stammaktien, 45 450 000.ℳ Prioritäts Stamm⸗ aktien und 757 805600 ℳ Prioritäts⸗Obligationen) und die Länge derjenigen Strecken, für welche das Kapital bestimmt ist, 4090,22 km, so daß auf je 1 km 296 465 ℳ entfallen.
den unter Privatverwaltung stehenden Privatbahnen betrug Ende Juli d. J. das gesammte konzessionirte Anlagekapital 1 401 109 943 ℳ 556 019 950 ℳ Stammaktien, 216 576 900 ℳ Prioritäts⸗ Stammaktien und 628 513 093 ℳ *Prioritäts⸗Obligationen) und die Länge derjenigen Strecken, für welche dieses Kapi⸗ tal bestimmt ist, 6966,31 km, so daß auf je 1 km 201 127 ℳ entfallen.
Baden. Karlsruhe, 24. August. (Cöln. Z.) Für die Versammlung der deutschen Anwälte am 12. und 13. September d. J. zu Heidelberg stehen folgende Gegen⸗
stände auf der Tagesordnung: 1) die Erfahrungen des Anwaltstandes auf dem Gebiete der Reichs Justizgesetze; 2) das Verhältniß des Vorstandes der Anwaltskammer zum Präsidenten des Ober⸗Landesgerichts und zur Staatsanwalt⸗ schaft; 3) die Frage der Fürsorge für dienstunfähige Rechts⸗ anwälte und Hinterbliebene von Rechtsanwälten; 4) die
Rechnungsablegungen; 5) Neuwahl des Vorstandes des Anwaltvereins.
Württemberg. Stuttgart, 22. August. Der „Fest⸗ ausschuß für die deutsche Nationalfeier“ hat folgen⸗ den Aufruf erlassen: „Mitbürger! Am 2. September soll in unserer Stadt, wie überall in deutschen Landen, das National⸗ fest in üblicher Weise gefeiert werden, das Festprogramm wird in Bälde veröffentlicht. Es erscheint uns als eine heilige pa⸗ triotische Pflicht, die Erinnerung an die glorreichen deutschen Waffenthaten, durch welche die Einigung unseres Volkes blutig erstritten ward, sowie die opferwillige Liebe zu unserem deut⸗ schen Vaterlande im Herzen unseres deutschen Volkes und namentlich unserer Jugend zu erhalten und zu befestigen. In diesem Sinne laden wir unsere Mitbürger herzlich ein, durch zahlreiche Theilnahme und Unterstützung dem deutschen Na⸗ tionalfeste seine volle segensreiche Weihe zu geben.“
„Schloß Friedrichshafen, 24. August. Der König ist heute Vormittags von hier abgereist, um sich über Krauchenwies, wo Se. Majestät vem Fürsten und der Fürstin von Hohenzollern einen Besuch abstattet, für einige Zeit nach Bebenhausen zu begeben.
Hessen. Darmstadt, 25. August. Der Namens⸗ tag des Großherzogs wurde gestern Abend durch einen Zapfenstreich eingeleitet. Heute in der Frühe fand Tages⸗ reveille statt. Die öffentlichen Gebäude, die Kirchen und städti⸗ schen, wie andere Gebäude sind mit Fahnen geschmückt.
X““ “ 82
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 24. August. Aus Bruck a. d. Leitha wird der „Pr.“ heute telegraphisch gemeldet: Der Kaiser ist heute früh 3 Uhr hier eingetroffen und hat sich direkt in die Burg begeben. Der späten Nachtstunde halber war jeder Empfang verbeten. Um 7 Uhr früh verfügte sich Se. Majestät in Begleitung einer zahlreichen Suite nach Regelsbrunn zu dem dort stattfindenden Manöver. Den Uebungen werden auch die Erzherzöge Albrecht und Wil⸗ helm, welche bereits gestern hier anlangten, beiwohnen.
Pest, 25. August. Im Ministerium des Innern werden — wie die „Budapester Correspondenz“ erfährt — jetzt ein⸗ gehende Studien über die Verwaltungsgerichtsbarkeit gepflogen, da der Minister des Innern dem Abgeordneten⸗ hause in der nächsten Session des Reichstags einen Gesetz⸗ entwurf über die Errichtung eines Verwaltungsgerichtshofes zu unterbreiten gedenke. Diese Vorlage, sowie die bereits früher erwähnten Gesetzentwürfe über die Erhöhung der Do⸗ tationen für die Komitate und über die Feststellung der Quali⸗ fikation der Komitatsbeamten würden die Reform der Ver⸗ waltung inauguriren.
Großbritannien und Irland. London, 24. August. (Allg. Corr.) Die Königin verließ gestern Abend in Be⸗ gleitung der Prinzessin Beatrice und des Herzogs von Con⸗ naught Schloß Osborne und begab sich nach Edinburg, wo⸗ selbst Ihre Majestät heute Morgen eintreffen und im Holy⸗ roadpalast Aufenthalt nehmen wird. Nach Abhaltung der am 25. d. M. stattfindenden Freiwilligenheerschau wird die Königin noch bis Freitag Abend in Edinburg bleiben und sich dann nach Balmoral begeben, wo Ihre Majestät wie ge⸗ wöhnlich den Herbst zubringen wird.
