Zu einer bestimmten Zeit jedoch, deren Dauer sich gewöhnlich über mehrere Jahre erstreckt, bleibt der Markt nur gewissen speziellen Qualitäten zugänglich.
Genau diese an den Markt zu bringen, ist die erste Bedingung zu einem gewinnreichen Geschäft; geringere Qualitäten als die couranten sind gewöhnlich nur mit bedeutendem Verlust zu realisiren, aber auch für bessere steht ein eventueller Mehrerlös in keinem Ver⸗ hältnisse zu den Mehrkosten.
Aber auch hinsichtlich der inneren und äußeren Verpackung bedingt der hiesige Markt eine peinliche Gleichmäßigkeit in Beibehaltung der usancegemäßen Form, namentlich einer solchen, welche das Auge angenehm berührt, der Waare die Frische und äußere Gefälligkeit sichert und Vertrauen in die Pünktlichkeit und Sorgfältigkeit des Verkäufers einflößt.
Durch Mängel in dieser Beziehung wird den Waaren thatsächlich ein Theil ihres Werthes benommen. Es eristiren hierin gewisse Grenzen, welche streng eingehalten werden müssen.
Ein anderer Umschlag als der gewohnte, ein anderes Band, eine abweichende Verfassung der Kiste genügen, um bei dem Käufer Miß⸗ trauen zu Wenn auch die innere Verpackung makellos ist,
so kann durch schlechte Außenkisten wieder Alles verdorben werden, da sie während des Transportes nach Japan viel aushalten müssen wegen der häufigen Umladungen, und wenn sie nicht durchaus solid sind, ihr Inhalt unmöglich den Bestimmungsort in gutem Zustande erreichen kann. Dies ist hierzulande, wo die japanischen Kaͤufer die Waaren im Vertrauen auf die EChrlichkeit ind Zuverlässigkeit des Verkäufers abnehmen, ohne den Inhalt der Kiste näher geprüft zu haben, ein Gegenstand, der besonders beobachtet werden muß.
Die Importgeschäfte werden hierzulande hauptsächlich auf dop⸗ peltem Wege zu Stande gebracht. Es sind entweder Geschäfte, welche die hier etablirten Importeure auf eigene Rechnung unter⸗ nehmen, oder solche, welche auf Rechnung der heimischen Kaufleute und Fabrikanten gehen und für welche die hiesigen Firmen nur die Vermittler abgeben. Die ersteren bedürfen hier keine weiteren Er⸗ örterungen, dagegen wird über die letzteren einige Auskunft nütz⸗ lich sein.
In die letztere Klasse gehört zunächst das Konsignationsgeschäft, welches darin besteht, die Waaren auf eigene Faust nach dem frem⸗ den Lande zu schicken und dort verkaufen zu lassen. Dieses Geschäft, welches gewöhnlich durch steigende Konjunkturen oder durch gedrückte heimische Absatzverhältnisse veranlaßt wird, hat bei der vorhin ge⸗ schilderten Eigenthümlichkeit des japanischen Importmarktes große Bedenken gegen sich, da es nur zu leicht vorkommen kann, daß die konsig⸗ nirten Waaren für den hiesigen Bedarf nicht passen, oder einen überfüllten Markt vorfinden und zu spät ankoinmen, nachdem die etwaige Konjunktur von Anderen ausgebentet ist. Sie können daher sehr leicht unverkäuflich werden oder zu Spottpreisen abgesetzt werden müssen. Derartige Spekulationen haben seit Anfang der siebziger Jahre vielen europäischen Industriellen bittere Enttäuschungen und schwere Verluste bereitet. Besonders mißlich sind sie für kleine Fabrikanten, deren finanzielle Stellung, Kenntnisse und Verbindungen solchen Unternehmungen durchaus nicht gewachsen sind. Haben diese gleich Anfangs Verluste, so sind sie bei ihren bescheidenen Mitteln außer Stande, das gewagte Geschäft weiter zu verfolgen, selbst wenn unter Beseitigung etwaiger Mängel, welche der ersten Sendung an⸗ hafteten, bessere Aussichten auf Nutzen und Verdienst vorhanden wären. Bleibt aber Gewinn, so fallen gewöhnlich weitere Aus⸗ sendungen unglücklich aus, theils weil dann gewöhnlich die günstige Lonjunktur vorüber und der Markt überfüllt ist, theils weil sich der Fabrikant in der Meinung, den guten Erfolg ausbeuten zu können, zu schlechteren Nachsendungen verleiten läßt, die ihm dann den Markt für immer verderben.
Insbesondere ist bei Waaren, bei denen Muster und Sortimente eine Rolle spielen oder die irgendwie der Mode unterworfen sind, das Konsignationsgeschäft nach Japan äußerst gewagt, und es kann ein stehendes Konsignationslager nach der Ansicht erfahrener Kauf⸗ leute für den japanischen Markt nur als vollkommen aussichtslos be⸗ zeichnet werden. Etwas günstiger würden die Verhältnisse für soge⸗ aannte Stapelartikel, die keiner Mode unterworfen sind, liegen. Gut fundirte Fabriken von unzweifelhafter Konkurrenzfähigkeit, die natur⸗ gemäß auf eine große Produktion angewiesen sind, und deren Fabri⸗ kate durch Lagern nicht leiden, können vielleicht bei umsichtiger und maßvoller Handhabung des Geschäfts ihre Rechnung finden, voraus⸗ gesetzt, daß schneller Absatz und prompte Beachtung telegraphischer Berichte und Winke die Richtschnur abgeben. Weit solider sind die Kontrakte oder Lieferungsgeschäfte, durch welche der japanische Kauf⸗ mann sich zur festen Abnahme einer bestimmten Quantität dieser oder jener Waare binnen einer gewissen Frist und zum vereinbarten Preise verpflichtet. Diese Geschäfte enthalten weiter kein Risiko, wenn nur die Lieferung vertragsmäßig, insbesondere genau nach Muster und Bestellung und innerhalb der ausbedungenen Frist erfolgt.
