Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Die medizinische Fakultät der hiesigen Königlichen Uni⸗ versität hat für das Jahr 1881/2 das Padersteinsche Stipen⸗ dium dem Zweiten Assistenten des pathologischen Instituts Dr. Grawitz unter der Bedingung verlieyen, daß er die von ihm beabsichtigten Untersuchungen über die Lupinenkrankheit der Schafe in zufriedenstellender Weise ausführe. S 11I1“ ““ Seteint gas für das Jahr
(3 wird s. Z. durch die philosophische Fakultät erfolgen.
Berlin, den 5. Juli 1882b 8 1 Der Rektor der Universität.
1. Curtius.
Justiz⸗Ministerium.
Dem Landgerichts⸗Direktor Aders in Düsseldorf ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension ertheilt. Versetzt sind: der Amtsgerichts⸗Rath Thiel in Breslau
als Landgerichts⸗Rath an das Landgericht daselbst, der Amts⸗ gerichts⸗-Rath Esbach in Oels an das Amtsgericht in Breslau, der Amtsrichter Schuster in Schwetz an das Amtsgericht in Peine und der Amtsrichter Michaelis in Osterfeld an das Amtsgericht in Stendal. Der Kaufmann Karl Döring in Hanau ist zum Mit⸗ lied und der Cigarrenfabrikant Johannes Grobe in anau zum stellvertretenden Mitglied der Kammer für Handelssachen in Hanau ernannt. Die nachgesuchte Dienstentlassung ist ertheilt: dem Amts⸗ gerichts⸗Rath Sunkel in Großalmerode mit Pension, dem Amtsrichter Dr. Lantzius⸗Beninga in Weißensee behufs Uebertritts zur landwirthschaftlichen Verwaltung und dem mtsrichter Motty in Beuthen O. Schl. In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: der Rechts⸗ anwalt Dr. Matti bei dem Landgericht in Frankfurt a. M. und der Rechtsanwalt Goldstein in Rügenwalde bei dem Landgericht in Stolp. In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Ge⸗ richts⸗Assessor Boedner bei dem Landgericht in Görlitz, der Gerichts⸗Assessor Dr. Wolter bei dem Amtsgericht in Rin⸗ teln, der Gerichts⸗Assessor Stemrich bei dem Landgericht in Wiesbaden und der Rechtsanwalt Lüdicke in Naumburg a. S. ei dem Landgericht daselbst.
Der Landgerichts⸗Rath Houben in Trier ist gestorben.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
„Dem Ober⸗Forstmeister Hollweg ist die Ober⸗Forst⸗ meisterstelle zu Bromberg, welche hegcg EE“ 88 Ober⸗Forstmeisters Dreger erledigt ist, übertragen worden.
Dem Forstmeister Schultz ist die Forstmeisterstelle Königsberg⸗Ortelsburg, welche durch Versetzung des Forst⸗ meisters Boruttau erledigt ist, übertragen worden.
Der Forstmeister Boruttau zu Königsberg ist auf die durch Beförderung des Forstmeisters Hollweg zum Ober⸗Forst⸗
Uüester erledigte Forstmeisterstelle Potsdam⸗Cöpenick versetzt orden.
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Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Die Theilstrecke Thorn⸗Culmsee der für Re⸗ nung des Staates in der Ausführung Fee geng. venech 8 Marienburg über Marienwerder und Graudenz nach Thorn
b “ 8— * Inf. Regt. Nr. 59 versetzt. Marth, Hauptm. à la suite des Inf. Regts. Nr. 55 und Vorstand des Festungsgefängnisses in Spandau, der Charakter als Major verliehen. v. Rosainski, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 24 unter Belass. in seinem Kommando als Adjut. bei der 30. Inf. Brig, zum Inf. Regt. Nr. 77, à la suite desselben, Frhr. Spiegel von und zu Peckelsheim, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 13, unter Belass. in seinem Kommando als Adjut. bei der 15. Inf. Brig., zum Gren. Regt. Nr. 109, à la suite desselben, Anker, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 19, unter Belass. in seinem Kommando als Adjut. bei der 6. Infanterie⸗ Brigade, zum Grenadier⸗Regiment Nr. 4, à la suite desselben, Heinrichs, Premier⸗Lieutenant à la suite des Infant. Regiments Nr. 15, unter Belass. in seinem Kommando als Adjut, bei der 20. Inf. Brig., zum Gren. Regt. Nr. 6, à la suite desselben, versetzt. v. Zastrow, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 84, dem Regt. aggreg. und zur Dienstleist. bei dem Chef der Land⸗ Gensd'arm. kommandirt. Heischkeil, Hauptm. à la suite des Gren. Regts. Nr. 5,-unter Entbind. von dem Kommando als Adjut. bei der 3. Inf. Brig., als Comp. Chef in das Inf. Rgt. Nr. 84 versetzt. v. Otterstedt I., Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 95, unter Stellung à la suite dieses Regts., als Adjut. zur 3. Inf. Brig. kommandirt. v. Trotha, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 95, zum Pr. Lt. be⸗ fördert. — 1. Juli. Lueder, Oberst⸗Lt. z. D., zum Bez. Com⸗ mandeur des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 64 ernannt. Ziegner, Major vom Inf. Regt. Nr. 24 zum etatsmäß. Stabsoffiz. ernannt. v. Hake, Major, aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 48, in das Inf. Regt. Nr. Ab bnrangirt. schiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Ems, 29. Juni. Kähler, Oberst von der Armee, als Gen. Maj., Kamp⸗ hövener, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 79, v. Hobe, Rittm. vom Drag. Regt. Nr. 4, kommand. als Adjut. bei der 3. Div., Ristow, Hauptm. und Battr. Chef vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 17, als Majors mit Pens. zur Disp. gestellt. — 1. Juli. Lueder, Oberst⸗Lt. vom Inf. Regt. Nr. 24, mit Pens. zur Disp. gestellt. — 4. Juli. Heinzel, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 18, W 88b 8 “ — des ens Regts. Nr. 10, „Valentini, Sec. Lt. à ja suite des 1. Garde⸗Feld⸗Art, Regts., mit Pens. der Abschied bewilligt. 