1882 / 105 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 05 May 1882 18:00:01 GMT) scan diff

Ferrichteten Krankenkassen (Knappschaftskassen) tritt weder die Ge⸗ meinde⸗Krankenversicherung noch die Verpflichtung, einer nach Maß⸗ gaps der Vorschriften dieses Gesetzes errichteten Krankenkasse anzu⸗ gehören, ein. Die statutenmäßigen Leistungen dieser Kassen in Krankheitsfällen müssen, sofern sie den Betrag der für die Fabrik⸗Krankenkassen vor⸗ geschriebenen Mindestleistungen nicht erreichen, spätestens bis zum Ab⸗ auf eines Jahres nach Inkrafttreten dieses Gesetzes für sämmtliche Mitglieder auf diesen Betrag erhöht werden. 8 Ddie dazu erforderliche Abänderung der Statuten der Knappschafts⸗ kassen ist, soweit sie nicht innerhalb der gedachten Frist auf dem durch die Landesgesetze oder die Statuten vorgeschriebenen Wege erfolgt, die Aufsichtsbehörden mit rechtsverbindlicher Wirkung vorzu⸗ nehmen. Ddie Vorschriften des §. 20 Absatz 1 finden auch auf Knappschafts⸗ kassen Anwendung. 1 Im übrigen bleiben die landesgesetzlichen Vorschriften über die Knappschaftskassen unberührt. 8

Für Mitglieder der auf Grund des Gesetzes vom 7. April 1876 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 125) errichteten eingeschriebenen Hülfskassen, so⸗ wie der auf Grund landesrechtlicher Vorschriften errichteten Hülfs⸗ kassen, für welche ein Zwang zum Beitritt nicht besteht, tritt weder die Gemeinde⸗Krankenversicherung noch die Verpflichtung, einer nach Maßgabe der Vorschriften dieses Gesetzes errichteten Krankenkasse bei⸗ zutreten, ein, wenn die Hülfskasse, welcher sie angehören, ihren Mit⸗ liedern mindestens diejenigen Leistungen gewährt, welche in der Ge⸗ meinde, in deren Bezirk die Kasse ihren Sitz hat, nach Maßgabe des §. 6 von der Gemeinde⸗Krankenversicherung zu gewähren sind. Kassen, welche freie ärztliche Behandlung und Arznei nicht gewähren, genügen dieser Bedingung durch Gewährung eines Krank des von z Dritteln des ortsüblichen

J. Strafbestimmu

Wer der ihm nach §. 44 oder nach den auf Grund des §. 2

Absatz 2 erlassenen Bestimmungen obliegenden Verpflichtung zur An⸗

oder Abmeldung nicht nachkommt, wird mit Geldstrafe bis zu zwanzig Mark bestraft.

§. 71 Arbeitgeber, welche den von ihnen beschäftigten Personen bei der ohnzahlung höhere als die nach §§. 48 und 59 zulässigen Beträge a Anrechnung bringen, werden, sofern nicht nach anderen gesetzlichen Bestimmungen eine härtere Strafe eintritt, mit Geldstrafe bis zu dreihundert Mark bestraft.

K. Schluß⸗ und Uebergangsbestimmungen.

Den Arbeitsgebern ist untersagt, die Anwendung der Bestimmungen dieses Gesetzes zu ihrem Vortheil durch Verträge (mittelst Reglements oder besonderer Uebereinkunft) auszuschließen oder zu beschränken. Vertragsbestimmungen, welche diesem Gebote zuwiderlaufen, haben keine rechtliche Wirkung. 22 asr ben, eker dns

Welche Behörden in jedem Bundesstaate unter Gemeindebehörde, höhere Verwaltungsbehörde im Sinne dieses Gesetzes zu verstehen sind, bestimmt die Zentralbehörde des Bundesstaates.

Die auf Grund dieser Vorschrift erlassenen Bestimmungen sind bekannt zu machen. F

Bei Fabrik⸗ und Bau⸗Krankenkassen, welche ausschließlich für Betriebe des Reichs oder des Staats errichtet werden, können die Befugnisse und Obliegenheiten der Aufsichtsbehörde und der höheren Verwaltungsbehörde den den Verwaltungen dieser Betriebe vor⸗ gesetzten Dienstbehörden 1““ n. 8

Bestehende Krankenkassen, in Ansehung deren nach den bisher geltenden Vorschriften für Personen, welche unter die Vorschrift des §. 1 fallen, eine Beitrittspflicht begründet war, unterliegen den Vor⸗ schriften dieses Gesetzes. arah;

Die Statuten dieser Kassen sind, soweit sie hinsichtlich der Bestimmungen über die Kassenleistungen und Kassenbeiträge, über die Vertretung und Verwaltung der Kasse den Vorschriften dieses Gesetzes nicht genügen, bis zum der dazu erforderlichen Ab⸗ änderung zu unterziehen.

Wird die erforderliche Abänderung nicht bis zu diesem Zeitpunkte auf dem durch die bisher geltenden Vorschriften vorgesehenen Wege vor⸗ genommen, so wird dieselbe von der höheren Verwaltungsbehörde mit rechtsverbindlicher Wirkung vollzogen.

Bisherige Leistungen dieser Kassen, welche nach den Vorschriften dieses Gesetzes von den Krankenkassen nicht übernommen werden dürfen, können, soweit sie nicht in Invaliden⸗, Wittwen⸗ und Waisen⸗ pensionen bestehen, beibehalten werden, sofern die bisherigen statuten⸗ mäßigen Kassenbeiträge mit Hülfe der Einkünfte des etwa vorhandenen Vermögens nach dem Urtheil der höheren Verwaltungsbehörde zur dauernden Deckung der Kassenleistung ausreichend sind, oder auf dem für die Abänderung des Statuts vorgeschriebenen Wege und unter Berücksichtigung der Vorschrift des §. 27 Absatz 2 erhöht werden.

Im Uebrigen finden auf die Abänderung des Statuts die Vor⸗ schriften der §§. 20, 26

§. 75.