Eine andere Art von Geschäft besteht darin, daß der japanische Händler eine feste Offerte für ein Quantum Waaren unter gewissen Bedingungen macht und deren Annahme binnen einer längeren Frist, während der er selbst sich gebunden hält, in das Belieben des an⸗ deren Theiles stellt. Dieses Offertengeschäft, auch Indentgeschöft ge⸗ nannt, scheint, obwohl es direkt auf Rechnung der ausländischen Fa⸗ brifanten geht, für diesen ganz gefahrlos zu sein, weil die Annabme oder Ablehnung gänzlich von ihm abhängt und, im Falle der An⸗ nahme, ein fester Lieferungskontrakt vorliegt. Allein der Umstand, daß die Abwickelung des Geschäfts sich naturgemäß, da die Anfer⸗ tigung der bestellten Wanre dazwischen liegt, über eine längere Zeit erstreckt, macht es gefährlich, indem während dieser Zeit die Kon⸗ junktur sich ändern kann oder dem jaxpanischen Käufer anderweitig günstigere Chancen sich bieten können, was ihn veranlassen wird, die geringste Verspätung in der Ankunft der Waaren oder die unbedeu⸗ tendste Abweichung vom Muster oder von der Bestellung überhaupt als Grund zu benutzen, um die Abnahme der ganzen Sendung zu beanstanden. Solche Fälle kommen nicht selten vor; es ist daher anzurgthen, derartige Offerten mit größter Vorsicht aufzunehmen.
₰22* . 2* . 8 2 M. —‧*
Diese wenigen Bemerkungen über die formelle Seite des Import⸗ geschäfts mögen genügen, um zu zeigen, daß dasselbe manche Schwierig⸗ keiten in sich birgt, welche nur bei einer hohen Entwickelung der Fa⸗ brikation und des gesammten Geschäftssystems der importirenden Nation überwunden werden können.
— Zufolge weiterer Nachrichten über den Ausbruch der Cholera in Aden’*) sind daselbst in der Zeit vom 3. v. M. bis 11. d. M. 81 Erkrankungsfälle — von denen 63 mit tödtlichem Ausgange — beobachtet worden.
— Der internationale Gesundheitsrath in Konstantinopel hat zum Schutze gegen die Gefahr einer Einschleprung folgende Anordnungen getroffen:
Die Provenienzen von Aden, von der arabischen und der afrikaͤ⸗ nischen Küste des Rothen Meercs südlich von Hodeida und Massava unterliegen der reglementsgemäßen Quarantäne.
Die Landverbindungen mit Aden werden durch einen Korden unterbrochen.
Die Quarantäne für die Seeprovenienzen Kamaran (unweit Hodelda) abgehalten werden. t. Die Schiffe, welche Aden berührt haben, sind zu veranlassen, die Rhede von Hodelda anzulaufen.
„ „In Djedda werden alle Schiffe, welche Aden und die er⸗ wähnten Küsten nicht berührt haben, einer strengen ärztlichen Visite unterzogen.
Schiffe, welche Cholerakranke an Bord haben, sollen abgewiesen und auf eine Quarantänestation dirigirt werden.
Die Pilgerschiffe koͤnnen ihre Passagiere nur in Djedda mit Aus⸗ schluß aller anderen Landungsplätze ausschiffen.
Ein Arzt aus Jaffa wird als Inspektor der Quarantäne nach Hodeida, Kamaran, entsendet.
In Bassorg unterliegen die Provenienzen von Aden der vor⸗ schriftemäßigen Quarantäne.
soll auf der Insel
) cfr. „R.⸗A.“ Nr. 220 de 188
— In welch erfreulicher Weise, schreibt die „Schles. Ztg.“, sich die Verhältnisse seit der Geltung des neuen Zolltarifs für das Deutsche Reich, vom 12. Juli 1879, betreffs wichtiger Industriezweige, besonders auch in Bezug auf die Montan⸗ und Hüttenindustrie Oberschlesiens, gebessert haben, geht aus nachstehenden Ziffern hervor:
Während z. B. beim Steinkohlengruben⸗Betrieb in Oberschlesien “ 30 111 Arbeiter beschäftigt waren, ist die Zahl derselben
4“] 30 644 und pro 1880 auf . 32 517 gestiegen.
Der Jahresbetrag sämmtlicher bei den oberschlesischen S kohlen⸗Bergwerken gezahlten Arbeitslöhne betrug:
pro 1878 13 708 9920 ℳ TE“ 15 371 608
8 „ 1880 17 082 651
während die Steinkohlenproduktion pro 1878 einen Werth von 32 1879 5 1880
pro 1879
repräsentirt. 8
Die Arbeiterzahl, allein bei dieser Industriebranche, ist somit gegen das Jahr 1878 um 2406 = 8 % gestiegen, wobei der Jahres⸗ betrag der gezahlten Arbeitslöhne um 3,4 Millionen Mark = 24,6 % zugenommen hat, eine Lohnerhöhung, welche im Wesent⸗ lichen auf die größeren Durchschnittsleistungen des Einzelnen zurück⸗ zuführen ist.
