1881 / 217 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 16 Sep 1881 18:00:01 GMT) scan diff

pflege diese neue Stätte zu bereiten. Aber auch wir in unserer Eigen⸗ schaft als JustizZbeamten haben besonderen Grund zum Dank, weil ja das mit so vielen Mitteln ausgestattete neue Haus der Fort⸗ bildung der Beamten äußerst günstig ist, und auch der Justizbeamte hat ja den Beruf steter Weiterbildung; denn die Auslegung des Ge⸗ setzes, sie ist eine exakte Wissenschaft, der Richter ist ein Rechts⸗ gelehrter geworden. Und wenn nun auch bei dem aller edeltesten Pflichtgefühl dadurch hin und wieder gefehlt wird, dann vergessen wir nicht, daß jede Wissenschaft ein Kind ihrer Zeit, wie auch alle ihre Jünger daraus hervorgegangen sind. Diese Thatsache ver⸗ söhnt uns und erhebt uns zugleich; die wahre Wissenschaft darf auf Unsterblichkeit verzichten. Sie ist eine bescheidene Leuchte von Sterb⸗ lichen getragen, nichts desto weniger wollen wir sie hoch erheben bis an unser Ende. Und so wird auch in diesem neuen Haus der Geist der Gerechtigkeit, der Geist der Treue walten und weil es eine der Hauptbestrebungen unseres allverehrten Kaisers ist, diesen Geist der Gerechtigkeit, der Treue zu wahren, so wollen wir diesen feierlichen Moment nicht vorüber gehen lassen, ohne Seiner, des Würdigsten, des Gerechtesten, des Treuesten unseres Volkes zu gedenken.

Begeistert stimmte die Festversammlung in das dreifache Hoch ein, das den Saal durchbrauste. Damit hatte die eigent⸗ liche Feier ihr Ende erreicht.

Der Justiz⸗Minister unternahm nunmehr, geleitet von dem Geheimen Ober⸗Justizrath Starke und gefolgt von den obersten Beamten der Gerichtshöfe, einen Rundgang durch das neue Geschäftsgebäude. Nachdem zunächst der große Schwurgerichtssaal, der erst von Beginn des nächsten Jahres an in Benutzung genommen werden kann, besichtigt war, wurde der südliche Flügel des Geschäftsgebäudes durchschritten. Es wechselt hier immer ein Sitzungssaal mit einem Berathungszimmer ab; zwischen den Räumen je zweier Strafkammern befindet sich alsdann die für beide bestimmte Gerichtsschreiberei. Man hat gegen die räumlichen Verhältnisse namentlich dieser Ge⸗ richtsschreibereien Bedenken erheben zu müssen geglaubt, hat dabei aber wohl nicht in Erwägung gezogen, daß nach dem neuen Gerichtsverfahren alle erledigten Akten sosort bei der Staatsanwaltschaft zu deponiren sind, die Gerichtsschreiberei selbst also nur die zur Zeit gerade vor⸗ liegenden Sachen aufbewahrt, deren Zahl verhältnißmäßig ge⸗ ring und vor allen Dingen sich stetig annähernd gleichbleibend sein dürfte. Auch gegen die Größe der in den Sitzungssälen für das Publikum bestimmten Räume sind Bedenken lautgeworden. Die Justizverwaltung hat geglaubt, dem Prinzip der Oeffentlich⸗ keit zu genügen, wenn sie für etwa 25 Personen Raum schaffe; eine weitere Ausdehnung der Zuhörerräume würde erheb⸗ liche Mehrkosten und eine Vergrößerung der räumlichen Ver⸗ hältnisse bedingt haben, die nicht geboten erschienen. Der Justiz⸗ Minister nahm sodann von einer Einrichtung Kenntniß, die sich in der Folge als überaus praktisch erweisen dürfte: im Mitten beider Flügel befindet sich eine Durchfahrt, die auch das Mittelgebäude durchschneidet und so eine direkte Verbin⸗ dung von der Straße Alt⸗Moabit bis zur Rathenowerstraße herstellt. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, mit Wagen bis direkt an die Depositorien, die sich im Mittelgebäude unter dem kleinen Schwurgerichtssaal befinden, zu fahren; außerdem aber kann bei ausbrechender Feuersgefahr durch jene Durchfahrt die Feuerwehr bis mitten in den Gebäudekomplex hinein gelangen, der beiläufig gesagt einen Flächenraum von 15 Morgen bedeckt, während 8 weitere Morgen, die direkt an⸗ grenzen, bereits in Händen des Staates sich befinden. Im Falle des Bedürfnisses gedenkt man hier ein neues Justizgebäude aufzuführen, in das als⸗ dann das Landgericht II. verlegt werden soll, während mau bei eintretendem Platzmangel in den Gefängniß⸗ räumen das Zellengesängniß für die Zwecke des Landgerichts mit in Anspruch zu nehmen beabsichtigt. Mit welchen Verhält⸗ nissen die Justizverwaltung in Berlin zu rechnen hat, dafür dürfte die Thatsache als Beweis dienen, daß seit Aufstellung der Pläne für den neuen Justizpalast Berlin sich um die Einwohnerzahl einer Stadt wie Breslau vermehrt hat. Nach einer kurzen Besichtigung des nördlichen Flügels des Geschäftsgebäudes begab sich der Justiz⸗Minister durch das Frauengefängniß in das sternförmig angelegte Männer⸗ gefangenenhaus, dessen Einrichtung derartig getroffen ist, daß der zur Verhandlung geführte Gefangene fast gar nicht mit dem Publikum in Berührung geräth. Dann wurde das an der Rathenowerstraße belegene Oekonomiegebäude besichtigt und zwei der Gefangenen⸗ räume durchschritten. Der Besuch des Gefängnißverwaltungs⸗ gebäudes schloß die Besichtigung. Auch hier ist Alles auf das Praktischste eingerichtet, namentlich auch dafür gesorgt, daß die Entleerung der Gefangenenwagen nicht mehr vor den Augen des Publikums geschieht, wie dies früher der Fall war. der Justiz-Minister, der dem Bau dieses größten Justizpalastes Deutschlands von Beginn an seine besondere Aufmerk⸗ samkeit geschenkt hat, schied mit dem Ausdruck hoher Befriedigung. Das neue Berliner Justizgebäude dürfte in der That auch nach jeder Richtung hin allen Ansprüchen ge⸗ nügen. Seine Lage in gesundheitlicher Beziehung ist die für eine Großstadt denkbar beste. Der Kleine Thiergarten und die mächtigen Plätze um die Ulanenkaserne sind Lungen für das Gebäude, wie sie für ein Gefängniß nicht besser gedacht werden können. Die Größe des Terrains dürste den Anforderungen auf lange Zeit hin genügen. Es ist zwar vielfach betont worden, daß der Ort zu entlegen sei. Einmal ist aber dabei zu bedenken, daß es überhaupt im Mittelpunkte der Stadt gar kein Häuserviereck giebt, das an Größe dem Moabiter gleichkommt, abgesehen davon, daß die Erwerbung eines solchen Terrains auf wohl unüberwindliche Schwierigkeiten gestoßen sein würde, und dann ist zu erwägen, die Stadt vorwiegend nach Westen zu wächst, daß ferner die Einverleibung Charlottenburgs nur eine Frage der Zeit sein kann, und daß als der gegebene Mittelpunkt des einstigen Berlins etwa der Königsplatz zu erachten ist, ein Platz, in dessen nächster Nähe das neue, doch vor Allem auch für die Zukunft bestimmte Gebäude liegt. Dazu kommt endlich, daß die Verbindung durch die Pferdebahn, demnächst auch durch die Stadtbahn, deren Haltestelle in nächster Nähe liegt, die denk⸗ bar beste ist.

