kilanz
Weise beseitigt, wenn die Verwendung des Tichyschen Grundstücks
zur Anlage erfolgt. In der weiteren Erwägung, daß für eine der⸗
artige Anlage in Berlin — auch hinsichtlich der Kostenfrage —
überhaupt keine geeignetere oder auch nur gleich günstige Baustelle
vorhanden ist, vermochte die Staatsregierung sich nur für die Aus⸗ führung eines die Mitverwendung des Tichyschen Grundstückes vor⸗ aussetzenden Projektes zu entscheiden, nachdem sich inzwischen Aussicht auf den Erwerb des Grundstückes zu einem gegen die frühere Forde⸗ rung erheblich geringeren Kaufpreise eröffnet hatte.
Die neuen Spezialpläne sind von der Ministerialbaukommission hierselbst unter Betheiligung der Zollverwaltung Ende Dezember v. J. fertig gestellt und im Ministerium der öffentlichen Arbeiten super⸗ revidirt. Die Einrichtung und der Umfang der Anlage im Einzelnen ist aus dem beiliegenden Erläuterungsberichte ersichtlich und die Ge⸗ staltung auf dem beigefügten Situationsplan II. veranschaulicht. Schon die Vergleichung der Situationspläne I. und II. wird über die Vorzüge des jetzigen Projektes vor dem früheren und über die Un⸗ entbehrlichkeit des erwähnten Privatgrundstückes dafür kaum einen Zweifel bestehen lassen. Nach der bei der Schlußprüfung von allen betheiligten Verwaltungen gewonnenen Ueberzeugung wird im Falle der Ausführung dieses Projektes eine Anlage geschaffen werden, die allen Ansprüchen nach jeder Richtung hin auf die Dauer in hervorragendem Maße genügen, die auf die Hebung des Verkehrs einen beleben den Einfluß üben und die sich auch selbst bei Einhaltung bestimmter Grenzen in Bezug auf die monumentale äußere Ausstattung den Bauten in dem betreffenden neuen Stadttheile würdig anreihen wird. Gleichzeitig wird damit für jene Gegend die im Flußregulirungs⸗ und Schiffahrtsinteresse wie in dem des Packhofsverkehrs unbedingt noth⸗ wendige Ufer⸗ und Stromregulirung ausgeführt werden. Den Wün⸗ schen der Kaufmannschaft wird durch die Herrichtung von Theilungs⸗ lägern, durch die Gewährung von Raum und durch Abfertigungsstellen für die unter Anspruch auf Steuervergütung ausgehenden inländischen Erzeugnisse entsprochen. Daß vorerst und bis zur Gewinnung wei⸗ terer Erfahrungen von der Einziehung sämmtlicher Zollexpeditionen auf den Bahnhöfen abgesehen wird, wird man im Interesse der Noth⸗ wendigkeit und des schleunigen Abfertigungsverfahrens als be⸗ gründet anerkennen, zumal da die Belassung einzelner Expeditionen auch im Interesse der Zollverwaltung liegt, um eine zu große An⸗ füllung der Revisionsräume und Hallen und eine die Abfertigungen störende Anstauung des Lastfuhrverkehres am Packhofe zu verhindern, während durch die Verbindung des neuen Packhofes mit sämmtlichen hiesigen Bahnhöfen vermittelst der Ringbahn die Entlastung des Stadtverkehrs und die bessere Ausnutzung des Beamtenpersonals er⸗ reicht wird.
1 Die Ausführung des Projektes erfordert die Aenderung des durch Allerhöchsten Erlaß vom 18. November 1868 für jene Gegend festgestell⸗ ten Bebauungsplanes, wonach längs der Spree zwischen der Moltkebrücke und Paulsstraße eine breite Straße angelegt werden sollte, weil das Packhofsetablissement abgeschlossen sein muß und nicht durch einen öffentlichen Weg unterbrochen werden darf. Der Magistrat von Berlin hat sich in dem Schreiben vom 5. Dezember 1881 im Interesse der jetzt projektirten Anlage mit der Abänderung des Bebauungs⸗ planes und der Uferstraße unterhalb der Moltkebrücke einverstanden
und bereit erklärt, die ihm zustehende Initiative dazu in den Fristen und Formen des Gesetzes vom 2. Juli 1875 zu ergreifen.
Gesammtkosten der neuen Packhofsanlage nach dem Projekt II.
Nach den superrevidirten Koftenanschlägen (vergl. die Zerlegung auf der letzten Seite des Erläuterungsberichts) betragen die Kosten ür die Herstellung der Packhoöofsanlage mit den Gebäuden für das E1“ und die Provinzial⸗Steuerdirektion 4 764 000 ℳ
Dazu treten an Kosten für den Ankauf des Tichyschen 41414141 0
Die Kosten betragen also im Ganzen . . . . . . 6 014 000 ℳ
Für den gedachten Kaufpreis ist der Staatsverwaltung, für den
Fall der Bewilligung dieser Summe der sofortige lasten⸗ und schulden⸗
freie Erwerb dieses Grundstückes gesichert.