Der Antheil der Arbeitslöhne am Produktionswerthe der Stein⸗ kohlen beträgt im Jahre 1880 netto 45 %. Es ergiebt sich also auch nach dieser Richtung hin eine thatsächliche Lohnverbesserung, und zwar hatte ein Arbeiter durchschnittlich pro Jahr verdient:
in 1878 einen Arbeitslohn von .455 ℳ 8 C11111P17'1 CC „ 525
Aehnliche Verhältnisse treffen beim Betrieb der Zink⸗ und Blei⸗ erzgruben zu und sind dieselben an dieser Stelle in einzelnen Bezie⸗ hungen bereits früher erörtert worden. Es bleibt dem hier noch hin⸗ zuzufügen, daß bei den oberschlesischen Zink⸗ und Bleierzgruben der Werth der Gesammtförderung gegen 1879 um etwa 1,8 Millionen Mark gestiegen ist, was pro To. Produktion einer Aufbesserung von fast 2,4 ℳ entspricht. Vom Produktionswerth nahmen im Jahre 1880 die Arbeitslöhne rund 43,7 %, also fast ebensoviel wie bei den Steinkohlengruben, in Anspruch.—-
Die Zahl der Arbeiter bei den Eisenerzgruben hat sich ebenfalls gesteigert. Denn es waren dabei beschäftigt: v
pro 1878 1879 2370 1880 öM11“ 1
Auch in anderen Industriebranchen, wie z. B. beim Hochofen⸗ und Eisengießereibetrieb, begegnet man ähnlichen Fortschritten. Nach⸗ dem im Jahre 1878 nur 26 und im Jahre 1879 nur 29 Hochöfern im Betriebe waren, stieg die Zahl derselben pro 1880 auf 32. Da die Konsumtion der betreffenden Produkte eine nicht unwesentliche Zunahme erfuhr, so nachte sich zugleich im Allgemeinen eine erhöhte Thätigkeit beim Hochofenbetrieb und eine ausgedehntere Verwendung von Arbeitskräften geltend. Es waren bei den Hochöfen beschäftigt:
im Jahre 1878 2500 Personen, 11 S während die Produktion (an Roheisen und Gußwaaren erster Schmel⸗ zung) betrug: im Jahre 1878 8 8 879 ihr Geldwerth entsprach: pro 1878
tr
2394 Personern
11
5 272 464 Eitkt 6 696 200
14 715 802 ℳ 189 16 392 498 1880 20 144 609 „
Der Eisengießereibetrieb im oberschlesischen Berg⸗ und Hütten⸗ revier zeigt nicht minder erfreuliche Resultate. Die vorhandenen Eisengießereien waren pro 1880 durchweg in Thätigkeit; aber trotz⸗ dem drei Flammöfen weniger wie im Jahre 1879 in Betrieb stan⸗ den, war die Produktion im verwichenen Jahre eine größere als 1879, und der Verbrauch an Schmelzmaterial (Roheisen und Stabhl) betrug:
pro 1878 8 425 492 Zoll⸗Ctr., 1-vebböö--eee 1880 8 449 380 8
Beim Betrieb der Eisen⸗ und Stahlwalzwerke ist eine wesent⸗ liche Zunahme bei der Produktion, der Anzahl der dabei beschäftigten Arbeiter und des Geldwerths der Fabrikate pro 1880 aufzuweisen. — Es wurden erzeugt:
Halb⸗ und Ganzfabrikate:
orc 111 1829959 4 005 585 11111“*“
Die Anzahtl der Arbeiter, welche im Jahre 1879 9255 Personer umfaßte, bezißerte sich im Jahre 1880 auf 10 259 Personen.
Der Geidwerth der Halb⸗ und Fertigfabrikate betrug pro 1879 25 741 561 ℳ, pro 1880 31 005 743 ℳ, er vermehrte sich also gegen 1879 um 5 264 182 ℳ
In der Stahlfabrikationsbranche ist eine nicht minder vortheil⸗ hafte Entwickelung der Verhältnisse zu verzelschnen. Die Betriebs⸗ kraft derjenigen Werke, welche sich mit der Erzeugung von Stahl befassen, hestant im Jahre 1879 aus 18 Dampfmaschinen mit 1756 Pferdekräften, hatte sich aber pro 1880 auf 20 Dampfmaschinen mit 2217 Pferdekräften gehoben. Die Anzahl der Arbeiter ist gegen 1879 um 48 Köpfe gestiegen, so daß die Gesammtzahl derselben sich pro 1880 auf 567 belief. Der Materialverbrauch Roheisen u. s. w.) betrug im Jahre 1879 631 387 Zoll⸗Centner und 1880 850 920 Zoll⸗ Centner Preduzirt wurden an Fertigfabrikaten im Jahre 1879 427 77) Zoll⸗Gentner, im Jahre 1880 dagegen 578 700 Zoll⸗Centner. Der Geldwerth der Gesammtproduktion betrug pro 1879 3 206 110 ℳ und pro 1880 4 245 135 ℳ
Brüssel, 20. September. (W. T. B) Die „Société du eredit général de Belgique“ hat sich heute mit einem Kapital von 15 Millionen konstituirt. Gründer der Gesellschaft sind: die Gruppe de la Haull, die Association financière, Mathieu in Brüssel, der Crédit Liégeois, die Banque de Mons, die Banque descompte, der Credit iadustriel et commercial in Paris, der Frankfurter Bank⸗ verein und das Bankhaus Erlanger in Frankfurt a. M.
Amsterdam, 20. September. (W. T. B.) In der heute von der niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltenen Zucker⸗ auktion wurden 265 Fässer Surinam zu 28 ½ à 30⅛, 238 Fäßchen zu 32 ⁄ à 33 ¾ verkauft.
London, 20. September. (W. T. B.) In der gestrigen Wollauktion waren Preise bei tester Tendenz underändert.