Am 3. Oktober beginnt das neue Schuljahr der Unterrichts⸗ Anstalt des Kunstgewerbe⸗Museums, die seit der im vorigen Jahre durchgeführten Reorganisation aus zwei in sich selbständigen Abtheilungen, einer „Vorschule“ und einer eigentlichen „Kunstgewerbe⸗ Schule“ besteht. Die erstere gewährt in ihren neuen Klassen durch die Ertheilung des Unterrichts in den Abendstunden und an den Sonntag⸗Vormittagen dem während des Tages in der Werkstatt be⸗ sLüftigten Handwerker und Gewerbtreibenden die Möglichkeit fort⸗ chreitender Ausbildung im gewerblichen Zeichnen und Modelliren; die Kunstgewerbe⸗Schule beabsichtigt dogessn. ihre Besucher zu selbst⸗ Erfinden und Schaffen innerhalb der verschiedenen kunst⸗ gewerblichen Fächer zu befähigen und nimmt hierzu deren volle Kraft und tägliche Arbeitszeit in Anspruch. Sie zerfällt ihrerseits wieder in die im Allgemeinen der Vorschule ent⸗

sprechenden, die Ziele derselben aber noch angemessen erweiternden zehn Vorbereitungsklassen, und in die sich hieran anschließenden Kom⸗ positions⸗ und Fachklassen für Möbel, Geräthe, Gefäße und archi⸗ tektonisches Ornament, für Flachornament, für figürliche Dekoration, für Modelliren und für dekorative Malerei. Zu diesen fünf Klassen tritt jedoch mit Beginn des neuen Schuljahrs eine neu einge⸗ richtete sechste Fachklasse für Ciseliren, Graviren und Metalltreiben hinzu, deren Begründung einem der dringendsten Bedürfnisse unserer mehr und mehr aufblühenden, in ihren Erzeug⸗ nissen aber häufig genug gerade der letzten, feinsten Vollendung ent⸗ behrenden Metallindustrie entgegenkommt und deshalb mit lebaftester Genugthuung zu be0eh ist. Die Leitung dieser neuen Klasse ist der bereits bewährten Kraft des bisher an der Fachschule für Gold⸗ zu Prag beschäftigten Ciseleurs G. Lind anvertraut worden.