3 Auf die Gesammtsumme von 1“ 6 014 000 ℳ ommen dagegen nach der amtlichen Abschätzung über 74 400 „ Erlös aus dem Verkauf der Materialien ꝛc. der der⸗
zeitigen Pockhofsgebäude in Abzug, so daß sich die Hastbei Wesarnentkosten auff. . .. erechnen. “
Weitere finanzielle Vortheile, welche sich aus der vorstehend ent⸗ wickelten Operation ergeben würden, werden weiter unten ihre Er⸗ rterung finden. 1
Dabei ist indeß, ebensowenig wie bei dem ersten Projekte, die⸗ enige Entschädigungssumme in Ansatz gebracht, welche den Aktionären er früheren Magdeburg⸗Halberstädter Eisenbahngesellschaft für die
Inanspruchnahme eines Theils ihres Grundbesitzes in der Jahres⸗
gut zu schreiben ist. Die zur Packhofsanlage und zur ventuellen Erweiterung derselben benöthigte Fläche ist, vorbehaltlich er genauen Feststellung bei der Schlußvermessung 2413,3 Quadrat⸗ uthen groß. Die Entschädigungssumme dafür ist von dem Minister der öffentlichen Arbeiten auf 2 895 900 ℳ, d. h. mit 200 ℳ Werth für die Quadratruthe bemessen und hierbei davon usgegangen, daß das betreffende Terrain wegen seiner entfernteren
Lage von der Moltkebrücke im Werthe etwas geringer, als das gün⸗ tiger gelegene Tichy'sche Grundstück zu veranschlagen und daß beim Bau der Stadtbahn für die nördlich vom Lehrter Güterbahnhofe und der Werftstraße belegenen Grundstücke der gleiche Preis von 1200 ℳ gezahlt ist, während andererseits auch ein höherer Preis für die Terrainfläche südlich vom Lehrter Bahnhofe an der Spree mit Rücksicht darauf wohl zu rechtfertigen sein würde, daß unter sonst gleichen Verhältnissen die an einem schiffbaren Flusse liegenden Grundstücke im Preise höher zu stehen pflegen, als solche, welche der
Verbindung mit der Schiffahrtsstraße entbehren.
Vergleich gegen die Kosten des Projekts I.
Im Uebrigen übersteigen zwar die für das vorliegende Projekt peziell veranschlagten Kosten der Herrichtung der ganzen Packhofs⸗ anlage die für das frühere Projekt überschläglich auf 4 200 000 ℳ
bemessenen Baukosten um 564 000 ℳ Ausweislich der Zerlegung der Kosten im Erläuterungsberichte entfällt dieser Mehrbetrag jedoch ast ausschließlich auf die Mehrkosten für Terrainaufschüttungen, für Stütz⸗ und Ufermauern u. s. w., also für Verbesserungen, die wegen er tiefen Lage des Grundstückes in sanitärer Beziehung, wie zum Schutze der Gesammtanlage gegen das Wasser unumgänglich noth⸗ wendig sind und deren Vortheile durch die Erleichterungen des Ver⸗ kehrs, besonders für den Frachtverkehr mit jährlich Millionen Centnern, sowie durch die damit gleichzeitig erreichte fer⸗ und Flußregulirung, durch welche allein 388 000 ℳ in Anspruch zu nehmen sind und welche, wenn das vor⸗ liegende Projekt nicht zur Ausführung käme, doch schwerlich er⸗ spart werden könnten, überreichlich vvm werden. Durch die ge⸗ dachte Terrainerhöhung wird zugleich die Gewinnung von über dem Fepwasfer liegenden, durchaus erforderlichen Kellern zur Lagerung von ein und Spirituosen ermöglicht. Insbesondere muß der Mehrauf⸗ wand der Summe von 1 250 000 ℳ für den unentbehrlichen Grund⸗ stücksankauf, welche überdies hinter der 1880 geforderten Summe um nehr als 450 000 ℳ zurückbleibt, als eine finanziell richtige Ausgabe, üs je länger je mehr herausstellen und die einmalige lich verzinsen, beziehungsweise ausgleichen werden, be⸗ eichnet und umsomehr die Genehmigung dazu befürwortet werden, als sonst das gesammte Projekt einer neuen Packhofsanlage für Berlin absolut in Frage gestellt sein würde.
Preiswerth des Privatgrundstückes.
MNach dem Grundbuche beträgt die Größe des Grundstücks Morgen 29 Quadratruthen (929 Eöe oder 131,77 Ar). anach würden bei dem unter Gewährleistung sicher gestellten Ge⸗
ammtankaufspreise von 1 250 000 ℳ für die Quadratruthe 1345 ℳ
53,3 ₰ gezah Dieser Preis ist im Hinblick auf die bei
5 939 600 ℳ
8111““ 1“ 1.“
der Abmessung des Werthes für das Eisenbahnterrain maßgebend gewesenen Grundsätze und im Vergleiche zu den Preisen, welche bei den letzten An⸗ und Verkäufen fiskalischer Grundstücke jener Gegend vereinbart worden sind, ein angemessener. Beispielsweise wurden bei den im Oktober 1871 stattgehabten öffentlichen Versteigerungen von 14 im Alsenstadttheile von Berlin, also unweit der Moltkebrücke belegenen fiskalischen Baustellen als höchster Preis 1884 ℳ und im Durchschnitt 1192 ℳ 40 ₰ für die Quadratruthe gelöst, und waren diese Erlöse als niedrig zu bezeichnen, weil der Baugrund ein äußerst schlechter war und die Käufer erhebliche Baubeschränkungen zu übernehmen hatten; letztere Umstände verhinderten jedoch nicht, daß bei einigen schon bald darauf vorgenommenen Wiederverkäufen jener Grundstücke von den neuen Käufern Preise bis zu 3000 ℳ für die Quadratruthe gezahlt wurden. Fn erhielt Preußen für das zum Erweiterungsbau des hiesigen
eneralstabsgebäudes im Jahre 1873 veräußerte fiskalische Grundstück von 425 Quadratruthen, den nur mäßig abgeschätzten Werth von 900 000 ℳ, also rund 2118 ℳ für die Quadratruthe. Im Jahre 1878 war in Aussicht genommen, im Falle des schon damals auf dem Raczynskischen Grundstücke beabsichtigten Baues des Reichstags⸗ gebäudes den Grund und Boden der Grundstücke in der Sommer⸗ straße Nr. 7 und 9 für 339 ℳ, bezw. 272 ℳ für das Quadratmeter (also 4808,7 ℳ, bezw. 3858,3 ℳ für die Quadratruthe) zu erwerben. Der Werth von Grundstücken, welche auf der rechten Spreeseite in der Nähe der neuen Justizgebäude liegen, ist nach sachverständigem Gutachten jetzt auf mindestens 2100 ℳ für die Quadratruthe zu veranschlagen. Bei der Werthschätzung des Tichy'schen Grundstücks kommt besonders in Betracht, daß dasselbe durch seine Lage dicht an der Spree und nahe der Moabiterstraße für größere industrielle Anlagen eine vorzugsweise geeignete Stelle bietet. Der jetzt ermöglichte Ankaufspreis für dasselbe von 1345 ℳ 53,3 ₰ für die Quadratruthe, welcher gegen den höchsten der zuvor angegebenen Preise um mehr als zwei Drittel zurückbleibt, wird danach als ein für die Staatskasse sehr günstiger anzusehen sein. Müßte dennoch auf den Ankauf des in Rede stehenden Privatgrund⸗ stücks zur Zeit verzichtet und die neue Packhofsanlage nach dem Projekt I. zur Ausführung gebracht werden, so würde — wie schon jetzt kaum zu bezweifeln ist — bei einer später dag werdenden Er⸗ weiterung dieser Anlage doch die Erwerbung des Grundstücks nicht zu umgehen sein, und müßte alsdann sicherlich ein weit höheres Kaufgeld, selbst wenn das Grundstück inzwischen nicht anderweit bebaut werden sollte, gezahlt werden, ganz abgesehen davon, daß ein späterer Erweiterungsbau auf dem beregten Grundstücke zum Nachtheile des Dienstbetriebes außer dem nöthigen Zusammen⸗ hange mit der Hünp a stehen und immer nur ein ungenügender Nothbehelf bleiben würde. Es würde daher in der Zukunft zweifel⸗ los als ein schwerer Fehler sich herausstellen, wenn die vorliegende Gelegenheit zum preiswerthen Ankauf des mehrgedachten Privat⸗ besitzes versäumt würde.
