1882 / 72 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 24 Mar 1882 18:00:01 GMT) scan diff

8

Cöln, 22. März. 88 Getreidemarkt. 8*. hiesiger loco 23,60, fremder loco 23,00, pr. Mürz 22,90, pr. Mai 22,20, pr. Juli 22,00. Roggen loco 19,50, pr. März 16,30, pr. Mai 15,85, pr. Juli 15,80. Hafer loco 16,50. Rüböl loco 30,50, pr. Mai 28,90, pr. Oktober 29,00. Bremen, 22. März. (W. T. B.) Petroleum. (Schlussbericht). Besser. loco 7,20 Br., pr. April 7,20 Br., pr. Mai 7,35 Br., Br., pr. August-Dezember 7,90 bez. u. Käufer. Hamburg, 22. März. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loco unverändert, auf Termine ruhig. Roggen loco unverändert, auf Termine ruhig. b 8 Weizen pr. April-Mai 214,00 Br., 213,00 Gd., pr. Mai-Juni 214,00 Br., 213,00 Gd. Roggen pr. April-Mai 154,00 Br., 153,00 Gd., pr. Mai-Juni 152,00 Br., 151,00 Gd. Hafer und Gerste unverändert. Rüböl ruhig, loco 56,50, pr. Mai 56,50. Spiritus unverändert, pr. März 37 ¾ Br., pr. April-Mai 37 ¾ Br., pr. Mai-Juni 37 ¾ Br., pr. Juli-August 38 ¼ Br. Kaffee sehr ruhig, Umsatz 2000 Sack. Petroleum fest, Standard white loco 7,50 Br., 7,40 Gd., pr. März 7,40 Gd., pr. August-Dezember 8,00 Gd. Wetter:

Getreidemarkt. 1 5 Br. Hafer pr. Frühjahr 8,20 Gd., 8,22 Br. Mais pr. Mai-Juni

7,53 Gd., 7,57 Br. (W. T. B.)

Pest, 22. März. 8 Produktenmarkt. Weizen loco und auf Termine pr. Frübjahr 12,04 Gd., 12,07 Br., pr. Herbst 10,80 Gd., 10,85 Br. Hafer pr. Frühjahr 7,97 Gd., 8,00 Br. Mais pr. Mai- Juni 7,22 Gd., 7,25 Br. Kohlraps pr. August-Septbr. 13. Wetter: Prachtvoll. Antwerpen, 22. März. (W. T. B.) 8 Petroleummarkt (Schlussbericht). Raffinirtes, Type weiss, 8 loco 18 bez. u. Br., pr. April 18 Br., pr. Mai 18 bez. u. Br., prw. Neufahrwass. 18 September-Dezember 19 ³¾ bez. u. Br. Ruhig. Memel.. Amsterdam, 22. März. (W. T. B.) . 767 Getreidemarkt. (Schlussbericht). Weizen auf Termine Münster... 765 er, pr. Mai 306. Roggen loco niedriger, auf Termine unverändert, Karlsruhe .. 764 r. März 183, pr. Mai 180. Raps pr. Frühjahr 350, pr. Herbst Wiesbaden . 763 358 Fl. Rüböl loco 33 ¼, pr. Mai 32 ¾. pr. Herbst 32 ½ München . 762 Amsterdam, 22. März. (W. T. B.) Leipzig ... 763 Bancazinn 68. Beilib. 762 London, 22. März. (W. T. B.) 8 Wien ... 761 An der Küste angeboten 5 Weizenladung. Wetter: Nacht- Breslau ... 762 frost. Havannazucker Nr. 12 24 ½. Stetig. ETö“ 769 London, 22. März. (W. T. B.) 754 Getreidemarkt. (Schlussbericht.) Fremde Zufuhren seit 1“ 755 letztem Montag: Weizen 38 560, Gerste 6550, Hafer 33 400 Qrts. 8 1 ) Seegang mässig.