Liverpool, 20. September. (W. T. B.) Bei der beute er⸗ öffneten Wollauktion waren 14 245 B. angeboten, davon 2700 B. verkauft. Die Konkurrenz war ziemlich lebhaft. Mittel⸗ und eringe Wollen waren eine Kleinigkeit theurer, beste weisschattirte will ger.
Glasgow, 20. September. (W. T. B.) Die Verschif⸗ fungen von Roheisen während der letzten Woche betrugen 14 449 gegen 10 788 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.
Manchester, 20. September. (W. T. B.) Heute fand eine Versammlung von Lancaster⸗Fabrikanten statt, um darüber Beschluß zu fassen, ob eine Kürzung der Fabrikzeit behufs
Bekämpfung des Liverpooler Cottonringes erwünscht sei. Die Versammlung wurde schließlich vertagt, weil keine genügende An⸗ zahl von Fabrikanten sich für den Vorschlag ausgesprochen hatte.
New⸗York, 19. September. (W. T. B.) Weizenverschif⸗ fungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach England 135 000, do. nach dem Konti⸗
nent 000, do. von Kalifornen und Oregon nach England 100 000 Ortre.
82
Verkehrs⸗Anstalten.
New⸗York, 20. September. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Rhein“ ist hier eingetroffen.
Berlin, 21. September 1881.
8
Heute Vormittag 10 Uhr fand im Sterbehause die Trauerfeier und nach Beendigung derselben von dort aus die Ueberführung der Leiche des verewigten Generals der Infanterie und kommandirenden Generals des III. Armce⸗Corps von Groß gen. von Schwarzhoff nach dem Kirchhofe des hiesigen In⸗ validenhauses in der Scharnhorststraße statt. An der Leichenfeier be⸗ theiligten sich sämmtliche nicht dienstlich behinderten Offiziere der Garnison und Deputationen aller Truppentheile des III. Armee⸗ Corps, sowie eine Deputation des 4. Ostpreußischen Grenadier⸗Regi⸗ ments Nr. 5, dessen Chef der Verewigte war, unter Führung des Commandeurs des Regiments, Obersten von Lehmann. Zum Tragen des Sarges waren vom Leib⸗Grenadier⸗Regiment (1. Brandenbur⸗ gisches) Nr. 8, vom 3. Brandenburgischen Infanterie⸗Regiment Nr. 20 und vom 4. Ostpreußischen Grenadier⸗Regiment Nr. 5 je 8 Unter⸗ offiziere kommandirt. Die Dekorationen des Verewigten wurden von Offizieren des General⸗Kommandos III. Armee⸗Corps getragen. — Die Leichenparade kommandirte der General⸗Major von Olszewski, Commandeur der 4 Garde⸗Infanterie⸗Brigade, und es bestand dieselbe
aus je einem Bataillon des 2. Garde⸗Regiments z. F. und des Garde⸗ Füsilier⸗Regiments mit Fahnen und Spielleuten resp. der Regiments⸗ Musik des 2. Garde⸗Regiments z. F., unter Kommando des Führers des Garde⸗Füsilier⸗Regiments, Obersten und Flügel⸗Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers und Königs von Stülpnagel, 3 Escadrons des 2. Garde⸗Ulanen⸗Regiments mit Standarte und Trompeter⸗Corps unter Kommando des Regiments⸗Commandeurs Oberst⸗Lieutenants von Scholten und aus 9 Geschützen mit einem Trompeter⸗Corps der Ar⸗ tillerie. Der Leichenzug nahm den Weg durch die Invaliden⸗ und Scharn⸗ horststraße. Ein Kommando des Kaiser Alerander⸗Garde⸗Grenadier⸗ Regiments Nr. 1 und des Kaiser Franz⸗Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 2 bildeten unter Führung eines Stabs⸗Offiziers vom ersteren Regiment eine ambulante Chaine. —
— 8
Die Stenographische Gesellschaft nach Stolze ver⸗
es sammelt sich morgen, Abends 8 ½ Uhr, Kommandantenstraße 20
b — ——— 8
Tiflis, 20. September (W. T. B.) Der archäolo gische Kongreß ist heute Mittag durch den Fürsten Melikoff eröffnet worden. Zum Präsidenten wurde General Kamaroff erwählt. Der Kongreß ist von 50 Delegirten besucht; unter ihnen befinden sich Pro⸗ fessor Virchow, Kostomaroff und Chwolson. Heute Abend findet die erste Sitzung statt. Gleichzeitig ist heute auch das sehr reichhaltige Sammlungen enthaltende kaukasische Museum eröffnet worden.
Paris, 20. September. (W. T. B.) Nach hier eingegangener Meldung hat gestern Abend auf dem Bahnhofe zu Dole ein Zu⸗ sammenstoß von zwei Personenzügen stattgefunden, wobei 29 Personen verletzt wurden.
