1881 / 253 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 28 Oct 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Die unterzeichnete Königliche Kreishauptmannschaft hat auf Grund von §. 11 Abs. 1 und §. 12 des Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 das Flugblatt mit der Ueberschrift:

„An die Wähler des 19. sächsischen Reichs⸗ tagswahlkreises“ und unterzeichnet 38 „Eine Anzahl Wähler des 19. sächsischen Reichstags⸗ wahlkreises“, auf welchem als Verleger August Bebel in Dresden, als Franz Goldhausen in Leipzig angegeben ist, ver⸗ oten. . Zwickau, den 27. Oktober 1881. Königlich sächsische Kreishauptmannschaft. Dr. Hübel.

Auf Grund der §8§. 11 und 12 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 wurde heute von der unterzeichneten Lan⸗ despolizeibehörde verboten:

ein anonymes Flugblatt mit den Anfangsworten: „Wähler! Der Wahltag steht unmittelbar bevor! ꝛc.“ Druck und Verlag der schweizerischen Verlagsdrucke

Hocttingen⸗Zürich.

Ellwangen, den 27. Oktober 1881. Königlich Württ. Regierung des Jagstkreises. von Wolff.

3 ½ % iges vormals Nassauisches Domanial⸗Anlehen von 4 500 000 Fl. d. d. 21. Juli 1837.

Bei der am 15. d. M. stattgehabten 45. Ausloosung der aus den planmäßig für das Jahr 1882 festgesetzten Tilgungsfonds rück⸗ zahlbaren Partial⸗Obligationen des unter Vermittelung des Bank⸗ hauses M. A. von Rothschild & Söhne in Frankfurt a./M. negociirten 3 ½ %igen vormals Nassauischen Domanial⸗Anlehens von 4 500 000 Fl. d. d. 21. Juli 1837 sind die nachverzeichneten Nummern gezogen worden und zwar:

A. Rückzahlbar am 1. Februar 1882.

Litt. A. à 100 Fl. = 171 43 ₰. Nr. 15 85 136 185 224 258 302 456 491 691 750 938 967 996 1016 1114 1277 1381 1451 1537 1792 1805 1872 1988 2120 2161 = 26 Stück über 2600 Fl. oder 4457 18 ₰.

Litt. B. à 200 Fl. = 342 86 ₰. Nr. 93 150 192 239 268 309 336 467 496 553 595 645 684 688 731 814 882 964 = 18 Stück über 3600 Fl. oder 6171 48 ₰. 8

Litt. C. à 300 Fl. = 514 29 ₰. Nr. 7 23 145 190 214 263 267 398 399 422 468 475 483 632 693 762 777 838 843 982 987 = 21 Stück über 6300 Fl. oder 10 800 09 ₰.

Litt. D. à 400 Fl. = 685 71 ₰. Nr. 56 100 164 171 235 290 309 425 433 568 585 652 680 712 779 889 901 946 = 18 Stück über 7200 Fl. oder 12 342 78 ₰.

Litt. E. à 500 Fl. = 857 14 ₰. Nr. 104 107 125 183 281 292 334 358 443 444 532 593 678 688 762 767 806 837 845 937 986 1023 1079 1180 1201 1286 1463 1651 1655 1693 1694 1729 1760 1849 1940 1942 2117 2127 2144 2167 2234 = 41 Stück über 20 500 Fl. oder 35142 74 ₰.

Litt. F. à 1000 Fl. = 1714 29 4. Nr. 110 164 167 287 350 361 460 511 597 661 730 735 871 950 994 1023 1030 1090 1145 1180 1253 1341 1445 1454 1459 1518 1556 1640 1675 1768 1865 1871 1876 1924 2048 2079 2100 2192 2197 = 39 Stück über 39 000 Fl. oder 66 857 31 4JB. Summa: 163 Stück über 79 200 Fl. oder 135 771 58 ₰.

B. Rückzahlbar am 1. August 1882.

Litt. A. à 100 Fl. = 171 43 ₰. Nr. 10 17 36 80 151 275 289 343 390 424 478 533 704 715 741 829 942 981 1147 1208 1213 1263 1299 1387 1397 1437 1509 1547 1627 1664 1695 1705 1808 1949 1951 2027 2097 2185 = 38 Stück über 3800 Fl. oder 6514 34 ₰.

Litt. B. à 200 Fl. = 342 86 ₰. Nr. 8 157 269 274 445 448 491 609 665 763 821 972 981 = 13 Stück über 2600 Fl. oder 4457 18 ₰.

Litt. C. à 300 Fl. = 514 29 ₰. Nr. 55 70 162 217 239 501 508 517 653 805 871 960 = 12 Stück über 3600 Fl. oder

6171 48 ₰. Litt. D. à 400 Fl. = 685 71 ₰. Nr. 72 95 104 234 336 15 Stück über

353 360 524 569 594 730 778 880 909 950 = 6000 Fl. oder 10 285 65 ₰.

Litt. E. à 500 Fl. = 857 14 ₰. Nr. 127 162 174 185 201 260 264 327 402 477 573 582 607 616 633 641 697 765 823 849 923 973 1093 1124 1156 1249 1300 1481 1505 1577 1632 1639 1727 1816 1974 1982 1991 2136 2157 2240 2254 2260 = 42 Stück über 21,000 Fl. oder 35 999 88 ₰.

Litt. F. à 1000 Fl. = 1714 29 ₰. Nr. 4 16 56 105 227 229 272 309 406 509 568 582 653 756 763 777 807 970 983 995 1072 1139 1175 1193 1221 1263 1273 1322 1464 1476 1516 1560 1599 1710 1725 1729 1817 1835 2022 2043 2093 2190 2200 2229 = 44 Stück über 44 000 Fl. oder 75 428 76 ₰. Summa 164 Stück über 81 000 Fl. oder 138 857 29 ₰.

Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Bemerken benachrichtigt, daß die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum betreffenden Rückzahlungstermine erfolgt, bei folgenden Stellen erhoben werden können:

Bei dem Bankhause der Herren M. A. von Roth⸗ schild & Söhne in Frankfurt a./M., bei der Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse in Wiesbaden, bei jeder anderen Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse, bei der Königlichen Staatsschulden⸗Tilgungskasse in Berlin, bei der König⸗ lichen Kreiskasse in Frankfurt a./M. und bei den König⸗ lichen Bezirks⸗Hauptkassen in Hannover, Lüneburg

und Osnabrück. ;

Die Auszahlung erfolgt gegen Rückgabe der Partial⸗Obligatio⸗ nen mit den dazu gehörigen Zinsscheinen und Zinsscheinanweisungen und zwar bei denjenigen sub A. mit den Zinsscheinen Reihe II. Nr.

8 bei denjenigen sub B. mit den Zinsscheinen Reihe II. Nr.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird an dem zu zahlenden Kapitale zurückbehalten.

Soll die Einlösung von diesen Obligationen nicht bei dem vor⸗ genannten Bankhause, noch bei der Königlichen Regierungs⸗Haupt⸗ kasse hier, oder der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a./M., son⸗ dern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Obligationen durch diese Kasse vor der Auszahlung an den Unterzeichneten zur Prüfung einzusenden, weshalb dieselben einige

it vor dem Rückzahlungstermine eingereicht werden kön

8 Rückständig sind nocht:

Aus der Verloosung:

per 1. August 1861: Litt. A. Nr. 1022.„

per 1. August 1874: Litt. B. Nr. 59. 1616

per 1. vE— 8

per 1. August 1878: Litt. E. Nr. 834. 68 per 1. 1879: Litt. A. Nr. 1491, Litt. B. Nr. 67. per 1. August 1879: Litt. A. Nr. 1112, Litt. B. Nr. 55, Litt. C.

Nr. 289, Litt. F. Nr. 100. Litt. A. Nr. 731 1674 1691, Litt. E.

per 1. Februar 1880: Nr. 404 956, Litt. F. Nr. 1667.

per 1. August 1880: Litt. A. Nr. 2190, Litt. C. Nr. 659, Litt. D. Nr. 964, Litt. E. Nr. 2025, Litt. F. Nr. 1778. .

1““

per 1. Februar 1881: Litt. A. Nr. 100 324 575 1426 1692 1887, Litt. B. Nr. 57 384 831, Litt. C. Nr. 853, Litt. D. Nr. 684, LEitt. E. Nr. 691 715 1155 1618 2108, Litt. F. Nr. 73 959 2206.

per 1. August 1881: Litt. A. Nr. 69 152 209 337 869 920 928 1128 1207 1687 1840, Litt. B. Nr. 233 864 996, Litt. C. Nr. 50, Litt. D. Nr. 650, Litt. E. Nr. 831 1542, Litt. F. Nr. 437 1110 1202 1482 1712 1838 1941.

Die aus der Verloosung pro 1. August 1851 noch restirende Obligation Litt. A. Nr. 1450 ist am 1. August 1881 verjährt und deshalb nicht mehr einlösbar.

Wiesbaden, den 17. Oktober 1881. Der Regierungs⸗Präsident 8 von Wurmb.

In der heutigen Handelsregister⸗Beilage wird Nr. 43 der Zei 5 enregister⸗Bekanntmachungen veröffentlicht.

Nicctamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 28. Oktober. Se. Majestät der Kaiser und König sind, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Nachmittag 5 ¾¼ Uhr wohlbehalten in Ludwigs⸗ lust eingetroffen. Zum Empfange Sr. Majestät waren auf dem festlich geschmückten und illuminirten Bahnhofe Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Meck⸗ lenburg⸗Schwerin und Ihre Hoheiten die Herzöge Paul und Johann Albrecht sowie die Spitzen der Civil⸗ behörden und die Offizier⸗Corps erschienen; die Krieger⸗ vereine, die Feuerwehr und die Schulen bildeten Spalier. Um 7 Uhr Abends fand eine glänzende Beleuchtung der Cascaden statt, während die Bürgerschaft Sr. Majestät einen Fackelzug darbrachte. Von den Musikcorps des 1. und 2. Mecklenburgischen Dragoner⸗Regiments Nr. 17 und 18 und des Mecklenburgischen Grenadier⸗Regiments Nr. 89 wurde auf dem Schloßplatze eine Serenade ausgeführt.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz traf gestern Abend 9 Uhr 20 Minuten von F e in Berlin ein und übernachtete in Höchstseinem

alais.

Im Laufe des Vormittags nahm Se. Kaiserliche Hoheit Vorträge entgegen und kehrte mit dem 1 Uhr⸗Zuge nach dem Neuen Palais bei Potsdam zurück.

Die außerordentliche Steigerung des Koh⸗ lenverkehrs hat vor Kurzem auch in dem rheinisch⸗west⸗ fälischen Kohlenrevier eine zeitweise Einschränkung der Be⸗ und Entladefristen von 12 auf 6 (oder mit Ein⸗ rechnung der Mittagsstunden auf 8) Tagesstunden erforderlich gemacht. In einzelnen, auch durch die Presse verbreiteten Beschwerden über diese Maßnahme wurde die Behauptung aufgestellt, daß vor der Verstaatlichung der großen westlichen Bahnen eine größere Rücksichtnahme der Privatbahn⸗Verwal⸗ tungen auf die Bedürfnisse des Publikums stattgefunden hätte, was insbesondere quch in der reichlicheren Bemessung der Be⸗ und Entladefristen sich gezeigk habe. K

Wir sind in der Lage, einen auf eine Beschwerde der Handelskammer zu Cöln über Verkürzung der Ladefristen er⸗ theilten Bescheid der Königlichen Eisenbahndirektion in Cöln (linksrheinisch) nachstehend in seinemewesentlichen Inhalte mit⸗ zutheilen, in welchem die Unrichtigkeit solcher Behauptungen aus den Akten der früheren Verwaltung der Rheinischen Bahn schlagend nachgewiesen wird. Die Königliche Direktion sagt:

„In den ersten Jahren nach der Betriebseröffnung betrugen die Ladefristen auf der Rheinischen Eisenbahn 24 Stunden. Bereits am 17. Oktober 1845 wurde diese Frist für Kohlen und Roh⸗ eisen auf 6 Tagesstunden ermäßigt und diese 6stündige Frist am 21. November 1869 (also schon vor 21 Jahren!) für alle Güter und den ganzen Bereich der Bahn eingeführt und auch die eigenen Dienstgutsendungen der Bahn dieser Frist unterworfen. Eine ausnahmsweise 12stündige Frist wurde am 3. Juli 1865 für lose verladenes Glas und Porzellan zugestanden. Am 5. Dezember 1868 wurde die Entladefrist für Kohlen und Koaks auf dem Cölner Bahnhofe Pantaleon, weil der Rohproduktenverkehr bei den be⸗ schränkten und nicht erweiterungsfähigen Geleisen dieses Bahnhofs andernfalls nicht hätte bewältigt werden können, auf 4 Tagesstunden reduzirt. Für den von der Cölner Rheinstation bedienten Freihafen und Zollhof wurde aus denselben Gründen die gleiche Frist von 4 Stun⸗ den für alle Güter am 5. Dezember 1873 eingeführt. Diese reduzirten Fristen bestehen für Pantaleon und Rheinstation auch heute noch und ermöglichen es allein, den erheblich gesteigerten Verkehrsansprüchen auf den genannten Bahnhöfen zu entsprechen. Eine Erweiterung der allgemeinen 6stündigen Ladefrist fand erst am 27. Mai 1878 statt, indem für die Freiladegeleise eine Frist von 12 Stunden vorübergehend gewährt wurde. Auf den frequenten Stationen, insbesondere auf den Cölner Stationen, wurde hereits am 15. Oktober 1878 die 6stündige und 4stündige Frist wieder ein⸗ geführt. Für den ganzen Bereich der Bahn erfolgte diese Reduktion am 5. November 1879.

Die Staatsverwaltung erweiterte die Entlade⸗ fristen am 1. Mai 1880 allgemein für die auf den Bahnhöfen zur Entladung bezw. Beladung kommenden Wagen auf 12 Stun⸗ den, führte dagegen vom 1. November 1880 bis 1. März 1881 die 6 stündige Frist wieder ein. Von da ab bis zum 20. September d. J. sind 12 Stunden gewährt worden. 1

Aus obiger aktenmäßiger Darstellung erhellt, daß unter der Privatverwaltung seit dem Jahre 1845 die 6stündige Lade⸗ frist die allgemeine und nur einmal während 5 Monaten unterbrochene Regel für alle Transporte (excl. loses Glas und Por⸗ zellan) gewesen ist, während die Staatsverwaltung als Aein 12 Tagesstunden gewährt und nur für die offenen Wagen, welche auf den Freiladegeleisen oder den Lagerplätzen entladen wer⸗ den, während der Wintermonate diese Frist auf 6 Tagesstun⸗ den vorübergehend ermäßigt hat. Von der Reduktion sind also bis⸗ her ausgeschlossen alle Transporte in geschlossenen Wagen, sowie die⸗ jenigen, welche auf den Anschlußgeleisen ent⸗ oder beladen werden. Von der Reduktion werden ferner alle diejenigen Empfängeroder Versender nicht betroffen, welche außer⸗ halb einer Zone von 5 km vom 2n wohnen. Um den außerhalb des Stationsortes Wohnenden die Einhaltung der Fristen zu erleichtern, ist ve-r die Einrichtung getroffen, daß die Wagen den Empfängern gegen eine billige, je nach der Entfernung auf 20 50

sennig⸗ bemessene Vergütung, auf Wunsch durch besondere Boten ofort avisirt werden.

Die Reduktion ist also lediglich auf diejenigen Transporte be⸗ schränkt, welche ihrer Natur nach rascher ent⸗ und beladen werden können. e war nothwendig, um den gesteigerten Verkehrs⸗ ansprüchen nicht nur bezüglich der erforderlichen Wagen, sondern bezüglich der Geleisanlagen auf den Bahnhöfen entsprechen zu

unen.“

Das Publikum wird bei unbefangener Erwägung sich der Nothwendigkeit der fraglichen Maßregel im Interesse des öffentlichen Verkehrs nicht verschließen und die Eisen⸗ bahnverwaltung bei der Lösung ihrer schwierigen Aufgabe gegenüber einem außerordentlich gesteigerten Verkehr im wohl⸗ verstandenen gegenseitigen Interesse gewiß bereitwilligst unter⸗ stützen wollen, wenn auch ungeachtet des im Vergleich zu den früheren Bestimmungen ungleich schonenderen Ver fahrens hier und da Unbequemlichkeiten für Einzelne unter⸗ laufen mögen.

Der Steuerfiskus hat im Konkurse wegen der Steuern in Ansehung der mit Beschlag belegten steuer⸗ pflichtigen Gegenstände die Rechte eines Faustpfand gläubigers. Diese Rechte gehen jedoch, nach einem Er⸗ kenntniß des Reichsgerichts, I. Hülfssenats, vom 23. Sep⸗ tember d. J., nicht auf die Versicherungsgelder sür die in⸗ zwischen (durch Feuer, Hagel ꝛc.) beschädigten Gegenstände über

Breslan, 27. Oktober. (W. T. B.) Se. Kaiser⸗ liche und Königliche Hoheit der Kronprinz ist heute Nachmittag um 2 ½ Uhr von Heinrichsau wieder hier einge⸗ troffen und hat um 3 Uhr die Rückreise nach Berlin ange⸗ treten. Das am Bahnhofe zahlreich versammelte Publikum begrüßte den Kronprinzen mit lebhaften Hochrufen. 8

Baden. Karlsruhe, 26. Oktober. (Karlsr. Ztg.) Der Erbgroßherzog ist heute Vormittag von Paris nach Baden zurückgekehrt. Se. Königliche Hoheit hatte sich vor acht Tagen nach der französischen Hauptstadt begeben, vorzugsweise um dort die Elektrizitätsausstellung kennen zu lernen.

