ihrer Wirthschaft Feld⸗ oder Weinbau in solcher Ausdehnung
treiben, daß sie hierfür mindestens eines ständigen männlichen Hülfsarbeiters bedürfen, endlich in der Beseitigung der Ein⸗ schränkungen bezw. Erschwerungen, betreffend die Weinlager⸗ keller, welche der Regierungsentwurf enthielt. Bei der Be⸗ rathung des von dem Abg. Pflüger erstatteten Kommissions⸗ berichts wurde auch die Frage des „Kunstweins“, der Wein⸗ fabrikation und Weinfälschung in die Erörterung gezogen. Die Anschauung, daß auf dem Wege der Besteuerung hier keine Abhülfe geschaffen werden könne, wurde von allen Seiten ausgesprochen. Es wurde dabei auch der Umstand berührt, daß die, wenn auch in guter Absicht unternommenen Versuche, auf landwirthschaftlichen Versammlungen Beleh⸗ rungen über „Weinverbesserung“ zu ertheilen, leider sehr schlimme Folgen gehabt hätten, und daß der „verbesserte Haustrank“ bedauerlicherweise für schweres Geld der recht schlechte Haustrank anderer Leute geworden sei. Eine An⸗ regung, die Besteuerung des Weines nach dem Werthe, statt nach der Menge, vorzunehmen, stieß auf entschiedenen Wider⸗ spruch Seitens der Sachverständigen.
Sachsen⸗Coburg Gotha. Coburg 18. April. (Hann. Cour.) Mit einer erhebenden, seltenen eierlichkeit wurde heute der gemeinschaftliche Landtag eröffnet. Präsident Berlet hatte ein Vierteljahrhundert als Präsident des Ver⸗ einigten Landtages vollendet. Das gesammte Staats⸗Ministe⸗ rium und sämmtliche Abgeordnete hatten sich in feierlicher Weise in dem schön geschmückten Sitzungssaale versammelt. Vize⸗Präsident Muther eröffnete die Feierlichkeit mit einer erhebenden, die Verdienste des Jubilars ehrenden Ansprache, die den Glückwünschen des Landtags Ausdruck gab. Danach wurde dem Jubilar Namens der Abgeordneten ein prachtvoller silberner Tafelaufsatz und ein Lorbeerkranz überreicht. Staats⸗ Minister von Seebach entbot die Glückwünsche des Herzogs und der Staatsregierung, betonend, daß ein 25 jähriges Landtags⸗Präsidenten⸗Jubiläum wohl einzig in Deutschland dastehe. Der Minister schloß mit der Ueberreichung des Sterns zum Comthur des Ernestinischen Haus⸗Ordens. Prä⸗ sident Berlet dankte tiefbewegt und eröffnete die Sitzung, in welcher die Regierungsvorlagen, darunter der Etat, entgegen⸗ genommen wurden.
Oesterreich⸗Ungarn. Agram, 20. April. (W. T. B.) Der Landtag hat bezüglich der Wahl der Regnikolardepu⸗ ation den Antrag des Comités abgelehnt und mit großer Majorität einen Antrag des Abg. Spevec angenommen, der ie Zugehörigkeit Fiume's zu Kroatien betont.
Großbritannien und Irland. London, 19. April. (Allg. Corr.) Das Programm für die Vermählung des Prinzen Leopold, Herzogs von Albany, mit der Prinzessin Helene von Waldeck, am 27. April, ist nun⸗ mehr ausgegeben worden. Die Hochzeit findet in Windsor⸗ castle in der St. Georgs⸗Kapelle statt. Vom Schlosse nach der Kapelle begeben sich die Königliche Familie und ihre Gäste in vier Aufzügen. Unter den Gästen wird der König der Niederlande sein. — (W. T. B.) Der wegen Mordversuchs gegen die igi te Maclean ist gestern von den Geschwo⸗ enen in Reading für nichtschuldig erklärt und als unzu⸗ echnungsfähig dem Irrenhause überwiesen worden.
1 — 20. April. Die „Times“ bespricht die Ernennung des Herrn von Giers zum Minister des Auswär⸗ tigen und spricht die Ueberzeugung aus, daß diese Ernen⸗ nung den Wunsch und die Absicht des Kaisers beweise, den Frieden aufrecht zu erhalten. Sollte eine Begegnung zwischen den Kaisern von Rußland und Oesterreich stattfinden, so werde dieselbe zeigen, nicht daß Oesterreich gesonnen sei, mit Deutschland zu brechen, sondern daß Rußland wenigstens momentan nicht geneigt sei, als Champion der slavischen In⸗ surgenten aufzutreten. Durch die Ernennung eines friedferti⸗ gen Ministers des Aeußeren habe Rußland eine so gute Bürg⸗ schaft für seine friedlichen Gesinnungen gegeben, wie gehofft werden konnte.
In der heutigen Unterhaussitzung erklärte der Unter⸗Staatssekretär Dilke auf eine Anfrage des Deputirten Worms: die englische Regierung habe der türki⸗ schen und der egyptischen Regierung den Ab⸗ schluß einer Konvention anempfohlen, um die Rechte Italiens bezüglich des Gebietes an der Assab⸗Bay näher zu desiniren und zu begrenzen. Die Regierung sei der Ansicht, daß der Abschluß einer Konvention im reras⸗ Egyptens liege, damit alle ohne eine solche
onvention möglichen Komplikationen verhindert würden. Gleichzeitig würde durch dieselbe die Anerkennung der Souveränetät des Sultans von Seiten Italiens und die An⸗ Seeeg der Autorität des Khedive über die Westküste des Rothen Meeres herbeigeführt werden. In der Konvention sei stipulirt gewesen, daß die Niederlassung Italiens an der Assab⸗Bay einen rein kommerziellen Charakter tragen solle, auch sei darin der Sklavenhandel und der Handel mit Waffen ver⸗ boten gewesen. Egypten habe die Konvention abgelehnt, die Ver⸗ handlungen würden indeß noch fortgesetzt. — Bei einer hierauf folgenden, von den Anhängern Parnells angeregten Debatte brauchte der Deputirte Redmond in Bezug auf den Ober⸗ Sekretär für Irland, Forster, die Worte: „Wenn Forster ein ehrlicher Politiker und ein ehrlicher Mann wäre!“ Der Sprecher forderte Redmond zur Zurücknahme dieser Worte auf. Redmond nahm seine Aeußerung hierauf zurück, sprach aber zugleich sein Bedauern darüber aus, daß die Geschäftsordnung verbiete, die Wahrheit zu sagen. Das Haus beschloß mit 207 gegen 12 Stimmen, Redmond für den Rest der Sitzung zu suspen⸗ diren. — Lennox wies v1*19 daß angesichts der bedeutenden Vermehrung der Flotte des Auslandes der englische Handel gefährdet erscheine; das Haus möge daher erklären, daß eine Verstärkung der englischen Flotte erwünscht sei. Im Laufe der Debatte betonte der Sekretär der Admiralität, revelyan: der Vergleich der englischen Flotte mit der fran⸗ ösischen biete ein zufriedenstellendes Resultat. Frankreich be⸗ be 11 aktive und 29 Reserve⸗Panzerschiffe, England 26 aktive und 23 Reserve⸗Panzerschiffe. Extrakredite zum Bau von Schiffen seien nicht erforderlich, wenn Frankreich nach Voll⸗ endung seines jetzigen Programms keine weitere Vermehrung der Flotte vornehme. Der Antrag Lennox wurde ohne Ab⸗ stimmung abgelehnt. Reuterschen Bureau wird aus Kalkutta, vom 20. d., gemeldet: Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Mandalay haben die politischen Morde wieder be⸗
11“
hat eine Botschaft an den Kong 000 000 Doll. für Wiederherstel⸗ pideiche verlangt werden. führung eines Deichsystems thungen, welches etwa 20—
Der Präsident Arthur ndten in Wien, Wil— g und Nicola
gonnen; der König ließ seine beide Schwestern, die Unter⸗ königin, den Schatzkanzler und 50 ihrer Verwandten tödten.
