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Achtzehn kleine Darstellungen in Runden.
B. NXIII. p. 420 Nr. 24.
des Domes von Parma. leicht Unica zu sein. tonio Allegri detto il Correggio II. pag. 204 f.)
einer mit außerordentlicher Sicherheit gehandhabten dekorativen Holzschnitttechnik
Linken das Fwse Rad und das
Sch
e“ 4 ZI1“ “ 8 88 land, namentlich aber von dem bedeutendsten eng ices F rkt in Middlesborough, lauten infolge belangreicher Verschiffungen, großen heimischen Bedarfs und von Woche zu Woche abnehmender Vorräthe günstiger und ist daher zu hoffen, daß die Verstimmung im nieder⸗ rheinisch⸗westfälischen Industriebezirk bald wieder einer festen Tendenz Platz macht. In der Walzwerkbranche besteht eine sehr leb⸗ hafte Thätigkeit fort; in Trägern macht sich bereits die begonnene Bausaison, die überall sich bedeutend reger zeigt, als in den ver⸗ flossenen Jahren, durch rege Nachfrage fühlbar und das Frühjahr wird auch ohne Zweifel wieder größeren Bedarf in Stabeisen bringen. In Winkel⸗ und Faconeisen ist eine große Nachfrage Seitens der Schiffswerften und Lokomotivfabriken zu konstatiren, auch ist deren Bedarf an schweren Blechen ein so bedeutender, daß die Blechwalzwerke demsel⸗ ben kaum zu genügen vermögen, besonders da auch die Kesselsschmieden vollauf beschäftigt sind und belangreiche Posten von Grobblechen ver⸗ arbeiten. In Feinblechen hat sich die Nachfrage aber noch nicht wieder gehoben, auch laufen in Walzdraht die Anfragen spärlicher ein. Mit Ausnahme von Feinblechen haben aber bis jetzt die Preise aufrecht er⸗ halten werden können. In Grobblechen sind die Notirungen sehr fest, und ist darin eher ein Aufschlag als eine Preisermäßigung zu erwarten. Stabeisen wird von den Werken unverändert zu 140 ℳ pro 1000 kg notirt und nur einzelne Händler, die noch billige Abschlüsse in Hän⸗ den hatten, haben einige Mark unter diesem Satz verkauft. Winkel⸗ und Bandeisen, wie auch die verschiedenen Faconeisensorten sind ohne Preisveränderung geblieben. Die Kleineisenzeugfabriken sind sämmtlich für längere Zeit stark engagirt, klagen jedoch über niedrige Preise. Ebenso sind die Werke, welche Stahlschienen, Lang⸗ und Querschwellen, Räder, Achsen, Bandagen ꝛc. fabriziren, in lebhafter Thätigkeit und auch in der Lage, ihren vollen Betrieb noch auf Monate hinaus aufrecht erhalten zu können. Die Maschinen⸗ fabriken und Gießereien sowie die Lokomotiv⸗ und Waggon⸗ fabriken sind lebhaft beschäftigt und nur die Brückenbauanstalten sind meist nicht ausreichend mit Aufträgen versehen. — In der Kohlenindustrie ist andauernd ein sehr reger Absatz in Industrie⸗ und Kokeskohle zu verzeichnen, auch bleibt der Versandt nach Hamburg und darüber hinaus sehr rege und gegen das Vorjahr zunehmend. In Koke ist ebenfalls ein reichlicher Absatz zu konstatiren, doch sind die Preise wegen des starken Angebots in Kohlen und Koke gedrückt.
Leipzig, 13. April. (W. T. B.) Die auf der bevorstehenden Ostermesse in den Räumen der Leipziger Börsenhalle stattfindende Garnbörse wird am Freitag, den 21. April, ihren Anfang nehmen.
Wien, 12. April. (W. T. B.) Die Generalversammlung der
österreichischen Bodenkredit⸗Anstalt genehmigte den Ge⸗
schäftsbericht des Verwaltungsraths und nahm die Anträge desselben hinsichtlich der Verwendung des Reingewinnes, wonach eine Super⸗
dividende von 7 Goldgulden, resp. 17 ½ Frcs. per Aktie zur Auszahlung gelangt, en bloc an. Verwaltungsraths wurden wiedergewählt.
Sämmtliche ausscheidenden Mitglieder des
Amsterdam, 12. April. (W. T. B.) Die heute von der
niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltene Kaffee⸗ auktion eröffnete für Nr. 1 zu 30 ¾ Nr. 12 39 ¾ à 40 ¼, Nr. 14 33 ½, Nr. 16 28 ¾ à 29, Nr. 22 29 ¾
à 30, Nr. 24 28 ¼ à 29 ½, Nr. 25 28 ¾ à 29 Cent.
Verkehrs⸗Anstalten.
Southampton, 12. April. (W. T. B.) Der Dampfer
des Norddeutschen Lloyd „Habsburg“ ist hier eingetroffen.
New⸗York, 12. April. (W. T. B.) Die Hamburger
Postdampfer „Cimbria“ und „Albingia“ sind hier ein⸗ getroffen.
emporblickenden Apostels.
Berlin, 13. April 1882.
eEbEhte aus den Königlichen Kunstsammlungen. Aus dem 2. Vierteljahrsheft III. Bandes der Jahrbücher der Königlich preußischen Kunstsammlungen. Berlin, Weidmannsche Buchhandlung. J. Königliche Museen in Berlin. (Fortsetzung.) t E. Kupferstichkabinet. 8 In den Monaten Oktober bis Dezember der Jahres 1881 wur⸗
den folgende Erwerbungen gemacht:
Kupferstiche. Deutsche Schule, XV. Jahrbundert: (Meckenem, Israel van); Unbeschrieben. Meckenem, Israel van: Die Versuchung des hl. Antonius. B. 87.
Gegenseitige Kopie nach M. Schongauer, B 47. v1““
Derselbe: Die hl. Theopista. Aus B. 115.
Derselbe: Eece homo. B. 134. “
Gottlandt, Peter: Das Christkind, als hl. Georg. P. 7.
