1882 / 153 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 03 Jul 1882 18:00:01 GMT) scan diff

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als solcher legitimirten Inhabers des Anleihescheins kein Widerspru erhoben ist.

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Der Bürgermeister. 8 E

8 Die Schuldentilgungs⸗Kommission. 8

82 S8 Eingetragen im Kontrolbuch Blatt ... . Der Stadtkämmerer. (Eigenhändige Unterschrift.)

Die Anweisung ist unter den beiden letzten Zinsscheinen 27 der orm

ganzen Blattbreite mit abweichenden Lettern in nachstebender abzudrucken.

8

9. Zinsschein. 10. Zinsschein.

Anweisung.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Der Direktor Dr.

Gymnasium zu Posen ist

Gymnasium im Stadttheile Moabit zu Berlin berufen worden

Professor Lic. Deutsch vom und der ordentliche Lehrer Dr. Gymnasium zu Berlin ernannt worden.

Am Schullehrer⸗Seminar zu Homberg ist der Schulamts⸗ senkranz aus Usingen als Hülfslehrer

kandidat Karl R ngestellt 1 JIZustiz⸗Ministerium. Der Rechtsanwalt Koßinna Notar im Bezirk des Ober⸗Landesgerichts Anweisung seines Wohnsitzes in Heinrichswalde, der Rechtsanwalt Dr. Baumann zu Ohlau zum Notar im Bezirk des Ober⸗Landesgerichts zu Breslau mit Anweisung seines Wohnsitzes in Ohlau und der Rechtsanwalt Kalkowski zu Breslau ist vom

1. Juli d. J. ab zum Notar im Bezirk des Ober⸗Landes⸗

gerichts zu Breslau mit Anweisung seines Wohnsitzes in Zobten ernannt worden. 1

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Dem im Ressort der landwirthschaftlichen Verwaltung beschäftigten Regierungs⸗Baumeister von Münstermann n Ratibor ist, unter Anweisung seines Wohnsitzes in Bres⸗ au, die kommissarische Verwaltung der Meliorations⸗Bau⸗ nspektorstelle für die Provinz Schlesien übertragen worden.

t Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der Kreis⸗Bau⸗Inspektor Alberti in Anklam ist in gleicher Amtseigenschaft nach Swinemünde versetzt worden.

Abgereist: der Unter⸗Staatssekretär im Justiz⸗Mini⸗ sterium Rindfleisch nach Tarasp.

Bekanntmachungen 1 auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 18768.

Die unterfertigte Stelle hat durch Beschluß vom Heutigen die Nummer 26 der dahier erscheinenden periodischen Druckschrift: „Der lustige Vetter für Stadt und Land“ vom 1. ds. Mts. (Redaktion, Druck und Verlag von H. Mühlberger in Augsburg) sowie das fernere Er⸗ scheinen dieser Druckschrist auf Grund der §§. 11 und 12 des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878 verboten.

Augsburg, den 1. Juli 1882.

önigliche Regierung von Schwaben und Neuburg, Kammer des Innern.

In Stellvertretung:

Freiherr von Crailsheim.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 3. Juli. Se. Majestät der Kaiser und König machten, wie „W. T. B.“ aus Ems meldet, gestern eine Spazierfahrt, besuchten Abends das Theater und setzten heute die Kur fort.

An dem vorgestrigen Diner bei Sr. Majestät nahmen der Kriegs⸗Minister, die Generale von Boyen, von Rauch und Graf von —— der Regierungs⸗Präsident Hoff⸗ mann, der Geheime Medizinal⸗Rath Dr. Nasse, der Ober⸗Landen⸗

erichts⸗Präsident Heimsoeth, der Landgerichts⸗Präsident von reuning, der Präsident des landwirthschaftlichen Vereins von Rath aus Crefeld, der Akademie⸗Direktor a. D. Dr. Bende⸗ 22, aus Düsseldorf und der Kammerherr Graf von Rodern

Zu der gestrigen Kaiserlichen Tafel hatten Einladungen een; Prinz Nicolaus von Nassau, der anhaltische Staats⸗ Minister von Krosigk, der Landrath Graf Schmising⸗Kerssenbrock, Major Frhr. von Bredow vom 2. 1-—. Husaren⸗Re⸗ der Generalkonsul Baron von —428₰ aus Frank⸗

rt a. M., Drigalsky Pascha und Kiazim Bay.

Ihre Majestät die Kaiserin und

Königin ertheilte am Sonnabend dem 1

Flngel⸗Adjutant des Sultans, General Drigalski Pascha und seinem Begleiter Kiazim Bey im Schlosse zu Coblenz eine Audienz, um aus den Händen des Ersteren ein Schreiben des Sultans entgegen zu nehmen. Die genannten Herren wurden sodann zur Tasel befohlen.

estern empfin hre Majestät den Bi von Trie sowie den Fürsten N. Per nehe 8

Zum Besuch Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Carl ist, wie „W. T. ge- 885,598½— König⸗

liche Hoheit die Prinzessin Heinrich der Niederlande nebst Ge⸗ folge am Sonnabend ttag in Cassel eingetroffen.

Schwartz vom Friedrich⸗Wilhelms⸗ als Direktor an das Luisen⸗

zu Heinrichswalde ist zum zu Königsberg mit

Zu Oberlehrern an derselben Anstalt sind der Oberlehrer Joachimsthalschen Gymnasium Gemß vom Wilhelms⸗

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eine außerhalb Preußens gelegene deutsche Universität besucht haben, nicht ausgeschlossen, nisse zu führende Nachweis

läge erbracht werden kann.

kirchlichen Behörden Nachricht versehen.