Anhalt. Dessau, 25. Oktober. (Mgdb. Ztg.) Der Herzog und die Herzogin sowie der Prinz Friedrich, welche Anfangs Oktober sich nach der Weinburg in der Schweiz zum Besuche der Fürstlich hohenzollernschen Familie begeben hatten, sind auf der Rückreise begriffen und befinden sich augenblick lich in Sigmaringen. Am 29. d. Mts. gedenken die hohe Herrschaften nach Dessau zurückzukehren, um dann ihren stän⸗ digen Wi ufenthalt in der Residenz zu nehme

Hesterreich⸗Ungarn. Wien, 27. Oktober. Der Kron⸗ prinz Rudolf und die Kronprinzessin Stephanie sowie die Prinzessin Gisela und Prinz Leopold von Bayern sind aus Prag gestern Abend hier eingetroffen. . 8

(W. T. B.) Der König und die Königin von Italien sind heute Abend 7 ½ Uhr mittelst Extrazuges hier eingetroffen. Der Südbahnhof, auf welchem die Ankunft er⸗ folgte, war mit Blumen, Wappenbildern und Flaggen auf das Festlichste geschmückt und elektrisch beleuchtet. Um 6 Uhr hatte die von dem 34. Regiment gegebene Ehren⸗Compagnie mit der Fahne und Musik Aufstellung auf dem Bahnhose ge⸗ nommen. Zu gleicher Zeit trafen der Landeskommandirende Philippovic, der Divisionär Jovanovic, der Brigadier Metz, der Statthalter von Possinger, der Bürgermeister Newald und der Polizei⸗Präsident ein. Außerdem war das Personal der italienischen Botschaft sowie die Gräfin Robilant zum Empfange anwesend. Später erschienen der Kronprinz Rudolf, die Erz⸗ herzöge Karl Ludwig, Wilhelm, Albrecht, Johann Salvator un Eugen und begaben sich zunächst in den Hofwartesalon un sodann auf den Perron, um den Kaiser zu erwarten, welche in Marschallsuniform, geschmückt mit dem Bande des Annun ziaten⸗Ordens, gegen 7 ½ Uhr eintraf, vom Publikum mi sympathischen Kundgebungen begrüßt, während die Musik die Nationalhymne intonirte. Bei der Einfahrt des Extrazuges in die Halle präsentirte die Ehren⸗Compagnie, die Musik spielte die italienische Volkshymne. König Humbert verließ zuerst den Waggon und begrüßte den Kaiser. Beide Monarchen umarmten und küßten sich wiederholt. Der Kaiser küßte der

ebenfalls auf das Herzlichste, ebenso die Erzherzoge. Nach kurzer Konversation stellte der König den Ministe

Präsidenten Depretis, den Minister des Auswärtigen Mancini und seine beiden General⸗Adjutanten vor,

rend die Gräfin Robilant die Königin Margherita begrüßt Der König nahm sodann die Vorstellung des Lande kommandirenden, des Statthalters und des Polizei⸗Präsident, entgegen. Der König trug italienische Generalsuniform und das Großkreuz des Stefan⸗Ordens. Beim Verlassen des Bahnhofes führte der Kaiser die Königin am Arme, der Kronprinz schritt zur Linken des Königs, hierauf folgten die Erzherzöge, die Minister Depretis und Mancini, der Bot⸗ schafter von Wimpffen, der Graf und die Gräfin Robilant, Im ersten Wagen fuhr der Kaiser mit der Königin und im zweiten der König mit dem Kronprinzen, auf dem ganzen Wege bis zur Hofburg von der Bevölkerung mit enthusiastischen Zurufen begrüßt. Im großen Empfangssaale der Hofburg hatten sich sämmtliche Minister, die obersten Hofchargen, die Gardekapitäne und die ungarischen Minister Szapari und Orczy versammelt. Um 7 ½ Uhr erschien daselbst auch die Kaiserin, die Kronprinzessin, die Prinzessin Gisela und die Erzherzogin Marie. Bei der Bellaria empfingen der Oberst⸗ Hofmeister Prinz zu Hohenlohe und der Ober⸗Ceremonien⸗ meister Graf Hunyady die Allerhöchsten Herrschaften und gingen denselben in das große Appartement voran. Dort wurden die hohen Gäste von der Kaiserin, der Kronprinzessin, der Prinzessin Gisela und den Erzherzoginnen auf das Wärmste begrüßt. Nachdem sodann die gegenseitige Vorstellung der Suiten erfolgt war, zogen sich die Herrschaften in die Gemächer zurück und nahmen das Souper ein. .

Die österreichische Delegation ist heute Fe durch den Reichs⸗Kriegs⸗Minister, Grafen By⸗ landt⸗Rheydt, eröffnet worden. Ritter von Schmerling wurde zum Präsidenten gewählt. Derselbe hielt eine An⸗ sprache, in welcher er die friedliche Situation freudig begrüßte, dem verstorbenen Baron Haymerle einen warmen Nachruf widmete und den Besuch des Königs von Italien als eine weitere Garantie des Friedens bezeichnete. Bosnien anlan⸗ gend, so biete der mit dessen Verwaltung betraute Staats⸗ mann eine Gewähr für die eifrige und erfolgreiche Durchfüh⸗ rung dieser Verwaltung. Der nihilistischen E““ in Rußland gedenkend, sagte Redner, ein Jeder werde den Regierungen bei Maßregeln gegen diese verheerenden Ver⸗ schwörungen beistehen, nur müsse da 2₰ Maß gehalten wer⸗ den. Zum Vize⸗Präsidenten wurde Gra Hohenwart gewählt.

Die ungarische Delegation hielt um 5 Uhr ihre erste Sitzung ab unter dem Vorsitz des Alters⸗Präsidenten

Soweit der Bescheid der Eisenbahndirektion.

Grafen 7”8 Zum Präsidenten wurde Kardinal Haynald, zum Vize⸗ kräsidenten Ludwig Tisza gewählt.