Ueber den Bergsturz bei Elm giebt die „Schw. Grenzpost“ folgende Schilderung: Die Höhe des Sturzes von der Anbruchstelle bis zur Thalsohle mag etwa 1500 2000 Fuß und die Längenausdeh⸗ nung der Schuttmasse im Thal 20 —- 25 Minuten, die Breite sieben bis zehn Minuten betragen. Zuerst sah man in der Höhe Wald und Boden sich bewegen, wie ein vom Sturmwind aufgeregtes Roggen⸗ feld, dann stürzte der Wald in die Tiefe und gleichzeitig der ganze mächtige Felskopf über dem Schieferbergwerk. Wie eine ungeheure schwarze Lawine flog der in Felsstücke und Staub aufgelöste Berg mit rasender Schnelligkeit durch die Luft. Vor ihm warfen sich, bevor sie nur von der fliegenden Steinmasse erreicht waren, die mächtigen Ahorne und die Häuser zu Boden wie Grashalme. Die Menschen flohen aus allen Häusern; eine Menge Leute aus dem Dorf, die nach der Kunde von dem ersten größeren Schlipf den Bedrohten zu Hülf eilen wollten, befanden sich auf der Straße. Im Nu waren sie alle vom Windzug erfaßt und niedergeschlagen; viele wurden aufgehoben und durch die Luft auf die andere Seite des Unterthales getragen, dort abgesetzt und vom nachdonnernden Felsmaterial verschüttet. Die sich in der Bahn des Sturzes befanden, waren rettungslos verloren. Ohne Zweifel waren sie erstickt, bevor sie von den Steinmassen zer⸗ schlagen wurden. Man hat nur LTodte, keinen einzigen Verwundeten gefunden. Ungemein hart mitgenommen, sagt die „N. Gl. Ztg.“, ist die Gemeinde Elm als solche, weil der Fortbetrieb des Schieferbergwerkes, das einen in die Hunderttausende gehenden Werth repräsentirte und das vorzüg⸗ lichste, weit über die Grenzen der Schweiz hinaus geschätzte Material zu Tage förderte, entweder ganz verunmöglicht ist oder nur mit un⸗ geheuern Kosten bewerkstelligt werden kann. Die kostspieligen Ab⸗ deckungsarbeiten, die Schiefermagazine mit Vorräthen im Werthe von über 30 000 Fr. sind unwiederbringlich verloren; es wird großer An⸗ strengungen bedürfen, dieses Gemeinwesen, welches sich den bestsituir⸗ ten an die Seite stellen konnte, wieder aufzurichten und lebensfähig zu machen. Groß ist auch die Einbuße, welche der Kanton durch die Zerstörung von Straßen, Wuhrungen ec. und indirekt durch die Ver⸗ nichtung von vielem Grundeigenthum, Häusern u. s. w. erleidet. Dem „Freien Glarner“ telegraphirt man vom 13. September aus Elm, wo wieder ein Telegraphenbureau eingerichtet ist: Immerfort rollen noch einzelne Steine aus höheren Lagen in die untern. Die Leichen sind in der Kirche ausgestellt, ihr Anblick ist jedoch nur beherzten Leuten gestattet. Ein Haus ist nach vorn überworfen, andere stehen kreuz und quer, wie wenn sie der Wind gehoben und versetzt hätte. Von dem zu 50 000 Fr. geschätzten Waldbestande ob dem Platten⸗ berge sieht man keine Spur mehr; das Schuttfeld ist über eine Stunde groß und der Riß oben am Berge 800 bis 1000 Fuß breit. Die Pfandkapitalien auf den Liegenschaften (meist von reichen Firmen und der Landesersparnißkasse getragen) sind unabweisbar verloren, doch könnte ihr und jeder andere Verlust verschmerzt werden, wenn der bekanntlich schöne und kräftige Menschenstamm der Elmer in seiner Gesammtheit erhalten worden wäre. Fast keine Familie existirt, die nicht mehrere Angehörige vermißt, und daher ist das Unglück fast größer, als in Goldau, wo alles mit einem Schlage zu Ende ging. Wie die „N. Zürch. Ztg.“ mittheilt, war Elm das letzte Dorf im Glarner Klein⸗ oder Sernftthale und bildete mit den dazu ge⸗ hörigen Weilern, zu denen auch das verschüttete Unterthal gehört, ein einst blühendes Gemeinwesen. Ausgenommen gegen Mitternaͤcht, ist es rings von hohen Bergen umgeben, die ihm während des Winters mehrere Wochen hindurch den Anblick der Sonne entziehen, von denen westlich der Kärpfstock und Rinkenkopf, südöstlich Vorab, Mittags⸗ hörner, Tschingelspitz oder Segneshorn, östlich die Scheibe und der Schopfwang emporragen. Es ist ein sonnenarmes Dorf, aber diese Eigenthümlichkeit theilt es mit manch andern Orten im Glarnerlande, und dafür haben die Elmer zweimal im Jahre, im Mai und im September, während drei Tagen das interessante Schauspiel, daß sie durch das Martinsloch wie durch einen Tubus die Sonne schauen. Dieses Martinsloch ist eine Höhle, welche durch eine Tschingelspitze mitten hindurchgeht und sehr schwer erreichbar ist. Zuerst erblickt man es vom Gasthof zum Rößli. Es verdankt seine Entstehung der Erosion des ochgebirgskalkes, eben⸗ sogut wie die über dem Martinsloch sich erhebenden, nadelförmigen Flchingelspiten und die weiter südlich liegenden Mittagshörner durch Erosion ihre phantastischen Formen erhalten haben. Schon seit den ältesten Zeiten ist dasselbe als ein Hauptnaturwunder der Alpen ge⸗ priesen worden, obgleich man ein solches dreimal so großes Loch in den Saxerköpfen im Werdenbergischen, am Glärnisch und noch an manchen anderen Orten in den Alpen sehen kann, nur nir⸗ gends in dieser eigenthümlichen Stellung. Elm steht im Rufe, die schönsten und stärksten Männer und Frauen im Glarner⸗ lande zu besitzen. Gllücklicherweise gehören große Berg⸗ stürze zu den Seltenheiten; doch vergeht sicherlich in den Alpen keine Woche, wo nicht kleine Stürze und Rutschungen stattfinden. Nach Klöden sollen sich für die Schweiz ca. 150 Bergstürze, Felsbrüche, Rüfernen und Erdschlipfe nachweisen lassen. Die bei Elm Ver⸗ schütteten haben nicht lange zu leiden gehabt, wenigstens deuten die schrecklich Verstümmelten, welche man am Rande des Trümmer⸗ haufens gefunden, darauf hin, daß der Tod Alle augenblicklich erreichte. „Die bis jetzt gefundenen Leichname beweisen die augen⸗ blickliche Zerdrückung und Zerstümmelung“, so schrieb der Pfarrer von Lowerz nach dem Einsturz des Roßberges im Jahr 1806. Das⸗ selbe trifft auch hier zu. Es ist schon auf die im ersten Augenblick merkwürdige aber leicht erklärliche Thatsache hingewiesen, daß die größten Bergstürze, von Plurs, Drenone im Tessin (1512), an den Diablerets (1714 und 1749), Goldau und Elm im September statt⸗ gefunden haben. Der größte war der Sturm über den stattlichen Flecken Plurs oberhalb Chiavenna im untern Bergell. Es ist dies wohl der schrecklichste Sturm, der je in den Alpen vorgekommen, denn 2430 Menschen wurden durch ihn vernichtet. Viele Elmer be⸗ haupten, die Anwendung von Dynamit im Bergwerk und dessen irrationeller Betrieb habe den Berg erschüttert und die Katastrophe herbeigeführt.