Artikel 3

es sich um das

An die philosophischen

vorläufig angestellt haben nach einem Spezialerlaß vom 21. März d. J., s

Zur Ausführu Absatz 1 des kirchenpo

1882 hat der Minister der geistlichen Angelegenheiten an die betheiligten Provinzialbehörden die nachstehenden Verfügungen

erlassen:

Das Gesetz vom 31.

der kirchenpolitischen Gesetze (G. S. Artikel 3 Absatz 1, daß von Ablegung der im §. 4 des Ge⸗ setzes vom 11. Mai 1873 (G.

wissenschaftlichen S

daten befreit sind, welche durch Vorlegung von Zeugnissen daß sie die Entlassungsprüfung auf einem deutschen Gymnasium abgelegt, sowie das im Artikel 3 Absatz 1 näher bezeichnete dreijährige theologische Studium zurückgelegt und während dieses Studiums Vorlesungen aus dem Gebiete der Philosophie, Geschichte und deutschen Literatur

den Nachweis führen,

mit Fleiß gehört haben.

Zur Ausführung dieser Bestimmungen setze ich hierdurch gedachten Zeugnisse dem zuständigen Königlichen Ober⸗Präsidenten, in den Hohenzollernschen Lan⸗ den dem Königlichen Regierungs⸗Präsidenten zu Sigmaringen, einzureichen sind. Zuständig ist der Königliche Ober⸗Präsident derjenigen Provinz, in welcher der Betreffende als Geistlicher angestellt zu werden wünscht oder in welcher die zuletzt von

fest, daß die vorstehend

ihm besuchte Universität

kirchliche Seminar (Artikel 3 Absatz 1) gelegen ist. Zeugnisse darüber, daß der Betreffende während dreijährigen theologischen Studiums Vorlesungen aus dem Gebiete der Philosophie, ratur mit Fleiß gehört hat, weiterer Regelung hinsichtlich der kirchlichen Seminare (Ar⸗ tikel 3 Absatz 1), durch die abschriftlich

Die des

an die betheiligten

Hierdurch

ist jedoch, i

Sobald hiernach der

vom 31. Mai 1882 erforderte Nachweis Betheiligten von dem Hohenzollernschen Landen

Präsidenten

schrift ein stempelfreies Attest solgenden Inhalts ertheilt:

zu Sigmarirn

Auf Grund des Art 31. Mai 1882 (G. nigt, daß N. N. von vom 11. Mai 1873

wissenschaftlichen Staatsprüfung befreit ist. evangelisch⸗ kirchlichen

Die zuständigen sind

JNoue“ An die Königlichen Herren Ober⸗Präsidenten und den Herrn Vegierungs ⸗Präsidenten zu

Königlichen Sigmaringen.

Das Gesetz vom 31. P

der kirchenpolitischen Gesetze Absatz 1 Folgendes: Von Ablegung der im 11. Mai 1873 (G. S. S. 191) vorgeschriebenen wissen⸗

schaftlichen Staatsprüfung sind diejenigen Kandidaten

befreit, welche du den Nachweis führe

Prüfung auf einem sowie ein dreijähriges theologisches Studium auf einer

deutschen Universität stehenden kirchlichen

gesetzlichen Voraussetzungen für den Ersatz des Univer⸗

sitätsstudiums durch erfüllt sind, zurückgel

Vorlesungen aus dem

schichte und deutschen

Zur Ausführung dieser Bestimmungen setze ich, Studium auf der Universität handelt, hier⸗ durch fest, daß die vorgedachten

ören von Vorlesungen au

Geschichte und deutschen Literatur in betreffenden Universitätslehrer,

egenstandes der Vorlesun

Hierdurch ist jedoch,

von

Universitäaten, Münster und Braunsberg.

des

n unmittelbaren

8% der Allerhöchsten vom 6. Mai 1867 n a

2 alle eehenden Beamten den vorges und unter Beamten sind gemä

e im Staatsdienste auf

en. Eine

wenn Personen ledigl

andtschaftlichen Geschäfte

th von Neumann Ubertragen.

Fakultäten angeoronet habe, von dem Universitätslehrer ausgestellt der philosophischen Fakultät beglaubigt oder von dem Letzteren selbst auf Grund einer Bescheinigung des Universitätslehrers ausgefertigt werden.

„auszustellen Dekan der philosophischen Fakultät zu beglaubigen oder von dem Letzteren selbst auf Grund einer Bescheinigung des Uni⸗ versitätslehrers auszufertigen sind. wie ich bemerke, nicht ausgeschlossen, daß der durch die fraglichen auch durch andere urkundliche Belage erbracht werden kann. Die philosophischen Fakultäten wollen Erforderliche gefaälligst veranlassen.

ten Personen

„sowohl die definitiv wie die auf Probe d auch die 9ö8 angestellten Hülfsaufse Diensteid zu leif A

Anwendun Ministerial statt im Au

des die Kanzleibeamten schlusses vom 12. Oktober 1861, nur in dem Falle

ssichtsdienste angenommen werden.