Königin die Hand. Der König begrüßte hierauf den Kronprinzen

und schritt zur Rechten des Kaisers die Front der Ehren⸗Compagnie ab, wäh⸗

Kardinal

Haynald gedachte sodann der Verdienste Haymerle's

stellie den Antraa, dieselben durch Aufnahme 2 zu verewigen, erflehte den Segen Gottes für den Kaiser und erklärte die Delegation für eröffnet. Der Reichs⸗Finanz⸗ Minister Szlavy brachte sodann die Vorlagen ein und machte die Mittheilung, daß der Kaiser die Delegation am Sonn⸗ abend Mittag empfangen werde. Daran schlossen sich noch

die Comitéwahlen. Die Regierungsvorlagen, welche heute bei den bestehen aus dem ge⸗

11 wurden, meinsamen Budget pro 1882, der Schlußrech

1879, dem Gebahrungsausweis pro 1880, e lichen Erforderniß für die Truppen des Okkupationsgebiets und den Nachtragskrediten für das stehende Heer und die

Marine. Das Gesammterforderniß des gemeinsamen Bud⸗ gets beträgt 114 447 706 Fl., mithin 1 916 337 Fl. mehr als im Rechnungsjahr 1881; die österreichische Quote beträgt 81 727 881 Fl., mithin 7 167 308 Fl. mehr als 1881 (in Folge des Abgangs bei den Zollgefällen); der Anspruch für die Okku⸗ . 1 6 337 500 Fl.

Das heute den Delegationen vorgelegte

enthält 152 Depeschen, betreffend die cgen nt nerehtchanch Grenzangelegenheiten, umfassend die Zeit vom 2. Oktober 1880 bis zum 29. Januar 1881, dann 387 Depeschen über die Regelung der türkischegriechischen Grenze, vom 3. Oktober 1880 bis zum 30. August 1881, ferner in der Beilage einen Be⸗ richt über den gegenwärtigen Stand der Verhältnisse in Bos⸗ nien. Der Bericht erläutert und rechtfertigt die in Bosnien durchgeführte Regelung der Verwaltung im Allgemeinen, bei welcher auf die verschiedenen Religionsbekenntnisse und die übrigen daselbst bestehenden Verhältnisse möglichst Rücksicht genommen sei. Der Bericht sagt dann weiter: die Sicherheitszustände des Landes haben sich seit der Okkupation wesentlich gebessert und die Organisirung von Gerichtshöfen unter Heranziehung rich⸗ terlicher Funktionäre aus der Monarchie übt schon jetzt den günstigsten Einfluß auf die Justizpflege. Unter Mitwirkung der Regierungen beider Reichshälften wurde ein neues Straf⸗ gesetz für Bosnien geschaffen, welches am 1. September 1879 in Wirksamkeit trat und dem ehemaligen gemeinsamen allge⸗ meinen Strafgesetze vom 27. Mai 1852 nachgebildet ist, be⸗ züglich der Bigamie und des Ehebruchs den mohamedani⸗ schen Satzungen Rechnung trägt und gewisse Verbrechen der militärischen Jurisdiktion vorbehält. Eine demnächst zu⸗ sammentretende Fachkommission unter Mitwirkung moha⸗ medanischer Rechtsgelehrter wird einen neuen Civil⸗Coder zusammenstellen. Die Regelung des Finanzwesens wird wegen der vorgefundenen zerrütteten Verhältnisse des Landes noch in langer Zeit nicht beendet sein.“ Der Bericht giebt sodann eine Darstellung der getroffenen Finanz⸗ und Zolleinrichtun⸗ gen und der allmählich vollzogenen Umwandlung des Steuer⸗ entrichtungs⸗ und Einhebungsmodus, der Einhebung des Zehnten, der indirekten Abgaben und der Verzehrungssteuer. Sodann wird in dem Berichte ein Bild von den allgemeinen Kultur⸗, Produktions⸗ und industriellen Verhältnissen des Landes entworfen und ein Einnahmeüberschuß von 12 502 Fl. nachgewiesen. Der Bericht konstatirt, daß die Einnahmen zur Deckung des Verwaltungsaufwandes pro 1880 genügen, aber umfangreichere Investitionen aus der alleinigen Kraft des Landes nur schwer zu bestreiten seien.

„— Wie die „Presse“ vernimmt, wird der Reichsrath nicht, wie vielfach gemeldet, auf den 3. November, sondern auf einen späteren Tag einberufen werden.

Pest, 27. Oktober. Wie der „Pest. L.“ meldet, trifft die Kaiserin und Königin morgen in Wien ein, um an den bevorstehenden offesten theilzunehmen. Nach der Abreise des italienischen Königspaares wird Ihre Majestät nach Gödöllö zurückkehren.

Frankreich. Paris, 26. Oktober. (Cöln. Ztg.) Das „Journal officiel“ veröffentlicht heute die Tagesord⸗ nung für die erste Sitzung der Kammer am nächsten Freitag. Sie lautet: Einsetzung des Alters⸗Präsidenten, Wahl des provisorischen Vize⸗Präsidenten, Einsetzung des provi⸗ sorischen Präsidenten, Verloosung der Abtheilungen, Fest⸗ setzung der Tagesordnung. Die Sitzung wird vom Alkers⸗ Präsidenten Guichard, der am 18. August 1813 geboren ist, eröffnet werden. Nach einer kurzen Anrede wird zu der Wahl des Vorstandes geschritten und dann die Zu⸗ sammensetzung der Abtheilungen vorgenommen werden, deren erste Aufgabe sein wird, die Prüfung der Vollmachten der Deputirten vorzunehmen. Ehe mehr als die Hälste der Vollmachten bestätigt sind, kann sich die Kammer nicht für gkonstituirt“ erklären und weder Gesetzvorschläge noch Interpellationen auf den Tisch des Hauses niedergelegt wer⸗ den. Da vier bis fünf Sitzungen nothwendig sind, um die Vollmachten von 279 Mitgliedern zu prüfen, und da der 1. und 2. November (Allerheiligen und Allerseelen) Fest⸗ tage sind, so wird es wohl bis zum 5. November dauern, ehe die Kammer amtlich besteht. Die Wahl des end⸗ gültigen Vorstandes wird dann sofort vorgenommen werden. Außer Gambetta hat Brisson, der in letzter Zeit Präsident des Budgetausschusses war, die meisten Aussichten gewählt zu werden. Die Wahl des provisorischen Präsidenten ist inso⸗ fern von Bedeutung, als man den Deputirten zu wählen pflegt, den man für den endgültigen Präsidenten ausersehen hat. Zu den Debatten über die tunesische Frage wird es jedenfalls nicht vor dem 7. und 8. November kommen.

