1882 / 163 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Jul 1882 18:00:01 GMT) scan diff

zu wünschen, sowohl an Korn, Größe der Aehren, wie auch an Stroh. Dasselbe war von der Gerste, dem Hafer und dem Gemengekorn von Roggen, Weizen, Gerste und Wicken zu sagen. Kartoffeln waren erst versuchsweise mit verschiedenen Arten zum ersten Male ausgesteckt, um zu sehen, welche Sorte sich dazu am Besten eignen würde. Runkelrüben standen gut, ebenso das englische Ray⸗ gras. Jedoch zeigte sich gerade bei diesen Pflanzen die Er⸗ scheinung, daß das Unkraut, und namentlich die Vogelmiere, der⸗ artig überhand nahm, daß sie den Pflanzenwuchs förmlich verfilzte und die Kulturen unterdrückte. Fachmänner glaubten dies einem Fehler in der Kulturanlage zuschreiben zu müssen, und hofft der Besitzer durch Ueberfahren von kieshaltigem Sande ꝛc. diesen Uebelstand zu beseitigen. Als Düngungsmittel wendet Hr. Steffeck ebenfalls Kainit mit Zuhülfenahme billiger Phosphate an, vermeidet aber sorgfältig die Anwendung von Kalken. Dagegen greift er hier und da, sofern er Ueberfluß an demselben hat, mit einer schwachen animalischen Düngung hülfreich in die Kultur ein. Das Anlagekapital, welches diese Kultur erforderlich machte, giebt Hr. Steffeck auf ca. 150 pro Morgen an, konstatirt aber, daß die auf den Kulturen erzielten Erträge dieses Kapital schon innerhalb 4 bch Jahre wieder zurückerstatten, und dann reichen Ueberschuß ge⸗ währen. Gewerbe und Handel.

Warnung für Schiffskapitäne.

Das französische Appellationsgericht zu Rouen hat in einem kürzlich vor demselben in zweiter Instanz verhandelten Prozesse einen Schiffskapitän, welcher mit einer Ladung Kaffee von Santos nach Havre gekommen war, wegen Zeichnung eines vordatirten Konossements, obwohl ihm eine bösliche Absicht hierbei nicht zur Last gelegt werden konnte, für alle nachtheiligen Folgen verant⸗ wortlich erklärt, welche durch die falsche Datirung des Konossements herbeigeführt worden sind.

Die Verurtheilung des Kapitäns hat im konkreten Falle, in welchem die Ladung auf Grund des vom 29. November v. J. datirten Konossements als November⸗Verschiffung mehrfach weiter verkauft worden war, während die Verschiffung thatsächlich erst im Dezember erfolgt ist, den gänzlichen Verlust des Schiffes für die Rhederei zur Folge gehabt.

Die Schiffskapitäne können nicht dringend genug gewarnt werden, bei Zeichnung der Konossemente mit größter Umsicht zu Werke zu gehen, und insbesondere auch auf die Genauigkeit des Datums zu achten, welches in der Praxis nur zu häufig als nebensächlich ange⸗ sehen wird.

Amtlicher Mittheilung aus Konstantinopel zufolge ist das bisher in den Dardanellen zur Empfangnahme der Firmane durchpassirender Kauffahrteischiffe stationirte Holzschiff durch das als aufgetakelte türkische Segelschiff „Nev Essad“ ersetzt worden.

Die s. Z. †) Seitens der ungarischen Regierung gegen Rumänien angeordnete Grenzsperre ist neuerdings wieder auf⸗ gehoben worden, nachdem die in dem rumänischen Bezirke Doljin auf⸗ getretene Krankheit sich nicht als Rinderpest erwiesen hat.

Zufolge einer Bekanntmachung des schwedischen Kommerz⸗ Kollegiums vom 4. d. M. wird die Stadt Ystad wieder*) den⸗ jenigen Städten**) beigezählt, woselbst die Einfuhr von Rind⸗ vieh, Schafen, Ziegen und anderen wiederkäuenden Thieren, sowie Pferden, auf dem Seewege nach Schweden gestattet ist.