Für Kassen der in §. 74 bezeichneten Art, welche neben den nach den Vorschriften dieses Gesetzes zulässigen Leistungen Invaliden⸗, und Waisenpension gewähren, treten folgende Bestimmungen in Kraft:

1) Die bisherige Kasse bleibt als Krankenkasse bestehen. Auf die⸗ selbe finden die Vorschriften des §. 74 Anwendung.

2) Der statutenmäßigen Vertretung der bisherigen Kasse, bei Fabrik⸗ kassen 53) dem Betriebsunternehmer oder den Betriebsunternehmern, ist gestattet, eine besondere Pensionskasse mit Beitrittszwang für die⸗ jenigen Klassen von Personen, welche der bisherigen Kasse beizutreten verpflichtet waren, zu errichten.

3) Für die neue Pensionskasse ist durch Beschluß der Vertretung der bisherigen Kasse, bei Fabriktassen durch den Betriebsunternehmer oder die Betriebsunternehmer, nach Anhörung der Vertreter der bis⸗ herigen Kassen ein Kassenstatut zu errichten.

4) Findet die Errichtung einer besonderen Pensionskasse statt, so erfolgt die Verwendung des Vermögens der bisherigen Kasse nach Anordnung der höheren Verwaltungsbehörde in der Weise, daß zu⸗ nächst derjenige Betrag, welcher zur Deckung der bereits entstandenen Pensionsansprüche erforderlich ist, ausgeschieden und der Pensionskasse mit der Verpflichtung, diese Ansprüche zu befriedigen, überwiesen wird. Der Rest des Vermögens wird zwischen der Krankenkasse und der Ser mit der Maßgabe vertheilt, daß der Krankenkasse höchstens der einjährige Betrag der nach Vorschrift des neuen Kassen⸗ statuts für die derzeitigen Kassenmitglieder zu erhebenden Beiträge ü berwiesen wird.

5) Wird eine besondere Pensionskasse nicht errichtet, so ist nach Anordnung der höheren Verwaltungsbehörde aus dem Vermögen der bisherigen Kasse derjenige Betrag auszuscheiden, welcher erforderlich ist, um die bereits entstandenen Pensionsansprüche zu decken.

Für den ausgeschiedenen Vermögenstheil ist von der höheren Verwaltungsbehörde eine besondere Verwaltung zu bestellen, auf *9 Verpflichtung zur Befriedigung der Pensionsansprüche

ergeht.

Reicht das Vermögen der bisherigen Kasse nicht aus, um die bereits entstandenen Pensionsansprüche zu decken, so werden die letzteren um den nicht gedeckten Betrag pro rata 258

Der nach der Ausscheidung verbleibende d 4 des Vermögens der

6 8

bisherigen Kasse, und der nach Befriedigung sämmtlicher auf den ausgeschiedenen Vermögenstheil angewiesenen Ansprüche von diesem verbleibende Rest fallen der Krankenkasse zu.

. 76. Das Gesetz, betreffend n8 Abänderung des Titel VIII. der Gewerbeordnung vom 8. April 1876 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 134), wird

aufgehoben. ülfskassen vom 7. April 1876

*

nwendung mehr. §. 77. Dieses Gesetz tritt mit dem 1. Juli 1883 in 8 Urkundlich ꝛc. 8 Gegeben ꝛc.

Der Abschuß der reißenden Thiere in Algier.

Corr.) Von der Kolonialregierung Algiers sind kürzlich nähere Mit⸗ theilungen über die im Laufe des Jahres 1880 in diesem Gebiete ge⸗ tödteten reißenden oder überhaupt schädlichen Thiere veröffentlicht worden. Da diese Mittheilungen auf Grund der für die Tödtung derselben gewährten Prämien zusammengestellt sind, so können sie über den Kampf, den der Mensch in diesen Landestheilen mit den wilden Thieren zu führen gezwungen ist, wohl ein annähernd zu⸗ treffendes Bild gewähren. Wir entnehmen dem „Journal d'Agri- culture pratique“, daß im vorbezeichneten Zeitraume getödtet wurden in den Provinzen:

Algier Oran Constantine überhaupt

Löwen und Löwinnen. 1 15 16

Panther 20 18 62 100

junge Panther .. . 2 10 12

114X“ 63 66 TEö’ö whakale 11725 934 341 2900

Die Gesammtziffer von 3169 reißenden Thieren, die im Jahre 1880 vernichtet wurden, übersteigt diejenige des Jahres 1879 um 703 Stück. Die Zunahme entfällt jedoch fast ausschließlich auf die Schakale, deren Ausrottung wohl nicht so energisch würde betrieben werden, da sie durch Verzehren der gefallenen Thiere in sanitätspolizei⸗ lichem Interesse von wesentlichem Nutzen sind, wenn sie nicht ander⸗ seits dem Wilde und Geflügel, insbesondere aber den Weinbergen zur Zeit der Traubenreife ungemein schädlich wären.

Bemerkenswerth ist die Abnahme der nur Fleisch fressenden Thiere, der Löwen und Panther, die vor der fortschreitenden Kolo⸗ nisation und der dichter werdenden Bevölkerung sich immer mehr zurückziehen, und deren Bewegungsgebiet dabei von Jahr zu Jahr mehr eingeschränkt wird. Während vor ungefähr fünfzig Jahren, zur Zeit als die Franzosen diese Gebietstheile zum ersten Male dauernd betraten, die Löwen noch im Gebiete von Oran heimisch waren und bis an die Meeresküste, ja sogar vor den Thoren der Städte herum⸗ streiften, finden sich dieselben jetzt nur noch in den südlichsten Gegen⸗ den dieser Provinz. Eben so selten ist der Löwe und Panther in der Provinz Algier geworden. In den gebirgigen und waldreichen, wenig bewohnten Schluchten der Provinz Constantine haben sie ihre letzte Böstuchtssttte gefunden, wie dies auch die amtlichen Zahlen erkennen assen.

Ein vorläufiger Abschluß der Statistik über Jugend⸗ bezw. Schulsparkassen ergiebt, nach dem „Bildungs⸗Verein“, folgendes Resultat:

1) Schulen mit Sparkasseneinrichtung 11ö1X“ 2) Sonstige Spareinrichtungen für die Jugend (Konfirmanden⸗

V 448* 26

Summa

3) Von diesen Kassen ad 1 und 2 sind a in Städten 11717121252 Gu0 111111 Summa

517 4) Lehrer betheiligten sich daran 11 5) Sparer 8 8 8 686889 6) Höhe der Einlagen überhaupt . ..1 421 902 Von 159 Kassen liegen noch keine ziffermäßige Angaben vor.