Paris, 19. April.
Der Präsident gerichtet, in welcher 2 lung der Mississip empfiehlt der Präsident die Aus zur Verhütung künftiger Ueberflu 30 000 000 Doll. kosten wird.
— 20. April. hat Alphonso Taft zum Gesa liam Dayton
gendes: „Die Stimmung war eine als zu irgend einer Zeit innerha Werthrückgang von Ku ständig ins Schwanken Sinken der Preise
sehr gedrückte. Das Geschäft war stiller zalb der letzten zwölf Monate. pfer, Zinn und Zink hat das „gebracht, und die Käufer, 1 zu fürchten scheinen Bedingungen, welche für die Verkäufe Die „Nordd. Allg. Ztg.“ Das Eingeständniß, daß der npreise nicht zu heben vermo freihändlerischen „Pall Mall Ga
Frankreich. „Temps“ schreibt: Die Eröffnung des schen Handel durch eine dem Senegal verbindet, ist eine der
(Fr. Corr.)
Sudanlandes für den französi⸗ welche den oberen Niger mit größten Unternehmungen unserer Projekt setzt aber die vorgängige Befestigung der fran⸗ schaft in der Gegend voraus, welche sich von dem oberen Senegal bis zu dem oberen Laufe des Niger erstreckt. Behuf haben wir den vor südöstlich von Bafulabe südöstlich von Saint⸗Louis am Senegal. gend, welche diesen Posten vom Niger trennt und projektirten Eisenbahn durchschnitten werden soll, kreichs nur dem Namen nach bekannt und, wie über uns im Sudan „schlimme Gerüchte“ ver⸗ welche soeben der Oberst⸗ is über den Niger hinweg aus⸗ streuen und dem Namen gend, die wir später besetzen sollen, Oberst⸗Lieutenant Desbordes nach dem hatte unter seinen Befehlen eine Com eine Abtheilung Artillerie, ein etliche Mann französischer Inf⸗ reichte er den Niger, überschritt ihn und jenseits dieses Flusses und etwa drei Kita. Die Stadt Keniera war seit geborenen Häu
Geschäft voll⸗ welche ein weiteres „machten bei ihren Bestellungen r unannehmbar waren“. bemerkt hierzu:
englische Freihandel die englischen cht hat, nimmt sich in der superlativ zette“ recht eigenthümlich aus.
Eisenbahn, (W. T. B.) zösischen Herr be. zum Gesandten im Haa g „Zu diesem Fish zum Gesandten in Brüssel ernannt geschobenen Posten von Kita errichtet,
etwa neun geographische
hinaus, in der Ge die später von de ist die Stärke Fran es heißt, hat man Eine sehr gewagte Expe Lieutenant Desbordes von Kita aus b geführt hat, wird diese Gerüchte zer reichs in der Ge⸗
Justiz⸗Ministerial⸗Blatt Verfügung vom 4. April 1882, Bestand der Rechtsanwälte. — 1882, betreffend die in Privatk andere Behörden zu machenden gung vom 8. April 1882, betre der Forstamtsanwälte. Innern und der Justiz vom der Schiedsmannsordnung.
Central⸗Blatt der Abgaben⸗ waltung in den Köni Inhalt: Allgemeine Ver Stande und in den Befugnissen de mittelung der Gerichtskosteneinnahn keiten. — Indirekte Steuern: Ta rifirung von Abfällen farbigen K — Abänderung von Tarasätzen. Waarenverzeichnisses. Stempel zu den bei d führung des Gesetzes Statistik: Befreiung Entrichtung der statistischen Gebül
Zeitungsstimmen.
„Wie die „Norddeutsche Allg. Ztg.“ Reichskanzler Seitens eines Tabackinte wiesenthal bei gegangen:
Nr. 15. — Inhalt: Allgemeine betreffend eine Uebersicht über den Allgemeine Verfügung vom 5. April lagesachen von den Amtsrichtern an Mittheilungen. — Allgemeine Verfü⸗ ffend die Verrechnung der Allgemeine Verfügung der M 8. April 1882, betreffend die Ausführung
mittheilt, ist dem aus Ober⸗ Annaberg in Sachsen folgende Zuschrift zu⸗
Tabackmonopol ist das Wort, das besonders in Deutschland, be würde ein allgemeines Ue theuerung und dadurch Ve
Diese Ansicht hatte Cigarrengeschäft müßte d Zeitverhältnisse hab jedoch anders belehrt, nur gute, unverfälschte Tabacke bringen k
Der Tabackhändler und der Gros roßen Nutzen ziehen, cher Vertheuerung an
hohen Preise schützt m
Reisekosten per affen. inister des ebruar von Niger ausgerückt. pagnie einheimischer Tirallieurs, Peloton Spahis vom Senegal und In zehn Tagemärschen er⸗ gelangte nach Keniera, 45 km geographische Grade östlich von sieben Monaten von einem ein⸗ welcher in dieser großen Nebenflusses
Hadj⸗ el⸗Omar großen Zerstörer,
seit Jahren schäftigt, die Meisten ne bel für die Menschheit, wü rdienst⸗ und Brodlosigkeit bringen.
ich ursprünglich auch, glaubte, mein kleines adurch den völligen Todesstoß erleiden. Die ch und viele der kleinen Geschäftstreibenden das Monopol nur Nutzen,
die Menschen, hmen an, es rde Tabackver⸗ Gesetzgebung und Ver⸗ ischen Staaten. Nr. 8. — Veränderungen in dem r Zoll⸗ und Steuerstellen. — Er⸗ ne in bürgerlichen Rechtsstreitig⸗ rifirung von Eisenwaaren. — Ta⸗ ammzugs und von gekämmter Wolle. Abänderung des amtlichen gkeit von Lotterieloosen. — reichten Urkunden. — wegen Erhebung der Reichsstempelabgaben. — schen Anmeldepflicht und von der hr. — Personalnachrichten.