Dortmund, 15. September. T. B.) Nach einer Mit⸗ theilung der „Westfälischen Zeitung“ fand heute Nachmittag auf der Zeche „Zollern“ eine Explosion schlagender Wetter statt, Ff welche 4 Personen getödtet, 7 schwer und 10 leicht verwundet wurden.

Dortmund, 16. September. (W. T. B.) Späteren Nach⸗ richten zufolge sind von den gestern auf der Zeche „Zollern“ Ver⸗ unglückten noch weitere drei gestorben, so daß die Zahl der Todten zusammen 9 beträgt. Acht Personen, welche leicht verwundet waren, sind dagegen wieder arbeitsfähig. Als Ursache der Erplosion betrach⸗ tet man, wie der „Westfälischen Ztg.“ gemeldet wird, das Abgeben eines Schusses vor einem Orte, wo das Schießen ausdrücklich ver⸗ boten war. Die Zeche „Zollern“ gehört dem Westfälischen Gruben⸗

verein“.

Essen, 16. September. (W. T. B.) Von den gestern auf der eche „Zollern“ durch schlagende Wetter verunglückten 23. ersonen sind, der „Essener Zeitung“ zufolge, außer den 4 sofort etödteten, später noch 2 gestorben. Die Ursache der Explosion ist

noch unbekannt; wahrschein ich ist dieselbe durch Fahrlässigkeit eines

Bergarbeiters herbeigeführt. Die durch die Bergbehörden sofort ein⸗ geleitete Untersuchung ergab, daß die Beamten der Zeche keine Schuld trifft; die Weiterführung ist intakt, der Betrieb nicht gestört.

Venedig, 15. September. (W. T. B.) Der Geographische Kongreß ist heute Vormittag 10 ½ Uhr in Anwesenheit des Königs und der Königin feierlich eröffnet worden. Der König und die Königin wurden mit lebhaften Zurufen begrüßt. Die Eröffnungsrede hielt Hr. von Lesseps; nach ihm nahm Fürst Teano Namens der italienischen Geographischen Gesellschaft das Wort. Der Syndikus der Stadt begrüßte den König und die Theilnehmer am Kongresse und dankte denselben für ihr Erscheinen.

