1882 / 157 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 Jul 1882 18:00:01 GMT) scan diff

111u“]

Königlich ungarische Regierung

zu einer in der Zeit vo

8e1“

. Plan u tilgenden 4 % Anleihe von 1 500 000

Frankreich. Paris, 3. Juli. (Fr. Corr.) Das

Der Tilgungsfonds wird gebildet

Hiervon

aus 1 ½ %

a. b. c. V

aus den durch die

Tilgung ersparten . Zinsen.

vöäte Bestande

Journal „Paris“ kann eingehende Mittheilun i rhs, gen über di militärischen Vorkehrungen machen, welche der Marine⸗ Minister in Voraussicht einer egyptischen Expedition

aus dem reservirten . Tilgung

wendet. Siznsen.

V

des Vor⸗ jahres.

reservirten

üinü 1

n der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag, meldet dies Blatt, erging an die Seepräfekten und von diesen 8 die Kommiffäre der verschiedenen Rekrutirungsviertel der Befehl, ohne Verzug die Marschordres für drei Klassen Reservematrosen nach Toulon vorzube⸗ reiten. Die Mannschaften, welche ihren vierjährigen Dienst noch nicht absolvirt haben, waren von dieser Einberufung nicht ausgeschlossen. Dem Befehl des Admirals Jauréguiberry wurde entsprochen und gestern Abend die Mehrzahl der einberufenen Matrosen mittelst Eisenbahn

22 500 22 500 22 500 22 500 22 500

Da die Anleihe im Jahre 1915 getilgt werden soll, so müssen die an 89 400 noch fehlenden 10 380

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ u 2 7 9. nd Medizinal⸗Angelegenheiten.

„Der bisherige Verwaltungs⸗Inspektor des hiesigen Augusta⸗ 8 eburts ich⸗ 6 . Fbr. diersatft ecgenng . h⸗gynäkologischen Universitätsklinik „Dem Musikdirigenten G. H. Witte zu E Titel Königlicher Musit⸗Virektor beeicte zu Essen ist der

„Abgereist: Se. Excellenz der Staats⸗Ministe Minister der Unterrichts⸗ und Merbizinaftenreund 1““ oßler, auf kurze Zeit nach der Provinz Ost⸗

nach u der Staats⸗ und Finanz⸗Minister Scholz

In der heutigen Handelsregister⸗Beilage wird N. r. 27 Zei 8 enregister⸗Bekanntmachungen verzffentlicht 18 88

ANichtamtliches. Deutsches Reich. 8

Preußen. Berlin, 7 Juli. Se. Majestät d Kaiser und König se ten wie „W. T. B.“ Ee det, q L. Kur fort. tten, wis „. T. B.“ aus Ems mel⸗

‚Zu dem gestrigen Diner bei Sr. Majestät war Offizser⸗Corps des Königs⸗ usaren⸗Regiments . e 6 afelmusik wurde von der 2 egimentskapelle ausgeführt.

Abends besuchten Se. Majestät der Kaiser das heater.

8

Die auf einem Grundstück im Grundbuche engetra⸗

Pn. Vormerkung zur Erhaltung des Rechts auf uflassung oder auf Eintragung des Eigenthumsüber⸗

an es sichert nach einem Urtheil des Reichs erichts 2 ülfssenats, vom 25. Mai d. J., das vüchaßher srecht r den Vorgemerkten jedem anderen Erwerber des Grund⸗

üccs, auch dem Ersteher des G ücks i Subhastation gegenüber. rundstücks in der nothwendigen

S. M. S. „Niobe“, 10 Geschütze, Kommandant

2 See Mensing, ist am 5. Juli cr. in Dartmouth

Württemberg. Friedrichshafen, 5

g. „5. Juli. .A. f. W.) Die Königin, die Herzogin b880 von (Tan temberg und die Prinzessinnen Elsa und Olga sind heute gegen 1 Uhr mittel trazuges hier eingetroffen und von dem König in das loß geleitet worden.

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 5. JZuli.

Die Großherzogin⸗Mutter von Jnn. e. 9.) e hat am 2. d. M. den Kurort Marienbad ver⸗ Pest, 5. Juli. Aus Fiume wird der Posi“ gemeldet: Die Fiumaner Handelskammer vpearscen 1n 78 ganlczefsuns c, Falhe, ger, dengsarh. wice

3 4 n Betreff der Aufhebung des Freihafens füͤr Klasse B. des Zolltarifes (Mehl und Getrelde) un⸗ wurde, beschlossen, es sei das paritätis 2 vns geüte 2 Aufhebung des Freihafens, was und Umstände an⸗

langt, strengstens zu wahren, in Anbetracht der exceptionellen

900

1 836

2 808 36

2 820 44

4 872 64

5 968 36

7 108 4

8 292 12

9 524 4

10 804 28

12 136 32

13 520 68 14 960 88 16 460 48 18 020 8 19 640 28 21 324 68 23 076 92 24 900 68 26 796 68 28 768 64 30 820 32 32 952 52 35 172 4 37 476 76 39 876 52 42 372 28

44 968

47 664 68 50 472 32 53 392 4 56 424 96

Kolonialamt wird dem Zulukönige während seines Aufenthalts

22 500 23 400 24 336 25 344 26 364 27 436 28 504 29 612 30 804 32 028 33 332 34 668 36 088 37 548 39 008 40 528 42 168 43 892 45 668 47 468 49 364 51 332

53 352

55 504

57 676

60 052

62 428

64 900

67 468

70 232

73 004

75 896

79 020

Summa

22 500 23 400 24 300 25 300 26 300 27 400 28 500 29 600 30 800 32 000 33 300 34 600 36 000 37 500 39 000 40 500 42 100 43 800 45 600 47 400 49 300 51 300 53 300 55 500 57 600 60 000 62 400 64 900 67 400 70 200 73 000 75 800 89 400 89 400

1 500 000

1 477 500 1 454 100 1 429 800 1 404 500 1 378 200 1 350 800 1 322 300 1 292 700 1 261 900 1 229 900 1 196 600

162 000

126 000

zugeschossen werden

dieselbe möge Verfügungen treffen, daß Fiume bezüglich des Getreide⸗ und Mehlverkehres, sowie dies bereits für Cich des der Fall ist, als im Zollgebiete liegend betrachtet werde.