Kbol, Andreas: Bildniß des Georg Fierer (1654). Unvollendeter
(Nach F. Bol.)
Probedruck.
Schmidt, Georg Friedrich: Der reuige Petrus.
J. 1 70. Abdruck vor der Schrift und vor der Kreuzlage auf der lichten Stelle des Mondes.
Chodowiecki, Daniel: 111 Nummern seines Stecherwerkes in ver⸗
schiedenen Plattenzuständen, zusammen 320 Blätter.
Velde, Adriaan van de: Das Stadtthor. B. 18. Italienischer Meister von 1515: Architekturstück nebst Trophäe.
3 Holzschnitte. ; Italienische Schule, XVI. Jahrhundert: Das überlebensgroße
b Brustbild eines nach links gewandten, in seinen Mantel gehüllten Aoppostels.
1131/850.
Ebenso: Das überlebensgroße Brustbild eines nach rechts gewandt Clairobscur von 2 Platten. 1475/1072. Beides Blätter nach Apostelfiguren von Correggio in der Kuppel Sie scheinen von großer Seltenheit, viel⸗ (Vergl. Pungileoni, Memorie istoriche di An-
Andreani, Andrea: Die Beweinung Christi. Nach Aless. Caso⸗ Clairobscur von drei Platten. Meyer K.⸗L. I. p. 718
Die vorstehend angeführten Blätter sind merkwürdige Beispiele reiten und
Zeichnungen. Dürer, Albrecht: Das Brustbild eines bartlosen älteren Mannes,
in Pelzwerk und eeh un Hut, etwas nach rechts gewandt.
Silberstiftzeichnung auf weiß grundirtem Papier. 192/148. Dieses bis auf die unfertigen Hände höchst vollendete Bildniß
erinnert in vielen Beziehungen an die in der gleichen Technik ausge⸗ führten Blätter des Skizzenbuches der Reise in die Niederlande in den Jahren 1520 und 1521.
Derselbe: Die hl. Katharina, 12 28 vorn gesehen, in der wert.
e chnung. 250/174. ichte Federzeichnung von großer Anmuth in der Gestalt der
Heiligen und der Anordnung des Faltenwurfes.
Lippi, Filippino: Allegorische Darstellung. iche Gestalt mit zwei kleinen Genien. Flüchtig getuschte Federzeichnung. 183/199. rif
Eine sitzende weib⸗
uf der Rückseite desselben Blattes gleichzeitige italienische 24 Aus den Sammlungen Vallardi und Carlo Praver Florentinische Schule, zweite Hälfte des XV. Jahrhunderts: Ent⸗
wurf zu einer sindung Mosis (2). Einer links stehenden Frau wird von einem vor
und einer Frau ein kleines Kind dargebracht.
hr knieenden Mann in Gegenwart mehrerer Männer
Federzeichnung.
à 31 ¼, Nr. 9 34 ¼ à 34 ¼,
Regierung von Victoria zu Geschenken an das r und im Auftrage desselben 1 andere Gegenstände durch Hrn. Ge⸗
das Geschenk neuseeländischer Idole, die in verschiedener
3 zeichnung. 158/123. uf der Rückseite desselben Blattes flüchtig skizzirte Köpfe von Menschen und Thieren nebst dem Rumpf eines Kindes.
Aus den Sammlungen Vallardi und Carlo Prayer.
Santi, Raffaello: Studie zu dem Jesuskind und dem kleinen Johannes d. T. Aus der Madonna dell’ Impannata (in der Galerie Pitti zu Florenz). Der Johannesknabe sitzt rechts und blickt zum Beschauer, während er mit der Linken auf das Jesuskind weist, welches links als an der Mutter emporkletternd gedacht ist.
Gehöhte Metallstiftzeichnung auf violettgrau grundirtem Papier, in den Umrissen des Johannes theilweise von fremder Hand mit der Feder übergangen. In der Form eines unregelmäßigen Achtecks be⸗ schnitten. ca. 211/205.
Aus der Sammlung Connestabile in Perugia.
Diese (Passavant unbekannt gebliebene) Zeichnung bildet die Er⸗ gänzung zu der in der Königlichen Sammlung zu Windsor befind⸗ lichen Studie, welche die Jungfrau und die hl. Anna in sorgfältigerer Ausführung zeigt, den Jesusknaben dagegen und die hinter ihm stehende Frau nur in den Umrissen. (Pass. Raphael, franz. Aus⸗ gabe II. p. 490 Nr. 426.)
Italienische Schule um 1500: Allegorische Darstellung. Ein junges Weib, stehend, berührt mit der Hand die Stirne eines mit eirer Wage in der Hand links sitzenden Jünglings.
Federzeichnung. 169/114.
Aus der Sammlung Carlo Prayer. 2
Italienische Schule um 1500: Allegorische Darstellung. Zwei Männer kauern neben einem mit einer Kette umwundenen Baum⸗ stumpf. Darüber die Inschrift: Tenpus (sic) Nosee
Federzeichnung. 179/170.
Aus den Sammlungen Vallardi und Carlo Prayer.
Italienische Schule um 1500: Eine weibliche Gestalt, stehend, ein wenig nach links gewandt, hält eine Kugel in der Rechten.
Federzeichnung. 194/107.
Aus der Sammlung Carlo Prayer.
Italienische Schule um 1500: Eine antike Gerichtsscene. Auf der Rückseite desselben Blattes die flüchtige Skizze eines nackten sitzenden Jünglings.
Federzeichnung. 172/181.
Aus den Sammlungen Vallardi und Carlo Prayer.
Meloni, Altobello: Studienblatt mit den hll. Christophorus, Jokobus major und Laurentius. Zwischen den beiden ersteren ein Wappenschild mit einem Adler.
Federzeichnung. 121/210. 3
Aus den Sammlungen Vallardi und Carlo Prayer.
Suardi, Bartolommeo, genannt Bramantino: Studienblatt mit drei halb zu Gerippen abgezehrten nackten männlichen Gestalten. Links kauert eine derselben auf allen Vieren, während eine andere auf ihrem Rücken sitzt. Die dritte sitzt rechts auf einer Urne.