Der Königliche Gesandte am Gr. se, Wirkliche Geheime Rath Graf von rlsruhe mit längerem Urlaub verlassen.

ng der Bestimmungen im Artikel 3. litischen Gesetzes vom 31. Mai

Berlin, den 29. Juni 1882. Mai 1882, betreffend Abänderungen S. 307), bestimmt im

S. S. 191) vorgeschriebenen taatsprüfung diejenigen Kandi⸗

oder das zuletzt von ihm besuchte

Geschichte und deutschen Lite⸗ werden, wie ich, vorbehaltlich

beifolgende Verfügung in der Regel und von dem Dekan

nsbesondere für Diejenigen, welche

daß der durch die fraglichen Zeug⸗ auch durch andere urkundliche Be⸗

im Artikel 3 Absatz 1 des Gesetzes gesührt ist, wird dem niglichen Ober⸗Präsidenten, in den von dem Königlichen Regierungs⸗ igen, unter Siegel und Unter⸗

ikels 3 Absatz 1 des Gesetzes vom S. S. 307) wird hierdurch beschei⸗ Ablegung der im §. 4 des Gesetzes (G. S. S. 191) vorgeschriebenen

und katholisch⸗

von mir mit der erforderlich

Berlin, den 29. Juni 1882. kai 1882, betreffend Abänderungen (G. S. S. 307), bestimmt im

§. 4 des Gesetzes vom

rch Vorlegung von Zeugnissen n, daß sie die Entlassungs⸗ deutschen Gymnasium abgelegt,

oder auf einem in Preußen be⸗ Seminare, hinsichtlich dessen die

das Studium auf diesem Seminar egt und während dieses Studiums Gebiete der Philosophie, Ge⸗ Literatur mit Fleiß gehört haben.

.

Zeugnisse über das fleißige s dem Gebiete der Philosophie, der Regel von dem unter näherer Bezeichnung des und von dem Herrn

Zeugnisse zu führende Nachweis

tag um jene Zeit versammelt sein sollte, der Feier dieses Festes entsprechende Anträge zu stellen.“

vetfeffs der Ergänzung der Land Zusa

8—

Der Königlich niederländische Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe, Jonkheer van der Hoeven, ist nach

Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der General⸗Lieutenant des Barres, Präses der Ober⸗Militär⸗Examinations⸗Kommission, hat eine Dienstreise behufs Besichtigung der Kriegsschulen in Neisse, Anklam, Erfurt, Engers und Metz angetreten.

Der General⸗Lieutenant von Dresky, Inspecteur der 2. Feld⸗Artillerie⸗Inspektion, hat sich zur Inspizirung der 3. Feld⸗Artillerie⸗Brigade nach dem Artillerie⸗Schießplatze bei Jüterbog, und der General⸗Lieutenant Graf von Waldersee,

eneral à la suite Sr. Majestät des Kaisers und Königs und General⸗Quartiermeister, in dienstlichen Angelegenheiten nach Schlesien begeben.

Der General-Lieutenant Wiebe, Inspecteur der 1. Fuß⸗Artillerie⸗Inspektion, ist mit einmonatlichem Urlaub nach Süddeutschland und der Schweiz abgereist.

S. M. Kanonenboot „Albatroß“, 4 Geschütze, Kommdt. Korv.⸗Kpt. von Pawelsz, ist am 19. Juni cr. in Porto grande eingetroffen und am 20. dess. Mts. nach Montevideo in See gegangen. G

„Bayern. Augsburg, 30. Juni. (Allg. Ztg.) Die militärischen Jubiläen in München, Nürnberg, Ingolstadt und Dillingen nahmen den programm⸗ gemäßen Verlauf. Besonders glänzend scheint das Jubiläums⸗ fest des zweiten Chevaulegers⸗Regiments Taxis gewesen zu sein, für welches sehr beträchtliche Fonds angesammelt worden waren. An demselben nahmen, wie die „A. Abendztg.“ berichtet, drei Glieder des Fürstlich Thurn und Taxis'schen Hauses sowie eine große Zahl von Festgästen aus den Kreisen der Genera⸗ lität, des Offiziercorps sowie der Staatsbeamten, an der Spitze Regierungs⸗Präsident Staatsrath von Hörmann, Theil. Die Fürstliche Familie von Thurn und Taxis machte dem Regiment einen silbernen Tafelaufsatz zum Geschenk. In Nürnberg lief bei dem Jubiläumsfestmahl ein telegraphischer Glückwunsch des deutschen Kronprinzen ein. Derselbe lautete:

„Zu dem heutigen Jubelfeste des 200 jährigen Bestehens des Re giments drücke ich meine freudige Theilnahme aus und sende dem Regimente herzlichen Gruß.

Friedrich Wilhelm,

Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preußen. Der Regiments⸗Commandeur gedachte nach Verlesung dieses Telegramms des Führers im letzten Kriege und brachte ein Hoch auf den Kronprinzen aus, in welches die Anwesen⸗ den mit Hoch und Hurrah einstimmten.

Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 1. (Meckl. Anz.) Der Großherzog hat sich gestern Nachmittag von hier auf einige Wochen zum Kurgebrauch nach Gräfenber begeben. Der Großfürst Michael Michailowitsch I1ö ist gestern Nachmittag von hier wieder ab gereist. . 8 1“

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Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 1. Juli. Kaiser ist gestern Abend nach Ischl abgereist.

(W. T. B.) Die „Polit. Corresp.“ meldet: Abtheilungen des 71. Regiments Bjelina am 26. Juni ein Truppen erbeuteten dabei 66 Pferde. Graz, 1. Juli. (Wr. Ztg.) (Lantagssitzung.) Fol gender Antrag Neupauers wurde heute unter stürmischer Akkla⸗ mation einstimmig angenommen: „Nachdem am 1. Juni 1283 Kaiser Rudolph J., der Stammvater unserer erhabenen Dy⸗ nastie, über die Bitte der Steiermärker seinen Sohn Albrecht mit dem Herzogthume Steiermark feierlich belehnte und ihm die Regierung des Landes übertrug; nachdem das Herzog⸗ thum Steiermark von dieser Zeit an, also durch voll 600 Jahre von Regenten aus dem Hause Habsburg regiert wurde und der Augenblick, an welchen diese Thatsache an⸗ knüpft, ein solcher ist, welcher von den Bewohnern Steier⸗ marks niemals vergessen wird, weil von da an die Geschichte des Landes jahrhundertelang an die Allerhöchste Dynastie geknüpft war und Alles, was an Kultur, Sitte, Wohl⸗ stand heute in Steiermark fest gegründet steht, an die Allerhöchste Dynastie erinnert, so wird der Landes⸗Aus⸗ schuß beauftragt, im Falle, daß am 1. Juni 1883 der Landtag nicht versammelt sein sollte, das Gedächtniß der 600⸗ jährigen Zugehörigkeit Dynastie auf angemessene Weise zu feiern, durch eine dem Zwecke entsprechende Stistung zu verherrlichen und über den Vollzug dieses Auftrages dem demnächst zusammen⸗ tretenden Landtage Bericht zu erstatten; wenn aber der Land⸗

