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5 9. weit zu ü bei Gerste und Gemenge das 12., andere das 14. Korn erhalten, als
(CGCentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 34. — Inhalt
Nichtamtliches: Ueber die bessere Ausnutzung des Wassers und die: Verhütung von Wasserschäden. — Fünfte Generalversammlung des Verbandes deutscher Architekten⸗ und Ingenieurvereine in Hannover vom 20. bis 24. August 1882. (Fortsetzung.)
Kunst, Wissenschaft und Literatur. 8
Rostock, 29. August. (W. T. B.) Der Konsistorial⸗Rath und Prof. Dr. theol. Philippi ist heute früh gestorben.
München, 29. August. (W. T. B.) Der Bildhauer Professor Johann von Halbig, Schöpfer der Kreuzigungsgruppe in Ober⸗ Ammergau, ist gestorben. 3
— Unter dem Titel: „Dies irae. Erinnerungen eines französchen Offiziers an die Tage von Sedan“, erscheinen in den neuesten Heften der bekannten illustrirten Zeitschrift: „Deutsches Familienblatt“ die Aufzeichnungen eines französischen Offiziers über seine Erlebnisse in der denkwürdigen Schlacht, deren Jahrestag wir nächstens wieder feiern. Aus den neuesten Heften der Zeitschrift möchten wir noch fol⸗ gende instruktive Artikel hervorheben: Wie kann man sich und die Seinen vor Ansteckung schützen? von R. Koch. — Störungen der menschlichen Sprache und deren Heilung, von A. Totzke. — Aus den Erinnerungen einer türkischen Dame, von Darja Omer Pascha. V. Erziehungs⸗ resultate. — Durch die Welt der Gestirne, von A. J. Mordtmann — und ferner mit Anerkennung der neuen prächtigen Bilderbeigaben gedenken. Holzschnitte wie die nach Knaus' „Geistliche Ermahnung“, Gehrts’ „Nordgermanische Küstenwächter“, Defreggers „Gebissene Gans“ und das große Bild „Bei Gravelotte“ nach dem Gemälde von Crofts, machen der deutschen Holzschneidekunst alle Ehre.
8 Land⸗ und Forstwirthschaft.
Aus dem Fraustädter Kreise, 24. August, schreibt man der „Pos. Ztg.“: Ueber das Erträgniß der nunmehr als beendet an⸗ zusehenden Getreideernte lauten die Berichte unserer Landwirthe weniger ungünstig, als man nach den während des langen Regen⸗ wetters laut gewordenen Klagen befürchtet hatte, wenngleich freilich die gehegten Hoffnungen auf einen besonders reichen Ernteertrag we⸗ sentlich herabgemindert worden sind. Der Ertrag des Roggens ist sowohl im Korn wie auch im Stroh als ein durchschnittlich guter zu bezeichnen, da namentlich von den kleineren Wirthen der Roggen vor Eintritt der schlechten Witterung bereits eingebracht war. Weizen hat allerdings durch theilweisen Auswuchs Schaden genommen, jedoch nur derjenige, welcher während des Regens gemäht war. Auch Gerste und Hafer liefern einen zufriedenstellenden Ertrag. Erbsen sind in nur geringen Mengen, aber in fast durchweg guter Qualität geerntet worden. Die Heuernte ist in Qualität und Quantität ganz gut ausgefallen; das gleiche kann man von dem Ergebniß der Lupine sagen. Die Nachrichten über die Kartoffelernte lauten verschieden: auf schwerem Boden hat die Kar⸗ toffelkrankheit theilweise um sich gegriffen, auf leichtem, sandigen Boden war der Regen nur von Nutzen und hier darf das Ernte⸗ resultat als ein verhältnißmäßig günstiges bezeichnet werden; trotz⸗ dem wird eine Preissteigerung nicht ausbleiben. Im Allgemeinen wird nach vorläufiger Schätzung der durch das Regenwetter ange⸗ richtete Schaden auf ⅛ bis ⅛³ des Erntewerthes berechnet, der jedoch durch die an Quantität reichlich ausgefallene Ernte zum Theil wieder gehoben wird.
— Aus Mecklenburg, Ende August, meldet die „N. Pr. Ztg“: Die Ungeduld der Landleute, den Roggen bei dem anhaltenden feuchten Wetter unter Dach und Fach zu bringen, hat häufig die Folge gehabt, daß das Korn naß oder doch noch nicht völlig getrocknet eingefahren ist. An zwei Orten, in der Stadt Malchow und in dem Dorfe Laschendorf bei Malchow hat sich das feuchte Roggenstroh unter der Dreschmaschine entzündet, so daß das Feuer hell aufgegangen ist und nur mit Mühe hat gelöscht werden können. Im Theil des Großherzogthums, zu beiden Seiten des Plauer Sees bis an die Müritz, sind viele Kartoffeln gewachsen; ganze Schiffsladungen bieses Füct sind von Plau nach Hamburg bedungen zur Lieferung im Herbst.