Fremder Weizen ½ bis 1 sh. theurer, aber ruhig, Mehl ½, 18 r, Mais und Hafer stetig, angekommene ⁴) Gestern und Nachts Regen. ⁵) Abends Gewitter, gestern und E1111A““ 8 8 Nachts Regen. 6⁶) Nachmit ags kurzes Gewitter. 7) Gestern

ETö“ (W. T. B.) Regen. ⁸) Gestern Graupeln und Schneegestöber. ³) Gestern Regen. ,

Baumwolle (Schlussbericht). Umsatz 12 000 B., davon für

Anmerkung: Die Stationen sind in 4 Gruppen geordnet; 1) Nordeuropa, 2) Küstenzone von Irland bis Ostpreussen, 3) Mittel- europa südlich dieser Zone, 4) Süudeuropa. Innerhalb jeder Gruppe ist die Richtung von West nach Ost eingehalten.

Skala für die Windstärke: 1 = leiser Zug, 2 = leicht, 3 = schwach, 4 = mässig, 5 = frisch, 6 = stark, 7 = steif, 8 = stürmisch, 9 = Sturm, 10 = starker Sturm, 11 = heftiger Sturm, 12 = Orkan.

Uebersicht der Witterung. 1

Beim Herannahen einer neuen Depression im Nordwesten ist über Schottland und Irland bei zunehmender Wärme und Regen- wetter das Barometer sehr rasch gefallen und das Maximum des Luftdrucks nach Südwesteuropa zurückgedrängt worden. Ueber Centraleuropa, wo allenthalben erhebliche Abkühlung eingetreten ist und die Temperatur jetzt vielfach unter der normalen liegt, ist bei schwacher nördlicher Luftbewegung das Wetter vorwiegend trübe, am Nordfusse der Alpen zu Schneefällen geneigt. Nur im 3 südlichen Nordseegebiete herrscht heitere Witterung, wodurch *8 8

stellenweise Nachtfröste bedingt ZBag Abonnement betrügt 4 50 für dan Bierte ljahr. usertiongpreis für den Raum einer Bruckzeile 30 32

Spekulation und Export 1000 B. Amerikanische fest, Surats stetig, weisse egyptische % d. theurer. Middl. amerikanische April-Mai- Lieferung 64 ⁄1646, Mai-Juni-Lieferung 6494, August-September- Lieferung 615⁄18 d.

Slasgow, 22. März. (W. T. B.)

Roheisen. Mixed numbers warrants 48 sh. bis 48 sh. 1 ½ d.

Paris, 22. März. (W. T. B) 8

Rohzucker 880 loco behauptet, 57,25 à 57,50. Weisser Zucker ruhig, Nr. 3 pr. 100 Kilogr. pr. März 65,30, pr. April 65,80 pr. Mai-August 67,12.

Standard white pr. Juni 7,50

Wetterbericht vom 23. März 1882. 8 Uhr Morgens.

Barometer auf *

. Gr. u. d. M - 4 Stationen. isgel felearee. Wind. Wetter.

Millineter.

Mullaghmore 762 Aberdeen.. 758 Christiansund 755 Kopenhagen. 761 Stockholm.. 759 Haparanda . 752 St. Petersburg 759

Moskau... 767

Cork, Queens-

town.. 766 Brest. 771 Helder... 766 Sylt 763 Hamburg .. 764 Swinemünde. 762

Temperatur in o Celsius 5⁰0 C. =4 R.

Regen bedeckt¹) bvedeckt bedeckt wolkenlos halb bed. bedeckt wolkenlos

Alle Host⸗Anstalten nehmen Bestellung an; sür Berlin außer den Host-Anstalten anch die Expe- dition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32.

8* Berlin, 23. März. Die Marktpreise des Kartoffel-Spiritus 8 per 10 000 % nach Tralles (100 Liter à 100 %), frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze 8 am 17. März 1882 44,7

den 24. 18. ““

80. 1 1 ünfti

:2 1 8 ohne Fass. 8 ⸗Best 1 teich - S.State 1 . 1 9— 1. Monats beginnende Quartal * 22. 5 1616“ G . elmstr. 32, sowie die Stadtpost⸗Aemter und Zeitungs⸗Spediteure b 5 23. 6 1 15— Bestellungen für das Ausland nehmen an: in Oesterreich⸗Ungarn, Rußland, Schweden und Norwegen, ee Belgien, r. 8 Aeber. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin. und der Schweiz die Post⸗Aemter; für Frankreich, Spanien und Portugal die Herren Auguste Ammel, successeur de G. A. Alexandre (Paris, cour du commerce,