Großbritannien und Irland. London, 5 (Allg. Corr.) In Dublin wurde gestern in frühester 88 senncce ein Mord verübt, welcher den Feniern zuge⸗ chrieben wird, da der Ermordete dieser Gesellschaft angehört fu haben scheint, aber vermuthlich, weil er den Angeber ge⸗ pielt und der Polizei Aufschlüsse über gewisse aufruͤhrerische vecesungen cttte⸗ dem fenischen Vehmgerichte ver⸗

8 etödtete i 1 Bün ganng war ein Dockarbeiter Namens n Lougheng (Grasschaft Galway) wurden ge 22 Personen in Gemäßheit der Bestimmungen des Gestern zum besseren Schutze der Person und des Eigenthums ver⸗ haftet und nach verschiedenen Staatsgefängnissen abgeführt Die meisten der Verhafteten sind der Betheiligung an den jüngsten schweren Agrarverbrechen in der Grafschaft, darunter der Ermordung des Gutsbesitzers Bourke und dessen Escorte sowie des Gutsagenten Blake und dessen Dieners verdächtig. Der gefangene Zulukönig Cetewayo wird am 1. August in England eintreffen. Er wird von drei Zuluhäuptlingen begleitet sein und von Mr. Shepstone, dem Sohne Sir Theophilus Shepstone's, nach London geleitet werden. Das

in der Metropole einen höheren Beamten beigeben

8 7. Juli, Vormittags. (W. T. B.) Der zKimes⸗ wird aus Alexandrien von gestern gemeldet: der Kommandant der Garnison von Alexandrien habe den englischen Admiral Seymour schriftlich versichert, daß die angeblichen feind⸗ seligen Handlungen nicht unternommen worden seien noch stattfinden würden. Die Versicherung schließt mit der Berufung an die wohlbekannte Humanität des Admirals. Den Dailyj News wird aus Alexandrien von gestern gemeldet, daß die Arbeiten an den Forts eingestellt worden seien, wahr⸗ scheinlich in Folge des Befehls des Sultans. Admiral Sey⸗ mour habe dem Kommandanten darauf wiederholt mitgetheilt daß jeder Wiederaufnahme der Arbeiten mit Nachdruck werde entgegengetreten werden. Zwei nfanterie⸗Regi⸗ menter gehen morgen nach Unbr dnf⸗ ab. Das Kriegsamt hat 6000 Fuß abyssinische Brunnenröhren und 40 Taucherapparate zur Verwendung in Egypten tohetn 1 6. Juli. (W. T. B.) Das erste Expeditions⸗ rmee⸗Corps soll eventuell, wie nunmehr beschlossen ist aus 25 000. Mann bestehen, von denen 15 000 von England, 10 000 von Indien, von der Station Aden und von den Stationen am Mittelländischen Meere gestellt werden sollen. Das ganze Armee⸗Corps wird in 3 Divisionen getheilt werden von 88 Ser. 9.I 5

1 „Reuterschen Bureau“ wird aus Alexandri

gemeldet: Admiral Seymour wird das formelle 1. nach Einstellung der Arbeiten und der Rüstungen hinaus⸗ schieben, bis alle englischen Staatsangehörigen an Bord der

ffe sein werden. Dieselben schiffen sich augenblicklich in aller Eile ein. Wie verlautet, hatte der Kriegs⸗Minister Arabi Pascha der eingeborenen Bevölkerung Waffen geliefert. Die „Times läßt sich sogar bereits mesben daß Admiral Seymour das Ultimatum wegen sofortiger Einstellung der

Arbeiten unter Androhun b füre vegüt sese hung der Eröffnung des Bombardements 6. Juli. Abends. (W. T. B.) Im Unterha . . heute der Premier Glad 829 8 die nll. 822 ündigte Anfrage Bourke’s: es sei nicht die Absicht der Re⸗ einen Kredit für Kriegsoperationen in Egypten zu b— 8* da egenwärtig dort kein Zustand vorhanden sei, der ön solche aßregel bedinge. Sollte ein solcher Zustand ein⸗ eten, so halte es die Regierung für ihre Pflicht, das Haus unverzügli⸗ zu benachrichtigen. In den hältnissen in lexandrien sei keinerlei Aenderun eingetreten.

7. Juli früh. (W. T. B.) Das Unterhaus beschloß

ee unseres Getreide⸗ und 2—2 jedoch ge an die Ersuchen gerichtet werden,

im Fortgange der Sitzung mit 283 gegen 208 Stimmen in

nach Toulon dirigirt. An der Küste des Kanal la Manche, i in Boulogne, Dieppe, war man eben im Begriff, zur 116“ in die schottischen Gewässer zu segeln; die ganze kleine Flotte von

