Gefühl der Pflicht einflöße, statt zu jener Vernichtung Anderer, sich
— 1u“ 1“
Die soziale Stellung betrachtet, ha ziffermäßig die stärkste Selbstmordneigung dokumentirt. — Das 6. Ka⸗ pitel untersucht den Einfluß der psychologischen Eigenschaften des In⸗ dividuums, und zwar zunächst die Motive zum Selbstmord. Der Verf. gelangt darin zu dem Ergebniß, daß man in dem letzteren eine ebenso unvermeidliche Erscheinung vor sich habe, wie es die Geistes⸗ krankheit, wie es Elend und Verbrechen seien. Lebensüberdruß, Daseinsmüdigkeit seien nichts anderes als eine besondere Form der Geisteskrankheit. Die physischen und moralischen Ursachen des Selbstmordes werden durch interessante Tabellen illustrirt, welche Vergleiche zwischen den verschiedensten Völkern ermöglichen. Wissen⸗ schaftlichen Untersuchungen zufolge würde sich die Skala der Länder nach dem Vorkommen der Geisteskrankheiten sehr ähnlich der nach dem Vorkommen der Selbstmorde gestalten. Obenan stehen die Länder germanischen Stamms mit ungefähr 2 Geisteskranken auf 1000 Einwohner, dann folgen die celtoromanischen mit 1 pro Mille und zu allerletzt folgen die slawotartarischen mit 0,6 pro Mille. Sehr richtig, sagt der Verfasser, sei der Satz St.⸗Marc.⸗Girardins, daß der Mensch nicht daran denken würde, sich zu tödten, wenn die Entwickelung seiner Gehirnthätigkeit ihm nicht die Gedankenpein zu seinen Leiden gegeben hätte. Zwar solle das Vorhandensein von Selbstmorden aus hohen und edlen Motiven nicht geleugnet werden, aber sie seien doch außerordentlich selten. In unserer Zeit sei der Selbstmord wesentlich Ausfluß des Egoismus, des Unbefriedigtbleibens von Leiden⸗ schaften, und man habe ihn daher mehr vom pathologischen als vom moralischen Standpunkte aus zu betrachten. Indessen fehle es doch nicht ganz an Aeußerungen des besseren Theils unseres Wesens und zwar hauptsächlich beim weiblichen Geschlechte. Beim männ⸗ lichen erscheine dagegen das eigene Interesse als durchaus vorherrschen⸗ des Motiv, und da von Frauen überhaupt nur ein Viertel oder Fünf⸗ tel der Selbstmorde geschehe, so sei die Seltenheit edler Beweggründe schon durch dieses Zahlenverhältniß illustrirt. Der Mensch glaube ein Recht auf den Tod zu haben, wenn er unter dem besonderen Eindrucke verminderter Energie und eines unbefriedigten Bedürfnisses stehe, und da der Intensität des Bedürfnisses die moralische Wichtig⸗ keit entspreche, welche ihm der Mensch beilege, so werde er dann, wenn der Wunsch die Stärke der Leidenschaft annimmt, durch den Schmerz zum Verzagen und dahin gebracht, daß ihm das schnell vor⸗ übergehende Leiden des Todes vor dem dauernden Gefühl von Ver⸗ lusten oder Täuschungen den Vorzug zu verdienen scheine. Auch bei den sogenannten edlen Motiven wolle der Selbstmörder sich die un⸗ angenehme Fortsetzung und die gefürchteten Folgen seines eigenen Zu⸗ standes ersparen, und sonach seien es wieder egoistische Gründe, welche für ihn den Selbstmord nothwendig machen. Nachdem dann noch die Ein⸗ flüsse, welche die Art der Beweggründe modificiren, die verschiedenartigen Selbstmordmotive der beiden Geschlechter und der verschiedenen Alters⸗ klassen, die Einflüsse des Civil⸗ und des Familienstandes, der Erwerbs⸗ zweige ꝛc. erörtert worden sind, werden im letzten 7. Abschnitt die Art und der Ort der Selbstentleibung, die Regelmäßigkeiten und Verschiedenheiten in der Wahl der Mittel (bedingt durch all⸗ gemeine Umstände oder durch die Individualität) behandelt. Wenn aber in der Schlußbetrachtung über Natur und Therapie des Sebstmords das Ergebniß der Untersuchung wie folgt formulirt wird: „Der Selbstmord ist ein Ergebniß des Kampfes ums Dasein und der Auslese, die sich im Menschengeschlecht Kraft des Gesetzes der Kultur⸗ entwicklung vollzieht“, — so nimmt der Verfasser dem Darwinschen zu Liebe doch wohl nicht hinlänglich in Betracht, daß diese ntwickelung durchaus keine stetige ist. Und seine Betrachtung, welche die autoritativen moralischen Faktoren und ihre mächtige, bestimmende Mitwirkung gänzlich außer Acht läßt, ist denn auch nicht von Widerspruch frei. An der einen Stelle heißt es: „Die Natur läßt den Schwachen wenig von dem Rechte, das allen Lebenden zukommen soll; sie bevor⸗ zugt die Starken, Klugen, Gewandten, während sie die Kraftlosen; Ungeschickten, mit Mängeln Behafteten als Opfer preisgiebt;“ an einer anderen, kurz darauf folgenden dagegen: „nichtimmer der Beste bleibt Sieger, sondern der Klügste und Gewandteste, in Summa der, dessen Gehirnorgan die (nach bestimmten Seiten hin) höchste Entvwickelung erreicht hat.“ Ferner gesteht er zwar zu, daß Selbstmord und Verbrechen soziale Erscheinungen von analoger Bedeutung seien und die Niederlage des Schwächeren darstellen, nämlich insofern der Verbrecher, seinen schlechten Trieben gehorchend, wenn er seinen Wün⸗ schen keine andere Befriedigung verschaffen kann, seinen Nebenmenschen morde und beraube, der Selbstmörder aber, dem die Erziehung das
zu der seiner eigenen Person entschließe; wie will er dann aber neben jenem brutal⸗materialistischen Satze von der Auslese im unerbittlichen Kampfe ums Dasein noch den Satz von der fortschreitenden Kulturentwickelung aufrecht erhalten, die doch am Ende nicht blos die physische Steigerung und Verfeine⸗ rung der Gehirnthätigkeit, sondern auch die Veredelung der mora⸗ lischen Willens⸗ und Lebensäußerungen umfaßt? Müßte man konsequen⸗ terweise nicht gar das Pflichtgefühl nach seinen Ausführungen für etwas im Lebenskampfe Entbehrliches, ja zur Lebenserhaltung Hinderliches halten? Bedürfen sonach die soziologischen Ergebnisse der im Einzelnen so interessanten Untersuchung noch der Korrektur, so wird man sich doch mit den Erfahrungssätzen am Schlusse des Werkes wohl einverstanden erklären können. wo es heißt: „Es ist kein Zweifel, daß der Selbst⸗ mord bei den civilisirten Völkern sich vermindern wird, wenn das Gleichgewicht zwischen individuellem Bedürfen und sozialer Mög⸗ lichkeit hergestellt wird, wenn emn Fehe in sich das Bewußtsein der Pflicht trägt, den Egoismus dem Wohle der Gesammtheit zu opfern“ und als prophylaktische, pädagogische Maßregel gegen den Selbst⸗ mord der Rath ertheilt wird: „Man entwickele im Menschen gleich⸗ mäßig das Empfindungs⸗ und das Denkvermögen, befähige ihn damit, sich ein sicheres Lebensziel zu stecken und zu erreichen, stärke seinen mmoralischen Charakter und gebe ihm Thatkraft.“
Gewerbe und Handel.
