6“
als ob der gelinde Winter mit dem feast täglichen Auf⸗ und Zugefrieren des unbedeckten Bodens den Wintersaaten Schaden brächte. Ueppiger und saftiger als seit Jahren prangen die Felder in dunkelgrünem Gewand und berechtigen zu den schönsten Hoff⸗ nungen. Nur einen Feind haben unsere Markungen, der ihnen seit einigen Jahren und besonders in diesem Jahre gewaltig zusetzt und Alles unterwühlt und hohl legt, den Maulwurs. An einzelnen Orten genügten die bestellten Maulwurfsfänger nicht mehr und es wurde die Vertilgung preisgegeben in der Weise, daß die Gemeinde⸗ kassen 10 ₰ für jedes getödtete und abgelieferte Exemplar zahlt. — Eine andere Seltenheit des abgelaufenen Winters war die, daß unsere Schafhalter ihr Vieh den ganzen Winter austreiben konnten, was selbst auf der benachbarten Alb möglich war. Es wurde dadurch sehr viel Futter erspart. — Die Holzpreise haben bis auf die letzten Verkäufe stetig angezogen. Aus der bayerischen Rheinpfalz, 5. März. Der neue Wein hat sich im Keller recht gut gemacht; die Nachfrage darnach ist aber dermalen nicht besonders stark, da die Aussichten auf einen guten 82er nicht schlecht sind, auch einige bedeutende Weinverstei⸗ gerungen bevorstehen. Aeltere Jahrgänge sind ziemlich gesucht; die 1878er, 1879er und 1880er am mittleren Gebirge gelten dermalen zwischen 400 — 600 ℳ die 1000 1. — Die in Leipzig, am 11. März erscheinende Nr. 2019 der „Illustrirten Zeitung (Leipzig, J. J. Weber) enthält folgende Abbildungen: Die neue Erlöserkirche in Moskau. Nach einer photographischen Aufnahme. — Vom dalmatinisch⸗herzegowinischen Aufstand. 3 Abbildungen. Nach Skizzen unsers Spezialzeichners: 1) und 2) Hafenleben in Gravosa bei Ragusa: Landung von Ver⸗ stärkungstruppen für die Herzegowina. — Einlauf von Llopdschiffen. 3) Vorübermarsch eines nach Trebinje abgehenden Bataillons bei Porta Pille in Ragusa. — General Michael Dimitrijewitsch Skobeleff. — Der Paradeplatz in Zürich. Nach einer Zeichnung von J. Nieriker. — Eine Kinderstube im klassischen Alterthum. Nach einem Gemälde von Amos Cassioli. — Die Höhle von Lydstep in Südwales. Aus dem illustrirten Werk „Nordlandfahrten“ (Leipzig, F. Hirt u. Sohn). — Der Pianist Karl Heymann. — Der Violin⸗ virtuos Stanislaus Barcewicz. — Das deutsche Kriegerdenkmal in Boutlllon an der belgisch⸗französischen Grenze. Nach einer Zeichnung von Leo v. Elliot. — Medaille auf Joseph Ritter v. Mader. Vorder⸗ und Rückseite. — Kuriositäten aus den Gebieten der Heraldik, Numismatik und Sphragistik. Ein französischer Jeton. — Poly⸗ echnische Mittheilungen: Gentilles Glossograph. 4 Figuren. 8
Gewerbe und Handel.
8 Gestern Nachmittag fand die außerordentliche Generalversammlung der Aktionäre der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahngesellschaft statt, in welcher die Entscheidung bezüglich des Uebergangs der Bahn an den Staat getroffen wurde. Eine Debatte über den Vertrag, welcher zwischen der Regierung und den Gesellschafts⸗Vorständen ab⸗ geschlossen worden ist, fand nicht statt. Die Abstimmung ergab, daß von 1736 überhaupt abgegebenen Stimmen 1660 für Annahme des Vertrages und 76 dagegen lauteten. Der Vertrag ist demnach mit sehr großer Majorität angenommen worden.
8 — Der Verwaltungsrath der Privatbank zu Gotha hat nach den Vorschlägen der Direktion beschlossen, für das Jahr 1881 bei reichlichen Abschreibungen eine Dividende von 7 ½ % zu vertheilen. Die Bank hat im vorigen Jahre keine Verluste gehabt, so daß Zurückstellungen dafür nicht erforderlich sind.
Gera, 8. März. (W. T. B.) Der Geschäftsabschluß der Geraer Bank ergiebt 87/10 % Reingewinn. Der Aufsichtsrath beschloß, neben den statutenmäßigen Reservestellungen und neben den Abschreibungen im Betrage von 124 851 ℳ, eine Dividende von 6 %.
Wien, 9. März. (W. T. B.) In der gestrigen Sitzung des Verwaltungsraths der Länderbank wurden die Aufstellungen der Bilanz pro 1881 vorgelegt. Unter Zugrundelegung der Course vom 6. d. für die im Besitze der Vank befindlichen Effekten, unter Berücksichtigung aller bei den Konsortialgeschäften seit dem 31. Dezember v. J. eingetretenen Werthverände⸗ rungen, ferner nach Abschreibung der per 31. Dezember v. J. sich ergebenden Agiodifferenz auf das in Gold eingezahlte Aktien⸗ kapital und nach Ausscheidung des zur Bildung eines außerordent⸗ lichen Reservefonds bestimmten, auf die Aktien zweiter Emission ein⸗ gezahlten Aufgeldes von 15 Millionen Francs resultirt ein Rein⸗ erträgniß von 2 237 729 Fl., wovon 5 % des eingezahlten Aktien⸗ kapitals bereits als Abschlagszahlung vertheilt sind, während die
Verwendung des Restes von 667 288 Fl. der am 28. d. stattfindenden Generalversammlung vorbehalten bleibt.
London, 8. März. (W. T. B.) In der gestrigen Woll⸗ auktion waren Preise unverändert.
London, 9. März. (W. T. B.) Die Bank von England hat heute den Diskont auf 4 % herabgesetzt.
1 Verkehrs⸗Anstalten.
Verkehrsverhältnisse auf den Eisenbahnen in Ruß⸗ land. Die Charkow⸗Nicolajewer Eisenbahn übernimmt in Folge von Schneeverwehungen vom 23. Februar cr. ab keine Garantie für Innehaltung der Lieferfrist bei Eilfrachtgütern.