8 XII. (Königlich Sächsisches) Armee⸗Corps. 8 8 Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 24. Juni. Roitzsch, Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 102, zum Hauptmann und Comp. Chef befördert. Schnei⸗ der, charakter. Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 105, zum etatmäß. Pr. Lt. mit einem Patent vom Tage seiner Charakterisirung ernannt. v. Carlowitz⸗Hartitzsch, Rittm. im Hus. Regt. Nr. 19 und Adjutant der 2. Kav. Brigade Nr. 24, unter Entbindung von dieser Funktion, als Escadron⸗Chef in das Husaren⸗Regt. Nr. 18 versetzt. v. Carlowitz, Pr. Lt. im Ulan. Regt. Nr. 18, zum Adjut. der 2. Kav. Brig. Nr. 24 ernannt. — 29. Juni. von Fabrice, Pr. Lt. im Garde⸗Reiter⸗Regt., unter Stellung à la suite seines Regts., auf ein Jahr beurlaubt. Im Beurlaubtenstande. 24. Juni. Helßig, Müller, Pr. Lts. der Res. des Inf. Regts. Nr. 102, zu Hauptleuten der Res. befördert. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 24. Juni. Poten, Major und etatsmäß. Stabsoffiz. im Karab. Regt., Müller II, Hauptm. und Comp. Chef. im Inf. Regt. Nr. 105, Zehl, Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 106, in Genehm. ihrer Abschieds⸗ gesuche, mit der gesetzl. Pens. und der Erlaubniß zum Forttragen der resp. Regts. Unif. mit den vorgeschriebenen Abzeichen zur Dis⸗ position gestellt; Premier⸗Lieutenant Zehl unter gleichzeit Anstellung als Adjutant des 1. Bataillons Landwehr⸗Regiments Nr. 106 Garten, Feuerw. Hauptm. vom Art. Depot zu Dresden, mit der gesetzl. Pens. und der Erlaubniß zum Forttragen der Unif. für Feuerw. Offize. mit den Inaktivitätsabzeichen, unter gleichz. Verleih. des Charakters als Feuerw. Major, auf geschehenes Ansuchen der Abschied bewilligt. Fincke, Pr. Lt. der Res. a. D., die Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee⸗Unif. ertheilt. — 27. Juni. Lindau Sec. Lt. im Inf. Regt. Nr. 105, auf geschehenes Ansuchen der Ab⸗ schied bewilligt. 7.
aber wegen Majestätsbeleidigung, 54 und er
Geheimbündelei zu 6 Tagen Arrest bis 2 Jahre Ker — ss IFH b 28 Die Söhne der Fürstin von Hanau, Gemahlin des früheren Kurfürsten von Hessen, sind hier eingetroffen, weil der Zustand der Fürstin ein bedenklicher geworden ist.
„Großbritannien und Irland. London, 6. Zuli. (Allg. Corr.) In einem Artikel über die Wahrscheinlichkeit einer bewaffneten Intervention Englands in Egypten sagt „Daily News“:
A Allgemeinen Gerüchten gemäß ist es im Vorschlage, daß, wenn eine Expedition nach Egypten beschlossen wird, eine Truppenmacht von 20 — 25 000 Mann von England aus dorthin gesandt wird, welche durch eine weitere Militärmacht aus Indien verstärkt werden soll. Dies, heißt es weiter, würde die Einberufung der Reserve und wahrscheinlich auch eines Theiles der Miliz nothwendig machen. Ein Armee⸗Corps zu equipiren, die Re⸗ serve einzuberfen und die Truppen nach Egypten zu be⸗
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fördern, würde nach einem geringen Ueberschlage von 4 bis 4 ½ Mill 2 Sterl. kosten, und diesen würden die Kosten der nachfolgenden
perationen und der Okkupation hinzuzufügen sein. Eine Ausgabe von 4. Mill. Pfd. Sterl. würde etwas mehr als den Ertrag eines Zuschlages von 2 Pence per Kopf zur Einkommensteuer während der ganzen Dauer dieses Jahres ausmachen. Wird die Expedition nicht wirklich ausgeschickt, so wird der Aufschlag von 2 Pence zur Einkommensteuer die verursachten Kosten decken, vorausgesetzt, da
ebenfalls thatsächlich einberufen werden. Begiebt sich die Expediti henfe 1 den. Bec h die Expedition wirklich auf den Weg, so wird eine Einkommensteuerumlage von
werden müssen, so daß wir also die Aussicht einer Einkomme isteuer⸗ erhöhung von 2, 3 und möglicherweise auch 4 Pence per Pfd. St. als Folge unserer egyptischen Politik vor uns haben. Es ist zwar vorgeschlagen worden, daß Egypten die Tragung der Erpeditions⸗ kosten aufgebürdet werden soll. Wir können aber nicht glauben, daß sich dieser Vorschlag den Ministern zur Annahme empfehlen wird.“ Wie der „Standard“ erfährt, dürfte General Sir Garnet Wolseley zum Ober⸗Befehlshaber des nach Egypten zu sendenden Expeditionscorps und General⸗Major Sir
— Es ist beschlossen worden, die Armeereserve binnen 10 Tagen einzuberufen. 17 Infanterie⸗Regimenter und 3 Kavallerie⸗Regimenter, welche auf Kriegsstärke bracht „worden, haben Befehl empfangen, sich für unverzügliche Einschiffung nach Egypten in Bereitschaft zu halten. Die Thätigkeit im Arsenal von Woolwich ist im Wachsen begriffen. — Die Mitwirkung eines indischen Truppenkontingents an einer etwaigen bewaffneten Einmischung Englands in Egypten ist nunmehr beschlossene Thatsache. Dieses Kontingent wird aus 1800 Mann eng⸗ lischen Truppen, einschließlich dreier Batterien Artillerie, und 5900 eingeborenen Soldaten (Sepoys) bestehen. Oberst Tanner wird das Kontingent befehligen. In Agra und Bombay wird ein großer Belagerungspark für das Expe⸗ ditionscorps vorbereitet. 2000 Maulesel werden die Truppen begleiten. Das indische Kontingent wird, wie es heißt, die Route des Kanals zwischen Suez und Ismailia besetzen.
