Koffee + 6103, Reis + 18 429, unbearbeitete Tabackblätter + 63 527, Cigarren + 32¼, Rauchtaback + 157, Stearin + 15 302, Dachschiefer + 85 671, Eier + 20 399, Rindvieh (alles in Stück) + 11 488, Schweine und Spanferkel + 52 597. Dagegen gestaltete sich die Einfuhr wesentlich geringer bei: Mais (alles in 100 kg) — 843 928, Malz — 27 203, Rum, Arrak und Franzbranntwein — 1586, Fleisch — 75 226, Rosinen — 6073, getrocknetem Obst — 21 239, Mühlenfabrikaten (Mehl, Gries, Grütze ꝛc.) — 191 890, Melasse — 9542, Zucker — 4019, Leinöl — 10 638, Schmalz — 56 740, Talg — 12 723, Petroleum — 109 564, roher und krystalli⸗. sirter Soda — 19 149.
— Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund-. heits amts sind in der 25. Jahreswoche von je 1000 Bewohnern auf den
Die Marken haben mit den Inhaberpapieren die äußere Aehnlichkeit, daß sie namenlos ausgestellt sind, stellen sich aber virkuell — wie Abonnementskarten zu Konzerten, Theater⸗ karten oder Fahrbillets — nur dar als Legitimationspapiere oder Quittungen über eine zu einem bestimmten Zwecke ge⸗ leistete Anzahlung.
— Das durch das hannoversche Gesetz vom 14. Dezember 1864 in dem vormaligen Königreich Hannover aufgehobene Retentionsrecht des Wohnungsvermiethers gegen⸗ über dem Miether ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, III. Strafsenats, vom 19. April d. J., durch §. 40 der Reichs⸗ Konkursordnung nicht wieder eingeführt, und es ist somit in diesem Landestheile die Entfernung der Mobilien aus der
— 3. Juli. (W. T. B.) Gegenüber den verschiedenen Kombinationen der Blätter über die geplante Heeresorga⸗ nisation ist die „Polit. Corresp.“ zu der Erklärung er⸗ mächtigt, daß zur Zeit nur die Einführung solcher Reformen beabsichtigt sei, welche sich im Rahmen der gesetzlich fest⸗ estellten Heeresorganisation im Verordnungswege durchführen
ssen.
Großbritannien und Irland. London, 1. Juli. (Allg. Corr.) Aus Irland werden neue Agrarver⸗ brechen gemeldet. In Colocney, Grafschaft Sligo, wurde auf den Grundbesitzer Thibbs geschossen, aber die Schüsse gingen fehl. Aehnliche Attentate werden aus Athlone und
Standpunkte der Nothwehr um Schutz gegen die fremde Konkurrenz begehren, daß letz⸗ terer unser heimischer Markt ferner nicht gegen ganz unbedeutende Eingangszölle offen bleibe, während der deutschen Hutindustrie, die sich trotz mancherlei ungünstigerer örtlichen Produktionsverhältnisse doch noch ganz gut messen könnte, durch ungleiche, ja sogar bei Weitem höhere Eingangszölle die heimischen Märkte der fremden Konkurrenz vollständig verschlossen sind.
— Die freihändlerische „Chemiker⸗Zeitung“ schreibt: Es hat ja etwas Erheiterndes, wenn man die Kombina⸗ tionen liest, die öfters bei der Verzollung von Waaren vor⸗ kommen, und die in den letzten Monaten wiederholt die Runde durch die Presse unter der Firma Zollkuriositäten machten. Wer aber einigermaßen mit Verzollungsgeschäften Bescheid weiß und persönlich an
müsse; deshalb sei die schleunige aus schutzzöllnerischem Boden stehen, sondern vo 62 welcher alle
Punkte bezüglich der Organisation des Protektorats regele, wünschenswerth. Die Deputirtenkammer nahm sodann mit 356 gegen 81 Stimmen einen Antrag auf Be⸗ willigung eines Kredits von 19 Millionen Francs zur Be⸗ streitung der Ausgaben für die tunesische Expedition im 2. Halbjahr 1882 an. Der Kriegs⸗Minister erklärte: die Ausgaben für die tunesische Expedition hätten im Jahre 1881 40 Millionen erreicht, in diesem Jahre bis jetzt 29 Mil⸗ lionen; für Kriegsmaterial seien 20 Millionen verausgabt worden, so daß sich die Gesammtausgaben auf 89. Millionen Die Lage sei in zwei Drittheilen von Tunis eine
Protektorat organisiren Prüfung des gesammten dem Kreisphysikus des Kreises Langensalza, Dr. Carl Hermann Seifart in Langensalza den Charakter als Sanitäts⸗Rath, und dem Kaufmann Leopold Stoltz zu Driesen den Charakter als Kommerzien⸗Rath zu verleihen. E“
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Dem Oberlehrer Lucas am Gymnasium zu Rheine
— 25 le einer Sparmarke zu bekleben, wird ihm gegen Uebergabe der
die letztere vermittelst Durchlöcherns der eentwerthet, ein förmliches über eine Namen lautendes Sparkassenbuch eingehändigt, dessen Betrag nunmehr wie jede baare Sparkasseneinlage verzinslich ist. ddieses Buch mweeitere Nachzahlungen durch Beibringung mit 10 Sparmarken beklebter Sparkarten bewirkt werden.
bringend zu machen. Im Prinzip wird al des mehrgedachten Systems nicht entgegen
8 4
Sparkarte darstellt
in Frage gekommen,
8
der betreffenden In
noch auch
geschilderten Sparmarken und Sparkarten,
zelne der gedachten Zehnp oder sonstige Gegenleistung in Aussicht gestellt wird und weil
wird das definitive Sparkassenbuch au
stimmten Namen lautende als beenen gegen sofern ti
(Westfalen) ist das Prädikat Professor beigelegt worden.
Abgereist: der Unter⸗Staatssekretär im Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Marcard, nach Thüringen.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
MPreußen. Berlin, 4. Juli. Se. Majestät der Kaiser und König unternahmen, wie „W. T. B.“ aus Ems meldet, gestern eine Spazierfahrt, erschienen Abends im Theater und machten heute früh die gewohnte Promenade.
1“ 8 8
— Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Verkehr und für Justizwesen sowie der Ausschuß für Justizwesen hielten heute Sitzungen.