— Auf den Linien der Großen Berliner und der Großen Internationalen Pferdeeisenbahn⸗Aktien⸗Gesellschaft wurden im Februar 1882 3 811 496 Personen befördert und dafür 487 758 ℳ oder durchschnittlich pro Tag 17 419,96 ℳ von beiden Gesellschaften eingenommen. Die Einnahme im Februar 1881 belief sich auf 442 033 ℳ oder durchschnittlich pro Tag 15 782,07 ℳ
New⸗York, 8. März. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Herrmann“ ist hier eingetroffen.
Berlin, 9. März 1882.
8 Wie aus dem Süderlande geschrieben wird, wird beabsichtigt, auf dem Astenberge im Laufe der nächsten Zeit in Gestalt eines weithin sichtbaren Thurmes ein Bauwerk zu errichten, das Allen, die diesen Gipfel erklimmen, ein schirmendes Obdach zu gewähren im Stande sein soll, und das gleichzeitig dazu bestimmt ist, noch späteren Geschlechtern auch an dieser Stelle die Kunde zu vermitteln, daß unter der ruhmvollen Regierung Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm die gesammten deutschen Staaten zu Macht und Ansehen in dem neu erstandenen Reiche vereinigt wurden. Der Astenberg liegt in dem nordöstlichen Theile des Rheinisch⸗Westfälischen Berglandes, in dem Quellgebiet der Ruhr und Lenne, die dem Rheine zufließen, und der Diemel, eines Nebenflusses der Weser; die Astenberger Berg⸗ ruppe bildet seit dem Wiener Kongreß einen Theil der preußischen Frovin⸗ Westfalen. Das Ausführungs⸗Comité des Thurmbaus auf dem Astenberge veröffentlicht das erste Verzeichniß der bisher ein⸗ gegangenen Beträge. Dieselben belaufen sich auf 3740 ℳ 90 ₰. Das Comité sgerdrath Federath in Brilon) bittet um fernere Bei⸗ träge zur Ausführung des Thurmbaus auf dem Astenberge.
3
—
Der Verein „Hector“ hat in seiner gestrigen Versammlung be⸗ schlossen, das diesjährige Frühjahrsmeeting ausfallen zu lassen, da⸗ gegen im Herbst ein Preissuchen zu veranstalten. Bis dahin hofft man die namentlich auch vom deutschen Jagdklub gepflogenen Ver⸗ handlungen zu Ende führen zu können, die dahin zielen, die ge⸗ sammten deutschen Meetings in einer gewissen Reihenfolge abzuhalten, die den Besuch aller derselben gestattet. Auch der Verein „Hector“ wird sich auf Anregung des Prinzen Solms mit dieser Frage beschäf⸗ tigen und zugleich in Erwägung ziehen, ob es sich nicht empfehlen dürfte, an Stelle der vielen kleinen jährlich je ein größeres Preis⸗
111“ 8 1“
3
I
der Sinn
wesen ist.“
rolle, Hrn.
aufgeführt worden.
Ercoli besonders
Signa. Turolla durch zahlreiche
Band.
mung der Grassamen? Von Beiträge zur Kenntniß der
Amellus.
das Molkereiwesen. wirkung Oekonomie⸗Rath, in Eutin (Fürstenthum Lübeck), Verlag von M. Heinsius in Bremen. Nr. 10. — Inhalt: Nutzen der Molkerei für Viehzucht und Landwirthschaft. Von Ableitner. — Verschiedene Mit⸗ Vieheinfuhr vngern. — Milchkontrole. — Cöln. Molkerei in Cöln. — Frank⸗ reich. Belgrad.
theilungen.
Die Königliche Oper hat Glucks „Alceste“ neu einstudirt un dieses erhabene Werk gestern in würdigster Weise wieder zur Auf⸗
führung gebracht. Die Freunde der klassischen
um so dankbarer sein, als auch zugleich für eine vorzügliche Interpre⸗ tation durch die hervorragendsten Künstler gesorgt ist. Aber nicht nur es
wegen der unvergänglichen Schönheiten
sondern auch wegen der kunstgeschichtlichen ist diese Wiederaufnabme außerordentlich in der Komponist in der Vorrede zu dieser Male die geläuterten Kunstprinzipien in so heftigen Widerspruch mit der damals
richtung setzten und erst in der neuesten Zeit sich Geltung erzwangen. „Ich suchte“, sagt er, „die Musik zu ihrer wahren Bestimmung zu⸗ rückzuführen, das ist: die Dichtung zu unterstützen, um den Ausdruck der Gefühle und das Interesse der Situationen zu verstärken, ohne die Handlung zu unterbrechen oder durch unnütze Verzierungen zu
entstellen. Ich glaubte, die Musik müsse für
was die Lebhaftigkeit der Farben und eine glückliche Mischung von Schatten und Licht für eine fehlerfreie und wohlgeordnete Zeichnung sind, welche nur dazu dienen, die Figuren zu beleben, ohne die Ich habe mich demnach gehütet, den
Umrisse zu zerstören. Schauspieler im Feuer des Dialogs zu u 183 langweiliges Zwischenspiel abwarten zu ich
ich nicht über die zweite Hälfte einer Arie rasch
können; ebensowenig erlaubte ich mir, die Arie nicht schließt, nur 1. seine Fertigkeit im Variiren
verschaffen,
Genug ich wollte alle jene Mißbräuche verbannen, gegen welche der gesunde Menschenverstand und der wahre Geschmack schon so lange Aber, wie gesagt, mußte Gluck selbst noch erleben, wie fruchtlos sein edles Beginnen war, und so gesteht er denn auch in der Vorrede zu einem späteren Werke ein: „Ich glaubte mir schmeicheln zu dürfen, daß man sich beeifern würde, die von mir eröffnete Bahn zu verfolgen, um die Mißbräuche zu zerstören, welche sich in die italienische Oper eingeschlichen und sie entwürdigt haben. Ich habe mich jedoch überzeugt, daß meine Hoffnung vergeblich ge⸗ Nun die Hoffnung des großen Komponisten ist freilich zu seinen Lebzeiten nicht in Erfüllung gegangen, ja auch heute werden seine Ansichten noch von Solchen verspottet und angefeindet, die es mit der Kunst nicht ernst meinen, sondern von dieser hohen Himmels⸗ tochter nur verlangen, daß sie für ihr Vergnügen sorge. Indessen muß seinen Kunstprinzipien, für die in neuester Zeit ein so energischer und glücklicher Streiter, wie Richard Wagner, eingetreten ist, der Sieg doch bleiben. — Die gestrige Aufführung war in jeder Beziehung festlich und glän⸗ zend. Die vorzügliche Besetzung mit Fr. v. Voggenhuber in der Titel⸗ Niemann als Admet, Hrn. Betz als Herakles, Hrn. Fricke als Oberpriefter des Apollo, Hrn. Krolop als Thanatos ꝛc. ließ dies erwarten, aber die Erwartungen wurden noch übertroffen und thaten sich auch in reichem Beifall für alle Mitwirkenden kund. Ausstattung mit neuen Dekorationen und Kostümen war sehr reich und das Ganze von Hrn. Direktor v. Strantz wirksam inscenirt. — Der Vorstellun, wohnten Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz, Se Königliche Hoheit der Prinz Carl und Ihre Hoheiten der Erbprinz und die Prinzessin Marie von Sachsen⸗Meiningen bei.
