1882 / 99 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 Apr 1882 18:00:01 GMT) scan diff

. Verbindung setzt. Au der Unternehmungslust der Kapitalisten und der Arbeitskraft ihrer (0,41 %) ein Theil geschieden war; in 22 Fällen der Mann, in 19 S⸗ Ufer der Maas nach der Seite 22 Ninfs sind Arbeiter in —A* Weise zuzuführen. So würde die die Frau. Heirathen unter Geschiedenen kamen nicht vor. Nach dem die Forts weniger entfernt von Verdun und nicht so zahl⸗ nationale Volkswirthschaft zwiefach gefördert und nach der reich. Das erste von diesen, welches in die Augen fällt, ist das Fort Einführung des Monopols erschiene das Deutsche Reich nicht nur in von Dugny, welches im Süden die Eisenbahnlinie von Sedan nach seinen Finanzverhältnissen, sondern auch, was mehr sagen will, das Lérouville beherrscht. Man sieht dann, weiter nach Norden, die Forts deutsche Volk in seiner wirthschaftlichen Lage konsolidirt. Und arbeits⸗ von Regret, von Sivry und von Marre. Das letztere wirkt mit dem kräftiger, und leistungsfähiger, und mit verheißenderen Aussichten als Fort von Belleville zur Vertheidigung der Eisenbahnlinien von Metz zuvor könnte es den großen unblutigen und dennoch gewaltigsten aller nach Reims und von Sedan nach Lérouville. Um das ganze mäch⸗ Kämpfe, den internationalen wirthschaftlichen Konkurrenzkampf der tige Vertheidigungssystem von Verdun zu vervollständigen, beabsichtigt Völker inmitten der Weltwirthschaft, fortkämpfen. Wer in diesem man, ein neues vorgeschobenes Fort zu Etain zu bauen, an der Linie Kampfe einst siegen wird, dem gehört die Zukunft. 5 B von Metz nach Reims und nur wenige Kilometer von der Grenze So schneiden Sie denn mit kühner Hand von dem Körper des von Lothringen entfernt. Deutschen Reiches das überflüssige Glied und leiten Sie den starken

; Blutumlauf desselben in diejenigen Organe zurück, welche ihm weniger Italien. Rom, 26. April. unentbehrlich sind. Jedes Fegera, 11“ die liche Hoheit der Prinz Schmerzen, darum nehmen Sie Ihre Energie zusammen und tragen . t . Ns geche um 9 Uhr Sie 188 bei, daß eine That geschieht, welche, wie ich Ihnen nachge⸗ Kunst, Wissenschaft und Literatur. gereist.

wiesen zu haben glaube, nach verschiedenen Richtungen hin als ein 3 großes folgenreiches Reformwerk bezeichnet werden muß.“ Von der im Verlage von Julius Springer hierselbst erschei⸗ Dänemark. Kopenhagen, 26. April. (W. T. B.) Das „Kleine Journal“ sagt am Schlusse eines nenden „Politischen Geschichte der Geßenwart von Wil⸗ Das Budget war wegen der dieserhalb zwischen dem Artikels über „das deutsche Tabackmonopol“: helm Müller, Professor in Tübingen“, ist jetzt der XV. Band Landsthing und dem Folkething bestehenden 3 Differenz⸗ Wer die jetzige Besteuerungs methode für unpraktisch hält, wer ausgegeben worden. 15 e des punkte einem gemeinsamen Ausschusse beider Thinge die Gemeinden und Kreise erleichtern und größere Mittel zur För⸗ 1“ ist 8 habeteschgs Mer 3* vnnn überwiesen worden. In der heutigen Sitzung dieses Aus⸗ Bsschasten wün, G Fn iset beigefünt ein alp 3 g sse ; is⸗ 2 immen, b es ih bw E1“ 5 schusses gab die Rechte in Bezug 8 einen ihre bis⸗ LEEE11“ ü. er ein Opfer darin erblicken müßte, sich Geschichtsblätter für Stadtund Land Magdeburg. herige Stellung auf und acceptirte den Antrag der Linken be⸗ mit dem Tabackmonspol auszusöhnen und ihm zuzustimmen. Ein Mittheilungen des Vereins für Gesschichte und Altes⸗ nächste Aussch ung wurd 1 en Freitag 8 um der Linken Zeit zur Erwägung der von ihr einzunehmenden Stellung zu geben.

2 8 öb1“ 85 8

Die Kommission beantragte, die Staatsregierung zur Berücksichtigung

Nachdem der Rath Fuisting sich

AMNiichtamtliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 27. April. Se. Maje Kaiser und König nahmen, laut Meldung des „W. T. B.“, gestern den Vortrag des Gesandten von Bülow entgegen und empfingen sodann den Major von Zedtwitz.

Zu dem gestrigen Diner bei Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin waren eingeladen: Graf Solms⸗Rödelheim, Fürst Radziwill, Graf Lehndorff, Graf Matuschka, Polizei⸗ direktor von Strauß, Graf von der Goltz, der Gesandte von Bülow, der Wirkliche Geheime Rath von Wilmowski und Baron Karl von Rothschild, welcher Letztere von Ihren Majestäten in Audienz empfangen wurde.

Abends besuchten Se. Majestät die Vorstellung im Theater.

Heute Vormittag empfingen Se. Majestät der Kaiser den Hofmarschall Grafen Perponcher und den Oberst⸗Lieutenant von Brauchitsch, Vertreter des Chefs des Militärkabinets, zum Vortrage.

¹— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz kam gestern Abend 7 ½ Uhr zum Besuch der Vorstellung der Meininger Hoftheatergesellschaft nach Berlin und kehrte mit dem 10⸗Uhr⸗Zuge nach Potsdam zurück. Heute Morgen wohnte Höchstderselbe dem Truppen⸗ exerziren auf dem Bornstedter Felde bei

Petition der Königlichen Mihiel und Toul in

zu überweisen. Regierungskommissar, Geheime Finanz⸗ 1— gegen diesen Antrag ausgesprochen, die Abgg. Köhler, Schütt, von Holtz, Seelig, Francke dagegen denselben empfohlen hatten, trat das Haus dem Antrage der Kommission bei. Eine Reihe von Petitionen aus dem ehemaligen Amt Mohrenkirchen sowie eine Petition des Hausbesitzers Hartmann wurden der Regierung zur Berück⸗ sichtigung überwiesen. Ueber eine Reihe weiterer Petitionen aus Schleswig Holstein, die sich gleichfalls mit stehenden Ge⸗ fällen beschäftigten, beschloß das Haus nach dem Antrage der Kommission den Uebergang zur Tagesordnung.