Finanzielle Vortheile bei Ausführung des Projekts II.
Wird dagegen die neue Packhofsanlage nach dem Projekt II. ausgeführt, so ergeben sich, abgesehen von den bereits dargelegten, ziffermäßig kaum darstellbaren Vorzügen, welche dies Projekt außer für den Handel und Verkehr der Hauptstadt auch für andere öffent⸗ liche Interessen, namentlich für den Dienstbetrieb der Zollbehörden bietet, insbesondere folgende unmittelbaren Vortheile:
1) durch die Näherlegung des Packhofes an die Alt⸗Moabiter Straße um mindestens 200 Meter wird entsprechend mehr Grund⸗ fläche und Wasserfront von dem unterhalb belegenen Grundbesitz der Magdeburg⸗Halberstädter Eisenbahn für anderweite ⸗Zwecke verwend⸗ bar und würde um so günstiger zu verwerthen sein, als der Bau⸗ werth dieser Grundstücke mit dem in der Nähe der Moltkebrücke anzulegenden Packhofe steigt.
2) Bei der tiefen Lage des Staatsgrundstücks gegen die an⸗ grenzende, in beträchtlicher Höhe aufsteigende Alt⸗Moabiterstraße würde der werthvollste Theil desselben nach den technischen Erörterungen weder für die Gebäude des Packhofs selbst noch für das Hauptamts⸗ gebäude zu verwenden sein. Dagegen eignet sich der fragliche Theil des Grundstücks an der Straße vollkommen für die Errichtung des Gebäudes für die Provinzial⸗Steuer⸗Direktion. Die in dem Projekt I. für dies Gebäude bestimmte Baustelle auf dem zwischen der Alt⸗ Moabiter⸗, Ulanen⸗ und Invalidenstraße belegenen Staatsgrundstücke, für welche ein Flächenraum von 4065 qm (rund 286 Quadratruthen) berechnet ist, bliebe demnach der Staatsverwaltung für anderweite Verwerthung erhalten, und ist dieser Vortheil bei dem auf mindestens 2100 ℳ für die Quadratruthe abgeschätzten Bodenwerth auf wenig⸗ stens 600 600 ℳ zu veranschlagen. 1 8
3) Die Strombauverwaltung würde im Interesse der Schiffahrt und Vorfluth, sowie zur Beseitigung des unschönen Aussehens in nächster Zeit genöthigt sein, die nach dem Vertrage mit der Stadt Berlin vom 11./30. Dezember 1875 dem Staate verbliebene Befestigung der Normaluferlinie am rechten Spreeufer unterhalb der Moltkebrücke ebenso vorzunehmen, wie dies bereits auf derselben Uferseite von der Marschall⸗ bis zur Moltkebrücke geschehen ist. Durch einen Bau dieser Art würden ungefähr dieselben Kosten er⸗ wachsen sein, welche jetzt zur Herrichtung des Packhofs für die Ufer⸗ befestigung, nach dem Anschlage mit 388 000 ℳ, verwendet werden müͤssen. Dieser Betrag wird nunmehr erspart.
Verpflichtung des Staats zur Uebernahme der Kosten für die neue Packhofsanlage.
Wird dieser Vortheil, sowie die anderweite Verwendungsfähigkeit des oben bezeichneten Grundstückes von 600 600 ℳ (zusammen 988 600 ℳ) in Gegenrechnung gestellt, so vermindern sich die Kosten des Ankaufs des fraglichen Privatgrundstücks erheblich.
Die Kosten für die Herrichtung der neuen und für die Verlegung der alten Packhofsanlage sind allein aus Staatsmitteln zu bestreiten; denn abgesehen davon, daß nach den auch bei der Ferichtana der letz⸗ teren entscheidend gewesenen Grundsätzen bei derartigen Anlagen ein Gemeinschaftsverhältniß mit der Kommune und der Kaufmannschaft zu vermeiden ist, wird die Beseitigung dieser auf Staatskosten er⸗ bauten zeitigen Packhofsanlage und der Ersatz für dieselbe, durch die Bedürfnisse der Zollverwaltung und der übrigen betheiligten Staats⸗ verwaltungen zur Behebung lästiger Mißstände dringend geboten. Auch ist die Heranziehung des Magistrats oder der Kaufmannschaft von Berlin zur theilweisen Uebernahme der gedachten Kosten, wie solche auf Grund des §. 97 des Vereinszollgesetzes vom 1. Juli 1869 in Erwägung gezogen wurde, im vorliegenden Falle ausgeschlossen, weil die in jener Gesetzesstelle ausgesprochene Voraussetzung „der Er⸗ weiterung der bestehenden öffentlichen Niederlage“ nicht zutrifft, da diese Erweiterung auf dem zeitigen Packhofsterrain unausführbar ist.