Mr. Herbert Gladstone, der sich anläßlich seiner Ernennung zum Lord des Schatzamtes einer Neuwahl für Leeds unterziehen mußte, wurde gestern unbeanstandet wiedergewählt.
Im Indischen Amt zu London ist folgende, vom 23. d. datirte Depesche vom Vizekönig von Indien ein⸗ gegangen:
„Der hier anwesende Abgesandte aus Kabul hat von dort einen vom 13. d. datirten Brief 22 worin mitgetheilt wird, daß die im vorigen Monat in Karez⸗i⸗Atta besiegten Truppen des Emirs sich bei Khelat⸗i⸗Ghilzai gesammelt haben, daß zwei weitere Regimenter von Kabul nach Khelat als Vorhut unterwegs sind und der Emir selber mit Truppen und Artillerie außerhalb Kaluß in Deh Muzang am 11. d. ein Lager bezogen hat. Diese Meldung bedarf der Bestä⸗ tigung von unabhängiger Seite.“
— 25. August. (W. T. B.) Das Unterhaus hat heute die Finanzbill in dritter Lesung genehmigt und sich so⸗ dann bis nächsten Sonnabend vertagt, wo der Schluß der Session stattfinden wird.
Das Oberhaus erledigte die erste Lesung der Finanz⸗ bill, welche alle weiteren Stadien in Oberhause morgen passiren soll.
Amtlichen Meldungen zufolge ist Aziz Khan mit Infanterie, Kavallerie und Geschützen in Khelat⸗i⸗Ghilzai eingetroffen.
Frankreich. Paris, 25. August. (W. T. B.) Gam⸗ betta erklärt in einem an die Wähler des 20. Arron⸗ dissements gerichteten Schreiben, daß er die Wahl im ersten Wahlbezirke von Belleville annehme und auf das Wahlmandat des zweiten Wahlbezirks von Velleville verzichte. Nachdem er im ersten Wahlbezirk mit absoluter Majorität ge⸗ wählt worden sei und im zweiten Wahlbezirke die relative Majorität erhalten habe, halte er es für unnöthig, sich einer weiten Probe zu unterziehen und für würdiger, schon jetzt eine Option auszusprechen. Wir werden, heißt es in der Zuschrift weiter, beharren bei der Politik der regelmäßigen und successiven Fortschritte, indem wir Alles vom Willen des Landes, nichts von der Gewalt erwarten, und indem wir alle Utopisten und Reaktionäre zurückweisen. Am Schluß des * werden die Wähler des zweiten Wahlbezirks von Belleville aufgefordert, einen der Republik ergebenen Diener aus ihrer Mitte zu wählen.
— 25. August, Abends. (W. T. B.) Das Ergebniß der hier vorgenommenen Deputirtenwahlens ist heute offiziell verkündet worden; nach demselben haben Gambetta in dem zweiten Wahlbezirke des 20. Arrondissements 54 Stimmen an der absoluten Majorität gefehlt; Gambetta ist mithin nur in dem ersten Wahlbezirke des 20. Arrondissements gewählt.
Türkei. Konstantinopel, 25. August. (W. T. B.) Die Delegirten der ausländischen Gläubiger der Türkei, Bourke und Valfrey, sind heute hier eingetroffen.
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Dänemark. Kopenhagen, 23. August. (Hamb. Corr. Das Landsthing beschäftigte sich heute in 1.2 Lefun⸗ mit dem Budget. Ploug eröffnete die Debatte, indem er kurz die von ihm Namens der Majorität des Things einge⸗ brachten Aenderungsanträge motivirte. Dieselben gehen dar⸗ auf hinaus, daß das Landsthing seinen ursprünglichen Stand⸗ punkt hinsichtlich der folgenden 4 Punkte aufrecht erhält: die Theuerungszulage mit der Maximalgrenze von 4400 Kronen anstatt, wie das Folkething beschlossen hat, 2500 Kronen, den Staatszuschuß von 136 000 Kronen (anstatt 50 000 Kronen) für die Universität, den Beginn des Baues einer Panzerbatterie von der „Helgolands“⸗Klasse und die Bewilligung von 100 000 Kronen als ersten Beitrag zum Bau eines größeren, schnellen Torpedo⸗ bootes. Dagegen ist nicht beantragt worden, die im Uebrigen vom Folkething gestrichenen extraordinären militärischen Be⸗ willigungen wieder herzustellen. Ploug wies in seinem Vor⸗ trag darauf hin, daß das jetzige Budget 12 Mal im Folke⸗ thing und 9 Mal im Landsthing berathen worden sei und zweimal die Auflösung des Folkethings veranlaßt habe. Jetzt liege es dem Landsthing zum zehnten Male vor, ohne daß das Folkething Rücksicht auf die Majorität des Landsthings oder des gemeinsamen Ausschusses genommen habe. Falls es sich in dem Streit um Prinzipienfragen von großer Bedeu⸗ tung vom Standpunkt des Folkethings handelte, dann sei diese Ausdauer begreiflich, aber dieses sei, wie die Linke stets erklärt habe, nicht der Fall. Im weiteren Verlaufe seiner Rede deutete Ploug ein ferneres Entgegenkommen an, wenn zuvor eine Sicherheit dafür gegeben würde, daß das Folkething ebenfalls Zugeständnisse machen wolle. Ganz unmöglich sei es aber für das Landsthing, vor dem Folke⸗ thing, wie die Dinge jetzt ständen, zurückzuweichen. Der Con⸗ seilspräsident erklärte alsdann kurz, daß die Regierung das Budget mit den von Ploug beantragten Aenderungen annehmen könne. Schließlich sprach noch ein Mitglied der Linken des Things für die Annahme des Budgets in der vom Folkething beschlossenen Fassung, während ein Mitglied von der Rechten überhaupt nichts von einem Entgegenkommen des Landthings wissen wollte. Letzteres Mitglied (Carlsen) stimmte auch gegen die Ueberweisung des Budgets zur dritten Lesung, die mit 49 Stimmen beschlossen wurde und über⸗ morgen stattfinden wird. Die Plougschen Aenderungsanträge wurden mit 50 gegen 10 Stimmen angenommen.