— Die Stadtgemeinde Posen und der Kreisausschuß des Kreises Greifswald haben, um den Sparsinn nament⸗ lich unter den ärmeren Bevölkerungsklassen anzuregen, für die unter ihrer Leitung stehenden kommunalen Sparkassen die Einführung des sogenannten „Groschen⸗ Sparsystems“ beschlossen, welches bereits seit längerer Zeit in England, in Sachsen, sowie in einigen süd⸗ deutschen Staaten besteht und dort zu einer erfreulichen Zu⸗ nahme der Spareinlagen geführt hat. Das erwähnte System beruht auf der Einführung be⸗ sonderer, den Postmarken ähnlicher Werthzeichen, welche die einzelnen Sparkassen unter dem Namen von Spar⸗ marken in größeren Partieen an Cigarrenhändler, Wirthe und ähnliche Gewerbetreibende gegen volle Werths⸗ zahlung ausgeben und welche bei diesen Jedermann leicht zu⸗ gänglichen Verkaufsstellen mit zehn Pfennigen für das Stück — also ohne Aufschlag — im Einzelnen zu haben sind. Zu⸗ gleich werden entsprechende Sparkarten kostenfrei ausgegeben, auf welchen zehn leere, zum Aufkleben der Sparmarken bestimmte Felder sind und der entsprechende leere Platz für den Namen des betreffenden Sparers freigelassen ist. Darüber, ob dieser Namen von dem Sparer selber oder von der die einzelne Sparkarte abgebenden Verkaufsstelle ein⸗ zutragen ist, differiren die verschiedenen Sparkassen⸗Einrichtungen. Sobald es einem Sparer gelungen ist, die leeren zehn Felder
ezüglichen Karte bei der Sparkassen⸗Verwaltung, welche
aufgeklebten Marken Mark und auf seinen
Auf
können künftighin baare Einlagen gemacht oder
An sich ist nach einem Cirkularerlaß des Ministers des nern vom 11. Mai d. J. nicht zu verkennen, daß die Ein⸗ hrung des geschilderten Sparmarkensystems g eignet sein
kann, auch die ganz unbemittelten Leute zum Sparen anzu⸗ regen und selbst das allerkleinste Kapital für die Besitzer nutz⸗ 9 der Einbürgerung
1 zu treten sein. In formeller Beziehung kommt aber in Frage, ob die Ausgabe der — von welchen erstere
Firma der betreffenden Sparkasse Sparmarke, ½10 Mark“ zu ent⸗ einer besonderen staatlichen Geneh migung Diese Frage ist 2 verneinen, weil auf eine ein⸗ ennigmarken überhaupt keine Zahlung
das Stadtwappen oder die mit der Umschrift „10 Pf. halten pflegen, bedarf.
die gegen Beibringung einer mit 10 solcher Marken beklebten Karte versprochene Gegenleistung nur in der Aushändigung eines auf den Namen des Präsentanten lautenden sörmlichen Sparkassenbuches über eine Mark besteht. Das interimistische Sparkassenbuch, als welches sich die lautet von vornherein — den Namen eines bestimmten Sparers, und nur auf denselben Namen efertigt. eine re Einrichtung dahin n, zwar nicht im Kontext der Sparkarte — aber in der bezüglichen Instruktion für die Organe der Spar⸗ kassenverwaltung — auszusprechen, daß der Präsentant der vollbeklebten Sparkarte auch berechtigt sei,
von der Sparkassenverwaltung statt der Ausfertigung des
förmlichen Sparkassenbuches die Baarzahlung einer Mark
zu verlangen. .
Indessen auch in diesem Falle verliert die auf einen be⸗ Sparkarte nicht ihren Charakter nur in ihrem Text oder in ruktion zum deutlichen Ausdruck gelangt, enverwaltung an den Präsentanten zu zahlen berechtigt und eine Pruüͤfung der desfallsigen Legi⸗ timation des Präsentanten vorzunehmen nicht verpflichtet sei (efr. Ziffer 14 des Sparkassenreglements vom 12. De⸗ zember 1838, Ges. S. 1839 S. 5).
Unter diesen Umständen liegt weder ein wodurch die Zahlung Inhaber verspr 1833, Ges. S.
In einem Falle ist noch eine beson
daß die Sparka
pier vor,
einer bestimmten Geldsumme an jeden
TAnn (§. 1 des Gesetzes vom 17. Juni 2
eine auf den
ber lautend insli 8 ha itende unverzinsliche Schuldver
Wohnung Seitowyas des Mie Miethpreises nicht strafbar.
richten über Schiffsbeweg bedeutet Ankunft daselbst, 8 78 Knbt. „Albatroß“ 1
Kiel.)
S. M. S. Caro Apia.
(Poststation: Sidney
Nachricht von dort 13/6. S. M. Knbt. „Drache“ 9,/6. (Poststation: Wilhelmshaven Yokohama. —
drien.). S. M. S.
deira) 17./5. (Poststation:
81. Konstantinopel Buyukdéré
10./6.
Nachricht von dort 20./6.
station: bis 5 /7. Halifax Plymouth.) S. M. Knbt.
25./6. 17./3. Coquimbo. station: — 27./6. Queenstown. [England]), vom 10./7. S. . S. „Nymphe“ 23./6. Saßnitz 26./6. — — nach Saßnitz. (Po
Kiel.) S. M. 28./4. Rhede Wusung. Nachricht von dort 12.75. M. Knbt. „Wolf“ 21./3. Newchwang 27./4. bis 28./4. Chesoo (Poststation:
für S. Unterelbe abgegangen.
„Cassel, 3. Juli. (W. die Prinzefsin Luise ist die Prinzessin Heinrich hier wieder abgereist.
Bayern. Großherzogin von Kurgebrauch hier eingetroffen
Mecklenburg⸗Schwer (Meckl. Anz.) von hier zum Kurgebrauch erzog Paul Friedrich
(Hann. Cour.) Die g. Coburg und Gotha sind den Beginn der neuen Etatsperi
und kommen dabei noch zwei
verbleibt. einstimmig angenommen.
— Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von Sohengoh. Oberst und Commandeur des 2. Garde⸗ ragoner⸗Regiments, ist von Urlaub hier wieder eingetroffen.
— S. M. Kanonenboot „Wolf“, Korv. Kapt. Strauch, verließ am 11. traf am 18. dess. Mts. in Shanghai ein.
