an Weizen 90 049 Doppel⸗Centner „ Roggen 410 5b6 ..J u1““ Mehl 25830 8 “ 1 Dagegen hat die Einfuhr von Gerste in dem genannten Monat gegen den entsprechenden Monat des Vorjahres um 1037 Doppel⸗Centner zugenommen.
— (W. T. B.) Auf der Rückreise S. M. S. „Vineta“ von Singapore nach der Kapstadt hat sich der Kommandant, Kapitän zur See Zirzow, veranlaßt gesehen, im Interesse der
Gesundheit der Besatzung den Hafen von Port Elisabeth an der südafrikanischen Küste anzulaufen. Beim Eintritt des Schiffes in die kühleren Gegenden stellte sich eine leichte Ruhrepidemie ein, welche allmählich zunahm
und wenn auch nicht gefahrdrohend, so doch einen Todesfall und die Erkrankung im Ganzen von 73 Leuten zur Folge hatte. Die Erkrankten sind am Lande untergebracht und werden dort in sorgsamster Weise gepflegt. Das Schiff wird gründlich desinfizirt. Die Krankheit ist schon sehr im Ab⸗ nehmen begriffen und sind die Erkrankten bereits soweit her⸗ gestellt, daß die Heimreise, wie telegraphisch hierher mitge⸗ theilt, Anfangs September cr. fortgesetzt werden kann.
— Durch Cirkularverfügung vom 16. d. M. hat der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten die be⸗ treffenden Bestimmungen der Verfügung vom 8. März 1843
dahin abgeändert, daß in Zukunft die Genehmigung des Ministers zu freihändigen Holzverkäufen nur dann einzuholen ist, wenn der Kaufpreis fünftausend Mark über⸗ steigt. Bis zur Höhe dieses Betrages ist die Königliche Re⸗ gierung (Finanz⸗Direktion) von jetzt ab ermächtigt, freihändige Holzverkäufe zum Lizitations⸗Durchschnittspreise zur Taxe, oder zur Taxe mit einem Aufschlage selbständig abzuschließen, bezw. zu ge⸗ nehmigen. Dasselbe gilt für freihändige Holzverkäufe unter der Taxe, sofern bei mindestens zweimaligem öffentlichen Aus⸗ gebote die Taxe nicht erreicht worden ist und nach dem pflichtmäßigen Dafürhalten der Regierungen durch den frei⸗ händigen Verkauf der Staatskasse unzweifelhaft höhere Ein⸗ nahmen zugeführt werden als durch nochmalige Wiederholung der Lizitation. Ferner wird den Oberförstern die Befugniß beigelegt, unter den Bedingungen sub a. bis e. des §. 28 der Geschäfts⸗ anweisung vom 4. Juni 1870 Holz freihändig bis zum Be⸗ trage von einhundert Mark, statt bisher 45 ℳ, an ein und dieselbe Person im Laufe eines Jahres zu verkaufen. Im “ bleiben die Vorschriften des §. 28 a. a. in Kraft. Unter entsprechender Abänderung der Verfügung vom 2. Juli 1873 bildet ferner der vorstehende Betrag von 100 ℳ in Zukunft zugleich die Maximalgrenze für den selbständigen freihändigen Verkauf von Nebennutzungsgegenständen durch
O.
2.
die Oberförster. Auch wird die Befugniß derselben, unverschulte
verschulten Pflanzen ausgedehnt.
Pflanzen in unbeschränktem Betrage zu verabfolgen, auf die Den Regierungen bleibt es
indessen überlassen, wenn sie dies als nothwendig erachten
1
sollten, bezüglich des Pflanzenverkaufes einschränkende Bestim⸗ mungen zu treffen. Gleiches gilt bezüglich des Verkaufes von Nebennutzungsgegenständen.
„Nach dieser Erweiterung der Ermächtigung der Ober⸗ förster zum freihändigen Verkaufe bedarf es für die Zukunft
der Aufrechterhaltung besonderer Befugnisse der Forstmeister
in dieser Beziehung nicht.
Schließlich bemerkt der Minister, daß die vorstehenden Bestimmungen nicht den Zweck haben, dem freihändigen Ver⸗ kaufe eine erweiterte Ausdehnung zu geben, sondern das mit den bisherigen Beschränkungen verbunden gewesene Schreib⸗
werk zu vermindern.
8
— In der Ehescheidungsklage einer evangelischen Deutschen gegen ihren dem österreichischen Staatsverbande und dem katholischen Bekenntniß angehörigen Gatten, der seinen Wohnsitz in Dresden hatte, hat das Reichsgericht neuer⸗ dings ausgesprochen, 1) daß Klagen in Ehesachen zwischen Ausländern, welche in Deutschland ihren Wohnsitz haben, bei demjenigen Landgericht erhoben werden können, welches für den zeitigen Wohnort des Ehemannes zuständig ist, und 2) daß auch in Ehescheidungsklagen zwischen ausländischen Ehegatten, in deren Heimath die Ehescheidung unzulässig ist und statt ihrer nur auf Trennung von Tisch und Bett er⸗ kannt werden kann, die deutschen Gerichte auf vollständige Auflösung des Ehebandes zu erkennen haben.
8α — Der Präsident des geodätischen Instituts, General⸗ Lieutenant z. D. Dr. Baeyer, ist aus dem Bade Landeck hierher zurückgekehrt.