Von der „Allgemeinen Zinsen⸗ und Dividenden⸗ Tabelle“ welche der Coupons⸗Kassirer der Berliner Handelsgesell⸗ sGast, Franz Voigt, herausgiebt, liegen des zweiten Jahrgangs Nr. 2 Couponsnummer) und Nr. 5 (Dividendennummer), beide datirt vom 12. Juli vor. Es ist an dieser Stelle beim Erscheinen früherer Hefte dieses Sammelwerks auf den Nutzen desselben für die Geschäfts⸗ und Kapitalistenkreise hingewiesen worden. Es er⸗ übrigt daher nur, zu erwähnen, daß die vorliegenden hehr mit gleicher Sorgfalt wie ihre Vorgänger zusammengestellt ind, daß das Material in derselben Uebersichtlichkeit angeordnet ist, und daß es für alle Kapitalisten, ganz besonders aber für alle Kassen⸗ beamten empfehlenswerth ist, die „Allgemeine Zinsen⸗ und Dividen⸗ den⸗Taballe“ zur Hand zu haben. Man findet in der Coupons⸗ Nummer wiederum alle nothwendige Information über Zahlstellen und den Werth der Coupons der Eisenbahnprioritäten, der Staats⸗ fonds⸗, Kreis⸗, Stadt⸗ und Industrie⸗Obligationen, sowie die hierauf bezüglichen Kündigungen; ergänzend bringt die Dividendennummer die Informationen über Zahlstellen und Dividenden der Eisenbahn⸗, Bank⸗, Industrie⸗ und Versicherungsaktien.

Die „Berl. Bör. Ztg“ meldet aus Kattowitz vom 12. d. M.: Die Lage des Eisengeschäftes erscheint fortgesetzt sehr befriedigend und trägt theilweise einen geradezu animirten Cha⸗ rakter. Roheisen wird fest auf 6,70 6,80 pro 100 kg gehalten und geht reichlich an Puddelwerke und Gießereien ab; Walzeisen ist zu 13,50 in lebhafter Frage, und man sieht für die nächste Zeit einer abermaligen Erhöhung des Konventionspreises entgegen. Es ist hier bemerkt worden, daß ein großes Berliner Kohlenhaus, welches bisher der Branche ferngestanden, einen größeren shosten Walzeiseu zu prompter effektiver Lieferung, wie man glaubt, ür den Export gekauft hat. Der Begehr nach Kesselblechen bleibt ein sehr drängender und die Werke können für das laufende Quartal keine Bestellungen darauf mehr annehmen. Walzdraht ist außer⸗ ordentlich gesucht und die Drahtstrecken mußten mit Aufwand ihrer ganzen Kraft Tag und Nacht arbeiten, um der Nachfrage zu genügen, welche in Folge der am 13. eintretenden Zollerhöhung aus Polen auftrat. In Stahlschienen sind die Aufträge ziemlich er⸗ schöpft; es stehen aber dem Vernehmen nach schon sr die nächste Zeit größerere Ausschreibungen der Oberschlesischen und Ostbahn be⸗ vor, die uns reichliche Arbeit versprechen. Im K. ohlengeschäfte ist die mit Eintritt der Frachtermäßigung erwartete Lebhaftigkeit noch nicht eingetreten, die Preise erhalten sich mühsam auf dem v. Stande und die Gruben sind fortdauernd gezwungen, mit einem geößeren Theile ihrer rneum zu Lager zu gehen; zweifellos aber wird sich in 4 bis 6 Wochen auch hierin eine Wandlung v llziehen.

†) confr. „R.⸗A.“ Nr. 143. *) conf. „R.⸗A.“ Nr. 113 de 1882. **) conf. „R.⸗A.“ Nr. 13 de 1882.

Berlin, 14. Juli 1882.

b 11“ 1“ Resultate der Bekämpfung der Lungenseuche in Preußen seit 1878.

Das preußische Seuchengesetz vom 25. Juni 1875 ist am 1. April v. J. außer Kraft getreten und durch das Reichs⸗ gesetz vom 23. Juni 1880, betreffend die * und Unter⸗ drückung von Viehseuchen, ersetzt worden. Die eestimmungen beider Gesetze über die Tilgung der Lungenseuche des Rind⸗ viehs weichen im Allgemeinen Penig von einander ab; nur ermächtigt das Reichsgesetz die terinärpolizei, auch die Tödtung von verdächtigem Vieh anzuordnen, während das preußische Gesetz nur die zwangsweise Tödtung kranker Thiere gestattete. Das preußische Ausführungsgesetz vom 12. März 1881 stellt die Anordnung der Toͤdtung verdäch⸗ tigen Viehs in das Ermessen der Regierungs⸗Prä⸗ sidenten bezw. Landdrosten, welchen durch den Cirkular⸗ Erlaß des Ministers sür Landwirthschaft, Domänen und Forsten vom 22. März 1881 die Gesichtspunkte bezeichnet sind, nach welchen sie von der ihnen übertragenen Befugniß Ge⸗ brauch machen sollen. 8 Ueber die Resultate, welche mit dem preußischen Gesetze von 1875 gegen die Lungenseuche erreicht worden sind, gehen

auseinander. Sowohl die günstigen Erfolg zugeben, als auch die Anhänger der ent⸗ gegengesetzten Meinung können statistische Zahlen zur Er⸗ härtung ihrer Behauptungen ins Feld führen. Es kommt nur auf die Gruppirung der Zahlen an.