Barken, deren jede mit etwa zwanzig Mann bemannt war, wurde

auf Befehl der Marinekommissare in den Häfe ü Das einberufene Effektiv ist beträchtlich Der Kifen Nöaachage haffen. hat 153 Mann gestellt, Boulogne über 1000, Dieppe und Dün⸗ kirchen je eben so viel. Aus den Häfen des Ozeans und des Mittelmeeres fehlen uns noch nähere Angaben; aber bei der Dichtig⸗ keit der dortigen Küstenbevölkerung muß auch sie ein ansehnliches Kontingent gestellt haben. Im Hafen von Toulon liegen fünf Panzer⸗ schiffe und drei Transportschiffe, von denen jedes 2000 Mann und 1000 ferde befördern kann, zur Ausrüstung bereit, ferner die Panzer⸗ bhe eh „Triomphante“, die eben von Valparaiso zurückgekehrt ist, gepanzerte Küstenwachtschiff „Tonnerre“, die Schulfregatte „Flora“ 1egtte „Naide“, das Kanonenboot „Hyène“ und die Transportschiffe 1 ytho“, „Bien⸗Hoa“*, „Tokin“ und Annamite“, von denen jedes 3000 die „Orne die 2000 Mann aufnehmen kann. Auf der Rhede Pyn Suneh 2 der Vize⸗Admiral Krantz unter seinen Befehlen: 28 3 ol Lorts, Panzerschiff erster Klasse, Kommandant Dufresne 8 der Colbert trägt die Flagge des Vize⸗Admirals 88 be. 9 den „Trient „Panzerschiff erster Klasse, Kommandant et; der „Trient“ trägt die Flagge des Contre⸗Admirals Martin; 3) den „Redoutable“, Panzerschiff erster Klasse, Kom⸗ mandant Bohie, 700 Mann; 4) den „Friedland“ Panzerschiff erster Klasse, Kommandant Lefsvre, 700 Mann; 5) den „Marengo“ erster Klasse, Kommandant Layrle, 700 Mann; 299 en Mesans. Panzerschiff erster Klasse, Kommandant Condeine, e 88 den Duguay⸗Trouin-, Kreuzerschiff, Kommandant Gerof „Desaix“, Kreuzerschifkf, Kommandant 9 :200 Mann. Das Geschwader hat ein Effektiv von 5000 Mann, 50 Kanonen, die 8000 m weit tragen, 40 Kanonen von ge⸗ Pügerer Tragweite und 80 Kanonenrevolver Hotchkiß. Es kann 2000 Mann ans Land setzen, die mit Repetirgewehren Kropatschek bewaffnet und mit 15 Geschützen von 65 mm ausgerüstet sind. Ferner haben wir an den tunesischen Küsten 4 Kanonenböte, die Vipere“ den „Etendard „den „Gladiateur“ und den „Chacal“; endlich das große Transportschiff „Tarus“. In den Gewässern von Alexandrien * Panzerkorvette „La Galissonnière“ unter der Flagge des A 81 8 Conrad, die Panzerkorvetten „Thétis“ und „Alma“, die

Uhe ernpsr Fevbiflon „Voltigeur“, „Hirondelle“ Wir 8 age vor I böebee

em „Frangais“ zufolge hat der Marine⸗Minister Be⸗ 89 gegeben, folgende Schiffe auszurüsten, welche 888

von der Stärke des Mittelmeergeschwaders bilden sag In Cherbourg die Panzerfregatten „Flandre“ und 8.- auloise“, das Panzerschiff ersten Ranges „Fulminant“ und en Kreuzer „Infernet“, in Brest das Panzerschiff ersten Ranges „Dévastation“, die Panzerfregatte „Sur⸗ veillante“ und den Kreuzer „Dupetit⸗Thouar“, in Lo⸗ rient Panzerfregatte „Savoie“, Panzerkorvette „Atalante“ An das Kreuzerschiff ersten Ranges „Chateau⸗Renaud“, in

oulon die Panzerfregatten „Héroine“ und „Revanche“ und das große Transportschiff „Aveyron“. Wie dasselbe Blatt hört, organisirt man in diesem Augenblicke eine aus drei Brigaden bestehende Landungsdivision. Die erste Bri⸗ gade wird aus Marine⸗Infanterie gebildet, und die Obersten der vier Regimenter dieser Waffe haben Befehl erhalten, je zwei Bataillone mit vier Compagnien à 150 Mann in Bereitschaft zu setzen. Die zweite Brigade wird eben⸗ falls acht Bataillone von der nämlichen Stärke zählen und den vier Zuaven⸗Regimentern von Tunesien und Algerien entlehnt sein. Die dritte Brigade endlich soll aus acht Bataillonen bestehen, die man ebenfalls aus

nen und durch Truppe . zösi 8 i⸗ he 5 ppen aus französischen Garni⸗ 6. Juli. (W. T. B.) In der heutigen Si Deputirtenkammer richtete der Hepnairte eg bung der A n frage an den Minister⸗Präsidenten de Freyecinet betreffs der über militärische Vorbereitungen umlaufenden Ge⸗ rüchte und verlangte namentlich Auskunft darüber, ob die Re⸗ gierung eine Intervention Frankreichs in Egypten auf Grund eines Mandats der Konferenz voraussehe, oder ob Frankreich eine isolirte Aktion vornehmen solle. Der Minister⸗ Präsident erwiderte: der Marine⸗Minister sei mit gewissen Vorbereitungsmaßregeln vorgegangen, dieselben gingen aber nicht über nothwendige Vorsichtsmaßregeln hinaus. Wenn eine Intervention Frankreichs eintreten sollte, was man indeß nicht bejahen, noch auch nur voraussehen könne, würde das nicht ohne vorgängige Zustimmung der Kammern geschehen Frankreich verfolge eine Politik der Klugheit und müsse des⸗ 2 e. 86 2 Eventualität bereit sein. Die Kam⸗

e in die Erklärun Prẽ .“ g des Minister⸗Präsidenten mit Zu⸗ Marseille, 6. Juli. (W. T B.) Unter den 355 mi

. . . 55

22 Damp fer „Sarthe“ heure eingetroffenen eer.

efand sich ein gewisser Hussein Ben Hassan aus Tunis welcher nach dort zurückkehren wollte, aber hierhergebracht. und der Behörde überliefert wurde, weil er auf der Fahrt den Kapitän insultirt und mit dem Tode bedroht hatte und an⸗ dere Araber aufzuwiegeln versuchte, so daß er gesesselt werden Fuße Das Gerücht bezeichnet Hussein als einen Agenten

ra Paschas, der beaustragt sei, nach Tunis zu gehen und dort Egen die Jöanaftn 2 uwiegeln.