Soeben erschien, herausgegeben vom Verein für Jugend⸗ sparkassen in Deutschland: Die Einrichtung einer mit einer öffentlichen Spar kasse verbundenen Sammel⸗ oder Hülfs⸗ G. B. Jugend⸗ oder Pfennig⸗) Sparkasse. Vollständig erlaͤuternder Text, auch Formular⸗Schemata nebst Rechnungsbeispielen, auf dem Titel⸗ bogen des Tagebuchs solcher Kasse. 3 S. gr. Fol. Pr. 10 ₰, dazu 1) Einlegebüchlein à ¾¼ Bogen f. 5 ₰, à ¾ Bog. f. 3 ₰; ob für Jugend⸗ oder Pfennigsparkasse ist anzugeben. 2) Tagebuch, 1 Bogen gr. Fol. für 34 Nrn. p. 1 Jahr. 12 Bogen, wobei obiger Titelbogen, inkl. 10 Porto kosten 60 ₰. 3) Korrespondenzbuch f. d. Verkehr mit der Hauptsparkasse, auf 3 Jahre eingerichtet. Eine Kollektion von Nr. 2 u. 3 mit Text (s. oben), f. c. 130 Sparer auf 2— 3 Jahre inkl. Porto f. 60 ₰. Spezieller Preiscourant über diese z. T. nach bereits anderwärts bewährten Mustern bearbeiteten, auch von Fachmännern geprüften Formulare werden franko und gratis versendet von Hrn. Jordan, Stadtverordnetenvorsteher in Glogau, und Hrn. Senckel, Pfarrer u. Schulinspektor, Geschäftsführer d. Vereins f. J., in Hohenwalde bei Müllrose (p. Frankfurt a. O.).

““

Kauunst, Wissenschaft und Literatur.

Von der mit Abbildungen und Karten reich illustrirten neuen Auflage von Brockhaus’ Konversations⸗Lexikon, welche rasch und regelmäßig vorwärts schreitet, sind soeben wiederum 3 neue Hefte, 19—21, erschienen. Dieselben führen den Text von „Auf⸗ nehmen“ bis zu „Boyza“, enthalten eine Menge interessanter, theils kurzer, theils längerer Artikel aus den verschiedenen Wissensfächern, und bringen, außer mehreren in den Text gedruckten Figuren in Holzschnitt. 4 Bildertafeln: Baustyle III., IV u. V. (römischer Styl u. 2 und byzantinischer Styl) und Bären, sowie 2 kolorirte Land⸗ karten: Balkanhalbinsel und Altlantischer Ozean. Joseph Baer u. Co., Buchhändler und Antiquare, die in Frankfurt a. M. ein in allen Fächern der Literatur reich assortirtes Lager unterhalten, außerdem auch eine Niederlage in Paris, und in London eine Agentur besitzen, haben vor Kurzem 2 Kataloge über ihr antiquarisches Bücherlager, Nr. 110 und 111, ausgegeben. Lager⸗ katalog 110 enthält ein Verzeichniß von 863 125992 über spanische und portugiesische Geschichte, sowie über die Philippinischen Inseln, von denen 579 sich Knf Epeqfens und Portugals Geschichte, 254 auf spanische und portugiesische Sprache und Literatur, 30 aber auf die erwähnten Inseln beziehen. Lagerkatalog 111 bringt ein Verzeichniß von 1783 Schriften zur Geschichte Deutschlands, zum großen Theil aus der Bibliothek des verstorbenen Hof⸗ und Archivraths G. Brückner in Meiningen, und zwar unter folgenden Rubriken: Allgemeines, Zeitschriften, Regesten⸗ und Urkundenwerke, Diplomatik (428 Nrn. im Ganzen), Fnl- Urgeschichte (164 Nrnu.) deutsche Geschichte im Mittelalter (371 Nrn.), von der Reformation bis Ende des 30jährigen Krieges (215 Nrn. bis 1789 (279 Nrn.), von 1789 bis 1815 (260 Nrn.), deutsche Geschichte seit 1815 (96 Nrn.). In allen Abtheilungen findet man eine Menge wichtiger und zum Theil sehr seltener Schriften, so daß vorstehender Katalog als ein höchst werthvoller Beitrag zur Literatur über Deutsch⸗ lands Geschichte bis zur neuesten Zeit bezeichnet werden kann. K. F. Köhlers Antiquarium in Leipzig hat kürzlich Katalog Nr. 361: „Genealogie, Numismatik, Geschichte⸗ veröffentlicht. Derselbe enthält ein reichhaltiges, im Ganzen 1551 Nummern umfassendes, Verzeichniß wichtiger und werthvoller Schriften über die eben genannten Wissensgehiete und zwar unter folgenden Rubriken: I. Biographische Werke, Adelsgeschichte, Heraldik, Sphra⸗ gistik (im Ganzen 268 Schriften); I11. Numismatik (incl. der orienta⸗ lischen, im Ganzen 286 Schriften); III. Militaria oder Kriegs⸗ geschichte (90 Schriften); IV. Nachtrag geschichtlicher Werke (Supplem. zu Katalog 358 360): 1) 2 ee Geschichte (252 Schriften), 9 Geschichte der romanischen Völker (Frankreich und Italien, im Ganzen 107 Schriften), 3) Geschichte der Niederlande, Großbritanniens

vom westfälischen Frieden

(Reichs⸗Gesetzbl. S. 125) findet in

Das Fese über eingeschriebene ukunft auf die unter die Vor⸗

und der skandinavischen Reiche (im Ganzen 73 Schriften), 4) Ge⸗

briften der Abschnitte C bis G dieses Gesetzes fallenden Kassen keine

Griechenland, die Osmanen, im Ganzen 81 Schriften); V. Amerika: Ethnographie und Geschichte: 1) Entdeckungsgeschichte, Westindien, Central⸗ und Südamerika (114 Schriften), 2) Nordamerika und Nordpolländer (106 Schriften); VI. Anhang (174 Schriften). In allen Abtheilungen, namentlich in den ersten 4, findet man eine Menge x— Werke, die in Köhlers Antiquarium vorräthig sind, ver⸗ zeichnet. 1

Gewerbe und Handel.