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Amerika. Washington, 25. August. (W. T. B.) Nach dem heute Mittag ausgegebenen Bulletin über das Be⸗ finden des Präsidenten Garfield hatte das Fieber zu⸗, die Drüsengeschwulst noch nicht abgenommen. Der Puls war 112. Dr. Boynton hat offiziös geäußert, es sei keine Besse⸗
prung in dem Befinden des Präsidenten eingetreten; der Zu⸗
stand des Blutes und die außerordentliche Schwäche gäben zu Besorgnissen Anlaß. Dr. Bliß meinte, der Zustand hätte sich zwar nicht verschlimmert, doch sei er durchaus kein ermuthi⸗ gender. — Ein um 4 Uhr 20 Minuten veröffentlichtes Bulletin meldet: Der Magen funktionirt fortdauernd gut, der Puls ist etwas niedriger. — Nach einem Bulletin von 6 ½ Uhr Abends war keine weitere Veränderung in dem Befinden des Präsidenten eingetreten.
— 25. August, Abends 10 Uhr. (W. T. B.) Privat⸗ nachrichten aus dem Weißen Hause zufolge hat das Befinden des Präsidenten Garfield eine ungünstige Wendung genom⸗ men. Die Drüsengeschwulst ist gefahrdrohend geworden. Falls nicht binnen 24 Stunden ein günstiger Wechsel eintritt, wird das Schlimmste befürchtet.
Afrika. Egypten. Aus Alexandrien meldet „Reu⸗ ters Bureau“ unter dem 23. d. M.: „Der Gouverneur des Sudan meldet auf telegraphischem Wege weitere Einzelheiten über den jüngst in dieser Provinz stattgehabten Kampf. Etwa 200 Fanatiker unter einem Scheich Mohammed, der verkündigte, daß er der „versprochene Prophet“ sei, griffen zwei Compagnien egyptischer Truppen an, und in dem sich entspinnenden Kampfe wurden 120 Mann der letzteren ge⸗ tödtet. Scheich Mohammed überschritt hierauf den Fluß. Eine 222 Truppenabtheilung ist zu seiner Verfolgung entsendet worden.“
Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.
Tunis, Freitag, 26. August. Die zur Untersuchung der Vorgänge bei der Einnahme von Sfarx bestimmte Kommission ist nunmehr definitiv konstituirt und besteht aus 3 Panzerschiff⸗ Kommandanten — einem französischen, einem englischen und einem italienischen, — welche dem Bombardement von Sfax beiwohnten, ferner aus einem von dem General Logerot er⸗ nannten französischen Offizier, einem Delegirten des französi⸗
schen Konsulats in Tunis und einem tunesischen Beamten.
Statistische Nachrichten.
Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 14. August bis inkl. 20. August cr. zur Anmeldung gekommen: 135 CEheschließungen, 822 Lebendgeborene, 43 Todtgeborene, 679 Sterbefälle. b
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Altpreußische Monatsschrift, neue Folge Band.) Der Neuen Preußischen Provinzial⸗Blätter 4. - LXXXIV. Band.) q von Rudolf Reicke und Ernst
ichert. 3. und 4. Heft. (April — Juni.) Königsberg i. Pr. Ver⸗ lag von Ferd. Bevers Buchhandlung 1881. — In dem vorliegenden Heft der Zeitschrift findet sich unter vielen anderen interessanten Beiträgen ein Abdruck der Rede „De Medicina corporis quae Philosopbhorum est“ oder über die These: Curandum esse, ut sit mens sana in corpore sano, mitgetheilt von Johannes Reicke. Diese Rede ist wahrscheinlich für die akademische Feier des Rektoratswechsels im Jahre 1786 oder 1788 bestimmt gewesen, da Kant sonst wohl keine Veranlassung gehabt hat, eine derartige lateinische Rede zu halten. Ohnehin achtete ja der große Denker, woran auch in den die Publikation einleitenden Worten erinnert wird, die Redekunst nicht sehr hoch. Er schätzte zwar die Wohlredenheit; Beredsamkeit aber war ihm weiter nichts als die Kunst zu überreden, den Zuhörer zu 24— Er ging sogar so weit, zu sagen: sie sei die Beflissen⸗ heit, andere zu täuschen, zu überlisten, damit das, was doch keine überzeugenden Beweisgründe seien, wenigstens dafür angesehen werde. — Eine andere interessante Publikation sind die von M. Perlbach mit⸗
Folge
getheilten, bisher ungedruckten preußischen Urkunden aus polnischen und englischen Archiven. Sie sind bei den Vorarbeiten für die Her⸗ ausgabe des Pommerellischen Urkundenbuchs, welches als erste größere Publikation des Westpreußischen Geschichtsvereins sich unter der Presse befindet, aus verschiedenen Archiven, namentlich in Warschau, Krakau und Wlockawek zu Tage gekommen und betreffen die Ge⸗ schichte des deutschen Ordensstaates im 13. und 14. Jahrhundert. Spezieller beziehen sich zwei von den mitgetheilten 18 Nummern auf die Stellung des Ordens zu England, während zwei andere den ältesten Handelsverkehr Preußens mit dem Inselreiche illustri⸗ ren; sechs Urkunden betreffen das Verhältniß des Bischofs von Cujavien zum deutschen Orden im Culmer Lande. In einer Bulle vom 7. August 1254 ermahnt Papst Innocenz IV. das Kreuz⸗ heer in Preußen, den deutschen Orden in der Bekämpfung der Heiden zu unterstützen. Eine andere Urkunde Ottokars von Böhmen vom 17. Januar 1255, enthaltend die Bestätigung des Ordensprivilegs von 1222, erbringt den Beweis, daß der König auf seiner Kreuzfahrt in der That bis ins Herz des Ordenslandes vorgedrungen ist. Das letzte Dokument endlich, vom 13. Dezember 1310, schildert ausführ⸗ lich den Hergang bei der Wahl des Bischofs Johannes Clare von Samland und verbreitet über die Politik des Erzbischofs von Riga während seines Streits mit dem Orden neues Licht. — Ferner bringt das Heft den Schluß der Beiträge zum Leben von Christian Jacob Kraus, herausgegeben von Dr. Gottlieb Krause, und eine 7. Fortsetzung der umfangreichen etymologischen Arbeit über die Orts⸗ und Per⸗ sonen⸗Namen der Provinzen Ost⸗ und Westpreußen, von Ferdinand Hoppe, Gymnasiallehrer in Gumbinnen. — Kunstgeschichtlich interessant ist die Beschreibung der merkwürdigen alten Holzkirche zu Reichenau in Ostpreußen und des darin befindlichen altdeutschen geschnitzten und bemalten Altarschreins vom Jahre 1518, von A. Dorgerloh⸗ Gablauken. Die Kirche mit ihrem freistehenden Holzthurme erinnert an ähnliche schwedische Baulichkeiten und wird von dem Verf. ihrer Entstehungszeit nach in den Anfang des 16. Jahrhunderts gesetzt. Sie ist ganz schlicht und ohne jedes Ornament. Um so werthvoller aber ist dagegen der erwähnte ziemlich gut erhal⸗
tene Schrein, in welchem, der gegebenen Beschreibung nach, die an
Alterthümern dieser Art sehr arme Provinz ein Kunstwerk hohen Ranges besitzen würde. Die 3 großen aus Holz geschnitzten Figuren, welche die Krönung Mariae durch Gottvater und Christus dar⸗ stellen, sowie die 8 Bilder, welche das Leben Mariae und Christi zum Gegenstande haben, sollen auf alte gute Meister hinweisen. Drei autographirte Blätter, welche die Kirche und den Altarschrein skiz⸗ ziren, sind dem Aufsatz beigegeben. — Aus dem weiteren Inhalt seien die Beiträge über die 7 Brücken in Königsberg, von G. Th. Hoff⸗ heinz, und zum altpreußischen Enchiridion, von Dr. F. Bechtel, er⸗ wähnt. Dann folgen Bücherkritiken und Referate über die in den Sitzungen der Alterthumsgesellschaft Prussia im verflossenen Jahre gehaltenen Vorträge. Im Anhang macht Adalbert Bezzenberger unter der Ueberschrift: „Scharnhorst als Recensent“, interessante Mit⸗ theilungen über die Mitarbeiterschaft des berühmten Feldherrn an den Göttingischen Gelehrten Anzeigen, indem er einen Brief desselben vom Jahre 1808 beifügt.
Secwerbe und Handel.
(Lpz. Ztg.) Aus Anlaß ihres 50 jährigen Bestehens hat die Lebensversicherungs⸗Gesellschaft zu Leipzig eine Fest⸗ und Erinnerungsschrift veröffentlicht: „Die Begründung und fünfzig⸗ jährige Wirksamkeit der Lebensversicherungs⸗Gesellschaft zu Leipzig“ (Leipzig, Druck von Philipp Reclam jun.). Bei dem lebhaften An⸗ theil, den die gedachte, in einer bewegten, an und für sich einem der⸗ artigen Unternehmen wenig günstigen Zeit ins Leben gerufene Gesell⸗ schaft an der Entwickelung des deutschen Lebensversicherungswesens und Geschäfts genommen hat, sind diese Mittheilungen von allge⸗ meinerem Interesse. Von der stetig wachsenden Ausdehnung der Ge⸗ sellschaft, die insbesondere in den letzten zwei Jahrzehnten einen ganz enormen Zuwachs an versicherten Mitgliedern sich erworben hat, legen folgende Ziffern Zeugniß ab. Der Mitgliederstand der Gesellschaft belief sich
Ende 1840 auf
„ 1850
2 856 Personen mit ℳ
10 781 400 Vers.⸗Summe 4 424
„ 5 1 6560 509
1860 „ 5 404 4686900 ¹“* CAEEE11P16p 1u 1880 „ 30 310 „ „ 160 094 800 8 — Am 20. d. M. hat eine Sitzung des Verwaltungsrathes der Privatbank zu Gotha stattgefunden, in welcher die Bilanz für das I. Semester d. J. vorgelegt worden ist. Darnach hat das Ge⸗ schäft der Bank in diesem Zeitraume einen Reingewinn von circa 215 000 ℳ ergeben.