In Dublin wurden gestern im Zusammenhang mit der Ermordung des Dockarbeiters John Kenny sechs Ver⸗ haftungen vorgenommen. Die Verhafteten gehören größtentheils dem Arbeiterstande an. In Loughren, Tipper⸗ ney, Waterford, Kilrush, Tralee und anderen Ortschaften im südlichen und westlichen Irland sind von der Polizei große Sendungen von Snidergewehren und Bajonneten mit dem „Shamrock“ bestempelt, konfiszirt worden. Man
ß die Reserve und ein Theil der Miliz
3 Pence per Pfd. St (neben der bisher erhobenen Rate) hinzugefügt
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Evelyn Wood zu dessen Generalstabs⸗Chef ernannt werden.
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Frankreich. Paris, 6. Juli. (Köln. Ztg.) Nach einem Beschluß des Armee⸗Rekrutirungsausschusses haben alle Franzosen drei Jahre in der aktiven Armee zu dienen. Ausgenommen sind die ältesten Söhne von Wittwen und sonstige Familienstützen. — Der Senatsausschuß für die Krondiamanten sprach sich heute für deren Verkauf aus, will jedoch den Erlös nicht zur Gründung einer Invaliden⸗ kasse, sondern, wie es auch die Regierung verlangt, für die schönen Künste verwandt wissen. — Laut Nachrichten aus Marseille hat der Transportdampfer „Sarthe“ 750 egyp⸗ tische Flüchtlinge mitgebracht, von denen sich 355 in dürftigen Umständen befanden und von den Behörden ein⸗
quartiert wurden.
— 7. Juli. (W. T. B.) Die Kommission zur Berathung des Projekts, betreffend die Herstellung eines Binnenmeeres in Tunis, hat ihre Arbeiten beendet und eine Resolution des Inhalts angenommen, daß die für das Unternehmen erforderlichen Ausgaben außer allem Verhältniß zu den zu erwartenden Resultaten ständen, und daß es der Regierung daher nicht zukomme, zu dem Unternehmen auf⸗ zumuntern. 8
Cherbourg, 7. Juli. (W. T. B.) Die Rüstungen im hiesigen Arsenal werden ebenfalls eifrig betrieben. Die beiden Avisos „Hussard“ und „Dumont⸗Durville“, welcher letztere kürzlich von einer Fahrt aus dem stillen Ozean zurück⸗ gekehrt war, sollen sofort nach Egypten abgehen. Zwei Marinebataillone sind soeben nach Toulon beordert worden.
Türkei. Konstantinopel, 7. Juli. (W. T. B.) Bis Montag werden die Rückäußerungen der einzelnen Re⸗ gierungen über die in der letzten Konferenz festgestellte, an die Pforte zu richtende Einladungsnote erwartet. — Der dem hiesigen französischen Botschafter zur Verfügung gestellte Baron Ring ist gestern vom Sultan in Privataudienz empfangen worden.
Der Premier⸗Minister Abdurrahman Pascha hat seine Demission eingereicht; als sein Nachfolger wird Kadri Pascha in Adrianopel bezeichnet.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 7. Juli. (W. T. B.) Das „Journal de St. Pétersbourg“ sagt mit Bezug auf die Kölner Korrespondenz der „Agence Havas“ über den Einfluß Deutschlands: Sicherlich höre die Pforte gern auf die Stimme des deutschen Reichskanzlers wegen des großen Ansehens desselben und weil Deutschland weniger direkte Interessen im Orient habe als andere Mächte; allerdings verliehen diese Thatsachen den Rathschlägen Deutschlands in Konstantinopel ein besonderes Gewicht. Es sei aber der französischen Korrespondenz gegenüber zu kon⸗ statiren, daß diese Rathschläge stets darauf gerichtet gewesen seien, der Pforte eine weise Mäßigung zu empfehlen. Die Pforte werde nur sich selbst die Schuld zuzuschreiben haben, wenn ihr Verhalten in der egyptischen Frage ihr Ansehen im Orient mindern sollte.
In der Gesetzjammlung wird ein Kaiserlicher Ukas veröffentlicht, wonach Weine, Spiritus, Arak, Rum, Franzbranntewein, Liqueure, Spirituslacke und Porterbier, welche in Fässern und Flaschen aus fremden Ländern nach Transbaikalien und nach demn “ “ 1 ührt werden, einem hohen Zolle unterliegen. bg ags 3g, 7. Juli. (W. T. B.) General Michael Skobeleff ist im Hotel Dussaux plötzlich gestorben. Sein Tod erfolgte durch einen Herzschlag. Die Leiche des Verstor⸗
helfen, beschäftigt er sich in einem Aufsatze des Jahrbuchs
gebung ꝛc., aus dem Folgendes auszüglich hier mitgetheilt sei:
Die wichtigste Ursache des landwirthschaftlichen Nothstandes ist in der Ueberschuldung des Grundes und Bodens zu suchen... u dieser chronischen Bedrängniß der mitteleuropäischen Land⸗ wirthschaft kommt nun seit einigen Jahren noch eine akute Krisis. Dieselbe besteht in der Konkurrenz der russischen und amerikanischen landwirthschaftlichen Produkte.
Aus Rußland kamen schon zweimal, 1870 und 1877— 79, wahre Sturzwellen von Getreide über Deutschland. Auf dem reichen Boden der südrussischen Steppe wird ein äußerst einträg⸗ licher Getreidebau ohne Düngung getrieben; und noch ist ein weiter Spielraum für die Ausdehnung desselben vorhanden; die Erträge aber können noch außerordentlich gesteigert werden. Bei jeder günstigen russischen Ernte müssen Cerealien in solchen Quantitäten nach dem Westen kommen, daß unsere deutschen Preise dadurch tief herab⸗ gedrängt werden. Die Roggenausfuhr aus Rußland hob sich von 3,31 Millionen Meter⸗Centner im Jahre 1870, auf 10,79 im Jahre 1— die Weizenausfuhr in derselben Zeit von 12,19 auf 16,12 Mil⸗ ionen.