Dortmund, 1. Mai. (Ess. Ztg.) In der Eisenindustrie macht sich die schon seit längerer Zeit andauernde Zurückhaltung der Käufer immer mehr fühlbar und ist darauf auch wohl das weitere Zurückgehen des Roheisens der rheinisch⸗westfälischen Hochofenwerke zurückzuführen. Puddeleisen wird stark zu 62 angeboten und ist bei größeren Abschlüssen wohl auch noch billiger zu haben. Bessemer⸗ eisen wird durch den fortwährenden Preisrückgang des entsprechenden englischen Produkts sehr ungünstig beeinflußt. Spiegeleisen tendirt zwar noch am besten, da es im Auslande ziemlich gut gefragt ist, aber eine Verminderung des Begehrs und ein Weichen der Notirungen ist doch auch darin eingetreten. Erfreulich ist, daß Luxemburger Roheisen seine Festigkeit bisher behauptet hat; Gießereieisen hat die bisherigen Konventionspreise ebenfalls beibehalten und sind die der Konvention angehörenden Hochöfen nicht geneigt, eine Preisermäßigung eintreten zu lassen, da sich die Nachfrage auf ziemlich befriedigender Höhe erhält. In der Walz⸗ eisenbranche ist der Bedarf in schweren Blechen und Faconeisen, namentlich in Trägern, sehr rege geblieben und sind die betreffenden Notirungen daher auch mit Leichtigkeit aufrecht erhalten worden. Aber in Stabeisen hat sich der Verkehr verflaut und sind die Preise daher nur mit Mühe zu behaupten. Die größeren Werke bestehen zwar noch immer auf 140 pro Tonne, aber die zweite Hand giebt billiger ab. Die Stabeisenfabrikanten verhandeln schon seit einiger Zeit über den Abschluß einer Konvention zur Regelung der Preise und wäre zu wünschen, daß dieselbe zu Stande käme, damit die in früheren Jahren eingerissene Preisschleuderei verhindert würde. In Feinblechen und Walzdraht vermindert sich ebenfalls wie in Stabeisen der Begehr. Die Stahlwerke sind fortwährend flott 8 haben auch neue Aufträge durch ausgeschrie⸗ bene Submissionen heimischer Bahnen zu erwarten. Doch macht sich bei denselben das Ausbleiben amerikanischer Aufträge leider be⸗ merkbar. Bei kürzlich in Italien und Dänemark abgehaltenen Sub⸗ misßonen wurden die deutschen Stahlwerke leider durch die bekannte englische Firma Bolckow, Vaughan u. Comp. in Middlesborough unterboten. Die Waggonfabriken sind so reichlich mit Aufträgen ver⸗ sehen, daß bei kürzlich in Bromberg und Breslau abgehaltener Sub⸗ mission auf Lieferung von Waggons sämmtliche Submittenten eine Frist von 4 ½ bis 7 Monaten bis zum Beginn der Ablieferung ver⸗ langten, wobei zu bemerken, daß sich bei den Submissionen Waggon⸗ fabriken aus allen Theilen Deutschlands betheiligten. Der Absatz an Kohlen und Koke ist zwar in Rücksicht auf die gegenwärtige Jahreszeit ein sehr bedeutender, aber da die Produktion den Bedarf übersteigt, so sind die Preise gedrückt.

Die „New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg.“ äußert sich in ihrem vom 21. v. M. datirten Wochenbericht folgendermaßen: Ueber das Geschäft am Waaren⸗ und Produktenmarkt läßt sich diese Woche nicht viel Rühmliches sagen. Am Brodstoffmarkt dauerte die Hausse fort, doch ist trotz des sehr beträchtlichen Avanz, der etablirt wurde, an einzelnen Tagen in etwas größerem Umfange als bisher für Export gekauft worden, am Schluß aber liegt diese Branche des Ge⸗ schäfts wieder ganz darnieder. Am Fra chtenmarkt bleibt die Stim⸗ mung eine sehr gedrückte. Baumwolle in disponibler Waare be⸗ gegnete lebhafter Exportfrage, Termine hatten dagegen stilles Geschäft. Brasil⸗Kaffees sind niedriger, und Javas verkehrten in weichender Tendenz, während westindische Sorten mäßige Beachtung fanden. Am Rohzucker markt konnten sich vorwöchentliche Schlußnotirungen nur mühsam behaupten. Das Geschäft in Provisionen nahm einen ruhigen Verlauf. Terpentinöl ist, flau und niedriger, Harz dagegen bei regem Exportbegehr sehr fest. Am Hopfenmarkt erscheint eine bessere Stimmung zum Durchbruch zu gelangen. Raffinirtes Petroleum ist fest. Das Geschäft in fremden sowie einheimischen Manufakturwaaren war still. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 2 560 161 Doll. gegen 1 845 660 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.

abgeschlossenen Jahre hat die Londoner Kompensations⸗ Börse (Clearing-House) für 472 665 000 £ mehr Geschäfte gemacht als in 1880/81. In den 15 Jahren, seit welchen überhaupt die genaue Statistik des Clearing⸗Hauses gemacht wird, waren die Ge⸗ sammtumsätze jedes Jahres folgende: 1867/68 3 257 411 000 £, 1868/69 3 534 039 000 £, 1869/70 3 730 623 000 £, 1870/71 4 013 464 000 £, 1871/72 5 359 722 000 , 1872/73 6 003 335 000 , 1873/74 5 993 586 000 £, 1874/75 6 013 299 000 £, 1875/76 5 407 243 000 £, 1876/77 4 873 000 000 £, 1877/78 5 066 533000 o, 1878/79 4 883 091 000 £, 1879/80 5 265 976 000 £, 1880/81 5 909 789 000, 1881/82 6 382 654 000 £f.—

Literarische Neuigkeiten undperiodische Schriften.