— (Deutsche landwirthsch. Presse.) Die Berichte, welche aus allen
Theilen der Monarchie am Schlusse der mit dem 19. August beende⸗ ten Woche eingelaufen sind, melden, daß während der ersten Hälfte dieses Zeitraums der Ernte durchaus günstiges, trockenes und warmes Wetter herrschte und daß nur letztlich Regen niedergegangen ist. In⸗ folge dessen lauten auch die Nachrichten über den Fortgang und den Ertrag der Ernte durchaus befriedigend. Aus Ostpreußen meldet man:
„Die herrliche Erntewitterung hat es möglich gemacht, daß viele Be⸗ sitzer schon vollständig fertig sind. Die Scheunen sind überall zu klein, um
den Segen zu bergen, so daß fast jeder Besitzer haushohe Getreidediemen auf --e stehen hat. Der Körnerertrag der Sommerung steht, so ersehen ist, der Winterung nicht viel nach, einzelne Besitzer haben
Durchschnittssatz könnte man, ausschließlich Erbsen, die infolge des Wurmfraßes nur einen geringen Ertrag liefern werden, das 9. und 10. Korn annehmen.“ Auch in Westpreußen ist die Ernte als been⸗ det anzusehen und der Ertrag ist als ein guter zu bezeichnen. Trotz des vielen Regens hat das Getreide nur wenig gelitten. In der Provinz Posen hat das anhaltende Regenwetter den noch auf den Feldern theils gemäht, theils auf dem Halm befindlichen Getreide⸗ arten weniger geschadet, als die Landwirthe anfangs befürchteten. Abgesehen von etwas Auswuchs bei Gerste, Weizen und auch bei Roggen, trug die warme Witterung dazu bei, das Korn recht trocken in die Scheune bez. Schober zu bringen. Der Er⸗ drusch beim Roggen soll nach vielfachen Aussagen den er⸗ hofften Ertrag nicht liefern. In Sachsen ist man zu der Einsicht gekommen, daß die Ernte immer noch als gute Mittelernte zu betrachten ist, selbst den durch den anhaltenden Regen der früheren Wochen angerichteten Schaden eingerechnet Die Kartoffelernte ver⸗ spricht nach den bisherigen Anzeichen eine besonders gute zu werden. In Pommern hat das warme vorherrschend trockene Wetter das Wachsthum und Gedeihen der Wurzel⸗ und Knollengewächse wesent⸗ lich gefördert. Ueber die Entwickelung der Rüben sprechen sich die Berichte übereinstimmend günstig aus, und auch die Klagen über das Auftreten der Kartoffelkrankheit sind mehr und mehr verstummt, wenn auch nicht geleugnet werden kann, daß die Kartoffeln auf un⸗ durchlässigem schweren Boden in einigen Lokalitäten etwas gelitten haben können; jedenfalls sind die Befürchtungen für eine Epidemie, die zu einer Kalamität werden könnte, bis jetzt nicht begründet (GSGSewerbe und Handel. St. Petersburg, 23. August. Die nach früheren Nachrichten abriken in Rußland beim Bezuge von Walzdraht gewährte ollvergünstigung ist vom russischen Finanz⸗Ministerium des äheren solgendermaßen festgesetzt worden:
1) Der Walzdraht, soweit er von den Fabriken in Rußland zur Verarbeitung gebraucht wird, ist bis zum 1. November d. Js. wie bisher nur nac. dem Satze des §. 95, 1. des Tarifs zu verzollen;
2) diese Vergünstigung ist den Fabriken innerhalb der angege⸗ benen Frist nur gewährt für Einführung ihres Bedarfs auf 6 Monate, unnter Abzug der vorhandenen Vorräthe. „ Auf Veranlassung des Finanz⸗Ministers sind die interessirten 57 zusammengetreten und haben ihren Gesammtbedarf an alzdraht auf etwa 3 Millionen 2 Hunderttausend Pud jährlich an⸗ egeben. Tie russischen Zollämter sind angewiesen, die Hälfte des hedachten Betrags unter Abzug der gleichfalls von den Fabrikanten gemeinschaftlich festgeftenten Vorräthe zu dem Zollsatze von 40 Ko⸗ peken pro Pud einzulassen. 8 Der Finan Minister hat sich vorbehalten, im Bedürfnißfalle die in Rede stehende Vergünstigung noch auf ein weiteres Viertel⸗ oder Halbesjahr auszudehnen. Leipzig, 27. August. (Madbg. Ztg.) Die während der Engros⸗ woche der büeficen Ostermesse von Vertretern der Textilbranche
abgehaltene Waarenbörse hat so vielseitigen Anklang gefunden, daß eine Wiederholung in 2 Umfange angezeigt erscheint. Die hiesige Handelskammer hat daher die Bestimmung getroffen, daß eine Waarenbörse, ohne Beschränkung auf die Textilbranche, in der bevor⸗ stehenden Michaelismesse, und zwar in der Mittagsstunde des 18., 19., 20. und 21. September d. J., in den Räumen der hiesigen Börsenhalle am Brühl, unter Theilnahme von Mitgliedern der Handelskammer, abgehalten werden wird. Die neuesten Zeitungen, Depeschen ꝛc. liegen in dem genannten Lokale, das bereits von 11 Uhr Vormittags geöffnet sein soll, zur Einsicht aus. 1
— Im „Dresdner Journal“ lesen wir: Aus Amerika berichtet man fast fortlaufend von immer neuen Verfälschungen von Genußmitteln. So ist nachgewiesen worden, daß Fabrikanten von Fruchtgelées (Jellies) die Abfälle namentlich von Aepfeln (Schalen und Kernhäuschen) aufkaufen, daraus einen Saft ziehen, denselben mit Fruchtsyrup würzen, künstlich färben und ihn dann unter dem Namen von Stachelbeer⸗, Johannisbeer⸗ ꝛc. Gelée in den Handel bringen. Prof. Leeds am Stephensinstitute fand, daß fast sämmtliche der von ihm untersuchten Droguen und Kolonialwaaren verfälscht waren; reines Senfmehl, echter Sago, unverfälschtes Olivenöl sind vollständig vom Markt verschwunden; ein Zucker, der unter dem Namen „Newprocess- Mixture“ verkauft wurde, enthielt 20 — 30 % Glukose, Pfeffer wird mit gemahlenen Kokusnußschalen versetzt, Weinstein enthielt nur 10 % der wirklichen Substanz. Ein sehr umfänglicher Handel wird von Nordamerika aus mit unechten Sardinen betrieben. Wie englische Berichte angeben, finden sich im Distrikt Washington allein nicht weniger denn 22 Fabriken, die sich mit der Produktion dieser Waare beschäftigen. Die Sardinen bestehen aus nichts Weiterem, als aus ausgesuchten kleinen Heringen, die in der bekannten Weise in Metall⸗ büchsen verpackt werden. Das „Olivenöl“, in welches sie eingelegt werden, ist Sesamöl. Die größten Heringe werden dagegen als „See⸗ forellen“ verschickt.