Im Schauspielhause hat gestern das neueste Opus des Mode⸗Dramatikers Hugo Bürger einen lärmend beifälligen Erfolg gehabt, dem guch die obligaten mehrmaligen Hervorrufe nach den beiden letzten Aktschlüssen natürlich nicht fehlten: so hat der Referent zu berichten. Der Kritiker aber kann nicht anders als den Kopf schütteln über diese im Uebermaß einem Werke gespendeten Ehren, vas höheren Anforderungen doch nur sehr wenig genügt. Das Hremièren⸗Publikum der Reichshauptstadt hat sich freilich längst um den Ruf gebracht, ausschlaggebend für die Beurtheilung des Werths oder Unwerths von Novitäten zu sein, aber es sollte sich dech nicht wieder seinen Geschmack so beschämenden, weil richtigen Urtheilen aussetzen, wie es nachträglich z. B. die „Brautfahrt“ bei der Aufführung in Dresden erfahren hat. Was der so schnell beliebt gewordene Autor in seinem neuesten „Schauspiel“: „Gold und Eisen“ bietet, stellt in einer Weise die alte gesellschaftliche Ordnung auf den Kopf, wie wir sich dies bei dem stetig wachsenden Ein⸗ drä igen fremdartiger Elemente leider auchz in Wirklichkeit meyhr und mehr vollziehen sehen, wie wir es aber nicht als abgeschlossene Thatsache schon wieder einmal auf der Bühne dacgeboten sehen möchten. Hr Lubliner, mag es für felbst⸗ verständlich halten, daß die Tochter des Fürsten Korsakoff bei dem Kommerzien⸗Rath Goltermann, einem noch dazu, trotz erbrachter chriftlicher Beweise, sehr zweifelhaftem Ehrenmann, sich als Gesell⸗ schafterin verdingt, und der Frhr. von Bergk für seinen Adel sich die Tochter erheirathet, um sich später von der alten Kommerzien⸗Räthin empörend narren lassen zu müssen; nicht Jeden aber vermögen solche Prä⸗ missen angenehm zu berühren. Lächerlich geradezu ist jedoch die Zu⸗ muthung, daß wir auf der anderen Seite den Sohn des Börsenmannes für einen derartigen selbstverleugnerischen Ausbund von Ritterlichkeit halten sollen, welcher scheu gewordenen Pferden mit eigener Lebensgefahr sich entgegenstellt, um eine Dame zu retten, und sich hinter dem Rücken seines Vaters (!) für dessen Ehre schlägt. Die eyhrliche Arbeit kommt in der Person des Helden, eines Poly⸗ technikers (beiläufig gesagt ein dramatischer Modetvpus der neuesten Zeit, an Stelle der banal gewordenen Maler), auch nicht eben sehr gut weg, denn dieser muß sich von dem Geldprotzen eine Behandlung gefallen lassen, die kein Mann von Intelligenz und Charakter, wie es dech der Entdecker eines neuen Verfahrens der Entphosphorisirung des Eisens sein soll, bieten lassen dürfte; dazu müßte man aber freilich auch etwas von dem Muth und Stolz der Entsagung in sich fühlen. Die Art, wie sich dieser Hauptheld noch dazu von der Koketterie seiner herzlosen Angebeteten mitspielen läßt, hat so wenig mit mannhaft ernstem Wesen zu thun, daß er erst recht jämmerlich erscheint. Was aber schließlich Allem die Krone aufsetzt, ist, daß sich dieser zuerst in der Blouse des ehrlichen Arbeiters auftretende Wunderheld als ge⸗ riebener Geschäftsmann entpuppt, der es sogar mit dem ergrauten Kommerzien⸗Rath aufnimmt. Und auf das Geschäft läuft denn auch die ganze mit vielem Pathos eingeleitete Geschichte hinaus, deren Verlauf zu erzählen sich nicht lohnt, weil eben die ganz ver⸗ zeichneten Charaktere schon kein Interesse zu erregen vermögen. Es ist eine gefühlsverödete, freudlose Atmosphäre geistlosen Genusses und niedriger Geldspekulation, in die sie uns versetzen, und nur die unleugbar geschickte Mache sowie ein (manchmal jedoch bis zur Läppisch⸗ heit) tändelnder Dialog vermögen über jene Leere hin und wieder zu täuschen. — Was die Aufführung betrifft, so war sie in jeder Bezie⸗ hung außerordentlich sorgfältig und abgerundet. Nur Hr. Ludwig (Polytechniker Karl Jordan) ließ es an der Gefühlswärme, welche dem Charakter ohnehin gebricht, leider auch in der Darstellung fehlen so daß diese Hauptrolle noch mehr an Sympathie einbüßte. Frl. Barkany spielte die kokette Olga von Korsakoff selbstver⸗ ständlich mit Vollendung. Hr. Berndal und Fr. Frieb⸗ Blumauer (Kommerzien⸗Rath und Frau) waren gleich meisterhaft, und Hr. Liedtke (Frhr. von Bergk) glänzte in aller Liebenswuürdigkeit seiner unverwüstlichen Frische. Auch Frl. Abich (Klara Goltermann) und Hr. Vollmer (in der unglücklichen Rolle des Felir Goltermann) dürfen in dem vortrefflichen Ensemble nicht vergesser werden.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Erpedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen
(einschließlich Börsen⸗Beilage).
zu Alt⸗Moabit
Deutschen
zum
Erste Beilage
s⸗Anzeiger und Königsich Preußischen
Berlin, Mittwoch,
den 21. September
Staats⸗Anzeiger.
den Parteien bestehende Ehe zu trennen und den be⸗
Paschke, für den allein schuldigen und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗
2/ 82 2241.
88 Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handel des Deutscheu Reichs-Anzeigers und Königlich
Preußischen Sinats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl
register nimmt an: die Königliche Expedition 2.
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhascationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
8 u. s. w. von öf-entlichen Papieren.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbörief. Gegen den unten beschriebenen Steuererheber Carl Rocholl ist in den Akten U. R. II. No. 958 de 1881 die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung amtlich empfangener Gelder verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt⸗Moabit abzuliefern. Berlin, den 16. September 1881. Der Unter⸗ suchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I. Johl. Beschreibung: Alter 37 Jahre, geboren 3. Januar 1844, Geburtsort Soest, Größe 1 m 74 ecm, Statur breitschultrig, Haare dunkelschwarze d Stirn hoch, Bart röthlicher Schnurrbart, Augenbrauen braun, Augen braun, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn gewöhnlich, Ge⸗ sicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Kleidung grauer Anzug, Rock, Hose und Weste, schwarzer Filzhut. Besondere Kennzeichen: am Halse an der linken Seite eine Narbe.