Lassen wir die ersten Jahre der Wirksamkeit des Gesetzes von 1875 außer Betracht, in welchen seine nicht leichte Hand⸗ habung noch eine recht schwankende war, und sehen wir das amtliche statistische Material vom 1. April 1878 bis zum 30. März 1881 durch, so finden wir, das 1878/79 2079, 1879/80 2364, 1880/81 1749 Thiere als lungenseuche⸗ krank getödtet wurden oder an der Seuche fielen. Diese schwankenden Zahlen scheinen nicht für einen erheblichen Erfolg des Gesetzes zu sprechen. Erwägt man aber, daß von diesen Thieren allein auf die fünf Regierungsbezirke Potsdam, Frank⸗ furt, Posen, Magdeburg und Merseburg in den genannten

ahren 1233, 1655 und 1157 Stück entfallen, dann ergiebt ich, daß in dem gesammten übrigen Staate der Verlust an der Seuche während dieser Periode nur 846, 709 und 592 Stück betrug, mithin sich von Jahr zu Jahr stetig und nicht unerheblich vermindert hat. Letzteres bestätigt auch die Vergleichung der Geldbeträge, welche in den drei Jahren von den Provinzial⸗ ꝛc. Verbänden an Ent⸗ schädigung für die getödteten lungenseuchekranken Rinder verausgabt sind. Diese Beträge erreichten 1878/79 357 256 ℳ, 1879/80 396 471 ℳ, 1880/81 375 724 , wovon auf die obigen fünf Regierungsbezirke, oder richtiger auf die drei Provinzen Brandenburg, Posen und Sachsen 205 674 ℳ, 276 543 und 329 741 entfallen, so daß die gesammten übrigen Landestheile nur mit 151 582 ℳ, 119 928 und 45 983 betheiligt sind, mithin mit jedem Jahre erheblich weniger an Entschädigungsbeträgen aufzu⸗ bringen hatten.

Diese Zahlen ergeben, daß unter der Herrschaft des Ge⸗ setzes von 1875 die Lungenseuche bis auf die Provinzen Bran⸗ denburg, Posen und Sachsen sehr erheblich an Ausdehnung abgenommen hat. Erwägt man ferner, daß in den Provinzen Brandenburg und Posen im Jahre 1880/81 der Verlust an Rindvieh sich schon auf 226 und 138 Stück vermindert hat, während derselbe in dem gleichen Jahre allein in den Re⸗ gierungsbezirken Magdeburg und Merseburg 793 Stück be⸗ trug, und zieht man in Betracht, daß in den letzteren beiden Bezirken nach der amtlichen Statistik die Zahl der Er⸗ krankungen an der Lungenseuche 1878/79 25,00 Proz., 1879/80 44,70 Proz. und 1880/81 48,00 Proz. sämmt⸗ licher im ganzen Staate vorgekommenen Erkrankungsfälle ausmachte, so kommt man zu dem Schluß, daß nur in der Provinz Sachsen und hier auch nur in den Regierungs⸗ bezirken Magdeburg und Merseburg die Lungenseuche ohne mit den Mitteln des Gesetzes von 1875 bekämpft wurde.

Die Seuchenstatistik für das Jahr 1881/82, also für das erste Jahr der Wirksamkeit des Reichs⸗Seuchengesetzes vom 23. Juni 1880, ergiebt keine Aenderung in dem Verhältnisse der Seuchenverluste Sachsens zu den Verlusten der anderen Landestheile, nur hat sich auch in Sachsen der Betrag der von dem Provinzialverbande gezahlten Entschädigungen für lungenseuchekrankes Rindvieh um ca. 145 000 gegen das Vorjahr vermindert, was zum Theil als eine Wirkung der strengeren Bestimmungen des Reichsgesetzes angesehen werden darf.

Die Ursache der exceptionellen Stellung der Provinz Sachsen ist vorzugsweise in der Art des dortigen Betriebes der Landwirthschaft zu suchen, welche vielen Zukauf von Rind⸗ vieh und häufigen Wechsel des Rindviehbestandes bedingt; außerdem findet dort noch immer die Pflicht zur Anzeige eines Seuchenausbruchs keine allgemeine Beachtung. Die dort in großem Umfange übliche Impfung des Rindviehs gegen die Lungenseuche hat an dem ungünstigen Stande dieser Seuche in der Provinz bisher nichts zu ändern vermocht.