glich preuß waltungsgegenstände:
wir sehen ein, daß
ptling Namens Samory belagert,
1 sist sind diejenigen, die den Gegend des oberen Niger und des Bakhoy, eines
denn schlechte Surrogate werden unter viel⸗ den Mann gebracht; zur Bes an die Tabacksteuer vor; und bei schlechten Surrogaten hält man die Ve Geschäftsman
Ebenso ist die aufge „solchen“ Leuten als alle kleineren Geschäfte liegen Folge der Macht des Kapitals, müssen, gut wissen, von selbst aufhören, von der Macht des Größeren Viele mußten aufhören, die Ander
Wenn es dahin gekommen sei nicht nur auf Kosten des Schwäch reichert, sondern bekommt auch ihres ausgeübten Druckes; geworden; durch Hinausschieb auch noch um
— Stempelpflichti
chönigung der en Gerichten einge
allein vielfach höher rkaufspreise, wodurch n auf Kosten des größeren zu Grunde
von Segu, sein Sohn Räubereien und Verheerungen Mage berichtet hat. Leider war aber die Stadt bei Einwohner waren massakrirt o Für die französische Kolonne bli gen und seine vier befestigten Lager niederzubrennen. nach Kita zurück. Der Oberst Desbordes und f waren eine kräftige Vorhut Frankreichs in jenem ungeheuren Becken des welches wir dem Handel öffnen und der Barbarei ent⸗ reißen werden. Die Verwegenheit seines Marsches macht der Fahne
von der statisti Der Oberst Desbordes wollte Keniera retten.
seinem Eintreffen schon gefallen. Die er in Sklaverei abgeführt worden. eb nur noch übrig,
gehen muß. schobene Einführung des Monopols von nur für ihren Nutzen berechnet, denn Drucke des Größeren in wie auch die Größeren ganz wenn sie ihr kleines Geschäftskapital llends verzehrt sehen; denn chon en müssen nachfolgen.
n wird, hat sich die Kapitalsmacht eren und Schwachen unerhört be⸗ dann noch eine viel grö diese sind dann bemittelt
s gut und
Samorvy zu schla⸗ Dann kehrte sie eine kleine Kolonne
unter dem
Landtags⸗Angelegenheiten.
Magdeburg, 21. April. Mitglied des Herrenhauses
obern Niger, .B.) Der frühere Ober⸗
Bürgermeister, elbach, ist heute 8
Nacht gestorben. MRumänien. Die Königin hat seit ihrer Erkrankung Male wieder eine Ausfahrt gemacht. — Zur Ergänzung des am 30. v. Mts von der Depu⸗ enkammer genehmigten Gesetzentwurfs über die Verbesserung der Lage des von Rosetti morgen der Kammer ein werden. Nach dem ersten Artikel desselben sollen alle von den Bauern und Grundeigenthümern gegenüber kontrahirten zu leistende Arbeiten teten und die nach den Besti früheren Gesetzes kontrahirt wi ständig vom
Nn ßere Ablösung Bukarest, 20. April. und jene arm ung des Monopols kommt der Arme lleich für seinen Theil sehr hingegen hat nicht nur den ch noch heiter aus der Staatskasse seine
(W. T. B.) heute zum ersten
seine zu hoffende, wennglei geringe Ablösung, der Mehrbemittelte l. Armen aufgezehrt, nimmt au Bezahlung dafür.
Die Tabacke in Oe verhältnißmäßig billiger, gleichen Tabacke ins Deutsche Dies ist der Nutzen d besteht, verloren geht.
Durchlaucht! Wenn man Ihren guten Absichten von anderer chen Gründen entgegensteht, hres Planes nicht ermüden wie der ganzen Be⸗ pols bewirken, die 1 acks wird Jedermann, der Gewinn Kapitalsmacht angezogen wird, dem Reiche
Statistische Nachrichten.
Nach Mittheilung des Statistischen Bureaus Berlin sind bei den hiesi vom 9. April bis inkl. 15. 460 Eheschließungen, Sterbefälle.
Bauernstandes wird
1 8 n Standesämtern in der Woche weiterer Gesetzentwur pril cr. zur Anmeldung gekommen:
37 Todtgeborene,
sterreich sind durchweg gut und bei ihrer Güte als unsere, deshalb wohl auch viel der⸗ Reich eingeführt und verbraucht werden.
es Monopols, der uns, solange dasselbe nicht
849 Lebendgeborne,
— Das zweite Heft des diesjährigen Jahrganges des „Jahr⸗ es für Gesetzgebung, Verwaltung Deutschen Reich, herausgegeben von Eustav Schmoll Abhandlung über
und Pächtern Geldschulden, zurückzuzahlen sich verpflich⸗ mmungen des diesbezüglichen urden, den Gläubigern voll⸗ Nach Artikel 6 apital und die Zinsen zurückbezahlen. —
und Volkswirthschaft er“, bringt eine „die deutsche Gewerbe⸗Aufnahme vom 1. Dezember 1875 in ihren Hauptergebnissen“ aus der eder von Dr. Paul Kollmann, des Vorstandes des statistischen Bureaus in Oldenburg. Die Gewerbe⸗Aufnahme von 1875 hat eine sehr reichhaltige und werthvolle Literatur hervorgerufen, welche eine außerordentliche Fülle von Material zum Studium uns lichen Zustände enthält.
Seite und aus gemeinen oder so wollen Sie sich mit Durchführung J lassen, wollen zum W völkerung die baldthunlichste Güte des dann unverfälschten Tab aber, der jetzt nur von der wohl thun.