llon, 6. Juli. ( T. B.) Die behufs Bildung eines zweiten ver Ehen s Füstungen vsn. e“ Lobnn 1 Panzerschiff ausgerüstet ist

2 en Hyeérischen Inseln zu d 1 nünavermn eschict ganfe d kehenea'ne t ist. Bisher wird nur e gearbei Marine⸗Minister auch die nahee eee gecatten fi. bble⸗ 8

Griechenland. Athen, 5. Juli

Regierung konzentrirt ein Corps 80 991. Corr. R.2 eventuellen 4222 zur Theilnahme an der ntervention in Egypten sofort Folge geben zu können. König und die Königin haben sich mit den Kindern heute an

Bord der „Amphitrite“ ein si Venedig zu begeden. geschifft, um sich zunäͤchst nach

Türkei. Konstantinopel, 6. Juli. (W. T. B.)

ialdebatte der Pachtrückstandsbill einzutreten.

Ein Ministerwechsel wird noch immer inlich e als wa betrachtet, wobei Server Pascha, Kadri Bey und 29— 8

Minister des Auswärtigen Said Pascha als die für das Prä⸗ sidium in Betracht kommenden Kandidaten genannt werden.

7. Juli. Die gestrige Konferenz ist über die Form der an die Pforte zu richtenden Einladung zur Inter⸗ vention in Egypten schlüssig geworden. Es herrschte all⸗ seitiges Einverständniß. Wie schon gemeldet, enthält die Ein⸗ ladung die Bedingungen der Aufrechterhaltung des status quo ante wie der internationalen Verpflichtungen und setzt eine beschränkte Dauer der Okkupation voraus.

Bulgarien. Sofia, 5. Juli. (Pol. Corr.) Die Bildung des neuen Kabinets bis auf das Ministerium des Aeußern, welches zunächst von seinem bisherigen Inhaber Dr. Vulkowitsch interimistisch weitergeführt wird, ist erfolgt. Zum Conseils⸗Präsidenten wurde General Sobolew ernannt, welcher das Portefeuille des Innern erhielt. General Kaulbars wurde Kriegs⸗Minister, Natschewitsch Finanz⸗Minister, Vulkowitsch Minister der öffentlichen Arbeiten (welches Ressort soeben neu Pse e wurde), Grekow Justiz⸗Minister und Teocharow Minister des öffentlichen Unterrichts.

Rußlaud und Polen. St. Petersburg, 6. Juli. (W. T. B.) Die „Neue Zeit“ erfährt: das Domänen⸗ Ministerium habe es für nothwendig erachtet, die bereits früher begonnene Schichtung der ackerbautreibenden Be⸗ völkerung der Judenkolonien durchzuführen, um diejeni⸗ gen Elemente aus derselben auszuscheiden, welche durch Ver⸗ nachlässigung des Ackerbaus, durch Verschwinden aus den Kolonien oder durch Nichtsteuerzahlen der Gemeinde zur Last fallen. Wie verlautet, sollen bereits etwa 1820 solcher Familien ausgeschlossen worden sein.

Afrika. Egypten. Alexandrien, 6. Juli. (W. T. B.) Der Conseils⸗Präsident Ragheb Pascha erhielt eine Depesche vom Sultan, in welcher gesagt wird: die englische Flotte würde die Befestigungen von Alexandrien bombardiren, wenn nicht sofort die Arbeiten an denselben eingestellt werden; der Sultan werde den Khedive und die egyptischen Minister für die Folgen verantwortlich machen. Ragheb Pascha er⸗ widerte: das Ministerium habe schon nach Konstantinopel telegraphirt, daß Demonstrationen stattgefunden hätten, in Folge deren das Ministerium den Sultan um die Erlaubniß bitte, die Arbeiten an den Erdwerken wieder aufzunehmen. Bis zum Eintreffen der Antwort würde keine definitive Ent⸗ schließung gefaßt werden. .

Heute früh ist eine türkische Nacht mit zwei Offizieren höheren Ranges hier eingetroffen.

Zeitungsstimmen.

Die „Berliner Politischen Nachrichten“ haben den neuestens erstatteten Jahresbericht der Aeltesten der Ber⸗ liner Kaufmannschaft einer Prüfung unterworfen und ge⸗ langen dabei zu folgenden Ergebnissen:

Der Jahresbericht ist geeignet, kritische Bedenken hinsichtlich der lozischen Begründung seiner generellen Argumentation zu wecken. Eigenthümlicherweise stellt der Bericht die Prämisse auf, daß die Wohlfahrt von Industrie und Handel eines jeden Volkes von Jahr zu Jahr in höherem Maße abhängig werde von den wirthschaftlichen Fefanden anderer Länder um dann mit Bezug auf Deutschland zu

onstatiren, daß das Jahr 1881 dem eifrigen und beharrlichen Streben des deutschen Gewerbefleißes und Handels endlich mehr gesicherte und mehr lohnende Resultate wieder zugeführt hat. Weiß denn das Aeltestenkollegium nicht, daß die wirthschaftlichen Zustände anderer Länder mit wenigen Ausnahmen auf protektionistischer Grundlage basiren, daß mithin Deutschland nur konsequent richtig gehandelt, als es ebenfalls zu schutzzöllnerischen Maßregeln griff? Das Aeltesten⸗ kollegium giebt die wirthschaftliche Besserung im Jahre 1881 be⸗ kanntlich dem ersten, worin die Folgen unserer wirthschaftspolitischen Reform in größerem Umfange hervortraten zu, und gleichwohl tummelt sich das freihändlerische Steckenpferd weiter? . . ..