Noch viel bedrohlicher aber ist für den Landbauer die aus Nord⸗ amerika sich heranwälzende Fluth. In den Vereinigten Staaten und in den nördlich davon liegenden Distrikten Canadiens ist im letzten Jahrzehnt ein ungeheures Terrain dem Getreidebau erschlossen worden, und noch ist nur erst ein Zehntel der für den Ackerbau geeigneten Bodenfläche in Kultur genommen. Die mit Weizen bestellte Fläche in den Vereinigten Staaten hat sich in dem Zeitraum von 1871 bis 1880 von 20 auf 36 Millionen Acres ausgedehnt, der Weizenexport ist in derselben Zeit von 27 auf 153 Millionen Bushel (à 35 1!) gestiegen. Er betrug 1850 217 000 Meter⸗Centner, 1860 1 135 000, 1870 10 107 000, 1880: 41 780 000, 1881: 40 800 000. Die Landverkäufe der Regierung und der Eisenbahn⸗ gesellschaften stiegen 1875 — 1877 von 1,8 Million Hektaren auf 3,02 Millionen Hektare, ein Zuwachs, der ungefähr der Größe von 47 000 Bauerngütern entspricht. Im Jahre 1878 wurden 7,98 Millionen Hektare verkauft, was 125 000 neuen land⸗ wirthschaftlichen Unternehmungen gleich zu setzen ist. Der Landbau wird auf diesen Flächen in mögsichst lukrativer Weise betrieben und wirft 20 — 25 % Reingewinn ab In diesem Jahre wird die Vertiefung der amerikanischen Kanäle vollendet sein; dann können große Seeschiffe — es werden Stahl⸗ dampfer eigens zu diesem Zwecke gebaut — das Getreide von Duluth. am Oberen See oder von Chicago aus direkt nach Liverpool oder Hamburg schafen. Durch das Zusammenwirken so günstiger Um⸗ stände ist es möglich, daß der Quarter (= 5,3 preußische Scheffel) Weizen aus Amerika in Liverpool zu 29 — 32 sh (Mark), wovon die Hälfte auf die Transportkosten kommt, verkauft wird, während der englische Landwirth den Quarter höchstens zu 45 bis 56 sh liefern kann, wenn er überhaupt nur bestehen will. 1
In ähnlicher Weise macht Amerika der europäischen Viehzucht eine verderbendrohende Konkurrenz. Der Rindvieh⸗Exvort der Ver⸗ einigten Staaten betrug 1877 50 000, 1878 80 040, 1879 136 720, 1880 182 700 Stück; der Export von frisch geschlachtetem Ochsenfleisch betrug 1876 151 636 Meter⸗Centner, 1879 159 390 Meter⸗Centner. Deutschland bezog 1878 114 Millionen Pfund amerikanisches Schweinefleisch, Großbritannien kauft jährlich für zehn Millionen Pfund Sterling geräuchertes Schweinefleisch und Schinken aus den Vereinigten Staaten. Der Engrospreis von gutem Schinken ist dabei nur 3 Pence (24 ₰). Auch an Butter und Käse führt Amerika enorme Quantitäten aus; Deutschland be⸗ zieht von da jährlich drei Millionen Pfund Butter und 50 000 Pfund Käse. 8 8 Infolge der amerikanischen Konkurrenz ist zunächst die englische
Landwirthschaft mit dem Untergange bedroht. Die mit Weizen be⸗ stellte Fläche in England ist 1870 — 1880 um 16,3 pCt. zurück⸗ gegangen; der Werth des Grundeigenthums um 33 ½ pCt., die Pachten um 30 — 50 pCt. Für schweren Thonboden ist in England kein Pächter mehr zu finden. Viele Wirthschaften stehen leer; große Strecken fruchtbaren Landes liegen wüst. Auch der Viehstand ist zurückgegangen, und zwar in den Jahren 1874 — 1880 an Rind⸗ vieh von 6,1 auf 5,9 Millionen, an Schafen von 30,3 auf
fehlt es Ställen an Beschäftigung, wodurch Untugen⸗ den bei ihnen hervorgerufen werden; die Torfstreu äußert durchaus nicht die ihr von anderer Seite nachgerühmte günstigere Wirkung auf die Hufe der Pferde, man befürchtet vielmehr, daß bei andauernder Benutzung von Torfstreu die Hufe der Hinterfüße der Pferde zu weich werden, und daß der durch Hinzutritt von Flüssigkeit entstehende Torfbrei kranken Hufen unter Umständen schaden könne; ferner erfordert die Unterhaltung der Torfstreu mehr Arbeitskraft; endlich wird bei den bestehenden Preisen des Strohs und des Moos⸗ torfs durch Verwendung von Torfstreu nicht nur keine Kosten⸗ ersparniß erzielt, sondern vielmehr eine Mehrausgabe verursacht. — Es wird indessen nicht als ausgeschlossen angesehen, daß die bisherige Ergebnisse durch mangelhafte Beschaffenheit des Materials, dur Fehlgriffe in der Behandlung desselben ꝛc. beeinträchtigt sein können. Wie wir hören, werden in dieser Rücksicht, und um noch weitere Er⸗ fahrungen in Bezug auf den Verbrauch an Torfstreu zu sammeln und die Zweckmäßigkeit ihrer Verwendung weiter zu erproben, die Versuche in veränderter Form bei den betreffenden Posthaltereien fortgesetzt werden 1“
Gewerbe und Handel.