— Im Victoria⸗Theater ist gestern Abend die Oper Ruy Blas von J. Marchetti zum ersten Male mit großem Erfolge Der Text der Oper lehnt sich ziemlich treu an die gleichnamige Dichtung von Victor Hugo an, deren dramatische Gestaltung dem Komponisten seine Aufgabe wesentlich erleichtert hat. Marchetti sucht sich Rossini und Bellini möglichst freizumachen und legt besonderes Ge⸗ wicht auf das Orchester, welches er meisterhaft beherrscht. er in Melodien erfindungsreich, wenngleich aus denselben mitunter Bekanntes herausklingt. Den Glanzpunkt der Oper in musikalischer Beziehung bildet der zweite Akt, Quintett a capella als eine Perle hervorzuheben ist. Schlußfinale ist wirkungsvoll. Der Anerkennung ungeachtet, welche der Komponist beanspruchen darf, würde Ruy Blas nicht einen so glänzenden Erfolg wie gestern erzielt haben, wenn nicht Sigra. Turolla die Partie der Königin gesungen hätte. Fhüngerin riß durch ihren Gesang und ihr Spiel das Publikum mit
L;;
vergebens sich auflehnen.“
von den Traditionen
aus
gebührt unzweifelhaft Unter den übrigen Mitwirkenden (Casilda) und Hr. Seidemann hervorzuheben;
und ihr bends.
fter füllen.
Literarische Neuigkeiten undperiodische Schriften.
Die landwirthschaftlichen Versuchs
für naturwissenschaftliche Forschungen auf dem Gebiete der Land⸗ wirthschaft, unter Mitwirkung sämmtlicher deutschen Versuchsstationen herausgegeben von Dr. Friedrich Nobbe, Professor an der Königlichen Akademie und Vorstand der physiologischen Versuchs⸗ und Samenkontrol⸗ station zu Tharand. Berlin, Verlag von Paul Parey, Verlagshandlung für Landwirthschaft, Gartenbau „Heft 5. — Inhalt: Verhandlungen der (X.) Sektion für „landwirthschaftliches Versuchswesen“ der Naturforscher⸗Versammlung zu Salzburg 1881 (Schluß). — Versammlung von Vorständen und Interessenten der Samenkontrole zu Salzburg 1881 (Ref. Dr. C. Kraus). — Uebt das Licht einen vortheilhaften Einfluß auf die Kei⸗ rof. Dr. Friedrich Nobbe. — 1 tickstoffhaltigen Bestandtheile der Kar⸗ toffelknollen. (Aus dem agrikulturchem. Laboratorium des Polytech⸗ nikums in Zürich, von E. Schulze und E. Eugster, Ref. E. Schulze.) (Mit 1 Holzschnitt.) — Aschenanalyse der einzelnen Theile von Aster Von Dr. Constantin Councler, Eberswalde. — Pepton bildende Fermente in den Pflanzen. Von Dr. C. Krauch. — Ueber die Holzfaserbestimmung und ihre Män und W. v. d. Becke (Ref. C. Krauch). Milch⸗Zeitung. Organ für die gesammte Viehhaltung und Begründet von Benno Martiny,
von Fachmännern herausgegeben
Deutschland. Berlin. Paris. Ein⸗ und Durchfuhr von Rir Schweine⸗Export⸗Gesellschaft. — 2 örderung der Rindviehzucht
usammensetzung der Frauenmilch. — Das ri sraeliten im Lichte der Wissenschaft. — Spre
dargelegt,
mitten in einer Phrase bei einem günstigen Vokale auf⸗ zuhalten, damit er entweder in einer langen Pas seiner schönen Stimme zeigen könne, oder abzuwarten, bis das Orchester ihm Zeit lasse, Luft zu einer langen Fanfare zu schöpfen. Auch glaubte hinweggehen zu dürfen, wenn gerade diese vielleicht die leidenschaftlichste und wichtigste ist, nur um regelmäßig viermal die Worte der Arie wiederholen zu
um dem Sänger Gelegenheit zu
welchem
die anderen Sänger traten nicht allzusehr hinter der Primadonna zurück. setzte Haus spendete der Darstellung wohlverdienten, reichen Beifall; verschiedene Nummern wurden Dacapo verlangt, ganz besonders aber Hervorrufe und Kränze gefeiert. Ruy Blas wird in dieser Besetzung die Räume des Victoria⸗Theaters noch
und Forstwesen.
gel.
im Harz für das Harzer Vieh. — Bullenstation in Schlesien. — Erste städtische Molkereigenossenschaft in Schottland. — XII. Jahresbericht aus der ersten ung. Borsten⸗ vieh⸗Mastanstalt und Vorschuß⸗Aktiengesellschaft. — der Praxis. Die aräometrische Methode zur Fettbestimmung in der Milch. — Die Verwerthung der abgerahmten Milch bezw. Molken. Von D. Gäbel. (Fortsetzung.) — Statistik. D preis landwirthschaftlicher Produkte in Preußen im Kalenderjahre 1881. — Geräthe⸗, Maschinen⸗ und Baukunde.