Einen charakteristischen Beweis für das Vorstehende ergeben folgende wörtliche Citate aus dem erstatteten Bericht:

Spiritushandel. „Das Spiritusgeschäft war im Jahre 1881 ein recht belebtes und sind die Umsätze in den ersten drei, besonders aber in den letzten vier Monaten sehr bedeutend *1

Spiritusfabrikation. „Dieselbe kann auf das Jahr 1881 als auf ein günstiges zurückblicken.“

Branntwein⸗ und Liqueurfabrikation. „Die Lage derselben war 1881 insofern keine ungünstige, als die Spritpreise im Herbst ab⸗ wärts gingen.“

Bierbrauerei. „Nach den Angaben des Kaiserlich statistischen Amtes haben die deutschen Brauer die Ergebnisse des Etatsjahres 1880/81 selbst als „recht günstig“ bezeichnet.“

Weinhandel. „Im hiesigen Weinhandel läßt sich, wie dies seit 1878 von Jahr zu Jahr der Fall war, auch für das verflossene wiederum eine allmähliche Zunahme des Konsums konstatiren.“

Butter. „Der Verlauf des Geschäfts war für den Handel im Durchschnitt ein recht günstiger.“

Schmalz. „Gleich in den ersten Wochen des Jahres 1881 ent⸗ Bicete sich in dem Artikel etwas Konjunktur mit anziehenden

reisen.“

Baumaterialien: „Die Lage des Geschäfts in Baumaterialien im Jahre 1881 kann im Vergleich zu den jüngsten Jahren als eine im Allgemeinen bessere, wenn auch noch lange nicht zufriedenstellende, ge⸗ sunde bezeichnet werden.“

Ofenfabrikation. „Lebhafte Bauthätigkeit in den besseren Stadt⸗ gegenden rief einen größeren weißen Schmelzöfen hervor.“

Porzellanwaarenfabrikation. „So wenig man von der bisherigen Lage sagen konnte, daß sie schon eine vollgenügende sei, so sehr muß man doch bei einer objektiven Berichterstattung anerkennen, daf 8. Einführung des neuen Zolltarifs, trotzdem derselbe der keramischen

ranche nur einen mäßig erhöhten Schutz 58 der Geschäfts⸗ gang entschieden gebessert bat.

Glasfabrikation und Handel. „Die Fabrikation zeigte im Jahre 1881 einen im Allgemeinen befriedigenden Stand und ein weiteres Fortschreiten gegenüber den Vorjahren.⸗

Handel mit Eisen und anderen Metallen. „Die Aussichten für unsere Eisenindustrie bei Beginn des Jahres 1881 waren keineswegs erfreulich gegen Mitte des Jahres ist eine Besserung der bis dahin recht unerquicklichen Verhältnisse eingetreten .. . . Am Schlusse des Jahres standen die Preise im Allgemeinen um ca. 30 % höher als in der ersten Hälfte.“

Handel mit Eisenwaaren. „Im August begann der Verkehr sich bedeutend reger zu gestalten und trug namentlich die in dieser Zeit sich anbahnende Besserung des ö6 zur Belebung des Ge⸗

chäftes und Befestigung der Preise der fertigen Waaren bei.“

Eisengießerei, Lokomotiven⸗ und Maschinenbau. „Für die Eisen⸗ ——2 ist das Jahr 1881 ein etwas besseres als die vorhergangenen

eessen.

Kunstschlosserei, Geldschränke. 8 der Kunstschlosserei war im Jahre 1881 eine Besserung des Geschäftes bemerkbar. .

Me singwaaren⸗Fabrilation. „Das abgelaufene Jahr war für die Messingwaaren⸗Industrie im Großen und kein ungünstiges.“

Bronce⸗Kunst⸗Industrie. „Es ist sehr erfreulich, dieselbe in

eugenden Schöp

1 ngen haben, sowie durch die zunehmende Zahl kunst⸗ gebildeter Kräfte für die Ausführung in jedem Jahre weitere Fort⸗ schritte machen zu sehen.“ Zinkindustrie. „Zahlreiche Bauten, insbesondere auch Arbeiten an der Stadteisenbahn, woran die meisten größeren Fabriken bethei⸗ ligt waren, gaben lebhaftere Beschäftigung.“ Droguenhandel. „In Medizinal⸗ und gewerblichen Droguen war der gewohnte Absatz.“ Chemische Industrie Berlins. „Für die chemische Industrie, die unter den in Berlin vertretenen Gewerben einen hervorragenden Platz beanspruchen darf, charakterisirt sich das Jahr 1881 dadurch, daß, trotz der durch den Aufschwung der Gesammtindustrie bedeutend ge⸗ steigerten Nachfrage für fast alle chemischen Produkte, dennoch in Folge der Vermehrung der Produktion im Allgemeinen ein Rückgang der Preise zu bezeichnen ist.“ Fabrikation in wollenen und halbwollenen Stoffen und Plüschen. „Die Fabrikation derjenigen wollenen und halbwollenen Stoffe, welche im vorjährigen Berichte als sogenannte Berliner Fabrikation charak⸗ terisirt wurde, hat im abgelaufenen Jahre an Quantität der gefer⸗ tigten Waaren wiederum zugenommen.“ Fabrikation von Shawls und Tüchern. „Während des verflossenen Jahres hat sich das überseeische Exportgeschäft in Shawls großer Lebendigkeit erfreut.“ Konfektion von Damen⸗Mänteln. „Das Geschäftsjahr 1881 hatte im Allgemeinen günstige Resultate für diese Branche aufzu⸗ weisen, ja es würde sich glänzend gestaltet haben, wenn sie nicht viel⸗ fache Exportgelegenheiten hätte unbenutzt vorübergehen lassen müssen.“ Detailhandel in Seiden⸗ und Modewaaren. „Wenn das Vor⸗ jahr unter günstigen Aussichten für das Modewaaren⸗Detailgeschäft im Allgemeinen schloß, so hat das Jahr 1881 ebenfalls keinen Rück⸗ schritt zu verzeichnen, da sowohl die Mode wie die Kauffähigkeit des Publikums zur wesentlichen Steigerung der Geschäfte beitrug.“ Export von Manufakturwaaren. „Daß der Export von Manu⸗ faktur⸗ und anderen Waaren nach überseeischen Lêändern im Jahre 1881 ein recht reger war, geht aus zahlreichen vorangehenden Berich⸗ ten hervor.“ „Fabrikation von Putzfedern. „Der Fortschritt, den wir schon seit einer Reihe von Jahren für diese Branche konstatiren konnten, hat auch in dem verflossenen angehalten.“ Papierhandel. „Derselbe ist in stetem Zunehmen bei dem un⸗ aufhörlich sich vergrößernden Bedarf.“ Nicht minder Erfreuliches meldet der Bericht der Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft u. a. noch über Pappenfabrikation, Tapeten⸗ fabrikation, Handschuhfabrikation, Pelz⸗ und Rauchwaarenhandel, die Möbel⸗ und Bautischlerei, Parquettfabrikation, musikalische Instru⸗ mente, elektro⸗technische Fabrikation, optische und mechanische Instru⸗ mente, Gummiwaarenfabrikation, Schirmfabrikation, Goldleistenfabri⸗ kation und endlich über die Kurzwaarenfabrikation, wobei besonders auf die recht wohlthätigen Nachwirkungen der Berliner Gewerbe⸗ ausstellung von 1879 hingewiesen ist. 1 Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ ent⸗ nimmt dem Jahresbericht der Handelskammer zu Cassel über Ne des Handels im Allgemeinen im dortigen Bezirk u. A. olgendes:

Das Geschäft 1881 bestätigt in seinen Gesammtresultaten laut Bericht über die einzelnen Geschäftszweige, daß auch in dem Bezirke unserer Kammer nach der so lang andauernden Zeit des geschäftlichen Nieder⸗ ganges eine Besserung der wirthschaftlichen Verhältnisse, eine erhöhte Thätigkeit in Handel und Industrie bemerkbar ist. Freilich ist diese Besserung noch nicht allgemein, auf manchen Gebieten kann der Druck der letzten, langanhaltenden Krisis noch nicht als überwunden be⸗ trachtet werden, aber die größere Mehrzahl der Gewerbetreibenden unseres Bezirks kann von steigendem Verkehr und von günstigeren Resultaten als im Vorjahre berichten.

Wie der „Westfälische Merkux“ mittheilt, hat der westdeutsche Bund selbständiger Handwerker mit allen Lokalvereinen und Innungen und dem westfälischen Provinzial⸗ verein selbständiger Handwerksmeister dem Reichskanzler eine mit Tausenden von Unterschriften versehene Vertrauensadresse zugesandt. In derselben heißt es:

Ew. Durchlaucht haben die Initiative ergriffen, um auf wirth⸗ schaftlichem Gebiete mit dem Staat und Gesellschaft gleich schwer schädigenden Prinzip des freien Gewährenlassens der wirthschaft⸗ lichen Kräfte zu brechen. An die Stelle des vollständigen Frei⸗ handels, welcher uns in eine furchtbare Abhängigkeit vom Aus⸗ lande gebracht und das Nationalvermögen zum Nutzen einer Minder⸗ heit vergeudete, unsere eigene Industrie lähmte und ihre Existenz gänzlich in Frage stellte, die Lohnsätze bis aufs Aeußerste zum Sinken brachte und unsere Konsumtions⸗ und Steuerfähigkeit arg beschränkte, ist ein vorsichtig berechnetes und mäßiges Schutzzoll⸗ system getreten, welches trotz seiner kurzen Dauer und der Nachwirkungen des bisherigen Freihandelssystems schon be⸗ deutende Besserung der industriellen Verhältnisse erkennen däst Durch Einbringung eines Innungsgesetzes erkennen wir den wohl⸗ wollenden, wenn auch wirkungslosen Versuch, das bis auf kleine Reste gänzlich heruntergekommene Handwerk wieder zu organisiren und ihm zur treuen und pflichtgemäßen Mitarbeit im Staate wieder Ge⸗ legenheit zu bieten. Das Unfallversicherungsgesetz für Arbeiter giebt uns den Beweis, daß Ew. Durchlaucht der Fürsorge für die große Masse der wirthschaftlich Schwachen Ihre ganze Aufmerksamkeit zuwenden, und erfüllt es uns mit Dank, da dieser Stand durch die Auflösung des selbständigen Handwerks fortdauernd mehr und mehr verstartt wird.

So ist es uns auch eine große Freude gewesen, daß Se. Majestät, unser Allergnädigster Kaiser, in Seiner landesväterlichen Huld noch in letzter Zeit laut und deutlich Sich übereinstimmend mit Ew. Durchlaucht Reformplänen ausgesprochen. Gegenüber den Angriffen, welchen Ew. Durchlaucht echt nationale Wirthschafts⸗ politik von den verschiedenen Parteien ausgesetzt ist, halten wir es, e. unserer fortdauernden Nothlage, für unsere MPflicht: unser volles Einverständniß mit energischen 3 auf wirthschaftlichem Gebiete im Prinzip auszusprechen, und wir hielten diesen Augenblick für wichtig, weil es den Widersachern dieser wirth⸗ schaftlichen Maßregeln zum Theil gelungen, Ew. Durchlaucht ehrliche Absichten im Lande zu verdächtigen als gefährlich für das Volks⸗ wohl, und man sich anschickt, dieselben noch fortwährend mit allen Mitteln zu bekämpfen

Darum kommen wir und danken Ew. Durchlaucht von ganzem Herzen! Nicht blos für die vollbrachte Einigung und Stärkung des ganzen deutschen Vaterlandes, sondern auch dafür, daß Ew. Durch⸗ laucht den Schutz der ehrlichen nationalen Arbeit den Schutz der Produktivstände zuerst als Aufgabe des Staates bezeichnet haben ..