— Das „Marine⸗V.⸗Bl.“ veröffentlicht folgende Nach⸗
richten über Schiffsbewegungen: (das Datum vor dem Orte
bedeutet Ankunft daselbst, nach dem Orte Abgang von dort.) S. M. S. „Ariadne“ 21./6. Coquimbo 11./7. — 14.,7. Val⸗ paraiso 16.77. — die Heimreise angetreten. (Poststation: Plymouth.) S. M. Knbt. „Drache“ Wilhelmshaven 22./7. Poststation: Wyck auf Föhr.) S. M. S. „Freya“ 30./4. ongkong 30./6. — 9./7. Singapore 13./7. — 16.,7. Batavia 21./7. — 20./8. Aden. (Poststation: bis 8./9. Gibraltar, vom 9. 9. ab Plymouth.) S. M. Aviso „Habicht“ 6./8. Apia. (Poststation: Auckland auf Nensecland.) S. M. S. „Hertha“ 12./6. Yokohama. Letzte Nachricht von dort 5.,7. (Post⸗ station: Hongkong.) S. M. Knbt. „Hyäne“ 15.,5. Brisbane 26.5. — 24./6. Anjer 25./6. — 25./6. Batavia 29./6. — 29./7. Aden 31.,77. — 13./8. Port Sard. — Beabsichtigte am 16./8. nach Malta zu gehen. (Poststation: Plymouth.) S. M. Knbt. „Iltis“ 26. 5. Hongkong 26./6. — 27./6. Swatow 30. 6. — 1.,7. Amoy. (Poststation: Hongkong.) S. M. Av. „Lore⸗ ley“ 16./6. Buyukdeéré. 7./8. — zur Abhaltung einer drei⸗ tägigen Uebungsfahrt — 10./8. zuruͤck. — Letzte Nachricht aus Buyukdeéré 21.,8. (Poststation: Konstantinopel.) S. M. S. „Luise“ 2./8. Plymouth 9./8. — nach Madeira. (Poststation: bis 7.9. Porto Grande [St. Vincent, Kap Verdes], vom 8./9. ab Bahia [Brasilien].) S. M. Av. „Möwe“ 4.,5. Salna⸗ fata. — Letzte Nachricht aus Apia 15./6. (Poststation: Auck⸗ land auf Ncuseeland). S. M. S. „Moltke“ 14./7. Val⸗ paraiso 15./7. — nach Coquimbo. (Poststation: Panama.) S. M. Knbt. „Nautilus“ 8./8. Malta 13.8. — 22. 8. Gibraltar 24. 8. — nach Plymouth. (Poststation: Plymouth.) S. M. S. „Niobe“ 10.,8. Carlskrona 15.78. 17.8. Danzig. (Poststation: Kiel.) S. M. S. „Nymphe“ 12. 8. Dart⸗ mouth. — Beabsichtigte am 31.,8. die Heimreise fort⸗ zusetzen. (Poststation: Kiel.) S. . Brigg „Rover“ 28. 7. Neufahrwasser. (Poststation: bis 3.,9. Neufahrwasser,
8 8 vom 4./9. ab Kiel.) S. M. S. „Stosch“ 13./6. 18./6. — 17./7. Anjer 18./7. 24./7. Singapore 30./7. nach Hongkong. Hongkong.) S. M. Brigg „Undine“
S. M. S. „Victoria“ Montevideo 21./7. Nachricht von
silien) S. M.
dort S.
nach San Francisko. 1./8. (Poststation:
„Vineta“ 5./6. Singapore
29./8. — nach der Neustädter Bucht. (Poststation: Kiel.)
8 Stuttgart, 30. August. (St. A. f. schlüssen der bürgerlichen Kollegien und des Festausschusses in diesem Jahre folgendermaßen begangen: schaft wird um Beflaggung der Häuser ersucht. Am Donner⸗ stag, den 1. September, Abends 6 Uhr, findet eine Todten⸗ feier auf dem Fangelsbachfriedhof an den Gräbern der dort be⸗ erdigten Krieger statt, wobei Stadtpfarrer Reiff die Rede hält und der Liederkranz entsprechende Gesänge vorträgt. Freitag, den 2. Sept., wird ein Festgottesdienst in der Stiftskirche gehalten (Pre⸗ digt von Ober⸗Konsistorial⸗Rath Dr. Burk) unter Mitwirkung des Vereins für klassische Kirchenmusik. — Vormittags finden öffentliche Schulfeiern in den hiesigen Lehranstalten statt. Abends 7 ½ Uhr macht ein Bankett im Festsaal der Lieder⸗ halle den Schluß der Gedenkfeier. Rede, Gesang und Musik⸗ vorträge werden sich in den Abend theilen. Die letzteren hat die Carlsche Kapelle übernommen und ein ausgewähltes, der Feststimmung des Abends entsprechendes Programm festgestellt.
EFlsaß⸗Lothringen. Straßburg, 1. September. (W. T. B.) Der Statthalter Feneral⸗ Ffeldtnarschal von Manteuffel hat heute seine Urlaubsreise nach Gastein an⸗ getreten und begiebt sich zunächst bis München.
4““
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 31. August. (W. T. B.) Der Kaiser ist mit dem Erzherzog Albrecht und großem militärischem Gefolge nach Gödöllö abgereist, von wo morgen die Weiterreise zu den Manövern erfolgt.
Großbritannien und Irland. London, 31. August. (W. T. B.) Reuters Bureau meldet aus Bombay, von heute: Ejub Khan wird am 1. September mit sieben ge⸗ schwächten Regimentern aufbrechen. Emir Abdurrahman rückt schnell vor. Sein Vorrücken verursacht im ganzen Lande eine merkliche Reaktion zu seinen Gunsten.
Frankreich. Paris, 31. August. (W. T. B.) Gouletta haben sich gestern 2 Bataillone eingeschifft, welche Hammamet besetzen sollen. Wie verlautet, sollen zahlreiche arabische Schaaren die Kolonne des Obersten Correard vor Kurzem be’* Tgurki angegriffen haben, aber mit großen Verlusten zurückgeschiagen worden sein.
Aus Tunis wird gemeldet: Ein Bataillon ist als Es⸗ korte eines Lebensmittel⸗Transportes, welcher für die nach Zaghuan geschickte Kolonne bestimmt ist, abmarschirt. — Ein Haufe Marodeurs versuchte einen anderen für Zaghuan bestimmten Transport zu plündern, wurde aber mit einem Verlust von 6 Todten und 9 Gefangenen abgewiesen. — Zwei Individuen, welche eine Empörung anzustiften suchten, sind am 27. August in Sfax erschossen worden.
In
ZItalien. Rom, 31. August. (W. T. B.) Die „Agenzia Stefani“ meldet: Bekanntlich richtete der Minister des Aeußern unterm 27. Juli ein Rundschreiben an die diplo⸗ matischen Vertreter Italiens im Auslande, worin die An⸗ schauungen der Regierung in Betreff der Zwischenfälle
bei Uebertragung der Leiche Pius IX. und der Kom⸗ mentare, die man daran knüpfen zu sollen geglaubt, dargelegt
wurden. Mancini übermittelte nunmehr den diplomatischen Vertretern auch das (in der „Gazzetta uffiziale“ veröffentlichte) Communiqué vom 20. August in Betreff der Meetings gegen das Garantiegesetz mit einem erklärenden Rund⸗ schreiben, in welchem namentlich hervorgehoben wird, daß
dies Communiqué eine vollkommen spontane Kundgebung der Regierung sei.