Ueberdies echeeg sich eine derartige Verpflichtung der Kaufmann⸗ schaft ꝛc. nur auf die Beschaffung von Niederlageräumen, nicht aber auf die Herstellung von Abfertigungs⸗, Revisions⸗ und Amtsräumen, worauf nach dem Erläuterungsbericht der weitaus größte Theil der Kosten der neuen Anlage entfällt. ““
Rentabilität der neuen Packhofsanlage.
Auf eine Rentabilität, wie bei industriellen Privatbauten, kann bei Staatsanlagen, welche im allgemeinen öffentlichen Interesse er⸗ richtet werden, im vorliegenden Falle umsoweniger gerechnet werden, als der neue Packhofsbau vornehmlich für die Zwecke der Zoll⸗ und Steuerverwaltung nöthig wird. Dennoch läßt sich aus dem Lager⸗ elde, welches für die Benutzung der Niederlage ꝛc. semaß der Vor⸗ schrit im §. 99 des Vereinszollgesetzes zur Staatskasse zu erheben ist, auch ohne Erhöhung der derzeit EeeE. Sätze, nach den bisherigen durchschnittlichen Erträgen, mindestens eine Jahreseinnahme N727225258— die sich indessen bei der zu erwartenden Zunahme des Verkehrs erheblich steigern wird, und für die Benutzung der auf Staatskosten HeEae Theilungsläger ein
Ertrag von jährlich “ v5 8 5 000 „ 1 zusammen von 70 000 ℳ jährlich erwarten.
Auch darf hier nicht unerwähnt gelassen werden, daß nach er⸗ folgter Beschaffung eines fiskalischen Gebäudes für die hiesige Pro⸗ vinzial⸗Steuerdirektion die Ausgabe von jährlich 30 000 ℳ für das von der gedachten Direktion zur Zeit miethsweise benutzte Gebäude in Wegfall kommt. Wollte man die Beseitigung dieser Last in Kapital veranschlagen, dann würde anderweit eine erhebliche Ver⸗ ringerung des oben in Ansatz gebrachten Anlagekapitals konstatirt werden können.
Verwendung des Terrains der alten Packhofsanlage zu Bauten für die Kbutelschen Museen und Kunstsamm⸗ ungen.
„Vornehmlich aber muß bei der Beurtheilung des Kostenaufwandes für die neue Packhofsanlage in Betracht kommen, daß, nach der Ver⸗ legung des Packhofes das außerordentlich werthvolle bisherige Terrain desselben auf der Museumsinsel, im Mittelpunkte der Stadt und in der besten Gegend Berlins, freigelegt und zu der dringend nöthig ge⸗ wordenen Herstellung von Bauten zur Erweiterung der Königlichen Museen und Kunstsammlungen, insbesondere zur würdigen Auf⸗ stellung der geradezu unschätzbaren Pergamenischen Alter⸗ thümer verwendet, und daß ferner das unzureichende provisorische Gebäude für die Kunstausstellungen durch einen zweckentsprechenden Neubau ersetzt werden kann. Die Staatsregierung beabsichtigt, nach der Beseitigung des alten Packhofs das Terrain der Museumsinsel mit dem dort zur Verfügung stehenden Grundbesitz ausschließlich für die vorbezeichneten Zwecke zu bestimmen und haben hierüber bereits einleitende Verhandlungen stattgefunden. Diese konnten sich indeß vorerst nur auf die allgemeine Feststellung der dringendsten Bedürf⸗ nisse erstrecken, weil eine definitive Entscheidung über fertige Projekte nicht eher erfolgen kann, als bis die Entwürfe fertiggestellt und ge⸗ prüft und die benöthigten Kosten genau ermittelt sein werden.
Die Ausarbeitung der bezüglichen Entwürfe wird mit thunlichster Beschleunigung betrieben. Für die Errichtung der neuen Packhofs⸗ anlage ist jedoch selbst unter der Voraussetzung, daß nach Bewilli⸗ gung der erbetenen Mittel für dieselbe sofort mit der Beschaffung der Baumaterialien und dem Bau begonnen wird, ein Zeitraum von etwa drei Jahren erforderlich, und würde ferner die Verlegung des Packhofes sowie der Abbruch der alten Gebäude und die Freilegung des Terrains noch sechs Monate in Anspruch nehmen. Die Staats⸗ regierung mußte sich daher zur Zeit auf die Vorlegung der beige⸗ fügten Denkschrift, in welcher die betreffenden Bedürfnisse und die Absicht der Befriedigung derselben in allgemeinen Umrissen dargestellt find, beschränken.
.“ (Schluß folgt.)
Literarische Neuigkeiten undperiodische Schriften.
Preußische Jahrbücher. Herausgegeben von Heinrich von Treitschke. Neunundvierzigster Band. Zweites Heft. Februar 1882. Berlin 1882. G. Reimer. — Inhalt: Raphaels erste Zeiten. (Hermann Grimm). — Ueber das Wesen und die Bedeutung der menschlichen Freiheit und deren moderne Widersacher. (Schluß.) (Hugo Sommer). — Unsichtbare Feinde. (Dr. M. Alsberg). — Die Bildung der Koalition des Jahres 1756 gegen Preußen. (Max Duncker). — Blinder Lärm. (Politische Correspondenz.) (ꝛc.) — Notizen. (Chamisso's Geburtstag. — Bettina. — Friedrich Schlegel und Dorothea.) (Julian Schmidt.)