Landtags⸗Angelegenheiten.

Am 5. d. M. ist zu Brunn bei Stettin das Mitglied des Geheimer Feeirame.Rah⸗ a. D. von Ramin ver⸗ torben; aus besonderem Allerhöchsten Vertrauen durch Erlaß vom 20. November 1863 ins Herrenhaus berufen, war derselbe in das Haus am 14. Januar 1865 eingetreten.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des Statistischen Amtes der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern, in der Woche vom 25. Juni bis inkl. 1. Juli cr. zur Anmeldusng gekommen: 204 Eheschließungen, 821 Lebendgeborene, 26 Todtgeborene, 646 Sterbefälle. 8 3 . Summarische Uebersicht über die Zahl der Studi⸗ renden auf der Königlichen Rheinischen Friedrich⸗

Berlin durch den Effer und die rigkeit mene Gewerbtreibenden,

durch die Freude, welche sie an selbst ihren von selbständigem Geschmack

laut Nachweisung vom 24. November 1881 875. Nach Aufstellung dieser Nachweisung wurden noch immatrikulirt 11, zusammen 886. Davon sind abgegangen 317. Es sind demnach geblieben 569. Dazu sind in diesem Semester gekommen 492. Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt daher 1061. Die katho⸗ lisch⸗theologische Fakultät zählt Preußen 60, Nichtpreußen 1; zu⸗ sammen 61. Die evangelisch⸗theologische Fakultät zählt Preußen 88, Nichtpreußen 8; zusammen 96. Die juristische Fakultät zählt Prkußen 267, Nichtpreußen 32; zusammen 299. Die medizinische akultät zählt Preußen 174, Nichtpreußen 12; zusammen 186. Die philosophische akultät zählt a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 310, b. Preußen ohne Zeugniß der Reife nach §. 3 der Vorschriften vom 1. Oktober 1879 48; zusammen 358, c. Nichtpreußen 61; zusammen 419. Summa 1061. Unter den Immatrikulirten der philosophischen Fakultät befinden sich 72 Preußen und 16 Nichtpreußen, zusammen 88, welche der landwirthschaftlichen Akademie zu Poppels⸗ dorf angehören. Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen die hiesige Universiät als nur zum Hören der Vorlesungen berechtigt, mit spezieller des z. Rektors, 41. Es nehmen mithin an den Vorlesungen überhaupt Theil 1102. Bei der städtischen Sparkasse in München war im Jahre 1879 (Dezember 1878 79), wie wir den „Mittheilungen des statistischen Bureaus der Stadt München“ entnehmen, die Zahl der Einlagen namhaft größer als in den unmittelbar vorangegangenen Jahren; auch die Summe der Einlagen, die seit 1875 in dauernder Abnahme begriffen war, hat sich bedeutend gehoben. Die Mehrung der Einlageposten beträgt gegen 1879 22,10 %, die Mehrung der Einlagesummen 16,77 %. Auch die Summen der nicht erhobenen kapitalisirten Zinsen ist um 2,11 % gestiegen. Der Kapitalbestand Ende 1879 ist gegen 1878 um 4,25 % auf 3 190 773 gestiegen und steht höher als in allen Vergleichsjahren seit 1871. Die Gesammtzahl der Sparenden, welche (abgesehen von den Nachzahlungen auf frühere Einzahlungen) eine erste Einzahlung leisteten, war 1879 2249 (1871 2910, 1873 3041, 1875 2297, 1877 1825, 1878 1869); die Zahl der Sparenden, welche ihre ganze Ein⸗ lage zurückzogen, war 18è79 1668 (1871 2962, 1873 5270, 1875 1771, 1877 1893, 1878 1828). Die Zahl der Sparer betrug Ende 1879 10 653 (Ende 1871 12 065, 1873 8675, 1875 9926, 1877 10 031, 1878 10 072); auf jeden Sparer entfiel durchschnittlich Ende 1879 ein Kapitalsbestand von 299,52 (1871 181 ℳ, 1873 269 ℳ, 1875 296 ℳ, 1877 306 ℳ, 1878 303 rot.) Im Jahre 1878/79 belief sich die Zahl der Einlagen auf 7789, der Kapitalbetrag der im Laufe des Jahres gemachten Einlagen auf 762 340 ℳ, die kapitalisirten Zinsen auf 48 984 ℳ, die Zahl der Rücknahmen auf 4238, der Betrag der während des Jahres zurück⸗ genommenen Einlagen 681 184 ℳ, der Restbestand der eingelegten und aufgesammelten Kapitalien am Ende des Jahres 3 190 773 (im Jahre 1877/78 betrug die Zahl der Einlagen 6379, das Kapital der im Laufe des Jahres gemachten Einlagen 652 843 ℳ, die kapitalisirten Zinsen 47 974 ℳ, die Zahl der Rücknahmen 4337, der Betrag der während des Jahres zurückgenommenen Einlagen 715 611 ℳ, der Restbestand der eingelegten und aufgesammelten Kapitalien am Ende des Jahres 3 060 631 Im Jahre 1880 betrug bei der Sparkasse in München die Zahl der Einlagen 9387 (1879 7789 ℳ, 1878 6379 ℳ) und im Durch⸗ schnitt der Jahre 1870 —- 80 6669 Die Summen der dadurch erzielten Kapitalanlagen 1 033 624 (1879 762 340 ℳ, 1878 652 843 und Durchschnitt 1870 80 775 288 ℳ), die Summe der nicht erhobenen (1879 48 984 ℳ, 1878 47 974 ℳ, Durchschnitt 1870 80 34 693 ℳ). Die Zahl der Rücknahmen von Sparkapitalien war 4820 (1879 4238, 1878 4337, Durchschnitt 18è70 80 4210), der Be⸗ trag der während des Jahres zurückgenommenen Einlagen 690 157 (1879 681 184 ℳ, 1878 715 611 ℳ, Durchschnitt 1870 80 671 594 ℳ). Gegen das Vorjahr betrug in 1880 die Mehrung in der Zahl der Einlagen 20,39, im Betrage derselben 35,59, in der Summe der kapitalisirten Zinsen 9,68, in der Zahl der Rücknahmen 13,73, im Betrage der letzteren 1,32 %. Der Sparkapitalienbestand belief sich 1. Dezember 1880 auf 3 587 967 ℳ, am 1. Dezember 1879 auf 3 190 773 ℳ, d. i. für 1880 mehr 12,45 %, gegen den Stand am Beginne des vollendeten Jahrzehnts (1. Se 1870) ergiebt sich eine Zunahme um 1 383 877 oder 62,79 %/ Im Durchschnitt der Jahre 1870 80 betrug der Stand der Sparkapitalien 2 811 785 Die Zahl der Sparen⸗ den, welche vollkommen neue Einlagen machten, war 1880: 2931 (1879: 2249, 1878: 1869, Durchschnitt 1870 80: 2422); die Zahl der Sparer, welche ihre Einlagen ganz zurückzogen, war 1880: 18833 (1879: 1668, 1878: 1828, Durchschnitt 1870 80: 2463.) Am Schlusse des Jahres 1880 waren im Ganzen 11 701 Sparende (18790: 10 653, 1878: 10 072, Durchschnitt 1870 80: 10 353 Sparer) ver⸗ zeichnet. Auf je einen Sparer berechnet sich aus dem Kapitalien⸗ bestand am Ende des Jahres 1880 ein Antheil von durchschnittlich 306,64 (1879: 299,52 ℳ, 1878: 303,88 ℳ, Durchschnitt 1870 bis 1880; 271,59 ℳ). 1“

