1881 / 301 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 23 Dec 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Statistische Nachrichten. 1 Nach Mittheilung des statistischen Burcaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 11. Dezember bis inkl. 17. Dezember cr. zur Anmeldung ge⸗ kommen: 148 Eheschließungen, 909 Lebendgeborne, 37 Todtgeborene, 569 Sterbefälle.

Uebersicht über die Zahl der Studirenden auf

der Königlichen Universität zu Breslau im Winter⸗ emester 1881/82. Im Sommersemester 1881 waren immatri⸗ kulirt 1380. Davon sind abgegangen 254. Es sind demnach geblieben 1126. In diesem Semester sind hinzugekommen 318. Die Gesammt⸗ zahl der immatrikulirten Studirenden beträgt daher 1444. Die evan⸗ elisch⸗theologische Fakultät zählt: Preußen 111, Nichtpreußen 2; zu⸗ ammen 113. Die katholisch⸗theologische Fakultät zählt: Preußen

08, Nichtpreußen —; zusammen 108. Die juristische Fakultät zählt: Preußen 313, Nichtpreußen 5; zusammen 418. Die medi⸗

inische Fakultät zählt: Preußen 310, Nichtpreußen 6; zusammen

316. Die philosophische Fakultät zählt: a. Preußen mit dem Zeugniß

er Reife 470, v. Preußen ohne Zeugniß der Reife nach §. 3 der

Vorschriften ꝛc. vom 1. Oktober 1879 98, c. Nichtpreußen 21;, zu⸗

sammen 589. Gesammtzahl der Studirenden 1444. Außer diesen

mmatrikulirten Studirenden der hiesigen Universität haben die Er⸗ aubniß zum Besuch der Vorlesungen erhalten: nicht immatrikulirte

Zuhörer (Beamte, Aerzte, Lehrer eꝛc.) 220. Es nehmen folglich an

den Vorlesungen Theil 1664.

Summarische Uebersicht des Personalbestandes bjei der Königlich bayerischen Friedrich⸗Alexanders⸗Uni⸗ versitäat Erlangen im Wintersemester 1881/82. Im Sommersemester 1881 sind immatrikulirt gewesen 462, davon sind abgegangen 182, es sind demnach geblieben 270, dazu sind in diesem Semester gekommen 234, die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt daher 504. Von diesen studiren: Theologie (darunter 7 zugleich Philologie 1 Rechte) 245, nämlich 128 Bayern und 117 Nicht⸗Bayern. Jurisprudenz und Kameralwissenschaft 62, nämlich 58 Bayern und 4 Nicht⸗Bayern. Medizin 106, nämlich 65

Beayern und 41 Nicht⸗Bayern. Pharmazie 18, nämlich 11 Bayern und 7 Nicht⸗Bayern. Chemie und Naturwissenschaften 23, nämlich

15 Bayern und 8 Nicht⸗Bayern. Mathematik und Physik 8, näm⸗

lich 4 Bayern und 4 Nicht⸗Bayern. Philologie und Geschichte

(darunter 1 zugleich Theologie) 34, nämlich 28 Bayern und 6 Nicht⸗

Bayern. Philosophie 8, nämlich 4 Bayern und 4 Nicht⸗Bayern. In

Summa 504, nämlich 313 Bayern und 191 Nicht⸗Bayern.

Nach der im „Just.⸗Min.⸗Bl.“ veröffentlichten Hauptüber⸗ sicht der Geschäfte der preußischen Landgerichte und der Staatsanwaltschaften bei denselben für das Jahr 1880 betrug die Zahl der etatsmäßig gewährten Stellen (ohne die ausschließlich im Gefängnißdienst beschäftigten Beamten) bei

dem Landgericht: Präsidenten 91, Direktoren 177, Richter

842, Gerichtsschreiber 358 (darunter Dolmetscher 29), etats⸗

mäßige Gerichtsschreibergehülfen 119 (darunter Dolmetscher 10), diätarische Gerichtsschreibergehülfen 55 (darunter Dolmetscher 8),

Kanzlisten 300, Kanzleidiätare 150, Gerichtsdiener und Kastellane

433, ständische Hülfsgerichtsdiener 9. Bei der Staatsanwaltschaft:

Erste Staatsanwälte 91, Staatsanwälte 117, Rechnungsrevisoren

92, Sekretäre 114, etatsmäßige Assistenten 48, diätarische Assi⸗

stenten 24, Gerichtsdiener 27, ständige Hülfsgerichtsdiener 3.

An Civilsachen und zwar von bürgerlichen Rechts⸗ streitigkeiten wurden im Jahre 1880 in erster Instanz anhängig vor den Civilkammern: 65 620 gewöhnliche Prozesse, 18 046 Urkunden⸗ und Wechselprozesse, 6936 Arreste und einstweilige Verfügungen, 3875 Ehesachen, 33 Entmündigungssachen; vor der Kammer für

Handelssachen: 7170 gewöhnliche Prozesse, 13 725 Urkunden⸗ und

Wechselprozesse, 1150 Arreste und einstweilige Verfügungen. In der

Berufungsinstanz: 12 839 gewöhnliche Prozesse und 242 Urkunden

und Wechselprozesse. 1

Mündliche Verhandlungen fanden statt in erster Instanz vor den

Civilkammern 97 549 (darunter 46 164 kontradiktorisch), vor den

Kammern für Handelssachen 21 970 (darunter 5901 kontradiktorisch), in der Berufungsinstanz 12 291 (darunter 10 410 kontradiktorisch), in

der Beschwerde⸗Instanz 81. 1 1

Die Staatsanwaltschaft stellte in Ehe⸗ und Entmündigungs⸗ sachen:

8 1) Klagen auf Nichtigkeit der Ehe (§. 586 C. P. O.) an 33, 2) Anträge bei Amtsgerichten auf Entmündigung (§. 595 C. P. O.) 1339, auf Wiederaufhebung der Entmündigung (§. 616. C. P. O.) 21, 3) Klagen an in Entmündigungssachen ween Geisteskrankheit auf Anfechtung des Entmündigungsbeschlusses erhoben von der Staats⸗ anwaltschaft (§. 605 Abs. 2 C. P. O.) 63, erhoben gegen die Staatsanwaltschaft (§. 607 Abs. 2 C. P. O.) 4, auf Wiederauf⸗ hebung der Entmündigung erhoben von der Staatsanwaltschaft (§. 620 Abs. 2 C. P. O.) 1, erhoben gegen die Staatsanwaltschaft (§. 620 Abs. 4 und 607 Abs. 2 C. P. 8 5, 4) Klagen an in Entmündigungssachen wegen Verschwendung erhoben gegen die Staats⸗ anwaltschaft auf Anfechtung des Entmündigungsbeschlusses (§. 624 Abs. 3 C. P. O.) auf Wiederaufhebung der Entwündigung (§. 626 Abs. 3 C. P. O.) 1. 1

Beschwerden in Civilsachen wurden 12 700 im Jahre 1880 anhängig gemacht (in Prozessen 7053, Konkursverfahren 320, Vor⸗ mundschaften 1005, Grundbuchsachen 1543, anderen Angelegenheiten 2779), überjährige waren 331 anhängig, zusammen 13 031; davon sind 12 643 lrkedlat worden (11 034 durch, 1609 ohne Entscheidung), für begründet wurden 3047 Beschwerden erachtet. 3

In Strafsachen wurden von der Staatsanwaltschaft 52 768 Antrage zurückgewiesen, 23 022 an die zuständige Behörde abgegeben. Von 338 061 Vorverfahren (darunter 39 131 überjährige und 16 295 Voruntersuchungen) wurden 46 432 (2797 Voruntersuchungen) heendet.

Im Hauptverfahren waren in erster Instanz 3879 Sachen bei dem Schwurgerichte anhängig, 418 Schwurgerichtssachen (darunter 12 überjährige) blieben unbeendet. Vor den Strafkammern waren wegen Verbrechen 18 748, wegen Vergehen 25 001 Sachen (darunter 1437) 2 2725 überjährige anhängig, von denen 2590 bezw. 4894 beendet wurden.

Die Zahl der Berufungen betrug in Forstdiebstahlssachen 522 (421 beendet), in Privatanklagesachen 2737 (2151 beendet), in anderen Sachen 17 665 (3828 beendet), die der Beschwerde über Richter und Gerichte 2938, über Amtsanwälte 419. Von anderen Geschäften er⸗ ledigte die Staatsanwaltschaft: Rechtsbülfesachen 35 117 (von 37 624), Berichte in Gnadensachen 1679, Strafsachen bei den Amtsgerichten 59 993 (von 71 518).

Hauptverhandlungen vor dem Schwurgericht fanden 3790 statt; es erzingen in Folge derselben 3512 Urtheile, durch welche 3463 Per⸗ sonen für schuldig, 1469 für nichtschuldig erkannt wurden. Vor den Strafkammern des Landgerichts fanden in I. Instanz 44 858 Haupt⸗ —2— statt; durch die ergangenen 37 904 Erkenntnisse (16 690 wegen Verbrechen, 21 251 Vergehen) wurden 49 920 Personen für schuldig, 8591 für nicht schuldig erkannt. In II. Instanz betrug die zehf der Hauptverhandlungen 18 082, der Urtheile 15 018 (8152 von 5, 6866 von 3 Richtern), von denen 6103 das erste Er⸗ kenntniß aufhoben, 8915 die Berufung verwarfen.

„Bei den Ober⸗Landesgerichten betrug die Zahl der etats⸗ mäßig gewährten Stellen: üͤdenten 13, Genateprasidenten 36, Ober⸗Landesgerichts⸗Räthe 234, Gerichtsschreiber 62, Kanzlisten 43, Kanzleidiätare 19, Gerichtsdiener und Kastellane 62, ständige Hülfs⸗ gerichtsdiener —. Bei der Staatsanwaltschaft: Ober⸗Staatsanwälte 13, Staatsanwälte 9, Rechnungsrevisoren 13, Sekretäre 14, Assisten⸗ ten 8, Kanzlisten 13, Kanzleidiätare —, Gerichtsdiener 14, ständige Hälfeer hiedscher —. Die Zahl der Referendare belief sich auf 3832.

Civilsachen waren bei den Ober⸗Landesgerichten anhängig, und zwar an e Rechtsstreitigkeiten in der Berufungsinstanz

4905 (4605 gewöhnliche Prozesse, 176 Urkunden⸗ und Wechselprozesse, 124 Ehe⸗ und Entmündigungssachen). Mündliche Verhandlungen fanden 3557 statt, darunter 3300 kontradiktorische). An Sachen der nichtstreitigen Gerichtsbarkeit erster Instanz waren anhängig: 611 Fpe⸗sanen. 773

1 b

b EIT;

„„ 133 12 Vormund⸗ und erder enfenet; und in Angelegen.

heiten der nichtstreitigen Gerichtsbarkeit und in Kostensachen bei dem Kammergericht 355 anhängig.

An Strafsachen waren anhängig I. Revisionen gegen Urtheile in erster Instanz 18, II. Revisionen gegen Urtheile in der Berufungs⸗ instanz, betreffend: 1) Privatklagesachen 88, 2) Andere Vergehen und Uebertretungen 586, III. Beschwerden in Strafsachen, in erster Instanz gehörend vor: 1) das Amtsgericht oder Schöffengericht 373, 2) die Strafkammer 1380, 3) das Schwurgericht 50. IV. Berufungen in Rheinschiffahrtssachen 3Z. Die Staatsanwaltschaft wies Anträge ohne weiteres Verfahren zurück 1536, an die zuständige Behörde 2176, erstattete Berichte, betreffend vorläufige Entlassungen 435, und Be⸗ schwerden über Staatsanwälte und Amtsanwälte 45190. G

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Von dem großen topographisch⸗statistischen Werke: „Die Wohnplätze des Deutschen Reiches, auf Grund der amtlichen Urmaterialien bearbeitet und herausgegeben von Oskar Brunkow, Lieutenant a. D., Mitglied der Königlichen Akademie gem. Wissenschaften zu Erfurt“, ist im Selbstverlage des Heraus⸗ gebers bierselbst, Gneisenaustraße 103 I., und in Kommission bei Hugo Bickhardt hierselbst, Adalbertstraße 81, soeben die zweite Lieferung (Auenstein Birka) der II. Abtheilung erschie⸗ nen. Diese zweite Abtheilung umfaßt bekanntlich die To⸗ pographie sämmtlicher deutscher Staaten mit Ausnahme von Preußen, welchem die I. Abtheilung gewidmet war. Wir haben bei dem Erscheinen der früheren Lieferungen wiederholt auf dieses umfassende, mit lobenswerther Sorgfalt und Gründlichkeit ge⸗ arbeitete Werk aufmerksam gemacht und auf die große Nützlichkeit hingewiesen, die dieses mühevolle und zeitraubende Unternehmen für Jeden hat, der eines zuverlässigen topographisch⸗statistischen Nach⸗ schlagebuches benöthigt.