— Die „New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg.“ äußert sich in ihrem vom 18. d. M. datirten Wochenbericht über die Geschäftslage fol⸗ gendermaßen: Das Geschäft am Waaren⸗ und Produkten⸗ markt, wenn auch im Ganzen genommen befriedigend, kann doch nicht als lebhaft bezeichnet werden. Brodstoffe hatten vorwiegend weichende Tendenz; für Weizen blieb der Exportbegehr gut. Früchte sind für sofortige Abladung höher. Baumwolle in disponibler Waare begegnete in den letzten Tagen etwas lebhafterem Export⸗ und Konsumbegehr, während Termine schleppendes Geschäft hatten. Rio⸗ Kaffees waren nicht ganz so animirt wie in den Vorwochen, west⸗und ost⸗ indische Sorten verkehrten dagegen mit wenigen Ausnahmen in fester Haltung. Schmalz begegnete besserem Exportbegehr; Schweinefleisch war bei lebhaftem Spekulationsgeschäft starken Preisfluktuationen unterworfen; Rindfleisch bleibt fest, Speck nominell. Raff. Petro⸗ leum flau. Terpentinöl war bei größeren Zufuhren etwas matter; Harz unverändert und ruhig. Fremde Manufakturwaaren hatten für die meisten Artikel lebhaftes Geschäft, mit einheimischen Fabrikaten war es dagegen still. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 2 936 247 Doll. gegen 3 182 748 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.
Dortmund, 28. August. (Ess. Ztg.) Die Tendenz des Eisen⸗ geschäfts ist auch in der verflossenen Woche unverändert fest ge⸗ blieben, da sich der Verkehr so ziemlich auf der bisherigen Höhe er⸗ halten hat. In der Hochofenindustrie kommen gegenwärtig nicht viel Abschlüsse zu stande, da die Konsumenten ihren Bedarf für das lau⸗ fende Quartal gedeckt haben und eine Einigung über die Preise pro IV. Quartal mit den Produzenten im Allgemeinen noch nicht erzielt ist. Letztere rechnen auf eine weitere Aufwärtsbewegung der No⸗ tirungen. Für Puddelroheisen wird bis zu 67 ℳ pro Tonne verlangt und ist dieser Preis auch in Nothfällen für kleinere Posten angelegt worden. Für längere Abschlüsse hoffen die Abnehmer aber umsomehr billiger ankommen zu können, als die Walz⸗ eisenpreise bei der gegenwärtigen Höhe der Rohmaterialien zu niedrig stehen und daher nur geringen Gewinn lassen. Da der Bedarf an Puddelroheisen noch immer wächst, so beabsichtigen ver⸗ schiedene Hochofenanlagen die weitere Inbetriebstellung von Hochöfen zur Produktion dieser Roheisensorte. In Walzwerkfabrikaten hat sich die Nachfrage im Allgemeinen auf dem bisherigen Niveau er⸗ halten, besonders aber in Stabeisen, Winkel⸗ und Fagoneisen, während in Grobblechen die Ordres etwas weniger zahlreich eingehen, so daß neue Aufträge bei den Blechwalzwerken zu kürzeren Lieferfristen unterzu⸗ bringen sind, als solches vor einigen Wochen möglich war. In Feinblechen fängt dagegen ein reger Verkehr an, ebenso in Walzdraht und gezogenem Draht. Die Stahlwerke sind wegen der zahlreichen Bestellungen, die ihnen in festem wie rollendem Eisenbahnmaterial zugegangen ind, lebhaft beschäftigt und können solche Beschäftigung auch für mehrere Monate aufrecht erhalten. — Unter den neu ausgeschriebenen Sub⸗ missionen sind folgende bemerkenswerth: 9173 t Stahlschienen, 1098 t Kleineisenzeug, als Flach⸗ und Winkellaschen, Laschenschraubenbolzen, doppelte Federringe, Unterlagsplatten, Hakennägel und Schienen⸗ schrauben, alles für die Königliche Eisenbahndirektion zu Bromberg, sowie 250 Stück Eisenschienen à 7,216 m lang und 50 Stück Eisen⸗ schienen à 6,590 m lang für dieselbe Direktion. Wie die Stahlwerke, so haben auch die Kleineisenzeugfabriken fortdauernd viel zu thun und ebenso die Maschinenbau⸗Anstalten, Gießereien und Kesselschmieden. Im Kohlengeschäft haben sich die Preise weiter befestigt. Absatz und Nachfrage sind andauernd weit bedeutender als im vorigen Jahr um diese Zeit und werden sich voraussichtlich mit dem Beginn des Herbstes noch weiter heben und so lohnendere Preise herbeiführen.
London, 29. August. (W. T. B.) Wollauktion. Gestrige Preise unverändert.
Glasgow, 29. August. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen während der letzten Woche betrugen 13 151 gegen 11 239 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. 1
Washington, 29. August. (W. T. B.) Der Schatzsekretär Folger hat alle noch nicht einberufenen und noch nicht zur Einlösung gelangten prolongirten 6 prozentigen Bonds zum Umtausch gegen 3Zprozentige Obligationen einberufen. Der Betrag der zum veatgusch nberufenen Bonds wird auf 4 Millionen Dollars geschätzt.
New⸗York, 28. August. (W. T. B.) Weizenverschif⸗ fungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach Großbritannien 250 000, do. nach Frank⸗ reich 120 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 100 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 130 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents — QOrtrs. 28
“ k 8 8 9b “ 166“ Spouthampton, 29. August. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Donaus“⸗ ist hier eingetroffen. New⸗York, 29. August. (W. T. B.) Der Dampfer „Erin“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier angekommen. 83 ;
Berlin, 30. August 1882.