Türkei. Konstantinopel, 31. August. (W. T. B. Bourke, Valfrei und Mayer haben N. die 42 mit den türkischen Delegirten, welchen die
forte den deutschen Rath im Zollwesen, Bertram, bei⸗ gegeben hat.
— Die „Agence Havas“ vom 31. d. M. meldet aus Ragusa, daß die Einwohner von Nicka bei Wek gegen Derwisch Pascha aufgestanden sind und türkische Soldaten getödtet haben. Derwisch Pascha habe Verstärkungen von Skutari verlangt.
— Aus London, 1. September, meldet „W. T. B.“: Lord Dufferin meldet, der Sultan habe den Mutessarif
von Bayazid, dessen Verhalten zu ernsten Klagen Anlaß gegeben hatte, abgesetzt.
Serbien. Belgrad, 30. August. (Wien. Ztg.) Der Fürst Milan von Serbien und vhaffn - Nata is .* nach den neuesten Bestimmungen am 4. September aus ”- 1 in Wien ein, um nach mehrtägigem Aufenthalte in Wien die Rückreise nach Belgrad anzutreten. Die Rückkehr des Ministers des Aeußern Hrn. Mijatovic nach Belgrad hat einen Auf⸗ schub erfahren, da er sich auf Einladung des Fürsten Milan nach Ischl begeben hat. 8
Amerika. Washington, 31. August. (W. T. B.) Das heute von dem Staatssekretär Blaine versandte Tele⸗ zuane meldet: Das Befinden des Präsidenten Garfield alte sich, wenn es auch keine schnellen Fortschritte zur Besse⸗ rung mache, in der in den letzten Tagen eingetretenen günsti⸗ gen Wendung. Der Puls sei eher etwas höher, zwischen 110 und 114, der Geist vollkommen frei; der Patient selbst fühle sich besser, das Fieber lasse nach und die Drüsengeschwulst nehme stetig ab.
Das offizielle Bulletin, von 6 Uhr 30 Minuten
Abends, lautet: Der Prasident Garfield hat den heutigen Tag besser verbracht, als es in der letzten Zeit der Fall war;
Das Deutsche Nationalfest wird nach den Be⸗
Die Einwohner⸗
Kapstadt 18./7. Batavia 21./77. — (Poststation: G 1 ie“ 28./7. Neufahrwasser. (Poststation: bis 3./9. Neufahrwasser, vom 4,/9. ab Kiel.) 1./7. Buenos⸗Ayres 12./7. — 13./7. FFe Bahia 8 0./6. — 13./6. Anjer 14./6. — 21./7. Port Elisabeth. (Poststation: Plymouth.) S. M. Knbt. „Wolf“ 21./4. Shanghai 4./7. — 5./7. Ningpo 12./7. — nach Nagasaki. (Poststation: Hongkong.) Uebungsgeschwader 17./8. Eckernförde 19./8. — 19./8. Kiel
er hat mit Appetit Nahrung genommen. schwulst fällt fortdauernd. Respiration 18.
Die Drüsenge⸗ Puls 109, Temperatur 98,06,
Afrika. Egypten. Kairo, 31. August. (W. T. B. Der egyptische „Moniteur“ veröffentlicht eine Erdebenhein Kundgebung der Offiziere der Armee für die Regierung des Khedive. 1“ 8
Nr. 16 des Marineverordnungsblatts hat folgenden Inhalt: Klassifizirung S. M. S. — Disziplinarstrafgewalt. — Wachtmeisterabzeichen. Eisenbahnbeförderung. — Versorgungs⸗ ansprüche ꝛc. — Kontirungsanträge. — Kriegsfeuerwerkerei. — Per⸗ sonalveränderungen. — Benachrichtigungen.
2 W“ 1 8 istische Nachrichten.
8 Der im Königlichen Justiz⸗Ministerium angefertigten „Statistik der preußischen Schwurgerichte und der von denselben erkann⸗ ten Strafen und Freisprechungen für das Jahr 1880“ entnehmen wir weiter noch folgende Angaben: Von den wegen eines schwur⸗ gerichtlichen Verbrechens 3204 Verurtheilten sind nach der Staats⸗ angehörigkeit 3179 Deutsche und 25 Nichtdeutsche. Von diesen 3204 Personen sind 3096 oder 96,6 % ehelicher, 108 oder 3,4 % unehelicher Geburt. Von Letzteren erscheinen u. A. betheiligt: 18 bei Verbrechen gegen die Sittlichkeit, 17 bei den Brandstiftungen, 13 bei dem Kindesmord, je 12 bei Meineid und Raub, je 10 bei Mord und Körperverletzung. Von den 3204 Verurtheilten befanden sich: im Alter unter 18 Jahren 44 oder 1,4 %, von 18 — 24 Jahren 769 oder 24,0 %, von 40 — 60 Jahren 801 oder 25,0 %, von 60 Jahren und darüber 111 oder 3,5 %. Bei den Verbrechen wegen Wider⸗ stands gegen die Staatsgewalt und wegen Landfriedensbruchs stellen die Verurtheilten aus dem jugendlichen Alter (von 18 bis 24 Jahren) eine erhebliche Ziffer (36 und 66), bei den Meineidsverbrechen zählt der größte Theil der Verurtheilten (312) zur Altersklasse von 40—- 60 Jahren, bei den Verbrechen gegen die Sittlichkeit tritt die Alters⸗ stufe von 24 — 40 Jahren mit 203 Verurtheilten in den Vordergrund, sodann folgt die Stufe von 18—24 Jahren mit 153. Bei den Verbrechen wegen Mordes, Todt⸗ schlags, Kindesmords, Körperverletzung, Raubes, Urkunden⸗ fälschung, Brandstiftung und bei den Amtsverbrechen sind die Zahlen aus der Stufe von 24—40 Jahren überwiegend. Das höhere Lebensalter von 60 Jahren und mehr tritt mit seinen höchsten Zahlen bei den Meineidsverbrechen (56) und der Brandstiftung (16) auf. Nach den Konfessionen geordnet, waren von den Verurtheilten 1980 Evangelische, 1150 Katholiken, 71 Juden, 1 Mennonit und 2 Bekenner anderer Religionen. Dem Geschlechte nach befanden sich unter den 3204 Verurtheilten 2735 Männer oder 85,4 %, 469 Weiber oder 14,6 %2. Die ortsanwesende Bevölkerung am 1. Dez. 1880 betrug: 49,2 % männlichen und 50,8 weiblichen Geschlechts. Das weibliche Geschlecht nimmt also in einem