C Pferdesattel. — Ein⸗ richtung zum leichten Abspannen der Pferde. — Literatur.
Musik werden dafür
Werkes selbst, Bedeutung desselben teressant. Hat doch Oper zum ersten welche ihn herrschenden Kunst⸗
die Poesie das sein,
nterbrechen und ihn lassen, oder plötz⸗
sage die Beweglichkeit
dort zu schließen, wo
zeigen zu können.
Auch die
seiner Landsmänner
Dabei ist
namentlich ein Auch das
Die selten begabte der Preis des sind noch Sigra. (Don Gurtano)
und Sängerinnen Das gutbe⸗
stationen, Organ
1882. XXVII.
Neue
Ueber Von Dr. C. Krauch
unter Mit⸗
von C. Petersen,
aus Oesterreich⸗
ndvieh. — Serbien. Ullgemeine Berichte.
Erfahrungen in eutschland. Mittel⸗
Ueber die
2 — 8 —— 8 8 2 8 8 sotirung nach Schlachtgewicht oder Lebendgewicht? — Bittere Milch. — Feilhalten des Fleisches von neugeborenen Kälbern. — Deutsche Viehzucht und Herdbuchgesellschaft. — Internationale landw. Thier⸗ ausstellung in Hamburg 1883. — An⸗ und Verkauf von Zuchtvieh. — Marktberichte. — Anzeigen.
Forstwissenschaftliches Centralblatt. (Früher: Mo⸗ natsschrift für Forst⸗ und Jagdwesen.) Unter Mitwirkung sämmt⸗ licher Professoren der Forstwissenschaft an der Universität München und zahlreicher anderer Fachleute aus Wissenschaft und Praxis her⸗ ausgegeben von Dr. Franz Baur, o. ö. Professor der Forstwissenschaft an der Universität München. Vierter Jahrgang, (Der ganzen Reihe XXVI. Jahrgang). Heft 3. Berlin. Verlag von Paul Parey, Verlags⸗ buchhandlung für Landwirthschaft, Gartenbau und Forstwesen. 1882. — Inhalt: Originalartikel: Untersuchungen über das Verhalten der Bestandsfaktoren bei verschiedener Stammzahl der Bestände, von Prof. K. Schuberg in Karlsruhe (mit 3 Tafeln). — Untersuchungen über die Zahl und Größe der Blätter in Eichen⸗ und Buchen⸗ beständen, von Prof. Dr. Ebermayer in München. — Wildschade von Dächsen und das Großh. hessische Wildschadengesetz vom 6. August 1810, vom Forstmeister Karl Urich in Büdingen. — Mittheilungen Bericht über die 27. Versammlung des sächsischen Forstvereins am 9. bis 11. Juni 1881 in Chemnitz. — Die Revision des bayerischen Forstgesetzes vom 28. März 1852. — Literarische Berichte: Nr. 10. Forstliches Jahrbuch für Oesterreich⸗Ungarn, herausgegeben von Joseph Wessely, General⸗Domänen⸗Inspektor und Forstakademie⸗Direktor ga. D. ꝛc. — Nr. 11. Beiträge zur Waldschutz⸗ und Aufforstungsfrage, mit besonderer Beziehung auf die Provinz Hannover, von H. A. Reinick, Reg.⸗R. — Notizen. — Anzeigen.
Mittheilungen der GroßherzoglichHessischen Central⸗ stelle für die Landesstatistik. Nr. 260. (Februar). — Inhalt: Einnahmen aus Stempelmarken 1880— 81. — Besteuerung des Wein 1880 — 81. — Berzgwerke, Salinen und Hütten 1880. — Verg meteorologische Beobachtungen Dezember 1881. — Eisenbahnen D zember 1881. — Handwerker⸗Fortbildungsschulen 1879 — 80 und 1880 — 81. — Todesfälle IV. Quartal 1881. — Vergl. meteorolo⸗ gische Beobachtungen Januar 1882. — Sterblichkeitsverhältnisse Ja⸗ nuar 1882. — Meteorologische Beobachtungen zu Darmstadt Ja⸗
nuar 1882. Illustrirte Berliner CC1““ I Preis vierteljährlich 2 ℳ, Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin W., redigirt von Emil Dominik. Nr. 23. — Inhalt: Das Testament eine Novelle aus der Mark von Ernst Brandt (Fortsetzung). Wal⸗ lensteins Auftreten in der Mark Brandenburg, nach archivalischen Quellen (Schluß). Adolf Mützelburg, eine Biographie (mit Portrait). Die Neupflasterung der Berliner Straßen (mit Illustration von F. Wittig). Der Brand des Berliner Schauspielhauses im Juli 1817; Notizen zur Biographie der Gräfin Lichtenau; Wereschagin⸗Ausstel⸗ lung; Fährt man gut oder schlecht auf der Stadtbahn; Ein Kaiser⸗ Wilhelm⸗Album; Ein Louisenorden; Wäsemann⸗Denkmal; Tausend Mark; Die Bauten für die Hygienische Ausstellung; Im Lande der Mitternachtssonne; Die Preußischen Adelsfamilien in der Armee. Brief⸗ und Fragekasten. Inserate.
Sammlung gemeinnütziger Vorträge. Herausgegeben vom deutschen Vereine zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in Prag. Nr. 73. — Inhalt: Kaiser Josef II. der Reformator des Strafrechtes in Oesterreich. Von J. U. Dr. F. Rulf, K. K. Professor der Rechte an der Universität Prag.
Worte am Grabe Berthold Auerbachs, gesprochen von Dr. M. Silberstein, Bezirksrabbiner in Mühringen. Breslau 1882. 1“ Preuß & Jünger (früher L. Barschaks Buchhandlung).
reis 30 ₰.
8
2
Wetterbericht vom 9. März 1882. 8 Uhr Morgens.
Barometer auf
0 Gr. u. d. Meeres- ; 8 spiegel reduz. in Wind. Wetter.
Millimeter.
756 ssW 758 s 755 sw 764 NW 751 NW 750 N 737 80 752 SSw
Stationen.
bedeckt Regen) halb. bed. wolkenlos bedeckt bedeckt bedeckt Schnee
Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm.. Haparanda
St. Petersburg Moskau.