London, 6. Juli. (Allg. Corr.) Die City Bank vertheilt eine Dividende von 10 % per annum und erhöht ihren Reservefonds um 25 000 £ auf 355 000 f. Die Liverpool Union Bank vertheilt für das am 30. Juni beendete Halbjahr eine Interims⸗ Dividende von 1 £ per Aktie und die North & South Wales Bank für denselben Zeitraum gußer einem Bonus von 7 sh. 6 d. eine Dividende von 10 sh. per Aktie.
Berlin, 8. Juli 1882.
Er nteaussichtsberichte.
(Auszüge aus den bei dem landwirthschaftlichen Ministerium ein⸗ gegangenen Ernteaussichtsberichten der Bezirksregierungen und land⸗ wirthschaftlichen Vereine.)
(Fortsetzung.)
11 b. Potsdam. Durchweg günstiger Saatenstand. Roggen und Weizen größtentheils vorzüglich, Raps vom Un⸗ geziefer geschädigt, Sommerfrüchte vortrefflich, Kartoffeln üppig,
Obsternte gering. u 12) Cöln. Aussichten sehr gut. Futterkräuter reichlich. — Viehpreise entsprechend gestiegen. Halmfrüchte stehen in seltener Ueppigkeit. Obsternte gering. Weinstock gut ent⸗ wickelt. — Gescheine reichlich. 13) Coblenz. Stand der Feldfrüchte recht gut, eine außergewöhnliche Ernte versprechend. Obsternte gering. Wein trägt viel Gescheine, jedoch beeinträchtigt die naßkalte Witte⸗ rung Blüthe und Beerenansatz. 14) Aachen. Stand des Getreides und der Futter⸗ kräuter vorzüglich, läßt allgemein reiche Ernte hoffen. Obst⸗ ernte gering. Viehpreise steigendd. 15) Trier. Saatenstand berechtigt zu den besten Hoff⸗ nungen; Roggen, Gerste, Hafer üppig, reichlich Stroh, voller Aehrenansatz, eine Mittelernte und mehr in Aussicht. Weizen zurückgeblieben. Kartoffeln gut; große Quantitäten von guter Qualität bereits am Markte. Heu und Klee Fe Vieh⸗ preise gestiegen, beim Spannvieh circa 15 Proz. Ob gering, nur Birnen einigermaßen befriedigend. gut bestanden. 18 16) Düsseldorf. Hoffnung auf eine Ernte, welche die Erträge der letzten 5—6 Jahre weit zurückläßt. Roggen 125
Vorjahr. Weizen 110—115 Proz.
sternte Weinberge
bis 130 Proz. einer Mittelernte, Stroh doppelt soviel wie im Kartoffeln normal. Raps
nebst Abzweigung nach Culm ist am 1. d. M. dem Betriebe
glaubt, daß Thomas Walsh, in dessen Remise in Cl Füüt Atrwetꝛang ) sse emise in Clerkenwell
din geheimes. Waffendepot entdeckt worden, der Ab⸗ sender der Waffen ist. Seit einigen Tagen füllen sich die de „n Alerandrien, 7. Juli. (W. T. B.) irischen Staatsgefängnisse wieder mit Verdächtigen. 1 n8 ieeee. s ph⸗ ZZ 11 dubfr sitzun 7. Jals 8 8. B) In der heutigen Unter haus⸗ neralkonsul hat Instruktionen erhalten, in denen er ange⸗ North 88 3: v. * Premier Gladstone auf eine Anfrage wiesen wird, Alles aufzubieten, um den Ausbruch von Feind⸗ 8½ ho 4 1 er Regierung seien keinerlei beunruhigende Nach⸗ seligkeiten zu verhindern. — Die Antwort Ragheb Paschas lichren aus b11] zugegangen. — Bei dem Bericht auf das englische Ultimatum wurde Seitens der hier 5 8 eine lebhafte Debatte über efindlichen Vertreter auswärtiger Mächte mehrfach als eine zu⸗ Haussu S ee. “ Amendement, wonach friedenstellende nicht angesehen; die hiesigen Generalkonsuln dann auch ur eagitzeit 8 Iasgeszeit beschränkt sein und nur hielten deshalb heute Nachmittag eine Zusammenkunft ab, um heime Gesellsch st⸗ 8* tben ässig sein sollen, wenn eine ge⸗ hirlüint Pascha zu einer versöhnlicheren Antwort zu bestimmen. Sn Fee he Frmutbet wird. Von den Konservativen Der englische Konsul weigerte sich indeß, an der Versamm⸗ ment lebhaft Beberämuft, G1 JSbb““ ung theilzunehmen, und lehnte es auch ab, sich um die Zu⸗ wenn das nSanJ2 it b E erklärte: er habe, stimmung des Admirals Seymour zu vermittelnden Vor⸗ liche Stellun in g* a abgelehnt werde, seine persön⸗ schlägen zu bemühen. — Die Befestigungsarbeiten ment wurde g mit 207 gegen in ziehen. Das Amende haben seit der Absendung des Ultimatums des Admirals Nachdem das Haus sich “ 194 Stimmen abgelehnt Seymour vollständig aufgehört. Während einer gestern von Rei eri fs b egen den Ant sich mit einer Majorität von 13 Stimmen der See aus vorgenommenen Rekognoszirung zählte man auf Reichsgericht, III. Strafsenat, durch Urtheil vom 19. April Glerdft en Antrag der Regierung ausgesprochen, erklärt e den Erdwerken um den Hafen von Alerandrien herum 98 Ge⸗ d. J. anerkannt, daß die gewerbsmäßig betriebenen Wett⸗ adfe one; unter gewöhnlichen Verhältnissen würde er das schütze, die sämmtlich mit der Mündung nach dem Hafen ge⸗ bureaux (Buchmacher) ein gewerbsmäßiges Glücksspiel betreiben. Fan aufgefordert haben, sich zu vertagen; angesichts der richter waren. Fast alle Handelsschiffe sind nach dem äͤußern