Nach einer jetzt in den mecklenburgischen Blättern veröffentlich⸗ ten Zusammenstellung haben sich an der unlängst in Schwerin ab⸗ gehaltenen vierten allgemeinen lutherischen Konferenz im Ganzen 504 Personen hetheiligt. Von denselben fallen 407 Theil⸗ nehmer oder 80 % auf die beiden Großherzogthümer Mecklenburg und 97 = 20 % auf die übrigen Länder. Unter den Auswärtigen waren 39 Hannoveraner, 10 Schleswig⸗Holsteiner, 5 Altpreußen, 9 Sachsen, 7 Lauenburger, 6 Oldenburger, 4 Hamburger und 3 Lübecker. Braun⸗ schweig, ürttemberg, Baypern und Amerika waren durch se 2, Reuß ͤ. L., Oesterreich (Böhmen), Rußland, Dänemark und Frank⸗ reich durch je 1 Mitglied vertreten.
Am 27. August fand zu Rosenberg bei Gadebusch in Mecklenburg⸗Schwerin an der Stelle, wo Theodor Körner am 26. August 1813 fiel, und bei dem dort im Jahre 1850 vom Guts⸗
Eihe Grieffenhagen⸗Rosenhagen errichteten Denkstein eine von dem
weriner Militärverein angeregte und von etwa 1000 Per⸗ sonen besuchte Feier statt, bei welcher der Redacteur Homann aus Schwerin die Festrede hielt. Wie die mecklenburgischen Blätter mel⸗ den, will Hr. Grieffenhagen zum Frühling 1883 an der Rosenberger Chaussee ein zweites Körner⸗Monument aus Granit errichten.
Im Wallner⸗Theater haben, nachdem die Mitglieder von ihren Ferienreisen heimgekehrt sind, die Vorbereitungen für die neue Saison, welche am nächsten Sonnabend eröffnet wird, begonnen. saur Eröffnungsvorstellung ist das Lustspiel von Moser und Schön⸗ thau: „Unsere Frauen“, mit dessen Aufführungen die Wintersaison endete und in dem nun zwei neue Mitglieder debütiren werden, ge⸗ wählt worden. Nachdem dann noch einige andere Lustspiele, in wel⸗ chen wieder neue Mitglieder auftreten werden, in den ersten Tagen der Saison zur Aufführung gelangt sind, folgt ihnen, etwa in 8 Tagen, als erste Novität das Lustspiel in 3 Akten von E. Pailleron: „Die Welt, in der man sich langweilt“. Sechs neue Kräfte werden sich dem Stamm der beliebten Mitglieder dieser Bühne, welcher voll⸗ zählig bleibt, in der neuen Saison anschließen.
Im Krollschen Theater trat gestern Hr. Theodor Wachtel zum ersten Male während seines diesjährigen Gastspiels in der Titelrolle der Oper „Alessandro Stradella“ von Flotow auf. Auch diese Rolle gab dem Künstler Gelegenheit, seine herrlichen und un⸗ verwüstlich erscheinenden Stimmmittel glänzend zur Geltung zu brin⸗ gen. Das trotz des nicht besonders günstigen Wetters vollständig ge⸗ füllte Haus zollte denn auch der vortrefflichen Leistung rauschenden Beifall und rief den Künstler wiederholt auf offener Scene nnd noch öfter am Schlusse hervor. Die Rolle der Leonore gab Fr. Norbert⸗ Hagen, während die Banditen von den Hrrn. Hennig und Milder recht wirksam dargestellt wurden.
1 Literarische Neuigkeiten undperiodische Schriften.
Preußisches Verwaltungs⸗Blatt. Nr. 48. — Inhalt: Berechnung des steuerpflichtigen Einkommens bei Veranlagung der Klassen⸗ wie der Einkommensteuer. — Heranziehung der einzelnen Steuerarten als Unterlage für die Vertheilung der Schulsteuer. — Vereidigung der Staatsbeamten. — Ausführung des Schulaufsichts⸗ gesetzes. — Aufbringung der Lehrerbesoldungen und Lehrerpensionen sowie Gewährung von Staatsbeihülfen, insbesondere im Gel⸗ tungsbereiche der Provinzial⸗Schulordnung vom 11. Dezember 1845. — Unzulässigkeit der Gewährung von Staatsbei⸗ hülfen zur Durchführung eines Gehaltssystems mit Dienst⸗ alterszulage oder einer beweglichen Gehaltsskala für Volks⸗ schullehrer. — Anordnungen zur Gewinnung einer Hand⸗ arbeitslehrerin bei Unwillfährigkeit der Gemeinde. — Ueberweisung an die Landespolizeibehörde Zwecks Erkennung der Nachhaft. — Auf⸗ nahme in politische Vereine. — Ersatzleistung des einer widerrecht⸗ lichen Tödtung Schuldigen an alle alimentationsberechtigten Ver⸗ wandten des Getödteten. — Defektenbeschluß sowie Klage aus einem Defektenbeschluß gegen die Erben des betreffenden Beamten. — Ent⸗ schädigung nicht konzessionirter Schlachthausinhaber nach dem Schlacht⸗ hausgesetz vom 18. März 1868. Umfang der Entschädigung. — Beihülfe zum gewerbsmäßigen Glücksspiel Seitens des Wirthes. — Ankündigung von Geheimmitteln; Begriff der Geheimmittel. — Unterhaltung von Feuerstätten der Häuser. — Armen⸗ und Waisen⸗ ordnung für die Stadt Magdeburg.
Politische Wochenschrift. Nr. 24. — Inhalt: Das Reich und die Fürsten. — Klöppel: Ein Rückblick auf die preuß.⸗ deutsche Eisenbahnpolitik. — Delbrück: Der Kirchenstreit in Preußen. — Brentano, die gewerbliche Arbeiterfrage. — Bücher, die Frauen⸗ frage im Mittelalter. — Ein Beitrag zur Lohn⸗ und Arbeiterfrage.