— Der Aufsichtsrath des Consolidirten Braunkohlen⸗ Bergwerks Marie bei Atzendorf hat die Dividende pro 1880/81 nach den Abschreibungen auf 3 % festgesetzt. 1““
— Die Rybinsk⸗Bologoje Eisenbahn⸗Gesellschaft beruft für den 20. Oktober cr. eine ordentliche und eine außerordentliche Generalversammlung ein. In der ersteren gelangen die üblichen Gegenstände der Tagesordnung zur Abstimmung, während in der außerordentlichen Sitzung der Aktionäre über die Erhöhung des bis⸗ herigen Kredits 1.9 1 500 000 Rbl. auf 2 000 000 Rbl. Beschluß
efaßt werden soll. 8 Brüssel, 25. August. (W. T. B.) Die Nationalbank hat ihren Diskont von 3 ½ auf 4 % erhöht. 8 b
London, 25. August. (W. T. B.) Bei der gestrigen Woll⸗ auktion waren australische Wollen unverändert, Kapwollen durch⸗ schnittlich ½ d. niedriger als beim Schluß der letzten Auktion, fehler⸗ haft gewaschene Wollen ½— 1 d. niedriger.
Paris, 25. August. (W. T. B.) Die reich hat ihren Diskont auf 4 % erhöht.
Bukarest, 25. August. (W. T. B.) Das amtliche Blatt veröffentlicht die von der Regierung genehmigten Statuten des Rumänischen Crédit mobilier und der Rumänischen Baugesellschaft. 1
Verkehrs⸗Anstalten. 8
Triest, 25. August. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Achille“ ist heute Mittag aus Konstantinopel hier eingetroffen. New⸗York, 25. August. (W. T. B.) Der Hamburger ostdampfer „Thuringia“ hat Kap Lizard passirt. — Der ampfer „France“ von der National⸗Dampfschiffs⸗ Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.
Bank von Frank⸗
Berlin, 26. August 1881. Nach einer Mittheilung der Königlich italienischen Regie⸗
rung sind bei Personen, welche verdächtig sind, auf den ita⸗
lienischen Eisenbahnen Diebstähle verübt zu haben, die nüücg eeeen beiden Verzelchniffen auf⸗ geführten Gegenstände mit Beschlag belegt worden, deren Eigenthüͤmer bisher nicht haben ermittelt werden können. Wegen Erhebung und Begründung ihrer Eigenthums⸗ ansprüche haben sich die Interessenten bezüglich der in der Liste A. verzeichneten Gegenstände an die Präfektur zu Pisa, bezüglich der in der Liste B. verzeichnete die Quästur zu Florenz zu wenden. 8
A 2 .“
1) Eine kleine runde rothe Pappschachtel, in elcher Folgendes ge⸗ funden wurde: 1
2) Ein Uhrgehänge mit Halbedelstein (grau) auf dem eine Frauen⸗ estalt eingeschnitten ist. .
3) 88 goldener Knopf, in dessen Mitte 4 Brillanten 1“]
ein Korallenkügelchen von
Ein kleines Kofferchen mit Blumen bemalt, darin
Eine goldene Nadel mit rothem Stein und päpstlichen Gold⸗ münzen. —
Eine goldene schuppenartig gearbeitete Kette mit Schloß (für Damen). 11““ Eine kleine goldene Kette aus kleinen in einander verflochtenen Ringen mit 2 Knoten nebst einem kleinen silbern vergoldeten Gehänge.
Ein Kästchen aus buntem Holz, an den Kanten mit Mahagoni eingelegt, mit Schloß, worin it. 939 Pfd. Sterl. in Banknoten gefunden wurden. B Ein anderes Kästchen aus dunklem Holz, enthaltend 160 Pfd. Sterl. in Banknoten und eine 168 em lange goldene Kette mit Gehänge
Eine goldene Venetianer Halskette aus 6 Strängen, deren jeder 1 m lang.
Eine zweite goldene Kette, 168 cm lang. Ein goldener Ring mit blumenartigen Ciselirungen. Zwei in Gold gefaßte Korallen⸗Ohrringe.
Eine goldene Remontoir⸗Uhr, ca. 9 cem im Umfang, mit römischen Ziffern, auf der Rückseite dunkle Blumenemaillirung und stellen⸗ weise mit kleinen Brillanten besetzt.