bedeutend geringeren Umfang, als das männliche, an der Verübung der Verbrechen verhältnißmäßig Theil. Im Jahre 1878 gehörten von der Gesammtzahl der „Angeklagten“ an: dem männlichen Geschlecht 87,2° 0, dem weiblichen 12,8 %, im Jahre 1877 87,1 % bezw. 12,9 % im Jahre 1876 85,4 % bezw. 14,6 %. Von den männlichen Verur⸗ theilten waren im Jahre 1880 unverheirathet 1323 oder 48,4 % verheirathet 1412 oder 51,6 %, von den verurtheilten Weibern 248 oder 52,9 % bezw. 221 oder 47,1 %. Der Prozentsatz der verhei⸗ ratheten Männer ist hiernach größer als der der verheiratheten Weiber, wogegen bei den unverheiratheten Verurtheilten ein größerer Prozentsatz für die Weiber sich herausstellt. Die hauptsächlichsten Verbrechen, bei welchen das weibliche Geschlecht betheiligt ist, sind: der Meineid, wo 77,6 % Männer, 22,4 % Weiber, Mord wo 78,9 bezw. 21,1 %, Brandstiftung, wo 87,5 bezw. 12,5 %, Urkundenfälschung, wo 86,5 bezw. 13,5 %, Betrug wo 62,5 bezw. 37,5 %, der betrügliche Bankerutt, wo 87,2 bezw. 12,8 % verurtheilt sind. Von den männlichen Verurtheilten gehörten: a. zur Klasse der Arbeitsleute, Tagelöhner und dergleichen 1265 oder 46,3 % der Verurtheilten, b. zu den Dienstboten, Knechten und ähnlichen Personen im Gesindeverhältniß 271 oder 9,9 %, c. Ge⸗ sellen, Gewerbs⸗ und Handlungsgehülfen 417 oder 15,2 %, d. zu den selbständig arbeitenden Handwerkern 253 oder 9,3 %, e. zu den Han⸗ delsleuten, Krämern und ähnlichen Gewerbetreibenden 220 oder 8 %
f. zu den Guts⸗ und Fabrikbesitzern, Großhändlern, Rentnern 141 oder 5,2 %, g. zu den Beamten, Aerzten, Geistlichen, Lehrern und sonstigen Personen aus den gebildeten Kreisen 157 oder 5,7 %. Was die Theilnahme der verschiedenen Berufsklassen an den einzelnen Arten der Verbrechen betrifft, so ergiebt sich, daß die Klasse der Ar⸗ beitsleute, wie zu der Hauptsumme, so auch bei den verschiedenen Verbrechen, beinahe ausnahmslos die zahlreichsten Verurtheilten ge⸗ liefert hat. Bei dem betrüglichen Bankerutt sind die meisten Verurthei⸗ lungen (50) aus der Klasse der Handelsleute und Gewerbetreibenden erfolgt; bei den Meineidsverbrechen sind, nächst der arbeitenden Klasse (mit 224), die meisten Verurtheilten aus der Klasse der selbständig arbeitenden Handwerker (111), demnächst aus dem Stande der Han⸗ delsleute (74) hervorgegangen. Bei den Verbrechen gegen die Sitt⸗ lichkeit, bei dem Mord und Todtschlag, der Körperverletzung und dem Raub nahm die Klasse der Gesellen und Gehülfen im Gewerbe
in Fabriken und im Handel den zweiten Platz, nächst der Klasse der Arbeiter, ein. Bei der Urkundenfälschung prävalirt an ähnlicher Stelle die Zahl der Verurtheilten aus dem Stande der Handelsleute, Krämer und ähnlicher Gewerbtreiben⸗
der (24), sodann kommt die Klasse der Beamten u. s. w. (20). Von den 3204 Verurtheilten waren 1256 (also 39,2 %) vorbestraft und
zwar: 296 oder 9,2 % wegen Verbrechen, 900 oder 30 % wegen
Vergehen. — Betreffs des Verhältnisses der Verurtheilten zur Ein⸗
wohnerzahl ist ermittelt, daß im Jahre 1880 kam: im Ober⸗Landes⸗
gerichtsbezirk Königsberg 1 Verurtheilter auf 4479 Einwohner, im
Bezirk Marienwerder auf 5180, Posen auf 5722, Breslau 7213
Cassel 8681, Hamm 9027, Naumburg a. S. 9417, Frankfurt
a. M. 10 024, Stettin 10 121, Celle 10 987, des Kammer⸗
erichts zu Berlin 11 431, Kiel 12 929, Cöln auf 17 075 inwohner. Eine Uebersicht darüber, in welchem verhältnißmäßig größeren oder geringeren Umfange die wegen schwurgerichtlicher Verbrechen Verurtheilten aus der Bevölkerung der einzelnen Ober⸗ Landesgerichtsbezirke hervorge angen sind, ergiebt folgende Zahlen. Von der Gesammtziffer der Bevölkerung im Jahre 1880 (27 21 067) bildet die Durchschnittszahl der Einwohner im Ober⸗Landesgerichts⸗ bezirk: Königsberg 7,1 %, der Verurtheilten 13,5 %, mithin mehr 6,4 %, Marienwerder 4,9 % bezw. 8,1 %, mithin mehr 3,2 %, Berlin 12,4 bezw. 9,2 %, mithin weniger 3,2 %, Stettin 5,7 bezw. 4,;7 mithin weniger 1 %, Posen 6,5 bezw. 9,6 % mithin mehr 3,1 %, Breslau 14,7 bezw. 17,3 %, mithin mehr 2,6 %, Naumburg a. S. 8,3 bezw. 7,5 %, mithin weniger 0,8 %, Kiel 4,1 bezw. 2,7 %, mithin weniger 1,4 %, Celle 7,9 bezw. 6,1 %, mithin r 1,8 %, Hamm 9 bezw. 8 5 %, mithin êN 0,5 %, Cassel 2,8 bezw. 2,8 %, Frankfurt a. M. 3,6 bezw. 3 %, mithin weniger 0,3 %. Cöln 12,7 bezw. 6,3 %, mithin weniger 6,4 %. — Von den wegen schwurgerichtlicher Verbrechen verurtheilten 3204 Per⸗ sonen sind belegt: mit Todesstrafe 55, Zuchthausstrafe 1745 und zwar: auf die Dauer bis zu 5 Jahren 1144, von 5 — 10 vete⸗ 458, 10— 15 Jahre 111, von 15 Jahren 26, auf Lebenszeit 6, mit Gefängniß 1390, nämlich: unter einem Jahre 652, von einem Jahre und dar⸗
über 738, mit Festungshaft JI, mit Haft 10. Die Anklage we Mordes war im Jahre 1880 gegen 214 Personen 4.192 Davon gelangten nicht zur Aburtheilung 12, gegen 31 sprachen die Ge⸗
Perkannt: bei den Amtsverbrechen von 106 Verurtheilten gegen 81.