Nordhausen, 8. Oktober. (W. T. B.) Die außerordentliche Generalversammlung der Nordhausen⸗Erfurter Eisenbahn hat den Ankauf der im Konkurs befindlichen Saale⸗Unstrut⸗ Eisenbahn um den Preis von 2 500 000 ℳ genehmigt. .
London, 8. Oktober. (W. T. B.) Bei dem geserigen Schluß der Wollauktion waren Preise unverändert, mit den Schlußpreisen der Juniauktion verglichen stehen beste Snow White Wollen in voller Parität, Country Scoured und fehlerhafte Snow White 1 d., Vließe † d. niedriger, Natal Grease in Parität.
Glasgow, 8. Oktober. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 595 000 Tons gegen 474 900 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindüichen Hochöfen 105 gegen 104 im vorigen Jahre.
St. Petersburg, 10. Oktober. (W. T. B.) Auf die neue Emission von 100 Millionen 5 % Staatsbillets 7 die Diskontobank 21, die Kommerzbank und die Wolgakama⸗
ank je 10, die Firma Meyer 5 und das Bankhaus Günzburg 5 Mill. Rubel zur Subskription vorgemerkt haben.
Berlin, 10. Oktober 1881.
I “ 2 Berliner Rennbahn zu Hoppefarten 1881. Heröt Meeting. Erster Tag, Sonntag, 9. Oktober. Trotz des um die Mittagsstunde sich einstellenden Regenwetters war der Besuch der Rennbahn doch ein ziemlich zahlreicher zu nennen, und diejenigen, welche das unfreundliche Wetter —.b wurden durch den Verlauf der Rennen und die überraschenden Pesultate derselben reich entschädigt. Die Rennen waren gut besght. rden brillant geritten und verliefen ohne jeden Unfall. Aemter waren für das Meeting in folgender Weise vertheilt: Das Schiedsgericht wurde eebildet von den Herren v. Cramm, Landrath U. v. . ammerherrn v. Prillwitz und Graf M. Schmettow. 6 Stellvertreter fungirten die Herren Frhr. v. Langen⸗Belitz, Masor
1 “ 111“ ben die Gefängnißinsassen
8*
Meyer, Rittmeister Als Richter fungirte Frhr. v. Thielmann, der auch das General⸗ sekretariat verwaltet und die Waage beaufsichtigt. Das Abreiten leitete Hr. H. Wackerow, und die Kommission zur Entscheidung über Qualifikation der für Staatspreise genannten Pferde ist gebildet aus den Herren Major Meyer, v. Treskow⸗Grocholin und Graf Tschirschky⸗ Renard. — Die Rennen begannen um 1 Uhr mit:
I. Ermunterungs⸗Rennen. Staatspreis 1700 ℳ Für
alle 2⸗ und Zjähr. inländische Stuten, die nie gesiegt haben. 100 ℳ Eins., halb Reug. 2jähr. 55, 3jähr. 65 kg. Dist. 1000 m. Dem 2. Pferde die Hälfte der Eins. und Reug. Von den 18 genannten Pferden erschienen 9 am Pfosten: 1) Grf. Solms⸗Baruths 2jähr. br. St. „Bonafide“ (Collins), 2) Bar. G. Rombergs 2jähr. br. St. „Goldene 110“ (Johnson), 3) Fürst Hohenlohe⸗Oehringens 2jähr. br. St. „Favola“ (Osborne), 4) des Kgl. Hauptgest. Graditz 2jähr. br. St. „Wetterwolke“ (Fisk), 5) Frhrn. Ed. von Oppenheims 2jähr br. St.⸗Ada“ (Sopp) 6) Gräfin Saurma'’s 2 jähr. F. St. „All White“ (Salloway), 7) Grf. Bernstorff⸗Gyldensteen’'s 3 jähr. br. St. „Käthchen von Heil⸗ bronn“ (Busby) 8) Kapt. Jos's 2 jähr. br. St. „Metamorphose“ (Little) 9) Mr. Edwards 3 jähr. br. St. „Emilie“ (Gough.) Nach einem schönen Rennen leicht mit ¾ Längen gewonnen 1 ½ Längen zwischen der zweiten und dritten, ebensoweit zwischen der dritten und vierten. Zeit 1 Min. 2 Sek. Werth: der Siegerin 3275 ℳ, der zweiten 675 ℳ Es folgte um 1 ½ Uhr: „II. Staatspreis I. Kl. 10 000 ℳ Für alle Zjähr. und ältere inländische Hengste und Stuten. 300 ℳ Eins., halb Reug., jedoch nur 75 ℳ, falls das höhere Reugeld nicht bis 10. Septbr. eingezahlt ist. Distanz 2800 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsätze u. Reugelder. 26 Unterschriften, von denen 15 das Reug. von 75 ℳ, 8 das höhere Reugeld zahlen. Am Pfosten erschienen Frhrn. Ed. von Oppenheims 4jähr. F. St. „Edeldame“ v. Monseigneur a. d. Kisaßzony, 60 ⅛ kg (Sopp), Fürst Hohenlohe⸗Oehringens Zjähr. br. H. „Blue Monkey“ v. Hymengaeus a. d. Blue Gardes 55 kg (Osborne), 2) Kapt. Joës 4jähr. br. St. „Basta“ v. Rustica d. Lady Beacons⸗ field 60 ½ kg. (Little). „Basta“ machte die Pace bis zur Gewinn⸗ seite, wo „Edeldame“, die auf dem zweiten Platz lag, vorging und sicher mit 3 Längen im Kanter gewann. „Blue Monkey“ 7 ½ Län⸗ gen vor „Basta“ Zweiter. Zeit 5 Minuten 12 Sekunden. Werth 11 612 ℳ 50 ₰ der Siegerin, 1612,50 ℳ dem Zweiten. — Um 2 Uhr folgte:
III. Deutscher Gestütspreis. Für alle 1879 geborenen und von den verbündeten Gestüten in öffentlicher Auktion verkauften Pferde resp. mit höheren Einsätzen für alle im Jahre 1879 geborenen inländischen Pferde. 150 ℳ Eins., 100 ℳ Reug. ꝛc. Distanz 1200 m. Dem zweiten Pferde 1500 ℳ aus den Einsätzen u. Reug. Das dritte rettet seinen Einsatz. 54 Unterschriften; 9 Pferde erschienen am Pfosten: Grf. Tschirschkyv⸗Renards F. H. „Trachenberg“ v. Flibustier ga. d. Dirt Cheap, 54 ½ kg (Collins) 1., Fürst Hohenlohe Oehringens br. H. „Michel Angelo“ v. Flibustier a. d. Arcadia 61 ½ kg (Osborne) 2., desselben F. St. „Marie“ 51 kg (Hunter), des Kgl. Hauptgestüt Graditz F. H. „Nebenmann“ 54g kg (Fisk), Träner Johnsons br. H. „Brockler“ 61 ½ kg (Johnson), Mr. Edwards F. H. „Delaware“ 54 ½ kg (Gough), Grf. v. Schmettows F. St. „Prinzessin Tochter“ 51 kg (Little), Prinz Hatzfelds F. H. „Erbprinz“ 54 ½ kg (Milne) Grf. Plessens s H. „Montebello“ 54 ½ kg (Sopp). Nach einem schönen Rennen sicher mit 3 ½ Längen gewonnen. 10 Längen zwischen dem zweiten und dem dritten. Zeit 1 Min. 45 Sek. Werth des Rennens 12 150 ℳ dem Sieger, 1500 dem zweiten, 300 der dritten. Um 2 ½ Uhr schloß sich dem Rennen an:
„IV. Staatspreis IV. Klasse 1500 ℳ Für alle zjähr. in⸗ länd. Hengste und Stuten, welche noch keinen Staatspreis I., II. oder III. Kl. gewonnen haben. 120 ℳ Eins., halb Reug. Distanz 2400 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsätze und Reug. Das Rennen hatte 9 Unterschriften, 6 Pferde erschienen am Pfosten: Fehhn Ed. von Oppenheims F. H. „Kaiser“ von Monseigneur a. d.