8 - ustände in Irland und mit Rücksicht auf den Cl en i fen fü e⸗
mül he 8 8 4. 882 29ene M.) Prinz der Bill ersuche er indeß das Haus, die Debatte . 949 Hafen gegangen, 112 6“ Hafen für das G den li 18, 8 11“ 8 lern, dem Se. Majestät der Das Haus beschloß, die Debatte in der Abendsitzung fortzu⸗ schwader der Kriegs 98 X B.) (Reutersches Tele⸗ önigliches Provinzial⸗Schul⸗Kollegium. E“ 2 atent a E im 1. Garde⸗Regiment setzen. 8 1 Zuli⸗ 8 g 8 1 b. neuerdings ihren be⸗ Klir. 2 Hohenzollern, Kogsanessefe waterfe en 5 Leopoldd — 7. Juli, Nachts. (W. T. B.) Das Unterhaus er⸗ EI e g. böri hen den Rath ertheilt das gann dertieh⸗ hat * 8s e , b be⸗ ö veg. den Bericht der irischen Zwangs⸗ 8 öue“ vagaf das von den Generalkonsuln ge⸗
. . s r Armee i f 1 itter Les Shr 2 3 1 b
da Kanlöruhe wo er seine Shahien vemacht wil eleer denahe und nahm dieselbe in dritter Lesung mit allen gegen stellte Verlangen, die Beschießung aufzuschieben und das
gut. Obst dürftig. Weide und Heuschnitt reichlich. Viehpreise steigend. Fettes Rindvieh 68 — 69 ℳ pro Centner Schlacht⸗ gewicht. Schweine 55 ℳ Molkerei lohnt. Centner Käse nach holländischer Art 48 — 50 ℳ Wiesbaden. Obsternte durch Frost geschädigt. Weinstöcke haben nicht gelitten, die Stöcke hängen voller Ge⸗ 1 scheine. Sommer⸗ und Winterfrüchte stehen gut, Viehpreise steigen. b 18) Cassel. Ueberall gute Mittelernte und mehr. Roggen 100 — 180 Proz. einer Mittelernte, Weizen 100 bis 160 nur in vereinzelten Kreisen (Gelnhausen, Hersfeld, Gers⸗ 1878 bis 1880 von 59 auf 25 Millionen Gulden, der Ochsenerport feld) weniger als eine Mittelernte, Klee und Heue ingleich⸗ nahm 1877 bis 1880 um 86 %, der Kühe⸗Export um 78, der mäßig, zum Theil mittelmäßig. Schweine⸗Erport um g. 9. üht 28 russische . 8o Sachsen. 88 allerdings in sehr bescheidenen Grenzen der Korn⸗ WW“ eilwei vsn 189- unn, lerdinge in sebe, Preise in einer für die Landwirthschaft N. 19) E“ Saaienaagd at, calase vecsagc ertragbaren Höhe gehalten. Roggen sehr gut. Weizen gut. Ger d. X schieden, zum Theil vorzüglich, Heuernte mäßig, Zuckerrüben Roggen ausgezeichnet. Weize
sehr gut. Obst mittelmäßig.
20) Magdeburg. G . 1 recht gut, Gerste und Hafer Mittelernte, Rüben und Kartoffel sehr gut, Futterkräuter und Gras mangelhaft. 8 8
21) Erfurt. Winterfrüchte durchweg gut, abgesehen von Frostschäden hier und da. Im Allgemeinen gute Durchschnitts⸗ ernte zu erwarten. Mehrfach Hagelschäden.
benen wird auf dem demselben gehörigen Gute Spaßk im
26,6, an Schweinen von 2,4 auf 2 Millionen. Nur die Gouvernement Rjäsan beigesetzt werden.
Seuchensperre, welche den Import auf bestimmte Häfen beschränkt und eine vierzehntägige Quarantäne verhängt, hat einstweilen, gleich einem verschämten Schutzzoll wirkend, die englische Viehzucht vor dem 19 änzlichen Untergange gerettet. 8 1 b 7 „Für Deutschland und Oesterreich hat sich die Wirkung der amerikanischen Konkurrenz in einer völligen Verschiebung des Han⸗ dels mit Landesprodukten geäußert. In dem Jahrzent von 1861 bis 1870 setzte Deutschland an England 3,20 Millionen Meter⸗ Centner Weizen, 1871 bis 1880 nur 1,78 Millionen ab; der österreichische und deutsche Vieherport ist von 1875 his 1880 etwa auf die Hälfte herabgegangen. Der österreichische Mehlexrport fiel
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 8. Juli. Se. Majestät der Kaiser und König machten, laut Meldung des „W. T. B.“ aus Ems, heute die gewohnte Promenade.
1 An dem gestrigen Diner bei Sr. Majestät nahmen Theil: Fürst und Fürstin Solms, Frau von Albedyll, die Gräfinnen Bludoff, Lehndorff und Dönhoff, der Kammerherr Graf Fürstenberg⸗Stammheim, der Finanz⸗Minister Scholz und Graf Pourtaleés.
Später besuchten Se. Majestät das Theater.
Abgereist: Se. Excellenz der Staats⸗Minister, Staats⸗
— des Innern von Boetticher nach Crampas da igen;
der Direktor im Reichsamt des Inn d”sa d donn⸗ chs 8 Innern Bosse nach der der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath im Ministe⸗ rium des Innern von Kehler nach der 8888— “
der Wirkliche Geheime Ober⸗Justiz⸗Rath, General⸗Audi⸗
teur der Armee Oehlschläger nach Pon 1 preußen. schläg h Pommern und Ost⸗
Bekanntmachung.
Die Prüfung für den Unterricht in weibli en Hand⸗ wird in Berlin vom 11. September d. 8— nden.