St.-André des arts, No. 2 und Straßburg i. E., Brandgasse Nr. 5), C. Klincksieck (rue de Lile No. 11) und Paul Collin (rue Lavoisier No. 10) in Paris; für Italien Herr

Julius Dase in Triest; für Griechenland und die Türkei das Kaiserlich Königliche Post⸗Amt in Triest; für Gr brit 1 1 1“” Streect E. C.) in London; für Nord⸗Amerika Herr F. Zbeigen 82 F“ 8n98 f oßbritannien und Irland Herr A. Siegle (110 Leadenhall

Berliner Grundbesitz-Actien-Gesellschaft. Ausser- Der vierteljährliche Abonnementspreis des aus dem Deutschen Reichs⸗Anzei önigli 1

1t 1G der viertel rliche A ger und dem Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger bestehenden Gesammtb in Stettin. D Deutschen Neichs⸗Postgebiete einschließlich des Postblattes und des Central⸗Handelsregisters füͤr das Deutsche Reich 85 50 b. Sz 8 ööu Ord. Gen.-Vers. an Stettin. Bei versvätetem Abonnement kann eine Nachlieferung bereits erschienener Nummern nur soweit erfolgen, als der Vorrath reicht. Stralsunder Dampfmühlen-Actien-Gesellschaft. Ord. Gen.-Vers. zu Stettin. Bielefelder Actien-Gesellschaft für Mechanische Weberei. Ord. Gen-Vers. zu Bielefeld. Aotien-Verein des Zoologischen Gartens. ord. Gen.-Vers. zu Berlin. Stettiner Maschinen-Actien-Gesellschaft „Vulkan.“ Ord. Gen.-Vers. zu Stettin.

8

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ärz, Ahbends.

Regen²) bedeckt halb bed. halb bed. halb bed. ³) bedeckt) bedeckt) bedeckt bedeckté) wolkenl.*) wolkig halb bed. 8) Schnee bedeckt bedecktꝰ) bedeckt bedeckt

wolkenlos heiter 5 Regen 13

2²) Seegang mässig. ³) Leichter Thau.

fest.

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Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Allerhöchstihrem Flügel⸗Adjutanten, Major von Plessen⸗ Ausser- 8 den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse; nüense füsen⸗ sttellvertretenden Leibarzt, General⸗Arzt zweiter Klasse, Pro⸗ fessor Dr. Leuthold, Regiments⸗Arzt des Garde⸗Kürassier⸗ Regiments, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife; sowie dem Domprediger Bursch an der Domkirche zu Königsberg O./ Pr. und dem evangelischen Pfarrer Groh⸗ nert zu Eckersdorf, im Kreise Mohrungen, den Nothen Adler⸗ Orden vierter Klasse zu verleihen. *

Berlin, den 24. März 1882.

Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Heinri von Hessen ist gestern Abend, und 8 8

Ihre Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Anhalt,

Se. Hoßzett der Herzog von Sachsen⸗Altenburg, owie

Se. Durchlaucht der

1 bdo 900 dd

Der Abg. Rickert führte aus, was seine Partei bewogen habe, für den Steuererlaß, wie ihn die Regierung vorgeschlagen, zu stimmen. Den Antrag der Konservativen, die untersten Stufen der Klassensteuer ganz aufzuheben, halte er durchaus für geeignet, Gegenstand der Diskussion zu werden, aber er begreife nicht, warum derselbe erst so spät eingeb racht sei, und zwar von einer Partei und nicht von der Regierung, die doch Veranlassung genug hätte, einen folchen Rudolstadt Schritt zu thun. Er wünsche, daß die Regierung die Initiative find heute früh ab ekeist 8 zu einer organischen Reform der direkten Steuern ergreife 9 abgereist. 1.“ I und dies nicht einer Partei überlasse, die ohne jede Verant⸗ G 8 Percum fei Lnte vor hess ecn 6 8 nöchig, daß die

e. Majestät der König haben Allergnädigst geruht Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Fgisaehi Fr weigen breche und ihre Stellung zu einer Schdem Königlich baverishen Beirksantmann . Medizinak⸗Angelegenheiten. fimmen Asrsv das nigf hetan, das ge dlenntrug c ar Sch. 8 zi hgb den Königlichen Kronen⸗ Die Wahl des ordentlichen Gymnasiallehrers Karl neue Wirthschaftspolitik einzutreten gewillt seien. Bestimmt

hen. b1“ Haupt zum Oberlehrer am Gymnasium in Wittenberg ist seien sie lediglich durch den Grund, daß es nicht geboten seĩ. 1“ genehmigt worden. vI11111“ der Regierung neue Steuern aufzuzwingen, und weiter durch die