orse 55 kg (Sopp), 1., Prinz Fr. Hatzfeldts F. H. „Flatterer“ v. Savernake a. d. B. Flat 55 ½ kg (Osborne) 2., Frhrn. Ed. v. Oppenheims br. H. „Durchlaucht“ 55 kg (Hunter), Hrn. Ulrichs Sch. St. „Frühlicht“ 53 ⅛ kg (Collins), Rittmeister Mollards F. St. „Goldperle“ 53 ½ kg (Little), Frhrn. C. v. Biels br. H. „Koran“ 55 kg (Gough). Nach einem schönen Lauf leicht mit 1 ½ Längen ge⸗ wonnen. 3 ½ Längen zwischen dem zweiten und dritten. Zeit 3 Min. 58 Sekunden. Werth des Rennens 1950 ℳ für „Kaiser“, 450 ℳ für „Flatterer“. — Um 3 Uhr folgte dem Rennen:
„V. Omnium. Klubpreis 3000 ℳ Freies Handicap. Für Zjähr. u. ältere inländ. u. österr⸗ungar. Pferde. 150 ℳ Eins., 80 ℳ Reug. Distanz 2200 m. Dem zweiten Pferde die Eins. u. Reug. bis 750 ℳ Das Rennen hatte 43 Unterschriften; vier Pferde erschienen jedoch nur am Pfosten. Prinz Fr. Hatzfeldts 3jähr. F. St. „Anti⸗ gone“ v. Savernake a. d. Angela, 49 ½ kg (Hunter), 1., Frhrn. Ed. v. Oppenheims 3jähr. F. St. „Seladin“ v. Monseigneur a. d. Sou⸗ mise, 50 ½ kg (Sopp) 2., Hrn. O. Oehlschlägers 3jähr. br. H. „Job⸗ ber“, 52 kg (Barton), Kapt. Jos's 4jähr. br. H. „Humbug“, 56 kg (Little). Sicher mit ¾ Längen gewonnen. 6 Längen zwischen zweiten und dritten. Zeit 3 Minuten 2 Sekunden. Werth 4640 ℳ der Füegerh, 750 ℳ der zweiten. — Den Schluß des Tages bildete um 3 r:
VI. Kaulsdorfer Handicap. Graditzer Gestütspreis 1200 ℳ Herrenreiten. 60 ℳ Eins., 30 ℳ Reug. Distanz 1800 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsätze und Reugelder. Mr. Decem a. br. H. ;S 77 ½ kg (Graf Buinski), d. Frhrn. v. Langens 6jähr. br. H. „Harmonium“ 75 kg Gesißen Trainer G. Longs 5jähr. br. St. „Javelin“ 71 kg (Prinz Hatzfeldt), Frhrn. E. v. Falkenhausens a schwbr. H. „Blücher? 72 ½ kg (Bes.), Hrn. O. Oehl⸗ schlägers Zjähr. F. H. „Prinz Eugen“ 72 ¾ kg (Hr. v. Tepper⸗Laski), Frhrn. E. v. Falkenhausens Zjähr. F. St. „Cornelia“ 65 kg (Lieut. v. Paczenski). Nach einem überraschend schönen Lauf leicht mit 3 Längen im Kanter gewonnen, 2 Längen zwischen dem zweiten und der dritten. Zeit 2 Min. 12 Sek. Werth des Rennens 1485 ℳ dem Sieger, 285 ℳ dem zweiten.
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Die Gesellschaft für Erdkunde hielt am Sonnabend ihre erste Sitzung nach den Sommerferien ab. Der Vorsitzende Dr. Nach⸗ tigal begrüßte die Anwesenden und gedachte zunächst der seit der letzten Sitzung Verstorbenen, insbesondere des Prof. Dr. Bruhns in Leipzig, der so oft in der Gesellschaft geweilt habe. Die Afrika⸗ sorschung hat durch den Tod des sermeüischen Kapitäns Popelaine und des Italieners Dr. Matteuci zwei schwere Verluste erlitten. Ueber die deutschen Afrikareisenden wurde mitgetheilt, daß Major von Mechow durch Gesundheitsrücksichten noch verhindert sei, seinen Be⸗ richt über seine Expedition nach Paolo de Loando zu geben und Dr. Buchner noch nicht zurückgekehrt sei. Der Reisende Flegel strebe jetzt seinem Hauptziel Adamaua zu; 82 letzten Briefe datiren vom 10. August. Von der deutschen Station in der Nähe des Tanganjika⸗ Sees ist ein ausführlicher Bericht eingelaufen. Das Hauptereigniß der Ferien sei der veätte sevaraphische Konfref in Venedig gewesen, über dessen Ergebnisse Redner ein ausführliches Referat sich vor⸗ behält. Die Vorträge des Abends hielten Hr. von Woeikof über einige Verhältnisse der Meerettemperatur und Prof. Dr. Kiepert über den bereits erwähnten Kongreß in Venedig. “ “
Das Centralbureau der Allgemeinen deutschen Ausstel⸗ lung auf dem Gebiete der peczene und des Rettungsi⸗ wesens, Berlin 1882, befindet sich Berlin W., Werderstraße 3/4, im Erdgeschoß. Das Bureau ist an jedem Wochentage von 9 bis 5 Uhr geöffnet. In der Zeit von 11 bis 2 Uhr befindet sich stets ein Mit⸗
lied des Ausschussez in dem Bureau. Alle Anfragen, Meldungen, Forrespondenzen ꝛc. sind fortan zu adressiren: An das Centralbureau für die Ausstellung auf dem Gebiete der Hygiene, Berlin W., Wer⸗ derstraße 3⁄4. Das Centralbureau ertheilt auf mündliche oder schrift⸗
bas Sl. 8 Betreff der Ausstellung schleunigst jede bewünsche
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Graf Schlippenbach und Graf Tschirschky⸗Renard.