Cork, Queens- town. .. Brest . . .. Helder .... Sylt Hamburg .. Swinemünde. Neufahrwass. Memel... 1Ieene“ Münster.. Karlsruhe .. Wiesbaden . München Leipzig.. Berlin... Wien . Breslau... Ile d'Aix Nizza... ISS.
764 772 770 768 770 767 760 752 774 772 774 773 774 772 769 771 768
773
771 771
negen) Regens) Nebel heiter heiter¹) halb bed. wolkig5) bedeckt ⁶)
bedeckt Dunst 3 bedeckt 2 bedeckt) bedeckt bedeckt heiter bedeckt bedeckt wolkenlos wolkenlos wolkenlos
sSW SSW
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— — — bodbo Sboo S=SxE ooSo 2₰
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—,—
1) Seegang leicht. ²) Seegang sehr hoch. ³) Seegang leicht. 4) Dunstig. ⁵) Nachts stürmisch. ⁶) Seegang sehr hoch. 7) Dunstig.
Anmerkung: Die Stationen sind in 4 Gruppen geordnect: 1) Nordeuropa, 2) Küstenzone von Irland bis Ostpreussen, 3) Mittel- europa südlich dieser Zone, 4) Südeuropa. — Innerhalb jeder Grupp- ist die Richtung von West nach Ost eingehalten.
Skala für die Windstärke: 1 = leiser Zug, 2 c leichr. 3 =ẽ schwach, 4 = mässig, 5 = frisch, 6 = stark, 7 = sreit 8 = stürmisch, 9 = Sturm, 10 = starker Sturm,. 11 = heftiges Sturm, 12 = Orkan.
Uebersicht der Witterung
Während über Frankreich und Centraleuropa hoher Luftdruck mit meist ruhigem, trockenem und vielfach heiterem Wetter sich ausgebildet hat, ist eine Depression, vom Nordwesten kommend, südostwärts nach dem Finnischen Busen fortgeschritten, im süd- lichen Ostseegebiete vielfach stürmische westliche und nordwest- liehe Winde, an der ostpreussischen Küste Weststurm bedingend. Eine neue Depression, wahrscheinlich nordostwärts fortschreitend, liegt nordwestlich von den britischen Inseln. Die Erwärmung, welche gestern über Nord- und Mitteldeutschland sich zeigte, hat sich auch südwärts über Süddeutschland und Oesterreich und ostwärts über Westrussland ausgebreitet, so dass jetzt über Mitteleuropa allenthalben wieder warmes Wetter herrscht.
Deutsche Seewarte.
Berlin:
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen
tuelle Sgacer der chsaal. Handel und
8 worden ist und in welchem die generelle Aufbesserung der Gehälter
sprechen — diesem Gedanken zolle ich meinen rückhaltlosen und vor⸗
— beruhigen.
1
Erste Beilage
n Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 9. März 1882.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 9. März. Im weiteren Ver⸗ laufe der gestrigen (29.) Sitzung nahm das Haus der Abgeordneten die mündlichen Berichte der Kommissionen über Petitionen entgegen.
Die Lehrer⸗Kollegien resp. eine Anzahl ordentlicher Lehrer und Oberlehrer von 18 Gymnasien und Realschulen erster Ord⸗ nung hatten sich an das Abgeordnetenhaus mit der Bitte ge⸗ wandt, bei der Etatsberathung für Aufbesserung ihrer Gehälter einzutreten. Die Petenten wünschten Gleichstellung mit den Richtern I. Instanz. Die Unterrichtskommission stellte durch ihren Referenten Abg. von Haugwitz folgenden Antrag:
Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: “
„Die Petitionen der Königlichen Staatsregierung zur Berück⸗ sichtigung bei Gelegenheit der Aufbesserung der Beamtengehälter zu überweisen.“
Beisb9. Dr. Franz erklärte, die Minorität der Unter⸗ richtskommission stehe den Petenten zwar wohlwollend gegen⸗ über, aber sie sei nicht in der Lage, die Petitionen der Re⸗ gierung zur Berücksichtigung zu überweisen, weil man den finanziellen Effekt der Aufbesserung von Lehrergehältern noch nicht übersehen könne. Da es im Ganzen etwa 3582 staat⸗ lich angestellte Lehrer an Gymnasien und Realschulen gebe, so würde die erbetene Gehaltserhöhung eine Summe von mehr als 3 ½ Millionen Mark betragen. Eine so große Summe könne man doch nicht bewilligen, bevor nicht darüber ein⸗ gehende Erwägungen stattgefunden hätten. Er beantrage daher, die Petitionen der Staatsregierung als Material bei Gelegenheit der Aufbesserung der Beamtengehälter zu über⸗ weisen. Abg. Grumbrecht erklärte sich mit dem Antrag des Vorredners aus den von demselben vorgetragenen Gründen einverstanden; er würde es indeß für zweckmäßig halten, wenn die Petitionen erst noch einmal der Budgetkommission überwiesen würden. 1 Der Abg. Platen bemerkte, es handele sich um keine Budgetfrage, sondern darum, ob die Lehrer den Richtern im Gehalte wirklich zu sehr nachständen. Die Differenz der Gehälter betrage im Durchschnitt etwa 1100 ℳ Dieser Unter⸗ schied sei zweifellos zu groß. Der Beschluß der Unterrichts⸗ kommission sei dereits im Lande bekannt; es würde nun auf die Lehrer einen deprimirenden Eindruck machen, wenn das Haus die Petition heute der Regierung nur als Material uͤberweisen würde. Die Kommission habe mit ihrem Antrage nur sagen wollen, daß, wenn überhaupt eine Aufbesserung der Beamtengehälter vorgenommen werden solle, die Lehrer nicht wieder zurückgesetzt werden möchten. —
Hierauf ergriff der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegen⸗ heiten von Goßler das Wort: 1
Meine Herren! Das wichtigste Moment in den Anträgen der Unterrichtskommission finde ich darin, daß den Versuchen, die Auf⸗ besserung der Lehrergehälter isolirt zu behandeln, nicht Folge gegeben, sondern der Staatsregierung der Grundsatz und der Wunsch entgegen⸗ getragen worden ist, diese Angelegenheit mit der allgemeinen Auf⸗ besserung der Beamtengehaͤlter in Verbindung zu bringen.