an denselben wegen

Zwischen und Bewaffneten fand bei

Innsbruck, 1. Juli. (Pr.) (Landtagssitzung.) Zu dem in der vorigen Sitzun gestellten Antrag Greuters,

e⸗Wahlordnug durch einen durch welchen das Verfahren bei einzelnen Land-

hiernach das weiter Goßler. 1

Fakultaten der Königlichen der Königlichen Akademie zu Lyceum Hosianum zu

oder mittelbaren Staatsdienste ebenen Diensteid zu leisten, §. 359 des Strafgesetzbuches Lebenszeit, auf Zeit oder nur zu verstehen. Demzufolge des Ministers des Innern,

- ü er den ufnahme findet, in analoger betreffenden Staats⸗

ich zu augendlicklicher Aushülfe

ich badischen lemming, hat lub: n. Die Leitung der ist interimistisch dem Legations⸗

tags⸗Ersatzwahlen in den nächsten Sitzun

gleichsversuche Gemeinde gewählte Vertrauensmänner, wurde n. lebhafter Regierungsantrag, das

Landesregie zu übernehmen oder einen Kostenbeitrag zu leisten, wurde abgelehnt.

prinzessin sind heute Vormittag na gekehrt.

(Allg. Corr.). —2 Erxpeditionscorps na etzt “* b⸗ Kompletirung der Linienregimenter er⸗ wartet.

Mann aller Waffengattungen das Land von sollte, haben sich mehrere Freiwilligen⸗Corps erboten, Ganisons⸗ dienste zu verrichten. d

fertig. Truppenschiff „Orontes“ und 350

Devonport und Gueenstown schifft der Da⸗

der Wählerklasse der Landgemein⸗ wird, wurde heschlossen, denselben in der b ohne Zuweisung an das Comité meri⸗ torisch zu berathen. Der Antrag Greuters, betreffend Aus⸗ wischen streitenden Parteien durch aus der längerer en. Der National⸗Theater in Innsbruck in

geregelt

batte an das Gemeindecomite verwi

Sec. nnen 9. c.,granßringnad de aron. eichstadt zurück⸗

Großbritannien und Irland. London, 30. Juni.

Die Rüstungen 2 die eventuelle Entsendung Egypten werden fortge⸗

und stündlich der Befehl füͤr die Mobilmachung der

Die Stärke des itionscorps ist jetzt auf 25 000 berechnet. Für den Fall, daß

regulären Truppen gänzlich entblößt werden

Transportschiffe 2— bereits see⸗ segelte von Portsmouth das . mit 300 Mann Marinesoldaten arine⸗Artilleristen nach a2b. In

ser weitere

Gestern Abend

Zusammenstoß statt. Die

des Landes zur Allerhöchsten

Mannschaften der leichten Marine⸗Insanterie ein, wo⸗ durch die Gesammtzahl der an Bord befindlichen Trup⸗ pen sich auf 1200 Mann erhöhte. Diese Seetruppen sind zur Verstärkung der Besatzung der auf der Höhe von Alexandrien stationirten Mittelmeerflotte bestimmt. Der „Orontes“ wird auch Gibraltar anlaufen. Um auf alle Fälle gehörig vor⸗ bereitet zu sein, hat die Regierung zwei große Privatdampfer, den „Holland“ und den „Poonah“ für die Beförderung von Truppen nach Egypten gemiethet. Dem Vernehmen nach hat die Garde Befehl erhalten, sich für die Einschiffung bereit zu machen. Die zu Chatham stationirte Panzerfregatte „Orion“ erhielt den Befehl, am Sonnabend nach dem Mittelmeere zur Verstärkung des dortigen britischen Geschwaders auszulaufen.

1. Juli. (W. T. B.) Die gestern Nachmittag eröffnete Sitzung des Unterhauses, in welcher die irische Zwangs⸗ bill zur Berathung steht, dauerte bis heute Abend ununter⸗ brochen fort. Gegen Parnell und 15 andere irische Dep utirte wurde vom Sprecher im Laufe der Sitzung wegen Obstruktion die Snspensionausgesprochen. Gestern Abend wurde der Art. 18 der Zwangsbill mit 186 gegen 20 Stimmen angenommen, Art. 19 dagegen gestrichen. Der Premier Gladstone kon⸗ statirte, daß er entschlossen sei, auf der Weiterberathung zu beharren, bis alle Artikel angenommen seien; er werde für Mon⸗ tag die Dringlichkeit beantragen. Art. 20 wurde angenommen. Vier Anträge Seiten irischer Mitglieder auf Vertagung der Berathung wurden verworfen. Seit 5 ½ Uhr war das Haus mit der Diskussion des Artikels 21 beschäftigt. Gegen 7 Uhr wurden in Folge erneuter Obstruktion von Seiten irischer Deputirter noch gegen 9 andere Mitglieder der Homerulepartei auf den Antrag Gladstone's unter großer Bewegung des Hauses die Suspension ausgesprochen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung fanden sodann sämmtliche Artikel der irischen Zwangsbill bis zum Artikel 30 Annahme. Die des Artikels 30, welcher die Dauer der Bill betrifft, erfolgte mit 69 gegen 6 Stimmen. Um 8 Uhr Abends vertagte sich schließlich das Haus, nachdem die Sitzung 32 Stunden gedauert hatte.