New⸗York, 2. September. (New⸗Yorker Hdls⸗Ztg. Berg in Idaho, welcher vor einigen Wochen oeh3 90 der speien begann, befindet sich an der südlichen Abdachung der South Forkberge am Clearwater River, zwölf Meilen östlich vom Mount Daho. Augenzeugen erzählen von einer mehrere hundert Fuß hohen Rauch⸗ und Feuersäule, die weithin sichtbar war, und von Felsstücken und glühender Lava, welche die Abhänge der Bergkette überschwemmte Mit einem donnerähnlichen Getöse, das gleichzeitig in Mount Idaho. in Camas Prärie und an der Mündung des Salmon River, mithin im Umkreis von mehr als fünfundsiebenzig Meilen gehört wurde, be⸗ gann der Ausbruch und verursachte begreiflicherweise unter der Be⸗ völkerung der benachbarten Gegend nicht geringe Furcht. Spätere Nachrichten über das interessante Naturereigniß kommen von Camas Prärie und melden, daß der Lava⸗Ausfluß geringer geworden, die Rauch⸗ und Feuersäule aber noch weithin am Horizont erkennbar ist. In die unmittelbare Nähe des Vulkans ist seit dem Ausbruche noch Niemand gekommen, doch glaubt man aus der Ent⸗ fernung beobachten zu können, daß die Mündung des Kraters sich etwa 1000 Fuß oberhalb des Clearwater River befinden muß, in welcher Richtung auch schon früher Erdstöße und vulkanische Aus⸗ brüche stattgefunden haben. Von Mount Idaho und Florence aus soll das Schauspiel ein ausnehmend großartiges gewesen sein. Der feuerspeiende Berg Mauna Loa auf der zur Sandwich⸗ inselgruppe gehörigen Insel Hawaii soll wieder in Thätigkeit und durch die demselben entströmende Lava die auf der Ostseite der Insel liegende Hafenstadt Hilo in ihrer Existenz bedroht sein.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Deutsche Landwirthschaftliche Presse. Nr. 74. Inhalt: Schafzucht in Australien. Von Schmidt. Feuilleton. Die Aus⸗ stellung des landwirthschaftlichen Instituts der Universität Halle. Von Julius Kühn. Zwei einfache Hülfsmittel des thierärztlichen Geburtshelfers. (Mit Abbildungen.) Ein Fall wahrer Partheno⸗ genesis. Von Dr. Emil Kalender. Revue der Fachjournale. Correspondenzen. Abt⸗Naundorf. Hildesheim. Rundschau. Aus dem Reichsgebiet. Subhastationen. Domänenverpach⸗ tungen. Sprechsaal. Antworten: Cambridge⸗Walze. Sind Haare in Erdnußkuchen der Gesundheit der Pferde gefährlich? Mittel gegen das Platzen und Zerbröckeln des Preßtorfs. Ver⸗ erbungen der Finnkrankheiten. Fragen. Handel und Verkehr. Getreide. Vieh. Heu und Stroh. Futter⸗ und Dünge⸗ mittel. Oelsaaten. Spiritus. Zucker. Eier und Fett⸗ waaren. Gemüse und Früchte. Wild, Geflügel und Fische. Hülsenfrüchte und Sämereien. Landesprodukte. Hypotheken und Grundbesitz.

„Zeitschrift für Forst⸗ und Jagdwesen. für forstliches Versuchswesen. Herausgegeben in Verbindung mit den Lehrern der Forstakademie zu Eberswalde, sowie nach amtlichen Mittheilungen von Dr. jur. B. Danckelmann, Königlich preußischer Ober⸗ Forstmeister u. Direktor der Forstakademie zu Eberswalde. Berlin, Verlag von Julius Springer. 13. Jahrgang. 9. Heft (September). Inhalt: I. Abhandlungen: Ueber ausländische Holzgewächse. Vom Ober⸗ förster Bernuth in Freienwalde a. d. Oder. Zur Vergleichung des Kostenaufwandes beim Kulturbetriebe. Vom Forstmeister Wagener zu Castell. Ueber die Regulirung der Gewässer. Von Fr. W. Toussaint zu Straßburg in E. Ueber die Waldverhältnisse der Vereinigten Staaten in Nordamerika. Von A. Riedel. II. Mit⸗ theilungen: IX. Versammlung des märkischen Forstvereins zu Anger⸗ münde im Juni 1881. Pinus sylvestris de Riga. Von Heinrich Keller zu Darmstadt. III. Statistik: Steinkohlen⸗Durchschnitts⸗ preise pro 1000 kg im Jahre 1880. Von von Alten. 1V. Literatur. V. Notizen.

Milch⸗Zeitung. Organ für die gesammte Viehhaltung und das Molkereiwesen. Begründet von Benno Martiny. Unter Mit⸗ wirkung von Fachmännern herausgegeben von C. Petersen, Oeko⸗ nomie⸗Rath, in Eutin (Fürstenthum Lübeck). Verlag von M. Heinsius in Bremen. Nr. 37. Inhalt: Ueber einen Fütterungs⸗ versuch mit Baumwollensamenkuchen bei Milchkühen. Von Dr. M. Schrodt und H. v. Peter. Referent Dr. M. Schrodt in Kiel. (Schluß.) Verschiedene Mittheilungen. Deutschland. Berlin. Lupinose. Hebung der Milchwirthschaft in der Mark Branden⸗ burg. Ansteckende Hausthierkrankheiten. Deutschland. Lungen⸗ seuche⸗Impfung. Oesterreich⸗Ungarn. Rinderpest. Ausstellun⸗ gen. Großbritannien. Zur milchwirthschaftlichen Ausstellung in Derby. Allgemeine Berichte. Welche Bedeutung hat die Einfüh⸗ rung von Shorthornvieh auf die Viehzucht in Thye (Dänemark) ge⸗ habt und in welcher Richtung muß die Entwickelung künftig geleitet werden? Verfahren, Lupinenheu zur Verfütterung an Schafe geeignet zu machen. Von W. Kette auf Jassen. Das Aus⸗ stellungswesen in dem Bezirke des landwirthschaftlichen Central⸗ vereins für Littauen und Masuren. Körung der Deck⸗ hengste in Schleswig⸗Holstein. Bullenstationen und Stier⸗ haltungs⸗Genossenschaften in der Provinz Hannover. Bullenstatio⸗ nen und Stierhaltungs⸗Genossenschaften in der Mark Brandenburg und der Niederlausitz. Erfahrungen in der Praxis. Erträge von dem weißköpfigen, Groningenschen Rindvieh. Salicylsäure in der Stall⸗ und Milchwirthschaft. Anbauversuche mit Bohnen ver⸗ schiedener Arten, unter besonderer Berücksichtigung der geernteten Näbrstoffmengen. Statistik. Landwirthschaftliche Statistik in Deutschland. Der britische Wollhandel. Fleischkonsum und Preise in Breslau. Geräthe⸗, Maschinen⸗ und Baukunde. Patente. Literatur. „Kantonales bernisches Herdbuch der Berner 2* Von Schatzmann. Thierschutzverein für Hildes⸗ heim und Umgegend. Sprechsal. Notirungen der Butterpreise. An⸗ und Verkäufe von Zuchtvieh. Marktberichte. Anzeigen.