Hierauf vertagte sich das Haus um 1 ¾ Uhr auf Sonn⸗ abend 11 Uhr. 8

In Folge der Einführung des Schlachthauszwanges in E. meldete ein Metzgermeister F., bis dahin konzessionirter Eigenthümer eines Privatschlachthauses, die ihm nach §. 7 des Schlachtzwangsgesetzes vom 18. März 1868 zustehenden Ent⸗ schädigungsansprüche bei der betreffenden Bezirksregierung an und stützte dieses Begehren darauf, daß er durch Einführung des Schlachthauszwanges bei dem Betriebe seines Geschäftes fortan erhebliche Mehrkosten habe. Die Bezirksregie⸗ rung wies diese Forderung ab, auch die von dem Metzger⸗ meister erhobene Klage wurde vom Landgericht abge⸗ wiesen, welches ausführte, daß die vom Kläger zum Gegenstande eines Ersatzanspruches gemachten Nachtheile nicht unter den Begriff desjenigen Schadens fielen, bezüglich dessen

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 26. April. . T. B.) In der heutigen Eöitzung des Eisen bahnausschusses des Abgordnetenhauses fragte Abg. Fürth anläßlich des in Frage stehenden Ausbaues der Waagthalbahn den Handels⸗Minister, ob die Regierung die Abmachungen der Staatsbahn vollinhaltlich kenne ; ob sie darin nicht eine Ge⸗ fährdung des Verkehrswesens erblicke und wie sich die Regierung gegenüber diesen Abmachungen zu ver⸗ halten gedenke. Handels⸗Minister Baron Pino erklärte, die Regierung kenne diese Abmachungen nicht. Für die⸗ selben sei jedoch der Standpunkt klar gegeben: die Staatsbahn sei eine gemeinschaftliche; die österreichische Regierung habe das Recht, Statutenänderungen zu genehmigen oder nicht zu genehmigen. Diesen Standpunkt werde die Regierung seiner

Corr.“ meldet aus Belgrad:

Zeit einnehmen. Die „Pol. Die Skupschtina tritt am 1. Juni zusammen. Serajevo, 26. April. Die „Sarjevski List“ veröffent⸗ licht eine Proklamation des Feldzeugmeisters Dahlen, welche denjenigen Flüchtlingen, die bis zum 20. Mai in ihre Heimathsorte zurückkehren und sich bei den Behörden melden, falls sie keine gemeine Verbrechen begangen haben, Straflosinkeit gewährt; gegen diejenigen Flüchtlinge, welche dieser Aufforderung nicht Folge leisten und gegen

gemeine Verbrecher wird die volle Strafe des Gesetzes ange⸗ wendet werden.

Schweiz. Bern, 26. April. (W. T. B.) Der Stände⸗

dem

Wohnorte gehörten in 6044 Fällen (60,62 %) beide Eheschließende

derselben Gemeinde, in 3405 Fällen (33,81 %) verschiedenen badischen Gemeinden an, in 240 Fällen (2,38 %) war der Mann Badener, die Frau Ausländerin, in 339 Fällen (3,37 %) war der Mann Ausländer, die Frau Badenerin, in 42 Fällen (0,42 %0) beide Theile Ausländer. Sodann wurden bei 507 Eheschlüssen uneheliche Kinder (594 an der Zahl) als ehelich anerkannt. In 84 Fällen ging der Mann, in 22 Fällen die Frau eine dritte, in 3 Fällen der Mann und in 1 Falle die Frau eine vierte Ehe ein. Endlich waren unter den Eheschließen⸗ den 1 Mann und 7 Frauen, welche ihren Namen nicht unterschreiben konnten (Mann im Alter von 43, Frauen im Alter von 22, 32, 35, 42, 43, 45 und 65 Jahren).

April. (W. T. B.) Se. König⸗ Heinrich von Pre ußen ist heute mit dem Bahnzuge nach Pisa ab⸗

thumskunde des 88 1 Meghetac S s er ei s ichlich 2 tra 17. Jahrgang. 1882. 1. Heft. erausgegeben vom Vorstande de Ueferesinihoämse des e . v Vereins. Magdeburg, 1882 Verlag der Schäferschen Buchhandlung 8 3 (A. Rüdiger). Das 1. Heft des neuen Jahrgangs der Zeitschrift

In der unter dem Vorsitz des Staats⸗Ministers von Boetticher am 26. April abgehaltenen Plenarsitzung des

Bundesraths wurde dem Entwurf

die Abänderung des Zolltarifgesetzes vom 15. einigen, von den Ausschüssen beantragten, Zustimmung eine Eingabe Der am 10. Januar d. J. unterzeichnete Konsularvertrag zwischen dem Deutschen Reich und Brasilien wurde unverändert angenommen.

lichen Abänderungen die diese Beschlußfassung wurde für Asbestpappen bezügliche sammlung für erledigt erachtet.

wählte die Versammlung mehrere

Reichstagsberathungen über den Entwurf eines Gesetzes wegen Abänderung des Zolltarifgesetzes vom 15. über den Konsularvertrag mit Brasilien.

Der Schlußbericht über die des Hauses der Abgeordneten

Zweiten Beilage.

In der heutigen (55.) Sitzung des Hauses der welcher der Staats⸗Minister Dr. Friedberg mit mehreren Kommissarien beiwohnte, stand auf der Tages⸗ ordnung die Berathung einer Reihe von

Abgeordneten, an erster Stelle: mündliche die Agrarverhältnisse und der Fischer Dehn und Genossen zu

und Fiddichow petioniren wegen schriften über den Fischereibetrieb.

regierung zur Erwägun

benutzt werden könne.

Das Haus trat dem Antrage der Kommission ohne De⸗

batte bei.

Der Tilsit bitten, daß auch in der Zeit, bis für die dortigen so wie für jeden dauernden Jahrmarkt gestattet werde.

Namens der Kommission für Petitionen

Berichterstatter Aba. Wander:

Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: niglichen

Die Petition II. Nr. 362 der K.

zur Berücksichtigung zu überweisen. Ein Regierungskommissar sprach aus. den, so werde die

auf dem Antrage der Kommission bei.

Des weiteren lag eine Beschwerde in Leer,

kommission: Das

Die Petition II. Nr. 386 der Berücksichtigung zu überweisen.