Steht man auf diesem Standpunkt, dann ergiebt sich meines Erachtens, daß es nicht wohlgethan ist, wenn an diesen
Gedanken der weitere Antrag, die Petition zur Berücksichtigung zu
überweisen, geknüpft wird. Die finanzielle Tragweite dieser Maßregel
ist eine über alles Erwarten und Vermuthen große; es handelt sich nicht aber um eine der wenigen Millionen, sondern um eine recht große Anzahl von Millionen. In der Kommissionsberathung ist deshalb auch von den Regierungskommissarien meines Erachtens mit Recht darauf hingewiesen worden, es empfehle sich, die Berathung dieser Petition zurückzustellen, bis das Verwendungsgesetz, welches bereits angemeldet
der Beamten in Aussicht genommen ist, hier zur Diskussion im Hause stände. Das ist nicht beliebt und ich habe von meinem Standpunkt keinen Grund, hinter diesen formellen Zweifel mich jetzt noch zurückzuziehen, ich möchte nur wiederholen, daß man so nicht deduziren darf, wie der Herr Abgeordnete es eben gethan hat, daß, weil die Gehälter der Richter aufgebessert sind, nun auch sofort die Lehrergehälter aufgebessert werden müssen, denn der Schwerpunkt der weiteren Maßnahmen liegt darin, daß, weil die Richter in ihren Gehältern aufgebessert sind, alle Beamten aufgebessert werden müssen, die überhaupt auf einer gleichen Stufe mit den Richtern gestellt werden können. Darin liegt der wichtige und meines Erachtens auch richtige Gedanke des Kommissionsbeschlusses. Weiter möchte ich nicht mit dem Herrn Vorredner annehmen, daß, wenn dem An⸗ trage des Hrn. Abg. Franz, welchen ich, wie die Sache gegen⸗ wärtig liegt, für den geschäftlich und materiell richtigen erachte, Folge gegeben wird, irgendwie der Beschluß des Pehes auf die Lehrerschaft deprimirend wirken könne. Im Gegentheil kann ich Ihnen nur meinerseits versichern, eines Anspornes der Königlichen Staatsregierung gegenüber zu einer Aufbesserung der Beamten⸗ gehälter, der Lehrergehälter, hat es nun und nimmer bedurft. Ueber die Frage der Aufbesserung der Gehälter sind nach allen Richtun⸗ gen überaus schwierige, weitläufige Verhandlungen nöthig ge⸗ wesen und es hat viele Monate gedauert, nicht allein um die sicheren Grundsätze, sondern auch um das thatsächliche, rech⸗ nungsmäßige Material zu verschaffen, 8 ein Herausgreifen einzelner Zahlen, wie ich sie aus dem Gedächtniß vielleicht anführen könnte, heute mehr hinderlich als förderlich wäre. Ich glaube, der Wunsch
der Unterrichtskommission und des hohen Hauses kann nur der sein,
einmal das Interesse für Aufbesserung der Lehrergehälter auszu⸗
behaltlosen Beifall — zweitens den Gedanken auszudrücken, daß, wenn die Gehälter der Beamten überhaupt aufgebessert werden, auch die der Lehrer an den Staatsanstalten aufgebessert werden — auch diesem Gedanken trete ich bei. Wenn man in diesen Sätzen einig ist, glaube ich, kann man aus ihnen keine andere Folgerung ziehen, als die, daß die Petitionen als weiteres, bei der ferneren Bearbeitung des Gegen⸗ standes zu berücksichtigendes Material der Staatsregierung zu über⸗ geben sind. Wenn Sie dagegen die Petition der Königlichen Staats⸗ regierung zur Berücksichtigung überweisen, so würden Sie nicht allein die Regierung bei ihren Arbeiten, sondern sich vor Allem auch selbst bei ihren künftigen Beschlüssen binden. Das würde, zumal es sich um viele Millionen handelt, sich sicherlich nicht empfehlen.
Der Abg. von Benda erklärte, die heutigen Er⸗ klärungen des Ministers könnten den Abg. Platen völlig Wenn Letzterer meine, daß die Ablehnung des Kommissionsantrags einen deprimirenden Eindruck auf die Lehrer üben würde, so beweise das nur, wie vorsichtig man
bei der Stellung solcher Anträge sein müsse. Der Abg. bf ela ren d'Haussonville nahm die Unter⸗
bei dem Antrage nicht vorsichtig genug vorgegangen sei. Die Der Abg. Schreiber erklärte, er sei nicht gewohnt, An⸗ Unterrichtskommission habe die Frage keineswegs nur ein⸗ träge über ihm unbekannte Verhältnisse und Landestheile zu seitig behandelt, es sei auch durchaus nicht ein einseitiges stellen, weshalb er seinen Antrag nicht auf den ganzen Re⸗ Herausstreichen der Lehrer beabsichtigt worden. gierungsbezirk Wiesbaden, sondern auf das ehemalige Nassau Der Abg. Dr. Schläger bemerkte, man sei in der Kom⸗ erstreckt habe. 1 1 1 mission der Meinung gewesen, daß es dabei nicht auf finan⸗ Der Abg. Grumbrecht führte aus, daß eine gleichmäßige zielle Details ankomme. Es habe nur das Interesse für die Regelung auf dem Wege des Stengelschen Antrages nicht zu Lehrer so dokumentirt werden sollen, wie dies früher gesche⸗ erzielen sei, da derselbe einzelne Provinzen ausschließe. Es hen sei. Die Kommission habe mit ihrem Antrage die Lehrer empfehle sich, diese Frage für die ganze Monarchie einheitlich nicht aus dem Rahmen des Beamtenthums herausnehmen zur Lösung zu bringen. Wenngleich er nicht verkenne, daß wollen, sondern sie habe nur verhindern wollen, daß die es sich hierbei um eine der schwierigsten Materien in der Lehrer bei einer Aufbesserung der Beamtengehälter leer aus⸗ ganzen Gesetzgebung handle, wolle er doch auf die Fülle des gehen sollten. vorliegenden Materials hinweisen, das der Regierung ihre Der Kommissionsbeschluß wurde abgelehnt und der An⸗ Arbeit sicherlich bedeutend erleichtern werde. Das bestehende trag des Abg. Dr. Franz angenommen. Recht insbesondere hinsichtlich der kommunalen Besteuerung Die Petition von 19 Einsassen der Schulsozietät Klein⸗ der Eisenbahnen leide an Unzulänglichkeiten, so daß eine Ab⸗ Warningken im Kreise Pillkallen, um den Erlaß eines Gesetzes, hülfe dringend geboten sei. .