1 237/196.
Aus der Sammlung Carlo Prayer.
Moroni, Giov. Battista: Ein Heiliger kniet im Gebet nach rechts gewandt, über der Schulter cinen langen Stab haltend.
Gehöhte und getuschte Kreidezeichnung. 273/187.
Aus der Sammlung Carlo Prayer.
Robusti, Jacopo, gen. Tintoretto: Studie zu den Bildnissen venezianischer Prokuratoren. In ganzer Figur mit darüber geschriebe⸗ nen Namen.
Federzeichnung auf bläulichem Papier. 246/403.
Auf der Rückseite weitere vier Figuren, unten ein nackter Knabe.
Aus den Sammlungen Vallardi und Carlo Prayer.
Im Januar 1882 ward eine Ausstellung der hervorragendsten Er⸗ werbungen des vergangenen Jahres veranstaltet.
111u“ 1“ F. Ethnologische Abtheilung.
— J. Ethnologische Sammlung.
Ein werthvolles Geschenk ging der Abtheilung zu durch Hrn. Kapitän Weber in Junk⸗Ceylon, der durch Hrn. Maler Weber hier⸗ selbst drei Steinfiguren übersenden ließ, auf dem Boden des alten Kambodia gefunden und für die brahminischen Züge auf den Monu⸗ menten des dortigen Buddhismuß Beläge liefernd.
Hr. Joest, von einer längeren Reise zurückgekehrt, ergänzte durch einige Stücke des von derselben Mitgebrachten die Sammlung für Ceram, Formosa, Celebes, und Hr. Dr. Schlesinger schenkte Gegen⸗ stände von den Ainos auf Jesso.
r. Konsul Freudenberg in Colombo hat für das Museum die Geräthe der Zimmetbereitung zusammenstellen lassen, nebst dem zugehörigen Rohmaterial. mHhmh
Aus Japan ist Hrn. Dr. Junker von Langegg das Geschenk einer durchbrochen gearbeiteten Kanne zu verdanken.
Die Ankäufe (für Asien) begriffen Gegenstände von den Nyas⸗ Inseln, eine Sammlung des Hen. Dr. Prochnow, früher Missionar in Kotghur, von dort und einer Reise nach Ladak herrührend, sowie eine größere Auswahl aus den Sammlungen des Hrn. Dr. H. von Schlaginweit, zu den Resultaten der ergebnißreichen Reise gehörig, die von ihm und seinen Brüdern in den Jahren 1854 bis 1859 unternommen wurde, und besonders die auf Tibet, Nepal und Sikkhim bezüglichen Stücke begreifend.
Aus Afrika brachte die Sendung des Hrn. Dr. Rohlfs nach
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vf
Abyssinien dem Museum werthvolle Geschenke, und andere sind Hrn.
Dr. Meyer zu verdanken für Südafrika, darunter eine von den Frauen
des Königs Langalibubele gearbeitete Matte.
Aus Amerika kamen Geschenke mexikanischer Wachsmodelle durch
Hrn. Müller⸗Beeck, Steinspitzen aus Columbien durch Vermittelung⸗ des Hrn. Dr. M. Kuhn und außerdem durch Hrn. Hagenbeck in Ham⸗
burg bei der durch Anwesenheit der Feuerländer gebotenen Gelegen⸗ heit, eine Sammlung von Haus⸗ und Fischereigeräthen derselben. Angekauft wurden Pfeilspitzen und Steingeräthe aus Nordamerika. Aus Australien sind durch Hrn. Dr. Kortüm in Cooktown den früher bereits übergebenen Geschenken weitere hinzugefügt, und ebenso hat Hr. Chester in Thursday⸗Island der umfangreichen Sammlung,
deren sich das Museum durch seine Güte bereits zu erfreuen hatte,
eine nachträgliche hinzugefügt. Die Gelegenheit der 2ö in Melbourne hat die Museum veranlaßt
Zugefügt war eziehung
heimen Regierungs⸗Rath Reuleaux dort angekauft.
besonders schätzbar sind. In einer außerdem durch Ankauf gemachten Erwerbung findet sich ein durch Zufall erhaltenes Prachtstück aus der guten alten Zeit
Polynesiens, die leider längst schon unwiederbringlich verloren ist.
Aus Europa fügten sich als Geschenk Prof. Virchows der Sammlung zwei Fliesen aus der Alhambra (bei Granada) ein, und aus Helgoland wurde ein Brautschmuck des XVII. Jahr
durch Kauf erworben.
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11. Sammlung der Nordischen Alterthümer. olgendes war der Zuwachs in diesem Vierteljahre: us Brandenburg erhielt die Abtheilung den Boden
eines bei Paretz, Kreis Osthavelland, mit deutschen, italienischen und Fragmenten von arabischen Münzen (von ca. 970 v. Chr.) zusammen⸗ gefundenen Gefäßes als Geschenk des Hrn. Direktor Dr. Friedlaender, sowie eine Anzahl prismatischer Feuersteinmesser vom Grimnitz⸗See beie Pichelsdorf. von Hrn. Premier⸗Lieutenant Ecke in Spandau geschenkt.
Aus Pommern von Hrn. Missionsdirektor Dr. Wangemann als Geschenk einen Bronze⸗Armring, im Torfmoor bei Zolde ow, Kreis Cammin, gefunden, der ältesten Metallzeit angehörig.
Aus Posen, als Geschenk des Hrn. Gymnasialdirektor Dr. Schwartz, eine größere Anzahl von Urnen, zum Theil mit Bronze⸗ und Eisenbeigaben, außerdem eine cigenthümlich geformte Gesichte⸗ urne, gefunden bei Wonsowo, Kreis Buk.
Aus Schlesien, als Geschenk der Königlichen Verwaltungg⸗ Kommission des Artillerieschießplatzes zu Glogan, eine größere 22 von Urnen mit Bronzebeigaben, der älteren La-Têne⸗Zeit an. gehörig.
Aus Hannover: Thongefäße, bei Hassel an der Hoya⸗Ey Zweigbahn gefunden, Bengefa der desare Thecarngesainer Hoya.