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Unser Nachbaror gestern die Enthüllung des Denkmals, das der Landwehr⸗ und Kriegerverein und Einwohner der Stadt ihren in den Kriegen der letzten Jahren gefallenen Mit⸗ bürgern geweiht hat. Die Stadt bekundete ihre allseitige Theilnahme, die sie der Feier entgegenbrachte, durch den überreichen Schmuck der Häuser, zu dem der Wald sein letztes Grün herge⸗ geben. Musik empfing auf dem Bahnhof und an den in Köpenick einmündenden Landstraßen die zur Feier er⸗ schienenen Kriegervereine aus Berlin, Charlottenburg, Rudow, Erkner, Neu⸗Glienicke, Schönweide, Rüdersdorf, Fürstenwalde, Zastrow, Friedrichsberg, Friedrichhagen, Königs⸗Wusterhausen, Grünau und Johannisthal. Gegen 12 Uhr fand alsdann auf dem Friedrich⸗ Wilhelmsplatz die Begrüßung der Vereine durch den Vorsitzenden des Festcomités, Glasermeister Krüger statt. Kurz nach 1 Uhr ordnete sich der Festzug, um mit klingendem Spiel nach dem Platz vor dem Schlosse zu marschiren, wo neben dem noch verhüllten Denkmal der Landrath Prinz Handjery und die städtischen Behörden mit dem Stadtbanner Aufstellung genommen hatten. Gesang eröffnete hier die Feier. Nach einer Ansprache des Ober⸗Predigers von Hanstein erfolgte alsdann, während die Musik die „Wacht am Rhein“ intonirte, die Enthüllung des Denkmals. Dasselbe ist von einem Köpenicker Bürger, dem Bildhauer Helmuth, ausgeführt; auf breitem Sockel er⸗ hebt sich ein schlanke Säule, die einer Siegesgöttin als Piedestal dient. Der Sockel trägt vor auf eingesetzter Marmortafel die Wid⸗ mung und auf den drei andern Seiten die Kriegsjahre 1864, 66, 70/71 und die Namen der Gefallenen. Nach der Enthüllung übergab der Vorsitzende des Comités das Denkmal an die Stadt, in deren Namen es Bürgermeister Borgmann mit einer Ansprache übernahm. Gesang schloß dann die Feier. Nach einem Umzug durch die Stadt vereinigte gemeinschaftliche Tafel und Ball die Festgenossen.
Bremen, 10. Oktober. (W. T. B.) Der hiesigen Geo⸗ graphischen Gesellschaft ist aus St. Petersburg folgende Nachricht zugegangen: Nach einem aus Wladiwostock eingetroffenen Telegramm traf das Kriegsschiff „Strelok“, welches aus der Bering⸗See zurückkehrte, wo es bis zum 67. Grad nördlicher Breite gekreuzt hatte, die Bremer Expedition der Gebrüder Dr. Krause in bestem Wohlsein an und war derselben behülflich.
Stockholm, 10. Oktober. (W. T. B.) Gegen Morgen brach in den Vorrathsräumen des Königlichen Theaters Feuer aus. Man hofft bis jetzt noch die Bühne und den Salon zu retten; es herrscht ein starker Wind.
Wilhelmine von Hillern hat ihren Roman „Die Geier⸗Wally“, welcher vor Jahren gerechtes Aufsehen erregte und in weiten Krei⸗ sen Bewunderer fand, dramatisch bearbeitet, und das Königliche Schauspielhaus hat sich das Verdienst erworben, diese Bearbei⸗ tung, ein Schauspiel in fünf Akten mit einem Vorspiel, zur Auf⸗ führung gebracht zu haben. — Wenn früher sogenannte dramatische Bearbeitungen von Romanen durchschnittlich ein sehr kurzes Bühnen⸗ leben fristeten, so mag nicht wenig der Umstand hierzu bei⸗ getragen haben, daß der Bearbeiter, der eben nicht der ursprüngliche Dichter war, die bewegenden Elemente und charakterisirenden Momente der Erzählung nicht in ebenso kräftige und wirkungsvolle Scenen umzuwandeln verstand, in denen die Charaktere der Erzählung in lebensvoller Gestaltung handelnd vor uns erschienen. Die „Geier⸗Wally“ darf fernerhin in dieser Be⸗ ziehung als Musterarbeit gelten; denn wenn immerhin einige Mängel übrig bleiben, die ihren Grund offenbar in der ursprünglich erzählen⸗ den Form der Dichtung haben, so haben wir doch seit langer Zeit kein Schauspiel mit so gewaltig ergreifenden Scenen, mit so lebens⸗ wahren Gestalten, mit so spannender und in den Affekten sich eben⸗ mäßig steigernder Handlung gesehen, wie das in der Geier⸗Wally der Fall ist. Solchen Vorzügen des Stückes konnte der Erfolg nicht fehlen, der in dem Beifall des voll besetzten Hauses und in dem wiederholten Hervorruf nicht nur der Darsteller, sondern auch der Dichterin, die auch auf der Bühne erschien, seinen schönen Ausdruck fand. — Der Inhalt des Dramas darf, da er dem gleichnamigen Roman im We⸗ sentlichen entspricht, als bekannt vorausgesetzt werden. Den Hinter grund des ergreifenden Schauspiels bildet das Tirolerland mit seiner Landbevölkerung, in welcher die Leidenschaften noch in urwüchsiger Kraft zum Ausbruch kommen. Die Scenen des Stückes werden durch eine sehr große Zahl von Personen belebt, unter welchen die leidenschaftliche, charakterstarke Heldin sich würdevoll hervor⸗ thut. In ungeschminkter Wahrheit lassen die Bauern Freud und 2 Leid, Haß und Neid erkennen; aber auch die todverachtende Liebe und reuige Demuth tritt uns heldenhaft entgegen. — Von den Darstellern heben wir an erster Stelle Frl. Schwarz, welche die Titelrolle gab, hervor; in ergreifender Weise brachte sie den Kampf der starken Leiden 1 schaften sowie die darauf folgende Reue, Entsagung, die tiefsten Seelenqualen mit der empfindungsvollsten Innigkeit zum Ausdruck. Neben ihr wirkte Hr. Drach in der Rolle des Bären⸗Joseph, die er mit Wärme und Kraft darstellte. — Hr. Kahle 8 Gellner) konnte seine Meisterschaft nur in einem Akt zur Geltung bringen, da ihm nur eine kürzere Rolle zuertheilt war. Die Deko⸗ rationen waren v und ebenso die Inscenirung des ganzen Stückes, besonders aber die der lärmenden Bauernscenen, durch deren Arrangement sich Hr. de ein Verdienst erworben bat. 2 „ — Im Fr ernc,8 ilhelmstädtischen Theater hat die für Ende dieser Woche in Aussicht genommene Operette von Zeller: „Capitain Nicol“, trotzdem diese Novität bereits einstudirt ist, ver⸗ schoben werden müssen, da der Zuspruch zu den Aufführungen des „Gascogners“ noch immer ein sehr reger ist. Das Finale im 3. Akt sowie der effektvolle Marsch in der Schlußverwandlung werden allabendlich da capo verlangt; außerdem ist der bei de ersten Vorstellung nicht ganz genügende Schluß des zweiten Aktes durch eine von dem Komponisten Hrn. Suppé selbst vorge nommene Abänderung viel wirksamer geworden. — Am Sonn⸗ abend trat Frl. Erdösy zum ersten Male in der Parthie der „Mary“ auf und errang durch Erscheinung und sympathische Stimme einen guten Erfolg. Die genannte Dame wird von jetzt ab mit
rl. Korner alterniren, die übrige Besetzung jedoch die ursprüngliche leiben. — Am gestrigen Sonntage war, wie an den vorhergegan-⸗ genen, das Haus ausverkauft.