Arbeiterschutzmaßregeln gegen Unfall⸗ und Krankheitsgefahren ist der Titel einer von Paul Dehn im Verlage von Puttkammer u. Mühlbrecht hierselbst jüngst herausgegebenen kleinen Schrift. In derselben ist ein reichhaltiges, auf diesen wichtigen Gegenstand bezügliches Material gesammelt. Nach einer Einleitung be⸗ schäftigt sich die Broschüre zunächst mit den „Unfallsgefahren“. Dieser Abschnitt umfaßt die fünf Kapitel: Gesetzgeberische Anläufe. Die Ursachen der Unfälle Die Mängel der Unfallverhütung. Die Maßnahmen der Unfallverhütung und der Mülhauser Unfall⸗ verhütungsverein. Ein zweiter Abschnitt handelt von den Krankheitsgefahren und bespricht die gesundheitsgefährlichen Fabrikbetriebe, die Mängel der Krankheitsverhütung, die ge⸗ werblichen Vergiftungen, die Maßnabmen der Krankheits⸗ verhütung und die Haftpflicht für Krankheitsgefahrern. Der dritte Abschnitt ist dem Arbeiterschutz im Auslande gewidmet und zwar den betreffenden Maßregeln in England, der Schweiz, Oesterreich⸗Ungarn, Frankreich, Belgien und Dänemark. Wir machen auf die dankens⸗ werthe kleine Schrift hiermit aufmerksam.

Schulgeographie von Alfred Kirchhoff, Professor der Erdkunde an der Universität zu Halle. Halle a. S., Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses. Das vorliegende Buch vermeidet in richtiger pädagogischer Erkenntniß die Doppelklippe, an welcher sehr viele Hülfsbücher für den geographischen Unterricht scheitern, daß sie nämlich zu viel Gedächtniß⸗, und zu wenig Denkstoff bieten. Auch, in der Stoffvertheilung ist die durch die Erfahrung bestätigte zweckmäßige Anordnung getroffen, daß in dem ersten Ab⸗ schnitte, welcher für die erste Lehrstufe die Anfangsgründe enthält, nur einige unentbehrliche Grundbegriffe aus der allgemeinen Erdkunde der Länderkunde vorangeschickt sind, eine kurze Ueberschau jener all⸗ gemeinen Lehren selbst aber der abschließenden Lehrstufe vorbehalten blieb, mit Rücksicht darauf, daß die Lehren der allgemeinen Erdkunde für den Anfänger noch zu schwierig sind, andererseits ganz ohne die⸗ selben ein Verständniß der Länderkunde nicht zu ermöglichen ist. In dem zweiten, naturgemäß umfangreichsten Theile, welcher den Stoff für die zweite Lehrstufe die ausführlichere Erdbeschreibung bietet. ist der deutschen Landeskunde selbstverständlich weit größere Ausführ⸗ lichkeit gewidmet als jeder anderen. Es giebt keine Vaterlandsliebe ohne Kenntniß des Vaterlandes.

Unter der Aufschrift: Verzeichniß von Büchern, Atlanten, Musikalien“ hat die Buch⸗ und Antiquarjatshand⸗ lung von W. J. Peiser (Louis ) hierselbst, Friedrich⸗ straße 103, den neuesten Jahrgang ihres Lagerkatalogs soeben ver⸗ öffentlicht. Die Schriften desselben sind unter folgende 27 Abthei⸗ lungen vertheilt: 1) Kinderschriften (für das Alter von 6 zu 7 Jah⸗ ren, von 8.—11 Jahren, von 12 15 Jahren); 2) Belletristik (Ge⸗ sammt⸗ und Einzelausgaben, Uebersetzungen, Romane und Erzählungen mit spez. christlicher Tendenz, Anthologien); 3) Prachtwerke; 4) Aesthetik, Theorie und Geschichte der Künste; 5) Musik⸗Literatur 6) Literaturgeschichte; 7) Sprachwissenschaft, Altdeutsche Literatur Volkspoesie, Sprüchwörter; 8) Alterthumskunde; 9) Mythologie, Sagen; 10) Geschichte (allgemeine Geschichte, griechische und römische Geschichte, deutsche Geschichte, Kriegsgeschichte, Spezial⸗ geschichte, Kulturgeschichte); 11) Biographien und Memoiren; 12) Briefwechsel; 13) Genealegie, Heraldik, Numismatik; 14) Län⸗ der⸗ und Völkerkunde, Reisen; 15) Hand⸗ und Lehrbücher der Geo⸗ graphie und Statistik; 16) Atlanten und Globen; 17) Naturwissen⸗ schaften; 18) Philosophie; 19) Theologie und Andachtsbücher; 20) Konversations⸗Lerika, Wörterbücher; 21) Handel, Gewecbe, Volks⸗ wirthschaft; 22) Erziehungswesen, Gymnastik; 23) Schriften für das weibliche Geschlecht; 24) Hauswesen, Gartenbau; 25) Jagd und Sport; 26) Vermischtes, Musikalien. In den verschiedenen Abthei⸗ lungen finden sich werthvolle Schriften, besonders in denen über Geschichte, Biographien und Briefwechsel Die Fachwissenschaften sind fortgelassen, weil dieselben in besonderen Verzeichnissen aufge⸗ nommen werden.