— Das „Marine⸗Ver.⸗Bl.“
nach dem Orte Abgang von dort).
(Poststation: Montevideo „Blücher“ Kiel 22./6. — nach Swinemünde.
„Cyclop“ 20./4. Wilhelmshaven. — 2/5. 29./5. — Wilhelmshaven 8./6. —
Letzte Nachricht von dort 23./5. (Poststation: Hongkong.) S. M. Knbt. „Habicht“ 22./5. Aden 23./5. — 2./6. Suez 3./6. — 7./6. Port Said 8./6. — 14./6. (Malta). 16./6. — 21./6. Alexandrien.
„Hay“ 26./6. Wilhelmshaven. S. M. S. „Hertha“ 9./6. Zanzibar 16./6. (Poststation: Verdische Inseln]). S. M. Knbt. „Hyäne“ 15./5. Funchal (Ma⸗
Knbt. „Iltis“ 12./4. Hongkong 25./4. (Poststation: Hongkong). S.
behufs Abhaltung einer Uebungsfahrt in das Marmara⸗Meer gegangen. —
1 (Poststation: M. S. „Luise“ 21./5. Bermuda 7./6.
[Neu⸗Schottland]), vom 6./7. ab
— zur Heimreise durch die Torresstraße. — 23./6. Aden
(Poststation: Port Said.) S. — Letzte Nachricht von dort 4./5. Panama.) S. M. S.
(Poststation: bis 9./7. Dartmouth de Christiansand [Norwegen].) 6./6.
münde, vom 3./7. bis 9./7. ( S. „Stosch“ 14./3. Hongkong 16./4. —
1 Hongkong). Uebungsgeschwader 21./6.
Neufahrwasser (Poststation: Neufahrwasser).
Der Dampfer „Hesperia“ mit dem Ablösungstransport M. Knbte. „Wolf“ und „Iltis“ ist am 21./6. von der
Kissingen, 4. Juli. Mecklenburg⸗Schwerin ist zum
burgh ist nach Coburg abgereist.
Die Großherzogin hat sich
onnabend Nachmittag von hier nach Ca
Sachsen⸗ g; Gotha. eichzeitig tagenden Landtage von
dauert, mit der Etatsberathung fertig geworden. bilancirt der Etat in Einnahme und Ausgabe mit 2 584 121 ℳ
Coburg kommen auf 986 200 ℳ 581 979 700 ℳ Totalausgabe, so daß noch ein Jahresüberschu In beiden Landtagen
thers ohne Zahlung des schuldigen
4 Geschütze, Kommdt. Mai cr. Chefoo und
veröffentlicht folgende Nach⸗ ungen (das Datum vor dem Orte 1./6. Funchal Rhede (Madeira) [Uruguay)). S. M. S. (Poststation: la“ 2./3. Sidney 23./3. — nach
[Australien)). S. M. Knbt. Wilhelmshaven nach Yarmouth. Letzte
(Poststation: Wilhelmshaven.) Lerwik 16/6. — 19./6. Bergen. —.) S. M. S. „Elisabeth“ 10./5.
/6. La Valetta (Poststation: Alexan⸗ St. Vincent [Cap Sidney [Australien)). S. M. — nach Shanghai. „breleh 22./12. Buyukdéré. Von
M. Av. — nach 17./6. Buyukdéré. — Letzte Konstantinopel.) S. — nach Halifax. (Post⸗ „Moewe“ 1./2. Auckland 19,/4. M. S.
„Moltke“
1 (Post⸗ „Niobe“ 5 /6. Arendal 8./6.
Swinemünde 27./6. ststation:
19./6. — Swinemünde 30./6. bis 2./7. Trave⸗ Eckernförde, vom 10/7. ab
2./5. Shanghai. — Letzte (Poststation: Hongkong). S. Tientsin 21./4. bis 23./4. Taku Rhede 29./4. bis 30./4.
T. B.) Ihre Königliche Hoheit gestern, Ihre Königliche Hoheit der Niederlande heute von
(W. T. B.) Die
; die Herzogin von Edin⸗
in. Schwerin, 3. Zuli. ha gestern Abend nach Kissingen begeben. Der und die Herzogin sind am
el abgereist. Coburg, 30. Juni. noch vor dem morgen eintreten⸗
ode, welche bis zum 30. der 1885 In Gotha Steuertermine in Wegfall; in
von 6500 ℳ de das Erhebungsgesetz
delsvertrag vom 6. Mai 1881 Serbien; die Schi⸗ zwischen Oesterr
Uebereinkommen vom
Ungarn und Serbien; 1881 und dem Konsular⸗Konvention; zwischen der Königreich Serbien
Staatsvertrag vom 6.
den
den St
schaften und Kuratelen und
des Bankgese vom 14. März 1875, Reichs Ges. B1. S. 177) ³* A. 8
Serbien wegen gegenseiti
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 2. Zuli. das „Reichsgesetzblatt“ und die „W
ahrts Konvention vom 22. Februar 1882 Ungarn und Serbien; das Viehseuchen⸗ 6. Mai 1881 zwischen Oesterreich⸗
wischen der österreichisch⸗ . 8.1. ben 8gee eng ·⸗„ Thaah narch:
österreichischꝛungarischen Monarchie
len eines Rechtshülfevertrages; den — ai 1881 ungarischen Monarchie und dem
Behandlung der Verlassenschaften,
standsakten und den Staatsvertrag vom 6. der österreichisch ungarischen Monarchie und dem Königreich Auslieferung von Verbrechern.
Heute publiziren ener Ztg.“ den Han⸗ zwischen Oesterreich⸗Ungarn und
Staatsvert vom 6. Mai
wegen uß einer aatsvertrag vom 6. Mai 1881
und dem
wischen der österreichisch⸗
igreich Serbien wegen Bestellung von Vormund⸗ wegen Mittheilung von Civil⸗ Mai 1881 zwischen
anderen Bezirken gemeldet. Der entsetzliche Doppelmord un⸗ weit Loughena hat in ganz Irland die größte Entrüstung hervorgerufen. Aus der Kingsgrafschaft wird die Ermordung eines Polizeikonstablers gemeldet.