Milch⸗Zeitung. Nr. 18. Inhalt: Die weißen und schwarzen Schweinerassen. Von v. Mendel, Oldenburg. Centri⸗ fugenbetrieb und Käsefabrikation. Von Mann, Hildesheim. Ver⸗

schlagprüfung. Kiel. Molkerei⸗Instruktoren. Dresden. Verkehr auf dem Centralschlachthof in Dresden. Schweiz. Zürich. Hebung des Futterbaus. Großbritannien. London. Neues Fleischpräservirungs⸗ mittel in Australien. Ansteckende Hausthierkrankheiten. Schweiz. Stand der Viehseuchen in der Schweiz im Quartal Januar⸗März 1882. Ausstellungen. Thierschauen in Littauen und Masuren. Allgemeine Berichte. Viehabnahme in England Pferdebestand und Pferdezucht in Elsaß⸗Lothringen. Erfahrungen in der Praxis. Versuche über eine längere Zeit fortgesetzte und ausschließliche Fütte⸗ rung einer Kuh mit möglichst kurz geschnittenem Häcksel und Futter⸗ mehl. Probeschlachtungen. Kontrole über Futtermittel. Sta⸗ tistik. Fleischkonsum in Wien. Frankreich. Ueber den Konsum von Pferde⸗, Esel⸗ und Maulthierfleisch. Geräthe⸗, Maschinen⸗ und Baukunde. Oelkuchenbrecher. Sprechsaal. Zum Centrifugen⸗ betrieb. Förderung der Hühnerzucht. Herstellung von Kunst⸗ butter in Amerika. Vertilgung der Feldmäuse. Milchwirth⸗ schaftlicher Verein. Beschickung der Ausstellung in Porto Alegre mit Butter. Deutsche Viehzucht⸗ und Herdbuch⸗Gesellschaft. Personalien. Marktberichte. Anzeigen.

Correspondenz⸗Blatt des eins für öffentliche Gesundheitspflege. register über Band I.— X. 1871—1831. Von Dr. Lent, prak⸗ tischer Arzt in Cöln, Sekretär des Vereins. Cöln 1882. Verleger: Niederrheinischer Verein für öffentliche Gesundheitspflege. In Kom⸗ 1n1 M. Dumont⸗Schaubergsche Buchhandlung in Cöln.

as

Binnenschiffahrt. Nr. 109. Inhalt: 8 Rhein⸗Weser⸗Elbe⸗ enabeeosert Der Elbwasserstand 1881. Von der Netze. Dampfkesselerplosion dem Mississippi. Zur Explosion auf der „Austria“. Centralverein für Hebung der deutschen Fluß⸗ und Kanalschiffahrt. Wasserbau. Schiffbau. Schiffahrtsbetrieb Flößerei. Unfälle Geschäftsberichte. Frachtenmarkt Course. Wasserstand. Inserate. 4 8*

General⸗

schichte von Ost⸗Europa ßland, Polen, Rumänien, Serbien,

London, 3 Mai. (Allg. Corr.) In dem mit dem 30. April

schiedene Mittheilungen. Deutschland. Berlin. Wiesenbauschule. Hufbe⸗

iederrheinischen Ver⸗

Schiff, Wochenschrift für die gesammten Interessen der

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Derselbe

In Sachen des Gastwirths Chr. v. Fintel in

* 2.

EFmilie Trautmann, geb. Eicke, daselbst

Die Verkaufsbedingungen und der Auszug aus der Grundsteuermutterrolle können auf hiesiger Gerichts⸗

Deutschen

1

Zweite B

eilage

1

Anzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Freita

den Zeutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

R

R Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

R. u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Nudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

5. Industrielle Etablisesments, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8 Theater-Anzeigen.

. Familien-Nachrichten.

In der Börsen- beilage. XR

G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Anuoncen⸗Bureaux. 11“

Oeffentliche Ladung. Der Tischler Julius Oscar Gustav Braunack, geboren zu Zülchow, Kreis Randow, am 23. Oktober 1853, evangelisch, zuletzt wohnhaft zu Hörde, wird beschuldigt, als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehen⸗ den Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Er⸗ laubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreich⸗ tem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen

wird auf den 14. Juni 1882, Vormittags 11 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts Kaiserstraße hier, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird der⸗ selbe auf Grund der nach §. 472 der Straf⸗ prozeßordnung von dem Heni e Landraths⸗Amt zu Stettin über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung ver⸗ urtheilt werden. (M. 76 82.) Dortmund, den 11. April 1882. Königliche Staatsanwaltschaft.

Gubhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl. [20365

8 Verkaufsbekanntmachung und Aufgebot.

Schwalingen, Gläubigers, wider den Neubauer Hein⸗ rich Gefers in Grauen, Schuldner, wegen Forderung, soll auf Antrag des Gläubigers die dem Schuldner gehörende Neubauerstelle, Haus Nr. 3 in Grauen, bestehend aus:

I. einem von Fachwerk erbauten und mit Stroh gedeckten Wohnhause, enthaltend 2. Stuben, 2 Kam⸗ mern, einen geräumigen Vorplatz, Hausdiele, Boden⸗ raum und Stallung für Vieh, Größe 25 m lang und 13 m breit, versichert in der Bremen⸗Verden⸗ schen Brandkasse zu 3700 ℳ,

II. einem Nebenhause, von Fachwerk erbaut und mit Stroh gedeckt, enthaltend 2 Stuben, 1 Kammer, Hausdiele, Bodenraum und Stallung für Vieh, Größe 9 m lang und ca. 8 m breit, versichert in der vorgedachten Brandkasse zu 400 ℳ,

III. einem Speicher, von Fachwerk erbaut und mit Stroh gedeckt, enthaltend Stallung für Vieh, Größe 13 m lang und 8m breit, versichert ebenfalls in derselben Brandkasse zu 300 und

IV. den sonstigen unter Artikel Nr. 3 der Grund⸗ steuer⸗Mutterrolle des Gemeindebezirks Grauen ver⸗ zeichneten Grundstücken:

Kartenblatt 1 Parzelle Nr. 2 5 209 (121)20 30

181/121 134/15 135/14 136/14 Ev— von zusammen 27 ha 53 a 20 qm mit einem Rein⸗ ertrage von 15³3⁄100⁰ mℳ,

zwangsweise in dem dazu allhier anberaumten, wenn annehmbar geboten wird, einzigen Verkaufs⸗ termin am 1 1 Freitag, den 30. Juni 1882,

Morgens 10 Uhr,

öffentlich meistbietend verkauft werden, und werden Kaufliebhaber dazu hiermit geladen.