33368] Steckbriefserledigung.
Der unterm 22. November 1880 hinter den Schmiedegesellen Karl Heinrich Bläsche aus Wittichenau erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.
Hoyerswerda, den 16. September 1881.
Königliches Amtsgericht.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. 8
33363] Oeffentliche Zustellung.
Die verehelichte und Cigarrenmacher Paschke, Emilie, geb. Georgi, zu Sonnenburg, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Schindler hier, klagt gegen ihren Ehemann, den Maler und Cigarren⸗ macher Albert Paschke, unbekannten Aufenthalts, wegen Ehescheidung mit dem Antrage: die zwischen
MM 8 Maler
klagten Ehemann, Maler und Cigarrenmacher Albert Theil zu erklären,
lung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Frankfurt a./O. auf den 17. Dezember 1881, Vormittags 11 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird Auszug der Klage bekannt gemacht. Frankfurt a./O., den 15. September 1881. Nichter, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts, II. Civilkammer.
dieser
33358] Oessentliche Zustellung.
Der Johannes Schüler I. zu Stärklos, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Rocholl zu Cassel, klagt gegen seinen Sohn Johannes Jacob Schüler von Stärklos, jetzt wahrscheinlich in Nordamerika, aus Darlehn, mit dem Antrage:
der Beklagten kostensällig zu verurtheilen
1) dem Klaäͤger 3050 ℳ zu zahlen,
2) zu bewilligen, daß diese Forderung auf die im Amtsgerichtsbezirke Niederaula belegenen, auf seinen Namen stehenden Grundstücke ein⸗ getragen werde,
ind ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ ung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Cassel auf Mittwoch, den 21. Dezember 1881. Vormittags 9 Uhr, nit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Auszug der Klage bekannt gemacht. Cassel, am 16. September 1881. er Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts, zweite Civilkammer. 8 Preising.
D —
18266] Oeffentliche Zustellung
Die Sophie Marie, verehel. Schmidt, geb. Schu⸗ mann zu Trebsen bei Grimma, vertreten durch den Rechtsanwalt Freytag in Leipzig, klagt gegen ihren Chemann, den Fleischer und Viehhändler Gustav Adolph Schmidt, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, wegen Aufhebung des ehemännlichen Verwaltungs⸗ rechts, mit dem Antrage, zu erkennen, daß ihr die Verwaltung des ihrem Ehemanne eingebrachten Ver⸗ mögens zustehe und der Letztere schuldig sei, dieses Vermögen ihr herauszugeben, und ladet den Beklag⸗ ten zur mündlichen Verhandlung des Rechtestreits vor die fünfte Civilkammer des Königlichen Land⸗ gerichts zu Leipzig 8
auf den 14. Dezemver 1881, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die⸗ ser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Leipzig, am 19. September 1881.
Wachs,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[33359] Oesfentliche Zustellung.
Der Gemeinderath Jakob Gäßler in Vaihingen klagt gegen den nach Amcrika entwichenen Händler Karl Rapp von Roßmwaag wegen eines Vorschusses auf den Kaufschilling für einen dem Rapp abge⸗
Antrage auf Verurtheilung des ꝛc. Rapp zur Be⸗
zahlung der Summe von 80 ℳ. und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts⸗ gericht zu Vaihingen auf den 16. November 1881, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. - Vaihingen, den 19. September 1881. Steinle. Gerichtsschreiher des Königlichen Amtsgerichts.
— SDeffentlicher Anzeiger.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete 7. Literarische Anzeigen. 8
2990 . * 2. 123361] Oeffentliche Zustellung. Der Bureau⸗Vorsteher Majewski zu Thorn klagt gegen den Rentner Friedrich Blenkle, früher Canal Colonie A., jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen 293,05 ℳ mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Zahlung von 293,05 ℳ und das Urtheil für vor⸗ läufig vollstreckbar zu erklären und ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor das Königliche Amtsgericht zu Bromberg, Abtheilung V., auf den 14. November 1881, Vormittags 11 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Bromberg, den 16. September 1881. Wolnezki, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts
3338 . 6 — 1333600 Oeffentliche Zustellung
Die Besitzer Jacob und Franziska Malinowski⸗ schen Eheleute in Braunswalde, vertreten durch den Rechtsanwalt Rosenow zu Stuhm, klagen gegen den Handlungsdiener Victor Kniebel, dessen Aufenthalts⸗ ort unbekannt ist, wegen Löschungsbewilligung mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten, darin zu willigen, daß die Eintragung Abtheilung II. Nr. 3, nämlich das für den Handlungsdiener Victor Kniebel aus Finkenstein zufolge notariellen Kontrakts vom 6. Oktober 1856 eingetragene Pacht⸗ und Ent⸗ schädigungsrecht im Grundbuche Braunswalde Nr. 81 gelöscht wird und vorläufige Vollstreckbarkeitserklä rung des Urtheils, und laden den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Stuhm auf
den 17. November 1881, Vormittags 10 ½ Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. v. Studzienski, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. I
1333621] Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmann Robert Walter zu Frankfurt a./ Oder, Große Scharrnstraße Nr. 20, klagt gegen den Kommissionär Theodor Klaucke, früͤher in Briesen i./Mark, jetzt unbekannten Aufenthalts, aus einem am 1. April 1881 gegebenen Darlehn, mit dem Antrage auf Verurtheilung desselben zur Zah⸗ lung von 50 ℳ nebst sechs Prozent Zinsen seit dem Tage der erfolgten Zustellung und vorläufige Voll⸗ streckbarkeitserklärung des Urtheils, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor das Königliche Amtsgericht zu Frankfurt a./ Oder, Logenstraße 6, Zimmer 25, auf den 20. Dezember 1881, Vormittaßs 10 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Frankfurt a./Oder, den 17. September 1881.