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Fürst von Schwarzburg⸗

IavE Mer 29

Spar⸗ und Leihkasse der Betrag von 1920 (in Worten: Ein Tausend Neun Hundert und Zwanzig Mark) nebst 5 ¼ % p. a. Zinsen zustand, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert,

. spätestens in dem auf b Concert-Haus. Concert des Kgl. Bilse Donnerstag, den 25. Mai 1882, Hof⸗Musikdirektors Herrn 9 Vormittags 10 Uhr,

Gesang in 3 Akten von Ed. Jacobson. Musik von G. Michaelis. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

an den Nachlaß des ꝛc. Meinecke zu haben ver⸗ meinen, aufgefordert,

ihre Rechte und Ansprüche spätestens in dem auf 88

Donnerstag, den 15. Juni 1882, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Zimmer Nr. 41 anberaumten Termine anzumelden und zu diesem

Theater.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern⸗ haus. 78. Vorstellung. Satanella. Phantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Bildern von Paul Prhtiont. Musik von Pugni und P. Hertel. Anfang

8

Schauspielhaus. 82. Vorstellung. Auf Begehren: Die Märchentante. Lustspiel in 4 Akten von Otto Franz Gensichen. In Scene gesetzt vom Di⸗ rektor Deetz. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Opernhaus. 79. Vorftellung. Lohen⸗ grin. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. (Elsa: Frl. Lola Beth, als erster thea⸗ tralischer Versuch, Frl. Brandt, Hr. Fricke, Hr. W. Müller, Hr. Betz.) Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. 83. Vorstellung. Don Carlos, Infant von Spanien. Trauerspiel in 5 Akten von Schiller. Anfang halb 7 Uhr. 8

Wallner-Theater. Freitag:

Uns ere Frauen.

Victoria-Theater. Sonntag, Gastspiel der Frau Niemann⸗Raabe.

reitag: Zum 65. Male: Der lustige Krieg. perette in 3 Akten. Musik von J. Strauß Sonnabend: Der lustige Krieg. 1 8 Krolls Theater. Gemälde⸗Ausstellung vo W. Wereschagin, täglich von 1—9 Uhr. Eintritts⸗ geld 40 ₰.

Residenz-Theater. Direktion: E. Neumann. Feitag: Gastspiel des Frl. Charlotte Lange, astspiel des Hrn. Adolf Bethge, vom Hoftheater zu Schwerin, Gastspiel des Frl. Elise Bach, vom Wiener Ring⸗Theater. Odette. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

lational-Theater. Weinbergsweg 6 und 7. reitag: Zum letzten Male: Mazeppa. Trauer⸗ piel in 5 Akten von Rudolf Gottschall. Musik von Ad. Wiedeke. Mit gänzlich neuer Ausstattung, Dekorationen, Kostümen ꝛc. Kasseneröffnung 6, An⸗

fang 7 ¼ Uhr. ““

Germania-Theater. Freitag: 7. Gastsp. d. Balletmeisters Signor Severini und der Solotänzerin Signora Guerber vom Theater Pergola in Florenz. Extra⸗Vorstellung. Zum 38. Male: Carmen. Im 1. u. 4. Akt: Gr. Ballet⸗Divertissment.

Wilhelm-Theater. Chausseestraße Nr. 25/26. Freitag: Gastspiel des Hrr. Eduard Weiß. Bute Freunde. osse mit Gesang in 3 Akten von H. Salingré. Musik von R. Bial. (Frl. Clara Vonné a. G.)