Die britischen Kriegsschiffe „Orion“, „Don“ und „Dee“ sind heute nach dem Mittelmeere abgesegelt. TWI1“ Arsenal von Woolwich hat gestern Abend Befehl er⸗ halten, innerhalb 24 Stunden einen vollständig ausgerüsteten Artilleriepark, darunter 30 Stück schwere Belagerungs⸗ geschütze und 42 Geschütze leichteren Kalibers, in Bereitschaft zu setzen. Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, sind Vor⸗ kehrungen getroffen worden, um im Nothfalle 10 000 Mann der in Indien stehenden Truppen nach Egypten zu senden. Ein Drittel würden englische, zwei Drittel eingeborene Truppen sein. 1

3. Juli. (W. T. B.) Der „Times“ zufolge wären die Rüstungen für eine eventuelle bewaffnete Einmischung Englands in Egypten nunmehr vollendet.

Frankreich. Paris, 1. Juli. Budgetausschuß hat

(Köln. Ztg.) Der heute den Generalbericht über das Budget gutgeheißen, der sich für die Ansätze Say's und den Vertrag mit der HOrleansbahn er⸗ klärt. Der Marine⸗Minister hat befohlen, die abgerüsteten Panzerschiffe, die in Lorient und Cherbourg liegen, in die zweite Reserveabtheilung zu setzen und 400. Matrosen von Brest, 700 von Rochefort und 300 von Lorient nach Toulon geschickt.

Marseille, 3. Juli. (W. T. B.) Das aus 6 Panzer⸗ schiffen, 1 Kreuzer und 1 Aviso bestehende Evolutions⸗ geschwader ist heute in See gegangen, um sich auf indi⸗ rektem Wege längs der tunesischen und tripolitanischen Küste nach Egypten zu begeben. Von Bona in Algier aus werden dem Geschwader die letzten Ordres zugehen. In Toulon werden Transportschiffe zur sofortigen Beförderung von 15 bis 20 000 Mann bereit gehalten. wei weitere Panzer⸗ korvetten werden armirt und in 3 Tagen dem Geschwader nachfolgen. Außerdem soll eine Reserve⸗Division formirt werden.

Aus Tunis wird unter dem 3. Juli berichtet: Gestern fand hierselbst eine Gedächtnißfeier für Garibaldi statt, welcher auch die hiesigen französischen Civil⸗ und Mi⸗ litärbehörden, viele Offiziere der Garnison und die fremden Konsuln beiwohnten. Der italienische Konsul saß zur Rechten des französischen Generals Forgemol. 5

Türkei. Konstantinopel, 2. Zuli. (W. T. B.) Das Journal „Vakit“ schreibt: Ungeachtet des einmüthigen Bedauerns der Botschafter über das Fernbleiben der Pforte von der Konferenz und trotz der formellen Ver⸗ sicherungen, daß die Konferenz den Interessen der Türkei nicht präjudiziren werde, müsse die Psorte doch dabei bleiben, zu thun, was ihre Interessen geb eten werden, und werde auch keinen Moment zögern, dementsprechend zu handeln.

Pera, 3. Juli. (W. T. B.) Gestern fand wiederum eine Sitzung der Konferenz statt; die nächste Sitzung soll am Mittwoch stattfinden. q An

Serbien. Belgrad, 1. Juli. (W. T. B.) Die Skuptschina hat in der vergangenen Nacht die Gesetz⸗ vorlagen über die Erwerbtaxe und über eine Agraranleihe von 6 Millionen Dinars, welche zur Entschädigung der tür⸗ kischen Grundbesitzer in den neuen Gebietstheilen bestimmt ist, mittelst Akklamation angenommen.

2. Juli. (W. T. B.) Der heutige Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung Serbiens wurde durch eine große Kirchenparade, Empfang im Königlichen Palais, Illumination und Feuerwerk sestlich begangen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 30. Junn. Die „St. Pet. Ztg.“ veröffentlicht folgende Mitiheilung: Die Nachforschung nach Gesinnungsgenossen der im Februar verhafteten und in besonderer Session des dirigirenden Senats abgeurtheilten Staatsverbrecher führte, unabhängig von Verhastungen in Kiew und Odessa, auch in St. Petersburg und Moskau zur Ergreifung einiger schon aus früheren Prozessen bekannten wichtigen Staatsverbrecher. Die hier⸗ durch veranlaßtte Ueberwachung einiger der Zugehörigkeit zu einer geheimen Gesellschaft verdächtiger Personen führte zur Ueberzeugung, —, die Gruppe der in St. Peters⸗ burg wohnenden Glieder derselben lebhaft mit Vorbereitungen zur Ausführung neuer Staatsverbrechen beschäftigt sei. Als nun die Mitglieder genannter Gruppe sowie auch das Quartier, in welchem erwähnte verbrecherische Vorbereitungen stattfanden, betreffenden Orts genugsam bekannt waren, erfol am 5. Juni die 9 von achtzehn Personen, von wel sieben auf falsche Pässe hin lebten und der Reichspolizei schon von früher als besonders Glieder der verbrecherischen Gesell⸗ schaft bekannt waren. Bei Besichtigung des erwähnten Quartieré sand man dort eine Werkstatte zur Herstellung v namit

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und Sprenggeschossen. Nachdem die Moskauer geheime Po⸗ lizei über das Ergebniß der St. Petersburger Verhaftungen in Kenntniß gesetzt war, erfolgte auch in Moskau die Ver⸗ haftung einiger Personen. Während dieser Verhaftungen verschwanden aus Moskau drei mit falschen Pässen versehene Personen, unter Zurücklassung von Druckereizubehör in dem von ihnen bewohnten Quartier, in welchem offenbar revolu⸗ tionäre Schriften gedruckt worden waren.