Die in Leipsig am 24. Dezember erscheinende Nr. 2008 der „Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Weihnachtes⸗ morgen. Gemälde von A. Röstel. Nach einer Photographie aus dem Verlag von F. Hansstängl in München. Weihnachten in Rom: Die Kinderpredigt in der Kirche S. Maria Araceli. Nach einer Zeichnung von H. Effenberger. Porträts aus dem deutschen Reichs⸗ tag: 3. Ludwig Windthorst. Der Prozeß des Präsidentenmörders Guiteau in Washington: Dem Angeklagten werden bei seinem Ein⸗ tritt in den Gerichtssaal die Fesseln gelöst. Ein geschnitzter Altar von Ambrosius Holbein. Der Brand des Wiener Ring⸗Theatere am Abend des 8. Dezember. Nach Slizzen eines Augenzeugen auf Holz gezeichnet von L. E. Petrowits. Der Brand d.s Wiener Ring⸗Theaters. 3 Abbildungen: 1) Das Herausschaffen der Leichen aus dem brennenden Gebäude. Nach einer

eichnung von W. Gause. 2) Die Besichtigung der Leichen im Leichenhof des Allgemeinen Krankenhauses. Hriginafzeichnung von V. Katzler. 3) Die Einsegnung der Leichen guf dem Centralfriedhof. Originalzeichnung von V. Katzler. Wie die Uitotos schnupfen.

olptechnische Mittheilungen: Fässer aus Papier. 2 Figuren.

atentirter Fernschließer. 2 Figuren. Schreib⸗ und Zeichenstift⸗ schärfer. 3 Figuren. Dr. Ihlenburgs musikalischer Taktmesser (Metronom).

Gewerbe und Handel.

Das Königlich ungarische Ministerium für Ackerbau, Gewerbe und Handel hat unterm 14. d. M. an sömmtliche betreffende Landes⸗ behörden in Ungarn eine Cirkularverfügung ergehen lassen, worin die s. Z. gegenüber Nieder⸗Oesterreich ) zur Verhütung der Ein⸗ schleppung der Rinderpest angeordnete G. elkerse in Folge des Erloschens der Seuche daselbst wieder aufgehoben und der Verkehr mit Nieder⸗Oesterreich sowohl hinsichtlich der Rohprodukte als auch in Betreff des Viehs für vollkommen frei erklärt wird.

Amtlichen Nachrichten zufolge ist die Rinderpest in Ruß⸗ land neuerdings in folgenden Ortschaften ausgebrochen:

1) im Gouvernement Petrikau“*): in dem Dorfe Swierczewm Kreis Petrikau; 2 8 4

0) conf. R. A. Nr. 291 de 1881. *) conf. R. A. Nr. 291 de 1881.

2) im Gouvernement Plock“*): in Chlebowo⸗stare, Sochocino⸗ Praga und Loniewo, Kreis Plock.

Dagegen ist die in Modlin***), Kreis Plonsk des letztgenannten Gouvernements, s. Z. ausgebrochene Seuche nunmehr erloschen.

Nürnberg, 21. Dezember. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Seit Beginn dieser Woche hat der Hopfenm arkt wieder einen ruhigen Charakter angenommen. Die Frage ist kleiner geworden, daher konnten von Sonntag bis heute bei einer Zufuhr von ca. 1200 Ballen nur ca. 600 Säcke verkauft werden. Der Preisstand ist unverändert fest und die Stimmung ruhig.

New⸗York, 22. Dezember. (W. T. B.) Die gestern dem

Adjunkten des Schatzamtes zur Konvertirung übergebenen Obli gationen belaufen sich auf 440 000 Dollars.

Verkehrs⸗Anstalten. Triest, 22. Dezember. (W. T. B.)

„Urano“ ist heute Abend um 8 Uhr v gekommen.

Der Lloyddampfer Konstantinopel hier an⸗

**) conf. R. A. Nr. 2

279 de 1881. ***) conf. R. A. Nr. 25

9 de 1881.

Berlin, 23. Dezember 1881. 6

Auf Grund des §. 2 des Gesetzes über die Schonzeit des Wildes vom 26. Februar 1870 in Verbindung mit §. 94 des Zuständigkeits⸗ gesetzes vom 26. Juli 1876 wird die Jagd auf Hasen, Auer⸗, Birk⸗, Fasanenhennen, Haselwild und Wachteln innerhalb des Regierungs⸗ bezirks Potsdam mit Ablauf von

Dienstag, den 17. Januar k. J. geschlossen. Potsdam, den 20. Dezember 1881. 6“ Namens des Bezirksraths: Der Regierungs⸗Präsiden v. Neefe.

Das Friedrich⸗Wilhelmstädtische Theater unterbricht am Tage des Christfestes die Vorstellungen der Millöcker'schen Operette „Axpajune“ für einen Abend. Obwohl die dem Feste vorangehende Woche dem Theaterbesuch im Allgemeinen ungünstig ist, hat die No⸗ vität an Beifall nicht eingebüßt.

„— Belle⸗Alliance⸗Theater. Die 8. Aufführung der Weihnachtskomödie „Robinson Crusoe“ findet am ersten Weihnachts⸗ feiertage, Nachmittags von 4— 6 Uhr, und zwar zum Besten der Hinterbliebenen der beim Brande des Wiener Ring⸗Theaters Verunglückten statt. Die Direktion zeigt an, daß sie die volle Brutto⸗ einnahme dem wohlthätigen Zwecke opfern will.