Belle-Afliance-Theater. Freitag: Gast⸗ spier des Frl. Ernestine Wegner und Ensemble⸗Gast⸗ piel der Mitgrieder des Wallner⸗Theaters. Zum 7. Male: Der Maun im Monde. Posse mit

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Magdalena Tortilowius mit Hrn. Dr. med. Vangehr (Palentinen —Heydekrug). Frl. Ida Leistikow mit Hrn. Gymnasiallehrer Dr. Justus Graßmann (Stettin).

Verehelicht: Hr. Dr. jur. Max Crasemann mit Frl. Bertha Stienen (Hamburg—Heidelberg).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pastor B. Schenkel (Bremen). Hrn. Rittmeister a. D. Hugo Frei⸗ herr v. Richthofen (Leipzig). Eine Tochter:

rn. Werner v. Dewitz (Cramonsdorf). Hrn. Rittmeister und Escadronchef Oscar v. Scheffer (Ludwigslust).

Gestorben: Hr. Ober⸗Landesgerichts⸗Referendar Ernst Nesselmann (Königsberg). Frau Pastor Sophie Sander, geb. Lampert (Gr.⸗Varchnow in Mecklenb.).

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Goaochen.

Steckbrief. Der unten beschriebene Bäcker⸗ geselle Wilhelm Schünemann aus Bodenburg ist, nachdem er wegen Bettelns und Landstreicherei zu einer Haftstrafe von 3 Wochen verurtheilt, diese Strafe bis auf einige Tage abgebüßt hatte, ent⸗ wichen. Es wird ersucht, denselben festzunehmen und in das amtsgerichtliche Gefängniß zu Bockenem abzuliefern. Bockenem, den 22. März 1882. König⸗ liches Amtsgericht. Pfingsthorn. Beschreibung: Alter 49 Jahre, Größe 1,65 m, Statur schlank,

aare grau, Stirn hoch und frei, Bart rasirt, Augenbrauen hellblond, Augen grau, Nase stark, Mund gewöhnlich, Zähne defekt, Kinn rund, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Kleidung: brauner Rock, schwarze Weste, graue Hose, Halbstiefel, schwarze Mütze. Besondere Kenn⸗ 8 Narbe an der linken Backe und am linken

aumen.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.

[13594] Aufgebot. 1 Auf den Antrag der Anna Katharine Täöpfer, geb. Hotte, von Lendorf wird der Heinrich Hotte von Lendorf, geb. den 14. Februar 1810, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 25. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr, zu erscheinen und seine Rechte bezüglich seines Ver⸗ mögens anzumelden, widrigenfalls er für todt er⸗ klärt und sein Vermögen an die Antragstellerin ver⸗ abfolgt wird. Borken, den 15. März 1882. Königliches Amtsgericht. . 8 agner. 8. 85

[13600b0) Anufgebot. 1 Die Direktion der Spar⸗ und Leihkasse in Hostrup, vertreten durch den Direktor Jürgen Hostrup in Jeißing und den Rechnungsführer Lund in Hostrup, hat das Aufgebot eines Anfangs Januar 1881 von dem früheren Schlachter Jens Sörensen aus Ting⸗

leff auf 6 Monate ausgestellten sogenannten Sola⸗ wechsels, welcher von den Hofbefäbann Georg Reeder auf Bottschlot sowie Peter Petersen in Todsbüll als serbstschuldigen solidarischen Bürgen mit unter⸗

vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde und der auf derselben befindlichen Bürg⸗ schaften erfolgen wird. Tondern, den 21. März 1882. . Königliches Amtsgericht, Abth. II. Martens.

Am 25. Januar d. J. ist der Mechanikus Gustav Meinecke hieselbst, dem Vernehmen nach ein Sohn eines vor längerer Zeit mit Tode abgegangenen Kreiseinnehmers A. Meinecke, unter Hinterlassung eines Vermögens von etwa 40000 verstorben.