Rio de Janeiro, Juli 1882. Seit einiger Zeit haben sich am hiesigen Platze eine Anzahl von Industrierittern zusammenget an, welche unter verschiedenen Firmen, die sie von Zeit zu Zeit ändern, auf die Leichtgläubigkeit des handel⸗ treibenden Publikums spekulirend, sich durch geschäftsmäßig abgefaßte Cirkulare und Offerten Waaren zu verschaffen suchen, welche sie dann gleich nach Empfang, wenn auch zu Schleuder⸗ preisen versilbern, ohne an die Bezahlung der unvorsichtigen Aussender zu denken.

Das Unwesen nahm in letzter Zeit einen solchen Umfang an, daß, wie aus einem Artikel der hierorts erscheinenden „Gazeta da Tarde“ hervorgeht, Polizei und Presse sich ver⸗ anlaßt sahen, dagegen aufzutreten.

Schon früher tauchten an diesem Platze von Zeit zu Zeit Firmen auf, welche ohne genügende Fonds und Sachkenntnisse und wohl auch ohne den ernstlichen Willen, sich durch Thätig⸗ keit und Sparsamkeit weiter zu bringen, Waaren vom Aus⸗ lande kommen ließen und schließlich ihren Verbindlichkeiten nicht nachkamen.

In letzter Zeit sollen wiederum einige dieser Schwindler die Stadt verlassen haben, um, wie es heißt neue Verbin⸗ dungen in 2 und Deutschland anzuknüpfen. Bei der außerordentlichen Leichtfertigkeit, wie ungeachtet aller War⸗ nungen von vielen Seiten einigermaßen durch ihre Rede⸗ fertigkeit und ein äußerlich respektables Wesen repräsentirenden Leuten Waarenkredite gewährt werden, ist zu befürchten, daß es wiedernm gelingen werde, manchen Unvorsichtigen zu Waarensendungen zu veranlassen.

Der Verwaltungsbericht des Königlichen Polizei⸗ Präsidiums von Berlin für die Jahre 1871—1880, welcher von dem Polizei⸗Rath Caspar bearbeitet worden, ist nunmehr fertig Feefent. Das Werk umfaßt 71 Bogen in Quartformat und schließt sich an die Organisation des Polizei⸗Präsidiums, indem es aus der Verwaltung der einzelnen Abtheilungen alle interessanten Einzelheiten bringt, unter Vorausschickung einer generellen Darstel⸗ lung der Berliner Polizeiverwaltung.

In re allgemeinen Theil enthält der Bericht eine Darstellung der Größe und Bedeutung Berlins, der wir folgende Daten ent⸗ nehmen: „Die Stadt Berlin hat in den letzten 4 Jahrzehnten sich in einer Weise vergrößert, wie man dies nur in überseeischen Städten erlebt hat, die in Folöe einer plötzlichen Entdeckung durch eine fieber⸗ hafte Geschäftsentwickelung binnen verhältni mäßsg kurzer Zeit aus unbedeuten Anfängen sich zu Mittelpunkten des Verkedrs⸗ und Geschäftslebens entwickelt haben, wie in den Goldregionen Amerikas und Australiens und in den Oeldistrikten Pennsylvaniens, denn Berlin, welches im Jahre 1680 nur 9800 Einwohner und 1780 erst 142 000 Einwohner zählte, hatte 1880 schon über eine Million, es hat also innerhalb des 1. Jahrhunderts sich 15fach und innerhalb der letzten 100 Jahre sich Sfach vergrößert. Im Jahre 1830 zählte Berlin 242 000 Einwohner, im

jenigen, welche keinen

Jahre 1860 493 000 Einwohner und im Jahre 18752 967 000 Ein⸗ wohner. Die Bevölkerung Berlins hatte sich demnach von 1830— 1860, also etwa in 30 Jahren, verdoppelt, und von 1860 1875, also in etwa 15 Jahren, wiederum und hat jetzt bereits die Zahl von 1 150 000 Einwohnern überschritten. Vergleicht man die Einwohnerzahl und den Haushaltsetat Berlins mit der Größe und den Etats der einzelnen deutschen Staaten für das Jahr 1880, so würde Berlin in Betreff der Zahl seiner Einwohner die 7. Stelle einnehmen und im Range hinter dem Großherzogthum Baden und vor dem Großberzogthum Hessen stehen, dagegen würde es in Bezug auf die Höhe des städtischen Haushaltsetats von 43 Millionen Mark schon hinter dem Königreich Württemberg folgen und die 5. Stelle ein⸗ nehmen. Wollte man aber dem Etat der städtischen Verwaltung Berlins noch die Ausgaben hinzurechnen, die die gesammte örtliche Verwaltung Berlins auch sonst noch kostet und vom Staate bestritten werden (für Polizei, Gerichte, Stadtpost⸗ und Telegraphie, Universi⸗ tät, staatliche Lehranstalten, Garnison), dann würden sich die Kosten der Verwaltung von Berlin, als selbständigen Staat gedacht, auf rund 100 Mill. Mark belaufen und demnach Berlin in der Reihe der Deutschen Staaten, seinem Haushaltsetat entsprechend, etwa hinter dem Königreich Bayern stehen und also schon die dritte Stelle einnehmen