Auch diese Petition wurde nach dem Antrage der Kom⸗

mission vom Hause erledigt.

Es folgte der erste Bericht der Justizwesen über Petitionen. des Ober⸗Landesgerichtsbezirks

etitum liegt und der Provinz Hannover

der Kommission wurden diese regierung zur Erwägung überwiesen.

von vor.

von der Tagesordnung abgesetzt wurde, Bericht der Kommission für die Agrarverhältn

tionen. Es handelte sich hierbei um Grundbesitzer des Kreises Pinneberg Staatsabgabe, genannt 122422* wiederholen jetzt eine schon

Das hohe empfehlen, die fragliche Staatsabgabe

und deren Wegfall zu verfügen, eventuell, es wolle näheren

2 abgabe zu entbinden, dagegen dem

eventuell, da

wegen Anerkennung ihrer abgabe, M rgeld, de Rechtsweg zu betreten.

Berichte der Kommission für Kommission für Petitionen. Die Fischer Schorping und Genossen Fiddichow Nipperwiese, und Greifenhagen, die Fischergewerke zu Gartz, Greifenhagen

Die antragte durch ihren Berichterstatter Abg. Dr. Seelig:

Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: .

Die Petitionen II. Nr. 214, 359, 360 der Königlichen Staats⸗

dahin zu überweisen, ob dieselben Material

enthalten, welches bei einer etwaigen Revision des Fischereigesetzes

Es folgte der vierte Bericht der Kommission für Petitionen. Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung von

ee über die Memel angelegt ist, ovember, der Fuhrwerksverkehr auf Wochenmärkte am Mittwoch alljährlich im September stattfindenden 8 Tage

Sollte derselbe dennoch vom Hause angenommen wer⸗ die Regierung selbstverständlich die noch einmal einer Prüfung unterwerfen.

betreffend die Nichtbestellung einer Kaution Seitens des Rechnungsführers der dortigen israelitischen Gemeinde, vor. Der Abg. Hansen beantragte Namens der Petitions⸗

aus der Abgeordneten wolle beschließen: Königlichen Staatsregierung zur

Die Justiz⸗Subalternbeamten Cöln bitten um Aufbesserung ihrer Gehälter durch eine Theuerungszulage. 8 den Gerichtsdienern

Petitionen

rüher gestellte Haus wolle der Königlichen Staatsregierung als Grundsteuer anzuerkennen

der 25 Staatsregierung den rlaß eines 27,1 zur Bestimmung der ördn.

vom 28. April 1867 dahin beantragen, daß die abgabenpflichtigen

Grundbesitzer von der Nachweisung der Steuerqualität der Staats⸗

iskus die Nachwei uns der meteehetichen Natur der Staatsabgabe aufzulegen sei, fer

es den 2—2— im Kreise Pinneberg gestattet sei, aats

eines Gesetzes, betreffend Juli 1879, mit nicht wesent⸗ ertheilt. Durch auf Zollerhöhung von der Ver⸗

Schließlich

Kommissarien für die

Juli 1879 und

gestrige Sitzung befindet sich in der

Petitionen, und zwar

in Bergland, der Gartz

Abänderung der Vor⸗ Agrarkommission be⸗

während welcher die nämlich von April der Eisenbahnbrücke und Sonnabend,

beantragte der

Staatsregierung sich gegen den Antrag

Verhältnisse Das Haus trat hier⸗

des Kaufmanns Hesse

Kommission für das

Ein gleiches der Rheinprovinz Nach dem Antrage der Staats Da Nr. 4 vorläufig so folgte der zweite

sse uͤber Peti⸗ folgende Fälle: die sind mit der alten belastet. Dieselben Bitte des

erordnung

ner

das betreffende Gesetz im §. 7 einen Entschädigungsanspruch gewähre, indem hiernach nur Entschädigung für die Nachtheile geleistet werden solle, welche dadurch entstehen, daß die betr. Grundstücke und Anlagen in ihrem Werthe vermindert wer⸗ den. In der hiergegen eingelegten Berufung beantragte der Kläger, den Minderwerth seines Grundstückes, in dem sich sein bisheriges Schlachthaus befindet, in Folge der Einführung des Schlachtzwanges, als ööe ihm zuzusprechen. Das Ober⸗Landesgericht verwarf die Berufung, weil der vom Kläger in der Berufungsschrift gestellte neue Antrag zwar an sich korrekt sei, aber als verspätet verworfen werden müsse, da in der Eingabe an die Bezirksregierung der Entschädi⸗ gungsanspruch nicht in dieser Weise substantiirt worden sei, Die vom Kläger dagegen eingelegte Revision wurde vom Reichsgericht, II. Civilsenat, durch Urtheil vom 17. März d. J. zurückgewiesen, indem der Gerichtshof der Ausführung des Berufungsgerichts beitrat. „Es ist richtig,“ führt das Reichsgericht aus, „daß in Fällen der vorliegenden Art die gerichtliche Entschädigungsklage das in 8§. 9 vorgeschriebene Administrativverfahren zur unerläßlichen Voraussetzung hat, und keinen Entschädigungsanspruch als zulässig behandeln kann, der nicht Gegenstand des Verfahrens vor dem Regie⸗ rungskommissar gewesen ist. Daraus aber folgt mit Nothwen⸗ digkeit, daß zur Verhandlung vor dem Regierungskommissar nur diejenige Anmeldung sich eignet, die bezüglich der Sub⸗ stantiirung des Anspruchs den analogen Erfordernissen einer gerichtlichen Entschädigungsklage entspricht. Die Behauptung der Revision, daß eine Anmeldung des Entschädigungsanspruchs überhaupt genüge, um das Präjudiz des Verlustes des Anspruchs auszuschließen, könnte in Betracht kommen, wenn es von dem Falle sich handelte, daß in der Anmeldung die beanspruchte Ersatzsorderung durchaus ohne alle Sub⸗ stantiirung hingestellt worden wäre. Der Fall liegt aber hier nicht vor; vielmehr hat Kläger, wie festgestellt, in der An⸗ meldung den ihm entstandenen Schaden in durchaus bestimmter, begrenzter Weise substantiirt, nur diesen Schaden angemeldet, dadurch aber den auf andere Weise zu substantiirenden Schaden ausgeschlossen, und es kann nicht Sinn des Gesetzes sein, daß der Regierungskommissar selbst in diesem Falle berufen oder befugt sein solle, den klar an den Tag gelegten Willen des Privaten zu berichtigen, der geltend gemachten aber gesetzlich unzulässigen Forderung eine nicht geltend gemachte Forderung zu substituiren, zu prüfen und festzustellen.“

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerial⸗Rath Kastner ist hier angekommen, und die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Königlich sächsischer Staats⸗Minister Freiherr von Könneritz, Groß⸗ herzoglich hessischer Staats⸗Minister Dr. Freiherr von Starck und Wirklicher Geheimer Rath Schleiermacher sind von hier wieder abgereist.

Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von Anhalt, Seconde⸗Lieutenant im 1. Garde⸗Dragoner ⸗Regiment, ist unter Stellung à la suite des Regiments auf 1 Jahr be⸗ urlaubt worden.

S. M. Kanonenboot „Hyäne“, 4 Geschütze, Kom⸗ mandant Kapitän⸗Lieutenant Geiseler, ist am 26. April cr. in Plymouth eingetroffen und beabsichtigte am 29. dess. Mts. wieder in See zu gehen.

Bayern. München, 26. April. (W. T. B.) Die Kammer der Abgeordneten lehnte heute sämmtliche von der Reichsrathskammer wieder eingestellten Positionen in den Etats aller Ministerien sowie alle Dispositionsfonds und den Namens des Gesammt⸗Ministeriums gemachten Vorschlag des Finanz⸗Ministers ab, die Summe aller Dispositionsfonds (45 000 ℳ) als „Unterstützungen“ in den Staatshaushalts⸗ Etat einzusetzen. Heute findet eine Abendsitzung statt.

Die „Allg. Ztg.“ schreibt: Die Mittheilung einiger lätter, daß eine nochmalige Verlängerung der Dauer des Landtagserfolgen werde, ist unbegründet; beide Kammern wer⸗ den spätestens am kommenden Sonnabend ihre letzten Sitzungen in dieser Session halten. Bis dahin wird es auch möglich sein, die zwischen beiden Kammern, namentlich in Betreff des Budgets noch bestehenden Differenzen, zur Ausgleichung zu bringen. Diejenigen der Reichsräthe und Abgeordneten, welche auch Mitglieder des Reichstages sind, werden also nicht abgehalten seim, rechtzeitig zu den Sitzungen des Reichstages in Berlin eintreffen zu können. Dem Vernehmen nach wird Prinz Luitpold Allerhöchst beauftragt werden, die feierliche Eröffnung der „Bayerischen Landes⸗ ndu⸗ strie⸗, Gewerbe⸗ und Kunstausstellung“ in Nürn⸗ berg am 15. k. M. zu vollziehen.

Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 26. April. (W. T. B.) Der Statthalter General⸗Feldmaͤrschalt Frhr. von Man⸗ teuffel ist heute Mittag nach Wiesbaden abgereist. 8 9

1e; I“

genannt Herrengeld und

rath genehmigte den Handelsvertrag mit Frankreich mit 3 gegen 2 Stimmen.

Großbritannien und Irland. Windsor, 26. April. (W. T. B.) Die Königin hat dem Könige der Nieder⸗ lande den Hosenbandorden verliehen.

Im Unterhause beantragte Redmond heute die zweite Lesung der Novelle zur irischen Landakte, wobei er betonte, daß die Nothwendigkeit, letztere zu amendiren, jetzt allseitig anerkannt werde. Der Premier Gladstone erklärte, er nehme gern an, daß die Bill der authentische Ausdruck des Wunsches der Mitglieder Redmond und Genossen sei, die wirksame Ausführung der Landakte behufs Wiederherstellung der Ordnung in Irland herbeizuführen, könne aber die zweite Lesung nicht unterstützen, weil er an der Ansicht festhalte, daß jede Störung der Wirksamkeit der Land⸗ akte unerwünscht sei. Er wolle heute nicht auf die etwa in dieser Session G Maßregeln zur Aufrecht⸗ haltung der Ordnung in Irland eingehen; die Frage der Pachtrückstände erheische eine praktische Erwägung und eine unparleiische Lösung durch das Parlament in dieser Session, unter Berücksichtigung aller Interessen. In Betreff der Frage des Ankaufs von Pachtgütern durch die Pächter werde die Regierung sich anläßlich des Antrages Smiths aus⸗ sprechen. Die Bill sei der erste Hoffnungsstrahl in dem dunklen Zustande; denn obwohl er an der Macht des Reiches nicht im Geringsten zweifle, glaube er doch, daß Zwang dem Geiste der Versassung gänzlich fremd sei. Er wünsche ernst⸗ lich die Vervollständigung einer befriedigenden Gesetzgebung als den Schluß wichtiger parlamentarischer Arbeiten für die Wohlfahrt, den Frieden und die Glückseligkeit Irlands. Die Debatte wurde bis gegen den Schluß der Sitzung fort⸗ gesetzt und dann auf unbestimmte Zeit vertagt.

Die seierliche Beisetzung des verstorbenen Charles Darwin hat heute unter zahlreicher Theilnahme hervor⸗ ragender Persönlichkeiten in der Westminster⸗Abtei statt⸗ gefunden.

Frankreich. Paris, 25. heutige Ministerrath hat mit Ministers Leon Say das

April. (Fr. Corr.) Der Zustimmung des Finanz⸗ 1 von dem Ackerbau⸗Minister de Mahy vorgelegte Projekt eines aus der Rhone abzuleitenden Irri⸗ gationskanals angenommen. Der Staat übernimmt die An⸗ lage der beiden Hauptzweiglinien auf jeder Seite des Flusses, während der Bau der Nebenarterien an Privatgesellschaften vergeben wird. Die „Gazette de 'st“ enthält folgende Mittheilungen über die neuen Befestigungen, welche Frankreich zur Sicherung seiner Ostgrenze angelegt hat:

Wer unsere neue Ostgrenze seit dem Kriege von 1870 nicht ge⸗ sehen hat, wird sich kaum auskennen unter den gewaltigen militä⸗ rischen Arbeiten, welche seit den letzten sieben oder acht Jahren ausgeführt worden sind. An fast allen Punkten von Montmédy bis Belfort sind die höchsten Hügel zur Anlage von Forts abgeholzt worden, und man sieht nur noch ihre kahlen Gipfel. Die Gelände, welche früher, mit Wein⸗ und anderen Gärten bedeckt, den Anblick weiter grüner Decken boten, sind gegenwärtig von grauen Linien durchschnitten, von Militärstraßen, Schanzen und Erdwerken aller Art. Toul ist gegenwärtig unser stärkstes Vertheidigungswerk an der Ostgrenze. An der Eisenbahnlinie von Paris nach Straß⸗ burg gelegen, und von allen Seiten durch Hügel gedeckt, ist dieser Platz äußerst geeignet zu einem großen hbefestigten Lager. Sechs Forts, von denen einige bereits vollständig fertig sind, umgeben die Stadt. Das bedeutendste derselben ist das Fort St. Michel. Dieses Fort ist auf einem Hügel von 385 m über dem Meer errichtet und auf Flin⸗ tenschußweite von der Stadt, an derselben Stelle, von wo aus 1870 die preußischen Batterien die Stadt beschossen. Im Nordwesten des Fert⸗ St. Michel befindet sich das Fort von Luced, welches das ganze

oselthal bis Pont⸗à⸗Mousson beherrscht. Weiter nach Norden liegt das Fort von Gironville, welches die Festung Toul mit St. Michel und Verdun verbindet. Es ist jetzt die Rede davon, zwischen den beiden genannten Forts noch ein neues zu Boucq zu errichten. Im Westen von Toul wird die Eisenbahn von Paris nach Straßburg durch zwei Forts vertheidigt, im Norden das Fort von Eecrouves, welches 359 m hoch liegt, und im Süden das Fort von Domgermain, 382 m hoch. Endlich befinden sich im Süden von Toul noch zwei andere Forts, zu Thillot und in der Richtung nach Nancy zu Villey⸗ le⸗Sec. Durch das letztere ist der Plaß von Toul mit dem Ver⸗ theidigungssystem der oberen Mosel verbunden und mit den beiden ge⸗ waltigen Festungen, die man jetzt zu Frouard auf der Kreuzung der Eisenbahnlinien von Straßburg und Metz und zu Pont⸗St.⸗Vincent am Zusammenfluß der Meurthe und Mosel baut. Es ist die Rede davon, die alten Festungswerke Vaubans, welche die Stadt im Jahre 1870 so schlecht vertheidigt haben, abzutragen und der Stadt die Freiheit zu geben, sich zu erweitern. Fuͤr das Maasthal ist Verdun, was Toul für das Moselthal ist. Die alten Festungswerke Vaubans sind dort ebenfalls ganz unnütz gewesen. Die Stadt ist von den um⸗ gebenden Höhen aus bombardirt worden. Heute wäre das nicht mehr möglich, denn Verdun wird von zwölf vorgeschobenen Forts vertheidigt, von denen acht nach Osten egen die Grenze und vier nach Westen liegen. Auf dem rechten Ufer der Maas im Norden von Verdun, ist das nächste Fon das von Belleville, welches die Eisenbahnlinien von Metz nach Reims und von Sedan nach Lerouville beherrscht; weiter nach Osten liegt das Fort St. Michel auf dem hösten Hügel bei Verdun, 347 m über dem Meeresspiegel. Dann folgen die Forts von Sonville (7), von Ta⸗ vannes, von Belrupt, von Rosellier, von 2— welches die Straße von Metz beherrscht, und das Fork von Genicourt, welches

vierzehn Kilometer von Verdun entfernt ist und diesen Platz mit

8 1

Rußland und Polen. St. Petersburg, 27. April. (W. T. B.) Das „Journal de St. Péetersbourg“ schreibt: „Die von Journalen über eine nahe bevorstehende Ankunft der russischen Botschafter in St. Petersburg behufs Entgegennahme von Instruktiouen des Ministeriums ist unbegründet. Wir wiederholen, daß die Ernennung des Staatssekretärs Giers zum Minister des Aeußern keinerlei Wechsel in der Politik involvirt“. Orloff hat St. Petersburg vorgestern ver⸗ assen. Dasselbe Blatt sagt: Das Tadelsvotum gegen das Kabinet Kommunduros ist ein Beweis der mangeln⸗ den Dankbarkeit der hellenischen Kammer. Dieselbe hätte be⸗ greifen müssen, daß die Wohlanständigkeit allein schon empfahl, das Ministerium Kommunduros nicht zu schmähen; es wäre sogar am Platze gewesen, den Mächten für ihre guten Dienste gegenüber Griechenland zu danken.

Amerika. Washington, 26. April. (W. T. B.) Der Senat hat die Ernennung Tafts zum Gesandten in Wien bestätigt. 88

Zeitungsstimmen.

Dem dritten Wiener Briese des „Deutschen Tage⸗ blatts“ über das Tabackmonopol entnehmen wir folgende Stellen: j . 1

Also das Tabackmonopol wird weder in Oesterreich noch in Frankreich als ein Volksunglück, oder als eine Landplage oder als ein staatssozialistisches Unding betrachtet. Im Gegentheil Alle befin⸗ den sich, wie wir gesehen haben, recht wohl dabei: Der Arbeiter in leidlich gesicherter und befriedigender Existenz, der Kleinverkäufer mit sparsamem, willkommenem Gewinn, der Raucher, welcher reinen und leidlichen Taback um leidlichen Preis erhält, und vor Allem die stets geldbedürftige Staatskasse, deren Einnahmen aus dem Tabackmonopol recht erhebliche sind. Es lebt sich leidlich unter dem Monopol, und das will in dieser Welt der Unvollkommenheit immerhin etwas be⸗