Im Woolwicher Arsenal herrschte gestern die größte Thätigkeit in Folge eines Abends zuvor eingetroffenen kriegs⸗ ministeriellen Befehls, binnen 48 Stunden einen leichten Be lagerungspark, bestehend aus 20 Belagerungsgeschützen ver schiedenen Kalibers, 6 siebenpfündigen Kanonen und 10 Hau⸗ bitzen mit den erforderlichen Lafeltene Munitionswagen u. s. w fertig zu stellen. In der Werft von Woolwich werden Vor⸗ bereitungen für die schleunige Entsendung eines Feldhospitals sowie eines Feldtelegraphen getroffen. Kurzum in fast sämmtlichen Departements des Arsenals entwickelt sich eine Thätigkeit, wie sie lebhafter am Vorabend des Krimkrieges nicht gewesen.
Die Staatseinnahmen Großbritanniens in dem am 30. Juni beendeten ersten Quartale des laufenden Finanz jahres betrugen 19 976 756 Pfd. St. oder 217 785 Pfd. St. mehr als im entsprechenden Quartale des Vorjahres. Mit Ausnahme der Einkommensteuer und der vermischten Einnah men figuriren die meisten übrigen Zweige der Staatseinkünfte mit einer mehr oder weniger erheblichen Zunahme. Am er⸗ giebigsten waren die Einnahmen aus den Stempelgefällen, welche 337 011 Pfd. St. mehr als im entsprechenden Quartal des Vorjahres lieferten.
Seit zwei Monaten ruhen die Arbeiten am Kanal⸗ tunnel vollständig: nur zur Erhaltung der Ventilation ar⸗ beitet die Maschine. Der Tunnel wird übrigens dieser Tage interessanten Besuch haben: Hr. von Lesseps wird in Gesell⸗ schaft einer Anzahl Herren die Arbeiten ansehen. Unter den Besuchern werden sich der Herzog von Sutherland, Lord hec Prince Polignac und viele französische Gelehrte efinden.
Augenblicklich befindet sich eine Deputation von Maorihäuptlingen in London, die bei der Reichsregie⸗ rung gegen die Entscheidung der Regierung von Neuseeland Recht suchen. Die drei Häuptlinge vertreten den Stamm Ngupuhi. Sie brachten eine Adresse und Geschenke für die Königin mit.
— 3. Juli. (W. T. B.) In den Bureaux des Kriegs⸗ Ministeriums fand heute unter dem Vorsitz des Generals Wolseley eine Sitzung statt, um für den Fall, daß die Ein⸗ berufung der Reserven nöthig werden sollte, die erforder⸗ lichen Vorkehrungen zu treffen. Wie verlautet, soll die Einberufung der Reserven unverzüglich erfolgen, und wäre Ordre nach Chatham ergangen, die Panzerschiffe erster Klasse „Agamemnon“ und „Ajax“ zum sofortigen Auslaufen bereit zu stellen. — In Woolwich werden Vorbereitungen getroffen, um eine grö⸗ ßere Abtheilung Genietruppen nach Egypten befördern zu können. Außerdem ist in Woolwich heute der Befehl ein⸗ gegangen, Geschirr und Sattelzeug für 1000 Maulthiere, 8 6 Batterien Gebirgsgeschütze bestimmt sind, bereit zu halten.
In der heutigen Sitzung des Unterhauses erwiderte der Unter⸗Staatssekretär Dilke auf eine Anfrage Monks: die Regierung habe seiner Zeit die Einladung Frankreichs, an der Konferenz theilzunehmen, welche am 1. Juni in Paris zur Berathung der Frage wegen des Schutzes der sub⸗ marinen Telegraphenkabel zusammentreten sollte, an⸗ genommen. Frankreich habe aber den Zusammentritt der Konferenz bis zum Herbst verschoben. Die englische Regierung glaube, der Aufschub sei zweckmäßig, um den Umfang der Konferenzarbeiten festzustellen. Sie stehe in dieser Hinsicht mit der französischen Regierung und den übrigen Mächten in einem Meinungsaustausch. Wenn ein Einvernehmen erzielt werde, so werde England auf der Konferenz vertreten sein. — Der Premier Gladstone beantragte im weiteren Verlause der Sitzung, O’'Donnell, wegen seines Verhaltens in der Sitzung vom Sonnabend auf 14 Tage von den Sitzungen zu suspendiren. O Donnell erwiderte, er habe das Wort Infamie am Sonnabend nicht mit Bezug auf die Aktion des Vorsitzenden gebraucht, sondern mit Bezug auf die Erklärung, welche dieser auf Grund falscher Mittheilungen gemacht habe. Cowen brachte einen Antrag des Inhalts ein: Das Haus ist nicht bereit, von der Aeußerung O'Donnells Notiz zu nehmen, und geht zur Tagesordnung über. Dieser Antrag wurde jedoch mit 99 gegen 35 Stimmen abgelehnt und der Antrag Gladstone’'s mit 181 gegen 33 Stimmen angenommen. — Der Antrag Gladstone’s, betreffend die Wiedereinführung des vorjährigen Dringlichkeitsreglements, wurde nach mehrstündigen Verhandlungen mit 259 gegen 31 Stimmen angenommen. — Füͤr die Zwangsbill, deren Einzelberathung schließlich fortgesetzt wurde, wird morgen von Gladstone die Dringlich⸗ keit beantragt werden. Wie dem „Reuterschen Bureau“ aus Simla, vom heu⸗ tigen Tage, gemeldet wird, ist auf der Insel Muscal gegen den Imam eine Rebellion ausgebrochen, an deren Spitze der Bruder des Imam steht. Das britische Kriegs⸗ schiff „Dryad“ ist zum Schutze der englischen Stautzangehäri⸗ gen dorthin abgegangen.
Frankreich. Paris, 2. Zuli. Nachmittag 4 Uhr fand die Ueberreichung des denen Vließes an den Präsidenten Grévy statt. Außer den hohen Beamten der Präsidentschaft wohnten der Feierlichkeit nur der Herzog von Aumale, einer der Pathen, der spanische Botschafter Herzog von an⸗Nunez und zwei spanis Botschaftssekretäre an. Herzog von Aumale war zuerst erschienen. Pathen des neuen Ordensritters waren die Her⸗ soge von Aumale und von Fernan⸗Nunez, die ihm die Ordens⸗ ette um den Hals reichten.