Neue Deutsche Jagd⸗Zeitung. Jagen 48. — Inhalt: An unsere Leser! — Wanderung durch die Wälder aller Zonen. Zur Geschichte des Waldes in den Ostalpen. (Fortsetzung.) — Reisen und Jagden in Westafrika. (Fortsetzung.) — Das Weidwerk und der Schutz im Naturhaushalte. (Fortsetzung.) — Naturgeschichtliches. Der Jaguar und seine Heimath (mit Abbildung). — Einiges über Bärenjagden. (Schluß.) Zur Zucht der kalifornischen Wachtel (mit Abbildung). — Weidmanns Plauderstübchen. — Der Jagdhund. Zur Hunde⸗Ausstellung in Hannover. (Schluß.) — Deutscher Jagd⸗ klub. — Jagdtasche. — Hundemarkt. — Anzeigen.
Illustrirte Berliner Wochenschrift „Der Bär“ (Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin W.) Nr. 48. — Inhalt: „Er ist verheirathet“, eine Berliner Badenovelle von Hedwig Mügge (Fortsetzung); Dr. Wilh. Puhlmann, Generalarzt (mit Porträt); „Was wir auf einer Ringfahrt schauen“*, Achtes Kapitel, Handelt von dem „Grunewald“ und den Seen in demselben, von Wilmersdorf, Friedenau, Dahlem, Schmargendorf, Steglitz und Schöneberg, von Tempelhof, dem „Templerhofe“ und dem „Hanneshofe“ darinnen, und seiner alten Kirche (mit den Illustrationen „Tempelhofer Dortzaße, Tempelhofer Kirche und „Potsdamer Bahnhof vom Jahre 1838*); Die Ueber⸗ schwemmungen; Der Erfinder der Setzmaschine. Brief⸗ und Frage⸗ kasten. Inseraze *
Deutsche Frauenblätter, allgemeine Zeitung für alle Frauen⸗Interessen, unter Mitwirkung hervorragender deutscher Männer und Frauen herausgegeben von Anny Wothe (jähr⸗ lich 12 Hefte oder 24 Nummern. Preis vierteljährlich 1 ½ ℳ Leipzig, Rudolf Linke’s Verlag). Nr. 5. — Inhalt: Frauen⸗Liebe und Leben, von Anny Wothe (Fortsetzung). — Die Freundinnen, eine Charakterstudie für junge Mädchen, von Frau Ober⸗Stabsarzt Dr. Breithaupt (Fortsetzung). — Dornen, aus den Aufzeichnungen eines Freiheitskämpfers, von Paula Strahl. — Ohne den Gatten, Novelette von Helene Stökl. — Arm und Reich, Novelle von Anny Wothe (Fortsetzung). — Lose Blätter: Das Schmollen. — Perlen. — Porträtskizzen und Erinnerungen: Luise 9 von Oranien, Kurfürstin von Brandenburg, von Emma Handen. — Denker und Dichter: Werbung von Paula Strahl. — Literaturbriefe einer Dame: III. Leipzig im Juni 1882. — Moderne Handarbeiten von Olga A. — Blumenpflege im Zimmer: Ueber das Pressen von Blumen, von O. Treu. — Was sollen wir unsern Kleinen erzählen? Von Thekla Spann⸗Weber. — Briefe über Kinderpflege. V., von Dr. G. — Kindergeschichten: Johanna und Hannchen, von B. Klarent. — Ueber die Hausordnung, von E. Schlegel. — Kochkunst, von Ida von Gern. — Neue Erfindungen zum Nutzen des Hauses. — Gemeinnütziges. — Buͤcherschau. — Räthsel. — Briefmappe. — Anzeigen.
Nr. 6: Frauen⸗Liebe und Leben, von Anny Wothe (Fortsetzung). Die Freundinnen, eine Charakterstudie für junge Mädchen, von Frau Dr. Breithaupt (Schlußh. Ohne den Gatten, Novelette von Helene Stökl (Fortsetzung). Arm und Reich, Novelle von Anny Wothe (Fortsetzung). — Lose Blätter: Stavoren, einer Sage nacherzählt von Luise Eran. Das weibliche Herz. Der Frühling. — Denker und Dichter: Alte Liebe, aus dem Italienischen des Paolo Mansardo von T. Conradin. Die Wirkung der Musik auf das Gemüth, von Paula Strahl. — Weibliche Thätigkeit: Ein Brief an eine Freundin, von B. v. Salk. — Deutsche Bäder: Bad Ems, von Adolfine Haupt. — Schönheitspflege: Die Augen. Mode. Von Olga A. — Blumen⸗ pflege im Zimmer: Kaktus, Kalla. — Briefe über Kinderpflege. — Kinderlieder: Sandmännchen, von H. Kletke. — Was sollen wir unsern Kleinen erzählen? von Thekla Spann⸗Weber (Fortsetzung).
ausmütterliche Epistel, von B. Klarent. Hausapotheke, von Dr. errmann. — Kochkunst, von Ida v. Gern. — Bücherschau. — Räthsel. — Briefmappe. — Anzeigen.
Redacteur: J. V.: Siemenroth.
Berlin:
Drei Beilagen inschließlich Börsen⸗Beilage).
woeegen einer durch Cession vom 16. Juni 1
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
zum de
No. 203.
zeiger und Königlich Preu
Berlin, Mittwoch, den 30. Augut.
1“
füchen StautseArgeig
8 Prenßischen Ataats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
8
Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. 4 Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ 1“ register nimmt an: die Königliche Exvedition 8 der Beutschen Reichs⸗-Anzeigers und Königlich
1. Steckbriefe und Untersuchungn-Sachen 2. Subhastationen, Aufgebote, u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submiszionen etc. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
u. z. w. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
Vorilsdungen
. Induztrielle Etavlissementa, Pabriken und Grosshandei.