— Dem „Deutschen Tageblatt“ bei Senftenberg gemeldet:
Am 16. April hat sich hier ein konservativer V welchem sofort 45 Mitglieder, ausschließli gehörig, beigetreten sind. Der erste Beschluß dem Fürsten Reichskanzler in einer neuen Wirthschaftspolitik auszus
— Das „Kleine Journal“ schaftliche Bedeutung der Kanäle:
Die hohe volkswirthschaftliche Bedeutung der Kanäle haben wir oft und eindringlich betont, aber bisher mehr den und Gewerbe hervorgehoben, wendung der Kanäle zur Ent wirthschaftlichen Interesse aufmerksam Gebiete ist nun in der Denkschrift, Rhein⸗Ems⸗Kanal dem Abgeordnetenh reichhaltige
Staate zurückbezahlt werden. des Entwurfs sollen die Bauern das K dem Staate in kleinen Annuitäten einer Meldung aus Galatz wird die Eröffnung der Se der europäischen Donaukommission 10. k. M. erwartet,
Rußland und Polen. (W. T. B.) Der „Regier einen Kaiserlichen Befehl, sonen verbietet, öffentlich poli öffentliche Kritik zu üben, da di ziplin entspreche. Gleichzeitig bestätigt, wonach auch den B boten bleibt, ohne Geneh welche Drucksachen oder äußeren Verhältnisse des Anderweitigen Nacyrichten nal de St. Pétersbourg“ Delegirten Barrère bezüglich Mächten noch nicht offiziell hätten daher auch noch keinen selben auszusprechen. — 21. April. Pétersbourg“ schreibt: ders die „Politische Corre sagen, daß
ohle des kleinen Geschäftes Einführung des Mono
erer gewerb⸗ In erster Linie steht hier die zusammen⸗ fassende Darstellung aller der Einzelermittelungen über die Gewerbe, das Kaiserliche veröffentlicht Werk, welches nicht weniger wie 2461 Seiten umsaßt, eine hafte statistische Riesenarbeit“. Wir entnehmen der vorliegenden Ab⸗ handlung von Dr. Kollmann folgende Mittheilungen: Am 1. De⸗ zember 1875 waren in ganz Deutschland zusammen 3 230 311 Be⸗ triebsstätten solcher Gewerbe, auf welche die Erheb Unbeachtet blieb b Allem das landwirthschaftliche Gewerbe. in Deutschland bereits fast ein Drittel der Bevölkerung. Denn nach der Volkszählung von 1871, die einzige, welche bisher in nothdürftiger Weise die Berufs⸗ und Erwerbsklassen für das Deutsche Reich fest⸗ estellt hat, waren im Mittel des letzteren bereits 30,05 % bei der ande und Forstwirthschaft und 41,79 % bei der Industrie, der Handel und Verkehr — mit Einschluß der Familienangehörigen und Dienenden — betheiligt. In einzelnen Gebietstheilen des Reiches, so im Regierungs⸗ bezirk Niederbayern, in Mecklenburg⸗Schwerin und Oldenburg, nament⸗ lich aber in der Landdrostei Osnabrück, überschreitet die landwirth⸗ schaftliche Bevölkerung 50 %. Es ist von Wichtigkeit, die Ausdehnug der Landwirthschaft neben den hier in Frage kommenden industriellen und kommerziellen Erwerbszweigen im Auge zu behalten, namentlich wenn es sich um deren Intensität in den einzelnen Territorien des Wenn man die obengenannten 3. 230 311 Betriebs⸗ stätten an der ganzen Bevölkerung des Reiches mißt, so ergeben sich auf 10 000 Einwohner 756,03 Betriebe. riesen r sind 2 927 955 oder volle 90,64 % die Hauptgeschäfte, während nur als Nebengeschäfte daß von jenen 685,27, von diesen 70,56 auf 10 ohner en, fallen. In ihrer Zerlegung auf die einzelnen Gewerbszweige ist die Zusammensetzung nach Haupt⸗ und Nebenbetrieben eine sehr ver⸗ Was das Verhältniß der 19 gewerblichen Haupt⸗ gruppen der Betriebe, welche bei der Aufnahme unterschieden wurden, zur Bevölkerung betrifft, so sind es die eigentlichen Industriegewerbe, welche die überwiegende Mehrheit ausmachen.
10 000 Einwohner. welche es mit der Herstellung,
licher Bekleidungsstücke zu thun gende besondere
wird aus Klettwitz
statistische Amt seiner großen
Sr. Petersburg, 20. April. anzeiger“ veröffentlicht welcher allen Militärper⸗ tische Reden zu halten oder es nicht dem Geiste der Dis⸗ wird eine frühere Anordnung eamten des Kriegsressorts ver⸗ migung ihrer Vorgesetzten irgend tlichen, welche auf die inneren Auslandes Bezug haben. gegenüber erklärt das „Jour⸗ : der Entwurf des franzöͤsischen der Donaufrage mitgetheilt worden. 1 Anlaß gehabt, sich über den⸗
B.) Das „Journal de St. Auswärtige Journale und beson⸗ spondenz“ täusche der Botschafter von Novikoff
fen worden, weil seine Haltung in der Krie age nicht gebilligt werde.
und bewußtere Beleidigung ausgespro billige voll und ganz das Verhalten 9 Thörner, wünsche aber eingehende m den wenig freundschaftlichen Charak Pforte ihr gegenüber seit ein t erklärt, daß die Ernennung d zum Staatssekretär keineswegs dess her von Hrn. von Giers innegehabten P
Schweden und Norwegen. (Hamb. Corr.) Der Staats⸗Minister G mehrere Mitglieder der Kommissio gesetzt worden ist, Vorschläge in Be tion des Steuerwesens zu ma sich nach dem Stande der er die Kommission, ih nigen, da es die bestimmte Absicht nächsten Reichstage eine Steuerreform⸗Vorl
Kopenhagen, hing brachte gestern d des Budgets noch nicht zum heute fort.
— 20. April. Petroniewitsch tionsschreiben reich überreicht.
Amerika. New⸗York, 18. April. chene Gesetzvorlage über die der amerikanischen Marine sowie d für Dampfersubsidien haben im kommende Aufnahme gefunden. Tagesordnung abgesetzt worden, noch einmal von ihnen in dieser Das Gesetz über die A Abänderung a
Berein gebildet, Quartbände der Landbevölkerung an⸗ des neuen Vereins war,
Adresse seine Zustimmung zu der
— rhebung es abgesehen, ei der Gewerbezählung von 1875 vor Dieses letztere aber ernährt
bespricht die landwirth⸗ vorhanden.
öffen Werth für Handel zu veröffen wenngleich wir auch schon auf die An⸗
oder Berieselung im land⸗ gemacht haben. welche als Vorlage für den een ist, ein überaus es der hohe Werth in eindringlichster Weise
Auf diesem
ause zugeg s Material zusammengestellt, durch wel dieses Kanals auch für die Landwirthschaft hervorgehoben wird.
Diese Darlegungen sind so hervorra nung nach allein schon genügen, die Vorl Es ist daher um so unglaublicher, daß die Anlage des Kanals Einsprache erhebt, finanziell vortheilhaft zu sein scheint, d. h. seine Verzinsung als gesichert erscheint. Beurtheilung einer so wichtigen F gezogen zu werden. wirthschaftliche
Dieselben
gend, daß sie unserer Mei⸗ age hinreichend zu motiviren. „Nationalzeitung“ gegen weil derselbe ihr nicht weil nicht von vorn herein Diese Art und Weise der rage verdient jedenfalls ans Licht Von solchem Gesichtspunkte muß üb Anlage Bedenken erregen, die Verzinsung einer solchen zahlenmäßig v Es entspricht diese Auffassun punkte dieses Blattes, Privatspekulation üb
n sich, wenn sie Reiches handelt. gsentschä⸗ Niemals sei eine dreistere en worden. Die Regierung ovikoffs und des Obersten ündliche Aufschlüsse über ter des Vorgehens, das Zeit beobachte. — es Baron Jomini nung zu dem his⸗ osten involvire.