3. Juli. (W. T. B.) In der Deputirten⸗ kammer legte Dubost heute den Bericht der Kom⸗ mission zur Vorberathung des Gesetzentwurfs über die
(Köln. Ztg.) Gestern 8197,
Organisation von Tunis vor. In demselben wird die Ansicht ausgesprochen, daß Frankreich ein wirksames
stellen.
orzügliche. 3 8 19c, -, 3. Juli. (W. T. B.) Der Aviso Desaix“ ist dem französischen Evolutionsgeschwa⸗ der heute Mittag mit Proviant und Geldern für die Mann⸗ schaft des Geschwaders nachgefolgt. Die Panzerkorvette „Revanche“ wird morgen abdampfen. Im Hafen von Toulon stehen in Folge der jüngsten ministeriellen Ordres 19 Transportschiffe zum eventuellen sofortigen Transport
eines Armee⸗Corps von 30 000 Mann zur Abfahrt bereit.
Spanien. Madrid, 1. Juli. (Pr.) Der österreichisch⸗ ungarische Gesandte Graf Dubsky überreichte dem König sein Beglaubigungsschreiben. Der König beantwortete die Ansprache des Gesandten in herzlichster Weise.
Italien. Rom, 3. Juli. (W. T. B.) Der Papst hielt heute ein öffentliches Konsistorium ab, welchem die Mitglieder des diplomatischen Corps beiwohnten. In dem⸗ selben erhielt der Erzbischof von Algier, Allemand⸗Lavigerie, den Kardinalshut und den Titel der Kirche „St. Trinité du- mont“, einer französischen Kirche Roms. Hierauf fand in einem geheimen Konsistorium die Präconisirung verschiedener Bischöfe, darunter der von Antiochien, Quito, Bologna, Ri⸗ mini, Ragusa, Brünn, Leitmeritz, St. Gallen, Lemberg, Triest, Siebenbürgen, Freiburg und Portsmouth statt. — Der französische Desprez gab zu Ehren des Kardi⸗
igerie ein Diner. 1b 88 Juli. (W. T. B.) Nach Mittheilung katholischer Blätter hat der Papst in dem letzten Geheimen Konsistorium auch über die religiöse Lage in Italien gesprochen.
Türkei. Konstantinopel, 3. Juli. (W. T. B) Der Avisodampfer „Fevard“ ist mit dem Adjutanten des Sultans, Osman Bey, nach Alexandrien abgegangen.
Serbien. Belgrad, 3. Juli. (W. T. B.) Die Skupschtina nahm bei der Berathung des Budgets den Antrag auf Creirung von Gesandtschaftsposten in Athen, London und Rom an.
Rußlaund und Polen. St. Petersburg, 4. Juli. (W. T. B.) Wie das ẽ „Journal de St. Pétersbourg meldet, sind in der Konferenz zwei Punkte erreicht worden: Erstens soll während der Dauer der Konferenz keine Truppen⸗ landung stattfinden, und zweitens soll, wenn eine Entsendung von Truppen nothwendig werden sollte, die Konferenz vor Allem die souveraine Macht hierzu auffordern; nur im Falle der Ablehnung der Pforte werde die Konferenz über ein anderweites Vorgehen in Berathung treten. Die Türkei habe ein Interesse daran, einem Mißerfolg der Konferenz vorzubeugen; ein solcher Mißerfolg würde jeder Macht Aktionsfreiheit geben, und die Türkei würde sich die Mission, Egypten zu pazifiziren, entgehen lassen. Die kriege⸗ rischen Vorbereitungen Englands böten keine Gefahr für den Frieden und das europäische Einvernehmen. Die Loyalität der englischen Regierung sei bekannt; es hänge von der Pforte ab, dahin zu wirken, daß kein europäischer Soldat den Boden Egyptens betrete. Dies lasse hoffen, daß die Türkei der Kon⸗ ferenz beitreten werde. 8 b
Der Sultan hat, demselben Blatte zufolge, die Konvention mit Rußland, betreffend die Zahlung der Kriegsentschädi⸗
ung, ratifizirt. 1
— Die u“ Blättern gebrachte Nachricht über angebliche Verbindungen eines höheren Beamten im Aus⸗ wärtigen Amte Namens Wolkow mit den Nihilisten werden von dem „Journal de St. Pétersbourg“ für völlig unrichtig erklärt, mit dem Hinzufügen, daß in der Ministerkanzlei aller⸗ dings ein junger Sekretär dieses Namens beschäftigt sei, aber auch in Bezug auf diesen seien jene an den Namen Wolkow geknüpften Beschuldigungen nur Verleumdungen. Was die merkwürdige Nachricht von der Auffindung einer Correspondenz der Nihilisten mit dem jüngst zum Gehülfen des Ministers des Innern ernannten Orchewsky angehe, so sei der Werth dieser Nachricht hinlänglich durch diese Er⸗ nennung charakterisirt.
Zeitungsstimmen. “
Die „Wiesbadener Zeitung“ schließt einen „Unsere Aufgabe“ überschriebenen Artikel mit folgenden Sätzen;
In diesem Augenblicke kann es unseres Erachtens für alle Die⸗ jenigen, welche die ungünstige Entwicklung aufhalten wollen, nur ein Programm geben: innerer Ausbau des Reichs durch den Kanzler und auf Grund seiner Politik! Das ist es auch im Grunde, was die Geg⸗ ner bekämpfen, das muß die einigende Parole für die Freunde sein und sie kann es für alle sein, ohne daß sie damit ihren Sonderwünschen irgend etwas zu vergeben brauchen. Mit diesem Füdeesches mögen alle Diejenigen in den Kampf ziehen, die es schmerzlich empfinden, daß der jdeale nationale Sinn mehr und mehr von den Parteileiden⸗ schaften überwuchert wird, daß unser Volk gar nicht mehr die Güter zu schätzen scheint, deren wir uns vor vielen anderen Völkern erfreuen, und daß statt dessen Haß. Bitterkeit, Uebel⸗ wollen und Unzufriedenheit unser öffentliches Leben e- und vergiftet. Mit diesem Feldzeichen vertheidigen wir
die Sicherung der wirthschaftlichen Grundlagen des Reichs durch die
euer⸗ und sozialpolitischen Reformpläne, die Einheit und Unab⸗ hängigkeit Deutschlands, aber auch die Stärkung und ungeschmälerte Aufrechterhaltung der monarchischen Gewalt, und mit diesem Zeichen werden wir hoffentlich das Terrain welches die . schrittepartei in leichtgläubigen Gemüthern — gewiß nur vorüber⸗ gehend — gewonnen haben mag.