Da sich Erbberechtigte bis jetzt nicht gemeldet haben, so werden auf Antrag des zum Nachlaß⸗ curator bestellten Hoflieferanten Papierhändlers Berglein hieselbst alle Diejenigen, welche

1) Erbrechte,

2) sonstige Ansprüche

Aufgebotstermine unter Androhung des Rechtsnach⸗ theils, daß ad 1) der Nachlaß, wenn sich kein Erbe findet, für erbloses Gut erklärt, bei erfolgender Anmel⸗ dung aber den sich Legitimirenden ausgeant⸗ wortet werde, daß der nach dem Ausschlusse sich Meldende und Legitimirende alle bis da⸗ hin über den Nachlaß getroffenen Verfügun⸗ gen anzuerkennen schuldig, auch weder Rech⸗ nungsablage noch Ersatz der erhobenen Nutzun⸗ gen zu fordern, sondern seine Ansprüche auf das zu beschränken habe, was von der Erb⸗ scchaft noch vorhanden, ad 2) daß nicht angemeldete Ansprüche auf den Theil der Masse sich beschränken, welcher nach Berichtigung der angemeldeten Forde⸗ rungen auf die Erben übergeht, hierdurch vorgeladen. Braunschweig, den 18.⸗März 1882. Hessegleges Whc erichs N.

[13666]

einer hyporhekarischen Anleihe von

AhGnhalter Kohlenwerke.

In der außerordentlichen Generalversammlung vom 21. Dezember 1881 wurde die Aufnahme

MNark 300,000

beschlossen.

zur ersten Stelle,

Zur Sicherheit der Anleihe dienen unsere zu Frose belegenen Realitäten, bestehend in: Briquettfabrik mit Maschinen und sämmtlichem laut Sachverständigen⸗Taxe im Werthe von.. 1111“

251,701. 53

ferner laut besonderer notarieller Verpfändung:

Gruben⸗ und Briquett⸗Eisenbahn, taxrirt auf . . ... 1

weiterhin:

unser gesammter Grubenbesitz, laut Sachverständigen⸗Taxe im Werthe von

64,668. 43

zut zweiten Stelle, indeß nur hinter 300,000 ℳ, wovon jedoch bereits 50,000 amortisirt sind und von welchen solche im Verhältniß zur fortschreitenden Amortisation vorrücken.

Diese Anleihe wird in Partial⸗Obligationen à Mk. 500 und Mk. 200

und Mk. 100

eingetheilt, welche zu 6 Procent in halbjährlichen Zinsterminen, am 2. Januar und 1. Juli jeden Jahres verzinslich und mit einer Prämie von 3 Procent, somit zu 103, innerhalb 24 Jahren durch jähr⸗

liche Ausloosungen von 1884 ab rückzahlbar sind.

Die Beesen und verloosten Obligationen sind außer an der Gesellschaftskasse zu Frose noch bei

der Vereinsbank in Berlin zahlbar gestellt.

Die Obligationen dieser Anleihe sind bereits im December v. J. von der Vereinsbank in Berlin

sämmtlich fest übernommen werden. 8 8 Frose in Anhalt, den 21. März 1882.

Johanni.

Auf obige Anleihe werden die Zeichnungen vom 23.

se von 95 ½ pEt. entgegengenommen

Anhalter Kohlenwerke.

Tewis.

in Berlin bei der Vereinsbank und

in Wernigerode bei der Werni

scchaft auf Aktien Fr. Krumbhaar. Bei der Zeichnung sind 10 pECt. des gezeichneten

der Zutheilung verrechnet werden.

Die Zahlung und Abnahme der Stücke hat vom 5. bis zum 10. April er. zu erfolgen. Laufende Stückzinsen 15 mitzuzahlen vom 1. Januar cr. an. 8 8

Berlin, 22. März 1882.

8

Vereinsbank.

zeichnet war und aus welchem der oben genannte n

Zubehör und Arbeiter⸗Wohnungen,

3,440,000.

Charakter als2

u“ zweiter Klasse, und bis zum 29. Mürz er. inklusive zum . s

geröder Commandit⸗Gesell⸗

1 Betrages als Kaution zu deponiren, welche bei

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Seconde⸗Lieutenant Grafen . n Westerburg im 2. Hessischen Husaren⸗Regiment Nr. 14, kommandirt zur Dienstleistung als persönlicher Adjutant Sr. Königlichen Hoheit des Erbgroßherzogs von Sachsen, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs der Niederlande Majestät ihm verliehenen Ritterkreuzes des Großherzoglich

luxemburgischen Ordens der Eichenkrone zu ertheilen.