(Fr. Corr.) Der General Saussier telegraphirt aus dem Hauptquartier Djebebina, 24. Oktober, an den Kriegs⸗Minister:

„Am 22. war die ganze Division Logerot am Eingange der Schlucht von Fum⸗el⸗Kharuba vereinigt. Ich habe den General libert in Position in El⸗Ukanda gelassen und meinen Marsch nach

ruan fortgesetzt. Wir durchzogen einen langen und schwierigen wepaß, wo wir wider Erwarten nur einen von den Compagnien der Vorhut leicht beseitigten Widerstand fanden. Der Tag war gleichwohl für alle Truppen mühselig und anstrengend. Beim usgange des Engpasses habe ich meinen Train unter der Obhut von 5 Bataillonen lagern lassen und den General Logerot mit

anderen Bataillonen der Brigade Sabatier einige Lieues davon geschickt, daß er sich des Brunnens von Diebebina bemächtige, wel⸗ chen die Araber zerstören wollten. Diese Operation ist gelungen.

Die letzten Nachrichten vom General Forgemol sind vom 24. Oktober. An diesem Tage lagerte seine Kolonne in Enchir⸗Rukia und gedachte am folgenden den Ued⸗Kiba zu er⸗ reichen. Sie war bis dahin auf keinen Widerstand gestoßen.

an versichert, daß der Heerbann des Bu⸗Amema nur noch aus 1054 Zelten besteht, nachdem 628 von ihm zu Si⸗Kaddur und 1061 zu Si⸗Sliman Sbpesenben sind.

27. Oktober. (W. T. B.) Gambetta ist heute

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treten. Nachrichten aus Algier zusolge, ist die He stellung einer Eisenbahn nach den Schotts eine voll⸗ endete Thatsache ; für die Zukunst ist damit die Verpro⸗ viantirung der jenseits der Schotts befindlichen Truppen gesichert. Aus Tunis wird gemeldet: Die Telegraphen⸗ Abtheilung ist angekommen und wird sich auf dem Berge von Zaghuan installiren, da mittels des optischen Tele⸗ graphen von dort mit Tunis, Kairuan und Susa korrespondirt werden kann.

„— 28. Oktober. (W. T. B.) Gambetta lud gestern mehrere Deputirte, darunter Deves, Legrand, Guichard, Caze zu sich und theilte denselben mit, daß er seine pro⸗ visorische Präsidentschaftskandidatur aufgestellt habe und von der Majorität der Deputirtenkammer ein Vertrauens⸗ votum fordere, bevor er die Leitung der Geschäfte übernehme. Er fügte hinzu, daß er nicht darauf ausgehe, um jeden Preis die definitive Präsidentschaft zu gewinnen. Vorher hatte Gam⸗ betta eine Unterredung mit dem Minister⸗Präsidenten Ferry.

Türkei. Konstantinopel, 26. Oktober. (Pest. L.) Nach einer offiziellen Meldung aus Hodeida ist der zur Beruhi⸗ gung Nem ö 1099 . ces. General Abdul Kerim Pascha dort eingetroffen. Die russische Regie in Kars eine Kosatenggokere errichtet. .““

Ueber die finanziellen Verhandlungen, welche gegenwärtig hier zwischen der hiesigen russischen Bot⸗ s chaft und der Pforte gepflogen werden, geht der „Pol. Corr.“ die Meldung zu, daß das Objekt derselben vor⸗ läufig nicht die russische Kriegsentschädigung, sondern nur die Begleichung der Forderung Rußlands für die Unterhaltung der türkischen Kriegsgefangenen und die den russischen Kauf⸗ leuten zugestandene Schadloshaltung bildete. Die Forderungen Rußlands aus diesen Titeln belaufen sich auf ca. 24 Mill. 8 Krtecsentschacegung, welche die Türkei ertragsmäßig an Rußland zu zahlen hat, bekanntli Mill. türkische Pfugd bettec.o...e. ö

Dem „Reuterschen Bureau“ wird unterm 25. ds. aus Kon stantinopel telegraphirt: „Die Pforte hat an die Großmächte ein Rundschreiben gerichtet, worin dieselbe die Unbequemlichkeiten auseinandersetzt, welche aus der Wei⸗ gerung Bulgariens, mit der türkischen Regierung zu korrespondiren, entstehen. Hr. Balabanoff, der bulgarische Vertreter in Konstantinopel, überreichte heute Sand Pascha eine Note, in welcher Bulgarien über die jüngste Verletzung der bulgarischen Grenze durch die Türkei Klage erhebt. Es wird in Kurzem eine Kom⸗ mission zur Revision der Sanitätsabgaben zusammentre⸗ ten. Die HH. von Novikoff und Onau beriethen heute mit der Pforte die allgemeinen Grundzüge der Unter⸗ handlungen bezüglich der russischen Kriegsentschädi⸗ gung. Die türkischen Delegirten der Finanz⸗Kommission wer⸗ den wahrscheinlich die Unterhandlungen Seitens der türkischen Regierung führen. Assym Pascha, der Minister für die Auswärtigen Angelegenheiten, lehnt es ab, sich daran zu betheiligen. Es finden in London und Paris weitere Unterhandlungen zu dem Zwecke statt, um die Revenüen⸗Ueberschüsse von Cypern zu Gunsten der Schuldtitelbesitzer verwendbar zu machen. Es sind dem türkischen Gesandten in Wien, Edhem Pascha, noch keine Instruktionen mit Bezug auf die Eisenbahnfrage zugesandt worden.“ „Philippopel, 25. Oktober. (Allg. C.) Die Pro⸗ vinzialversammlung hat heute Hrn. George Groueff zum Präsidenten erwählt. Derselbe ist als Präsident des hohen Kriminalgerichtshofes ein ex - officio Deputirter. Die Versammlung vertagte sich dann auf morgen.