—ö—

Hr. Böttcher wird seine instruktiven Soiréen im Stadt⸗Theat rsten Feiertage wi öff Sta heater am ersten Feiertage wieder eröffnen.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Milch⸗Zeitung. Organ für die gesammte Viehhaltung und das Molkereiwesen. Begründet von Benno Martiny. Unter Mit⸗ wirkung von Fachmännern herausgegeben von C. Petersen, Oeko⸗ nomie⸗Rath, in Eutin (Fürstenthum Lübeck). Verlag von M. Heinsis in Bremen. Nr. 51. Inhalt: Milch. Vortrag, gehalten von Dre. E. F. Brush, Mount⸗Vernon. Berichtet von Dr. P. Vieth, London. Verschiedene Mittheilungen. Deutschland. Berlin, Lehmers Wett⸗Proposition betr. Merinozucht. Viehzählung. Deutscher Fleischerverband. Hannover. Fabrik kondensirter Milch. Halle g. d. S. Zuchtvieh⸗Körung. Oesterreich⸗Ungarn. Triest. Butterexport nach dem Orient. Großbritannien. London. Vieh⸗ einfuhr aus Schleswig⸗Holstein. Frankreich. Paris. Kongreß, Kultur der Runkelrübe betreffend. Ansteckende Hausthier⸗Krank⸗ heiten. Deutschland. Rinderpest. Lungenseuche⸗Entschädigungen. Ausstellungen. England. Preis⸗Ausschreiben für Konkurrenz von Centrifugen und für Melkmaschinen. Allgemeine Berichte. Mol⸗ kereikursus in München. Die ostfriesische Molkereischule zu Norden. Von Labesius. Erfahrungen in der Praxis. Rückkehr und Ver⸗ mehrung der Milchabsonderung durch Anwendung von gewöhnlichem Ricinus. Statistik. Java. Einfuhr von Butter und Käse. Geräthe⸗, Maschinen⸗ und Baukunde. Patente. Biologie. Ver⸗ suche über die Fettbildung im Thierkörper. Von Saake. Literatur. Die Thierzuchtlehre. Von Dr. Guido Krafft. Jahresbericht über die Verbreitung ansteckender Thierkrankheiten in Preußen. Sprech⸗ saal. Zur Förderung der Landwirthschaft und ihrer einzelnen Zweige. Ueber die Ausbildung des Meiereipersonals und Herstellung süßer Butter. Gesetz, betr. Verkehr mit Nahrungsmitteln ꝛc. Rüben⸗ geschmack der Milch zu beseitigen. Marktberichte. Anzeigen.

Das Schiff, Wochenschrift für die gesammten Interessen der Binnenschiffahrt, herausgegeben unter Mitwirkung von Arthur von Studnitz, Dresden. (Viert ljährl. 2 ℳ) Nr. 90. Inhalt: Ein ungarischer Donau⸗Verein! Ueberwinterung in Berlin. Der Rhein. Franzens⸗Kanal⸗Aktiengesellschaft. Die Flußregulirungen. Wasserbau. Schiffbau. Schiffahrtsbetrieb. Unfälle. Polizei und Gericht. Vom Frachtenmarkt. Geschäftsberichte.

Personalien. Patentwesen. Literatur. Wasserstand. Kurse. 5

Inserate.

Die Orgel⸗ und Pianobau⸗Zeitung. Wochenschrift für die Gesammtinteressen der Verfertiger und Spieler aller Tasten⸗ instrumente. kanten und Händler. Begründet von Dr. M. Reiter. Nr. 51 u. 52.

Inhalt: Zeitung: An unsere Leser! Weihnachten. Vereins⸗ 8

Nachrichten. Orgelbau⸗Nachrichten. Bemerkungen zu dem Vor⸗

anschlag aus Nr. 48. Pianobau⸗Nachrichten. Zum Falle Weidens⸗ 8

laufer. Die Zufuhr von Pianos nach Brasilien. Sprechsaal. Technisches. Aluminium⸗Legirungen. Phvsikalisches. Töne, welche beim Ausströmen des Wassers entstehen. setzung.) Verschiedenes. Berichtigung von W. Sauer. Kleinig- keiten. Bücherschau. Patentnachrichten. Marktbericht. Briefkasten. Anzeigen. Feuilleton: Die Schicksal. Gertsebex Der Musildirektor (Chormeister) und die Gesangsveteranen. Mosaik. Auszeichnungen.

Illustrirte Berliner Wochenschrift „Der Bär“, Verlag von Gebrüder Paectel in Berlin W., redigirt von Emil Do⸗ minik. Preis vierteljährlich 2 4ℳ 2 Favorite (Gräfin Lichtenau), historische Novelle von E. H. von De⸗ denroth (Fortsetzung). Das Testament, eine Novelle aus der Ma. von Ernst Brandt. Berliner in Amerika, eine Weihnachtserinnerunf von Julius O. Binder⸗Isenbeck. Miscellen: Professor Lichtenstein, der Fegründer des Zoologischen Gartens in Berlin (mit Portrait). Berliner Bauverhältnisse. Georg Ebers neuer Roman. Ein Nachtrag zu den Anekdoten vom General Peteri. Kaulbachs Operncvelus. Eine Idvylle aus der Vogelwelt. Stacke’s Deutsche Geschichte. Brief⸗ und Fragekasten. Inseratenbeilage.

Redacteur: Riedel.

Vier Beilagen * (ecinschließlich Börsen⸗Beilage).

Offizielles Organ des Vereines Deutscher Pianofabri-⸗

Ueber die (Fort⸗

Musik und ihr

Nr. 13. Inhalt: Des Königs

Reichs

eutschen

Berlin, Freitag,

8 V Erste Beilage Anzeiger und K

öniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

den 23. Dezember

1881

5

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

XR

————— SDeffentlicher Anzeiger.

Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, u. dergl.

1 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

[47796] Steckbriefs⸗Erneuerung.

Der gegen den sogenannten Banquier, Kauf⸗ mann Hugo Dessauer von hier Seitens der König⸗ lichen Staatsanwaltschaft am 11 August cr. erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert. Auf die Ergrei⸗ fung des Dessauer ist eine Belohnung von 500 gesetzt worden. 8

Halberstadt, den 20. Dezember 1881. . Der Uniersuchungbsrichter beim Königl. Landgerichte.

[45501] Ladung. 8

Der Gürtler Alexander Otto Emil Kraege, am 13. November 1857 zu Berlin geboren, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und welchem zur Last ge⸗ legt wird, zu Schöneberg am 8. Januar d. J. Vor⸗ mittags im Auftrage und für Rechnung des Kellners August Gottschick umherziehend Zeugschuhe feilge⸗ boten zu haben, ohne im Besitz des zu diesem Gewerbebetriebe erforderlichen Gewerbescheins gewesen zu sein, Uebertretung gegen die §§. 1 und 18 bezw. 23 des Ges. vom 3./7. 1876, wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts II. hierselbst auf den 14. Februar 1882, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht in Alt⸗Moabit Nr. 11/12, Portal III., Zimmer Nr. 33, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschuldig⸗ tem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. 1“

Berlin, den 1. Dezember 1881 8 Drabner,. 1 Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts II.