Stockholm, 17. April. raf Posse empfing gestern n, die zu dem Zwecke nieder⸗ treff einer Reorganisa⸗ chen. Nachdem der Minister rbeiten erkundigt hatte, ersuchte re Arbeiten nach
Von diesen Betriebsstätten
erhaupt jede denn nur selten läßt sich orher nachweisen. g auch nur dem Manchesterstand⸗ welches am liebsten Alles einzig und allein der erlassen möchte, obgleich doch bis nicht bereit erklärt hat, diese Kanalanlage trotzdem seit 20 Jahren das Projekt besteht und nach erwogen ist. Wir sind gerade entgegengesetzter Ansicht, wir meinen diese Anlage nicht verzinsen sollte, woran wir üb zweifeln, denn der Verkehr wird jedenfalls viel b er in der Regierungsvorlage in Aussi schon einzig und allein aus dem zur Hebung jener Landdistrikte Das ‚Kleine
Bewohner ent⸗
schiedenartige.
her dieselbe sich Dasselbe Blat zu bringen,
allen Seiten
„ wenn süch rigens gar nicht edeutender sein, als cht genommen ist, so ist dieselbe hohen kulturwirthschaftlichen Interesse nothwendig. 8
Journal“ erörtert dann weite Vortheile, welche die Aufschließung der Moor⸗ flächen Arenberg⸗Meppen, welche umfassen, die jetzt beina schwach bevölkert seien, mit solgenden Sätzen: Es ist daher möglich, Moore in blühende Felder
zu Stande en Ernen 8
Unter 100 der sämmt⸗ entfallen auf
Obenan stehen unbedingt alle die Gemerbe, Ausbesserung und Reinigung mensch⸗ In erster Linie sind es fol⸗ rage kommen: Weiß⸗ e auf 10 000 Ein⸗ Schuhmacherei
eewerbliche Klassen, die hier in
1 wohner 46,21, Schneiderei r die großen 249 996 bez. und der Haide⸗ zusammen 66 Quadratmeilen he vollständig ertraglos und se⸗
zur Folge haben müßte und schlie
und Plätterei 12,99. Die Textilindustrie nimmt die zweite Stufe man auch hier auf einige der wichtigsten Zweige, aus denen sich die Textilindustrie zusammensetzt, so sind vertreten durch Betriebe: die Leinenwebereien mit absolut 124 830, auf 10 000 Einw. wollenzeug⸗ und Bandwebereien 97 588 bez. 22,84; Strumpfwaaren⸗ abrikation 36 797 bez. 8,61; bereien Diesen beiden Zweigen folgt die Nahrungeindustrie, unter der wieder sich besonders bemerkbar machen: die Mühlen und Reisschälmühlen mit 59 908 Betriebe oder 14,02 auf 10 000 Einw., Bäckereien mit 79 252 bez. 18,55, Fleischereien mit 77 427 bez. 18. mit 18 236 bez. 4,27.
h Möglichkeit zu beschleu⸗ Regierung sei, dem age zu unterbreiten.
18. April. (Hamb. Corr.) ie einzige (4.) Berathung Abschluß, sondern setzt dieselbe
(W. T. B.) Der serbische Gesandte hat dem König heute das Notifika⸗ über die Erhebung Serbiens zum König⸗
Dänemark. berei
82 4 . b 2 8 S 4 webere Das Folket schon in einem Menschenalter jene wüsten eee. 2 zu verwandeln und Wohlstand und Reich⸗ sodaß die alsdann erzielten Steuereinkünfte verwendete
Staatswirthscha
höhere Gesichtspunkte aufstellen und den Gew Geschäftsmann sich alle Tage überschla und Förderung des Wohlstandes der direkt die finanzielle Lage So haben die Hohenzo auch der Grundged
vollständig ,12, Brauereien
Neben den eigentlich industriellen Betrieben kommen nun weiter die Handels⸗ und Verkehrsgewerbe einschließlich Beherbergung 25,73 % der durch die
Eine rationelle
inn nicht wie ein kleiner een, vielmehr für die Hebung Finwohner sorgen, um so in⸗ Staates zu heben. llern immer verfahren, und dem entspricht wenn wir auch
kanals anbetrifft, allerdings
Erquickung Aufnahme ermittelten eigentlichen
(Allg. Corr.) Die Reorganisation ie 25 Millionen⸗Bill Kongreß keine entgegen⸗ Beide Bills sind von der und es ist fraglich, ob man Session hören wird. usschließung der Chi⸗ ngenommen worden, daß die 10. Jahre ermäßigt ist bgesetzt si
Handelsgeschäfte hervor, die allein nur von den Betrieben für Bekleidung übertroffen Hier ist zu oberst der „Handel mit verschiedenen Waaren⸗ zu nennen, wohin namentlich die Krämereien, die bekanntlich oft die mannigfachsten Artikel feil bieten, gehören. 154 520, d. b. 36,16 auf ) Einn namentlich die Handlungen von Kolonial⸗, Eß⸗ und Trinkwaaren mit 104 868 und die von landwirthschaftlichen Produkten mit 74 237 Und zwar stehen von jenen 24,54, von diesen 17,37 je 10 000 Köpfen der Bevölkerung gegenüber. Auch Manufakturwaarenhandlungen (47 128 11,630⁄1). Nächst den eigentlichen Handelsgeschäften kommen durch
vielbespro
anken der Kanalvorlag elnen Punkten, was die Ausführung des eränderungen wünschen. g2. In der „ Ueberschrift „Rül
Solcher Geschäfte giebt
10 000 Einwohner. Hiernach sind
Pall Mall Gazette“ findet sich unter der ckgang des Eisenhandels“ Die vierteljährlich stattfindende Ver industriellen Birminghams, in welcher die und .25
folgende Aeußerung: ammlung der Eisen reise für die mittlere Inglands und Wales festgesetzt zu werden pfl Telegran n berichtet darüber
nesen ist mit der Ausschließungsfrist Strafbestimmungen hera
Geschäften von Bedeutung. und einige
belangreich
betrug mithin 1 377 137 Einwohner und der durchschnittliche jährliche Zuwachs, zur Bevölkerung von 1834 berechnet, war 1,88 %, in den Städten 2,90, in den Dörfern nur 1,38 %. Während bei dem Census von 1834 die Bewohner der Städte noch nicht 3, der Gesammtzahl (32,8 %) ausmachten, hatten sie 1880 einen Antheil von 41,1 % er⸗ ziemlich ausgedehnte Vertretung die Gast⸗, Schank⸗ und Speise⸗ wirthschaften aller Art in Betracht. Schließlich sind noch die Ver⸗ kehrsgewerbe zu nennen, die sich ziemlich gleichmäßig — abgesehen von Dienstmannsinstituten — auf Personen⸗, Frachtfuhr⸗ und Schiffs⸗ verkehr mit Einschluß der Rhederei und Flößerei vertheilen. — Wenn man die Gewerbe (je nachdem sie 5 oder weniger Gehülfen beschäf⸗ tigen) in Klein⸗ und Großbetriebe scheidet, so ist ermittelt, daß im Reiche 3 146 116 Betriebe vorhanden sind, welche entweder keine oder bis höchstens 5 und 84 195, die mehr als 5 Hülfspersonen beschäftigen. Demnach treten die Großbetriebe durchaus zurück. Von 100 Haupt⸗ geschäften kommen auf diese nicht mehr denn 2,61, mithin auf die Kleinbetriebe 97,39 Ein solches Uebergewicht der kleineren Betriebs⸗ stätten ist nicht nur im großen Durchschnitt vorhanden, es kehrt auch, wenn schon in verschieden hohem Grade, wieder, sofern man die 19 Hauptgruppen in Betracht zieht. In jeder dieser Gruppen waltet der Kleinbetrieb mit höchstens 5 Hülfspersonen vor, und zwar schwankt