5) Ein Mahagonikästchen mit inneren Abtheilungen und Spiegel. Drei goldene Münzen, zwei 10⸗Frank⸗ und ein 10⸗Markstücke. Eine Ledertasche mit obigen Goldstücken und einem Theil der Banknoten.
Verschiedene Silberstücke, zusammen 53 Pfd. Sterl. Verschiedene Kofferschlüssel.
B. Eine silberne Broche in Blattforn mit kleinen Perlen besetzt
do. mit Roßkäfer mit silbernen Flügeln und Perlenbesatz.
do. in Blumenform mit Steinen von Straß. 8
do. in Form von 3 Stäben, der mittlere mit 17 Perlen.
Eine goldene Broche in Schlangenform mit Korallen besetzt.
do. in Kravattenform mit schwarzer Emaille und einer weißen Fraue figur und Perlenbesatz.
do. mit einem Carneol und Frauenfigur in Relief.
do. mit einem Amethyst und 6 weißen, einen Stern formirenden Steinchen.
do. mit breitem Straß⸗Stein.
Ein Schmuck, bestehend aus goldener Broche in Form eines Kreuzes mit einem Granat in der Mitte, zwei länglichen Ohrgehängen verbunden mit Kettchen mit einem Granat.
Ein goldener Ring in Quadratform mit Blättern in Relief.
Ein dicker Ring mit breitem Band und ei O
Ein kleiner Ring mit Brillanten.
do. mit 4 Amethysten und 2 Perlen.
do. mit schwarzer Emaille und 1 Perle.
do. von dickem Gold mit breitem Reif und einem Onyr.
do. in Form 3 verbundener Ringe mit blauem Stein und den Initialen F. B.
do. breit mit 3 Streifen und einem Brillant in der Mitte.
Ein dünner Ring mit blauem Stein in der Mitte und kleinen Perlen an den Seiten.
Ein massiver Ring mit einem kleinen Brillanten.
Ein enger Ring mit 3 weißen Steinen, von denen der mittlere der größte.
Ein Paar Doppelknöpfe von gelbem Metall, worauf Cirkel und Kompaß, auf der Rückseite die Inschrift H. T. et sous Bern.
Sechs kleine einzelne Brillanten.
Eine silberne Cylinderuhr mit Doppeldeckel und weißem und farbigem Zifferblatt (Eugene Bornand e Co. Six Croix 18538.)
Eine Repetiruhr mit weißem Zeigerblatt. Etienne Duchesse 17016. Eine goldene Cylinderuhr mit weißem Zifferblatt, im äußern Gehänse 2 Figürchen, Landmädchen darstellend, Nr. 41434. Eine Uhr mit Doppeldeckel, Eugene Bornand Nr. 10373, 8 Löcher
m. Steinen.
do. von Silber, Vacheron 106514, 8 Löcher, Initialen S. L. 43 auf dem äußern Gehäuse.
Eine goldene Remontoir Ankeruhr, 15 Rubinen, 2 Zifferblätter⸗, das eine von Smelt, das andere weiß H. L. Hardy Locle 25750. Eine goldene Cylinderuhr mit Doppeldeckel, von Frau Vacheron K. 18. 116349 im Gehäuse mit Blumen ecisellirt.
Ein Paar goldene Ohrringe mit Mosaik mit kl. Landschaft. do. mit Gehänge von Elfenbein und erhabenen Blumen. do. mit Tropfen und kleinem Ring mit Perlen.
Ein Paar goldene Ohrringe, länglich mit einem Granat mit 7 Perlen in Trichterform.
do. in Blätterform mit Bandübertrag, verflochten mit kleiner Glocken⸗ blume.
do. schwarzer Schmelz, Silberblatt mit Perle und Tropfen, gleich⸗ falls mit Perle.
do. in Pfeilform von Stein.
Sechs Armbänder von Silber in Schlangenform für Kinder.
Armband von Gold, rund durchbrochen, mit Kettchen am Schloß.
do. von Silber, zwei verflochtene Schlangen mit vergoldeten Knöpfen darstellend.
do. mit 2 Kugeln an den Enden.
Goldenes Medaillon, schwarzer Schmelz mit Perlen, zu Porträtgebrauch.
Medaillon von Gold und Mosaik, für Porträt, eine Rose mit Mai⸗ blumenblättern darstellend.
Mosaikbroche mit Rose und Feldblumen.
Sieben Stück Korallen in Baumstammform.
Silbernes Halsband mit erhabenen Blätterr.
Ein Petschaft von Metall, zum Anhängen, von Onvrstein.
Goldene Kette mit engen Knoten und kl. Laterne zum Anhängen.
Hm. at, langen Gliedern, kleinem goldenen Medaillon und 8 im Relief.
Silberne Kette mit langen Gliedern, dazwischen kl. Kugeln.
Goldene Kette mit langen dicken Gliedern, dazwischen ciselirte kleinere mit kl. Laterne zum Anhängen.
Ein Paar goldene Glöckchen à 'Aida mit doppeltem Ring.
Ein Halsband von Tartaruga in kl. Blättern, von denen einige von Perlmutter.
Ein Holzkästchen in Buchform mit gemalten Blumen, enthaltend zwei Korallenschnuren (Sorrenter Arbeit). 1
Etui von grünem Leder, enthaltend Scheeren und kleine chirurgische Instrumente.