— Im National⸗Theater hat Fr. Franziska Ellmenreich b
am Sonnabend ihr Gastspiel als Beatrice in Shakespeare’s „Viel Lärmen um Nichts“ fortgesetzt und mit der fein ausgearbeiteten geist voll pointirten Darstellung deser Rolle einen ähnlichen Erfolg gehabt wie als „bezähmte Widerspänstige“. Die Aufführung des prächtigen, lustund lebensprühenden Stücks war eine so abgerundete, und das Zu
sammenspiel wie die Cerssclehrese so trefflich, daß der streb- r
samen Bühnenleitung da alle Anerkennung gebührt. animirte ee zeichnete die Gastin Hauptdarsteller mit wohlverdientem Beifall aus. — Fr. Ellmen⸗ reich, welche ihre künstlerische Gestaltungsgabe im Lustspiel durch Vorführung dreier Glanzrollen dargethan hat, wird nun auch nächstens als Tragödin auftreten, und zwar als „Katharina oward“ in dem gleichnamigen, vor mehreren
chauspielhause zur Auffüh
Gottschall.
Das Wund die anderen
rung gekommenen Drama von Rudolf
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: Vier Beilagen
Berlint:
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ahren am Königlichen
Die hinter dem Theaterunternehmer Gnstav
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Berlin, Montag,
e Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Stauts⸗Anzeig
den 10. Oktober
Preußischen Staunts-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
X feFnserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition
des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Deffentlicher Anzeiger.
Vorladungen
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 7. Literarische Anzeigen.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.
8. Theater-Anzeigen.
In der Börsen- 9. Familien-Nachrichten.
beilage.
Interate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein
& Vogler, G. L. Danbe & Co., E. Schlotte 1 Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Annoncen⸗Bureaux.
X
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Barbier und Heilgehülfen Paul Johann Eduard Kittel, welcher sich verborgen hält, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Langerichts I. zu Berlin vom 27. Mai 1881 er⸗ kannte Gefängnißstrafe von 3 Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Amtsgerichtsgefängniß abzuliefern. Berlin, den 29. September 1881. Königliche Staatsanwaltschaft bei dem Landgerichte I. — Beschreibung: Alter 31 Jahre, geboren am 21. August 1850 in Patschkau, Größe 1,60 m, Statur schwächlich, Haare blond, Stirn frei, Bart kleinen blonden Schnurrbart, Augenbrauen blond, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne voll⸗ ständig, Kinn länglich, Gesicht länglich, Gesichts⸗ farbe blaß, Sprache deutsch.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Kutscher Friedrich August Baumgart, am 5. Januar 1840 zu Purschkau geboren, unterm 25. Juli 1881 von dem hiesigen Königlichen Amtsgericht I., Ab⸗ theilung 83, erlassene Steckbrief ist erledigt. Berlin, den 29. September 1881. Königliche Staatsanwalt⸗ schaft beim Landgericht I.
Berichtigung. Der Steckbrief vom 28. Sep⸗ tember cr. enthält insofern einen Irrthum, als der verfolgte Kohn nicht Alfred Alexander, sondern Herrmann mit Vornamen heißt. Berlin, den
Oktober 1881. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I. Fatken.
[36524]
Radtke aus Kyritz unterm 20. September cr. er⸗ lassene eööb wird auf⸗ gehoben. Stargard, den 6. Oktober 1881. König⸗ licher Erster Staatsanwalt.
136497]
Die in Nr. 120 dieses Anzeigers de 1874 hinter: 1) den Maurer Carl Robert Ratzow, geboren den
10. August 1848 in Neu⸗Langsow, 2) Isaak Levi⸗
thal, geboren den 21. Oktober 1849 in Mur⸗Goslin,
11 4 8
Recuisition wird hierdurch erneuert. Frankfurt a/D., den 5. Oktober 1881. 8
zuletzt in Seelow, 3) Carl Meseritzer, geboren den 12. Mai 1849 in Seelow, 4) Gustav Adolf Dümke,
8
geboren den 14. Juli 1850 in Baltz, zuletzt in Nieder⸗Görlsdorf, 5) den Maurer Reinhold Gottlieb Lier, geboren den 1. März 1844 zu Letschin, am 15. Mai 1874 erlassene Strafvollstreckungs⸗ Königliche Staats⸗ anwaltschaft. “ [36530] Steckbriefs⸗Erneuerung. Mai
Hohenlohehütte erlassene neuert. Waldenbur
Königliches Amtsgericht. VI.
Steckbriefserneuerung. Der unterm 16. Okto⸗ ber 1879 hinter den Lotterie⸗Collecteur Fenck u. Genossen erlassene Steckbrief wird hierdurch er⸗ jedoch gegen Kaufmann, Simon, Luekmann und Herz (Actz. XII. 127/79 8.) Königliche
neuert mit Ausnahme
Flensburg, den 6. Sktober 1881.
Staatsanwaltschaft.