Sozial⸗Correspondenz. Allgemeine Ausgabe Ulem⸗ gegeben von Dr. Victor Böhmert und Arthur von Studnitz in Dres⸗ den). Nr. 37. Inhalt: Die deutsche Fabrikinspektion 1880. Prüfung der Arbeitswilligkeit von Reisebettlern. Taubstummen⸗ schulwesen. Die Macht der Erziehung. Die Arbeitsschule für Knaben in Hamburg. Auch in Amerika wird schon der Fluch der Entwaldung gefühlt. Neue Genossenschaften. Arbeitsmarkt.

Illustrirte Berliner Wochenschrift „Der Bär“. Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin W., redigirt von Emil Do⸗ minik. Preis vierteljährlich 2 Nr. 51. Inhalt: Der grüne Domino, Novelle von T. L. M. (Fortsetzung). Acht Jahre am Hofe des Prinzen Heinrich, aus den Memoiren eines alten Franzosen, von Pastor Breest (Schluß, mit dem Porträt des Memeoirenschrei⸗ bers.) Falsche Pietät in der Baukunst Miscelle und Fragekasten. Inserate.

Zugleich Organ

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

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„Anzeiger und Königlich Preu

Berlin, Freitag, den 16. September

1 Staats⸗Anzeiger.

1881.

Deutsches Reich.

Uebersicht 1 5 2 b öu“ b on den Rübenzucker⸗Fabrikanten des deutschen Zollgebiets versteuerten Rübenmengen, sowie über die Einfuhr und Ausfuhr von Zucker im Monat August 1881.

Verwaltungs⸗Bezirke. 8

Einfuhr

vom Zollauslande.

Ausfuhr nach dem Zollauslande (mit und ohne

Steuerrückvergütung)

Raffinirter Zucker

Ver⸗ aller Art

Rohzucker aller Art

Melasse aller Art und Syprup

Raffinirter Zucker aller Art

Melass Rohzucker Ca 8

steuerte Rüben⸗ menge.

auf

Niederlagen.

unmittelbar in den freien Verkehr.

Rübenzucker⸗Fabriken. unmittelbar

Zahl der im Betrieb befindlichen

100 kg

98 2 98 8 g— 92 8 8 9ĩ2 = 8 0ᷓ0 5 0s

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den freien Verkehr. auf

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unmittelbar in den freien Niederlagen.

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unmittelbar Niederlagen.

unmittelbar aus dem freien Verkehr.

aus dem freien Verkehr

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Brief.-

I. Preußen. Provinz Ostpreußßen.. Provinz Westpreußen. 3 Provinz Brandenburg

Füönn Pommern.

rovinz Posen. 1u“

)

3) Provinz Schlesien ...

) 7 1 schen Unterherrschaften ... 3 8) Provinz Schleswig⸗Holstein 1 9) Provinz Hannover.. ) Provinz Westfalen. 11) Provinz Hessen⸗Nassau 12) Rheinprovinz..

. .

S5e“ III. Gachsenn. IV. Württemberg 6 I1u“ v111A64AA“*“ e, o) eeheee“ v. Hesgtkenburg VIII. Thüringen, I Nemter Allstedt und Oldisleben.. eZ11666“ EEEE öööö6. 11111“*““ XII. Elsaß⸗Lothringen XIILurembu .

Berlin, im September 1881.

Provinz Sachsen, einschl. der Fuͤrstlich Schwarzburgi⸗ Summa I. einschl. der Großherzoglich Sächsi⸗

Ueberhaupt Im Monat August 1880

69

43 294 13 376 104 209

4 129

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192 314 184 264

10 022 15 758

Kaiserliches statistische

2 858 957

55 683 3 421 464

69 072

7 368 309

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

fsInserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.

Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗

register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. *b

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

. u. s. w. von öflentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen⸗Bureaux.