Amerika. Washington, 27. Oktober. (W. T. B.) Der Präsident Arthur hat dem Senat die Ernennungen des Richters Folger aus New⸗York zum Schatzsekretär, 5 Feiselam a Se l⸗JPoßmeister atifikation vorgelegt, un r Senat hat diese Ernen⸗ nungen ratifizirt. 8 b

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MNeichotags⸗A ngelegenheiten. 1 8

Das Resultat der Berliner Reichstagswahlen am 27. Ok⸗ tober 1881 stellt sich nach der „N. A. Ztg.“ solcendennaßen. 2 I. Wahlkreis: Liebermann v. Sonnenberg 6294, Ludwig Löwe 8722, zersplittert 315, Summa 15 331 Stimmen. Gewählt: Löwe. II. Wahlkreis: Hofprediger Stöcker 12 625, Professor Dr. Virchow 18 021, Referendar a. D. Viereck 3077, zersplittert 486, Summa 34 Aee. Virchow. III. Wahlkreis: Schulze 4927, Henrici 880, v. Saucken⸗Tar⸗ putschen 12 846, Liebknecht 2389, Hrtet 411, Summa 21 453 Stimmen. Gewählt: v. Saucken⸗Tarputschen. IV. „Wahlkreis: Prof. Dr. Wagner 8270, Träger 19 507, A. Bebel 13 574, zersplittert 308, Summa 41 659 Stimmen. Stich⸗ wahl zwischen Träger und Bebel. 1 V. Wahlkreis: Cremer 5309, E. Richter 11 047, Sattler Auer 231, zersplittert 161, Summa 16 748 Stimmen. Gewählt: Richter. VI. Wahlkreis: Obermeister Meyer 8960, Klotz 18 910, Hasen⸗ clever 10 636, zersplittert 345, Summa 38 851 Stimmen. Stich⸗ wahl zwischen Klotz und Hasenclever.

Den Mittheilungen des „W. T. B.“ gende ablervehnäffe 8

otsdam. Prediger Neßler in Berlin (Fortschr.) gewählt. büütem. beer e (Volkspartei) gewählt. 8 sichent öblingen. ahl des Frhrn. v. Neurath (Reichspartei) ge⸗

Calw. Stälin (Reichspartei) gewählt. Feendenstadt. Frhr. v. Ow (Reichspartei) gewählt. Rottweil. Schwarz (Volkspartei) gewählt. Aalen. Graf Adelmann (Eentr.) gewählt. Biberach. Graf Neipperg (Centr.) gewählt. Ravensburg. Graf v. Waldburg⸗Zeil (Centr.) gewählt. Meiningen. Baumbach (Secess.) gewählt.

„München⸗Gladbach. v. Kehler in Berlin (Centr.) mit großer 9 gewählt. „Bonn. Landgerichts⸗Rath Eugen v. Kesseler (Centr.) mit Majorität gewählt. dIS ve Hen Windthorst (Centr.) mit überwiegender Majorität „Düsseldorf. Die Wahl Bernards (Centr.) kann mit 10 200 Stimmen als gesichert angesehen werden.

Moers. Grütering (Centr.) gewählt.

Hagen W. Eugen Richter (Fortschr.) 1 gewählt,

Gießen. Gutfleisch (natlib.) mit grofer Majorität

Osnabrück. Baron von Scheele (chriftl.⸗kons.) gewählt. Cleve⸗Geldern. Dr. Perger (Centr.) gewählt. Trier. Majunke (Centr.) gewählt.

Kempen. Pfafferott (Centr.) gewählt.

Leuschner mit 400 St. Majorität gegen Auer (Soz.)

entnehmen wir noch fol⸗

ewählt.

beerher zurückgekehrt; derselbe wird als Kandidat um ie temporäre Präsidentenschaft in der Kammer auf⸗

.

I“ Neustettin. Landrath a. D. v. Busse (deutschkons f

Majsdenstettine usse (deutschkonserv.) mit großer

Stettin Stadt.

Stadtrath Schl Sezess.) erhi ie . lute Mettintse h Schlutow (Sezess.) erhielt die abso Königsberg i. Pr.

Dr. Möller chr.) mit g joritä dewühis (Fortschr.) mit großer Majorität v888 Seösensen Amtsgerichts⸗Rath Lerche (Fortschr.) gewählt mit

Hamburg. 1. Wahlkreis. Sandtmann (Fortschr.) mit 10 850 Stimmen gewählt. 2. Wahlkreis. Richter (Fortschr (Soꝛzial.) 9432, Stichwahl erforderlich. e“

„Essen. Gewählt Redacteur Stötzel (christlich⸗sozial) mit 14 755 1 -

öln Stadt. Custodis (klerikal) mit 9682 von 17 559 abge e⸗ benen Stimmen gewählt; 5334 Stimmen fi auf v b Tüit Si. ani Becha.n Stimmen fielen auf von Forckenbeck, . Hanzig Stadt. Rickert (Sezess) mit ungefähr 340 Stin über die absolute Majorität Lerrashd 1“

Lübeck. Görtz (Fortschr.) mit ca. 4800 Stimmen gewählt.

Fesen (Ber an gewählt.

reslau esten). Stichwahl zwischen F F hri i 6018, (Serh müt 5054 St. Breslau (Osten). Stichwahl zwische blo (Fortsch i 4350 nd Hasegelener Se, nah 90 Ben v1ö“” „Dresden (Altstadt). tichwahl zwischen8 Ober⸗ vrrcveste Lrie 8 hl zwischen Bebel 9089 und Ober

Saarbrücken. Gew. Bergrat hl ib. Schor⸗ 8 grath Pfaehler (natlib.) gegen Schor

München. 1. Wahlbez. Stichwahl zwischen Schl. ib 4555 St. und Ruppert (Centr.) mit aet zeisch Im Lüas 8 scheint die Wahl des Pfarrers Westermaier gesichert.

Bamberg. Gew. Frhr. v. Horneck (Centr.). .

Neumarkt (Oberpfalz). Gew. Triller (Centr.). 8

Bägheheig Fortschr) 78. 6304 St. gewählt.