Aus Oesterreich, als Geschenk des K. K. Bergverwalten Hrn. Pirchl in Mühlbach bei Bischofshofen im Pongau, Herzogthun Salzburg, Schlacken, Klopf⸗ und Unterlagsteine, sowie ein durchbohrtez Holzgeräth von dem prähistorischen Kupferbergwerk auf dem Mitter⸗ erge bei Mühlbach.
A. Bastian.
(Fortsetzung folgt.)
Der Ausschuß der Hygiene⸗Ausstellung hat dem hiesigen Photographen Günther das Recht zur Aufnahme sowohl sämmtlicher Gebäude der Ausstellung als auch der ausgestellten Gegenstände über⸗ tragen. Die Witterung ist dem Unternehmen sehr förderlich gewesen so daß die Eröffnung bestimmt am 15. Mai erwartet werden kann. Vorgestern ist die Anstellung des Personals für die Aut⸗ stellung erfolgt, und zwar für die Zeit vom 15. Mai bis zum 30. Septem⸗ ber. Hunderte von Arbeitern tummeln sich auf dem weiten Terrain; zur rechtzeitigen Fertigstellung des Ganzen wird je nachdem auch Nachts gearbeitet werden müssen. Für das Hauptgebäude wird dies nicht nöthig sein; einige Partien desselben stehen bereits vollendet da. Das Panorama schreitet von Tag zu Tage sichtlich vorwärtz. Wilbergs Gemälde entrollt sich dem Blicke mehr und mehr: der Standpunkt des Beschauers ist in einer Exedra der Thermen des Caracalla gedacht, und der Blick schweift von dort in die Campagna Roms bis zum Albaner⸗ und Sabiner⸗Gebirge hinaus.
Die am 16. August d. J. in Schwerin beginnende deutsch⸗ lutherische Konferenz, deren derzeitiger Präses der Mecklen⸗ burgische Ober⸗Kirchenrath Dr. Kliefoth ist, wird folgende Themata erörtern: 1) Die Stellung der theologischen Fakultäten und ihrer Mitglieder zur Kirche und deren Aufgaben, 2) Das Verhältniß der
gegenwärtigen Gymnasialbildung zum Studium der Theologie, 3) Die
Organisation der gemeinsamen Arbeit der lutherischen Kirche und 4) Die Herstellung eines lutherischen Gebetbuches.
In den Kiesgruben des Hrn. May zu Sablon bei Metz sind, wie die „Gemeinde⸗Ztg. für Els.⸗Lothr.“ mittheilt, in den letzten Monaten wieder interessante Funde aus der römischen Zeit gemacht worden. Nachdem zuerst eine schön gearbeitete Victoria aus Stein und überlebensgroß, leider ohne Kopf und Arme, gefunden
worden war, grub man einen Topf mit etwa 400 römischen Silber⸗2
münzen aus, und im Laufe des Monats März wurde ein merk⸗ würdiger unterirdischer Rundbau aufgedeckt, über dessen ursprüng⸗ liche Bestimmung sich zur Zeit noch nichts Sicheres sagen läßt. Eint
steinere unterwölbte Treppe, welche durch drei starke Pfeiler gestützt
wird, führt in sanftem Bogen in die Tiefe. Die stark ausgetretenen Stufen lassen auf häufige Benützung schließen. Sie war mit einem eisernen Geländer versehen, welches durch leiguß im Steine befestigt war; das Geländer selbst ist aber nicht mehr erhalten, nur da, wo es in den Stufen cingeecsr war, finden sich noch Spuren davon, Die Mauerung des Baues ist sehr schön und sorgfältig mit kleinen Bruchsteinen ausgeführt, welche aus den Oolith⸗Brüchen von Ancy bei Metz stammen dürften. Die Fugen sind roth übermalt. Der Boden des über 5 Meter tiefen Raumes ist mit Steinplatten gedeckt In der Mitte desselben findet sich eine sechseckige, etwa einen Meter im Durchmesser haltende und mit Steinplatten ausgekleidete Vertie⸗ fung, welche bis unter das Niveau des Grundwassers hinabreicht, aber gegen das Eindringen desselben, wie es scheint, durch eine steinerne Bodenplatte, welche mit Lehm verschmiert war, geschützt wurde. Verschiedene Fundstücke, welche beim Ausgraben des ganzen Raumez zu Tage gefördert wurden, bieten in mancherlei Hinsicht Interesse. So eine Anzahl römischer Münzen, welche bis zu Konstantin reichen, dann mehrere Steinplatten mit Inschriften.
Ein Theil derselben bezieht sich auf die bisher nur aus dieser Fundstätte bekannte keltische Lokalgöttin Icovellauna. Eine Inschrift ist dem Merkur gewidmet, welchem eine Mutter Namens Divitiang zum Dank für die Wohlfahrt ihres Sohnes Aurelianus eine Votir⸗ tafel weiht. Außerdem fanden sich eine Menge Säulentrümmer mit hübschen Sockeln und Kapitälen, mehrere Ziegel mit Legionsstempeln, viele Thierknochen von Pferden und Wiederkäuern, Wildschweinen c. Ferner mehrere Bruchstücke von eisernen und bronzenen Geräthen und von kleinen Statuen. Ein Statuettenköpfchen, leider verstümmelt, erinnert durch das vorquellende Haar und den Ansatz zu einer phrry⸗ gischen Mütze an die Mithras⸗Darstellungen.
Die zu den Inschriften und Statuetten benützten Steine, sowie
2
ein Theil der im Baue verwendeten stammen aus entlegenen Gegenden,
aus Carrara, Lerouville, Savonnière u. s. w., so daß dem ganzen Gebäude ein gewisser Lurus nicht abzusprechen ist. Die sämmtlichen bisher gemachten Funde sind in der Woh⸗
„₰
nung des Hrn. May, St. Ludwig Straße in Metz, aufbewahrt.