9. Familien-Nachrichten.] beilage. R

Aufenthalts,

Steckbriefe und Untersuchungs Sachen.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Buchbindergehülfen Carl Kluge, welcher sich ver⸗ borgen hält, ist in den Akten U. R. I. No. 954 de 1881 die Untersuchungshaft wegen wiederholter Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Moabit abzuliefern. Berlin, den 13. September 1881. Der Untersuchungsrichter bei dem König⸗ lichen Landgerichte I. Johl. Beschreibung: Alter 20 Jahre, geb. 26. Juli 1861, Geburtsort Gleiwitz, Größe 1,65 m, Statur schlank, Haare schwarz gelockt, Stirn hoch, Augenbrauen dunkel, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Kinn rund, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Kleidung graue Hose und Weste, sowie schwarzen Hut. Besondere Kennzeichen: bartlos.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

1310631 Oeffentliche Zustellung.

Die verehelichte Buchhalter Grundke, Martha Elisabeth Margarethe, geb. Haertel, im Beistande ihres Ehemanns, vertreten durch den Rechtsanwalt Fraustädter zu Breslau, klagt gegen den Kaufmann Emil Drescher, früher in Berlin, jetzt unbekannten wegen einer Hypothekenforderung von 12 000 nebst 5 % Zinsen seit dem 1. Si b. . mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 12 000 nebst 5 % Zinsen seit dem 1. Juli 1881 bei Vermeidung der Zwangs⸗ vollstreckung in das Grundstück Nr. 15 am Vieh⸗ markte und Nr. 58 der Vinzensstraße hierselbst, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Erste Civilkammer des

Königlichen Landgerichts zu Breslau, Ritterplatz 15,

.

auf den 24. November 1881, 1— Vormittags 10 Uhr, mit der 2ꝙ b 84 62₰ gedachten icht assenen Anwalt zu bestellen. . öffentlichen Zustellung wird dieser

Auszug der Klage bekannt gemacht. Seipelt, b Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

Oeffentliche Zustellung. Nr. 11 195. Die Nv 1 . von Gaggenau, Helene, geb. „der⸗

r 8 Fastante vertketen durch Rechtsanwalt Arm⸗

bruster in Rastatt, klagt gegen den genannten Ehe⸗

mann Franz Hirth, zur Zeit an unbekannten Orten abwesend, wegen Gefährdung des Beibringens durch zerrüttete Vermögenslage des Ehemannes mit dem

Antrage auf Ausspruch der Vermögensabsonderung

und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗

lung des Rechtsstreits vor die III. Civilkammer des

Großherzoglichen Landgerichts zu Karlsruhe auf

[32755]

Montag, den 19. Dezember 1881, Vormittags 8 ½ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die⸗ ser Auszug der Klage bekannt gemacht. Karlsruhe, den 12. September 1881. Amann, 1 Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.

682758] Oeffentliche Zustellung.

Nr. 27049. Der Georg Lotthammer, Goldarbei⸗ ter, zu Pforzheim, vertreten durch Rechtsanwalt Gautier dahier, klagt gegen den Karl Rüdinger, Goldarbeiter, zu Schlierbach, jetzt an unbekanntem Orte, aus Darlehen vom 1. April 1875 mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zah⸗ lung von 162 86 nebst 5 % Zins vom 1. April 1875 und ladet den Beklagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreites vor das Großherzog⸗ liche Amtsgericht zu Heidelberg auf

Freitag, den 4. November 1881, Vormittags 9 Uhr,

immer Nr. 2. n 8 Zum Zwecke der eee Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 8

Heidelberg, den 14. e2eSeen 1881. 8

abian, Gerichtsschreiber des EHue Amtsgerichts.

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E mit Ladung.

2 um Kgl. Landgericht Frankenthal, Kammer für CcSsa eg hat Johann Haid, Zollassistent, in Lud⸗ wigshafen wohnhaft, in seiner Eigenschaft als Gläu⸗ biger des in Ludwigshafen wohnhaften, pensionirten Lehrers Johann Metz, Kläger, durch Rechtsanwalt echt in Frankenthal vertreten, 8 ꝛc., 9) Heinrich Föchzein Ernst Otto Metz, Kaufmann, fruͤher in Ludwigshafen wohnhaft, dermalen ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort abwesend, Beklagten, Theilungsklage erhoben mit dem Antrage: „die Theilung und Auseinandersetzung der zwischen dem in Ludwigshafen wohnhaften, pensionirten Lehrer Johannes Metz und seiner verlebten Ehefrau Bar⸗ bara Weiß bestandenen Gütergemeinschaft zu ver⸗ ordnen, einen Kgl. Notär mit Vornahme dieses Ge⸗ schäfts, Versteigerung der Mobilien und der für un⸗ theilbar erklärten Liegenschaften und allen gesetzlich erforderlichen Manipulationen zu beauftragen, das Kgl. Amtsgericht in Ludwigshafen mit Ernennung, Beeidigung und Einweisung eines Sachverständigen u kommittiren, welcher die etwa vorhandenen Liegen⸗ sbaften abzuschätzen, über deren Theil⸗ oder Untheil⸗ arkeit sich auszusprechen, die Loose zu bilden und

Vertretung des Abwesenden zu beauftragen, ein Gerichtsmitglied mit der Berichterstattung zu kom⸗ mittiren für den Fall entstehender Streitigkeiten, den Herrn Kgl. Landgerichtspräsidenten zur Ernen⸗ nung eines andern Berichterstatters im Falle der Verhinderung des ernannten Berichterstatters zu er⸗ mächtigen, auch die Vorwegnahme der Kosten aus der Masse zu verordnen;“ mit der Ladung an den Beklagten zum Zwecke der mündlichen Verhandlung der Klage in die anbe⸗ raumte Sitzung des Kgl. Laudgerichts Franken⸗ thal vom 7. Dezember 1881, Vormittags 4 8,nnn der Aufforderung an den Beklagten, einen an diesem Gerichte zugelassenen Rechtsanwalt zu bestellen. 1 8 Ausführung der bewilligten öffentlichen Zu⸗ stellung an den abwesenden obgenannten Beklagten wird Vorstehendes bekannt gegeben. Frankenthal, den 30. Juli 1881. Der Kgl. Obergerichtsschreiber: H. Denig.