Elling, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[33350] Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmann Paul Klostermann zu Lüding⸗ hausen, vertreten durch Rechtsanwalt Laumann, klagt gegen den Cigarrenmacher Adam Müller, früher zu Lüdinghausen, wegen Darlehns⸗ und Waarenforderung im Gesammtbetrage von 60 ℳ mit dem Antrage, den Beklagten zu verurtheilen, dem Kläger 60 ℳ und 5 % Zinsen seit dem 23. Januar 1881 zu zahlen und die Kosten des Arrest⸗ verfahrens zu erstatten und das Urtheil für vorläufig. vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Lüdinghausen auf
den 31. Oktober 1881, Vormittags 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Gröne, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[33353] Aufgebot
um Zwecke der Löschung einer Hypothek.
dn dem alten Hypothekenbuche für die Ortschaft List findet sich eine von dem Heinrich Heine in List zu Gunsten des Lederfabrikanten August Bohnhoff in Hannover wegen eines Darlehnskapitals von 400 Thlr. Courant nebst 5 % Zinsen bestellte Hypo⸗ thek eingetragen.
Die Eintragung ist am 12. Mai 1855 erfolgt. Gegenstand der Hypothek ist die sub Nr. 28 in List belegene Anbauerstelle mit allem Zubehör und ein von Kokemüller angekauftes im Dorfe List belegenes Stück Ackerland. Die Darlehnsforderung ist angeb⸗ lich getilgt, die mit der Eintragungsbescheinigung versehene Schuldurkunde aber abhanden gekommen
Auf Antrag des jetzigen Inhabers der verpfändeten Immobilien werden Alle, welche aus der obenbezeich⸗ neten Hypotbekbestellung noch Rechte herleiten, auf⸗ gefordert, solche in dem vor dem unterzeichneten
kauften, jedoch nicht abgelieferten Haber mit dem
Gerichte am
daß
1881.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlutte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
1
Annoncen⸗Bureaux.
9. Familien-Nachrichten.] beilage. R
R
Freitag, 23. Dezember d. J., Mittags 12 Uhr, anstehenden Termin anzumelden, widrigenfalls die Hypothek für vollständig erloschen erklärt wer⸗
den soll. Hannover, den 12. September 1881. 1 Königl. Amtsgericht, Abth. XVII. ( Koellner.
gerkaufsanzeige nebst 5 Aufgebot.
In Sachen des Ingenieurs G. E. Kattentidt in Hameln, Gläubigers, gegen den Maurermeister C. Breyer daselbst, Schuldner, — K. 2 51 — soll das dem Schuldner gehörende, an hiesiger Kaiserstraße unter Nr. 14 belegene
Wohnhaus nebst Zubehör L (Hofraum: art. 1010 der Grundsteuermutter⸗ rolle) zwangsweise in dem dazu auf 8 . Donnerstag, den 10. November d. J., Morgens 10 Uhr, allhier anberaumten Termine öffentlich versteigert werden. Kaufliebhaber werden damit geladen. Alle, welche daran Eigenthums⸗, Näher⸗, lehn⸗
rechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und sonstige 5 % Verzugszinsen dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Real⸗ stellung zu verurtheilen und das f läufig Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ unter streits vor das Königliche Amtsgericht hier zu dem auf
berechtigungen zu haben vermeinen, werden aufge⸗ fordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwe G Grundstücks verloren gehe.
Hameln, den 15. September 1881.
8
08 den
für in der Zeit vom Monat September zum Familie geleistete ärztliche Hilfekmit dem Antrage, den Beklagten zur Zahlung von 118 Mark nebst
„Kgl. Landgericht wolle die zwischen der Klägerin
und ihrem genannten Ehemanne bestandene Güter⸗ gemeinschaft für aufgelöst erklären, statt deren völlige Gütertrennung aussprechen, die Partheien behufs Liquidation ”
vor den Königl. Notar Cramer zu Löln verweisen und dem Beklagten die Kosten zur
Last legen.“
Termin zur mündlichen Verhandlung steht an auf
Mittwoch, den 26. Oktober cr., Vormittags 9 Uhr, in der II. Civilkammer des Kgl. Landgerichts
u Cöln. Cöln, den 20. September 1881. Für gleichlautenden Auszug: Schnaas, Rechtsanwalt. Veröffentlicht: Gerichtsschreiber des Kgl. Landgerichts. 33355]
Der Dr. med. Unger in Nordhausen, vertreten
durch den Rechtsanwalt Keller daselbst klagt
gegen Restaurateur Heinrich Seefeld, früher hier, jetzt n unbekannter Abwesenheit, wegen 118 ℳ Fen 1879 bis
Dezember 1880 dem Beklagten und seiner
Tage der Klagezu⸗ Urtheil für vor⸗ und ladet den
seit dem
vollstreckbar zu erklären
den 8. November 1881, Vormittags 9 Uhr,
Zimmer Nr. 1 anberaumten Termine.
Vorstehender Klageauszug wird zum Zweck der
Königliches Amtsgericht. Abth. I. öffentlichen Zustellung bekannt gemacht.
Kern.