Das Nähere enthalten die Amtsblätter der Königlichen
Regierungen zu Potsdam und Frankfurt a/O. 8 hiest Intelligenzblatt. Frankf (O. und das hiesige
Berlin, den 3. Juli 1882.
bei W In einem Strafverfahren gegen mehrere Buchmacher es 8 “ ei Wettrennen wegen gewerbsmäßigen Glückspiels hat das nnch 2 Ur Seiles beb rih Effendabn 8e * orientalischen Eiser en, von Jüttner, 8 bahn⸗Bau⸗ u. Betriebs⸗Inspektor (Schluß). — Die Bestrebungen der Eisenbahnen in den Vereinigten Staaten von Amerika zur Herbeiführung größerer Einheitlichkeit im Bau und Betriebe. — Notizen: Ueber die bishe⸗ rigen Erfolge der Staatsbahnpolitik in Ungarn. — Der Bau der serbischen Eisenbahnen. — Die mexrikanische Centralbahn. — Die Eisenbahnen Schwedens im Jahre 1880. — Die Zahl der Unfälle auf den französischen Eisenbahnen im Jahre 1879. — Statistisches von den deutschen Eisenbahnen. — Rechtsprechung und Gesetzgebung. — Bücherschau: Besprechungen. — Uebersicht der neuesten Haupt⸗ werke über Eisenbahnwesen und aus verwandten Gebieten. — Zeit⸗
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22) Bromberg. Ungewöhnlich günstiger Stand. Rogger vorzüglich. Auf besserem Boden steht Weizen und Hafer wie in den besten Marschgegenden. Gerste und Hafer läßt nichts zu wünschen übrig. Kartoffel gut, Klee⸗ und Heuernte er⸗
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Bekanntmachung. 4 Stimmen an.
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22. August 1876
setzes vom 20. Mai 1874 (Gesetz⸗S N Ge⸗ burch zur dffemli (Gesetz⸗Sammlung Seite 135) hier⸗
Ee. Unterrichts⸗
Frs 1 EdSe Femastcies ermögensverwaltung in der Diözese Cöl
egeraegesha s n an Stelle des als Brovinzial⸗Schulkollegium in Magdeburg überwiese 2 sistorial⸗Raths Schuppe vom 1. d. M. ab 1.-v.-8.23 bn
Unter Bezugnahme auf meine Bekanntmachung vom bringe ich auf Grund des §. 11 des Ge⸗
n Kenntniß, daß der Herr Minister der
und Medizinal⸗Angelegenheiten dur eskript vom 26. v. M. den hecierunge⸗ 2*1ꝙ. 5
r die erzbischöfli‚
und Verwaltungsrath dem Königlichen
Der Ober⸗Präsident der Rheinprovinz. von Bardeleben.
Ernennungen, Im aktiven Heere. bnr der 3 d
tabe der 3. Div., unter Einrangi 1 Re als Adjut. zur 3. Div. girung in das Drag. Regt. Nr. 4,
nf. Regt. Nr. 59, als Comp. Chef in das Inf. Regt. Nr. 79 ver⸗
etzt. Ku 1 rraer 8 Fnf. nne 8”8, Üͤberzäͤblihcen
auptm., „Sec. t. 8 neer⸗ Pargtichebes 6 * n gexaesean 52 6 Broteß wurde heute Vormittag das Urtheil Psprochen. Ein
Personalveränderungen.
Pvn n rr Armer. 2
eförderungen und ersetzungen. ver Ems, 29. Juni. Frhr. leregen Rttm. sgoreg. dem Drag. Regt. Nr. 24, kommandirt zum
kommandirt. v. Witzleben, Hauptm. vom
anderer Aspiranten dem Fähnrichsexamen unterzo dasselbe glänzend ... 3 dogen und
entwurf, betr. welchem die unterste Stufe steuerfrei und die zwei obersten Stufen gemildert werden, angenommen. pellation über den Bau einer Eisenbahn von Ebeleben zum Anschluß an die Erfurt⸗Nordhäuser Bahn ant⸗ wortete der Staats⸗Minister Reinhardt, daß nach angestellten Erhebungen der Verkehr der von der projektirten Linie be⸗
Ffrührten Gegend unerheblich sei, doch wolle die Regierung vor einer bestimmten Ent
Erörterungen abwarten.
6. Juli. (Hann. C.) Der Landtag hat gestern den Gesetz⸗ Aban affensts na
Der ffnprins Ersberzog Roeder v. Diers⸗ vninin sin Erzberzogin
Den getroffenen Dispositionen zufolge begiebt
liche Hoheit heute 6 8 . Mnichowitz. n Uhr Morgens in das Lager nach
Schwarzburg⸗Sondershausen. Sondershausen,
derung des ensteuergesetzes, na
Auf eine Inter⸗ Feehe nach
cheidung die Ergebnisse von weiteren
Oesterreich⸗Ungarn. Prag, 6. Juli. (Pr. Ztg.
Kuvolf und die 2 ag.
tefanie sind gestern um
eeichstadt nach 8 zurückgekehrt. i
ch Se. Kaiser⸗
Uhr Abends von
— 8. Juli. (W. T. B.) In dem Sozialisten⸗
I un 8 sich über s
Ergebniß der gestrigen Abstimmung i
sccisis zu machen. 8 „he Asseragle reisen nicht erwartet. Die „Daily News“ : C
eeenas Ne erfährt: Gladstone
heiten im Inlande und Auslande
hauses anzunehmen.
Das Oberhaus genehmigte die irische Zwangsbill
in erster Lesung.
— 8. Juli. (W. T. B.) Das Kabinet wird heute
eine Haltung gegenüber dem Eine Kabinetskrisis wird in maßgebenden
angesichts des kritischen Standes der Angelegen⸗ den Beschluß des Unter⸗
Die „Times“ enthält ein Pariser Telegramm, in
dem es heißt: die Konferenz werde am Montag die nn Intervention in 5 atag die Pforte
Egypten formell einladen und ei ntwort sür Mittwoch erbitten. Wenn die Antwort der Pforie
bejahend lautet, werde sich die Konferenz ohne Termin für den
iederzusammentritt vertagen. Sollte die Antwort verneinend
ausfallen, so würden die Interventionsmächte ei von 25 000 Mann 8- ch ein Armee⸗Corps
konzentriren. zwei Richtungen gegen
in mit 15 000 Mann Reserven in Egypten Die Truppen sollen in Abukir landen —2 in lexandrien operiren.