schworenen das Nichtschuldig aus. Von den übrigbleibenden 171 wurden 55 zur Todesstrafe verurtheilt. Es kommt also 1 Verurtheilter auf 496 037 Einwohner des Staatsgebietes. Im Jahre 1879 wurden 63 Personen wegen Mordes zur Todesstrafe verurtheilt, es kommt also 1 Verurtheilter auf 428 259 Einw., im Jahre 1878 73 auf 1 Verurth. auf 365 460 Einw., 1877 58 bezw. 1 auf 454 773 Einw., 1876 62 bezw. 1 Verurth. auf 420 567 Einw., 1875 61 bezw. 1 Verurth. auf 422 514 Einw. Die absolute Zahl der erkannten Todesstrafen stellt sich für das letztvergangene Jahr geringer, wie in den vorher⸗ gehenden 5 Jahren, 1875 bis mit 1879. Mit Bezug auf die Zuchthausstrafen ist noch hervorzuheben: Es wurden erkannt: kurzzeiitige Zuchthausstrafen, d. h. solche bis zu 5 Jahren, gegen 1144 Verurtheilte, also 65,5 %, längere Zuchthausstrafen von 5 Jahren und darüber gegen 601 Verurtheilte, also 34,5 %. Auf lebensläng⸗ liche Zuchthausstrafe ist erkannt: 1 Mal im Ober⸗Landesgerichts⸗ bezirke Marienwerder, 3 Mal im Bezirk Kiel, 1 Mal im Bezirk Cassel, 1 Mal im Bezirk Cöln. Zuchthausstrafen sind erkannt: im Ober⸗Landesgerichtsbezirke Königsberg 256, Marienwerder 159, Kammer⸗ ericht Berlin 153, Stettin 69, Posen 179, Breslau 311, Naum⸗
urg a. S. 120, Kiel 46, Celle 109, Hamm 143, Cassel 56, Frank⸗ furt a. M. 37, Cöln 101. Die Gefängnißstrafe wurde am häufigsten
oder 76,4 %, dem Kindesmorde von 124 Verurtheilten gegen 87 oder 70,1 %, der Körperverletzung von 284 Verurtheilten gegen 198 oder 69,7 %, der Urkundenfälschung von 156 Verurtheilten gegen 101 oder 64,7 %, dem Bankerutt von 102 Verurtheilten gegen 66 oder 64,7 %, dem Widerstand gegen die Staatsgewalt von 120 Verurtheilten gegen 76 oder 63,3 %, bei dem Landfriedensbruch von 104 Verurtheilten gegen 63 oder 60,6 %, bei den Verbrechen gegen die Sittlichkeit von 412 Verurtheilten gegen 209 oder 50,7 %.
Kunst,
In kurzer Zeit wird in dem bekannten Verlage von S. Schott⸗ laender in Breslau erscheinen: „Dreißig Jahre deutscher Geschichte, von der Thronbesteigung Friedrich Wilhelm IV. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaiserthums, mit einem Rück⸗ blick auf die Zeit von 1815 bis 1840.“
— Die am 3. Septbr. erscheinende Nr. 1992 der „Illustrirten Zeitung“ (Leipzig, J. J. Weber) enthält folgende Abbildungen: Der Hauseinsturz auf dem Stock⸗im⸗Eisenplatz in Wien. Nach einer Zeichnung von B. Winder. — Oesterreichisch⸗ungarische National⸗ trachten. 4 Abbildungen, nach Photographien aus dem im Verlag von R. Lechners Universitätsbuchhandlung in Wien erschienenen gleich⸗ namigen Prachtwerk: 1) Oberösterreicherin aus Linz, 2) Böhmin aus dem Pilsener Kreis, 3) Tirolerin aus dem Pusterthal, 4) Polin aus Krakau. — Touristen auf den Petroleumwerken in Oelheim in der Lüneburger Heide. Nach einer Zeichnung von C. Grote. — Ansicht von Kopenhagen aus der Vogelschau. Aufgenommen von Adolf Eltz⸗ ner. (Zweiseitig.) — Schlüssel zur Vogelschauansicht von Kopenhagen. Scene aus dem neuen Ballet „Der Spielmann“ von Forster. Nach der Aufführung im Wiener Opernhause gezeichnet von W. Gause. — Werner Siemens. Amerikanische Skizzen: Annoncenwagen in New⸗York. Nach einer Zeichnung von L. v. Elliot. — Kuriositäten aus den Gebieten der Heraldik, Sphragistik und Numismatik: Mittelalterliche Siegeltypen. I. Siegel der Stadt Havelberg. — Polytechnische Mittheilungen: Reisenecessaire. 2. Fig. Arndts Kaffee⸗ aufgußmaschine. Verstellbarer und zusammenlegbarer Schreib⸗, Zeichen⸗ und Wirthschaftstisch.
Wissenschaft und Literatur.
Gewerbe und Handel.
ürgernööêö
Amtlichen Nachrichten zufolge ist wegen mehrerer in der Nachbarschaft von Bridgetown (Barbados) und dessen Vor⸗ städten vorgekommener Fälle von gelbem Fieber Seitens des dor⸗ tigen Gouvernements die Ausgabe reiner Gesundheitspässe zur Zeit eingestellt worden.