Eine Broche von Gold mit Onvr, auf welcher eine Reiterfigur.
Tropfen mit Perlen. 8
Broche von Carneol mit Gold gefaßt und schwarzer Blume.
Eine Tuchnadel mit Camee von Koralle und heller Rose.
Zwei goldene Nadeln, mit kl. Kette verbunden, die eine mit einem Amethyvst, die andere mit goldener Kugel. 1
Ein silbernes Kreuz, groß und breit, besetzt mit Topasen.
Broche in Form eines Körbchens.
Goldner Ring mit den Initialen L. C. 1
Goldener breiter Reifenring mit einer von kl. goldenem Seil gehal⸗ tenen Perle.
Metallene Schachtel mit grünem Leder, vergoldet, mit Dintenfaß, Federputzer, kl. Leuchter, gez. e./111. P. A. 8
Kleines Metallkästchen, vergoldet, mit Mosaik von weißen und blauen Blumen, Pasten enthaltend. .
Eichel von durchbrochenem Elfenbein mit kl. Krone von Margarethen⸗ blumen.
Schachtel mit Stahlfedern mit Neapolitanischer Aufschrift, Alumi⸗ niumfedern erste Sorte Nr. 921, 8 Faber⸗Bleistifte Nr. 3. Taschenbleistifte mit schwarzem Etui und
weißem Metall. Maria G. K. Patent. wei Bestecke mit Compaß, Cirkel ꝛc. lgerien⸗Taschentücher ¾ kolorirt, nau. n do. mit weißen und rothen Quadraten, rothem Rand mit 4 Strichen,
73/72.
Silberblumen und
mit rothen Rändern, gelben Streifen, gelbem Grund mit schw zen Punkten, inmitten eine rothe Blume, 74/70.
.mit schwarzem Grund mit Laubwerk in Fächerform, rothberän⸗ dert, 74/70. 8
.mit rothem Rand und weißen Blumen, Grund weiß mit kleinen Zweigen und Margarethenblumen, 75/75.
.Grund weiß und himmelblau mit großen rothen und gelben Ringen, weißen Rändern, 75/75.
Geköperte Schweizer Taschentücher à¼, Laubwerk in Form gelber Fächer, roth berändert. 8
do. mit blauem Grund, inmitten blau gemalt, mit gelben und rothen Blumen, ¼.
Schweizer Taschentücher, weiß, damaszirt, ༠mit blauen und weißen Streifen, weißem Grund mit gelben und schwarzen Kugeln, großen rothen und gelben Sternen.
Schweizer Taschentücher, nationales Gewebe, 55 %, gelbe, schwarze, rothe Streifen. 1
do. von Leinwand mit nationalen Ansichten 60 %.
do. geköpert von kolorirter Lyoner Seide, gewirkt mit Laubwerk von verschiedenen Farben.
do. von Seide, Baudanos, verschieden gefärbt.
do. von weißer Lyoner Seide, gewirkt.
Taschentücher von Seide und Baumwolle, weiß und gewirkt.
do. von Leinen und Baumwolle.
do. farbig, Cölner Fabrik.
do. mit gelbem und weißem Grund und Vignetten.
do. mit farbigen Rändern.
Damastene Handtücher (Jacquard) 125/72 mit verknüpftem Laub⸗ werk untermischt mit Sternen.
do von Leinen, 90/62 mit verknüpften kl. Damenbrettern.
do. von Leinen, 100/56, andre 116/70.
do. von Leinen, 90 cm mit kl. Damenbrettern.
Ein Shawl von schwarzem Tibet, in Seide gestickt und Frangen.
do. von Wolle, mit verschiedenen Farben, Streifenmuster roth und blau, mit schwarzem Grund.
Ein kl. wollener Shawl, von rother und hellgrauer Farbe, kleinen erhabenen Streifen, durchnäht mit Frangen und kleinen rothen Kugeln.
Kleine Shäwlchen von Wolle mit Frangen, 133/140. 8
Hanfleinwand, halb gebleicht, breit 70 em.
Ein Stück Mannskleiderstoff, Kaschmir nationaler Fabrik, dunkel mit Quadratstreifen.
Schwarzseidene breite Kravatten für Männer.
Frauen⸗Fichu aus gelber Seide gestreift, eines durchbrochen, das andere ganz mit Frangen, verknüpft mit zwei Löchern von gelber Seide.
Lange Frauen⸗Schärpe, breit 20 cm à la Romaine mit breiten und schmalen Streifen in verschiedenen Farben und weißen Frangen.
Weißes Fichu, in der Mitte mit breiten blauen Streifen, Arabesken von Laubwerk ohne Frangen.
Strümpfe von grauer Seido, gestickt mit rothen, gelben und schwarzen Blättern. 8
Strümpfe von carmois. rother Seide, gestickt mit farbigen Blumen.
do. von türkischer Seide, gestickt mit rothen und weißen Blättern.
do. weiß, gestickt bis zur Hälfte.
Servietten von Leinen, Jacquard, geblümt und mit Picken 75/75.
Knöpfe von Perlmutter, groß und klein zu 2 Löchern.
do. von Steinnuß, roth und maronen.
do. von vergoldetem Metall mit kl. Damenbrett.