In der Steno⸗Tachygraphie beginnt Hr. Lehrer Ehren⸗ berg seine letzten diesjährigen öffentlichen, unentgeltlichen Lehrkurse für Herren, Damen und Schüler am Freitag, 14. April, Abende 8 ¼ Uhr, Rosenthalerstraße 38, und am Dienstag, 18. April, Abende 8 ¼ Uhr, im Königesst. Kasino, Alexander⸗ und Holzmarktstraßen⸗Ecke. Lehrmittel und Unkosten betragen zusammen 3. ℳ Anmeldungen in der ersten und zweiten Unterrichtsstunde in dem betreffenden Lokal.
Für den Zoologischen Garten sind vom Vorstande und der Direktion zahlreiche Neueinrichtungen und Verbesserungen in Aussicht enommen. Noch im Laufe dieses Jahres soll ein neues imposantes ffenhaus im Bau begonnen werden, dessen Pläne von einer der ersten Architektenfirmen der Stadt entworfen sind. Für den neuer⸗ dings geschaffenen Eingang gegenüber der Stadtbahn — der, nebenbei bemerkt, am Dienstag zum ersten Mal dem Garten mehr Besucher zuführte als der Haupteingang — ist ein großartiger Portalbau pro⸗ jektirt, dessen Ausführung schon in diesen Tagen in Angriff genommen und in 2 Monaten beendet werden soll. Der Neubau bietet für 6 Billct⸗ kassen . Das imposante Hauptportal wird von je zwei Neben⸗ eingängen flankirt werden. Entworfen ist das Projekt vom Baumeister Schäfer, der auch mit der Ausführung betraut ist. Auf der Terrasse und in den Promenadenwegen soll ferner eine Anzahl Bray sscher Brenner, wie sie sich auf dem Pariser Platz bewährt haben, Aufstellung finden, um eine bessere Beleuchtung zu erzie⸗ len. Auf der ersten Terasse, direkt vor dem Restaurant, ist aus Steinmosaik, überraschend getreu in der Zeichnung, ein Reicht⸗ adler aufgestellt, der von seinem Verfertiger, dem benesses Hrn. Schlink, dem Garten zum Geschenk gemacht worden ist. In Uebrigen sind die Räume des Restaurants vielfach verschönert worden. Auch für eine Neubefestigung der Hauptwege hat man Sorge getragen. — Der Thierbestand des Gartens ist durch eine schöne Kollektion von Papageien bereichert worden, die im Vogelhause 24 untergebracht sind.
Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),
außerdem ein Verzeichniß der in der 33. Verloosung e⸗ zogenen Prioritäts⸗Aktien Ser. I. und 1I. der Niederschlesisch Märlischen Eisenbahn.
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Erste Beilage
111“
—
s⸗Anzeiger und Käniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 13. April
1882.
Ureußischen Staata-Anzeigerg: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
N
Fn für den Deutschen Reichs⸗ und Köntgl.
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗
register nimmt an: die Königliche Exvpedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
8 u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
Interate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Danbe & Co., E. Schlotte Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
2.
Annoncen⸗Bureaux.
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien-Nachrichten. beilage. NR
8
Steckbriefe nnd Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Arbeiter, auch Kutscher, Fritz Kuhnert, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen schweren Diebstahls in den Akten U. R. I. 399. 82. ver⸗ hängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt⸗Moabit 11/12 abzuliefern. Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 8. April 1882. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I. Johl. Beschrei⸗ bung: Alter 27 Jahre, geb. 20. 4. 54 zu Tillo⸗ witz, Größe 1,60 m, Statur klein und schwächlich, Haare rothblond, Stirn frei, Bart kurzer starker rother Vollbart, Augenbrauen rothblond, Augen blau oder grau, Nase normal, Mund normal, Zähne vorn schwarz, Kinn bewachsen, Gesicht läng⸗ lich, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Be⸗ sondere Kennzeichen: Leberflecke am Körper.
[16784] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Hein⸗ rich Karl Kienast, in Sonnenburg geboren, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen schweren Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin NW., Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern. Ber⸗ lin, den 3. April 1882. Königliche Staatsanwalt⸗ schaft beim Landgericht II. Beschreibung: Alter 26 Jahre, Größe 1,66 m, Statur kräftig, Haare braun, Stirn hoch, breit, Bart Schnurrbart, blond, sonst rasirt, Augenbrauen braun, Augen braun, Nase spitz, gerade, Mund gewöhnlich, Zähne voll⸗ ständig, Kinn schmal, Gesicht voll, dick, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Kleidung: blaugestreiftes Hemd, Zugstiefel, schwarze Hose und Weste, grauer Ueberrock und ein graubuntes Halstuch. Besondere Kennzeichen: Auf der inneren Seite des linken Vorderarmes 1880 K. K. Herz und ein Blumen⸗ strauß tätowirt, Mitte Kreuzbein eine Narbe, dar⸗ unter ein bohnengroßer Leberfleck.
[16783] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Friedrich August Röhr, zu Lützow, Kreis Westhavelland ge⸗ boren, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen schweren Diebstahls verhängt. Es wird er⸗ sucht, denselben zu verhaften und in das Unter⸗ suchungsgefängniß zu Berlin NW., Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin, den 3. April 1882. König⸗ liche Staatsanwaltschaft beim Landgericht II. Be⸗ schreibung. Alter 25 Jahre, Größe 1,68 m, Statur kräftig, Haare braun, Stirn niedrig, breit Bart fehlt, Augenbrauen braun, Augen braun, halb bedeckt, Nase kurz, breit, Mund groß, Zähne voll⸗ ständig, Kinn breit, Gesicht voll, Gesichtsfarbe ge⸗ sund, Sprache deutsch. Kleidung: grauwollenes Hemd, Zugstiefel, graue Hosen, blaue Weste, brauner Ueberrock, graugestreiftes Halstuch. Besondere Kennzeichen: Zwischen den Schulterblättern ein üsengroßer. am Halse links ein linsengroßer Leber⸗ 8. dem linken Mundwinkel eine bohnengroße arbe.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Bäcker⸗ gesellen Wilhelm Schünemann aus Bodenburg unterm 22. März cr. erlassene Steckbrief wird als erledigt zurückgenommen. Bockenem, den 9. April 1882. Königliches Amtsgericht. Pfingsthorn.