“] 1 welches eine gleichmäßige Aufbringung der Emeritengehälter Der Regierungskommissar Ministerial⸗Direktor Herrfurth durch größere Verbände regeln sollte, wurde nach dem Referate erklärte das Einverständniß der Regierung mit dem von den des Berichterstatters der Ünterrichtskommission, Abg. Hollen⸗ gestellten Anträgen verfolgten Ziel, einer offenbaren Ungleich⸗ berg, als Material bei Erlaß des Lehrerpensionsgesetzes der mäßigkeit abzuhelfen, er könne aber den Abgg. Stengel, Königlichen Staatsregierung überwiesen. Schreiber und Bork auf dem von ihnen vorgeschlagenen Wege Ueber einige Petitionen aus dem Regierungsbezirk Gum⸗ nicht folgen. Wegen des Fehlens einer Landgemeinde⸗Ordnung binnen, um den Erlaß eines Volksschul⸗Dotationsgesetzes, oder sei es praktisch unmöglich, die betreffenden Bestimmungen der doch wenigstens gesetzliche Regelung und Erhöhung der Alters⸗ Städteordnung ohne Weiteres auf die Landgemeinden und Emeritenzulagen, beantragte der Adg. Strosser, als der östlichen Provinzen auszudehnen. Auch der finanzielle Referent derselben Kommission, folgenden Beschluß zu fassen: Erfolg dieser Maßregel werde bei den in Folge derselben „Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen; unter Hinweis drohenden Unzuträglichkeiten nicht ins Gewicht fallen. End⸗ auf die früher dieserhalb bereits gepflogenen Verhandlungen und lich sei es unzweckmäßig, durch ein Nothgesetz einen proviso⸗ gestellten Anträge, die Königliche Regierung aufzufordern, nunmehr rischen Zustand zu schaffen, wenn eine definitive Regelung in baldigst ein Lehrerdotationsgesetz für die Volksschulen dem Landtage naher Äussicht stehe. Deshalb müsse die Regierung sich für vorzulegen, oder, falls dieses sich nicht in kürzerer Frist ermöglichen den Antrag Grumbrecht aussprechen, mit der Maßgabe in⸗ lassen sollte, eine gesetzliche Regelung und E der Alters⸗ dessen, daß es nicht möglich sei, schon in dieser Session einen und Emeritenzulage für Elementarlehrer herbeizuführen. bezüglichen Entwurf vorzulegen. Der Frage wegen Neu⸗
Der Antrag gelangte ohne Debatte zur Annahme. 1928 Es folate di Ber 1 A bvag. regelung der kommunalen Besteuerung, insbesondere der Eisen⸗ Es folgte die erste Berathung des Antrages der Abgg behsa we. W
Stengel und Genossen wegen Annahme eines Gesetzentwurfs, 1 betreffend die Heranziehung der juristischen Per⸗ Der Abg. von ie U391 1 der öö sonen zu den Gemeindeabgaben in den Landge⸗ Partei für den Antrag Stenge ein. Die “ btas 8 meinden der sieben östlichen Provinzen und der stände seien so allgemein und würden in den ländlichen Ge⸗ Proyhinz Schleswig meinden so tief empfunden, daß schleunigste Abhülfe nöthig sei 1 1“ Er verkenne die Schwierigkeiten nicht, die sich der Heranziehung ö 1h. lle beschließen juristischer Personen zu den Kommunalsteuern entgegenstellen h. 1“ 1“ “ übürden. Dieselben seien jedoch keineswegs unüberwindlich. Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Heranziehung der juristi⸗ Hierauf wurde die Diskussion .. Mitantragsteller schen Personen zu den Gemeindeabgaben in den Landgemeinden der Dier Abg. Schmidt (Sagan) trat noch als Mitantragste sieben östlichen Provinzen und der Provinz Schleswig⸗Holstein. für den Gesetzentwurf des Abg. Stengel ein, er empfehle Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc. wenigstens gründliche kommissarische Vorberathung. verordnen mit Zustimmung der beiden Häuser des Landtags, Das Haus beschloß, sämmtliche Anträge der Gemeinde was folgt: 88 s kommission zu überweisen. Bis zum Erlaß Hnesdasgennc esehes über die Aufbrin⸗ Die Kommission für das Gemeindewesen beantragte ein Bis rlaß eines Gesetzes 3 6 “ 8 gung 88r EE1“ finden die Vorschriften in §. 4, Absatz 3 Petition des reinet th von Abeueit, 175 T e der Städteordnung für die sechs zstlichen Prorinzen der preußischen Berücksichtigung zu ü erweisen, welcher sich vüber beschezerce Monarchie vom 30. Mai 1853 (Gesetz⸗Samml. S. 261) und §. 23 daß der Bürgermeister ihm die Einsicht in die Akten beschrä b des Gesetzes, betreffend die Verfassung und Verwaltung der Städte habe. Das Haus beschloß demgemäß, da die fragliche Be⸗ und Flecken in der Provinz Schleswig⸗Holstein, vom 14. April schränkung der rheinischen Gemeindeordnung widerspreche. 1869 (Gesetz⸗Samml. S. 589) für die Landgemeinden der betref⸗ Eine weitere Petition der Stadt Hagen um Freilassung fenden Provinzen sinngemäße Anwendung. der Gewerbesteuer von Kommunalzuschlägen wurde durch Dieses Gesetz tritt mit dem 1. Juli 1882 in Kraft. Uebergang zur Tagesordnung erledigt; der Abg. Schmidt (Sagan) betonte hierbei das dringende Bedürfniß einer ba
Urkundlich ꝛc. 1 Hierzu waren folgende Anträge gestellt: digen Entlastung der Kommunen; in Hagen betrage die Höh der Gemeindesteuern 500 Prozent.