V 6. Verschiedene Bekanntzmachungen.
7. Literarische Anzeigen. ss Theater-Anzeigen. In der Börzen-
—
Interate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des
„Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein 8 & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte 8 Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Annonecen⸗Burcaux. 8 —
9. Familien-Nachrichten.] beilage. AR
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Zimmer⸗ gesellen August Bartlick, am 21. Dezemder 1838 zu Sornow geboren, welcher flüchtig ist, sich ver⸗ borgen hält, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Amtsgerichts I. zu Berlin vom 30. Juni 1882 erkannte Gefängnißstrafe von zwei Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu ver⸗ haften und in das nächste Gefängniß abzuliefern. Berlin, den 25. August 1882. Königliches Amts⸗ gericht I., Abth. 87. Bardua. Beschreibung: Alter 43 Jahre, Größe 1,68 m, Statur kräftig, Haare hellbraun, Stirn breit, Bart Schnurrbart, blond, Augenbrauen braun, Augen blau, Nase lang, Mund ewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht ang, oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch, Besondere Kennzeichen: Auf der rechten Wange, unterm linken inneren Augenwinkel und im Nacken, rechts je 1, im Kreuz 3 weiße Narben, am linken Vorderarm, innere Seite, 1 Narbe.
[37750]
Steckbrief. Gegen die unten beschriebene unver⸗ ehelichte Auguste Noffz, früher in Stolp, Gr. Auckerstr. 11 wohnhaft, welche sich dann nach Stettin und von dort nach Berlin gewendet haben soll und sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Stolp abzuliefern. D. 273/81. Stolp, den 23. August 1882. Königliches Schöffengericht. Jaene. Beschreibung: Alter 19 Jahre, Größe 1,60 m, Statur schlank, Haare blond, Stirn niedrig, Augen blau, Nase ge⸗ wöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne unvollständig, Kinn klein, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund. Be⸗ sondere Kennzeichen: fehlen. 8
[34488] 1
Oeffentliche Ladung. In der Strafsache gegen Hennig und Genossen — 0. II. B. 34. 82 — wird der Mitangeklagte Bäckerlehrling Franz Hennig, am 21. Juni 1864 zu Wörlitz bei Dessau geboren, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist, auf den 30. September 1882, Vormittags 11 ½ Uhr, vor die Straftammmer V. des Königlichen Land⸗ gerichts I. hierselbst, Alt⸗Moabit 11/12, I. Treppe, Saal Nr. 59, zur mündlichen Hauptverhandlung über die von demselben gegen das Urtheil des König⸗ lichen Amtsgerichts I. zu Berlin vom 24. März 1882 eingelegte Berufung geladen. Nach §. 370 der Frehneet ehnang wird im Falle des unent⸗ schuldigten Ausbleibens die von Hennig eingelegte Berufung verworfen werden. Berlin, den 20. Juli 1882. Körigliche Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht I. (Unterschrift.)
Der Ersatzreservist und Knecht Gottfried Friedrich
August Severin aus Rogätz ist durch rechtskräftiges Er⸗
kenntniß der Königlichen Stadt⸗ und Kreisgerichts⸗
Deputation zu Wolmirstedt vom 8. September 1879. wegen Auswanderns ohne Consens zu einer Geld⸗ strafe von 20 Mark, der im Unvermögensfalle
6 Tage Haft substituirt, verurtheilt. Die Strafe
hat nicht vollstreckt werden können, da der Aufent⸗
halt des Severin unbekannt ist. Es wird deshalb ersucht, denselben im Betretungsfalle anzuhalten, die
erkannte Geldstrafe von ihm einzuziehen event. die
substituirte Haftstrafe gegen ihn zu vollstrecken und von dem Geschehenen hierher Anzeige zu machen. Wolmirstedt, den 26. August 1882. Königliches Ametsgericht.
8 Eubhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
“
[37673]1 Oeffentliche Fustellung.
Der Fuhrmann Jacob Müller zu Eichen, ver⸗
treten durch den Rechtsanwalt Salzmann zu Siegen, klagt gegen den Hermann Giesler, früher zu Eichen,
jetzt seinem Aufenthalt nach unbekannt, wegen Er⸗ zwingung einer Auflassung zum Grundbuch, mit dem Antrage: seinen Antheil an dem im Grundbuch von Eichen Bd. IV Blatt V. verzeichneten Grundstücken Flur II. Nr. 93 und 94 Kat.⸗Gem. Eichen dem Kläger aufzulassen und ladet den Beklagten zur
mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Koönigliche Amtsgericht zu Siegen auf
den 11. Oktober 1882, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Auszug der Klage bekannt gemacht.
4
Dick Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[37663] Oeffentliche Zustellung. Die Handlung Gebrüder Fraenkel zu Berlin, Spandauerstraße Nr. 15 wohnhaft, vertreten durch die Rechtsanwälte Justizrath Engelhardt und Tichauer, klagt gegen den Kaufmann Adolf Wittenberg, früher iinn Berlin wohnhaft gewesen, jetzt von 1 unbekanntem Aufenthalt, wegen einer Waarenschuld von 70 ℳ 55 r- auf ihn übergegangenen Miethsforderung des Bäcker⸗ meisters G. Mannstedt hierselbst im Betrage von 262 ℳ 50 ₰ mit dem Antrage, 1) auf Zahlung a. von 70 ℳ 55 ₰ nebst 6 % Zinsen seit dem 21. Februar 1882, b. von 262 ℳ 50 ₰ nebst 9. Zinsen von je 827 ℳ 50 ₰ seit dem 1. Mai, 1. Juni und 1. Juli 1882, “ 28 1288
Siegen, 24.