seine Verbreitung zwischen 99,70 und 64,04 %. Am entschiedensten
macht es sich bei der Fischerei geltend, bei der im ganzen Reiche überall nur 36 größere Betriebe vorkommen. Ein ähnliches Ver⸗ hältniß besteht in der Bekleidungsindustrie. Weiter haben noch einen ausgedehnten, das Mittel weit überschreitenden Kleinbetrieb die Kunst⸗ und Handelsgärtnerei, die Verkehrsgewerbe und die Gast⸗, Schank⸗ und Speisewirthschaften, endlich die Handelsgewerbe, die Holz⸗ und die Textilindustrie. Hingegen findet sich vergleichsweise eine ausgedehntere Zahl Großbetriebe bei der Industrie der Heiz⸗ und Leuchtstoffe, der chemischen und der In⸗ dustrie der Steine und Erden. Hier entfallen auf die⸗ selben mehr als ein Zehntel aller Betriebe. Besonders häufig trifft man sie aber bei den polygraphischen Gewerben und vor Allem in der Montanindustrie, in der sie sich über ein Drittel hin⸗ aus erheben. — Wenn man die Haupt⸗ und Nebengeschäfte ausein⸗ ander hält, so zerfallen die Kleinbetriebe in 2 858 405 Haupt⸗ und 287 711 Nebengeschäfte, die Großbetriebe in 69 550 der ersteren und 14 645 der letzteren. Demnach sind im Durchschnitt von 100 Klein⸗ betrieben 9,14 und von ebensoviel Großbetrieben 17,39 Nebengeschäfte. Sie kommen hier also relativ doppelt so häufig vor, als dort. In einzelnen der gewerblichen Gruppen bilden sie unter den Groß⸗ betrieben sogar einen sehr ansehnlichen Bruchtheil, so in der chemischen, der Holz⸗ und Schnitzstoff⸗, der Textil⸗ industrie, in den Beherbergungs. und Erquickungsunter⸗
nehmungen; in den Betrieben für Herstellung von Heiz⸗ und Leucht⸗
stoffen erheben sie sich sogar bis zu mehr als einem Drittel sämmt⸗ licher dieser Geschäfte mit mindestens sechs Hülfspersonen. Die Mehr⸗ heit aber gehört ihnen in den Handelsgeschäften an. — Außer der zur Verwendung gelangenden menschlichen Arbeitskraft, ist ferner auch der Umstand, ob Umtriebsmaschinen benutzt werden oder nicht, zur Beur⸗ theilung der Ausdehnung der gewerblichen Unternehmungen als Maß⸗ stab heranzuziehen. Zwar hat das Reich in seiner Gesammtheit eine allgemeine Trennung der Geschäfte mit und ohne Motoren nicht ein⸗ treten lassen, wohl aber die Staaten: Preußen, Bayern und Elsaß⸗
Lothringen, welche zusammen über 2 114 481 Hauptbetriebe d. h. über
72,22 % derer des ganzen Reichs verfügen. In diesen 3 Ländern zu⸗ sammen gab es nach Ausweis ihrer Veröffentlichungen: Hauptbetriebe überhaupt mit Motoren 78 770 = 3,73 %, ohne 2 035 711 = 96,27 %, Kleinbetriebe mit 59 128 = 2,87 —%, ohne 2 004 131 = 97,13, Großbetriebe 19 642 = 38,35 % bez. 31 580 = 61,65 %. — Was die Zahl der gewerbetreibenden Bevölkerung betrifft, so hat die Aufnahme als Hauptresultat 6 470 630 Gewerbetreibende ergeben, welche von der gleichzeitig zu 42 727 360 Köpfen ermittelten Reichs⸗ bevölkeruug 15,14 % betragen. Ihre Zahl ist noch um etwas, doch nicht um vieles größer als die Erwerbthätigen der Landwirthschaft, auf die 1871 5 414 360 oder 12,67 % entfielen. Bei einer Gesammt⸗ fläche des Reiches von 539 740 qkm faßt der Kilometer 11,99 Ge⸗ werbetreibende und 10,03 Erwerbthätige der Landwirthschaft, so daß sich die letzteren zu den ersteren auf der gleichen Fläche wie 1: 1,20 ver⸗ halten. Von den genannten 6470 630 Gewerbetreibenden gehören an: der Gruppe Bekleidung und Reinigung 1 053 142 = 16,27 %, der Textil⸗ industrie 926 767 = 14,32 %, Nahrungs⸗ und Genußmittel 692 600 = 10,70 %3, dem Handelsgewerbe 661 496 = 10,22 — %, dem Bau⸗ gewerbe 467 309 = 7,22 %, der Industrie der Holz⸗ und Schnitz⸗ stoffe 464 048 = 7,17, dem Bergbau⸗, Hütten⸗ und Salinenwesen 433 206 = 6,69 %, der Metallverarbeitung 419 752 = 6,49 % u. s. w. — Von der Gesammtheit der Gewerbetreibenden sind es 4 159 231 die Groß⸗ und 2 311 399, welche Kleinbetrieben angehören. In Ver⸗ hältnißzahlen ausgedrückt, erhält man 64,28 % der Personen, welche in Klein⸗ und demnach nur 35,72 %, welche in Großbetrieben ar⸗ beiten. Weiter sind von allen Gewerbetreibenden 2 945 084 Ge⸗ schäftsleiter und 3 525 546 Hülfspersonen aller Art. Erstere be⸗ tragen 45,51, letztere 54,49 %. Unterscheidet man auch hier zwischen Klein⸗ und Großbetrieben, so sind thätig Geschäftsleiter bei ersteren 2 861 078 = 68,79 %, bei letzteren 84 006 = 3,63 %, Hülfspersonal 1 298 153 = 31,21 bez. 2 227 393 = 96,37 %. — Im Vergleiche mit allen Hülfspersonen sind nur noch wenig Lehrlinge vorhanden. Sie zählen im Ganzen nicht mehr als 454 439 oder 12,89 % jener; doch gestaltet sich das Verhältniß günstiger in den Kleinbetrieben, denn hier sind es 347 324 d. h. 26,76 %. Sehr schwach ist hingegen ihre Vertretung unter den dienenden Arbeits⸗ kräften der Großbetriebe, von denen sie nur 107 115 oder 4,81 % be⸗ tragen. — Was das Geschlecht der Gewerbetreibenden anlangt, so sind insgesammt 5 356 011 männliche und 1 114 619 weibliche Per⸗ sonen ermittelt worden. Während darnach auf die ersteren 82,77 % kommen, bilden die letzteren nur 17,23 ℳ%. Bei den Geschäftsleitern sind männlich: 2 412 184 oder 81,91 %, weiblich: 532 900 = 18,09 %, bei den niederen Gehülfen 2 831 467 = 83,03 % bez. 578 763 = 16,97 % und zwar von letzteren in Kleinbetrieben: männlich 1 122 437 = 86,46 %, weiblich 175 716 = 13,54 %; in Großbetrieben: 1 709 030 = 80,92 % bez. 403 047 = 19,08 %. — Was ferner noch das Alter der Gewerbe⸗ treibenden betrifft, so beziehen sich die erhobenen Thatsachen allein auf die Gehülfen, Lehrlinge und Arbeiter (also mit Ausschluß des kaufmännischen und höheren Personals wie der Geschäftsleiter) der Großbetriebe. Denselben zufolge sind von den in Frage kommenden 2 112 077 Personen: über 16 Jahre alt 1 935 775 oder 91,65 %, 14 bis 16 Jahre 143 051 = 6,77 %, 12 bis 14 Jahre alt 29 474 = 1,40 %, unter 12 Jahre 3777 = 0,18 %. — Zum Schlusse sei noch erwähnt, daß das Deutsche Reich am 1. Dezember 1875 25 775 Großbetriebe mit Wasser⸗, Gas⸗, Dampf⸗ und Heißluftmotoren hatte welche zusammen 1 055 750 Pferdestärken gleichkamen. Das giebt auf einen Betrieb von den letzteren 40,96 und 46,68 auf je 100 Gewerbe⸗ treibende der großen Unternehmungen. .