8 1) Von den 8 ee 8— “
G aus geordneten wolle zu dem Gesetz urf, be⸗ j 8 8 B 1 14“ der juristischen Personen zu den Gemeinde⸗ 1 Nach dem Bericht der Se.hegen es abgaben in den Landgemeinden der sieben öͤstlichen Provinzen unde die Ermächtigung zur strafgerichtlichen Verfolgu 8 e der Provinz Schleswig⸗Holstein, folgende Zusätze beschließen: Feetscher zu Rangetsweiler in Hohenzollern wegen eleidigung
1) Zur Ueberschrift: Hinter den Worten „Schleswig⸗Holstein- des Hauses der Abgeordneten nicht ertheilt werden; die in⸗ zu setzen: „und in den Gemeinden des ehemaligen Herzogthums kriminirte Beleidigung habe in einem Ausspruche bestanden, Nassau“; 1 E den der ꝛc. Fidel Fetscher im Wirthshause gethan: „Die Ab⸗
2) hinter den Worten des einzigen Artikels „für die Land⸗ geordneten beschäftigten sich in Berlin blos mit Fressen und gemeinden der betreffenden Provinzen“ (letzte Zeile Absatz 1) zu Saufen, um die Hohenzollern bekümmerten sie sich gar nicht.“ sebene. „und für alle Gemeinden im ehemaligen Herzogthum Das Haus krat dem Antrage ve Fonmision des 89 8
büs d a . 8 Mehreren Geistlichen in der Provinz eswig⸗Holstein, 2) 1““ Eeg,n 88 welche einen liberalen Verein für kirchliche Wahlen gegründet In dem Antrage des Abg. Stengel vom 22. Februar 1882 hatten, war von dem Vorstande der betreffenden Synode eine 1) in der Ueberschrift: , Verfügung zugegangen, außerhalb ihrer Parochie Versamm⸗ a. in Zeile 5 das letzte Wort: „und“ zu streiche und lungen ohne Genehmigung des betreffenden Ortsgeistlichen nicht b. in Pels 6 hinter den Worten: „Schleswig⸗Holstein⸗ abzuhalten. Gegen diese Verfügung hatten sich die Geistlichen die Worte: „und des Regierungsbezirks Wiesbaden mit beim Konsistorium und dem Kultus⸗Minister beschwert, aber ab⸗ schlägigen Bescheid erhalten. Sie haben sich nun an das Ab⸗ geordnetenhaus gewandt, um in ihrem staatsbürgerlichen Rechte
geschützt zu werden.
Ausnahme der Stadt Frankfurt a. M.“ zuzusetzen. 2) Im Contexte in Zeile 14 zwischen den Worten: „Pro⸗
Die Kommission beantragte jedoch den Uebergang zur Tagesordnung.
vinzen“ und „sinngemäße“ die Worte: „und für alle Gemeinden vr h. inh, es Wiesbaden mit Ausnahme der Stadt Frank⸗ furt a. M.“ Fepufügen. erht 3) V . Grumbrecht: F 8 S Haug den Abgeordniten wolle an Stelle des Gesetz⸗ Der Abg. Neßler beantragte dagegen, die Petition der entwurfs beschließen: Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen. .
Die Koͤnigliche Staatsregierung wird ersucht, b Der Abg. Neßler befürwortete seinen Antrag. Die Pe⸗ dem Landtage — wenn möglich noch in dieser Session — einen tenten seien im Recht, wenn sie gegen das Reskript des König⸗ Gesetzentwurf vorzulegen, durch welchen die Heranziehung d222 soge⸗ lichen Konsistoriums remonstrirten. Sie hätten auf Grund nannten Forensen sowie der juristischen Personen u. s. w. zu den der Verfassung als Staatsbürger einen Wahlverein gegrün⸗ 8 fünehdenh gaber ffe eea⸗ 8 11“ det, um ihre Ideen auf kirchlichem Gebiete zu vertreten. befriedigenden Weise regulirt wird. 8 1, 6 8 1
das A eine Versammlung außerhalb ihrer Parochie die Erlaubniß des Ortspfarrers einholen müßten. Es werde über eine Be⸗ unruhigung der Bevölkerung geklagt. Agitationen ver⸗ ursachten immer Beunruhigungen, aber deshalb könne man Niemandem das Recht, an Wahlvereinen Theil zu nehmen,
es als Uebelstand hervor, daß für die Landgemeinden keine gesetzliche Bestimmung existire, wonach dieselben auch juristische
verkümmern. Da die Versammlungen keine gottesdienstliche Form hätten, so sei die vorgeschriebene Nachsuchung um die
Personen hu den Kommunalsteuern heranziehen könnten. In 2 Erlaubniß des Ortspfarrers unbegreiflich. So lange kein
einzelnen Fällen, wo Landgemeinden den Versuch einer der⸗ 8e Heranziehung gemacht haben, habe das Ober⸗Verwal⸗
Aergerniß gegeben sei, könne die Kirchenbehörde ein solches Vorgehen nicht untersagen.
tungsgericht dies als ungesetzlich bezeichnet. Es liege demnach Der Abg. Dr. Windthorst entgegnete, wie heute die Dinge
eine Lücke vor, die zu großen Härten Veranlassung gebe
und ein Nothgesetz erheische. Er empfehle seinen Antrag und lägen, sei das Abgeordnetenhaus nicht kompetent, in dieser Sache 1. ehe. Es sei eine innerkirchliche Angelegenheit,
die dazu vorliegenden Unteranträge der Gemeindekommission
u überweisen.
8 Dr. Lieber bemerkte, daß der bestehende Zustand die im Instanzenwege bereits erledigt sei und deshalb könne man Detanae remedirend eintreten. Er werde daher für
Der Abg. b tehe auch in e. Regierungsbezirk Wiesbaden vielfach zu Be⸗ den Antrag der Kommission stimmen. Der Fall gebe übrigens zu denken. Als das Centrum seinen Antrag auf Freiheit der
schwerden Anlaß gegeben habe, die in diesem Hause für be⸗ Spendung von Sakramenten nestent habe, habe das Centrum
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diejenigen Forensen zu den Gemeindesteuern heranziehbar, welche in den Staatssteuerkatastern eingetragen seien. Da mit Einführung der preußischen Steuerverfassung die letzteren geschwunden seien, sei den Gemeinden die Möglichkeit genom⸗
richtskommission in Schutz gegen den Vorwurf, als ob sie
rechtigt erachtet worden seien. Nach nassauischem Recht seien von dem Vorredner nicht die Hülfe gefunden, die man
men, die Forensen zu besteuern. .