euten. 1 1 8 5 Deutschland dagegen sind die Tabacksteuer⸗Zustände unleid⸗ lich. Man ist darüber einig, daß der Taback der Staatskasse größere Einnahmen juführen könne und solle; aber man wagt es noch nicht, sei es aus Rücksicht auf die Interessenten, sei es vom Standpunkt älterer Doktrinen aus, diejenige Besteuerungsart zu befürworten, welche allein für Deutschland geeignet und für die Staatskasse ergiebig ist: das Tabackmonopol; denn die Gewichtsteuer wird um so undurchführharer, je höher sie ist, die Fabrikatsteuer erscheint allzu plump und belästigend, und das englische System unvereinbar mit den berechtigten Interessen der deutschen Landwirthschaft. Ich rühme Ihnen mit keinem Wort die Vorzüge des Monopols; denn Sie werden sie selbst kennen lernen, vorausgesetzt, daß Ihnen Gott noch ein Jahrzehnt vergönnt. Wie man sich zu antiker Zeit das Fatum dachte, welchem Niemand ent⸗ rinnt, ob er auch mit übermenschlicher Kraft dagegen anstrebe, so naht sich dem Deutschen Reiche das Tabackmonopol langsam, doch sicher. Noch vor einem Jahrzehnt in weiter Ferne, steht es jetzt greifbar da und pocht ernst um Einlaß. Nicht freudig mag man „Herein!“ rufen, aber der Sozialpolitiker wünscht es, der Steuerpolitiker fordert es und in noch höherem Grade drängt dazu die allgemeine Lage Europas, politisch wie wirthschaftlich betrachtet .... Deutschland hat alljährlich große Summen an das Ausland zu zahlen; es importirte im Jahre 1881 für 284 Mil⸗ lionen Mark Getreide, für 115 Millionen Mark Material“ Spezerei⸗ Wund Drogueriewaaren, für 75 Millionen Mark 8 Oele und Fette, für 66 Millionen Mark Petroleum, für 25 Millionen Mark Fleischwaaren d. i. für insgesammt 565 Millionen Mark nothwendiger Lebensbedürfnisse, welche es nicht selbst erzeugt. Allerdings führt Deutschland hiergegen eine entsprechende Menge von Industrieerzeugnissen aus, mit welchen er jene Waaren bezahlt. Allein es ist zu bedenken, daß Deutschlands Ausfuhr nicht hinreichend gesichert ist und fortwährend gefährdet wird durch schwierigere Zoll⸗ verhältnisse, geschicktere Konkurrenten und ungünstige Schwankungen der allgemeinen wirthschaftlichen Lage. In der Weltwirthschaft, wie sie sich seit neuester Zeit entwickelt hat, sind die nationalen Volks⸗ wirthschaften von einander abhängig geworden, die europäischen zu⸗ nächst durch ihren Massenbedarf an Genußmitteln, wie Kaffee, Thee, Ge⸗ würze, jetzt auch an Nahrungsmitteln und wichtigen Rohstoffen (Baumwolle) von denjenigen Völkern, welche diese Artikel produziren. Jedes der europäischen Völker ist natürlich bestrebt, seine Einfuhr in diesen Gegenständen möglichst durch eine Ausfuhr in Industrie⸗ erzeugnissen zu decken, und so ist jedes europäische Kulturvolk auf die Erweiterung seiner fremden Absatzmärkte und seines Exporthandels

bedacht, voran hierin erfreulicher Weise auch das deutsche. Aber es kämpft in diesem neuen Kampfe der Völker ums Dasein aus Mangel an Kolonien noch bei Weitem nicht mit jenem Erfolge, welcher ihm

erwünscht und nothwendig wäre. .

Uan, recht, höre 9s Sie sagen, doch was hat das mit dem

eIe Wir haben gesehen, daß Deutschland

ie Anwort liegt nahe. für 22 Tabackkleinhandel etwa 150 Mill. Mark aufwendet,

ährend derselbe nach Einführung des Monopols nur etwa 40 Mill. Pibefnd derlele würde. Es könnten sonach 110 Mill. Mark sübesich erspart werden und zwar nicht etwa Gold oder Geld in diesem Be⸗ trage, sondern, was wichtiger ist, Arbeitskraft und Unternehmungs⸗

eist. Jene 110 Millionen Mark mag der Staat einstreichen, um einerseits die drückendsten Steuerlasten zu vermindern. Die freigewordene

rbeitskraft dagegen kann sich nunmehr fruchtbringenderen Erwerbs⸗ zweigen zuwenden und es sollten in Bezug auf sie die Besten des Reiches zusammenwirken, um einerseits der Landwirthschaft und ihren vernachlässigten Betriebsinteressen, andererseits der bestehenden und

berzogthum Baden während des Jahres 1880 entnehmen wir dem

Armee⸗Verordnungs⸗Blatt. Nr. 9. Inhalt: Ver⸗ leihung eines Fahnenbandes mit der Inschrift „Colberg 1807“ an das Füsilier⸗Bataillon des Leib⸗Grenadier⸗Regiments (I. Branden⸗ burgischen) Nr. 8. Badekuren betreffend. Die Erhebung einer Berufsstatistik im Jahre 1882. Nachträge zu Dienstvorschriften. Termin für die Berichte über die diesjährigen Uebungen der Ersatz⸗ reservisten. Tabellarische Uebersicht der bei der Loosung im Jahre 1881 gezogenen höchsten Loosnummern ꝛc. Ueberweisung der durch Militärgerichte Verurtheilten an Civil⸗Strafanstalten. Gebührnisse der zu den topographischen Vermessungen als Instrumententräger kommandirten Mannschaften. Abänderung des Etats für die jähr⸗ liche Uebungs⸗ ꝛc. Munition. Ausgabe eines neuen Preis⸗Tarifs über Fabrikate der Geschützaießerei zu Spandau bezw. der Geschoß⸗ fabrik zu Siegburg. Eröffnung einer neuen Eisenbahn. Ab⸗ lieferung bezw. Bezahlung von Revolver⸗Patronenhülsen. Aende⸗ rurg des Maßes für den Vorstand der Schlagbolzenspitze der Schuß⸗ waffen M/71. Ermächtigung zur Ausstellung ärztlicher Zeugnisse für militärpflichtige Deutsche in Rußland. Abänderung der deutschen Wehrordnung. Vorräthighaltung von Druckformularen.

Statistische Nachrichten.