Entsprechend der rapiden Vergrößerung Berlins mußte auch das Polizei⸗Präsidium seine Thätigkeit verdoppeln und vervielfachen. Bis zum Jahre 1848 bestanden in Berlin nur 20 Polizeireviere, welche sich bis zum 1. April 1881 auf 71 Reviere vermehrten. In gleicher Weise wuchs auch die Zahl der Beamten des Polizei⸗Präsidiums. Während der Jahre 1870 1880 wuchs die Zahl der Beamten von 2545 auf 5286 Personen, also auf mehr als das Doppelte, den Löwenantheil daran hatte die Schutzmannschaft, welche sich in den 10 Jahren von 1070 auf 3352 Mann vermehrte. Die Zahl dagegen der Feuerwehrbeamten hat trotz der Vergrößerung der Stadt und der Vermehrung der Feuerwehrstationen nur sehr unbe⸗ deutend zugenommen (1870 736 1880 833)) was haupt⸗ sächlich darin liegt, daß mit der Einführung der Dampfspritzen die früher erforderlichen Menschenkräfte mehr durch Maschinenkraft ersetzt worden sind. Abgesehen von dem exekutiven Dienst der Schutz⸗ mannschaft, des Nachtwachtcorps und der Feuerwehr, sowie der bei dem Einwohnermeldeamt erfolgenden Ab⸗ und Anmeldungen (1880: 724 755 An⸗ und 590 396 Abmeldungen), sind im Jahre 1880, also in einem Jahre in den Bureaux des Polizeipräsidiums, der Bau⸗Inspek⸗ tionen, der Fach⸗ und Bezirkshauptmannschaften und der Polizei⸗ reviere fast 2 Millionen (1 850 756) neue Sachen bearbeitet und er⸗ ledigt worden, von denen allein auf die Bureaux des Polizeipräsidiums 792 753 Sachen kamen. 1

In Bezug auf die Sicherheit der Personen und des Eigenthums in Berlin enthält der Bericht eine Reihe von Daten, die der vom Justiz⸗Ministerium herausgegebenen Statistik der preußischen Schwur⸗ gerichte pro 1880 entnommen sind, wonach der Sicherheitszustand im Kammergerichtsbezirk Berlin und speziell in der Stadt Berlin ein verhältnißmäßig günstigerer ist als der Sicherheitszustand in den übrigen preußischen Ober⸗Landesgerichtsbezirken. Unter den 14 preußischen Ober⸗Landesgerichtsbezirken (inkl. Ober⸗Landes⸗ gerichtsbezirk Jena) nimmt Berlin (Brandenburg) nach der Zahl seiner Einwohner die 3. Stelle ein, während es nach der Zahl seiner Verbrechen und Verurtheilten unter den 14 Ober⸗Landes⸗ gerichtsbezirken die 4., resp. sogar erst die. 12. Stelle einnimmt. In Bezug auf die einzelnen Kategorien der Verbrechen gegen die Person nimmt der Ober⸗Landesgerichtsbezirk Berlin ein: 1) beim Mord die 6. Stelle, 2) beim Todtschlag die 3. Stelle, 3) beim Kindesmord die 4. Stelle, 4) bei Körperverletzung? die 7. Stelle, 5) bei Raub und Erpressung die 3. Stelle, 6) bei Vergiftung die 3. Stelle, 7) beim Landfriedensbruch die 9. Stelle, 8) bei Verbrechen gegen die Sittlichkeit die 8. Stelle, 9) bei Brand⸗ stiftung die 6. Stelle, während 10) Verbrechen wider die persönliche Freiheit und 11) der Gefährdung von Eisenbahnen in Berlin gar nicht vorgekommen sind. Berlin nimmt also bei diesen 11 Verbre⸗ chen durchschnittlich etwa die 4. bis 5. Stelle ein und bei keinem dieser die Sicherheit der Person bedrohenden und gefährdenden Ver⸗ brechen steht es schlechter, als ihm nach der Bevölkerungszahl zukommt. Daß dieses günstige nicht nur dem Kammergerichtsbezirk zukommt, sondern auch der Stadt Berlin an sich, ergiebt sich aus einer dem Bericht angefügten Tabelle, welche das Verhältniß der Zahl der Verurtheilten zu der Seelenzahl in Betracht zieht und den Bezirk des Landgerichts I. Berlin an sich allein der Gesammtseelen⸗ zahl des Staates gegenüberstellt. Das Verhältniß stellt sich demnach überall zu Gunsten nicht nur des ganzen Kammergerichtsbezirks, son⸗ dern auch zu Gunsten der Stadt Berlin für sich.