Ladung. 1) Der Boleslaus Chojnacki, geboren am 31. Oktober 1858 in Kiontschin, katholisch, letzter Aufenthalt unbekannt, 2) der Wilhelm Welst, geboren am 5. Mai 1858 in Lubowo, evangelisch, zuletzt in Choyno er Blotten aufhaltsam, 3) der Julius Eduard Karge, geboren am 12. Oktober 1858 in Piersko, katholisch, letzter Aufenthalt un⸗ bekannt, 4) der Joseph Markiewiez auch Mackiowicz, eboren am 16. März 1858 in Scharfenort, katho⸗ isch, zuletzt in Scharfenort aufhaltsam, werden be⸗ schuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bun⸗ desgebiet verlassen oder nach erreichtem militär⸗ pflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 des Str.⸗G.⸗Bs. Dieselben werden

auf den 9. Februar 1882, Mittags 12 Uhr, vor

die Erste Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Posen zur Hauptverhandlung geladen. Bei un⸗ entschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Herrn Landrath als Civilvor⸗ der Ersatzkommission zu Samter über ie der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Durch Beschluß der I. Strafkammer des Königlichen Land⸗ gerichts hierselbst vom 16. Dezember 1881 ist auf Grund des §. 140 des Strafgesetzbuchs und §. 326 der Strafprozeßordnung das im Deutschen Fenes befindliche Vermögen der Angeklagten mit

3 Beschlag belegt worden, was hiermit mit dem

Bemerken öffentlich bekannt gemacht wird, daß Ver⸗

fügungen über dasselbe der Staatskasse gegenüber

nichtig sind. Posen, den 19. Dezember 1881.

Königliche Staatsanwaltschaft.

Subhastatiouen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

147795] Oeffentliche Zustellung.

Der Rentier Johann Andreas Förster in Eisen⸗ berg, vertreten durch den Justiz⸗Rath Lorenz zu Zeitz,

klagt gegen die verehelichte Emma Sieb, geborene Zäger, und deren Ehemann, Müller Sieb, zuletzt in

Obergreislau, jetzt in unbekannter Abwesenheit, wegen Ausstellung einer löschungsfähigen Quittung mit dem Antrage auf Verurtheilung der Beklagten zur Ausstellung einer löschungsfähigen Quittung über die für die Mitbeklagte, Ehefrau Sieb, auf dem Band I. Blatt 33 unter Nr. 9 verzeichneten Plane

Nr. 47 des Grundbuchs Rippicha und anderen Grundstücken Abtheilung II. und III. eingetragenen

Lasten resp. Hypotheken, und zur Herausgabe der

hierüber gebildeten Dokumente, und ladet die Be⸗ klagten mit Bezug auf die unterm 4. Oktober cr. erlassene öffentliche Ladung zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer

des Königlichen Landgerichts zu Naumburg a/Saale auf den 20. Februar 1882, Vormittags 9 ¼ Uhr,

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte

zugelassenen Anwalt zu bestellen. 1 Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Naumburg a. S., den 21. Dezember 1881. „Ratsch, Sekretär, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

187700 Oeffentliche Zustellung.

Der Vorschuß Verein für Heldrungen und Um⸗ gegend, Eingetragene Genossenschaft zu Heldrungen, vertreten durch den Rechtsanwalt Werner zu Naum⸗ burg a./S., klagt gegen den Mühlenbesitzer Louis Gerhardt, früher zu Bilzingsleben, jetzt in un⸗ bekannter Abwesenheit, aus einer Hypothekenforderung von 15 000 Mark und Zinsen, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zu Zahlung von 15 000 ℳark nebst 5 ½ % Zinsen seit dem 1. Juli

[45011]

klagende Genossenschaft bei Vermeidung der Zwangs⸗ vollstreckung der für die Forderung verpfändeten Grundstücke, und ladet den Beklagten mit Bezug auf die unterm 9. August 1881 erlassene öffentliche Ladung zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die Erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Naumburg a./Saale auf den 20. Februar 1882, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Naumburg a./S., den 21. Dezember 1881.

Ratsch, Sekretär, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

147802]1 Nothwendiger Verkauf.

Das den Erben des Schiffsbaumeisters Ferdinand Jenner zu Maltsch gehörige Grundstück Nr. 87 Maltsch soll im Wege der Zwangsversteigerung zum Zwecke der Zwangsvollstreckung am 21. Februar 1882, Vormittags 10 Uhr, in unserem Gerichtsgebäude, Terminszimmer Nr. 2, verkauft werden.

Zu dem Grundstücke gehören 1 Hektar 53 Ar der Grundsteuer unterliegende Ländereien und ist dasselbe bei der Grundsteuer nach einem Reinertrage von 30 3 ₰, bei der Gebäudesteuer nach einem Nutzungswerthe von 108 veranlagt. Die Bietungs⸗ kaution beträgt 393

Der Auszug aus der Steuerrolle, die neueste be⸗ glaubigte Abschrift des Grundbuchblattes, die beson⸗ ders gestellten Kaufbedingungen, etwaige Abschätzun⸗ gen und andere das Grundstück betreffende Nach⸗ weisungen können in unserer Gerichtsschreiberei II. während der Sprechstunden eingesehen werden.

Das Urtheil über Ertheilung des Zuschlages wird am 22. Februar 1882, Mittags 12 Uhr, in unserem Gerichtsgebäude, Terminszimmer Nr. 2,

verkündet werden.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden hiermit aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Aus⸗ schließung noch vor Verkündung des Zuschlags⸗ urtheils anzumelden. 5

Neumarkt, den 17. Dezember 1881.

1“ Amtsgericht.

gez. Wache.

Aufgebot.