—“— EI3b-— ö

2

8

schreiberei eingesehen und abschriftlich erbeten werden. Zugleich werden alle Diejenigen, welche an den vorbezeichneten Immobilien Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und son⸗ stige dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten ün. Realberechtigungen zu haben vermeinen, aufge⸗ ee. selbige im obigen Termine anzumelden und ie darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältnisse zum neuen Erwerber der Stelle verloren geht. e. Soltan, den 20. April 1882. 8 Königliches Amtsgericht. II. F. Kroseberg.

Verkaufs „Anzeige nebst Aufgebot.

In Sachen der minderzährigen Lucie in Cassel, vertreten durch ihre Vormünderin ittwe Gläubigerin, geßen den Gastwirth Heinrich Wilhelm Ludewig und dessen Ehefrau, Elise, geb. Liese, in Hemeln, Schuldner, wegen Forderung, soll der dem Mit⸗ schuldner Ehemann Ludewig gehörige, im Gemeinde⸗ ezirke Hemeln belegene en sehh. als: 1) 5,99 Ar Hofraum im Dorfe, Kbl. 11 vor 288, mit darauf stehendem Wohnhause neb ne, Stallungen, Backhaus und Abtritt, r. 15 der Häuserliste und zugleich der Ge⸗ bäudesteuerrolle für Hemeln, mit Gerecht⸗

samen und allem sonstigen ehör, 2) 37 Qu.⸗Meter Hofraum eürhe Kbl. 11

8

3) 5,35 Ar Hausgarten daselbst, Kbl. 11. Parz. 279,

4) 19,13 Ar desgleichen daselbst, Kbl. 11 Parz. 280, 8

5) 10,23 Ar Wiese, der Pfingstanger, Kbl. 1 Parz. 16,

6) cl⸗ 6 das Brammburgerfeld, Kbl. 1

arz. 9 16,69 Ar Acker daselbst, Kbl. 1 Parz. 171, 8) 10,12 Ar Weide vor dem Brammburgerfelde,

Kbl. 2 Parz. 98, 9) 19,27 Ar Weide, am Deichufer, Kbl. 3

Parz. 4, 10) G“ unter der Hühnerburg, Kbl. 4 arz. 19, 11) 2,54 Ar Acker, der Lohberg, Kbl. 12 Parz. 187, zwangsweise in dem dazu auf 8 Freitag, den 14. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr, allhier anberaumten Termine öffentlich versteigert werden. Kaufliebhaber werden damit geladen. Alle, welche daran Eigenthums⸗, Näher⸗, lehn⸗ rechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und sonstige dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, werden auf⸗ gefordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber der Grundstücke verloren gehe. Münden, den 27. April 1882. Königliches Amtsgericht, Abth. II (Unterschrift.)

120391 Aufgebot.

Von bamn. ushG öG“ ist behufs Löschung folgender alten Hypotheken: 8 10 Thlr. Conv. Geld oder 10 Thlr. 8 Gr. 3 Pf. im 14 Thalerfuße mit Zinsen zu 5 v. H. un⸗ bezahltes Kaufgeld dem Rathmann Christian Carl Günther in Lößnitz, haftend auf Fol. 78 des Grund⸗ und Hypothekenbuchs für Lößnitz, lt. Kaufs vom 21. August 1816; 2) 100 Thlr. —. —. Pr. Cour. Handelsschuld Wenzel Reicheln, Franz Roschern und Franz Fritz⸗ schen in Sebastiansberg in Böhmen, haftend auf Fol. 204 des Grund⸗ und Hypothekenbuchs für Löß⸗ nitz lt. Hülfsschein vom 8. August 1828; 3) 11 Thlr. 7 Gr. 3 Pf. Preuß. Cour. Waaren⸗ schn dem Sekretär Georg Christoph Scherf in öͤßnitz, 8ee. suf hah 503 des Grund⸗ und othekenbuchs für Lößnitz; O —%f 44 Meißn. Gulden 12 Ngr. Conv. M. oder 40 Thlr. 2 Gr. 5 Pf. im 14 Thalerfuße unbe⸗ zahltes Kaufgeld an Johann Gottlieb Zimmermann in Breitenbrunn. 8 16 Meißn. Gulden 4 Gr. 8 Pf. Conv. M., oder 9 Thlr. 5 Gr. 8 Pf. im 14 Thalerfuße rückständige Zinsen von dem gedachten Kaufgeld an denselben, 2 Meißn. Gulden 6 Gr. Conv. M. oder 2 Thlr. 1 Gr.“7 Pf. im 14 Thalerfuße unbezahltes Kauf⸗ geld an Johanne Rosine, verehel. Zimmermann, in Breitenbrunn, 5 Meißn. Gulden Conv. M. oder 4 Thlr. 14 Gr. 9 Pf. im 14 Thalerfuße dergl. an ebendieselbe, haftend auf Fol. 23 des Grund⸗ und Hipotheten. buchs für Niederaffalter, lt. Kaufs nebst Kauf⸗ gelderanweisung vom 10. April 1809, auf Antrag zu 1) E“ August Enoch Richter in Lößnitz, zu 2) des Schuhmachermeisters Johann Gottlieb Graf daselkbst, * - zu 3) des Fleischers Christian August Leichsenring daselbst, zu 4) des Strumpfwirkers Carl Louis Schettler in Niederaffalter die Einleitung des Aufgebotsverfahrens be⸗ schlossen und als Aufgebotstermin der 14. Juli 1882, Vormittags 10 Uhr, . bestimmt worden. 1 8 Alle Diejenigen, welche an die bezeichneten Hypo⸗ theken Ansprüche und Rechte zu haben vermeinen, werden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem an⸗ beraumten Aufgebotstermine ihre Ansprüche und Rechte anzumelden, widrigenfalls auf Antrag der Eigenthümer der belasteten Grundstücke die Löschung dieser Hypotheken im betreffenden Grund⸗ und Hypo⸗ thekenbuche Frfocgen wird. 1 Lößnitz, im Säͤchs. Erzgebirge, am 29. Ap Das Königliche Amtsgericht. Uhlemann.