— Die „Deutsche Hutmacher⸗Zeitung“ theilt mit, daß der Präfident des Vereins Deutscher Hutfabrikanten 8 G. W. Martini⸗Frankfurt a. Main, dem Fürsten Reichs⸗ kanzler Namens des Vereins eine Petition um Erhöhung der en fuͤr Hutfabrikate überreicht habe, und bemerkt
Wir wollen die Gelegenbeit nicht vorübergehen lassen, um, wie wir überzeugt sind, im Sinne aller deutschen — und ihr
““ “
Packhöfen oder bei Zollämtern gesehen hat, in welcher Weise das Publi⸗ kum sehr oft bei Verzollungen auftritt, der muß sich eigentlich wundern, daß sogenannte Zollkuriositäten nicht massenhafter vor⸗ kommen. Wir könnten ja, weil wir auf einem freihänd⸗ lerischen Standpunkte stehen, sehr leicht, wie verschiedene politische Zeitschriften, dem jetzigen Schutzzollsysteme eine Verantwortung für die jetzt in die Les gen Hich dringenden Zollkuriositäten in die Schuhe schieben, weil dadurch auf eine sehr bequeme und für die große Menge verständliche Art Propaganda für Freihandel gemacht werden könnte; allein ein solches Vorgehen ziemt sich nicht für ein Fachblatt, denn in demselben muß stets das politische Interesse der sachlichen Auffassung hintenan gesetzt werden .. 1— 8
Da finden wir zuerst eine Geschichte erzählt, daß geräucherte Schinken als Baumwollwaaren verzollt werden mußten, weil sie in Baumwolllappen eingenäht importirt waren. Wir können konstatiren, daß diese Verpackung gegen Verschmutzung der Waare jahrelang von den Zollämtern unbeanstandet gelassen ist, und daß es jahrelang keinem Beamten eingefallen ist, die bewußten Baumwolllappen als eine verwendbare Waare anzusehen. Die oberste Zollbehörde hat da⸗ her auch, als sie von dieser sonderbaren Verzollung hörte, verfügt, daß künftighin eine solche Tarifizirung nicht mehr zu erfolgen habe. Dieses schließt nun aber nicht aus, daß über kurz oder lang bei einem anderen Gegenstande der Fall eintreten kann, daß auf Grund einer für den Empfänger werthlosen Verpackung eine höhere Verzollung der Waare erfolgt. Hier ist es dann Sache des Publikums, sein Interesse persönlich wahrzunehmen 1 .
Die Presse brachte auch eine Zollkuriosität, daß ein Puter, weil ihm Puppenkleider angezogen waren, zum Zollsatze der letzteren ver⸗ zollt werden mußte. Diese Verzollung ist vollständig korrekt und basirt auf der oben angeführten Bestimmung. So gut wie das Strafgesetzbuch, muß auch der Zolltarif mit Thatsachen rechnen. Der Richter muß Launen, Scherze und Uebermuth bestrafen, wenn da⸗ durch Verstöße gegen das Strafgesetzbuch begangen werden; der Zollbeamte darf die bestimmte Sprache des Zolltarifs nicht unbeachtet lassen, wenn launige Umhüllungen der Objekte höhere Zollsätze bedingen. Zu welchen Zuständen würde es im Staate füh⸗ ren, sollte neben dem klaren Wortlaut der Gesetze noch dem per⸗ sönlichen Empfinden oder Ermessen der Beamten ein beliebiger Spiel⸗ raum eingeräumt werde! Dann würde erst die richtige Zeit der Kuriositäten einbrechen, die man heute von allen Seiten scharf kri⸗ tisirt. Das ganze Staatsleben müßte sich in Korruption auflösen, wenn Verstöße gegen das bestehende Recht und die erlassenen Vor⸗ schriften eine anzuerkennende Entschuldigung in der subjektiven Auf⸗ fassung des einzelnen Individuums finden könnten.
Doch wenden wir uns einem anderen Falle der Zollkuriositäten zu. Er behandelt die Verzollung eines mit Sammt ausgeschlagenen Silberkästchens zum Satze für Silberwaaren, weil in demselben ein silberner Löffel enthalten war. Auch diese Verzollung ist eine dem Wortlaute der Instruktion genau entsprechende, dabei nicht etwa eine Neuerung des jetzigen Zolltarifs, sondern eine Bestimmung, die schon sehr lange in Anwendung und zur Verhütung von Umgehungen des Zolltarifs — wie wir nachher sehen werden — absolut nothwendig war. Die Bestimmung lautet:
Wir sehen aus diesen Vorführungen, daß Kuriositäten nicht blos von den Zollbeamten, sondern auch von den Importeuren bei der Zollausnutzung ausgeführt werden, und daß es wahrlich recht lohnend ist, sich mit dem Zolltarife und mit den Bestimmungen über Ver⸗ zollungen eingehend zu beschäftigen. .....
Justiz⸗Ministerial⸗Blatt. Nr. 26. — Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 26. Juni 1882, betreffend die Prüfung des Gerichts⸗ kostenansatzes. — Allgemeine Verfügung vom 26. Juni 1882, betref⸗ fend die Führung der Landgüterrollen im Bezirke des Ober⸗Landez⸗
erichts zu Hamm. — Allgemeine Verfügung vom 26. Juni 1882, etreffend die Registrirung der baaren Auslagen.
Amtsblatt des Reichs⸗Postamts. Nr. 44. — Inhalt: Verfügungen: Vom 23. Juni 1882. Eröffnung der Eisenbahnstrecke Thorn — Culmsee. — Vom 1882. Postbetrieb auf der Eisen⸗ bahnlinie Wesel — Bocholt. — Hierbei eine Uebersicht der Post⸗Dampf⸗ schiffverbindungen nach außereuropäischen Ländern.
Marineverordnungsblatt. Nr. 12 — Inhalt: Heer⸗ ordnung. — Mützenbänder. — Destilliren mit Hauptkesseln. — Aus⸗ weichen von Booten in der Kieler Föhrde. — Hafenordnung. — Krankenkost. — Verpflegungszuschuß. — Schiffsartilleriezeichnungen. — Personalveränderungen. — Benachrichtigungen.