95⁷ * 2 6827561 Oeffentliche Ladung.

Der Rechtsanwalt Klotz dahier hat beim k. Land⸗ gerichte daselbst Namens der Schreinermeistersehe⸗ leute Georg und Babette Roegner zu Gostenhof gegen die Schlosserseheleute Karl und Anna Moeller von hier Klage auf Söschung. einer Hypothekvormer⸗ kung mit dem Antrage gestellt,

k. Landgericht wolle aussprechen: 18

1) die Beklagten Karl und Anna Moeller seien

schuldig, die auf dem Hause der Klagspactei zu Gostenhof, Feuerweg Hs.⸗Nr. 9, seit 8. Sep⸗ tember 1875 hypothekarisch vorgemerkte Bau⸗ kostenforderung von 559 Fl. 34 ½ Kr. binnen 8 Tagen, von Rechtskraft des Urtheils an ge⸗ rechnet, zur Löschung zu bringen, widrigenfalls die Kläger ermächtigt werden, durch Vorlage des rechtskräftigen Urtheils die Löschun dieser vorgemerkten Forderung von 559 F 34 Kr. beim Hgecelemamt des k. Amtsgerichts Nürn⸗ berg vollziehen zu lassen; n

dee Beklagten baren sämmtliche Streitskosten u zahlen. 1

8 Vebanarngn Fjeser Klage beim k. Land⸗

erichte dahier steht au 8 b

Freitag, den 23. Dezember 1881, Peeeits s6 9 Uhr, Sitzungssaal Nr. 41, 1

Termin an, in melchen durch einen beim Prozeß⸗

gerichte zugelassenen Rechtsanwalt zu erscheinen die

unbekannt wo? sich aufhaltenden Beklagten andurch

geladen werden.

Rürnberg, 7. September 1881. .

Der Ober⸗Gerichtsschreibers des kgl. Landgerichts:

Maier.

seinen gehörig motivirten Bericht dem Kgl. Notär zu Protokoll zu geben hat; einen Kgl Notär mit

Ausfertigung.

Aufgebot. Zufolge Antrags des Hausmeisters Joseph Kaile’ hofer zu Nürnberg ergeht hiermit an den derzeiti⸗ gen Inhaber der dem genannten Joseph Kailhofer zu Verlust gegangenen zwei Aktien der Pfälzer Nordbahnen, Nr. 5323 und 10611 à 500 Gulden, Nr. 5323 zur Emission vom 1. Januar 1870 und Nr. 10611 zur Emission vom 3. April 1868 gehö⸗ rig, nebst Zins⸗ und Dividendenscheinen die Auffor⸗ derung, spätestens im Aufgebotstermine vom Samstag, 18. März 1882, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterfertigten Gerichte seine Rechte anzu⸗ melden und die bezeichneten Urkunden vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt würden. igshafen a. Rhein, 8. September 1881. Königliches Amtsgericht. 8 L. S.) gez. Culmann, Kgl. Ober⸗Amtsrichter. Für den Gleichlaut dieser Ausfertigung mit dem Original: 3 g. Ludwigshafen a. Rhein, 8. September 1881. Der Kgl. Amtsgerichtsschreiber: Eyer.

78811 Aufgebot.

Am 24. Juni d. J. oder einige Tage später ist dem hiesigen Hotelbesitzer J. E. Neumann in Gum⸗ binnen, vermuthlich in einem der dortigen Gasthöfe, ein Wechselschema, welches in der rechten Ecke oben den Vermerk: „für Mark 550 Mark“ und auf der linken Seite quergeschrieben das Accept: „ange⸗ nommen J. E. Neumann“ enthielt, verloren ge⸗ gangen und bisher nicht wieder von ihm aufgefunden worden. Auf Antrag des ꝛc. Neumann soll das Aufgebot des 1 bezeichneten Wechsel⸗Blanko⸗ Accepts erlassen werden.

wird der eeene Urkunde auf⸗

dert, spätestens im Aufgebotstermine 8 nemcg. Februar 1882, Vormittags 12 Uhr, seine Rechte bei dem Amtsgerichte hierselbst anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Insterburg, den 29. Juli 1881.x.

Königliches Amtsgericht.

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Der Necbmamvalt Olto Wachenhusen zu Schwerin hat die ihm unter dem 12. 4 1879 ertbeilte Zu⸗ lassung als Rechtsanwalt bei dem Großherzogl en Landgerichte zu Schwerin in Folge der Verlegung seines Wohnsitzes nach Seebach bei Dürkheim an der Hardt aufgegeben.

Schwerin, den 12. September 1881. Aön Der Präsident des Großherzoglichen Landgerichts: . v. Scheve.