S

8 88 2

8hed Perkaufs⸗Anzeige nebst Edictalladung.

In Sachen der Ehefrau des Landwirths Heinrich Frieling, Anna, geb. Schönfeld, zu Bagband, Gläubigerin,

Schwerinsdorf, Schuldner, soll der den qüboörige. auf den Namen des Casjan Gottfried Reitmeyer, im Grundbuche von

Grundbesitz, bestehend aus einem Wohnhause, lsd. Nr. 42 der Gebäudesteuerrolle, Nutzungswert und sonstigen Grundstücken zu Schwerinsdorf, Nr. 41 der Grundsteuer⸗Mutterrolle,

Parz. 161, nebst Keller

sdas 1 des Grundstücks verloren geht.

gegen 1 die Erben des Casjan Gottlieb Reitmeyer in

Schwerinsdorf, Band I. Blatt Nr. 7, registrirte

8 In Sachen, groß 3 ha 80 a betreffend das Aufgebot von Kaufgeldern,

Montag, den 26. Juni 1882,

Nachmittags 3 ½ Uhr, im Beckerschen Wirthshause zu Schwerinsdorf anberaumten Termine versteigert werden. Kaufliebhaber werden damit geladen. „Alle, welche daran Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrecht⸗ liche, fideikommissarische, Pfand⸗ und sonstige ding⸗ liche Rechte, insbesondere Servituten und Real⸗ erccteg zu haben vermeinen, werden aufge⸗ fordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundstücks verloren gehe. Leer, den 28. April 1882.

Königliches Amtsgericht. v. Nordheim.

[20410] Aufgebot. „Nachdem der Ackersmann Jacob Altmaier in Aspisheim wohnhaft, handelnd als gesetzlicher Vor⸗ mund seiner mit seiner verlebten Ehefrau Elisabetha, geborne Knewitz, erzeugten minderjährigen Tochter Maria Altmaier Zwecks Verfügung der auf Grund der Ersitzung beanspruchten Ueberschreibung der nach⸗ bezeichneten in der Gemarkung Aspisheim gelegenen Parzellen:

Flur I., Nr. 211. Grabgarten im Ort,

Flur I., Nr. 212, Hofraithe im Ort, auf deren Namen unter Beischreibung des Erwerbs⸗ titels bei dem unterzeichneten Amtsgerichte den Erlaß eines Aufgebots beantragt hat, auch dieser Antrag durch Beschluß vom Heutigen für zulässig erklärt worden ist, werden hiermit alle Diejenigen, welche Ansprüche auf die vorbezeichneten Item erheben zu können glauben, aufgefordert, um so gewisser, späte⸗ stens in dem auf den 6. Juli 1882, Vormittags 9 Uhr, in öffentlicher Sitzung des unterzeichneten Gerichts anberaumten Aufgebotstermin ihre Ansprüche und Rechte anzumelden, als sie sonsten von dem Rechts⸗ nachtheile der Anerkennung der Ersitzung getroffen werden und der entsprechende Eintrag in das Mu⸗ tationsverzeichniß erfolgen wird.

Bingen, den 22. April 1882.

Gr. Amtsgericht Bingen. gez. J. V.: Neundörfer.

““ Zur Beglaubigung: 3 8““ Klein, ySSGeerichtsschreiber.

[20364]

Verkaufsanzeige nebst Ediktalladung. In Sachen der Altentheilerin Wittwe Meta Mindermann, geb. Rodenburg, in Lüningsee, Gläu⸗ bigerin, gegen den Brinkköthner Hinrich Minder⸗ mann daselbst, Schuldner, soll die dem Schuldner gehörige, unter Nr. 9 in Lüningsee belegene Stelle, bestehend aus:

9 einem Wohnhause, 2) einer Scheune,

3) einem Backofen,

4) einem Brunnen und ——

5) 5 ha 44 ar 94 qm Ländereien in der F Lüningsee, 8

zwangsweise in dem dazu auf

Freitag, den 16. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, 1

allhier anberaumten Termine öffentlich versteigert werden. 8

Kaufliebhaber werden damit geladen.

Die Kaufbedingungen können auf der Gerichts⸗ schreiberei eingesehen werden. 1

Alle, welche daran Eigenthums⸗, ˖Näher⸗, lehn⸗ rechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und sonstige dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Real⸗ berechtigungen zu haben vermeinen, werden asg. fordert, selbige im obigen Termine anzume den und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, hlunter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber

JDer Ausschlußbescheid wird nur durch Anschlag [an die Gerichtstafel veröffentlicht. 8 Lilienthal, den 1. Mai 1882. Königliches Amtsgericht, Abth. II. Meyer. [20387 Bekanntmachung. In Sachen des herrefibers Claus Albert in Bullenwinkel, Gläubigers,

a.sd. O., Schuldner, wegen Forderung, hat der Gläubiger die

a./O. auf Bl. 3 verzeichneten

hebung der Bvengsaüftrecang beantragt. Es kommt daher diese Wohnstelle in

gebot vom 20. März d. J. bezüglich derselben zurü genommen. Reuhaus a./d. O., den 28. April 1882. 1G1.“ K batglichg⸗ en 1“ ese.