Ueber die Bewegung der Bevölkerung im Groß⸗ jüngsten Hefte der „statistischen Mittheilungen über das Großherzog⸗ süngf 1 Hert folgende Angaben: Geboren wurden im Jahre 1880 im Ganzen 57 571 Kinder (1 Kind auf 27,28 Einwohner oder auf 100 Einwohner 3,67 Kinder) und zwar 29. 439 Knaben (51,14 %) und 28 132 Mädchen (48,86 %) oder auf 100 Mädchen 104,65 Knaben. Von den Geborenen waren 55 833 lebend (96,98 %) und 1738 (3,02 %) todt geboren. Ein lebendgeborenes Kind kam auf 28,12 Einwohner (auf 100 Einwohner 3,56 Lebendgeborene). Von den Lebendgeborenen waren 28 469 Knaben (50,99 %) und 27 364 Mädchen (49,01 %), von den Todtgeborenen 970 Knaben (55,81 %) und 768 Mädchen (44,19 %%). Unter den Knaben kamen 3,30 % Todtgeburten vor, unter den Mäd⸗ chen nur 2,73 %. Ehelich geboren waren 53 366 (92,70 %), unehelich geboren 4205 Kinder (7,30 %) oder es kam 1 unehelich Geborenes auf 13,69 Geborene überhaupt und auf 12,69 ehelich Geborene. Von den ehelich Geborenen waren 27 249 Knaben (51,06 %) und 26 117 Mädchen (48,94 %), von den unehelich Geborenen waren 2190 Knaben (52,08 %) und 2015 Mädchen (47,92 %). Unter den Geborenen waren 1606 Zwillinge, 30 Drillinge. Die Zahl der Niederkünfte war demnach 56 743. Auf eine Niederkunft kamen 1,014 Kinder. Von 100 Geborenen waren 1,40 Zwillinge, 0,017. Drillinge. Im Vergleich zu den letztvorhergegangenen Jahren ist die Zahl der Geburten seit 1876 in stetem Abnehmen geblieben. Absolut ist sie die geringste seit 1871, relativ die geringste seit 1862. „Selbstver⸗ ständlich ist auch die Zahl der Todtgeborenen absolut zurückgegangen (sie ist die geringste seit 1861); zugleich aber ist dieselbe auch relativ gesunken, d. h. günstiger geworden. In dieser Hinsicht ist nur die Ziffer von 1846 mit 2,99 % eine günstigere. Die unehelichen Ge⸗ burten sind absolut und relativ gegen das Vorjahr, welches bereits das bekannte Minimum darbot, nene (von 4392 auf 4205 und 7,39 auf 7,30 % der Geburten). ie ehelichen Geburten sind mit 53 366 gegen die Vorjahre gefallen. Ursache dieses Rückgangs ist die zurückgehende Zahl der Eheschlüsse. Gestorben sind im Jahre 1880 ohne Todtgeborene 39 695 Personen oder 1 von 39,56 Ein⸗ wohnern (auf 100 Einwohner 2,53 Todesfälle). Davon waren 20 275 männlich (51,08 %) und 19 420 weiblich (48,92 %). Im ersten Lebensjahre starben 13 505 Kinder oder 24,01 % der im Jahr 1880 Lebendgeborenen. Davon waren 7436 Knaben (55,47 % der lebend⸗ geborenen Knaben) und 5969 Mädchen (44,53 % der lebendgeborenen Mädchen), also 1467 mehr Knaben als Mädchen, ferner 12 142 ehelich (90,58 %) und 1263 (9,42 %) unehelich. Unter den ehelichen Lebend⸗ geborenen betrug die Sterblichkeit im ersten Lebensjahre 23,45 %, unter den unehelichen Lebendgeborenen aber 31,14 %. „Verglichen mit den Zahlen der vorhergehenden Jahre war die Sterblichkeit im Jahre 1880 eine sehr geringe. Mit 1 auf 39,56 Einwohner oder mit 2,53 % der Bevölkerung erreicht sie seit 1862 den tiefsten, d. h. günstigsten Stand. Auch die Sterblichkeit unter den Kindern des ersten Lebensjahres ist mit 24,01 %, gegen die Vorjahre besonders gering gewesen; sie ist relativ die geringste seit dem Jahre 1860 (mit 22,83 %). Von den 26 290 über einjährig Gestorbenen waren 12 839 mäaͤnnlich und 13 451 weiblich; also 612 oder 2,33 % mehr weiblich als männlich. Ferner befanden sich unter den Gestorbenen 4904 Ehemänner, 4190 Ehefrauen, 2090 Wittwer, 3210 Wittwen, 13 geschiedene Männer, 3 geschiedene Frauen. Der Ueberschuß der Geborenen uůͤber die Gestorbenen beträgt 16138. In den Jahren 1876 bis 1879 war derselbe 73 202, also für die fünf Jahre, welche zwischen der Volks⸗ zählung von 1875 und der von 1880 liegen, im anzen 89 340. Im Jahre 1875 wurden 1 507 179, im Jahre 1880 1 570 254 Einwohner gezählt, was eine Volksvermehrung von 63 075 ergiebt. Es sind also 26 265 Personen, um welche diese Zahl geringer ist als der Geburtenüber⸗ schuß der Zählperiode, mehr ab⸗ als zugezogen. Ehen wurden im Jahre 1880 im Ganzen 10 070 geschlossen oder 1 auf 155,93 Einwohner (auf 100 Einw. 0,64 Eheschlüsse). Aufgelöst wurden 9094 Ehen durch den Tod des einen der Ehegatten und 56 durch Scheidung, zusammen 9150. Die bestehenden Ehen nahmen also um 920 zu. Es ist jenes die geringste Zahl der Eheschlüsse welche seit 1861 vorgekommen ist. Unter den neugeschlossenen Ehen waren 1137 oder 11,29 % der Religion nach gemischte Ehen, gegen 1240 oder 11,84 % im Jahre 1879 und Then 10,16 % im Durchschnitt der Jahre 1864/79. Aus den Angaben über die 5ö— ist ferner zu entnehmen, daß nach dem Fa⸗ milienstande der Eheschließenden in 8052 Fällen (79,96 % der Ehe⸗ schlüsse) beide Theile ledig, in 193 Fällen (1,92 %) beide Theile ver⸗

gewinnverheißenden Exportindustrie das freigewordene Kapital mit

bringt die w 1 burg, eines interessanten Beitrages zur Geschichte des deutschen Städte⸗ wesens, der der Zeit 1— weiter Fortsetzung der Beiträge zur Geschichte der Buchdruckerkunst in Magdeburg, berle . diesmal u. a. eine Anzahl merkwürdiger polemischer Schriften gegen das Augsburger Interim aus dem im Stadtarchiv zu Burg befindlichen, 1495 angelegten Kopialbuche, mitgetheilt vom Stadtrath Wolter daselbst, unter welchen ein Weisthum der Schöppen zu Magdeburg über Vererbun

Fortsetzung der Verfassungsgeschichte der Stadt Magde⸗

von Dr. Otto Abhandlung behandelt von 1125 bis

Hagedorn; das die Verfassung 1192. Dann

zweite Kapitel der Stadt in folgt eine weitere

vom Gymnasial⸗Oberlehrer Hülße, welche

verzeichnet. Daran reihen sich Auszüge

des Heergeräths und der Gerade in Burg, aus dem Jahre 1529, deshalb bemerkenswerth ist, weil diese erbrechtlichen Satzungen bis in die neueste Zeit Gültigkeit hatten. Unter den Miscellen verdienen die Mittheilungen über den Federkrieg des Tübinger Professors Nicodemus 8 Frischlin mit dem Domprediger Sack Hervorhebung. Den übrigen Inhalt des Heftes bilden literarische Besprechungen, die Vereins⸗ chronik und das Verzeichniß der Mitglieder des Magdeburger Ge⸗ schichtsvereins. Der Verein zählte danach am 1. Januar 1882 5 Ehrenmitglieder, 9 korrespondirende Mitglieder, 108 heimische und 132 auswärtige Mitglieder. 1