— eingetragen und, laut der unter der Obligation ge⸗ ssetzten Bescheinigung vom 24. September 1881, zu⸗ letzt an den Partikulier Louis Greve daselbst ab⸗ sgetreten resp. auf dessen Namen ungeschrieben.
2) den in Sachen Gebrüder Fraenkel c./a. Witten⸗ berg (Aktenzeichen des Amtsgerichts I. zu Berlin Abthl. 44 G. 456. 82) durch Beschluß vom 19. Juni 1882 ausgesprochenen Arrest für gerechtfertigt zu erklären und die Kosten des Arrestverfahrens, sowie die Kosten des Rechts⸗ streites dem Beklagten aufzuerlegen, das Urtheil auch gegen Sicherheitsleistung für vorläufig vollstreckbar zu erklären,
und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Kö⸗ niglichen Landgerichts I. zu Berlin, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer 46, auf den
24. November 1882, Vormittags 10 ½ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 25. August 1882.
Wiechel,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgericht
3 Civilkammer II.
[32554] Aufgebot. Der Gutsbesitzer und Ortsschulze Karl Heinrich Jähnichen in Klein⸗Crostitz hat das Aufgebot des seit dem 25. Juni 1879 vermißten Sparkassenbuchs Nr. 11 521 der Stadtsparkasse zu Delitzsch, lautend auf den Namen Gustav Jähnichen in Klein⸗Crostitz mit einer Einlage von 290 ℳ 21 ₰ beantragt. Der Inhaber dieses Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 24. Oktober 1882, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 5, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und das Sparkassenbuch orzubegen. widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Delitzsch, den 22. Februar 1882. Königliches Amtsgericht.
esdx Aufgebot
behuf Kraftloserklärung einer Urkunde. Auf Antrag der Wittwe des Tischlers Wilhelm Mahler, Adelheid, geborenen Friederichs hierselbst, wird der unbekannte Inhaber des Einlegebuchs der (alten) Sparkasse hierselbst, Nr. 9530, am 21. Ja⸗ nuar 1880 auf den Namen der Frau Mahler mit einer Einlage von 280 ℳ eröffnet und gegenwärtig ein Guthaben von 429 ℳ 05 ₰ nachweisend, hier⸗ mit aufgefordert, spätestens in dem zum weiteren Verfahren auf u“ Dienstag, den 21. November 1882, 8 Nachmittags 4 Uhr, 8 anberaumten, unten im Stadthause hierselbst, Zimmer Nr. 9, stattfindenden Termine unter An⸗ meldung seiner Rechte die gedachte Urkunde hier vorzulegen, widrigenfalls letztere für kraftlos erklärt werden soll. Bremen, den 7. Februar 1882. Das Amtsgericht. 82 vS 9813 ur Beglaubiguntg: Gerichtsschreiber.
[376611 Aufgebot.
Auf dem der Ehefrau des Klempnermeisters Dalmahey, Louise, geb. Kausche, zu Vorsfelde suge⸗ hörigen Bürgerwesen No. ass. 121 zu Vorsfelde sind aus der Obligation vom 5. April 1850 600 ℳ nebst Zinsen zur ersten Hypothek im Grundbuche
8 8 8
Nachdem nun solche Schuld⸗ und Hypotheken⸗ urkunde abhanden gekommen, werden, auf den An⸗ trag des genannten Gläubigers, die unbekannten In⸗ haber derselben hiermit aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, am 28. Oktober d. J., 10 Uhr Morgens, sich hier zu melden, widrigenfalls die Urkunde dem Eigenthümer des verpfändeten Grundstücks resp. der Schuldnerin und deren Rechtsnachfolgern gegenüber für kraftlos erklärt werden wird. Vorsfelde, den 20. August 1882. Herzogliches Amtsgericht.
(gez.) EET111“1“*“
22 — “ 7 “ “ behufs Kraftloserklärung einer Urkunde. 88p Antrag des Dienstknechts Conrad Biester aus
Engelbostel, zur Zeit in Cananohe, wird der un⸗
bekannte Inhaber der gerichtlichen, bescheinigter
Maßen verloren gegangenen Schuldverschreibung vom
22. Januar 1876, Inhalts welcher der Brinksitzer
Frdrich Bösenberg in Engelbostel dem Antragsteller onrad Biester ein Darlehn von 2400 ℳ zu
chulden bekannt und die Brinksitzerstelle Nr. 34 in ngelbostel zur Hypothek bestellt hat, aufgefordert,
seine Rechte an dieser Urkunde spätestens im Ter⸗ mine am
20. Dezember 1882, Morgens 11 Uhr, allhier unter Vorlegung der Urkunde anzumelden, widrigenfalls diese * raftlos erklärt werden soll. Hannover, 11. August 1882.
Königliches Amtsgericht, Abtheilung 1.
gez. Pagenstecher. 88
usgefertigt:
[37667]
Aufgebot. Der Bauer Menrad Elbs in Tettnang hat das Aufgebot 1) eines der Pflegschaft des in Rußland vermißt zurückgebliebenen Paver Wagner von Kaufbeuren von Johann Straßer und dessen Ehefrau Ca⸗ tharine, geb. Wagner, für das an sie im Be⸗ trage von 591 Fl. 10 Kr. ausgesetzte Vermögen des Wagner unterm 16. Dezember 1823 aus⸗ gestellten Kautions⸗Instruments, 2) eines der Johann Straßer, Schusters Wittwe, für eine Kaufschillingsschuld des Menrad Elbs im Betrage von 1800 Fl. unterm 5. Mai 1851 ausgestellten Pfandbuchsauszug, beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 28. März 1883, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Tettnang, den 22. August 1882. Königliches Amtsgericht. R. Mayer. Z. B.: Gerichtsschreiber Schmitt. 1
[37767] Oeffentliche Aufforderung.