Chemnitz. ichwahl zwischen Geisser (Soz. 250 un Heaes snsh'm cg1 8 se eisser (Soz.) mit 10 250 und

„Leipzig Stadtbezirk. Stichwahl zwischen S ⸗li mit 8494 und Bebel mit 6482 Bnb ““ Seyffardt 3935

—ECrefeld. Aug. Reichensperger (Centr.) 10 531 Rittinghausen (Sos) 111““ Nürnberg. Stichwahl zwischen Günther (Fortsch it 82 und b.“ mit 9390 St. ““ Frankfurt a. M. Stichwahl zwischen Sonnemann mi und Döll (Soz.) mit 4900 St. .Den S. 58 Gew. Meyer mit 13 324 St. Magdeburg. Stichwahl zwischen Büchtemann (Sezess.) mit 65911) und (Set 5537 St. Halle a. S. Von 7360 abgegebenen Stimmen erhielt Dr. Meyer 3467, von Diest 1452, Professor Boretius 1507, Hasenclever 912. 8 Hannover. Stichwahl zwischen Brüel mit 9651 St. und Meister vZö . Straßburg. Gew. Kablé (Protestl.) mit 6874 von 10 367 St. Petersen erhielt 2714, Bischof Stumpf 657, Bebel 89 St. Posen. Hippolyt v. Turno (Pole) gewählt. Wiesbaden. Schulze⸗Delitzsch (Fortschr.) gewählt. Plauen. Stichwahl zwischen Hartmann (kons.) und (natlib.) erforderlich. Wreschen. Theophil v. Magdzinski (Pole) gewählt. Gumbinnen. Saro (kons.) gewählt. Stallupönen. Die Wahl des Kultus⸗Ministers v. Goßler gilt als gesichert. ““

)!

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesamtern in der Woche vom 16. Oktober bis incl. 22. Oktober d. J. zur Anmeldung gekommen: 343 Ehe⸗ schließungen, 839 Lebendgeborene, 31 Todtgeborene, 511 Sterbefälle.

Gewerbe und Handel.

Nach amtlicher Mittheilung aus Konstantinopel hat die türkische Regierung bis auf Weiteres die Ausfuhr von Heu aus dem Vilayet Janina verboten. G

—, Zufolge weiterer*) Nachrichten aus Belgrad sind in Serbien Erkrankungen und zwar bei Rindern an Anthrax im Belgrader und Zrnoretcer Kreise, bei Schafen an Blattern im Kruschevatzer Kreise vorgekommen.

Brüssel, 27. Oktober. (W. T. B.) Die Nationalbank hat ihren Diskont von 4 ½ auf 5 ½ % erhöht.

Verkehrs⸗Anstalten.

Triest, 27. Oktober. (W. T. B.) Der L vhbddane er „Apollo“ ist heute Nachmittag von Konstantinopel hier angeko 4

-»]») ecf. Reichs⸗Anzeiger Nr. 245 de 1881.

Berlin, 28. Oktober 1881.

„Aus Weimar wird dem „Dr. J.“ berichtet: „Die „heilige Elisabeth“ von Liszt ist am 23. d. als Nachfeier zum 70. Ge⸗ burtstage des Meisters auf dem hiesigen Hoftheater scenisch zur Auf⸗ führung gebracht worden. Gewiß haben die persönlichen Beziehungen Liszts zu Weimar einigen Antheil an dem lebhaften Interesse, das der Auffüͤhrun, die das Haus bis auf den letzten Platz füllte, entgegengebracht S wurde. Allein auch abgesehen davon kann nicht bestritten werden, daß das Unternehmen, das anfänglich gewagt erschien, eine ganz über⸗ raschende Wirkung erzielt hat. Trotzdem die „heilige Elisabeth- wiederholt in Kirchen und namentlich auch 1868 auf der Wartburg

in mustergültiger Weise aufgeführt ward, gewann das prächtige Kunst⸗ werk durch die scenischen Zuthaten eine überwältigende Plastik; alle Gestalten traten lebenskräftig aus dem Rahmen heraus, und die große Fülle menschlischer Affekte, denen der Komponist Ausdruck giebt, erzeugen eine erschütternde Wirkung. Die Aufführung selbst war eine treffliche. Die Soli befanden 5 in den besten Händen, die Chöre gingen sehr gut, und die Kapelle zeigte an diesem Tage zumal, daß sie ihres ehemaligen Leiters würdig geblieben ist.

Schneeberg, 24. Oktober. (Dresd. Journ.) Der Jahres⸗ bericht über die Thäͤtigkeit des unter dem Protektorat Sr. König⸗ lichen Hoheit des Prinzen Georg von Sachsen stehenden Erz⸗ gebirgsvereins auf die Zeit vom 1. Oktober 1880 bis 30. Sep⸗ tember 1881 läßt allenthalben erkennen, daß der Verein auch . dem verflossenen Jahre rüstig vorwärts geschritten ist und wiederum viele neuc Kräfte gewonnen hat. Drei Aussichtsthürme wurden in dieser Zeit eingeweiht: der König ⸗Albertthurm auf dem Spiegelwalde, der Thurm auf dem Lachberge und der auf der Remptengrüner Höhe. Der aus 9 Mitgliedern bestehende Zweig⸗ verein Drehbach bei Ehrenfriedersdorf löste sich zwar wieder auf, aber 4 neue entstanden, so daß die febe der Zweigvereine jetzt 24 beträgt; die Zahl der Mitglieder ist von 1414 auf 1748 gestlegen. Die Einnahmen haben sich auf 2038 ℳ, die Ansgaben auf 1626 belaufen. Das Vermögen des Vereins beziffert sich zur Zeit auf ca. 2050

Im Germania⸗Theater gelangt morgen und an den folgenden 8 Fafen die Jacobson⸗ und Wilkensche e: „In Freud und Leid“ zur Aufführung. Am Sonntag Nachmittag wird „Steffen Lange aus

Münster⸗Cochfeld. Gew. Frhr. v. Heereman (Centr.)

Glogau“ bei halben Preisen gegeben.