— Unter den im Verlage von J. J. Weber in Leipzig er⸗ scheinenden illustrirten Katechismen ist neuerdings wieder einer zu verzeichnen, der ein allgemeineres Interesse in Anspruch nimmt. Es ist das der „Katechismus des Girowesens“ von Karl Berger. Oberbeamter der Steiermärkischen Eskomptebank. Dieses kleine Werkchen bildet eine schätzenswerthe Erweiterung der in Bezug auf diesen Zweig seither sehr dürftigen Literatur des Bankwesens. Es handelt sich nämlich nicht um ein Sammelwerk, welches die Usancen des Girowesens kompendienartig mundgerecht zu machen versucht, son⸗ dern die Idee, welche der Abhandlung zu Grunde liegt, stellt sich dar als ein Hinweis auf die Nothwendigkeit der Pflege des Bank⸗ und Checkwesens. Auf Grund seiner eigenen Geschäftskenntniß und unterstützt durch Rathschläge aus dem Inlande und Auslande skizzirt der Verfasser den Unterschied zwischen dem Girogeschäft und dem englischen Bank⸗ und Checksystem; er giebt die Mittel zu einer Organisation des Girogeschäftes an, indem er dasselbe mit den bezüglichen Einrichtungen Englands vergleicht und Er⸗ gänzungsvorschläge hinzufügt (Nummercoupon am Check und Vin⸗ kulirung des letzteren, Giroreglement, beziehungsweise Antheilnahme am Gewinn aus der Fruktifizirung der Girokontoguthaben). Ferner weist er darauf hin, wie besonderen lokalen Bedürfnissen zu genügen ist. (Bestimmtes Minimalguthaben, Konto für eine Ein⸗ lage, auswärtige Konto⸗Inhaber, Verbindung der Girohanken mit einander, Interessirung des Privat⸗Publikums, Schutz des Checks durch die Gesetzgebung). — Den Schluß der Arbeit bildet die Veranschaulichung der Thätigkeit eines Clearing⸗House und die Darlegung der wohlthätigen Wirkungen, welche das Girowesen auf den Kontoinhaber, auf die Girobank und den Geldmarkt ausübt. Es ist im hohen Grade wünschenswerth, daß die Absicht des Verfassers, die großen kaufmännischen und gewerbetreibenden Kreise für das Checkwesen zu gewinnen erreicht werde. — Die Darstellung wird durch 13 in den Terxt und 8 besonders gedruckte Formulare erläutert.
— Die „New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg“ äußert sich in ihrem vom 19. August datirten Wochenbericht solgendermahen: Durch die ungünstige Wendung, welche das Befinden des Präsidenten im Laufe dieser Woche genommen hat, ist die allgemeine Stimmung zwar getrübt, die Entwickelung des Geschäfts aber nicht gehemmt worden, vielmehr hat dasselbe weitere Fortschritte gemacht und die Herbstsaison verspricht höchst befriedigende Resultate. Das Geschäft am Waaren⸗ und Produktenmarkt war in einzelnen Branchen, namentlich in Brodstoffen, sehr lebhaft, in anderen dagegen etwas ruhiger als in der Vorwoche. Getreidefrachten fanden weniger Beachtung und sind für volle Ladungen nur 9 Fahrzeuge gechartert worden. Petroleumfrachten waren dagegen wieder sehr fest. Für Baumwolle in disponibler Waare sowie in Terminen ist ein Avanz etablirt worden. Rio⸗Kaffee verkehrte in etwas ruhigerer Haltung, während für west⸗ und ostindische Sorten die Stimmung sehr fest blieb. Am Zuckermarkt nahm das Geschäft wieder einen stillen Verlauf. Schmalz war für Export gänzlich vernachlässigt, fand dagegen ebenso wie Schweinefleisch Seitens der Spekulation zu steigenden Preisen sehr viel Beachtung; Rindfleisch hielt sich fest und Speck ist trotz stillem Geschäft höher. Terpentinöl und Harz hatten gute Frage und steigende Tendenz. Raff. Petrolcum ruhig und flau. Das Geschäft in fremden Manufakturwaaren war im Allge⸗ meinen befriedigend. Der Import fremder Webstoffe rend der heute beendeten Woche beträgt 3 182 748 Doll. gegen 3 088 711 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.
Frankfurta./M., 1. September. (Delbericht pon Wirth u. Co.) Von Amerika trafen Nachrichten über erfolgreiche Bohrungen in den g.fanvefsend s ein. Man nimmt an, daß mit diesem Distrikt
mität der Ueberproduktion und der Vorräthe noch vermehren wird. Diese Berichte drückten natürlich auf den Markt. Rohöl büßte so⸗ fort einige Cents ein, hat sich inzwischen aber wieder erholt und wird laut Kabeltelegramm eben mit 83 Cts. pr. Faß notirt. Raffinirtes war nur unbedeutenden Schwankungen unterworfen und kostet momentan in New⸗York 7 ¾ Cts. per Gallone. Disponibles Oel war zuweilen knapp, dagegen sind ziemlich bedeutende Abschlüsse auf Terminlieferung zu melden. Die Angaben bezüglich der gegenwärtigen Produktion schwanken zwischen 80 und 90 000 Faß pro Tag. Die Vorräthe in den Tanks sollen ca. 24 ½ Millionen Faß betragen. In Lubricating-Oils. (Schmierölen) ist die Nachfrage stärker als das Angebot. Sommer⸗ öle sind still, Winteröle dagegen gehen flott ab, Preise je nach Gravity & cold test.
London, 31. August. (W. T. B.) In der gestrigen Woll⸗ auktion verkauften sich schneeweiße Kapwollen ½ d., Cap fleece; 1 d., Country scoured 1 d. unter den Schlußpreisen der Juni⸗Auktion.