— Die „Austria“ veröffentlicht in ihrer letzten Nummer eine Dar⸗ stellung des Standes der Handelsflotte am 1. Januar 1882. Aus derselben ist zu ersehen, daß die Zahl der österreichischen Schiffe 7935 mit 259 641 t Gehalt beträgt. Die Bemannung derselben beläuft sich auf 24 922. Unter den Schiffen befinden sich 369 weiter Fahrt und 70 Küstenfahrer. Die Zahl der ungarischen Schiffe beträgt 471 mit 67 188 t. „Darunter befinden sich 139 Schiffe weiter Fahrt und 3 große Küstenfahrer. Die Bemannung sämmtlicher ungarischer Schiffe beträgt 2265.
Dresden, im April 1882. Soeben erschienen die Doppelbefte I. und II. der Zeitschrift des Köͤniglich sächsischen stati⸗ stischen Bureaus, redigirt von dessen Direktor, Geh. Regierungs⸗ Rath Prof. Dr. Böhmert. , enthalten nur einen Aufsatz „Die sächsische Volkszählung vom 1. Dezember 1880“ von Dr. Victor Böhmert. Dieser Aufsatz bietet zugleich einen Rückblick auf die früheren Ablnn en bis zum Jahre 1815 zurück. Danach zählte Sachsen bei der Lelluns des Landes im Jahre 1815 nach den da⸗ mals üblichen, aber unvollkommenen Konsumentenverzeichnissen 1 178 802 Bewohner und am Ende des Jahres 1830: 1 402 066. Die am 1. Dezember 1834 vorgenommene Zollvereinszählung war
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die erste einem rationelleren System ausgeführte Erhebung, wo-⸗ bei die namentliche Aufführung der zu zählenden Personen in beson⸗ 8 deren Hauslisten vorgeschrieben war. Dieselbe ergab 1 595 668 Bewohner. In der Zeit von 1834 — 1880 hat sich die Be⸗ wohnerzahl auf 2 972 805 vermehrt. Die absolute Zunahme reicht. Anlangend die Haushaltungen, so bestanden deren 1834: 351 723 und 1880: 652 545, was einer Vermehrung um 85,5 % ent⸗ spricht. — Im Jahre 1834 kamen durchschnittlich auf die Quadrat⸗ meile je 5873 und im Jahre 1880 je 10 918 Bewohner. Sachsen hat unter allen deutschen Staaten, mit Ausnahme der Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Lübeck, die dichteste Bevölkerung und trotzdem die alljährlich größte prozentale Zunahme. Auch in der volks⸗ wirthschaftlich sehr ungünstigen Periode von 1875 —1880 hat die absolute Bevölkerungszunahme wieder 212 219 Personen = 7,69 % betragen. Höchst auffallend ist jedoch die Ver⸗ schiedenheit der Volksvermehrung in den einzelnen Landestheilen Sachsens. Die prozentale Zunahme der Verwaltungsbezirke, nämlich der Amtshauptmannschaften und der drei Städte Dresden, Leipzig und Chemnitz betrug in den 5 Jahren von 1875 — 1880 in der Amts⸗ hauptmannschaft Leipzig 22,09, Stadt Leipzig 17,03, Amtshaupt⸗ mannschaft Dresden⸗Neustadt 14,30, Stadt Dresden 11,92, Amts⸗ hauptmannschaft Dresden⸗Altstadt 11,50, Stadt Chemnitz 11,47, Amtshauptmannschaften Chemnitz 10,81, Plauen 10,63, Zwickau 8,54, Annaberg 7,72, Bautzen 6,25, Meißen 5,94, Grimma 5,94, Auer⸗ bach 5,44, Borna 5,02, Freiberg 4,83, Kamenz 4,77, Großenhain 4,69, Marienberg 4,46, Oschatz 4,45, Schwarzenberg 3,88, Rochlitz 3,80, Glauchau 3,68, Flöha 3,44, Döbeln 3,43, Pirna 3,19, Zittau 2,19, Dippoldiswalde 1,79, Löbau 1,46 und Oelsnitz 1,22.