Ministerial⸗Blatt für die gesammte innere Ver⸗ waltung in den Königlich preußischen Staaten. Nr. 6.— Inhalt: Erlaß, die Ueberweisung von Regierungs⸗Referendaren aus einem Bezirk in den andern betreffend, vom 12. April 1882. — Erkenntniß des Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenz⸗Konflikte vom 15. April 1882, betreffend die (zu verneinende) Frage, ob wegen Fest⸗ stellung der Entschädigung des Standesbeamten für sächliche Kosten (§. 5 Abs. 5 des Preußischen Gesetzes vom 9. März 1874 — Ges. Samml. S. 95; §. 8 des Reichsgesetzes vom 6. Februar 1875 — R. G. Bl. S. 23) der Rechtsweg zulässig ist. — Cirkular, die Aus⸗ führung des Gesetzes vom 20. Mai d. J. (Ges. Samml. S. 298) wegen der Fürsorge für die Wittwen und Waisen der unmittel⸗ baren Staatsbeamten betreffend, vom 10. Juni 1882. — Erlaß, ermäßigte Eisenbahnfahrpreise für unbemittelte erwachsene Taubstumme an Taubstummenanstalten betreffend, vom 31. Mai 1882. — Cirkular, die Nachweisung von ausgeführten größeren kom⸗ munalen Vermessungen betreffend, vom 26. April 1882. — Cirkular, das Verzeichniß der zur Ertheilung von Anerkenntnissen und Entscheidung über die Staatsangehörigkeit zuständigen deutschen Be⸗ hörden, gegenüber der Schweiz betreffend, vom 19. Mai 1882. — Bekanntmachung. Die Bezeichnung der geprüften Bauführer und Maschinenbauführer betr., vom 25. Mai 1882. — Bekanntmachung eines Verzeichnisses derjenigen höheren Lehranstalten, welche zur Aus⸗ stellung von Zeugnissen über die wissenschaftliche igung für den einjährig⸗freiwilligen Militärdienst berechtigt sind.
Statistische Nachrichten.
Nach den neuesten, für den Monat Mai d. Js. au nen Heft der Statistik des Deutschen Reichs haben von den wichtigeren Lollpflichtigen Artikeln in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Mai d. Js. im Vergleich zu demselben Zeitraum des Vorjahres die nachbenannten größeren Einfuhren aufzuweisen: Baumwollen⸗
en (alles in 100 kg) + 8820, leinene Garne und Zwirne + 1500,
ollengarn + 3560, rohe Leinwand + 1983, A ron + 13 472, Farbholzextrakte 4. 4247, kalzinirte Soda + 2681, Roh und Br cisen + 171 955, schmiedbares ten in Stäben + 18 439, Eisenplatten und Bleche + grohe Eis
35, Kenc v10, Roggen 140, Hafer + 825 253,
Gewerbe betreibenden Hutmachermeister die Versicherung —— daß dieselben, wie auch unser Fachorgan, nicht etwa auf einem .
Jahresdurchschnitt berechnet als gestorben gemeldet: in Berlin 29,0, in Breslau 33,7, in Königsberg 31,2, in Cöln 28,7, in Frankfurt a. M. 20,4, in Hannover 25,1, in Cassel 25,7, in Magdeburg 27,5, in Stettin 18,4, in Altona 19,4, in Straßburg 35,1, in Metz 20,8, in München 35,7, in Nürnberg 31,3, in Augsburg 28,1, in Dres⸗ den 25,2, in Leipzig 17,3, in Stuttgart 26,9, in Braunschweig 28,4, in Karlsruhe 22,0, in Hamburg 23,1, in Wien 23,9, in Budapeft 37,3, in Prag 35,2, in Triest 30,2, in Krakau 32,8, in Basel 22,0, in Brüssel 26,7, in Paris 25,6, in Amsterdam 25,8, in Kopen⸗ hagen 22,0, in Stockholm 22,3, in Christiania 19,2, in St. Peters⸗ burg 35,2, in Warschau 33,7, in Odessa 51,6, in Bukarest 26,5, in Rom 22,6, in Turin 28,8, in Madrid 49,9, in London 18,6, in Glas⸗ gow 25,1, in Liverpool 25,3, in Dublin 23,2, in Edinburg 17,0, in Alexandrien (Egypten) 54,2. — Ferner aus früheren Wochen: in New⸗York 31,8, in Philadelphia 21,1, in Chicago 25,7, in St. Louis 19,2, in Cincinnati 31,7, in San Franzisko 20,2, in Kalkutta 33,6, in Bombay 22,5, in Madras 29,0. Beim Beginn der Berichtswoche und bis um die Mitte derselben waren an den süddeutschen Beobachtungsorten und in Bremen west⸗ liche und südwestliche, an den übrigen Stationen südöstliche, aber gleichfalls nach Südwest gehende, in Konitz und Berlin mit nörd⸗ lichen und nordwestlichen wechselnde Windrichtungen vorherrschend. Am 21. ging der Wind ziemlich allgemein nach Ost und gewannen in Bremen, Köln und Heiligenstadt südöstliche, an den Ost⸗ und Süd⸗ stationen und in Berlin mit diesen Luftströmungen wechselnde Süd⸗ ostwinde die Oberhand. — Die Temperatur der Luft war beim Wochenbeginn eine niedrige (in München sank das Thermometer auf 2,1 Grad C.); im Laufe der Woche nahm die Wärme zwar zu, er⸗ reichte aber im Durchschnitt die Normale nur in Mittel⸗ und West⸗ Deutschland. Niederschläge, auch elektrische Entladungen, fanden meist in der ersten Wochenhälfte statt. Der beim Wochenbeginn mäßig hohe Luftdruck nahm in den ersten Tagen ab, stieg am 20., sank aber von Neuem, zeigte jedoch in den letzten Tagen allgemein steigende endenz. Die Sterblichkeit hat in den meisten größeren Städten Europas in der Berichtswoche etwas zu⸗, in Berlin und Wien erheblich ab⸗ genommen. Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl für die deut⸗ schen Städte blieb fast die gleiche wie in der Vorwoche (26,4 gegen 26,5 pro Mille und Jahr). Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war eine geringere als in der Vorwoche. Von 10 000 Lebenden starben pro Jahr 102 Kinder unter einem Jahre gegen 104 der vorhergegangenen Woche (in Berlin 166 gegen 170). Unter den Todesursachen waren besonders in deutschen Städten Darmkatarrhe der Kinder und Brechdurchfälle häufig, wenn auch im Allgemeinen etwas seltener, namentlich in Berlin, München, Breslau, Straßburg, Augsburg u. a. O. Auch in außerdeutschen Städten, wie in Wien, London, Warschau, nahm ihre Zahl ab, in anderen (Prag, 278 Odessa, Bukarest) ein wenig zu. Von den Infektionskrank⸗ eiten zeigten Masern und Diphtherie eine Zu⸗, Scharlach, Keuch⸗ husten, tyvphöse Fieber und Pocken eine Abnahme der Sterbefälle. — Masern herrschten in Breslau, Chemnitz, Elberfeld, Pest, London, Paris, Turin — in Hamburg, München, Darmstadt, Amsterdam war die Zahl der Todesfälle geringer. — Scharlachfieber wurden in Königshütte, Guben, Zeitz, Barmen, Elberfeld, Frankfurt a. M., London häufiger, in Wien und Berlin seltener Todesveranlassung. — Diphterie und Croup forderten in Königsberg, Stralsund, Posen, Dresden, Chemnitz, Magdeburg, Hannover, München, Plauen, Wien, Paris, St. Petersburg mehr, in Elbing, Berrin, London etwas weniger Opfer. — Todesfälle an Unterleibstyphus waren nur in Königsberg, Hamburg und Paris häufiger. Sterbefälle an Flecktyphus kamen aus deutschen Städten nur 2 (aus Danzig und Posen je 1) zur Meldung. — Neue Erkrankungen zeigten sich in der Stadt Königsberg mehrfach. Aus St. Petersburg wurden 7, aus Warschau 4, aus Krakau und Sara⸗ gossa je 3, aus Venedig 2, aus Wien, Pest, Triest, London, Christiania, Malaga, Granada jel gemeldet. Der Keuchhusten, sowie akute entzündliche Erkrankungen der Athmungsorgane wurden erheblich seltener Todes⸗ ursachen. — Die Pocken zeigten in Wien, Paris, Brüssel, St. Pe⸗ tersburg, Warschau eine Ab⸗ und Krakau, Prag, Pest eine Zunahme der Sterbefälle. Aus deutschen Städten kam kein Todesfall zur An⸗ zeige. Auch kamen in der Stadt Königsberg, im Kreise Rössel (Reg.⸗ Bez. Königsberg), sowie in den Regierungsbezirken Stettin, Aachen, Trier einige vereinzelte, in Berlin 7 Erkrankungen an Pocken zur Meldung. Im April und Mai herrschten Pocken in Lissabon und Madrid in großer Ausdehnung, auch in Chicago und Cincinnati war die Zahl der Pockentodesfälle in der zweiten Maihälfte eine be⸗ deutende. — Den „Mittheilungen des Statistischen Bureaus der Stadt München“ entnehmen wir über die Münchener Volksschulen folgende das Schuljahr 1879/80 betreffenden Daten. München besaß wie im Vorjahre 16 einzelne Volksschulanstalten, von welchen 4 Simultan⸗ und 12 Konfessionsschulen waren; von letzteren war eine protestantisch, die übrigen katholisch. Eine der Simultan⸗ ee zerfällt in 2 Ptheitamgen, 0 daß im Ganzen über 17 Anstalten erichtet wird. In sämmtlichen Werktagschulen waren eingeschrieben am Jahresanfange 8994 Knaben und 10 000 Mädchen, „d. i. 19 003 Kinder, am Jahresschlusse 8940 Knaben und 9873 Mädchen, d. i. 18 813 Kinder. Im Laufe des Jahres sind neu eingetreten 864 Knaben und 989 Mädchen, d. i. 1853 Kinder, ausgetreten 918 Knaben und 1125 Mädchen, d. i. 2043 Kinder. Rechnet man den Zugang zur Zahl des Jahresanfangs, so umfaßt die Gesammt⸗ equenz 9858 Knaben und 10 998 Mädchen, d. I. 20 856 Kinder ( 641 Kinder). Im Durchschnitte trafen 1879/80 auf jede der 17 Schulanstalten von den eingeschriebenen Schülern: bei Beginn des Jahres 529 Knaben und 589 Mädchen, d. i. 1118 Kinder; am Jahrckschlusse 526 Knaben und 581 Mädchen, d. i. 1107 Kinder; in der Gesammtfreguenz 580 Knaben und 647 Mädchen, d. i. 1227 Kinder. Thatsächlich zählte aber die kleinste Anstalt in der Gesammtfrequenz nur 458 Kinder, die am stärksten besuchte An⸗ stalt 2000 Kinder. Die Gesammtzahl der Schüler theilte sich nach dem Stande am Jahresschlusse in 103 Knaben. 110 Mädchen⸗ und 8 gemischte, zusammen 221 Klassen, und 157 Knaben⸗, 176 dchen⸗ und 17 gemischte, zusammen 350 Kurse. Der Purch⸗ schnittsschülerstand war demnach für eine Klasse 85, für einen Kurs 54. Die thatsächliche Besetzung der Kurse vechselte jedoch von 28 bis 88. — Nach K geschieden ☛ sich im Ganzen 7763 Knaben und W d. i. 16 358 Kinder katholischer Konfession; 992 Knaben und 1086 Mädchen, d. i. 2078 Kinder protestantischer Konfession; 179 Knahen und 190 Mädchen, d i. 369 Kinder israelitischer Reli⸗ gion; 6 und 2 Mädchen, d. i. 8 Kinder verschtedener anderer religiöser Richtungen. Es treffen sonach auf je 100 Kinder 86,55 Katboliken, 11,05 Protestanten, 1,96 Ifraeliten und 0,04 anderen re⸗ ligiösen Richtungen Angehörige. Nach den — vom 1. Dezember 1875 theilte sich die Gesammtei chaft Mün⸗ chens prozentual in 87 Katboliken, 10,86 anten, 1,75 Ifracliten und 0,17 1 — Als an körperlichen Me leidend werden verzeichnet 1248 Knaben und 1412 d d. 1. 2990 Rieber. Es waren nämlich von je 100 d uchenden Kindern sebschwach, 2,81 gehör’ 1,89 chkrank. 1,06 ft, überhaupt mit kör⸗
Gerste †+. 192 164, Rabds 18 G8. Bau⸗ und Nutzholz. ro in
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perlichen ingeln bebaftet 14,14. — t die schüulen ver⸗ wendeien Lebrkrüfte siad solgende: 18 ter. 138 Lehter 38 Ber⸗
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