8 8

14 qm, Reinertrag 22⁄10% Thlr., zwangsweise in dem

Ansprüchen auf nachstehende gerung der Pfandgrundstücke zur Hebung gelangte und Mangels Meldung berechtigter zur Verwahrung genommene Kaufgelder⸗ massen:

20446]

Meyer gegen den Gastwirth Claus v. Spreckelsen in Neuhaus

ohnstelle Nr. 137 dahier, bestehend aus Wohnhaus, Kegelschauer und der unter Art. 124 der Grundsteuermutterolle von Neuhaus Parzelle Nr. 439/201 ꝛc., aus dem Pfandnexus entlassen und die Auf⸗

em auf den 30. Mal d. J dahier anstehenden Versteigerungs⸗ termin nicht mit zum Verkaufe und wird das e.

durch den Amtrichter Hentschel am 18. April 1882 für Recht erkannt:

I. Die unbekannten werden mit ihren ei der Zwangsverstei⸗

legitimirter Empfangs⸗

1) eine Masse von 94 33 ₰, herrührend von der auf der Häuslerstelle Nr. 32 Guschwitz

vom 5. Februar 1836 für die Geschwister Maria und Franz Lakotta zu Guschwitz ein⸗ getragenen Erbegelderforderung von 14 Thlr. 29 Sgr. 10 Pf. und 16 Thlr. Ausstattungs⸗ forderung, 6 eine Masse von 149 64 ₰, herrührend von der für die Geschwister August und Anna Rosina Elsner zu Guschwitz auf dem Grund⸗ stücke Nr. 35 Guschwitz Abtheilung III. Nr. 6 eingetragenen Kaufgelderforderung von 125 64 und Abtheilung III. Nr. 7 eingetragenen Ausstattungsforderung von 24 ausgeschlossen. v Die Kosten des Aufgebotsverfahrens einschließlich der Gebühren und Auslagen des Kurators werden aus der Masse entnommen. 1 II. Das Hppothekeninstrument vom 18. März 1879 über die auf dem Grundstücke Nr. 3 Falken⸗ berg (Baumgärtener Ackerstück) in Abtheilang III. Nr. 1 für die unter der Verwaltung des Magistrats stehende alte Hospitalkasse zu Falkenberg einge⸗ tragene, zu 5 % verzinsliche Erbegelderforderung von 300 wird für kraftlos erklärt; die Inhaber des⸗ selben werden mit ihren Ansprüchen daran aus⸗ geschlossen und die Kosten des Aufgebotsverfahrens dem Antragsteller Färbermeister Herrmann Franke zu Falkenberg zur Last gelegt. Falkenberg O./S., den 18. April 1882. Königliches Amtsgericht.

[20404]

In Sachen, betreffend die Zwangsversteige

der dem Kesselhändler Johann Heinrich Wilhelm Müller gehörenden Brinksitzerstelle Haus⸗Nr. 65 zu

Knesebeck auf Antrag

1) des Kaufmanns M. Nathan zu Wittingen,

2) des Schmieds Wilh. Müller aus Knesebeck jetzt zu Hannover,

wird, nachdem der Beklagte di

diese haben, der durch die Verkaufsanzeige vom 12. Fe bruar 1882 auf den 22. Mai d. J. anberaumt Termin zum Verkauf der Brinksitzerstelle Nr. 65 z Knesebeck hiedurch wieder aufgehoben. Isenhagen, den 28. April 1882. Königliches Amtsgericht, Abtheilung II. Bracht.

m Namen des Königs! Auf den Antrag 1) des Gutsbesitzers F. Rohrbeck

auf Carlsburg bei Arnswalde, vertreten durch den 8

Rechtsanwalt Kaufmann in Arnswalde, 2) des

Weißgerbereibesitzers Heinrich Spitzer in Arnswalde,

vertreten durch den Privatier Julius Hanff daselbst, 3) des Eigenthümers Friedrich (nicht August) Plönske in Augusthof⸗ erkennt das Königliche Amtsgericht zu Arnswalde durch den Amtsgerichtsrath Geras

für Recht:

1) die Hypothekenurkunde de dato Arnswalde, den 16. November 1830 nebst Anhängen, aus welcher auf dem im Grundbuche von Arnswalde Band 12 E. Blatt Nr. 305 verzeichneten Grundstücke in Ab⸗ theilung III. unter Nr. 24 für den Mühlenbescheider Carl Ludwig Schmidt in Cranzin noch 120 Thlr. Darlehn eingetragen stehen,

2) die Posten von 8 Thlr. 16 Sgr. 4 Pf. Mutter⸗ erbtheil für Philippine Müller, resp. von 16 Thlr. 11 Sgr. 4 Pf. Muttererbtheil für Johann Philipp Berkuski, eingetragen auf dem vorbezeichneten Grund⸗ stücke in Abtheilung III. unter Nr. 27 resp. Nr. 28

24. Oktober aus dem Erbrezesse vom 1837

Verfügung vom 18. November 1837,

3) die Hypothekenurkunde, Kaufvertrag de dato Arnswalde, den 15. Juni 1828 nebst Anhängen, aus welcher auf dem im Grundbuche von Arnswalde Band 3 Blatt Nr. 245 verzeichneten Grundstücke in Abtheilung III. unter Nr. 1 300 Thlr. für den Vor⸗ besitzer Düͤmler eingetragen stehen und welche Post nach der Verfüaung vom 30. Mai 1854 auf die Ge⸗ schwister Julie Auguste, Emilie Amalie und Hen⸗ riette Wilhelmine Henschel umgeschrieben worden ist,

4) die Hypothekenurkunde, Obligation de dato Arnswalde, den 3. Juli 1824 nebst Anhängen, aus welcher auf dem im Grundbuche von Arnswalde Band 3 Blatt Nr. 237 Fol. 217, chneten Grundstücke des 2₰ Scirbaming. Arns⸗ walde in Abtheilung III. unter Nr. für den Tischlermeister Klauß zu Neudessau 550 Thlr. Cou⸗

laut

mente angehefteten e

mit 400 Thlr. auf den Namen des Ackerbü odann auf die Ehefrau Christian Hecht, Marie,

1860 umgeschrieben ist —werden für kraftlos erklärt.

8“

Spe 2 und Hypotheken⸗Instrumenten,

che Amtsgericht zu Falkenberg O./S

Abtheilung III. Nr. 2 auf Grund des Rezesses

agte die, die Zwangsvoll⸗ streckung betreibenden Gläubiger befriedigt hat und ihren Subhastationsantrag zurückgevommen

rant eingetragen stehen, wovon nach der dem Doku⸗ vom 22. März 1842 150 Thlr. bezahlt und gelöscht sind und der rg

Christian Wilhelm Birkholz am 8. März 1853 und des Krenohstgrees . geb. nesorge, in Arnswalde, zufolge Verfügung vom 22. November