(N. A. Z.) Nachrichten aus Hamburg zufolge ist die nach Südgeorgien bestimmte deutsche Polarexpedition am 4. Juli wohlbehalten in Montevideo eingetroffen. Dort wird sie von S. M. Schiff „Moltke“ aufgenommen und ihrem Ziele zugeführt werden. Dr. Koch, welcher als Delegirter der deutschen Polar⸗ kommission sich nach einer der Missionsstationen in Labrador be⸗ iebt, um dort korrespondirende Beobachtungen mit den von der

ordexpedition in Cumberlandsund auszuführenden anzu⸗ stellen, ist am 7. Juli von Hamburg abgereist, um via London an seinen Bestimmungsort zu gelangen. 8—

(Allg. Corr.) Eine internationale Ausstellung von Mitteln und Geräthschaften zum Schutze und zur Errettung des menschlichen Lebens wurde dieser Tage in dem Londoner Alexander⸗Palast eröffnet. Der größte und interessanteste Theil der Ausstellung enthält Gegenstände, welche den Schutz gegen Feuers⸗ gefahr und Eisenbahnunfälle, sowie die Rettung aus Hefferöanabe —. Seen haben. Auch Deutschland ist auf der Ausstellung stark vertreten.

St. Petersburg, 13. Juli. wird aus Moskau telegraphirt: Der der Station Tscherny ab egangene Personenzug ist zwischen den Stationen Tscherny und Bastysewo der Moskau⸗Kursker Bahn ver⸗ unglückt, 8 Waggons wurden verschüttet. Von den 217 Passa⸗ gieren wurden 39 mehr oder weniger schwer verletzt hervorgezogen; die übrigen sind umgekommen.

14. Juli. Wie weiter gemeldet wird, entstand die vorgestrige Katastrophe auf der Moskau⸗Kursker Bahn in Folge einer Unter⸗ spülung des Bahndammes durch Regeng sse, so daß der Zug entgleiste und von einer hohen Böschung herabstürzte.

Direktor Fribsche hat das Ensemble⸗Gastspiel der Friedrich⸗Wilbelmstädter in Nürnberg verlängert. Die bisher aufgeführten Stücke der Gascogner“ und ⸗der lustige Krieg⸗ hatten den besten Erfolg. Den Darstellungen widmen Publikum und Presse reges Interesse.

Mozarts „Entfübrung aus dem Serail“ wird in Krolls Theater schon am Sonntag zum ersten Male wiederholt. Zur Aufführung der Oper des Her von Coburg: „Diana von Solange“

der Intendant des Coburgischen Hoftheaters, Kabinetsratb Becker, hier eingetroffen.

Im Skating⸗Rink findet das letzte Sommernachte⸗Masken⸗ ballfest am 15. d. M. statt. 89 ernachts⸗Masken

(W. T. 9) Dem „Golos“ estern mit 217 Passagieren von

Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elgner.

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über die von den Rübenzucker⸗Fabrikanten des deutschen Zollgebiets versteuerten Rübenmengen, sowie über die Einfuhr und Ausfuhr von Zucker im Monat Juni 1882.

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I. Preußen. 1) Provinz Ostpreußen 8 2) Provinz Westpreußen.

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5) Provinz Posen..

6) Provinz Schlesien.

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II. Bayern

III. Sachsen IV. Württemberg V. Baden

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VII. Mecklenburg

VIII. schen Aemter Allstedt und Oldisleben... IX. Oldenburg b1““ X. Braunschweig 8.1 1,2“ XII. Elsaß⸗Lothringen XIII. Luxemburg.

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Hierzu in den Vormonaten des Jahres 1882

Zusammen im Jahre 1882 bis zum Schlusse des

Dazu vom 1. August bis einschl. Dezember 1881

Zusammen im Betriebsjahre bis zum Schlusse des

In demselben Zeitraum 1880 —1881

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berichtigt worden.

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register nimmt an: des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigerg: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

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oo 8 nserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handelͤ- die Königliche Expedition