136522]
d
über 2 Stück
8 tenkartentäschchen, roth hält: Visitenkarten mit dem Namen „Ennst Landt“, Fünkmarkschein, ein Form einer Brieftasche, enthaltend: 1 35ö darin ein
ame, Visiten⸗
In der Nacht vom 4. auf den 5. digses Monats aste folgende
650 ℳ ge⸗ Remontoiruhr mit groß⸗ gliedriger Tulakette, 3 kleine runde elfenbeinerne Whistmarken mit 6 einem Aßzeichen des Kartenspiels eines Federmesser mit Schildpatt⸗
schaale, an einer Seite etwas lädirt, mit Nägel⸗ reiniger, 1 silbernes Craion mit den Buchstaben Elth. Pl. Mth., 1 Lupe sogenannter Fadenzähler,
1 bläulicher schieferartiger Stein, 1 P englisches Geldsäckchen) von bräulichem Schweins⸗ eder, stark getragen, enthaltend 3 Zehnfrankstücke, 2 oder 3 Zwanzigmarkstücke, einige kleine Silber⸗ münzen, 1 Gepäckschein der Station Königswinter epäck nach Frankfurt am Main ex⸗ pedirt, wofür 1,50 ℳ entrichtet war, 1 kleines Feuer⸗ zeug von maaß in einer
sind in einem hiesigen Gasthof einem (. Gegenstände im Gesammtwerthe von stohlen worden: 1 goldene
in der Mitte, 1 k
ula für Wachskerzen passend, 1
„Ernst Landt, Hamburg, Neuer Wall Uebrigen Gese äftsnotizen enthaltend, dunkelblau.
außen dasselbe
mit weißen Tupfen; 2 Einhundertmarkscheine, 1
Ledertäschchen von schwarzem Kalbleder in
Kalender, eine Photographie einer karten mit verschiedenen Namen Necessaire von schwarzem Kalbleder,
löffel 8
apier, 1 Paar stark gebrauchte lederne englische
Handschuhe.
dene
„J.
Der unter dem 26. 1880 in Nr. 184 pro 1880 des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers, hinter dem Schlepper Franz Krzanowsky aus
Steckbrief wird hier nit er⸗ in Schles., 4. Oktober 1881.
ortemonnaie
eter⸗ Messingkapsel zum Aufrollen, 1 klei⸗ ner Schlüssel, 1 kleines Notizbuch in schwarzem Leder gebunden, im Umschlage befindet sich 8 ⸗* 1 seidenes innen ent⸗
; 1 kleines Taschen⸗ enthaltend: 1 Schildpattkamm, Messer mit Schildpattschaale, Scheere und etwas englisches dis ter in
ellbraune Der That dringend verdächtig ist der am folgenden Morgen verschwun⸗
hatte. Derselbe hat unter Anderem eine auf den Namen „Josef von Reitzenheim aus Paris“ lautende Saison⸗Hauptkarte der Kurverwaltung zu Wiesbaden vom 3. September dieses Jahres und 2 auf den⸗ selben Namen lautende Visitenkarten, sowie mehrere auf den Namen des Kellners Franz Frauenholz aus Buda⸗Pest lautende Legitimationspapiere zurück⸗ gelassen. Letztere sind vermuthlich ebenfalls ge⸗ stohlen, da das in diesen Papieren angegebene Signalement mit dem des fraglichen Unbekannten nicht übereinstimmt. Unter den hier ge⸗ stohlenen Gegenständen hat sich wahrschein⸗ lich auch ein im Januar dieses Jahres in Hamburg zur Reise nach Frankreich, Spanien, Por⸗ tugal, Brasilien und anderen Ländern Südamerikas ausgestellter Reisepaß befunden, und ist daher die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß der Dieb den Namen des Inhabers „Ernst Landt“ mißbrauchen wird. Unter Mittheilung eines Signalements des Verdächtigen 1 ich alle Polizeibehörden, nach demselben zu fahnden, ihn im Betretungsfalle fest⸗ zunehmen und dem nächsten Amtsgerichte vorzu⸗ führen und mich sofort telegraphisch zu benachrich⸗ tigen. Signalement: Alter ca. 24 Jahre, Größe 1,65 — 66 m, Haare dunkel, beinahe schwarz, Augen dunkel, etwas stechend, Gesichtsform oval, Gesichts⸗ farbe blaß, Bart: kleiner schwarzer Schnurrbart, Gestalt mittlere. Besoudere Kennzeichen: Geht nach vorn gebeugt und hat dünne Lippen. Sprache sanft und rein deutsch. Coblenz, den 8. Oktober 1881. Der Erste Staatsanwalt.
36525]
Ladung. Der Drahtbinder Friedrich Wittig, geboren am 1. März 1817 zu Posen, zuletzt in Berlin wohnhaft, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und welchem zur Last gelegt wird, zu Lichtenberg am 17. März 1881, Nachmittags, umherziehend das Gewerbe als Topfbinder ausgeübt zu haben, ohne im Besitz des zu diesem Gewerbebetriebe erforder⸗ lichen Gewerbescheins gewesen zu sein, Uebertretung gegen §§. 1 und 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1876, wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 20. Dezember 1881, Vormit⸗ tags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Alt⸗Moabit Nr. 11 und 12, Portal III., Zim⸗ mer 33, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhand⸗ lung geschritten werden. Berlin, den 26. Septem⸗ ber 1881. gez. Drabner, Gerichtsschreiber des König⸗ lichen Amtsgerichts II.
[36526]
Ladung. Der Arbeiter Friedrich Gustav Rulff, geboren am 12. Mai 1823 zu Gütter, Kreis Jerichow II., zuletzt in Berlin wohnhaft, dessen Aufenthalt unbekannt ist und welchem zur Last ge⸗ legt wird, zu Schöneberg am 25. August 1880, Nachmittags, umherziehend Druckschriften (Lieder) feilgeboten zu haben, ohne im Besitze des zu diesem Gewerbebetriebe erforderlichen Gewerbescheines ge⸗ wesen zu sein, — Uebertretung gegen §§. 1 und 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1876 — wird auf An⸗ ordnung des Königlichen eete. t II. hierselbst auf den 20. Dezember 1881, Vormittags 9 ½ Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Alt⸗ Moabit Nr. 11 und 12, Portal III., Zimmer 33, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unent⸗ schuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Berlin, den 27. September 1881. gez. Drabner, Gerichtsschreiber des König⸗ lichen Amtsgerichts. II. . 8 [36527] “ 8
Ladung. Der Cigarrenmacher Carl Louis Robert
eckert, geboren am 4. Juli 1852 zu Trebbin, Falgst zu
rrebbin wohnhaft gewesen, dessen Aufenthalt un⸗ bekannt ist, und welchem zur Last gelegt wird, als beurlaubter Reservist ohne uer ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf⸗ esetzbuchs, wird auf Anordnung des Königlichen Famssgerichts II. hierselbst auf den 20. Dezember 1881, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Alt⸗Moabit Nr. 11 und 12, Portal III, Zimmer 33, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Berlin, den 29. September 1881., gez. Drabner, Gerichts⸗ schreiber des Königlichen eeeen II.