Malta, 7. Juli. (W. T. B.)
Der Aviso
„Salamis“ ist nach Brindisi abgegangen, um den G
Evelyn Wood von dort hierher abzuholen. Das I. geschwader wird einer neueren Bestimmung gemäß nicht nach Alexandrien, sondern nach Cypern abgehen.
Heute soll
ngeklagt rde freigesprochen, die übrigen 13 Angeklagten
die Einschiffung von 2 Infanterie⸗Regiment 1 Genieabtheilung stattfinden. Iexeit ear
1““
bestimmen könnten,
tliren, daß die egyptischen Truppen in einer Stärke von
gleichzeitige Anerbieten ihrer guten Dienste bei der egvp⸗ tischen Regierung erklärte der Admiral Seymour: Er könne nichts mehr auf die Betheuerungen der militäri⸗ schen Chefs geben; aber wenn die Konsuln diese Letzteren die Besestigungsarbeiten absolut ein⸗ zustellen, dann würden sie den erwünschten Erfolg wahr⸗ scheinlich erreichen. — Offizielle Berichte aus Sudan konsta⸗
3000 Mann den falschen Propheten angegriffen hätten, aber geschlagen worden seien. Die Verluste seien außerordent⸗ lich groß: 2000 egyptische Soldaten seien auf dem Schlacht⸗ felde geblieben und 4 Kanonen nebst 3000 Gewehren in die Hände des Feindes gefallen. Der falsche Prophet befinde sich mit 7000 Mann auf dem Wege gegen Sennar.
.““ Zeitungsstimmen. “
Die „Schlesische Sesssr g“ schreibt über die Lage der
Landwirthschaft in Mitteleuropa: 1 Die thsca, Grundbesitzer im Deutschen Reiche, in Oesterreich⸗ Ungarn, in Belgien und der Schweiz, ja selbst in Frankreich klagen
it einer Reihe v die bedrängte Lage der Landwirth⸗ seit einer Reihe von Jahren über 1.. eh 2e e. Fbirit.
schaft, und im Hinblick auf die ö— ist pheshnr Klagen — gewisse
cht abzusprechen. Professor moller, 1 schaftole 8 2 sogar das Vorhandensein einer Nothlage rück⸗
Berechtigung wohl
der bekannte Volkswirth⸗
schriften.
Landtags⸗Angelegenheiten.
Wie die „D. Reichsztg.“ mittheilt, starb in Coblenz am 5. d. M. der Landgerichts⸗Rath und Landtagsabgeordnete für Neuwied⸗Alten⸗ kirchen, Filbrv.
Land⸗ und Forstwirthschaft 1
nlaß der vielfachen Anregungen, zur Herstellung der
1 * viftfeben zllen statt des Strohs zerkleinerten Meostorf zu verwenden, sind dem Vernehmen nach auch bei reichs⸗ eigenen Posthaltereien Versuche in Verwendung von Torfstreu ge⸗ macht worden. Diese Versuche sind zwar noch nicht zum Abschluß gelangt, das bisherige Ergebniß derselben ist aber keineswegs als ein ünstiges zu bezeichnen. w 88 ltgee; 8 uns gewordenen Mittheilungen sind u. A. folgende
rnehmungen gemacht worden: b
Wahger Porsftreu verbreitet nach wenigen Tagen der Benutzung einen füßlich widerlichen Geruch, der bei fortschreitender Durchnässung der Streu, namentlich vom zwölften Tage ab, dem ammoniakalisch riechen⸗ den und in gleicher Stärke, wie der Strohstreu, auftretenden Dunste Platz macht; das Un aifer vermehrt sich in auffallender Weise; die Pferde zeigen fa allgemein große bneigung gegen die Forfstreu, indem sie sich viel weniger — oft Tage lang nicht — legen und fast durchweg das in die Streu gefallene Heu und sonstige
iebig. Viehpreise steigend. 1 23) Posen. Aussichten recht erfreulich. Roggen in Stroh und Körnern gut. Weizen ebenso. Heuernte be⸗ friedigend.
Ernteaussi ten und Preise landwirthschaft⸗ üs ühhc. Produkte im Auslande.
I. Egypten. I
Sowohl in Ober⸗ als auch in Unter⸗Egypten ist die Weizenernte eine reiche und schätzt man dieselbe auf 1 500 000 Ardeb (2 685 000 hl) à 141,3 kg = 4 245 000 Ctr., etwa den doppelten Ertrag des Vorjahres. Von dieser Menge dürften gegen 600 000 Ardeb = 1 695 600 Ctr. nach Abzug des Lokal⸗ bedarfs ausgeführt werden, während 1881 440 000 Ardeb = 1 243 440 Ctr. ausgeführt wurden. Dieser bei der so er⸗ giebigen Ernte unbedeutende Unterschied von nur 452 160 Ctr. zu Gunsten dieses Jahres erklärt sich dadurch, daß der Lokalbedarf Egyptens kein fester ist. Bei hohen Exportpreisen begnügt sich jeder Produzent für den eigenen Gebrauch mit dem reichlich vorhandenen Mais, um seinen ganzen Weizen⸗ vorrath veräußern zu können, so daß unter Umständen, wie im Jahre 1881, fast der ganze Ernteertrag zur Ausfuhr elangt. Der Preis des Weizens frei an Bord war Anfang uni in Alexandrien bei weichender Tendenz 7 sh. 4 pe. per 100 Pfd. engl. = 8,25 ℳ per Ctr. gegenüber einem Durch⸗
schnitispreise von 7 sh. 9 pc. per 100
Futter zunehmen unterlassen; den Pferden, sonst gewohnt
haltlos an. Mit den Ürsachen derselben und den Mitteln, ihr ab
mit der Strohstreu zu spielen und an derselben zu knabbern,
1 “
per Ctr. im Juni vorigen Jahres. 8
Pfb. engl. = 8,71 ℳ