2. Juli. (W. T. B.) Unter Bezugnahme auf die Cirkularnote der Pforte vom 26. Juni sagt das „Journal de St. Pétersbourg“: Die vorliegenden Depeschen aus Alexandrien gäben ein ganz anderes Bild von den Zuständen in Egypten als die Be⸗ richte der türkischen Regierung. Die Pforte werde nun endlich begreifen müssen, daß die Mächte sehr ernste Gründe hätten, über die egyptischen Angelegenheiten in Be⸗ rathung zu treten. Das eigene Interesse der Pforte erheische es, daß sie sich diesen Berathungen anschließe, damit das ohne Zweisel nothwendig werdende Einschreiten nicht ohne ihre Mitwirkung erfolge.

Der wirkliche Staatsrath Richter ist zum Direktor

des Departements für die direkten Steuern ernannt worden.

Dänemark. Kopenhagen, 29. Juni. Die Königliche Familie wird übermorgen reisen, um Jütland und Fühnen einen Besuch abzustatten. Die Abreise von hier erfolgt am Sonnabend Abend per Dampfschiff „Dannebrog“ zunächst nach Friedericia. Am Montag wird dann die Reise nach Faaborg und Odense fort⸗ gesetzt, und am Donnerstag erfolgt die Rückkehr hierher. In der Begleitung des Königlichen und des Kronprinzlichen Paares befinden sich, außer einem Theile des Hofstaats, der Minister des Innern, der Kriegs⸗ und Marine⸗Minister und der Kultus⸗Minister. Später gedenkt der König zur Kur nach Wiesbaden zu gehen.

Amerika. Washington, 1. Juli. (W. T. B.) Das Repräsentantenhaus hat heute eine Resolution an⸗ genommen, durch welche die Regierung zur Emittirung von zweiprozentigen Bonds oder Schatzanweisungen im Betrage von 200 000 000 Dollars, zur Einlösung höher verzinslicher Bonds, ermächtigt wird.

Die Schuld der Vereinigten Staaten hat im vergangenen Monat um 12 560 000 Dollars abgenommen. Im Staatsschatze befanden sich ult. Juni 243 290 000 Dollars.

—Afrika. Egypten. Kairo, 1. Juli. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau“ meldet: Da das englische Ge⸗ schwader gestern Manöver ausgeführt und die kleinen Kriegsschiffe sich dabei außerhalb des Hafens begeben hatten, beklagte sich Arabi Pascha bei Derwisch Pascha hierüber und wies darauf hin, daß auf Befehl des Sultans die Er⸗ richtung von Erdwerken sistirt worden. Er beantragte, daß ein egyptischer Contre⸗Admiral an Bord des englischen Ad⸗ miralschiffes gesendet werde, um Aufschlüsse über die Schiffs⸗ bewegungen zu verlangen. Alle Minister werden heute Abend hier erwartet. Blum Pascha ist gestern Abend hier angekommen.

2. Juli (W. T. B. Meldung des „Reuterschen Bureaus“. In dem gestern abgehaltenen Ministerrath soll Arabi Pascha ein Massenaufgebot der Bevölkerung vorgeschlagen haben; die Minister der Finanzen und der öffentlichen Arbeiten hätten sich jedoch dem Vorschlage wider⸗ setzt, und eine Entscheidung darüber sei noch nicht erfolgt. Die Befestigungsarbeiten werden inzwischen hier ununter⸗ brochen fortgesetzt; einige Werke sind bereits mit schweren Ge⸗ schützen armirt, die in der Richtung auf den Hafen auf⸗ gestellt sind.

2. Juli. (W. T. B.) Zulficar Pascha, bisher Ober⸗Ceremonienmeister des Khedive, ist zum Gouverneur von Alexandrien ernannt worden. Der Präsident des Ministerraths Ragheb Pascha hat Anordnungen getroffen, um 30 000 Nothleidenden Subsistenzmittel zu sichern.

Der,Köln. Ztg.“ wird aus Alexandrien unter dem 30. Juni gemeldet: Die an Bord des „Corréze“ abgereisten 300 Flüchtlinge sind fast gänzlich ohne Hülfsmittel. Der „Scamandre“ nahm 500 katholische Syrer an Bord. Die österreichischen und italienischen Dampfer schiffen gleichfalls ihre Landsleute ein. Auch die einheimischen Paschas und Deys und die Harems der Reichen fangen an, abzureisen. Arabi ist bestürzt und will die Güter der auswandernden Eingeborenen mit Beschlag belegen. Der französische Konsul 83 suspendirt. Die Wechselproteste werden durch Certifikate ersetzt.