Mittheilungen des Vereins zur Wahrung der ge⸗ meinsamen wirthschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen. Herausgegeben von dem Vereinsvorstande. Diese Mittheilungen erscheinen in monatlichen Lieferungen und sind zunächst für die Vereinsmitglieder bestimmt. Düsseldorf. Nr. 1 und 2. Januar, Februar 1882. Inhalt: Die Vorlage der liberalen Parteien, betreffend das Haftpflichtgesetz. — Referat über die Sitzung des Ausschusses vom 5. Dezember 1881. — Referat über die Sitzung des Ausschusses vom 24. Januar 1882. — Eingabe an Se. Durchlaucht den Reichskanzler Fürsten Bismarck, betreffend das von der General⸗ Versammlung des Vereins am 29. November 1881 an Se. Durch⸗ laucht abgesandte Telegramm. — Petition bezüglich Aenderung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Einsetzung von Bezirks⸗Eisen⸗ bahnräthen und eines Landes⸗Eisenbahnrathes für die Staatseisen⸗ bahnverwaltung. —- Folgen der Doppelwährung. — Das Patentgesetz und das Marken⸗ und Musterschutzgesetz. — Der Rhein⸗Weser⸗Kanal. — Mittheilung, die Vereinsbibliothek betreffend. — Petition bezüg⸗ lich Aenderung des Entwurfes eines Gesetzes, betreffend die Verwen⸗ dung der Jahresüberschüsse der Verwaltung der Eisenbahnange⸗ legenheiten. 8
Milch⸗Zeitung. Organ für die gesammte Viehhaltung und das Molkereiwesen. Begründet von Benno Martiny, unter Mit⸗ wirkung von Fachmännern herausgegeben von Petersen, Oekonomie⸗Rath, in Eutin (Fürstenthum Lübeck), Verlag von M. Heinsius in Bremen. Nr. 8. — Inhalt: Die Fabrikation von künstlichem Fettkäse in den Vereinigten Staaten von Amerika. Von Dr. N. Gerber, Milchtechniker in Little Falls, N. BU. — Ver⸗ schiedene Mittheilungen. Deutschland. Berlin. Viehstatistik. — Breslau. Herabsetzung der Eisenbahn⸗Tarife für Thier⸗Beförderung. — München. Hundefleische Kkonsum in Bayern. — Hamburg. Centrifugenbau⸗Aktien⸗Gesellschaft. — Schweiz. Zürich. Budget. — Ansteckende Hausthier⸗Krankheiten. Deutschland. Die Verbreitung ansteckender Thierkrankheiten in Preußen während des Quartals April⸗ Juni 1881. — Schweiz. Der Stand der -5-1— am 1. Februar 1882. — Ausstellungen. Deutschland. Wechsel der größeren land⸗ wirthschaftlichen Ausstellungen. — Produkten⸗Ausstellung zu Hildes⸗ heim am 8. Februar 1882.— Allgemeine Berichte. Die Bedeutung der Merinoschafe ꝛc. — Sitzung des Landesökonomie⸗Kollegiums. — Erfah⸗ rungen in der Praxis. Die Verwerthung der abgerahmten Milch bez. Molken. Von D. Gäbel. — Statistik. Deutschland. Ein⸗ und Ausfuhr von Thieren und thierischen Produkten im Jahre 1881 und vergleichsweise 1880. — Schweden. Ein⸗ und Ausfuhr von Thieren, Butter und Käse 1881. — Amerika. Ausfuhr von Butter und Käse in New⸗York. — Geräthe⸗, Maschinen⸗ und Baukunde. Eine doppelte Rübenschnitzelmesser⸗Schärfmaschine. — Literatur. Die auf die Thiere und Thierseuchen bezüglichen Polizei⸗Gesetze. — Sprechsaal. Buttersalz. — Margarinbutter. — Butterstempel. — Milchwirthschaftlicher Ver⸗ ein. — Berichtigung. An⸗ und Verkäufe von Zuchtvieh. — Markt⸗ bericht. — Anzeigen.
Publice Ledger 1882 Allmanac. Geo. W. Childs Publisher. Chestnut Strt., Philadelphia.
poordnung von dem Königlichen Bezirkscommando zu
Fec. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
“
. Ludwig Herhold wird dieser Auszug der Klage be⸗
“
—
Zweite B e ila ge 8 Anzeiger und Königlich Preußischen
Berlin, Montag, den 27. Februar
1882
register nimmt an:
Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
X& Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.” Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗
die Königliche Expedition den Beutschen Reichs-Anzeigers und Königlich
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
u. s. w. von öffentlichen Papieren.
==—
Deffentlicher Anzzeiger.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
8 Vund Grosahandel-.
Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen. g
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-
9. Familien-Nachrichten. beilage. E
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des nvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
E 8 2 . 8 3 5. Industrielle Etablissements, Fabriken 8
Annoncen⸗Burreaux.
N
[9528] Am 15. d. M. ist der
angebliche Konditor⸗ Franz Theodor Vihenriche 27 Jahre Niedergrund in Böhmen unter der Beschul⸗ digung des Bettelns in das hiesige Landgerichts⸗Ge⸗ fängniß eingeliefert worden. Durch die Thatsache, daß der angebliche Blanchard bereits einen Flucht⸗ ersuch unternommen und derselbe laut Berichts des Gemeindeamts Niedergrund daselbst gänzlich unbe⸗ annt ist, sowie durch verschiedene Aeußerungen des Beschuldigten ist der dringende Verdacht hervor⸗ erufen, daß derselbe entweder aus einem Gefängnisse entsprungen ist oder wegen einer erheblichen Straf⸗ that verfolgt wird. Da der angebliche Blanchard ur kurze Zeit hier festgehalten werden kann, so wird me schleunigste Auskunft über dessen Verhältnisse rsucht. Signalement: Größe 1,80 m, Haar blond, Stirn frei, Augenbrauen blond, Augen grau, Nase und Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn rund, Bart wenig hellblonder Schnurrbart, Kinnbart etwas röthlich, Ge⸗ sichtsfarbe gesund, „Statur schlank, besondere Kenn⸗ zeichen keine. Kleidung: Ein weißes Hemd, blau und weiß gestreiftes baumwollenes Oberhemd, dunkel⸗ graue Stoffweste, graue Stoffhose, Schaftstiefeln, grau und weiß fein gestreiftes baumwollenes Jaquet, brauner Filzhut. Hanau, den 25. Februar 1882, Kgl. Amtsanwaltschaft. Liessem.
[9529]
Der Jäger Georg Johann Fritz Brüns, geb. am 29. Mai 1849 zu Verden, zuletzt aufhaltsam in Verden, wird beschuldigt, als Wehrmann der Land⸗ wehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militär⸗ behörde Anzeige erstattet zu haben. Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf Mittwoch, den 19. April 1882, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Verden zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeß⸗
Bremen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Verden, den 3. Februar 1882. Welfonder,
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. [9318828 SDeffentliche Zustellung.