36523]
1) Der Matrose Johann Carl Ludwig Ahrens, am 15. Februar 1858 zu Hermannshagenbaide ge⸗ boren, daselbst zuletzt wohnhaft, 2) Johann Emil Backofen, Matrose, geboren am 20. November 1858 zu Wieck, daselbst zuletzt wohnhaft, 3) Karl Christian Martin Bartels, geboren am 19. Dezem⸗ ber 1860 zu Bisdorf bei Eixen, daselbst zuletzt wohn⸗ haft, 4) Rudolf Karl August Behrends, geboren am 7. September 1860 zu Velgast, Dorf, in Star⸗ kow zuletzt wohnhaft, 5) Karl Friedrich Martin Berg, Schäfer, 6 oren am 29. Mai 1858 zu Neuenlübke, daselbst zuletzt wohnhaft, 6) Karl Joachim Friedrich Bohm, geboren am 23. Juli 1858 zu Löbnitz, in Todt agen zuletzt wohnhaft, 7) Friedrich Karl Heinrich Inow, geboren am 11. März 1860 zu Plennin, in Palmzin zuletzt wohnhaft, 8) Karl David Malte Brandt. Schuh⸗ macher, geboren am 24. April 1858 zu Richtenberg, in Battb zuletzt wohnhaft, 9) Karl Joachim Hein⸗ rich Cammin, geboren am 26. September 1 zu Gutglück dase df zuletzt wohnhaft, 10) Friedrich
immernachbar des Bestohlenen, welcher sich urchart“, Architekt aus Berlin, eingetragen
Johann Martin Daberkow, Knecht, geboren am 8. Februar 1860 zu Ober⸗Mützkow, daselbst
zuletzt wohnhaft, 11) Friedrich Joachim Her⸗ mann Dettmann, geboren am 21. November 1860 zu Grüel, daselbst zuletzt wohnhaft, 12) Karl Johann Moritz Diebenkorn, geboren am 10. Mai 1860 zu Schünhagen, in Wolfshagen zu⸗ letzt wohnhaft, 13) Friedrich Wilhelm Magnus Drans, geboren am 21. Oktober 1860 zu Richten⸗ berg, in Saaldorf zuletzt wohnhaft, 14) Karl Fried⸗ rich Gustav Egdorf, geboren am 2. Oktober 1858 zu Berthke, in Palmzin zuletzt wohnhaft, 15) Jo⸗ hann Karl August Eggert, geboren am 2. Dezem⸗ ber 1860 zu Rönkendorf, daselbst zuletzt wohnhaft, 16) Ludwig Karl Hermann Essig, geboren am 28. August 1860 zu Hermannshagen, Dorf, daselbst zuletzt wohnhaft, 17) Joachim Karl Friedrich Fried⸗ richs, geboren am 20. März 1860 zu Fanningsberg, in Lüssow zuletzt wohnhaft, 18) Wilhelm Ludwig Christoph Geß, geboren am 23. Januar 1860 zu Flemendorf, in Barth zuletzt wohnhaft, 19) Johann Karl Christian Griese, geboren am 25. April 1860 zu Langenhanshagen, in Kindshagen zuletzt wohn⸗ haft, 20) Friedrich Wilhelm Johann Hallier, ge⸗ boren am 8. Mai 1860 zu Tempel adlig, daselbst zuletzt wohnhaft, 21) Ernst Karl August Hamann, Matrose, geboren am 11. April 1858 zu Born, da⸗ selbst zuletzt wohnhaft, 22) Joachim Friedrich An⸗ dreas Heiden, Matrose, geboren am 25. April 1858 zu Bisdorf, zu Stralsund zuletzt wohn⸗ haft, 23) Johann Joachim Christian Heuer, Matrose, geboren am 30. Oktober 1858 zu Langen⸗ damm, zu Langendamm zuletzt wohnhaft, 24) Fried⸗ rich Wilhelm Martin Hintz, geboren am 29. August 1860 zu Lüdershagen, daselbst zuletzt wohnhaft, 25) Heinrich Karl Theodor Honig, Kommis, geboren am 22. März 1857 zu Velgast, Dorf, in Stralsund zuletzt wohnhaft, 26) August Friedrich Martin Hopp, geboren am 8. Mai 1860 zu Spoldershagen, daselbst zuletzt wohnhaft, 27) Johann Joachim Fried⸗ rich Johannsen, geboren am 12. April 1858 zu Krakow, in Gersdien zuletzt wohnhaft, 28) Johann Friedrich Christian Kerber, geboren am 14. August 1860 zu Lüdershagen, Dorf in Wiepkenhagen zuletzt wohnhaft, 29) Christian Joachim Friedrich Köhn, geboren am 18. März 1860 zu Plummendorf, da⸗ selbst zuletzt wohnhaft, 30) Christoph Karl Magnus Krohn, Matrose, geboren am 2. Juli 1858 zu Buschenhagen, in Barth zuletzt wohnhaft, 31) Karl Friedrich Theodor Krüger, geboren am 19. Mai 1860 zu Groß⸗Kednigshagen, in Carnin zuletzt wohn⸗ haft, 32) Karl Heinrich Gustav Krüger, geboren am 3. Juni 1860 zu Wolfshagen, in Wolfshagen zuletzt wohnhaft, 33) Julius Friedrich Krüger, Matrose, geboren am 19. November 1858 zu Barth, daselbst zuletzt wohnhaft, 34) Karl Christian Friedrich Lange, geboren am 3. Oktober 1860 zu Neuenrost, in Hessenburg zuletzt wohnhaft, 35) Karl August Heinrich Friedrich Lemke, geboren am 12. Februar 1860 zu Prusdorf, daselbst zuletzt wohn⸗ haft, 36) Friedrich Karl Theodor Lewerenz, ge⸗ boren am 18. Dezember 1860 zu Drechow, daselbst zuletzt wohnhaft, 37) Friedrich Johann Christian Lingrön, geboren am 21. Dezember 1860 zu Hohen⸗ barnekow, daselbst zuletzt wohnhaft, 38) Wilhelm Johann Karl Lippstreu, geboren am 21. November 1860 zu Buchholz, daselbst zuletzt wohnhaft, 39) Karl Ernst Heinrich Lorenz, atrose, geboren am 13. August 1857 zu Langendamm, daselbst zuletzt wohn⸗ haft, 40) Paul Karl Friedrich Melms, Matrose, eboren am 27. November 1858 zu Damgarten, in Stralsund zuletzt wohnhaft, 41) August Franz Emil Mierendorf, geboren am 16. April 1860 zu Car⸗ nin, daselbst zuletzt wohnhaft, 42) Johann Karl Martin Theodor Möller, geboren am 22. Juli 1860 zu Trinwillershagen, daselbst zuletzt wohn⸗ haft, 43) Johann Heinrich Wilhelm Niemann, ge⸗ boren am 9. Januar 1860 zu Eixen, daselbst zuletzt wohnhaft, 44) Johann Friedrich Albert Nie⸗ mann, geboren am 30. November 1860 zu Straminke, daselbst zuletzt wohnhaft, 45) Johann Ludwig Martin Niemann, geboren am 5. Mai 1860 zu Balkenkoppel daselbst zuletzt wohnhaft, 46) Bernhard Johann Martin Omann, geboren am 18. Prhre 1856 zu Fuhlendorf, da⸗ selbst zuletzt wohnhaft, 47) Franz Carl Friedrich Osten, geboren am 7. Februar 1860 zu Fuhlendorf, in Zandershagen zuletzt wohnhaft, 48) Friedrich Christian Theodor Praedel, geboren am 9. 