[16786 Bekanntmachung.
Der Geisteskranke Koch Gustav Strelow aus Rügenwalde hat sich am 10. April cr. von hier aus heimlich entfernt.
Es wird ergebenst ersucht, denselben im Betre⸗ tungsfalle anzuhalten und hierber zurückzuführen oder sofort hierher Nachricht geben zu wollen.
Signalement:
Name: Gustav Strelow, Geburtsort: Rügen⸗ walde, Kr. Schlawe, Religion: evangelisch, Alter: 31 Jahre, Größe: 1,75 m, Haare: blond, Stirn: schmal und hoch, Nase: gewöhnlich, Mund: gewöhn⸗ ich, Gesichtsbildung: oval, Gesichtsfarbe: blaß, Gestalt: schlank, Sprache: deutsch und gebildet, besondere Kennzeichen: keine.
An Bekleidung hat derselbe mitgenommen:
Grünen Hut. stahlblauen Winterüberzieher, schwar⸗ zen Tuchrock, graue Stoffäese grauwollenes Unter⸗ hemde, 1 Paar Stiefel, 1 Shlips, 1 Paar Stulpen,
Kragen, 1 Nachthemde, gez. P. 8., 1 Unterhose,
Paar grauwollene Strümpfe, 1 Paar Hosenträger, gez. J. A. U. 1
Ueckermünde, den 11. April 1882.
Direktion der Provinzial⸗Irren⸗Anstalt.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
81eee Oeffentliche Zustellung.
Die Wittwe des Königlichen 23 a. D. von Bethmann⸗Hollweg, Auguste Wilhe mine, ge⸗ borene Gebser zu Berlin, vertreten durch den Ritter⸗ gutsbesitzer Fheodor von Bethmann⸗Hollweg, zu Runowo (Reg.⸗Bez. Bromberg), vertreten durch den Rechtsanwalt Elze zu Halle a./S., klagt gegen Ru⸗ dolph von Hoevell, welcher sich zuletzt in Amerika in Friedrichsburg — Teras unter dem Namen Stern aufhielt, seit etwa 1873 aber in unbekannter Ab⸗ wesenheit ebt, und dessen Ehefrau Elisabeth Clara Nicolajewna, geb. von Hoevell, welche in Amerika in Boerne Kendal Co. (Texas) unter dem Namen Elisabeth Stern wohnt,
wegen Cession einer Forderung und Einwilligung 5 1 Eintragung der Abtretung im Grund⸗ uche, mit dem Antrage, die Beklagten als Miterben des am 4. September 1873 zu Naumburg a./S. ver⸗ storbenen Rittergutsbesitzers Friedrich Wilhelm Hoevell kostenpflichtig zu verurtheilen,
1) die beiden im Grundbuche des im Dramburger Kreise belegenen Ritterguts Alt⸗Stüdnitz, in Abtheilung III. unter Nr. 21 und 28 eingetra⸗ genen Kapitalien von 1000 Thlr. bezw. 500 Thlr. mit den Zinsen seit dem Tage der Cession an die legitimirten Erben des Staatsministers a. D. von Bethmann⸗Hollweg für den Nominalbetrag abzutreten;
2) darin zu willigen, daß diese Abtretung im Grundbuche vermerkt werde,
und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die III. Civilkammer des Fer g ches Landgerichts zu Halle a./S., Zimmer Nr.
auf den 4. Oktober 1882, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird
dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Halle a./S., den 30. März 1882.
Wagner, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
1167601 Nothwendiger Verkauf.
Die dem Gärtner Johann August Raeder zu Jenkendorf gehörige Gärtnerstelle 13 Jenkendorf soll im Wege der Zwangsversteigerung
am 28. Juni 1882, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht in unserm Ge⸗ richtslokal, Terminszimmer, verkauft und das Urtheil über Ertheilung des Zuschlages am 29. Juni 1882, Vormittags 9 Uhr, ebendaselbst verkündet werden.
Der seinem Aufenthalt nach unbekannte jüngste Christian Allertsche Sohn, für den auf dem Grund⸗ buchblatt 13 Jenkendorf in der II. Abtheilung ein Wiederkaufsrecht eingetragen steht, wird hierdurch zu diesem Termine öffentlich geladen.
Priebus, den 3. April 1882.
Königliches Amtsgerich
[15381] 8 f 28
Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Essen Nr. 38 724 über 301 ℳ 40 ₰, ausgefertigt für Fabrikarbeiter Johann Kracht zu Oberhausen, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Eigenthümers zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.
Der Inhaber des Buches wird aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf
den 14. Oktober 1882, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 52, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumel⸗ den und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Buches erfolgen wird.
Essen, den 29. März 1882.
Königliches Amtsgericht. ¹
[16650] Aufgebot. 1ö1“
Von dem Kaufmann Karl Blasendorf zu Berlin, Kleine Frankfurter Straße 14, ist das Aufgebot eines von ihm am 7. November 1881 ausgestellten, von dem Herrn Julius Kalies zu Letschin angenom⸗ menen, am 15. Dezember 1881 zahlbaren, angeblich verloren gegangenen Wechsels über 132,45 ℳ bei uns in Antrag gebracht.
Der unbekannte Inhaber des Wechsels wird auf⸗ gefordert, spätestens seine Rechte
in dem auf den 20. Oktober 1882, Vormittags 11 Uhr,
bierselbst anberaumten Termin bei uns anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung des Wechsels erfolgen wird.
Seelow, 23. März 1882.
Käinigliches Amtsgericht.