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amertisation, Zinszahlung

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbriefs⸗Erneuerung. Der gegen den Kauf⸗ mann Jacob Jacobowitz, am 5. Mai 1850 zu Bielitz geboren, in den Akten U. Rl. 599. 80 vom hiesigen Königlichen Landgericht I. wegen betrüglichen Bankerutts unter dem 19. Juli 1880 erlassene und unter dem 4. Oktober 1880 erneuerte Steckbrief wird nochmals erneuert. Berlin, den 3. Juli 1882. Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht I.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Eisenbahn⸗Sekretair Carl Friedrich Reber, geb. 22. Mai 1845 zu Dresden, welcher flüchtig ist resp. sch verborgen hält, soll eine durch vollstreckbares

rtheil des vorm. Königlichen Stadtgerichts, De⸗ putation V. für Vergehen, zu Berlin vom 27. No⸗ vember 1878 in actis R. 720. 78. rep. erkannte Gefängnißstrafe von sechs Monaten vollstreckt wer⸗ den. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in

das Amtsgerichtsgefängniß des Ergreifungsorts ab-

zuliefern. Berlin, den 8. Juli 1882. Königliche

Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

Beschrei⸗

bung: Alter 37 Jahre, Größe 162 164 cm, Statur

untersetzt, Haare blond, Stirn hoch, Bart kleinen blonden Schnurbart, Augenbrauen blond, Augen blaugrau, Nase gewöhnlich Mund gewöhnlich, Zähne 1

defekt, Kinn rund, sicht rund, ichtsfarbe ge⸗ sund, Sprache deutsch. Besondere

O0⸗Beine.

31905 die unverehelichte veb. am 28.

Steckbriefs⸗Erneuerung.

8 R. I. 648/80) unterm 9. September 1880 er⸗ assene Steckbrief wird erneuert.

8. Juli 1882. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Seseigeeen: Größe 1 m 50 bis 55 em, Serremen on⸗ Bagan mn. Krse 0 Mund gewöhn ne Zahnlücken, val, Gesicht bildung län Feh⸗ Gesichtsfarbe cg; Gestalt schlank. Sprache saͤchfischen Dialekt. esondere

Kennzeichen: Sommersprossen im ..m 4

Vorderarm in der Höhe der Hand eine

Steckbrief. Gegen oen unten beschriebenen Steinsetzer Pe dinda Carl Ludwig, am 1. Januar 1857 zu Gr. Koris geboren, welcher flüͤchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen schweren Diedstahls in den Akten 83 G. 1847 82. T. III. a. 452. 82 ver⸗ hängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin,

ennzeichen:

una Fehlich, Juni 1855 zu Wien, wegen Diebstahls

Berlin, den

A.. u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Alt⸗Moabit Nr. 11/12 (NXW.), abzuliefern. Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 13. Juli 1882. Königliches Amtsgericht I., Abth. 83. Beschreibung: Alter 25 Jahre, Größe 1 m 67 em, Statur schlank, aare blond, Stirn flach, Bart Anflug von Schnurrbart, Augenbrauen dunkel, Augen dunkel⸗ grau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, 25 vollständig, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichts⸗ farbe gesund, Sprache deutsch, Kleidung brauner Stoffanzug. 8

[31904] Steckbriefs⸗Erneuerung.

Der im öffentlichen Anzeiger zum Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O. vom 27. Dezember 1867 (Nr. 52) und im Preuß. Central⸗ Polizei⸗Blatt erlassene, nachstehende Steckbrief:

Gegen den unten näher beschriebenen Fabrik⸗ besitzer Moritz Joachimsthal, 44 Jahre alt, mosaischen Glaubens, aus Kriescht gebürtig, hier ortsangehörig, ist wegen dringenden Ver⸗ dachts der Forsasgicen Brandstiftung die ge⸗

richtliche Haft beschlossen. Sein gegenwärtiger

Aufenthalk ist uns unbekannt, weshalb ersucht

wird, auf ihn zu vigiliren, ihn im Betretungs⸗

falle festzunehmen und mittelst Transports in

2— iesige Gerichtsgefängniß einliefern zu

lassen.

Frrankfurt a. O., den 14. Dezember 1867.

Königl. Kreisgericht. Der Untersuchungsrichter.

Signalement: Der p. Jwvachimsthal ist 5 Fuß 2 Zoll groß, hat schwarzes Haar, halb⸗ bedeckte Stirn, blonde Augenbraunen, graublaue Augen, gewöhnliche Nase und Mund, blonden vollen Bart, defekte Zähne, rundes Kinn und

Gesichlsbildung, gesunde Gesichtsfarbe und ist

untersetzter Gestalt. wird mit dem Bemerken, Joachimsthal im Jahre 1871 sich in Amerika aufgehalten haben soll, hiermit erneuert.

Frankfurt a. O., den 12. Juli 18822.

Der Untersuchungsrichter bbeim Königlichen Landgericht.

Gegen den Zimmermann Balentin König aus Kella, welcher sich verborgen hält, soll eine nach vollstreckbarem Strafbefehl Königlichen Amtsgerichts, Abth. II., dahier vom 6. August 1880 wegen Ueber⸗

tretung der §§. 9 und 305 des etzes vom Feäpein 1e9. en. subsidiäre öecsebeh. von

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen. .