529922 [3337 0
A, E Bekanntmachung. Auf den Antrag des Grundbesitzers Baumgart zu Dt. Fordon erkennt das Königliche Amtsgericht, Abth. VI., zu Bromberg durch den Amtsgerichts⸗Rath Mentz für Recht,
Friedrich
I. das Hypotheken⸗Dokument über die auf dem Grundstück Dt. Fordon Nr. 1 Abtheilung III. Nr. 6 eingetragene Post von 66 Thlr. 20 Sgr. für kraftlos zu erklären,
. die Kosten des Verfahrens aufzuerlegen.
Von
dem Antragsteller
Rechts Wegen.
[33377]
Auf den Antrag der verehelichten Wilhelmine Domke, geb. Meister, zu Borken bei Blotte, erkennt das Amtsgericht, Abth. VI., zu Brom⸗ berg durch den Amtsgerichts⸗Rath Mentz für Recht: daß I. das über die auf den Grundstücken Gondes Nr. 6 und Kolonie Huttendorf Nr. 17, Ab⸗ theilung III. Nr. 2, bezw. Nr. 2 für die ver⸗ ehelichte Domke, Wilhelmine, geb. Meister, in Borken eingetragene Post von 500 Thlru. Muttererbtheil gebildete Hypothekendokument für kraftlos zu erklären, II. die Kosten des Aufgebots der Antragstellerin aufzuerlegen. Von Rechts Wegen. [33354] Lage. „An
Nachstehender Auszug:
Fürstliches Amtsgericht Lage Klage von Seiten des Kaufmanns in Detmold, Klägers, gegen 1 den Königlichen Feldmesser H. Scheidt zu Lage, Beklagten,
— 9
F. W. Remmert
wegen Anerkennung einer Cessions⸗ urkunde zu 300 ℳ Ich lade den Beklagten zur Anerkennung der von ihm ausgestellten Cessionsurkunde vom 4. April 1881 vor das Furstliche Amtsgericht zu Lage.“* wird mit dem Bemerken, daß Termin zum Erschei⸗ nen für den Beklagten auf Donnerstag, 27. Oktober 1881, Morgens 10 Uhr, angesetzt ist, dem Königlichen Feldmesser H. Scheidt, dessen Fäesescchele unbekannt ist, hiermit öffentlich zugestellt. Lage, den 10. September 1881. A. Burre, Gerichtsschreiber des Fürstlichen Amtsgerichts.
[33349] Auszug. b
Die zu Cöln wohnende geschäftslose Rosalie Levy, gn des Kaufmanns Salomon Kaufmann da⸗ selbst,
hat unter Bestellung des Unterzeichneten zum Pro zeßbevollmächtigten
gegen b
ihren genannten Ehemann Salomon Kaufwann
Langensalza, den 14. September 1881. 8 11AA“ 1 Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[3335
Im Wege der Zwangsvollstreckung und nach am 26. v. Mts. vorausgegangener Pfändung wird auf
Antrag der Spar⸗ und Leihkasse des Amts Celle die Subhastation
—
der sub Nr. 64 in Westercelle belegenen Ab⸗ bauerstelle des weil. Zimmermanns Hr. Christoph Otte daselbst, mit Zubehör, namentlich Grund⸗ besitz von 28 Ar 27 Qu.⸗-M.
erkannt und Termin dazu auf: 8
Mittwoch, den 2. November, 11 Uhr,
angesetzt, in welchem Kauflustige sich einfinden wollen.
Auch sind alle Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrecht⸗ liche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere ding⸗ lichen Ansprüche, auch Servituten und Realberech⸗ tigungen, anzumelden, widrigenfalls sie im Verhält⸗ niß zum neuen Erwerber für verloren erkannt wer⸗ den sollen.
Celle, am 15. September 1881.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. Siemens. [33369]
In Sachen des Fabrikbesitzers und Amtmanns August Pott hieselbst, Klägers, wider den Kaufmann Friedrich Holzberg allhier, Beklagten, wegen For⸗ derung, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme der dem Beklagten gehörigen Grund⸗ stücke, als:
1) der vor dem Petrithore unter der Goslar'schen Straße am Königsstiege Nr. 25 der Karte be⸗ legene, 1 Morgen 20 Ruthen 80 Fuß haltende, früber der Olfen⸗Holtheuerschen Familien⸗ Sripendium⸗Sti’tung zugehörige Garten sammt Zubehör, und der daselbst an der Goslar’schen Heerstraße unter Nr. 23 des Risses belegene, nach dem Verkaufe von ½ Morgen noch etwa 46 Ruthen 70 Fuß haltende, früher Volklandsche Garten sammt Zubehör, nach der neuen Kartirung: das Altpetrithor Feldmark Sekt. I. Nr. 47 an der Goslar'schen Straße belegene Grundstück zu 31 Ar 60, Qu.⸗M., 8
zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 6. September c. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 9. Septem⸗ ber c. erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 29. Dezember 1881, Morgens 11 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte — Zimmer Nr. 42 — angesetzt, in welchem die Hvpvothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Braunschweig, den 14. September 1881. Herzogliches Amtsgericht. V. v. Münchhausen.
Im Namen des Königs! Verkündet am 16. September 1881. Krüger, Gerichtsschreiber. Auf den Antrag des Musikus Carl Equitz aus Heinrichsruh erkennt das Königliche Amtsgericht zu Pasewalk durch den Gerichts⸗Assessor Voß für Recht: das für den Musikus Carl Equitz ausgestellte und über 469 ℳ 20 ₰ an Kapital und Zinsen lautende Kontobuch Nr. 3779 der Sparkasse zu Pasewalk wird für kraftlos erklärt; die Keosten des Verfahrens hat der Antrag⸗
[333781]
Klage zum Kgl. Landgerichte in Cöln erhoben mit dem Antrage:
steller Musikus Equitz zu tragen.