Die Vorschriften über die Führung des Handels⸗ registers, sowie der Schiffs⸗, Genossenschafts⸗, Muster⸗ und Zeichenregister. Von Otto Rudorff, Landrichter. Erster Theil: Die Vorschriften über die Führung des Handelsregisters. Preis 5 Hannover. Verlag von Carl Meyer. Die Gesammtzahl aller, im Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich veröffentlichten Be⸗ kanntmachungen belief sich im letzten Jahre auf weit über 30 000. Schon diese Anzahl, notariell⸗rechtlich so außerordentlich bedeutsamer Akte, wie Errichtung, Veränderung, Auflösung von Firmen, Pro⸗ kuren u. s. w. es sind, kennzeichnet die große Wichtigkeit der Vorschriften über die Führung des Handelsregisters, sowohl für den wirthschaftlichen Verkehr, als für die richterliche Thätigkeit. Die auf diesem Gebiete zum deutschen Han⸗ delsgesetzbuch erlassenen Ausführungsvorschriften sind aber theilwe veraltet, so hinsichtlich der Kompetenz, der Eintragung der Konkurs⸗ eröffnung, des Aktienwesens, des prozessualischen Verfahrens im nungs⸗Strafwege. In einigen Punkten hat man sie mit der neuen Justizgesetzgebung in Einklang zu bringen versucht, in anderen nicht. Andererseits hat seit der Vergrößerung der Monarchie auf manchen Gebieten eine übereinstimmende Regelung stattgefunden; sie ist aber, wie im Ordnungsstrafverfahren und im Kostenwesen, nicht voll und ganz durchgeführt. Es ist daher ein Unternehmen des Verfassers in dem vorliegenden Buche das gesammte Material für die ganze Monarchie zusammengestellt zu haben. Um Wiederholungen für die verschiedenen Rechtsgebiete zu vermeiden, sind zweckmäßigerweise in einem Anhange die Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs als allen gemeinsam im Zusammenhange wiedergegeben. Dabei ist die reiche Judikatur des Reichs⸗Ober⸗Handelsgerichts und des Reichs⸗ gerichts über die einschlägigen Fragen in eingehender Weise berück⸗

„‚Kaufmännische Korrespondenz in deutscher Sprache' ist der Titel einer kleinen Schrift, welche Prof. C. F. Findeisen in J. J. Webers Verlag in Leipzig unter den illustrirten Schriften hat Afeinn lassen. Das kleine Werk zeichnet ich vor anderen Büchern ähnlichen Genres vor Allem durch seine Reichhaltigkeit, dann aber auch durch die Sorgfalt aus, mit der in den Musterbriefen stilistische Unebenheiten, die so häufig die kaufmännische Korresvondenz zu durchziehen pflegen, vermieden sind. Die Klarheit, mit der das Wesentliche in der kaufmänni⸗ schen Korrespondenz in katechetischer Form dargethan wird, ist bei der Bestimmung des Büchleins für den werdenden Kaufmann besonders anzuerkennen. Junge Leute, welche sich dem kaufmännischen Berufe widmen wollen und eine Fachschule nicht be. suchen, werden dem „Katechismus der kaufmännischen Korrespondenz. mit Erfolg zum Privatstudium verwenden können, da jedem Abschnitt und jeder Gattung von Briefen die zum Verständniß derselben erforderlichen theoretischen Erläuterungen vorausgeschickt sind. 4 die Handelslehranstalten aber wird der Katechismus als ein Lehrbuch und für den fertigen Kaufmann als Repetitorium willkommen sein.

Von E. Götzingers Reallexikon der deutschen Alterthümer, das im Lerlage von Woldem. Urban zu Leipzig erscheint, sind die Hefte 7—10 veröffentlicht worden. Dieselben ent. halten von dem Buchstaben G noch die 2 letzten Artikel, bringen sodann die Buchstaben H, J, K und L vollständig, von dem Buch⸗ staben M die 3 ersten Seiten und reichen im Ganzen von „Groschen bis zu „Mahlzeiten“, so daß die erste Hälfte des Werkes (Buch⸗ stabe A bis L) jetzt vollendet vorliegt. Bis zum Schluß des Jahres 1882 soll das ganze Werk zu Ende geführt sein. Die vorstehende Publikation, deren erstes Heft vor ungefähr einem Jahre erschienen, will, wie schon früher von uns bemerkt worden, Form eines Wörterbuchs ein Bild der deutschen Vergangenheit auf den verschiedenen Gebieten des deutschen Kulturlebens bieten und, wie schon der Titel besagt, für Studirende und Laien zu einem praktischen Nachschlagebuch dienen. Es macht keinen An⸗ spruch auf selbständige technisch⸗wissenschaftliche Forschung, stützt sich aber auf die Arbeiten anerkannter Forscher und enthält in allgemein verständlicher Darstellung eine kurze kompendiöse Zusammenstellung der jeweiligen Resultate der Kescbicftlichen Forschung über jeden betr. Gegenstand. Die lebhafte Theilnahme, die das Werk bei Publikum und Presse gefunden, beweist, daß der Verfasser den Zweck, den er bei Abfassung seines Buches vor Augen gehabt, mit seiner nützlichen und interessanten Arbeit erreicht hat und einem Bedürfnisse des Publikums

ekommen ist. 3

ereä in Leipzig am 29. April erscheinende Nr. 2026 „Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abhildungen: Nikola von Giers, der neuernannte russische Minister der Auswärtigen Ange legenheiten. Charles Darwin, am 19. April. Der Brand des Schweriner Hoftheaters am Abend des 16. April. Nach einer Skizze von F. F. Burmeister. Das neue Konzerthaus im Stadt⸗ park sn Karlsbad. Originalzeichnung von W. Gause. Carola,

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vi „in 436 Fällen (4,33 %) der Mann ledig und die Frau Wittwe, in wheehefüla 88 88 50) r 0h Wittwer und die Frau ledig, in 41 Fällen

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Königin von Sachsen. Gemälde von Leon Pohle. Nach einer Photo⸗ ie aus dem Verlag von Ad. Gutbier in Dresden. Die 2

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