BHenimnachungg6 Austausch von Postpacketen mit Niederland. Vom 1. April ab findet im Verkehr mit Niederland ein Austausch von Postpacketen ohne Werthangabe bis 3 kg durch Vermittelung der Reichspost und Königlich niederländischen Posten statt. Der einheitliche Portosatz be⸗ trägt 80 ₰. Die Sendungen müssen frankirt und von drei Zoll⸗Inhaltserklärungen begleitet sein. Vorerst nimmt die Provinz Limburg, sowie eine Anzahl von Orten der Provinzen Nordbrabant und Seeland an dem Austausch von Postpacketen noch nicht Theil; die Postanstalten ertheilen hierüber nähere Auskunft. Für Packetsendungen nach den zuletzt bezeichneten niederländischen Gebietstheilen, imgleichen für alle Packet⸗ sendungen nach Niederland, welche den Bedingungen für Post⸗ packete nicht entsprechen, bleiben die bisherigen Vorschriften über die Annahme u. s. w. in Kraft. 82 8 Berlin W., den 22. März 1882.

Der Staatssekretär des Reichs⸗Postamts.

SH Stephan.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Roltzet Hräsihenten von Madai zu Berlin den Wirklicher Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath mit dem Range eines Rathes erster Klasse, den Mitgliedern des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths, Ober⸗Konsistorial⸗Raͤth Dr. Freiherr von der Goltz und Ober⸗Konsistorial⸗Rath Schmidt den Rang der Räthe

dem Kreisgerichts⸗Direktor z. D. Pazschke aus Sprottau bei seiner Versetzung in den Ruhestand den Charakter als Geheimer Justiz⸗Rath zu verleihen; sowie den bisherigen ordentlichen Professor an der Universität zu Gießen Dr. Franz Eduard von Liszt zum ordent⸗ lichen Professor in der juristischen Fakultät der Universität zu Marburg zu ernennen; ferner dem praktischen Arzt Dr. med. Alexander Carl Hahlweg in Görlitz den Charakter als Sanitäts⸗Rath, und den Goldschmieden und Juwelieren Heinrich Oskar eonhardt und Michael Fiegel zu Berlin das Prädikat ls Königliche Hof⸗Juweliere zu verleihen.

8 8

zu Leiningen⸗

Justiz⸗Ministerinm. 8 u““ 8 Dem Notar Jüdell in Celle ist die Verlegung seines Wohnsitzes von Celle nach Hannover gestattet worden.

kommandirende General der Kavallerie

Angekommen: Se. Excellenz der General des VI. Armee⸗Corps, von Tümpling, von Breslau.

2

Die Nummer 8 der Gesetz⸗Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter Nr. 8840 die Bekanntmachung, betreffend den Steuererlaß und das Ergebniß der Klassensteuerveranlagung für das Jahr vom 1. April 1882/83. Vom 21. März 1882. Berlin, den 24. März 1882. Königliches Gesetz⸗Sammlungs⸗Amt.

8” der heutigen Handelsregister⸗Beilage wird Nr. 12 der Zei enregister⸗Bekanntmachungen veröffentlicht.

Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 24. März. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen heute Morgen 9 Uhr den Polizei⸗Präsidenten von Madai und den General à la sauite Prinzen Heinrich XIII. Reuß und nahmen um 11 Uhr weitere militärische Meldungen entgegen.

Von 11 ½ Uhr hörten Se. Majestät die Vorträge des Chefs des Civil⸗Kabinets und nahmen danach die Meldung des kommandirenden Generals des VI. Armee⸗Corps, Generals der Kavallerie von Tümpling entgegen.

Gestern fand für die hier anwesenden Hohen Gäste im Königlichen Palais ein Diner statt.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin nahmen gestern das Diner bei Ihren Majestäten ein.

Se. Kaiserliche Hoheit wohnte Abends der Vorstellung im

2 11 84

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten und das Protokoll der achten Sitzung des Volkswirthschaftsraths be⸗ finden sich in der Ersten bezw. Zweiten Beilage.