Verkehrs⸗Anstalten Ueber den Umfang des Eisenbahnbetriebs in Eng⸗ land, Schottland und Irland entnimmt die „Allg. Corr.“ dem soeben veröffentlichten Bericht über den Eisen⸗ bahnverkehr im Vereinigten Königreich während des Jahres 1880 folgende Einzelheiten: Das autorisirte Kapital sämmt⸗ licher Eisenbahnen betrug 802 014 004 Pfd. Sterl., wovon 723 316 848 theils von Aktionären, theils durch Anleihen aufgebracht wurden. Eine Länge von 17 933 Meilen war am 31. Dezember 1880 dem Verkehr übergeben. Auf den verschiedenen Linien wurden 603 885 025 Passagiere befördert, worunter 38 767 926 I., 63 034 870 II. und 500 082 229 III. Klasse; außerdem wurden noch 502 174 Saisonbillets für verschiedene Perioden und Entfernungen ausgegeben. Auf den Güterzügen wurden 165 670 034 t Mineralien und 69 635 t Kaufmannsgüter befördert. Die von den verschiedenen Zügen zurückgelegte Meilenentfernung belief sich für Passagierzüge auf 125 548 258, für Mineral⸗ und Güterzüge auf 115 408 455, zusammen also auf 240 956 494 englische Meilen. An Fahrgeld wurde im Ganzen 27 200 464 Pfd. Sterl. bezahlt, und zwar von Passagieren I. Klasse 3 944 033 Pfd. Sterl., II. Klasse 3 530 391 Pfd. Sterl., III. Klasse 14 830 961 Pfd. Sterl., Saisonbillets u. s. w. 1 456 274 Pfd. Sterl.; der Rest der Gesammtsumme wurde für Ueber⸗ gewicht, Pferde, Hunde u. s. w. gezahlt. Der Güterverkehr brachte 35 671 303 f ein; verschiedene andere Eingänge beliefen sich zusammen auf 2 529 858 8, so daß die Gesammteinnahmen des Jahres 65 491 625 f betrugen. Dagegen beliefen sich die Betriebsaus⸗ gaben auf 33 601 124 £, wovon 749 719 auf Regierungsabgaben, 234 100 £ auf Schadenersatz für Verletzungen von Personen u. s. w. und 175 909 f auf Schadenersatz für verloren gegangene oder beschädigte Waaren u. s. w. kamen, wonach sich die Nettoeinnahmen auf 31 890 501 £ stellen, was ein Verhältniß der Ausgaben zu den Einnahmen von 51 %
ergiebt. Am Ende des Jahres 1880 waren im Betrieb: 13 384 Lo⸗ komotiven, 29 565 Passagierwagen und 379 934 Güterwagen; im Ganzen waren 432 466 Wagen aller Art in Betrieb. Durch Eisen⸗ bahnunfälle aller Arten wurden im abgelaufenen Jahre 1136 Pr⸗ sonen getödtet und 3958 verletzt. Von den Getödteten waren 143 Passagiere, 546 Bahnbedienstete und 447 Selbstmörder oder Solche, welche durch unbefugtes Betreten der Geleise ihren Tod fanden. Das Verhältniß der getödteten Passagiere war in 1880 1 auf 425 704, in 1879 1 auf 3 517 000; das der Verletzten 1 auf 374 166 in 1880 und 1 auf 474 166 in 1879.
New⸗York, 31. August. (W. T. W.) Der Dampfer „Canada! von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) und der Hamburger Postdampfer „Herder“ sind hier eingetroffen.
Berlin, 1. September 1881.
Cöln, 1. September, 1 Uhr 20 Min. früh. (Tel.) Die englische Post vom 31. August früh, planmäßig in Verviers um 8,21 Uhr Abends, ist ausgeblieben. Grund: Zugverspätung auf belgischer Seite.
v1“
Stolze hält
Die Stenographische Gesellschaft nach S e hẽ Schnellschreib⸗
morgen, Abends 8 ½ Uhr, Stralauerstraße 57, ein kränzchen.
1. September. (W. T. B.) Nach hier eingegan ge⸗ nen Nachrichten aus Capetown, vom 31. August, hat der Post⸗ vacketdampfer „Teuton“ von der „Union Steamship Companyv“, welcher am Montag von England eingetroffen und nach der Algoa⸗Bai weitergegangen war, beim Cap Quoin Schiff⸗ bruch gelitten. Von den Passagieren und der Mannschaft, im Gan⸗ zen 200 Personen, wurden 27 in Kähnen eerettet. Die englisch e Korvette „Dido“ hat sich sofort an Ort und Stelle begeben.
London,
aris, 30. August. (Cöln. Ztz.) Auf der Bahn von Paris nach Marseille fand zwischen Clermont und Saint Germain des Fosses eine Entgleisung statt, bei welcher ein Con⸗ ducteur und 8 Passagiere verwundet wurden. — Ein Theil der Docks von Villette (Paris) ist in verwichener Nacht ab⸗ gebrannt; der Verlust wird auf ungefähr 600 000 Fr. geschätzt.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Das Geld und das Gesetz von S. Dana Horton, Delegirter der Vereinigten Staaten auf den internationalen Münzkonferenzen,
ehalten zu Paris in den Jahren 1878 und 1881. (Auszug aus den
* betreffend die Münzkonferenz von 1878 und die Ge⸗ schichte des Geldes, veröffentlicht im Auftrage des Kongresses der Vereinigten Staaten, Washington 1879 [S. 741]), nebst Rede, ge⸗ halten von S. Dana Horton in der Sitzung vom 19. Mai 1881. auf der internationalen Münzkonferenz zu Paris über das Interesse der Vereinigten Staaten an der Silberfrage. Uebersetzt von E. Koch in Herne.
in Milch⸗Zeitung. das Molkereiwesen. wirkung von Fachmännern — C. nomie⸗Rath. in Eutin (Fürstenthum Lübeck). rlag von M.