Einen tieferen Einblick in die Bevölkerungsbewegung ermöglicht die in dem Aufsatze mitgetheilte Bilanz der Volksvermehrung a. nach den Ergebnissen der Standesamtszählkarten und b. nach den Ergeb⸗ nissen der Volkszählung. — Nach dem durch die Bearbeitung der Standesamtskarten ermittelten Ueberschusse der Geburten über die Sterbefälle in dem Zeitraume vom 1. Dezember 1875 bis 30. No⸗ vember 1880 hätte sich, abgesehen von den Ein⸗ und Auswanderungen, am 1. Dezember 1880 eine Zunahme von 212 479 Bewohnern, und zwar von 103 571 männlichen und 108 908 weiblichen Personen er⸗ geben müssen. Die Volkszählung vom 1. Dezember 1880 ergab jedoch im Vergleich mit der Zählung vom 1. Dezember 1875 nur eine Zu⸗ nahme von 212 219 Personen, also 260 Personen weni⸗ ger als der Geburtenüberschuß betrug; und zwar hatten sich die männlichen Personen nach den Ergebnissen der Volkszählung nur um 93 021 und die weiblichen um 119 198 ver⸗ mehrt, während in dem vorhergegangenen Zählungstermine von 1871— 1875 in nur 4 Jahren die männlichen Personen um 103 510 und die weiblichen nur um 100 832 zugenommen hatten. Dieses große Miß⸗ verhältniß zwischen dem Wachsthum der männlichen und weiblichen Bevölkerung in der Zeit von 1875 — 1880, verglichen mit früheren Zählungsperioden, läßt sich nur daraus erklären, daß die seit 1875 ungünstiger gewordenen Erwerbsverhältnisse eine Auswanderung männlicher Personen bewirkten. Die Zeitschrift sucht aus der Statistik der gewerblichen Verhältnisse, der Sparkassen, der Einkom⸗ mensabschätzungen, des Fleisch⸗ und Vierkonsums und der Eheschließungen nachzuweisen, daß die Volkswohlfahrt Sachsens in der Zeit von 1861 — 1875 einen großen Aufschwung und dagegen von 1875 — 1880 einen Rückgang erlebt hat. Das Nähere ist in dem Auf⸗ satze selbst nachzulesen. Derselbe enthält zum ersten Male in tabel⸗ larischer Form die ausführlichen Zählungsergebnisse vom 1. Dezember 1880 nach Stadt⸗ und Landgemeinden, welchen außerdem auch noch für die aus mehreren Orten zusammengesetzten Gemeinden die Er⸗ gebnisse der Orte in kleinerer Schrift beigefügt sind. Ein angehängtes Register erleichtert die Auffindung der einzelnen Orte oder Gemein⸗ den. — Die Zeitschrift des Statistischen Bureaus erscheint im Kom⸗ missionsverlag der Königlichen Expedition der „Leipziger Zeitung“ in Leipzig und der Buchhandlung von R. von Zahn in Rresden und kostet bei einem Umfange von ca. 30 Bogen nur 3 ℳ Einzelne Hefte können zu dem Preise von 1 ℳ 50 ₰ bezogen werden.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
— Am 19. d. M. ist der Professor der Theologie an der hiesigen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität, Dr. Joh. Karl Wilhelm Vatke, im Alter von 76 Jahren verstorben.
London, 20. April. (W. T. B) Der berühmte Naturforscher Prof. Charles Darwin ist gestern gestorben.
— Zeitschrift für die Geschichte und Landeskunde der Provinz Posen. Im Verein mit mehreren Gelehrten herausge⸗ geben von Dr. Christian Meyer, Königl. Staats⸗Archivar der Pro⸗ vinz Posen — Vom 1. Mai d. J. an erscheint mit Unterstützung der Königl. Staatsregierung eine „Zeitschrift für die Geschichte und Landeskunde der Provinz Posen“. Schon mehrmals seit dem Anfalle der Provinz Posen an Preußen wurde von deutschen Gelehrten der Versuch gemacht, ein wissenschaftliches Organ für die Erforschung der Landesgeschichte fest einzubürgern, ohne daß es jedoch gelungen wäre, diesen Unternehmungen eine längere Lebensdauer zu verschaffen. Der hauptsächlichste Grund dieses Scheiterns dürfte wohl die wissenschaft⸗ liche Isolirtheit der Herausgeber gewesen sein: eine gründliche und allseitige Erforschung der Geschichte eines Landes ist nur an der Hand des einschlägigen historischen Quellenmaterials, wie es die Landes⸗ archive darbieten, möglich. Das neue Unternehmen wird sich daher in erster Linie an die reichen, bis jetzt nur wenig gehobenen Schätze des Posener Staatsarchivs lehnen, ohne jedoch bei aller Gründlichkeit die Bedürfnisse eines größtmöglichen Leserkreises außer Augen zu lassen. Es soll daher von dem bloßen unerläuterten Abdruck von Urkunden und anderem Quellenmaterial so viel wie möglich Abstand, dagegen in erster Linie auf eine schöne und verständliche Darstellung Rücksicht genommen werden. Gegenstand der Behandlung wird die gesammte Geschichte der Provinz Posen sein, namentlich die inneren Seiten derselben, wie sie sich in Kunst und Wissenschaft, Sprache und Sitte, Handel und Wirthscaft darstellen.
Während jede andere Provinz des preußischen Staates meist mehrere der speziellen Landesgeschichte dienende periodische Zeitschriften aufzuweisen hat, ist die Provinz Posen bis zur Stunde ohne jedes deutsche wissenschaftliche Organ für die Erforschung der speziellen Landesgeschichte und Heimathskunde. Der Herausgeber verhehlt fic nicht, daß, wenn er mit seinem Unternehmen diese Lücke ausfüllen soll, dies bei den eigenartigen Verhältnissen in der Provinz Polen nur durch die rege und allgemeine Theilnahme des gebildeten Publikums möglich sein wird.
Die Zeitschrift wird in solider Ausstattung jährlich dreimal, in Heften von je 8— 10 Bogen, erscheinen. Für die ersten Hefte sind zum Druck fertiggestellt, beziehentlich vorbereitet: die Zachertsche Chronik der Stadt Meseritz und verschiedene andere chronikalische Aufzeichnungen, betreffend die Städte Schwerin, Grätz u. a., größere Arbeiten über die Bewegung des Deutschthums in den Jahren 1 und 1849, über die Schicksale der lutherischen und reformirten Ge⸗ meinden vom 16. bis 18. Jahrhundert, die Umgestaltung des Volks⸗ schulwesens seit 1772, über die Verhältnisse der katholischen Kirche seit dem Anfall an Preußen, Beschreibungen von Kunst⸗ und Alter⸗ thumsdenkmalen, Berichte über Ausgrabungen u. A. Eine literarische Rundschau wird regelmäßig über die neuesten Erscheinungen auf dem Gebiete der provinziellen Geschichtsliteratur berichten.
Der Abonnements⸗Preis beträgt jährlich 10 ℳ Die Zahlung desselben erfolgt regelmäßig nach Ausgabe des ersten Heftes des neuen Jahrgangs durch Posteinzahlung an den Herausgeber. Die einzelnen Hefte werden den Abonnenten franko und direkt zugeschidt.
— Die neueste Nr. 67 der Ergänzungshefte zu „Petermanns Mittheilungen“ (Gotha, Justus Perthesz) enthält den „Ver⸗ [uch einer Ethnographie der Philippinen“, von Prof. Ferdinand Blumentritt. Der Werfasser behandelt darin nach einer allgemeinen Einleitung die sämmtlichen, die Inselgruppe der Philippinen bewohnenden Volksstämme, nämlich die Negritos, die zahlreichen Gruppen der Malaien, deren er nicht weniger als 51 unterscheidet (darunter mehrere Stämme, die sich durch die
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