Der Gastwirth G. Calmus zu Lippstadt, vertreten durch den Rechtsanwalt Tiltmann daselbst, klagt gegen den Korbmacher August Weinert aus Lipp⸗ stadt, dessen jetziger Aufenthaltsort unbekannt ist, wegen einer Darlehnsschuld, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Verklagten zur Zahlung von 60 ℳ und ladet den Beklagten zur muüͤndlichen Verhand⸗ lung des Reichtsstreits vor das Königliche Amts⸗ gericht zu Lippstadt auf
den 10. Mai 1882, Vormittags 10 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
“ Schlaap, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
— BEhss [9331] Oeffentliche Zustellung.
Der Wirth Ludwig Gilger zu Lützelstein klagt gegen den früheren Briefträger Ludwig Herholt aus Lützelstein, zur Zeit ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, und dessen Ehefrau Carolina Wy⸗ mann zu Lützelstein, wegen Restforderung für vom 1. Dezember 1879 bis Ende November 1881 ge⸗ lieferte Waaren und Darlehn mit dem Antrage auf solidarische Verurtheilung zur Zahlung von fünfzehn Mark 12 Pfg. und ladet die Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Kaiser⸗ liche Amtsgericht zu Lützelstein auf Dienstag, den 18. April 1882,
Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung an den
kannt gemacht. 8 Lützelstein, den 23. Februar 1882. 8
Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts. EE.“ 1 Verkaufsanzeige und Aufgebot.
In Zwangsvollstreckungssachen des Köthners Jo⸗ hann Jürgen Ebel zu Emmendorf, Klägers, wider den Schmied Lühr zu Emmendorf, zur Zeit im Be⸗ zirksgefängnisse zu Hameln, Beklagten, wegen Forderung, soll auf Antrag des Klägers die dem Beklagten ge⸗ hörige Anbauerstelle Nr. 21 zu Emmendorf, be⸗ stehend aus den im Gemeindebezirke Emmendorf be⸗ legenen, im Flurbuche unter Kartenblatt 3. Parzelle Nr. 15 und 16 eingetragenen 5 a 22 qm beziehungs⸗ weise 2 a 31 qm großen Grundstücken mit den darauf befindlichen Gebäuden in dem hierzu auf Mittwoch, den 29. März 1882, Vormittags 10 Uhr, ¹ an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termine öffentlich meistbietend verkauft werden. . Die Kaufbedingungen liegen auf hiesiger Gerichts⸗ schreiberei aus. Zugleich werden alle Diejenigen, welche an den bezeichneten Grundstücken Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und son⸗
8—
solche Rechte unter Vorlegung der betreffenden Ur⸗ kunden in dem obigen Termine anzumelden, widrigen⸗ falls dieselben im Verhältniß zum neuen Erwerber der Grundstücke verloren gehen. Medingen, den 20. Februar 1882. Königliches Amtsgericht. chlemm.
[9520o) “
Verkaufs⸗Anzeige und Aufgebot.
In Sachen des C. H. Eckhoff in Langendamms⸗ moor, Gläubigers, gegen den Schneider Henze in Hahnenknoop, Schuldner, soll die dem Letztern ab⸗ gepfändete Anbaustelle Nr. 16 in Hahnenknoop, be⸗
stehend aus
1) einem von Fachwerk erbauten, mit Reit ge⸗ deckten Wohnhause und Stallung,
2) den in dem Auszuge aus der Grundsteuer⸗ Mutterrolle von Hahnenknoop unter Artikel 15 ein⸗ getragenen Grundstücken, Parz. 25, 26, 27, 28, 29, Kartenblatt 1, mit einem Flächeninhalt von 2 Hek⸗ taren 15 Ar. 39 Qu.⸗Meter in dem dazu auf
Mittwoch, den 5. April d. J.,
Morgens 10 Uhr, hier anberaumten Termine öffentlich werden.
Kaufliebhaber werden damit geladen.
Alle, welche daran Eigenthums⸗, Näher⸗, lehn⸗ rechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Real⸗ berechtigungen zu haben vermeinen, werden aufgefor⸗ dert, selbige im obigen Termine anzumelden, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber der Grundstücke verloren geht.
Hagen, den 17. Februar 1882.
Koönigliches Amtsgericht. Schreiber. 8
versteigert
8
Zwangsverkauf Aufgebot.
3) 2 Viertel Acker auf der Weinau, neben Johann Drück und Michael Hornung Wwe.,
4) 1 Viertel 9 Ruthen Acker auf der Usselbach, neben sich selbst und Ottokar Martinsen,
Josef Mußler Wittwe und Friedrich Wallraff,
6) ein zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer und
Stallung unter einem Dache, Remise und ge⸗ wölbtem Keller in der Kornhausstraße dahier, neben Wilhelm Gleisle und Berthold Dick Wittwe,
25 Ruthen Reben in der Igelbach, neben Jakob Körner und Ottokar Martinsen.
Nach Ansicht der §§. 99 — 103 bad. Einf. Ges. zu den R. J. G. werden alle Diejenigen, welche an den bezeichneten Liegenschaften in den Grund⸗ und Pfandbüchern nicht eingetragene, auch sonst nicht be⸗ kannte dingliche oder auf einem Stamm⸗ oder Fa⸗ miliengutsverbande beruhende Rechte zu haben glau⸗ ben, aufgefordert, spätestens in dem auf
Montag, den 24. April 1882, Vormittags 9 Uhr, vor dem Gr. Amtsgerichte Gernsbach anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls die nicht angemeldeten Ansprüche für erloschen erklärt werden würden.
Gernsbach, den 21. Febrnar 1882. Großherzogliches Amtsgericht. Gerichtsschreiber:
Gut.