in Bremen. Nr. 35. — Inhalt: utsche Viehzucht⸗ und — uch⸗Gesellschaft. „Welche Bedingungen sind erforderlich, um neue, aus Blutmis
Organ für die gesammte Viehhaltung und eegründet von Benno Martinv. Unter Mit⸗
hetersen, Oeko⸗
ständige (konsolidirte) Rasse, Zucht oder Gruppe in ein Ausstellungs⸗ Programm aufzunehmen?“ Von Kirchner, Wandsbeck. — Verschiedene Mittheilungen. Deutschland. Breslau. Verdurstete Schweine auf dem Eisenbahn⸗Transport. Augsburg. Molkerei⸗Genossenschaft. — Großbritannien. London. Viehbestand in Großbritannien. — Schmalzkäse. — Aberdeen. Milch⸗Epidemie. — Niederlande. Haa Margarin⸗Butter⸗Ausfuhr. Dänemark. Kopenhagen. Ausfuhr lebenden Viehs. — Ansteckende Hausthier⸗Krankheiten. Oesterreich⸗ Ungarn. Stand der Rinderpest. — Ausstellungen. Großbritannien. Futter⸗ und Nahrungsmittel⸗Ausstellung in London. — Allgemeine Berichte. Betriebs⸗Resultate des Königl. Hauptgestütes Trakehnen. — Pferdezucht in der Provinz Hannover. Ueber⸗ sicht der im 1. Geschäftsjahre vom 1. Juli 1880 8 20. Juni 1881 in der Lehrmeierei Heinrichsthal bei Radeberg gewonnenen und zugekauften Milch nebst deren Verwendung. — Hil⸗ desheim. Dampfpflugkonkurrenz. — Viehversicherungswesen in der Provinz Hannover. — Die Milch⸗ und Viehwirthschaft der Provinz Schleswig⸗Holstein im Jahre 1880. — Ungehörntes Rindvieh. Von B. Rost. — Das Murbodener Rind. — Erfahrungen in der Praxis. Eine neue Methode des Anbindens der Pferde im Stall. — Ein neues Mittel gegen das Koppen der Pferde. — Zusammensetzung von Schafmilch und Ausbeute aus derselben. — Ueber die Zusammen⸗ setzung der Milch einiger Tiroler Rinderrassen. — Resultate von Kreuzung von Merino⸗ und Fleischschafen in Mecklenburg. — Sta⸗ tistik. Lebensmittelversorgung in Wien. — Geräthe⸗, Maschinen⸗ und Baukunde. Patentertheilung. — Stacheldrahtzäune. Von Ritter⸗ gutsbesitzer Paul Sachs, Wiltschau. — Prüfung von Kartoffelernte⸗ maschinen und Geräthen. Biologie. Zur Fleischkontrole auf chemischem Wege. — Sprechsaal. „Neues“ Butterfaß von Zaeckel und Achenbach. — Marktberichte. — Anzeigen.
—
Wetterbericht vom 1. September 1881, 8 Uhr Morgens.
Barometer auf 0 Gr. u. d. Meeres- spiegel reduc. in
Millimeter.
772
Temperatur in 0°Celsiv s 50 C. = 40 R.
1 wolkenlos 5 wolkig¹) 1 wolkig 4 bedeckt 2 bedeckt 2 halb bed. 1 wolkig
Stationen. Wind. Wetter.
Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. . Haparanda . Moskau Cork, Queens- town.. Brest
2 heiter²) 2 heiter3) Helder.... 2 bedeckt Sylt d 2 Nebel Hamburg .. d 1 Nebel Swinemünde. 2 bedeckt*) Neufahrwass. kA1A“ Memel.. 3 bedeckté) IIIö 4 bedeckt Münster . . 2 bedeckt?) Karlsruhe. 2 wolkigs) Wiesbaden . 2 halb bed.*) München .. 1 wolkig Leipzig... 8 2 wolkig ¹⁰) Berlin.... 1 wolkig¹¹) WS still heiter Breslau . .. 1 halbbed. 2) Ile d'Aix 6 heiter
Nizza 1 bewölkt Ti6t.... 1 heiter
¹) Seegang mässig. ²) Seegang leicht. ³) Seegang leicht. ⁴) Nachmittags Gewitter, Regen und Hagel. ³) Nachts Regen. 6) Nachts Regen. ⁷) Gestern und Nachts Regen. ⁸) Nachmittags Regen. ⁹) Nachm. etwas Regen. ¹⁰) Dunstig. 1¹¹) Nachm Regen. 1²2) Nachm. Regen.
Anmerkung: Die Stationen sind in 4 Gruppen geordnet: 1) Nordeuropa, 2) Küstenzone von Irland bis Ostpreussen, 3) Mittel- europa südlich dieser Zone, 4) Südeuropa. — Innerhalb jeder Gruppe ist die Richtung von West nach Ost eingehalten. 1
Skala für die Windstärke: 1 = leiser Zug, 2 = leicht, 3 = schwach, 4 = mässig, 5 = frisch, 6 = stark, 7 = steif, 8 = stürmisch, 9 = Sturm, 10 = starker Sturm, 11 = heftiger Sturm, 12 = Orkan.
Uebersicht der Witterung.
Die Wetterlage hat sich seit gestern wenig verändert. Die Depression über Nordcentralenropa ist fast stationär geblieben, während der hohe Luftdruck im Nordwesten nur langsam nach Osten hin sich ausbreitet. Bei schwacher Luftbewegung ist über Gentraleuropa das Wetter kühl, vorwiegend trübe, stellenweise regnerisch. Fast in ganz Deutschland fielen Niederschläge, Swinemünde und Magdeburg hatten gestern Gewitter mit Regen und Hagel. Beim Herannahen des hohen Luftdrucks vom W esten her dürfte aufklarendes, jedoch kühles Wetter zunächst für West- deutschland zu erwarten sein.
Deutsche Seewarte.
nach Ermitt. des K. Pol.-Prüs.
HSchste s. Nedrigi.
Preise. ₰ 4ℳ ₰ — 20 40 10 60 20 60 60 :
30 10
Berlin, 31. Aug. 1881. Markrprelse
cqℳ6 24 22 20 18 18 18 19 16 14 17
per 100 Kilogr.
Für Weizen gute Sorte. . Weizen mittel Sorte. . Weizen geringe Sorte. Roggen gute Serte.. Eoggen mittel Sorte Roggen geringe Sorte. Gerste gute Sorte.. Gerste mittel Sorte. . Gerste geringe Sorte. Hafer gute Sorte . Hafer mittel Sorte. Hafer geringe Sorte F167356 V“ eön]; Speisebohnen, weisse . “ Knrtollhmn . Rindfleisch
von der Kenle 1 Kilogr.
Bauchfleisch 1 Kilogr.. schweinefeisch 1 Kilogr. Kalbfleisch 1 Kilogr. 6 Hammelfleisch 1 Kilogr. Butter 1 Kilogr.. Eier 60 Stuüuck . Karpfen pr. Kilogr. Aale 8 Zander Hechte Barsche Schleie Bleie
80 50 15 50 15 — 5 75 E 32
40 50 5 75
40 20 40
80
. 80 50 80
60
40
.
ein neucs ergiebiges Produktionsfeld erschlossen ist, welches die Kala⸗
igen hervorgegangene Gebrauchs⸗Typen, welche berechtigt erscheinen, die Aufmerksamkeit auf sie zu lenken, als selbst⸗
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8 0 1— 8 2 2 2 2 2 2 2 2 C8neᷣSSwbwclheenee
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