8 bruar 1860 zu Altenhagen, daselbst zuletzt wohn⸗ haft, 49) Rudolf Karl Johann Putbres, Matrose, geboren am 25. April 1858 zu Born, daselbst zu⸗ letzt wohnhaft, 50) Franz Ludwig Raddas, gen. Dobbertin, geboren am 6. Januar 1860 zu Ober⸗ hof, daselbst zuletzt wohnhaft, 51) Johann Heinrich Emil Rieck, Matrose, geboren am 7. Juli 1858 zu Born, daselbst zuletzt wohnhaft, 52) Carl Heinrich Christoph Schlottmann, geboren am 7. Januar 1860 zu Plennin, daselbst zuletzt wohnhaft, 53) 8 . hann Karl Schmidt ee am 20. De⸗ zember 1860 zu Saatel, dasel 4 uletzt wohnhaft, 54) Friedrich Gustav Christian chröͤder, geboren am 23. August 1858 zu Krakow, in Stormsdorf zuletzt 522 „55) Karl Friedrich Martin Schrö⸗ der, geboren am 19. Juli 1860 zu Lüdershagen, of, daselbst zuletzt wohnhaft, 56) August Friedri Wilhelm Schult, Peboren am 10. September 1 zu Niepars, in Zipke zuletzt wohnhaft, 57) Hermann Gustav Karl Schultz, geboren am 11. August 1860 zu Damgarten, baselbst zuletzt wohnhaft, 58) Carl Matthias Friedrich Schumacher, geboren am 5. September 1860 zu Velgast, Hof, in Werder zuletzt wohnhaft. 59) Karl Adolf Elias Schwarz, Matrose, geboren am 7. Mai 1858 zu Bresevie. daselbst zu⸗
letzt wohnhaft, 60) Wilhelm Christian Martin
dorf, daselbst zuletzt wohnhaft, 61) Anton Karl Wilhelm Stoldt, Matrose, geboren am 4. März 1858 zu Niepars, in Wolgast zuletzt wohnhaft, 62) Johann Hermann Christoph Stoll, Matrose, ge⸗ boren am 4. August 1858 zu Born, daselbst zuletzt wohnhaft, 63) Friedrich Christian Gottlieb Völker, geboren am 6. Oktober 1860 zu Grenzin, in Spol⸗ dershagen zuletzt wohnhaft, 64) Friedrich Wilhelm Theodor Warnow, Matrose, geboren am 10. Ja⸗ nuar 1858 zu Grünau, daselbst zuletzt wohnhaft, 65) Karl Friedrich Christian Wegner, geboren am 22. März 1860 zu Wohsen, daselbst zu⸗ letzt wohnhaft, 66) Johann Joachim Friedrich Wegner, geboren am 15. Mai 1860 zu Behrenwalde, in Palmzin zuletzt wohnhaft, 67) Karl Heinrich Ludwig Westmann, geboren am 11. März 1858 zu Rubitz, daselbst zuletzt wohnhaft, 68) Johann Karl Friedrich Wilken, geboren am 15. Februgr 1860 zu Hermannshagen, Haide, daselbst zuletzt wohnhaft, 9 Wilhelm Karl Johann Martin Witt, geboren am 22. August 1860 zu Lüdershagen, Dorf, daselbst zuletzt wohnhaft, 70) Johann Fried⸗ rich Christian Wulff, geboren am 3. März 1860 zu Carnin, zu Palmzin zuletzt wohnhaft, 71) Wil⸗ helm Johann Theodor Zierk, geboren am 5. Sep⸗ tember 1860 zu Semlow, daselbst zuletzt wohnhaft, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, entweder ohne Erlaub⸗ niß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes⸗ gebietes aufgehalten zu haben — Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 19. Dezember 1881, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgericht zu Stralsund zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeß⸗ ordnung von dem Königlichen Landrath zu Franzburg, der mit der Kontrole der Wehrpflichtigen beauf⸗ tragten Behörde, über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung vom 28. Juli 1881 verurtheilt werden. Durch Be⸗ schluß der Strafkammer des Königlichen Land⸗ gerichts zu Greifswald vom 24. September 1881 ist das Vermögen der Angeklagten in Höhe von je 300 ℳ in Gemäßheit des §. 140 St. G. B. §§. 480, 326 Str. P. O. zur Deckung
der einen jeden von ihnen möglicherweise höchsten Geldstrafe, sowie der Kosten des Verfahrens
mit Beschlag belegt.
Greifswald, den 29. Sep⸗ tember 1881.
Königliche Staatsanwaltschaft.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗
ladungen u. dergl. 8
686070] Oeffentliche Zustellung.
Der Mühlsteinfabrikant Johann Kubon zu Dres⸗
den, vertreten durch den Rechtsanwalt Bruno Win⸗
disch daselbst, klagt gegen den Stallmeister Friedrich Lorenz Albert Pfau p 2 1 unbekannten Aufenthalts, wegen einer Restkaufpreis⸗ forderung von 350 ℳ sammt Anhang mit dem Antrage, den Beklagten zur Bezahlung von 350 ℳ sammt Zinsen davon zu 6 % vom 18. August 1879 ab gerechnet kostenpflichtig zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die IV. Civilkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Dresden auf
den 21. Dezember 1881, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. b
Zum Zwecke der öffentlichen. Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Dresden, den 6. Oktober 1881.
weeen.s 1.iden Gerichtsschreiber des Königlichen
Landgerichts.
8 —
Oeffentliche Zustellung mit Ladung.
Zum Königl. Bayer. Amtsgerichte Waldfischbach hat Lazarus Bloch, Kaufmann, in Rodalben 122 Klage erhoben
8
1b — 8 * “ 2
ch, zuletzt in Dresden, jetzt
gegen Ludwig Klein, Fuhrmann von Leimen, dermalen
ohne bekannten Aufenthaltsort abwesend, mit dem Antrage: Es gefalle dem Kgl. Amtsgerichte, den Beklagten zu verurtheilen, an ihn — Kläger — für von ihm kaufweise erhaltene Waaren und angerech⸗ nete Schuldzinsen die schuldige Summe von 89 ℳ 56 v5 nebst weiteren Zinsen hieraus zu 5 % vom 1. März 1880 an, sowie die Prozeßkosten — zu be⸗ ablen. auch das Urtheil für vorläufig vollstreckbar u ren. t Die Klageschrift enthält zugleich die Vorladung des Beklagten zum Verhandlungs⸗Termine, welcher auf Frertaß/ den 25. November nächst⸗ hin Vormittags 9 Uhr, bestimmt worden ist, in welchem dahier zu erscheinen, Beklagter hiermit auf⸗ gefordert wird. . 8
In Ausführung der auf Ansuchen bewilligten öffentlichen tellung mit Ladung an Beklagten Klein wurde Abschrift des Gegenwärtigen heute an der Gerichtstafel des Prozeßgerichts Kgl. Amtsge⸗ richts Waldfischbach angeheftet, und wird Vorsteben⸗ des hiermit weiter veröffentlicht. (§§. 187— 189 Proz.
Ordnung.
Waldsischbach, am 8. Oktober 1881. Gerichtsschreiber des Kgl. Amtsgerichts. F. Ball. 1“
Sengbusch, geboren am 30. Januar 1860 zu Carels⸗- UI
8