(Hamb. Corr.) von hier ab⸗

Die „Elsaß⸗Lothringische Zeitung“ tritt in einem längeren, vom 29. Juni datirten Artikel den systematischen Angriffen eines Theils der liberalen Presse auf die Kaiser⸗ liche Tabackmanufaktur in Straßburg entgegen. Der Anfang dieses Artikels ist seinem wesentlichen Inhalte nach in Nr. 151 des „Reichs⸗Anzeigers“ mitgetheilt worden; der Schluß des⸗ selben lautet: G

Neuerdings ist es die Klage der Tabackmanufaktur gegen den Inhaber der —J1Q in Münster, welche die genannten lätter und merkwürdiger Weise auch ein so bedeutendes Blatt, wie die „Kölnische Zeitung“ lebhaft escheftüss. 2 8

ie „Tribüne“ läßt sich von ihrem Korrespondenten über eine Ordre Sr. Majestät berichten, welche dieser Korrespondent eben nicht genau kennt. Tendenziöser Weise fügt die „Tribüne“ noch von sich aus Aeußerungen in einer Form bei, als würden dieselben auch einen Bestandtheil der Kaiserlichen Ordre bilden; sie sagt unter Anderem dabei: „Die Kaiserliche Tabackmanufaktur, welche nach ihrem eigenen Geständniß in einem Cirkular an die Kunden anfangs unverkäufliche Waare geliefert habe, trage alle Schuld.“

Im vorliegenden Fall kommt die cigene Darstellung des „Frank⸗ furter Journals“ der Wahrheit piel näher, als die von der „Tribüne“ „im ganzen Umfang aufrecht gehaltene Mittheilung“.

uch die von der „Tribüne“ schon mehrmals gebrachte weitere Mittheilung über die Schulden der Kaiserlichen Tabackmanufaktur bei der Landeshauptkasse wird durch die Wiederholung nicht glaubwür⸗ diger und nicht richtiger. Unter Angabe des Datums vom 12. Juni nennt sie eine Summe von 2 734 000 Thatsache ist und bleibt, daß die Manufaktur keine Schulden t, daß sie aber selbstverständlich die im laufenden Landeshausbalts⸗ aat für den laufenden Betrieb zur Verf ttel zum Ankauf von Rohmaterial, zur Bezahlung der Löhne ꝛc. in Anspruch nehmen und in Ansp 1 noch nicht in Höhe von llionen, weil ein Fabrikbetrieb der Natur der Rohmaterial angekauft und Löhne für die

men tedoch bei Weitem 2 700 000

ordert, da

zahlt werden. Dafür fließen andererseits die Einnahmen aus dem Verkauf der Fabrikate ungeschmälert der Landeskasse zu.

Die „Tribüne“ scheint nicht zu verstehen, daß ein in den Grenzen eines Verwaltungsetats sich bewegender staatlicher Betrieb seine Ein⸗ nahmen und Ausgaben nicht fortlaufend abgleichen kann, vielmehr 8 beide parallel und unabhängig von einander gebucht werden müssen. Wie weit der blinde Eifer führen kann, davon giebt die „Tribüne“ einen schlagenden Beweis. Sie berechnet schon jetzt, wie groß die Cigarrenbestände am Schluß des laufenden Jahres, also in etwa 6 Monaten sein werden, als ob es für ein Staatsetablisse ment gar nicht möglich wäre, die Fabrikation ebenso ein zuschränken, wie sie seiner Zeit ausgedehnt worden ist. Die noch ga nicht fabrizirten Cigarren bezeichnet sie schon im Voraus als unv käuflich. Sie glaubt auch die künftigen Ausgaben zu kennen, un unternimmt es, daraufhin den Betrag der „Schulden“ auf einen zu künftigen Zeitpunkt zu berechnen. Die „Tribüne“ weiß aber nicht, o undwieviel Rohmaterial die Kaiserliche Tabackmanufaktur für das lau⸗ fende Jahr noch anzukaufen hat und ob sie sich damit nicht etwa schon vollstäändig und genügend bis zum 1. April nächsten Jahres oder darüber hinaus vorgesehen hat, so daß sie bis zu diesem Zeitpunkt nur noch einige hundert Tausend Mark und zwar für Löhne aus⸗ zugeben hat, während sie nach der Angabe der „Tribüne“ selbst im gegenwärtigen Augenblick und trotz der heftigsten Agitation noch eine Monatseinnahme von 200 000 hat, also bis zum Schluß des laufenden Etatsjahres noch ca. 2 Millionen Mark Einnahme gewärtigen kann. 8 Die „Reußische Landes⸗Zeitung“ kommt noch einmal auf den Schieferzoll zurück, durch dessen Ablehnung der Vertreter des Fürstenthums Reuß j. L. im Reichstag, der Abg. Dr. M. Hirsch, die Interessen seines Wahlkreises arg ge⸗ schädiat habe. In dem betreffenden Artikel heißt es:

Wenn wir zunächst die Frage berühren, was mehr dem Wohle des Landes frommt, Freihandel oder Schutzzoll, so müssen wir erklären, daß beide Systeme, sobald sie einen extremen ausschließ⸗ lichen Standpunkt einnehmen, schädlich sind. Der goldene Mittel⸗ weg wird auch hier die besten Früchte tragen. Für den ausschließlichen Freihandel hat Deutschland augenblicklich noch keinen Boden Wie nachtheilig die Freiheitsära für unser industriell noch auf schwächeren Füßen stehendes Land war, haben uns die Erxport⸗ und Importausweise in erschreckenden Zahlen gezeigt, mehr noch aber der kolossale Rückgang verschiedener Berufszweige. Die Eisenindustrie ist von der englischen Konkurrenz fast erdrückt worden, ein Hohofen nach dem andern mußte in dem gewerb⸗ thätigen Westfalen ausgelöscht werden, die Kohlengruben mußten ihre Produktion einschränken, die Arbeitszeit abkürzen und tausende von Arbeitern mußten entlassen werden oder zu Löhnen arbeiten, die zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel waren. Wie ganz anders sieht das heute aus. Der geringe Zoll von 1879 hat wieder ein ganz neues Leben in diese Geschäftsbranche gebracht. Nicht allein die zum Stehen gekommenen Werke sind heute wieder voll in Be⸗ trieb, sondern es treten täglich noch neue hinzu. Auch andere Bran⸗ chen, vor Allem die Jutefabrikation, die Sammet⸗ und Seidefabri⸗ kation, die Strumpfwaarenbranche sind seit 1879 wieder zum Leben erwacht und erfreuen sich heute eines flotten Betriebes. Für diese Zweige war der auf ausländische Fabrikate gelegte Zoll vollständig ausreichend, um die Konkurrenz mit dem leistungsfähigeren Auslande aufnehmen zu können. . . . .. Unsere Lehestener Schieferindustrie kann sowohl in Qualität als auch in den Produktionskosten sehr wohl mit dem englischen konkurriren, es krankt einzig und allein durch seine ungünstigen Fracht⸗ und Ver⸗ kehrsverhältnisse. Um diesen Uebelstand auszugleichen, hatte die Re⸗ gierung die Erhöhung des Schieferzolls in Vorschlag gebracht. Unsere vereinte Freihandelspartei brachte aber die Vorlage zu Falle, ohne Rücksicht auf die Verhältnisse, weil eine Zollerhöhung gegen das freihändlerische