7. Literarische Anzeigen. Sn

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Bogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen⸗Bureaux.

9. Familien-Nachrichten.] beilage. A.

strecung und Nachricht darüber zu den Akten C. 460/80 erfucht. Eschwege, am 7. Juli 1882. Königliche Gerichtsschreiberei: H umburg.

[29206] Ladung.

Nachstehende Personen:

1) Der frühere Amts⸗ und Gemeindevorsteher Benno Schoeneich aus Altwasser, geboren am 31. Dezember 8 in Groß⸗Strentz, Kreis Wohlau, evangelisch,

2) der Inwohnersohn Carl Reinhold Julius Knaut, zuletzt in Dittersbach, Kreis Walden⸗ burg, geboren am 29. April 1855 in Lauter⸗ bach, evangelisch,

3) der Arbeiter Robert Knetig, zuletzt in Ditters⸗ bach, geboren am 12 April 1861 in Langen⸗ brück, Kreis Habelschwert,

4) der Bergmann Fridrich Wilhelm Schober, zuleßt in Weisstein, geboren am 25. Dezember 1859 in Neu⸗Salzbrunn,

5) der Matrose Paul Julius Theodor Seidel, ge⸗ boffs am 17. Januar 1859 in Altwasser, evan⸗

eelisch,

6) Johann Paul Kafka, Sohn des Glas⸗ machers Anton Kafka, geboren zu Waldenburg am 3. Februar 1859, katholisch, 1

7) der Adolf Hermann Paul Klötzel aus Nieder⸗ Wüstegiersdorf, daselbst am 5. November 1860 geboren, evangelisch, 8

8) der Carl Hermann Springer aus Ober⸗Wüste⸗ daselbst geboren am 13. Juni 1859, evangelisch,

9) der Ucbe ter Ernst 3 Schwarzer aus Schlesisch Falkenberg, daselbst am 19. Dezember 1860 geboren, evangelisch,

10) der Bauersohn Johann Gottlieb Friebe aus Dörnhau, geboren am 18. April 1861 in

Dieselben werden auf

den 27. November 1882, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amts⸗ ggerichte zu Waldenburg in Schlesien zur Hauptver⸗ handlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben

auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landrath zu Waldenburg in Schlesien über die der Anklage zu Grunde liegen⸗ den Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.

Waldenburg, den 21. Juni 1882. 8 G Fenegche Staatsanwaltschaft. Haack.

[319562 Oeffentliche Zustellung.

1 9 a. zu 1 als Pfmier des Beurlaubtenstandes im. Jahre 1881 ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein,

* 2 b48 10 1 als hrpflichtige in der Absicht, sich dem. Ein⸗ tritte in den Dienst des stehenden Heeres pder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundes⸗ gebiet verlassen oder nach erreichtem wlitärpflich⸗ tigen Alter außerhalb des Bundesgebiets auf⸗

6 Tagen vollstreckt werden. wird um Strafvoll⸗

ehalten zu „— Vergehen gegen §. 140 Rr. 2 und 1 Str.⸗G.⸗B. 8

Rudolfswaldau, Kreis Waldenburg, evangelisch. werden angeklagt,

Gubhastationen, 1s.n Vor⸗ llahdungen u. dergl. 8

Die Ehefrau des Ludwig März, Lina, geb. Müller,

wohnhaft zu Eberstadt, vertreten durch Rechtsanwalt A klagt gegen ihren Ehemann Ludwig März von Eberstadt, nun mit unbekanntem Aufent⸗ ort abwesend, —2,b auf Lösung der Ehe der Streittheile. dem Bande nach, unter Verurtheilung des Beklag⸗ ten als schuldigen Theils in die Kosten des Rechts. streits, und ladet 1 —F Ver⸗ 1 des Rechtss vor di —v— Landgerichts zu Darm⸗

stadt auf

wegen böslicher Verlassung, mit

zweite Civil⸗

30. Rovember 1882, Vormittags 9 Uhr. - Ansfordernae * Seen gedachten Ge⸗ walt zu be .Ige vfentlches Zustellung wird Klage bekannt gemacht. dieser bn— 1FöSS Bercaese reibers i. V. des Gessctesgr elag 11“ 963 Bekanntmachung. 8818922 Ausschlußurtheil vom 4. Jali Depositenschein, d. d Gydtkuhnen vom 8. Dezember 1871, ausgestellt vom Königlichen Haupt⸗Zollamte zu Erdituhnen über die Seitens der ndlung Schereschewekt et Comp. zu Erdtkuhnen bewirzte Miederlegung des Staatsschuldscheins Litt. F. Nr. 191 041 über 100 Thaler nebst Zintcoupons und Talon, für kraftlos erklärt.

Stallapönen, 4. Juli 1882.

S—

Königliches Am