In der heutigen (41.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Finanz⸗Minister Bitter nebst mehreren Kommissarien beiwohnte, siand auf der Tages⸗ ordnung die Fortsetzung der zweiten Berachung des Entwurfs des Staatshaushalts⸗Etats für 1882/83, und zwar: allgemeine Finanzverwaltung.

.“

das Benefizium⸗

Erwägung, daß es Pflicht des Hauses sei, die Regierung anzu⸗ halten, wenigstens einen Theil der Versprechungen einzulösen, die sie bei der Einführung der indirekten Steuern auf sich ge⸗ nommen habe.

Der Abg. von Meyer (Arnswalde) sprach sich prinzipiel gegen jeden Erlaß aus. Seine Abstimmung werde daher nicht wie die seiner Freunde nur eine eventuelle sein, Zu einem Steuererlaß sei gegenwärtig kein Geld vorhanden. Auch sollte man warten, bis eine Steuerreform ins Leben ge⸗ treten sei. So lange diese nicht vorhanden, halte er es für gefährlich, dilettantisch an dem bestehenden System zu modeln.

Der E114 Bitter wies nach, daß die Finanz⸗ lage Preu ens eine derartige sei, daß sich ein Steuererlaß wohl rechtfertige. Alles, was man über ein „verschleiertes Defizit“ gesprochen habe, sei durchaus grundlos. Die Regierung glaube, indem sie diesen Antrag einbringe, ein Versprechen, das sie gegeben, einzulösen. Gegen den Antrag Hammerstein habe die Regierung nichts einzuwenden, falls derselbe von dem Hause angenommen werden sollte.

Der Abg. Dr. Windthorst trat Namens seiner Freunde für die Vorlage ein. Er halte die preußische Finanzlage für eine gute, aber die Steuerzahler befänden sich schlecht, namentlich wegen der hohen Zuschläge, die von Seiten der Kommunen zu den Staatssteuern erfolgten. Wenn also die Aussicht auf eine Erleichterung derselben eröffnet würde, so bewillige er diese, selbst wenn sie an sich nur mini⸗ mal sein sollte. Redner lehnte es hierauf ab, dem Beispiel der Vorredner zu folgen und sich auf eine Vermischung dieser Frage mit der neuen Wirthschaftspolitik einzulassen. Auf die Frage näher eingehend, konstatirte Redner, daß er es nicht für zuläffig halte, große Massen der Bevölkerung von jeder Besteuerung zu befreien, weil eine solche Befreiung nothwendig eine ückwirkung auf das Wahlrecht ausüben müsse, und das Gefühl der Verantwortlichkeit innerhalb der betroffenen 8 schwinden mache. Die Gefahr liege nahe, durch eine solche gänzliche Befreiung von Steuern Millionen Wähler ihres Wahlrechts beraubt würden. Das sei aber um so mehr bedenklich, als gerade die Klassen, die be⸗ freit werden sollten, eine große Anzahl konfervativer Elemente enthielten. Gegen einen dauernden Steuererlaß sei er deshalb, weil dadurch jedem verständigen Reformprojekte präjudizirt werde. Daher sei der Antrag Huene als ein glück⸗ licher Gedanke zu begrüßen, den sich auch die Finanzkommissiom angeeignet habe. .

Der Abg. Graf Wintzigerode erklärte sich gegen den Steuererlaß, weil er einen solchen nur auf breitester Basis. billigen könne, und auf Grund einer organischen Reform der direkten Steuern. Eine solche Reform werde aber durch den Antrag der Konservativen gleichfalls nicht angebahnt, und darum müsse er sich auch gegen diesen erklären. Es empfehle sich überhaupt, in diesem Stadium die Basis nicht zu verändern, von der aus man zu einer grundsätzlichen Reform der virekten Steuern kommen könne. 1 Der Abg. Richter gab zunächst seiner Befriedigung dar⸗ über Ausdruck, daß auch vom Abg. Rauchhaupt gestern die Nachtheile der indirekten Steuern für den kleinen Mann anerkannt worden seien. Den Antrag Hammerstein könne ek nicht billigen. In den Klassen, die von den Steuer befreit werden sollten, befänden sich Knechte und Mägde, deren Steuern von der Herrschaft gezahlt würden, das der Antrag Hammerstein bezwecke,