v111“

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Durch die allgemeine Verfügung vom 24. Mai 1880 (Justiz⸗ Min. Bl. S. 122) sind in Betreff der Geschäftsrevisionen bei den Justizbehörden erster Instanz unter Aufhebung der damals in Geltung befindlichen Bestimmungen anderweite Vorschriften erlassen worden. Eine systematische Darstellung der in Gemäßheit dieser Verfügung auszuführenden amtsgerichtlichen Geschäftsrevisionen hat der O Landesgerichts⸗Rath Schmidt zu Hamm i. W. unter dem Titel: „Die Geschäftsrevisionen bei den Amtsgerichten“ heraus⸗ gegeben (Verlag von Franz Vahlen hierselbst. Preis 2 ℳ) Hee Schrift, welche sich durch eine zweckmäßige, leicht zu übersehende Anordnung auszeichnet, enthält die bei den gedachten Geschäftsrevisionen in Betracht kommenden Bestimmungen von wesentlichem Interesse. Nur die Gefängnißverwaltung und die Ge⸗- schäftsführun der Gerichtsvollzieher sind übergangen, weil die Oberaufsicht über die erstere dem Ober⸗Staatsanwalt zusteht, und die Geschäftsführung der Gerichtsvollzieher ihres bedeutenden Umfanges wegen eine besondere Bearbeitung er⸗- fordert. Aus demselben Grunde ist auch das Kosten⸗Einziehungswesen nur durch Aufnahme einer Zusammenstellung der diesfälligen Vor⸗ schriften berücksichtigt worden. 3

Zu dem „Willehalm“ Ulrichs von Türheim. Von Dr. O. Kohl, Oberlehrer. Separatabdruck aus der Zeitschrift für deutsche Philologie, Band XIII. Halle a. d. S., Druck der Buch⸗ druckerei des Waisenhauses, 1881. Die im Titel der Schrift (einer vom antiquarisch⸗historischen Verein zu Kreuznach versandten Publi⸗ kation) genannte Dichtung „Willehalm“ oder „Rennewart“ ist durch verschiedene, seit längerer Zeit veröffentlichte Bruch⸗ stücke bekannt, nicht aber ihrem fortlaufenden Inhalte nach. Sie enthält in etwa 36300 Versen der Reihe nach: Rennewarts Thaten zu Ende der Schlacht von Alischans, seine Vermählung mit Alise, der Tochter König Ludwigs, und sein Leben als Fürst von Portipaliart, oder zusammen „Rennewart und Alise⸗, dann „Renne⸗ wart im Kloster“, darauf Malifers, seines Sohnes, Thaten und end⸗ lich das Mönchsleben Wilhelms, je bis zum Tode von Alise, von Rennewart, von Malifer, von Kyburg und Wilbelm. In der vorlie⸗

enden kleinen Schrift werden zunächst die einzelnen Theile der Dichtung be chtlich nacherzählt und dann mit den französischen Quellen

t dieselben publizirt sind, und dazwischen auch der Anfang mi dem Schluß von Wolframs „Willehalm’ verglichen. Der Darstellung

essant ist aber der zweite Theil der Schrift, in welcher das in nieder. Thenicase. Sprache geschriebene Kreuznacher Fragment des „Willehalm zum ersten Male publizirt wird. Sen. befindet sich im Besitz des antiquarisch⸗historischen Vercins für Nahe und Hunsrücken in Kreuz⸗ nach, besteht aus einem Pergamentdoppelblatt mit zwei Stücken aus dem esen Theile der Dichtung, wahrscheinlich noch au dem XIII.

Wilhelms⸗Univerfität 58 Ss im Sommer⸗Semester 882. Im Wintersemester 1881/82 sind immatrikulirt gewesen

““

Der Verfasser hat für einen vollständigen genauen Abdruck gesorgt

Ober⸗

liegt die Heidelberger Handschrift H zu Grunde. Ganz besonders inter

rhundert, und hat als Urkundenumschlag gedient.