[16502) Aufgebot. 18
Der Tagelöhner Anton Theodor Krytkowski von hier hat das Aufgebot des auf seinen Namen lau⸗ tenden, unter Nr. 859 des Contos aufgeführten Sparkassenbuchs über 30 ℳ nebst Zinsen, welches bei der hiesigen Kreissparkasse am 23. Februar 1880 als verloren gezangen angemeldet wurde, beantragt. Der unbekannte Inhaber dieses Sparkassenbuchs wird hiermit aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. Mai 1882, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte im Zimmer Nr. 5 an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumel⸗ den und das qu. Sparkassenbuch vorzulegen, widri⸗ genfalls die Kraftloserklärung des Sparkassenbuchs erfolgen wird. Inowrazlaw, den 12. Oktober 1881. Königliches Amtsgericht. 8 8
[16502] Aufgebot. 8 Auf den Antrag des Frzehen Edmund Luyt⸗ gaerens in Brüssel auf Kraftloserklärung einet wischen ihm und dem Bäcker August Sonneborn auf Nordstrand errichteten Hauskaufcontracts vom 25. August 1863, aus welchem die Kaufsumme auf dem Folium des Antragstellers im Schuld⸗ und Pfandprotokoll protokollirt ist, wird der Inhaber dieser Urkunde hiermit aufgefordert, spätestens in dem hiermit auf Dienstag, den 20. Juni 1882, Vorm. 10 Uhr, anberaumten Aufgeboistermine seine Rechte bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigenfalls die
Urkunde auf Antrag für kraftlos erklärt und der aus derselben protokollirte Posten delirt werden wird. Nordstrand, 29. März 1882. Königliches Amtsgericht. sHansen 8
11up“ Aufgebot.
Das auf den Namen der Minna Becker zu Hns a. S. — Geiststraße 45 — lautende Sparkassen⸗ uch der städtischen Sparkasse zu Halle a. S., Nr. 17 303 über 66 ℳ 91 ₰, ist angeblich verloren ge⸗ gangen.
Auf Antrag der Minna Becker, jetzt verehelichte e und Ehemann hier, wird hierdurch der nhaber des gedachten Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens in dem Aufgebotstermine den 20. September 1882, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 31, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.
Halle a. S., den 6. Februar 1882.
Königliches Amtsgericht, Abtheilung VII.
[6861]2 Aufgebot. 8 Fräulein Rosine Löser hier hat Namens des Fräu⸗ leins Clara Klostermann das Aufgebot des Spar⸗
8 kassenbuchs Nr. 27 515 der städtischen Sparkasse von
Münster, lautend auf den Namen von Frl. Clara
Klostermann über den Betrag von 357,91 ℳ be⸗
antragt. Der Inhaber des Sparkassenbuchs wird aufgefor⸗ dert, dasselbe spätestens in dem vom hiesigen Amt gerichte auf 8 den 15. Mai 1882, Morgens 11 uh Zimmer 39, anberaumten Aufgebotstermine vorzu⸗ legen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt wird Münster, den 29. Januar 1882. 88 Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
[16227]
Auf zulässigen Antrag des Büdners Wegener zu Zarnekow und Kutschers Glawe zu Lehnenhof, als Vormünder der minderjährigen Tagelöhnersöhne Wilhelm und Fritz Mahrdt zu Zarnekow, für welche zu Grund⸗ und Hypothekenbuch der Büdnerei Nr. 1
zu Zarnekow Fol. 1 eine Forderung von 1200 ℳ jeingetragen steht, G(Großherzoglichen Amt Dargun unterm 11. Juli 1877 ausgestellten Hypothekenscheins über diese Forderung
werden die Inhaber des vom
von eintausend zweihundert Mark sowie Alle, welche der Mortifikation dieses angeblich verbrannten Hypo⸗ thekenscheins widersprechen zu können vermeinen, auf⸗ gefordert, diese ihre Rechte und Ansprüche spätestens in dem vorm unterzeichneten Gericht auf 8 Freitag, den 3. November 1882,
b Vormittags 10 Uhr, “ angesetzten Aufgebotstermin unter Vorlegung des Hypothekenscheins anzumelden unter dem Rechts⸗ nachtheil, daß sie mit ihren Rechten und Ansprüchen ausgeschlossen und der Hypothekenschein über die Fol. 1 des Grund⸗ und Hypothekenbuchs der Büd⸗ nerei Nr. 1 zu Zarnekow eingetragene Forderung von 1200 ℳ für kraftlos erklärt werden wird.
Dargun, den 4. April 1882.
Großherzogliches Amtsgericht.
Chrestin. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber: L. Jürges. 1
[16767] “ Der Königl. Rath Gustav Gulden, Rechtsanwalt am Königl. Oberlandesgericht dahier und Vor⸗ sitzender des Vorstands der Anwaltskammer ist am 7. dieses Monats gestorben und erfolgte die Löschung seiner Eintragung in der Rechtsanwalts⸗Liste. Zweibrücken, den 10. April 1882. Der Präsident des K. Oberlandesgerichts. v. Kieffer. [16642] In der Reallasten⸗Ablösungssache von Neuengronau werden die nachgenannten, mit unbekanntem Auf⸗ enthaltsorte abwesenden Personen: 1) Catharine Zinkhan, Konrad's Tochter, 2) Anna Margarethe Röder, Peter’s Tochter,
3) Konrad Benzinger für seine Ehefrau Marga⸗ rethe, geb. Röder,
4) Johann Adam Röder —
5) Barbara Röder Eva Röder’s Kinder, sämmtlich gebürtig aus Neuengronau, Kreises Schlüchtern, Regierungsbezirks Cassel,
auf den 5. Juni d. J., Vormittags 9 Uhr, in das Bureau der Königlichen Spezialkommission
zu Hanau, Bebraerbahnhofstraße Nr. 3, zur nach⸗
träglichen Vollziehung des abschriftlich beim Bürger⸗ meister Ziegler zu Neuengronau niedergelegten Re⸗ zesses unter Hinweisung auf die gesetzlichen Folgen der Versäumniß und mit dem Bemerken vorgeladen, daß die Kosten verursachter Weiterungen und pro⸗ zessualischer Streitigkeiten in Maßga vom 24. Juni 1875 erhoben werden. Cassel, den 4. April 1882. Königliche Generalkommission. Bohnstedt. G — [166522 Bekanntmachung. Der am 2. Juni 1834 zu Hinzendorf, Kreis , geborene Johann Anton August Fengler, Sahe des am 1. Oktober 1869 daselbst verstorbenen Erbschmieds Anton Fengler und seiner ebenfalls verstorhbenen Ehefrau Anna Rosina, geborenen Strauchmann, ist im Jahre 1859 von Hinzendorf,
des Gesetzes 4 2.
seinem letzten bekannten Wohnsitz, nach Rußland ge⸗ zogen und hat seit dem Jahre 1862 keine Nachricht von seinem Leben und Aufenthaltsorte hierher ge⸗ langen lassen.