Handschuh von gelbem dänischen Leder.
do. von Leder gez. S. 2 (S. D.) Giuseppe Costa figli Livorno.
do. schwarz Nr. 6 ¼4. 16.
do. hellgrau, neu aber fleckig, inwendig gez. Le Suede de Lourre G. H. G. 38 D
do. von gezwirnter Seide mit 2 Knöpfen.
verschieden gefärbt,
do. von Wolle (Kaschmir) dunkel mit weiß⸗schwarzen Streifen.
Verschiedene Parfümerie⸗Artikel, u. a. für Herstellung der Haare, aus der Fabrik Ant. Grossi in Brescia ꝛc.
Vorlegemesser und Gabel ohne Stiel, Fabrik E. Gem. Scheffield. 8
Messer mit weißem Stiel von Horn, Fabrik Varrandet et Co.
sceen 8 * P. E Kaffeelöffel von weißem Metall, Marke .0
Eßlöffel von weißem Metall und derselben Marke nebst Krone mit Kreuz.
do., gez. N. M. Zinnstahl ohne Krone.
Taschenmesser mit gedrehtem schwarzen Stiel, Marke L. N. Ardiuno.
Nadel⸗Etui von rothem Leder, Aufschrift⸗aux Printems J. Jaluzot Paris.
Opernglas in schwarzem Leder, von Saimoraghi Rizzi, Mailand.
do. Jumelle Duchesse.
do. von Metall, schwarz ohne Aufschrift.
do. in blauem Leder mit Vergoldung, von Regazzi, Piacenzz.
Andachtsbücher in blauem Sammt, mit weißem Metall beschlagen, mit doppeltem M. und Krone, aus der Typographie G. Messaggi.
Aczhachtsbücher in blauem Sammt, Deckel von weißem Horn, Titel: la giornata del Cristiano. .
Bilderrahmen von Ebenholz, geschnitzt mit Arabesken und kleinen Figuren. 8
Bilderrahmen von Holz, schwarzglänzend mit eingelegtem Perlmutter.
Ein Uhr⸗Etui von röthlichem Juchtenleder, in Buchform und ruhend auf einem Gestell von weißem Metall. “
Serviettenhalter von Juchtenleder mit Stickerei in Seide.
Brieftasche von gelbem Leder mit 6 Fächern.
do. von schwarzem Leder, mit 2 Abtheilungen für 2 Porträts.
do. von dunkelgrünem Leder mit weißem Schloß, drei Fächern, von außen mit Seide gestickte Rosenzweige.
do von schwarzem Leder mit künstlichem Scharnier.
do. mit gelbem Schloß mit 4 Fächern, gefüttert mit blauem Satin.
Ein Stück dunkelen Balernos zu Frauenkleidern.
do. von damascirtem grauen Matelas. 1
Eine Schachtel von schwarzem Leder, enthaltend eine Glas, mit Aufschrift Patent Laternve. — 8
Ein Etui von Leder, im Innern olivenfarbiger Sammet, enthaltend ein Necessair für Frauenarbeit, das Ganze mit weißem Horn eingefaßt. “
Laterne von
In Krolls Theater setzte gestern Hr. Th. Wachtel sei erfolgreiches Gastspiel mit der Darstellung des „Georg Brown“ in Boieldieu's melodiöser Oper „Die weiße Dame“ fort. Der „Georg Brown“ ist neben dem „Postillon von Lonjumeau“ die beliebteste und am Meisten gehörte Rolle des Künstlers. Jedenfalls liegen diese beiden Partien von vorwiegend lyrischem Charakter der Klangfarbe seiner Stimme und seiner künstlerischen Individualität besonders günstig. Die französische figurenreiche, zarte Musik findet durch die groß Meisterschaft, zu welcher Hr. Wachtel seine vorzüglichen natürlichen Stimmmittel ausgebildet und durch die vollendete Kunst, mit welcher er dieselbe auf das Ausgiebigste zu verwenden weiß, eine musterhafte Interpretation, und die Zeit hat dieser, wie es scheint, unverwüstlichen Stimme bisher nichts anhaben können. Die klangvollen Arien fließen noch heute dem Künstler mit demselben Wohllaute und Schmelze von den Lippen wie in seinen besten Tagen. Vornehmlich mit dem glän⸗ zenden Vortrage der gefälligen Arien: „Ha, welche Lust Sol⸗ dat zu sein“ im ersten und „Komm, o holde Dame“ im zwei⸗ ten, sowie der anmuthigen Romanze im dritten Akte erntete er bei dem zahlreichen Auditorium, das den großen Saal wieder bis auf den letzten Plaß füllte, den lebhaftesten Beifall. Hr. Wachtel wurde wiederholt bei offener Scene und am Schluss mindestens ein halb Dutzend Male stürmisch hervorgerufen. Neben dem gefeierten Gaste verdienen auch die mitwirkenden Sängerinnen und Sänger der Krollschen Oper alle Anerkennung. Frl. Bettaque sang und spielte die Rolle der „Anna“⸗ sehr ansprechend; ebenso waren die Partien der „Jennv“ und des „Gaveston“ durch Frl.
Schletterer und Hrn. Adolphi wirkungsvoll vertreten.
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