Demnach der Partikulier Friedrich Denecke als Kurator des Nachlasses der am 31. August 1880 verstorbenen Tochter des Perrückenmachers Bierstedt hieselbst, der unverehelichten Marie Sophie Bier⸗ stedt ein Aufgebot aller Derjenigen, welche Erb⸗ oder sonstige Ansprüche an den Nachlaß zu haben ver⸗ meinen, beantragt hat, so werden in Gemäßheit des §. 823 der C. P. O. und des §. 7 Nr. 2 und 4 des Gesetzes d. d. Braunschweig, den 1. April 1879. Nr. 12 alle Diejenigen

a. welche Erbrechte und b. welche Ansprüche auf Befriedigung an den Nachlaß zu haben vermeinen, zur Anmeldung ihrer Rechte und Ansprüche spätestens in dem auf Freitag, den 20. Jannar 1882, Morgens 11 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Zimmer Nr. 39 zur Geltendmachung von Ansprüchen an den Nach⸗ laß der unverehelichten Marie Sophie Bierstedt hierselbst damit anberaumten Termine und zwar unter dem Rechtsnaqghtheile, ad a. daß der Nackkß, wenn sich kein Erbe findet, für erbloses Gut erklärt, bei erfolgender An⸗ meldung aber den sich Legitimirenden ausge⸗ antwortet werde, daß der nach dem Aus⸗ schlnse sich Meldende und Legitimirende alle bis dahin über den Nachlaß getroffenen Ver⸗ fügungen anzuerkennen schuldig, auch weder Rechnungsablage noch Ersatz der erhobenen Nutzungen zu fordern, sondern seine Ansprüche auf das zu beschränken habe, was von der Erbschaft noch vorhanden, ad b. daß nicht angemeldete Ansprüche auf den Theil der Masse sich beschränken, welcher nach Berichtigung der angemeldeten Forde⸗ rungen auf die Erben übergeht, damit aufgefordert.

Braunschweig, den 2. Dezember 1881.

Herzogliches Amtsgericht. VII.

Pini.

[301 8b 8

Der Gastwirth Casimir Karnecki zu Wongrowibt, vertreten durch den Justiz⸗Rath Hahn daselbst, hat das Aufgebot eines im Jahre 1878 von dem Kauf⸗ mann Pantalcon Swiagtkowski und dem Fleischer Mar Swiatkowski von bier an eigene Ordre ausge⸗ stellten, am 1. April 1879 fälligen, auf den Fleischer Wovciech Swiatkowski von hier gezogenen, und von diesem acceptirten Wechsels über 1500 ℳ, wel⸗ cher durch Blanko⸗Giro an den Antragsteller ge⸗ langt ist und auf der Rückseite den Vermerk der Prolongation bis 1. April 1880 und einer am 23. Juni 1881 geleisteten Abschlagszahlung von 500 entbhält, beantragt. 1

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf

den 2. März 1882, Vormittags 11 Uhr,

Aufgebote, Vorladungen

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 7

5. Industrielle Etablissements, Fabriken

und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien-Nachrichten. beilage. 85

Inserate nehmen an: „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

N die Annoncen⸗Expeditionen des

Annoncen⸗Bureaux. R..

vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.

Wongrowitz, den 19. Juli 1881.

Königliches Amtsgericht.

[47793] Aufgebot.

Auf dem Kothhofe No. ass. 50 in Hedeper findet sich nach Ansicht des Grundbuches für die dortige Ortschaft zu Gunsten des Kothsassen Christian Lüer

tionsmünze aus der gerichtlichen Obligation vom 25. September 1835 hypothekarisch eingetragen. Auf Antrag des Eigenthümers des gedachten

Grundstücks, welcher glaubhaft nachgewiesen hat, daß das bezeichnete Kapital längst zurückgezahlt, die betreffende Schuldurkunde aber verloren gegangen ist, se wird der Inhaber der gedachten Schuldurkunde, sowie Jeder, der aus solcher noch Ansprüche an das gedachte Kapital herleiten zu können glaubt, hier⸗ durch aufgefordert, spätestens im Termine

den 26. Juni 1882,

Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigensalls die Kraftloserklärung derselben dem genannten Eigenthümer gegenüber und Löschung des bemerkten Kapitals im Grundbuche verfügt werden soll.

Wolfenbüttel, 17. Oktober 1881. Herzogliches Amtsgericht. du Roi.

[47807] Aufgebot.

Die verehelichte Taglöhner August Möllmann, Elisabeth, geb. Olb, verwittwete Schneider Franz Bruns in Südlohn hat im Beistande ihres Ehe⸗ mannes zum Zwecke ihrer Eintragung in das Grundbuch als Eigenthümerin das Aufgebot der in der Katastralgemeinde Südlohn belegenen Parzellen Flur 7 Nr. 208, 215, 369 und Flur 10 Nr. 293/68 nach Maßgade des Gesetzes vom 7. März 1845 in Antrag gebracht. Dieselben stehen im Grundbuch von Südlohn Band 1 Blatt 91, 92, 93 und Band 13 Blatt 42 auf den Namen des vor längerer Zeit verstorbenen Schneiders Joseph Anton, bezie⸗ hungsweise Joseph Bruns eingetragen.

Es werden alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ ansprüche an diesen Grundstücken geltend zu machen

haben, aufgefordert, dieselben spätestens in dem an hiesiger Gerichtsstelle

auf den 24. Februar 1882, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine anzumelden mit der War⸗ nung, daß die Ausbleibenden mit ihren etwaigen Realansprüchen auf die Grundstücke präkludirt wer⸗ den und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen wird auferlegt werden.

Der Auszug aus der Steuerrolle kann in unserer Gerichtsschreiberei eingesehen werden. 11“ Vreden, den 15. Dezember 1881. b

8 Königliches Amtsgericht.

5] Aufgebot.

Die Königliche Staatsanwaltschaft zu Münster hat als letzte Inhaberin des Sparkassenbuches der städtischen Sparkasse der Stadt Münster Nr. 36 398, ausgestellt auf den Namen der Ehefrau Feilenhauers Kurtz und lautend über den Betrag von 325 06 das Aufgebot dieses Sparkassenbuches be⸗ antragt. 3 1

Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert. seine Rechte spätestens in dem auf den 15. April 1882, Morgens 11 Uhr, vor hiesigem Amts gericht, Abth. IV., Zimmer 39, anberaumten Termin anzumelden, widrigenfalls Kraftlozerklärung der Ur⸗ kunde erfolgen wird.

Münster, den 13. Dezember 1881.

Königliches Amtsgericht, Abtheilung IV.

[47809] Oessentliche Aufforderung.