Auf Antrag der verpflichteten Vormünder des Ab⸗ wesenden, nämlich des Vormundes, Viertelbauers Herrmann Zöcke zu Hinzendorf und des Gegenvor⸗ mundes Halbbauers Joseph Thiel daselbst, wird der vorgenannte Johann Anton August Fengler, dessen und Erbnehmer aufgefordert, sich spätestens in dem am 29. Jannar 1883, Vormittags 11 Uhr, auf dem hiesigen Königlichen Amtsgericht anstehenden Termin zu melden, widrigenfalls Provokat für todt erklärt werden und sein Nachlaß seinen Erben, eventuell dem Fiskns ausgeantwortet werden wird.
Fraustadt, den 30. März 1882. h
Königliches Amtsgericht. [16677]
Nachdem in dem Zwangsversteigerungsverfahren des Kaufmannes Salomon Birnbaum in Roten burg ag./F., Klägers, gegen den Maurer Paulus Dietrich und dessen Ehefrau, Martha Elisabeth geborene Weißenborn, von Diemerode, jetzt unbe⸗ kannt wo? abwesend, Beklagte, wegen Forderung, im heutigen Termin ein das Taxatum übersteigendes Gebot auf die subhastirten Immobilien abgegeben worden ist, so werden dieselben auf Antrag des be⸗ treibenden Theils, und zwar:
a qam 1) Kartenbl. 13 Nr. 24 a., Wohnhaus mit Stall und Hofraumm 1 09 2) Kartenbl. 10 Nr. 33, Acker auf dem 18 49
Pfafett 11111Xu“*“ 8 Kartenbl. 10 Nr. 55 Acker daselbst . 7 38 4 * 10 „ 56 ½, Weide daselbst 5 5) oJD1““ unter folgenden Bedingungen: 8
1) für katastrirte Lage, Größe und Beschaffenheit der Grundstücke wird Gewähr nicht geleistet. Es entscheidet der zeitige Besitzstand; 8
2) Käufer trägt die Kosten des Zugschlagsbescheides, sowie die der Eintragung ins Grundbuch;
3) die Zahlung des Kaufgeldes hat auf gerichtliche Anweisung bei Meidung anderweiten Verkaufs auf Kosten des Adjudicators zu erfolgen; “
4) die Ueberlieferung erfolgt alsbald nach Erthei lung des Zuschlags; von diesem Tage ab hat Käufer Abgaben und Lasten zu übernehmen;
5) etwaige Ablösungslasten, oder die an deren Stelle getretenen Darlehen übernimmt Käufe ohne Anrechnung auf den Kaufpreis;
6) soweit die zu verkaufenden Grundstücke unter fremden Namen im Flurbuch bezw. General⸗ Währschafts⸗ und Hypotheken⸗ Protokoll und Grundbuch stehen, hat Käufer die dieserhalb nothwendige Berichtigung auf seine Kosten be⸗ wirken zu lassen;
dem Kaufmann Salomon Birnbaum zu Rotenburg fin das Höchstgebot von 650 ℳ hierdurch zuge⸗ agen.
Sontra, den 15. März 1882.
Königliches Amtsgericht.
gez. Koch Wird veröffentlicht: Lich, Gerichtsschreiber K. A.
[16670] Bekanntmachung. “ Durch Urtheil des unterzeichneten Amtsgerich vom heutigen Tage sind nachfolgende, von der Lebens⸗, Pensions⸗ und Leibrenten⸗Versicherungsgesell⸗ schaft Iduna zu Halle a. S. ausgestellten Ver⸗
sicherungs⸗ resp. Depositalscheine:
1) der Depositalschein Nr. 6964, d. d. Halle a. S. den 13. Dezember 1877, über Hinterlegung des von der gedachten Gesellschaft des Kafetier Martin August Ernst Nicolai in Cottbus über eine v .v e von 3000 ℳ ausgestellten und für ein dem ꝛc. Ni⸗ colai gewährtes Darlehn von 230 ℳ verpfändee. ten esichenmgescheines Tab. I. Nr. 73328, d. d. Halle a. S. den 13. April 1866; der Depositalschein Nr. 5786, d. d. Halle a. S., den 11. Dezember 1876, über Hinterlegung der von der gedachten Gesellschaft auf das Leben des Getreidehändlers Johann Gottfried Ernst Heinze in Ottendorf über eine Versicherungssumme von
15000 ℳ ausgestellten und für ein dem ꝛc. Heinze von der Gesellschaft gewährtes Dar⸗ lehn von 2900 ℳ gepfändeten Versicherungs⸗ - Tab. I. Nr. 92533 vom 14. September
6 8 der Versicerunges bein Tab. VI. Nr. 6115,
d. d. Halle a. S., den 20. April 1858 über die der Anna Friederike Wilhelmine Stoertzer, jetzt verehelichte 5 zu Merseburg im voll⸗ endeten 24. Lebensjahre zu zahlende Versiche⸗
rungssumme von 125 Thlr.; 2
4) die über die auf das Leben des Bahnwärter
Johann Gottlob Carl Mann zu Bruch ge⸗
nommenen Versicherungen ausgestellten Scheine:
Versicherungsschein (Sterbekassenbuch) Nr. 49398 allgemeine Sterbekasse Tabelle A. d. d. Halle a. S., den 3. Januar 1863 über 50 Thlr. Versicherungssumme,
b. die Lebensversicherungspolice Nr. 111106
EFZab. I. A., d. d. Halle a. S., den 18. Fe⸗
bruar 1873 über eine Versicherungssumme 1 von 300 Thlr.;
für kraftlos erklärt.
Halle a. E., den 5. April 18825.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII.
auf das Leben