Aufgebot. 1 Der Halbköthner Heinrich Baumgarten in Müllin⸗ gen Nr. 19, beabsichtigt seine Halbköthnerstelle Nr. 19 in Müllingen mit allen Zubehörungen, insbesondere mit den dazu gehörigen in der Müllinger Grund⸗ steuer⸗Mutterrolle unter Art. Nr. 17, laufende Nr. 1 bis 17, zur Größe von 5 ha 55 a 92 qm beschrie⸗ benen Grundstücken, zu verkaufen und hat zu diesem
Zwecke die Erlassung eines Aufgebots beantragt. In Gemäßheit dieses Antrags werden nun alle Diejenigen, welche an den obigen Grundstücken Eigen⸗ thums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere
In Zwangsvollstreckungssachen der Sparkasse der Gemeinden des Amts, Einbeck hierselbit, Gläubi gerin, gegen den Gästwirth Augkst Bode, zu Galz⸗ derhelden, Schuldner, wegen Forderung, sollen auf Antrag der Gläubigerin nachstehende, dem Schuldner gehörige Immobilien, als: 1) die Anbauerstelle Nr 114 cat. zu Salzderhelden mit allem Zubehör, namentlich dem Wohnhause Nr. 99 der Gebäudesteuerrolle nebst Scheune und Stall, Hausgarten im Flecken Salzder⸗ helden von 4,97 a Blatt 13 Parzelle 144 der Gemarkungskarte und Hofraum ebendaselbst von 4,36 a Blatt 3 Parzelle 145 und 146, 2) Garten im Amtsgarten oder im Viersteinsfelde, Gemarkung Salzderhelden, von 10,06 a Blatt 9, Parzelle 23 der Karte, Art. 92 der Grundsteuer⸗ Mutterrolle öffentlich meistbietend in dem auf Freitag, 21. April d. J.,
Morgens 9 Uhr, bei Gericht anberaumten Termine verkauft werden. Alle, welche an den vorbezeichneten Immobilien Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissa⸗ rische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbeson⸗ dere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, werden aufgefordert, solche in dem angesetzten Termine anzumelden, unter der Verwar⸗ nung, daß für den sich nicht Meldenden das Recht im Verhältnisse zum neuen Erwerber der Im⸗ mobilien verloren geht.
Einbeck, 11. Februar 1882. 8
6 Königliches Amtsgericht. II. Mehliß. 3
Löe2ag gnt nöe“*“ Auf Antrag der Benefizialerben des am 14. Fe⸗ bruar d. J. hierselbst verstorbenen Kaufmanns Ju⸗ lius Jonas werden alle Diejenigen, welche Anspruch auf Befriedigung an die Verlassenschaft des ꝛc. Jonas zu haben vermeinen, zur Anmeldung ihrer Ansprüche in dem auf
“ den 21. April d. J.,
Morgens 10 Uhr,
1“] Zimmer Nr. 42, “ anberaumten Termine unter dem Rechtsnachtheile, daß nicht angemeldete Ansprüche auf den Theil der Masse sich beschränken, welcher nach Berichtigung der angemeldeten Forderungen auf die Erben über⸗ geht, damit vorgeladen.
Braunschweig, den 22. Februar 1882. Her zolich⸗ Amtsgericht. V.
1 ecker. 8
*
[9325] Aufgebot.
Nr. 1748. Die Rentnerin Friederike
Gernsbach hat beantragt, ein öffentliches Aufgebot
bezüglich folgender von ihren verstorbenen Eltern
ererbten Liegenschaften auf Gemarkung Gernsbach, über welche keine Erwerbsurkunden vorgelegt werden können, zu erlassen:
1) 1 Viertel 7 Ruthen Kastaniengarten im Gerns⸗ Sh neben Rudolf Martinsen und dem Stadt⸗ wald,
2) ca. 5 Viertel Wiesen in der Treufelbach neben Wilhelm Krieg, Seifensieder von 8 und
— 8 8
Seiß in
üge dingliche Rechte, insbesondere Servituten und ealberechtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert,
auch Servituten und Realberechtigungen zu haben ver⸗
Mittags 1r. Hallerstraße Nr. 1, 1 Zimmer Nr. 28, so gewiß anzumelden, als sonst für die sich nicht Meldenden im Verhältniß zu den neuen Erwerbern der Grundstücke die Rechte verloren gehen. In das Hypothekenbuch finden sich als Abfindungs⸗ Forderungen eingetragen: II1I Anna Hinze, geb. Baumgarten, in Wir⸗ ringen 135 Thlr. und für Elisabeth Thiele, geb. Baumgarten, in Bolzum 50 Thlr.,
Wegen Unbekanntschaft des Aufenthaltsorts der Berechtigten werden dieselben zu dem obigen Ter⸗ mine hierdurch öffentlich geladen.
Hannover, den 18.-⸗Februar 1882.
Königliches Amtsgericht, Abtheilung
Cludius. “
[48852)2) Aufgebot. Folgende Sparkassenbücher der städtischen Spar⸗ kasse zu Halle a./S.: a. Nr. 1471 auf Marie Rasch in Cracau, lau⸗ tend über 196 ℳ 03 ₰, b. Nr. 18 145 auf Richard Rasch in Cracau, lautend über 111 ℳ 26 ₰, c. Nr. 19 502 auf die Wittwe Amalie Rasch 2 daselbst, lautend über 1200 ℳ, sind angeblich verloren gegangen. 88 Auf Antrag . W zu a. des Gutsbesitzer Reinhold Weber zu Cracau als Vormund der Amalie Emilie Marie Kleinau, gen. Rasch, ““ zu b. des Richard Rasch, 8 G zu c. der Wittwe Rasch, geb. Kleinau, werden hierdurch die Inhaber der gedachten Spar⸗ kassenbücher aufgefordert, spätestens in dem Auf⸗ gebotstermine den 12. Juli 1882, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 31, ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird. Halle a./S., den 20. Dezember 1881. Königliches Amtsgericht, Abtheilung VII.
[4882] Aufgebot.
Der Landwirth Caspar Anton Lueg zu Grevel hat das Aufgebot des Hypotheken⸗Dokuments über die im Grundbuche von Grevel, Band II. Blatt 39 b. Abth. III. Nr. 1, zu Gunsten des Justi fiskus ein⸗ Caution von 500 Thlr. fär Unter⸗ uchungs⸗ und Detentionskosten und von 4 Thlr. 4 Sgr. Intabulationskosten beantragt.
Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den
4. Mai cr., Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Amtsgerichte, Zimmer Nr. 26, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt werden wird. aassitie. 14. Januar 1882. 8
önigliches Amtsgericht.
gen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche am he 12, April 1882
Auf den Antrag eines Hypothekengläubigers sollen
Wilhelm Beck, Grünbaumwirth von Staufen⸗ 1““
La die folgenden, der Ehefrau des Schäfers Johannes
*
5) 35 Ruthen Acker auf der Selbacher Eck, neben
“
Klapp II., Anna Gertrude, gebornen Brustmeyer, Bn Sstha⸗ gehörigen Grundstücke der e Istha:
Kartenblatt 24 Parzelle 30 = 1,55 a, Wohn⸗ haus mit Scheuer und Stallung, sowie s raum im Dorfe an dem Winkelwege, Haus
8. 21 P Kartenblatt 2⸗ arzelle 31 = 5,46 a, Haus⸗ garten daselbst, e
Kartenblatt 6 Parzelle 14 = 10,30 a, Acker über der neuen Wiese,
Kartenblatt 7 Parzelle 160 = 17,05 a, Acker in den Beerbäumen,
Kartenblatt 10 Parzelle 83 = 27,21 a, Acker am
Löwenberge,
Kartenblatt 13 Parzelle 52 = 12,43 a, Acker im Hagen,
ferner die derselben gehörige idelle Hälfte folgender
Grundstücke:
B Gemarkung Wolfhagen: Kartenblatt 22 Parzelle 4 = 43,04 a, Acker auf
der Buche, Gemarkung Istha: 8
Kartenblatt 26 Parzelle 95 = 14,94 a, Acker
die Steinäcker, 1
Kartenblatt 26 Parzelle 96 = 13,96 a, Acker
daselbst,
Kartenblatt 5 Parzelle 106 = 54,52 a, Wiese
die Holzwiesen, öffentlich meistbietend versteigert werden.
Hierzu sind folgende Steigerungstermine, erster auf den 4. April 1882, zweiter auf den 2. Mai 1882, jedesmal bis 12 Uhr Vormittags, in das Sitzungszimmer des unterzeichneten Amtsgerichts, und dritter auf den 31. Mai 1882, in die Bottsche Wirthschaft bestimmt.
Weitere Hypothekargläubiger haben ihre Forde⸗ rungen unter Vorlage der darüber sprechenden Ur⸗ kunden, bei Meidung der Nichtberücksichtigung in diesem Verfahren und des pfandfreien Ueberganges der Grundstücke auf den Erwerber im ersten Steige⸗ rungstermine anzumelden. 8
Wolfhagen, den 15. Februar 1882.
Königliches Amtsgericht. Kersting.
[9333]1 K. Württ. Amtsgericht Saulgan. Nachgenannte ne.. 88 für 8 E5 A a. durch Ausschluß⸗Urtheil vom 24. Dezember 1881: 1) der am 20. Juli 1841 von Martin Rupples Eheleute in Herbertingen dem Johannes Hildenbrand in Großtissen nach dem U.⸗Buch von Herbertingen Th. III. Bl. 283 aus⸗ gestellte Pfandscheine über ein zu 5 % ver⸗ zinsliches Anlehen von 160 Fl., der von Johann Georg Keßler von Eichen der Pflegschaft der Marie Knoll von Fried⸗ berg für ein tro. 1. Januar zu 4 % verzinsl. Darlehen von 125 Fl. am 20. März 1863 ausgestellte Pfandschein U.⸗Buch von Eichen qcebh. II Bl. 880, b. durch Ausschuß⸗Urtheil vom 30. Dezember 1881: 3) der von Franz Selg, Taglöhner von Herber⸗ tingen und seiner Ehefrau Franziska, geb. Müller, dem Oekonomen Josef Müller in Mitschwende für ein verzinsliches Darlehen von 2570 ℳ am 27. März 1876 Th. XV. Bl. 278, das von der Oberamtspflege Saulgau dem Flaschner Otto Hoch daselbst am 28. Oktober 1876 ausgestellte Sparkaffenheft Nr. 7216 über eine Einlage von 168 ℳ 72 ₰ und Zinsen hieraus vom 16. Januar 1880. Den 22. Februar 1882. 8 Gerichtsschreiber: 8 Breitenbach.
Nachdem durch Beschluß des hiesigen
vom 22. Februar 1882 Kin Sachen
der Eva Rosine Schmitt, Privatin, zu Büdesheim
wohnhaft,
gegen Eva Schiffmann, Privatin, zu Büdesheim
wohnhaft, und Genossen, das Vertheilungsverfahren eröffnet worden, werden Sie auf Anordnung des Gr. Amtsgerichts hiermit aufgefordert:
9 Innerhalb eines Monats nach dem Tage der Zustellung des Gegenwärtigen bei Vermeidung des Ausschlusses von der Masse Ihre Forderung an Hauptsumme, Zinsen und Kosten unter Vorlage der Beweisurkunde durch schriftliche Eingabe oder zu “ des unterzeichneten Gerichtsschreibers an⸗ zumelden.
2) Von dem nach Ablauf. der Anmeldefrist zu er⸗ richtenden Theilungsplane, welcher vom 3. Mai 1882 bis zum 17. Mai 1882 offengelegt sein wird, auf der Gerichtsschreiberei Einsicht zu nahmen, in dem zur Erklärung über den Theilungsplan auf 22. Mai 1882, Bormittags 9 Uhr, dn Amtsgerichtslokale dahier bestimmten Termine ewwoige Einwendungen egen den Theilungsplan unter Meidung des Aus⸗ schlusses ,—ꝗ „
Bingen, den 23. Februar 1882.
8 u.Mand, — Hülfs⸗Gerichtsschreüder des Amtsgerichts.
n Valentin Schiffmann aus Büdesheim, dermalen ohne belannten Wohn⸗ und
G 8 Aufeathaltsort.