Peter Fickel von Heppenheim starb am 2. Sep⸗ tember 1877 zu Omaha Barrakt, Nebraska, als Soldat im II. Kavallerie⸗Regiment der Verenigten Staaten Nordamerikas. Auf Antrag der Geschwister des genannten Peter Fickel, nämlich:

1) der Katharina Johann Hinkel III., Ehe⸗

frau, 2) des Philipp Fickel, und 3) des Johannes Weis VIII. als Vormund des Michael Fickel sämmtlich von Heppenheim, werden etwaige Leibes⸗ oder Testamentserben des eter Fickel von sapenbem aufgefordert, ihre An⸗ prüche an den Naßlaß desselben um so gewisser in dem Termin 1 jenstag, den 7. Mürz 1882, Vormittags 8 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht geltend zu machen, als sonst der Nachlaß des Peter Fickel den Antrag⸗ stellern überwiesen werden wird. Lorsch, den 19. Dezember 1881. Groherzoglich Hessisches Amtsgericht Lorsch. 8 9 on Uimuermen.. ..ü Braun, Gerichtsschreiber.

47821] In Sachen, betreffend das Aufgebot der auf dem Grundstöck Studzinicc Nr. 12 in Abth. III. sub 3. für den Vogt Franz Markowski zu Orlowo ein⸗ getragene Darlehnsforderung von 200 Thalern er⸗ kennt das unterzeichnete Gericht für Recht: Alle Diejenigen, welche an die auf dem Grundstück Studziniec Nr. 12 in Abtheilung III.

sub Nr. 3 für den Vogt Franz Markowski m

G 1I

in Berklingen ein Darlehn zu 300 Thlr. Konven⸗

Orlowo eingetragene Post von 200 Thalern neebst Zinsen, sowie an das über dieselbe gebildete Hypothekendokument als Eigenthümer, Cessionare, Pfand⸗ oder sonstige Briefinhaber Ansprüche zu machen haben, werden hierdurch mit denselben ausgeschlossen und das über die Post gebildete Hypothekendokument für kraftlos erklärt. Die Kosten des Verfahrens fallen dem Pro⸗ vokanten zur Last. v Rogasen, den 17. Dezember 1881. Königliches Amtsgericht

8

59

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu

Thorn Nr. 3574 über 44 ℳ, ausgefertigt für Bal thasar Marianski, ist angeblich verloren gegangen und

soll auf den Antrag des Vormundes des Marianski, Käthners Franz Karolewski in Elgiszewo, zum Zweck der neuen Ausfertigung amortisirt werden.

Es wird daher der Inhaber des Buchs aufgefor

dert, spätestens im Aufgebotstermine

den 13. Juli 1882, Mittags 12 Uhr,

bei dem unterzeichneten Gerichte, Terminszimmer

Nr. 4, seine Rechte anzumelden und das Buch vor

zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselb 1“

erfolgen wird.

Thorn, den 17. Dezember 1881. Königliches Amtsgericht. [47433]

Auf den Antrag der Wwe. Landwirth Joh. Heinr. Winkelmann, Friederike, geb. Hertmann, zu Oespel, Erbin des verstorbenen Landwirths Wilh. Hertmann zu Wannen, ist das Aufgebot des auf den Namen des Letztern ausgestellten, über ein Guthaben von 620 14 sich verhaltenden Sparkassenbuchs Nr. 8790 der städtischen Sparkasse zu Witten, welches angeblich abhanden gekommen ist, eingeleitet. Es wird daher der unbekannte Inhaber des bezeich⸗ neten Quittungsbuchs hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf

den 28. Juni 1882, Mittags 12 Uhr, anberaumten Termine seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Witten, den 10. Dezember 1881. 12

Königliches Amtsgericht. 8 [47458]

Auf dem Hvpothekenbuchsfolio des Colonats Jacobsmeier oder Könemann Nr. 5 zu Erder finden sich eingetragen:

1. Orts für Jobst Brinkmann aus Erder auf Grund des Amtsprotokolls vom 23. Januar 1702 und dahinter gesetzten amtlichen Attestes vom 12. Juni 1720 am 27. April 1773 Darlehn zu 31 Thaler,

5. Orts für die Kinder erster und zweiter Ehe des Mittelkötters Friedrich Wilhelm Jacobsmeyer am 3. Mai 1814 Erbschichttheil zu 173 Thlr. 26 Gr.

f.

Nach glaubhaft gemachter Angabe der gegenwär⸗ tigen Eigenthümer des Colonats Nr. 5 zu Erder sind diese Ingrossate längst berichtigt und damit erloschen. In Ermangelung löschungsfähiger Quit⸗ tungen werden gestelltem Antrage gemäß Alle, welche an jene Ingrossate Ansprüche erheben, aufgefordert, solche in dem auf

Freitag, den 30. Juni 1882,

Morgens 9 Uhr,

angesetzten Aufgebotstermine anzumelden und zu

begründen, widrigenfalls die Eintragungen fürerloschen

eehlart und im Hypothekenbuche gelöscht werden ollen.

Hohenhausen, den 16. Dezember 1881.

Fürstliches Amtsgericht. gez. Kirchhof. Beglaubigt: Ebert, Gerichtsschreiber.

888

Nr. 13 800. In der Strafsache

gegen 8.

den Christian Eck von Aue wegen Fahnenfslucht wird, da derselbe beschuldigt ist, als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben (Vergehen gegen §. 140 Ziffer 1 R. Str. G. B.), welches nur mit Geldstrafe bedroht ist, da der Angeschuldigte im Sinne des §. 318 der Strafprozeßordnung als ab⸗ wesend anzusehen ist, da mithin eine Hauptverhand⸗ lung gegen denselben stattfinden kann, auf Grund der §§. 325 und 326 der Strafprozeßordnung zur Deckung der dem Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens der Arrest auf Höhe von 3000 in die dem Angeschuldigten gegen seine Mutter Bierwirth Jakob Eck Wittwe in Aue aus Erbtbei⸗ lung zustehende Forderung mit 800 angeordnet.

Durch Hinterlegung von 800 (in Buchstaben Achthundert Mark) wird die Vollziehung dieses Arrestes gehemmt und der Angeschuldigte zu dem Antrange auf Aufhebung des vollzogenen Arrestes berechtigt.

Durlach, den 20. Dezember 1881.

Großherzogliches Amtsgericht. Zur Beurkundung: Der Gerichtsschreiber: Sigmund.