rinzip verstößt. Mit demselben Grundsatze könnte man sagen, es ist revel, einem Hungernden etwas zu geben, denn er muß doch ver⸗ zungern.. Betrachten wir uns doch unsere Umgebung, welche Staaten, europäische sowohl wie außereuropäische, huldigen denn dem Freihandel? Niemand weiter wie die Engländer, die mit ihrer In⸗ dustrie den höchsten Gipfel erreicht haben und in Folge ihrer insularen Lage und ihrer vorzüglichen Verkehrswege jeder Konkurrenz Trotz bieten können. Und auch da nur, soweit sie überlegen sind. Auf Branntwein, Zucker, Seide, Taback, Thee hat England ganz andere Zölle wie Deutschland. Deutschland kann ja nach vieler Hinsicht auch Trotz bieten, es kann mit manchem Artikel ganz gut den Wettkampf aufnehmen, und hat ihn bereits aufgenommen, trotz seiner ungünstigeren Schienen⸗ und Wasserwege. Aber wegen einiger Artikel die doppelte Zahl erdrücken zu lassen, wäre unwirth⸗ schaftlich. Frankreich wäre mit deutschen Finanzverhältnissen niemals in der Lage gewesen, die schweren Schädigungen des 1870 er Krieges mit solcher Leichtigkeit, wie es geschehen ist, zu tragen. Seine Milliarden Kriegsentschädigung, seine Heeresreorganisation, die Her⸗ stellung der durch den Krieg verwüsteten Länderstriche, wie rasch wurden sie überwunden. In welch günstigen Finanzverhältnissen be⸗ findet sich Nordamerika durch sein indirektes Steuersystem. ..

Die Mittheilungen der K. und K. öster⸗ reichisch⸗ungarischen Konsulatsbehörden enchalten einen aus Karlsruhe datirten Bericht über die wirthschaft: lichen Zustände im Deutschen Reich im Jahre 1880. In diesem Bericht heißt es u. A.: .

Bedeutungsvoll war das Jahr 1880 insofern, als mit demselben eine neue Aera volkswirthschaftlichen Lebens eingetreten ist, die aus dem Grund als ein Wendepunkt bezeichnet werden muß, weil mit ihr eine neue Wirthschaftspolitik inaugurirt wurde, welche in die Gestal⸗ tung von Produktion und Konsumtion durch Schutzzölle und staatlich regulirte Eisenbahntarife eingreift. 1

Die geänderten Zollverhältnisse haben, 1— die Kürze der Zeit ein Urtheil gestattet, für manche der hiesigen Industriezweige, wie z. B. für die Baumwoll⸗, Leinen⸗, Seiden⸗ Porzellan⸗ und Steingut⸗ industrie, unzweifelhaft nicht unbedeutende Vortheile gebracht, wogegen das Interesse anderer Branchen dadurch nicht gefördert wurde..

Fast in allen Industriebranchen ist bedeutende Ueberproduktion vorhanden, und stellt sich demnach die Eröffnung neuer Absatzgebiete als ein dringendes Bedürfniß dar. b

Die von allen Seiten ausgesprochene Befürchtung, daß in Folge der neuen Steuern die Tabackfabrikation sich vermindern werde, hat sich nicht bewahrheitet.

In Baden betrug der Flächeninhalt der mit Taback beflanzten Grundstücke im Jahre 1880 7441 ha, gegen 5240 ha in 1879. Nach der Zollerhöhung entwickelte sich ein so umfangreiches Geschäft, wie früher wohl noch nie. Die Preise stiegen trotz großer Quantitäten eeLeshee⸗ Tabacks rapid, wie aus folgender Zusammenstellung zu

ehen ist

Statistische Nachrichten.

Das soeben herausgegebene Maiheft zur Statistik des Deutschen Reichs für das Jahr 1882 veröffentlicht eine Uebersicht üher die Spielkartenfabriken. Danach betrug im Etatsjahre 1881/82 die

l der Spielkartenfabriken 61 64 im vorhergegangenen Etats⸗ jahre. Fabrizirt wurden 1881 3 266 614 Kartenspiele von 36 oder weniger Blättern und 966 578 von mehr als 36 Blättern. Unter Zurechnung des Bestandes am fang und Abrechnung des ngs im Laufe des Jahres ergab fuͤr den 1. April d. JI. ein and von 736 120 Spielen mit oder weniger und von 179 mit mehr als 36 Blättern. Einschließlich des Zuganges „318-Cret, sch düfeöses- e,d c e. se Sese

7 Spiele si elief, sind zur Ve⸗ 3 15 von g 8 Uürecferr⸗ mehr als ättern. 957 33 Spiele we s im

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Vorjahre. Ausgeführt aus dem k 2—2 wurden 883 852 Ar’ wovon nur etwa der vierte Theil 36 oder Blätter 1 1. 1 BI“