Johann Hartmann Müller, Sohn der Eheleute Johann Caspar Müller und Elisabeth, geb. Lehning, von Bruchkoebel, geboren daselbst am 6. März 1812, und seit mehr denn 30 Jahren bescheinigter⸗ maßen verschollen,
oder seine etwaigen Leibeserben haben bis zum Termine am 6. November cr., 11 Uhr Vor⸗ mittags, da sein Bruder und Vormund Caspar Müller I. von Bruchkoebel das Aufgebotsverfahren beantragt hat, sich zu melden, widrigenfalls Johann Hartmann Müller für todt erklärt und wegen Ver⸗ abfolgung seines Vermögens von ca. 100 ℳ an seine vermuthlichen Rechtsnachfolger das Geeignete veranlaßt wird.
Hanau, am 26. August 18822. 1 Königliches Amtsgericht. II.
Brockhoff.
[24783] Ediktalladung.
Auf Ediktalladung und Todeserklärung nach⸗ benannter abwesender und verschollener Personen ist angetragen:
1) des Schiffers Johann Hinrich Auffarth aus Ganderkesee, Sohn des weil. Johann Christian Auffarth und der weil. Margarethe, geb. Auffarth, zu Ganderkesee, geboren 1809 April 3., welcher in den Jahren 1829 oder 1830 mit einem holländischen Schiffe von Amsterdam aus als Matrose in See gegangen und wahrscheinlich verunglückt ist;
2) des Matrosen Johann Brüggemann aus Habbrügge, Sohn des Köters Diedrich Brügge⸗ mann und der Margarethe, geb. Oetken, zu Bürstel, geboren 1834 Septbr. 18., welcher mit dem Bremer Schiffe „Emma“, Kapitän Hohorst, 1875 Dezbr. 29. die Westküste von Afrika verließ und mit dem Schiffe „Emma“ verschollen ist;
3) des Diedrich Addicks s. Schröder, unehe⸗ licher Sohn der weil. Anna Dorothee Hillmann aus Delmenhorst, geboren am 19. August 1819, welcher in Butjadingen vor c. 30 Jahren ohne festen Aufenthalt gearbeitet hat und beim Eisgang der Weser ertrunken sein soll;
4) des Arend Hinrich Sbaffhorg, Sohn der weil. Eheleute Baumann Johann Staffhorst und Catharine Elisabeth, geb. Oesting, zu Hasbergen,
eboren 1834 Juni 20., welcher 1855 von Bremer⸗ Uen aus zur See ging, und von welchem seit 1858 keine Nachrichten eingegangen sind;
5) des Diedrich Cassebohm, Sohn des weil. Köters Jacob Cassebohm und der Gretje, geb. Rulfs, zu Teklenburg, Gemeinde Altenesch, geb. 1831 August 17., welcher auf einem südamerikani⸗ schen Schiffe als Matrose gefahren hat und seit reichlich 20 Jahren verschollen ist;
6) des Nicolaus Kreye, Sohn des weil. Köters Johann Friedrich Kreye und der Gretje, geb. Kahlen⸗ berg, zu Lemwerder, geboren 1831 November 23., welcher in den Jahren 1850/51 auf der amerikanischen Brigg „Caroni“ vese ren und auf der Reise von Maracaibo nach New⸗York über Bord gefallen
sein soll;
7) des Johann Friedrich Moritz, Sohn des Seefahrers Hinrich Moritz und der Meta Marga⸗ rethe, geb. Meyer, zu Altenesch, geboren am 13. Juni 1843, welcher 1861 als 8 †⅝ von Bremerhafen aus mit dem Schiffe „Leocadia“ in See gegangen ist, in Baltimoor aber das Schiff verlassen hat und seitdem verschollen ist.
Die unter 1—7 aufgeführten Abwesenden werden daher hiermit aufgefordert, sich in dem auf
. den 21. Februar 1883 anberaumten Termine zu melden, unter der Ver⸗ warnung, daß sie für todt erklärt und ihr Ver⸗ mögen den in Folge ihres Todes dazu am nächsten Berechtigten verabfolgt, auch soweit sie eine Ehe⸗ attin bfer hinterlassen, dieser die Rechte und Eigen⸗ chaften einer Wittwe beigelegt werden soll.
Zugleich werden alle Erben der sub 1 bis 7 oben genannten Abwesenden und alle zur Nachfolge in deren Verm sonst berufene Personen hierdurch zeftefhrdert in dem obigen Meldungstermine ihre
n
8
Steffen, 8* 8 Gerichtsschreiber des Kgl. Amtsgerichtt.
prüche anzumelden unter der V daß, soweit nicht etwa von den Verschollenen Finzas. 8 “ “
lassene letztwillige Verfügungen ein Anderes be⸗ stimmen,
a. wenn sich Niemand meldet und als berechtigt legitimirt, das Vermögen des Verschollenen für erbloses Gut erklärt, im entgegengesetzten Falle aber den sich als berechtigt Legiti⸗ mirenden eingehändigt werden soll, und
der nach dem Ausschlusse sich meldende und legitimirende Berechtigte alle nach dem Aus⸗ schlusse bis zur Anmeldung in Betreff des Vermögens des Verschollenen getroffenen Ver⸗ fügungen anerkennen muß und keine Rech⸗ nungsablage fordern kann, sondern sein Anspruch sich auf die Bereicherung Derjenigen, welchen das Vermögen ausgehändigt ist, mit Ausschluß der erhobenen Nutzungen be⸗ scchränken soll.
Ferner werden alle Diejenigen, welche Forderungen an die obgenannten Verschollenen zu haben glauben, zur Angabe in obigem Termine aufgefordert unter der Verwarnung, daß die Forderung des nach dem Ausschlusse sich Meldenden sich Denjenigen, welchen das Vermögen eingehändigt ist, gegenüber auf deren Bereicherung unter Ausschluß der erhobenen Nutzun⸗ gen beschränken soll.
Schließlich werden Alle, welche von dem Leben oder Tode der sub 1 bis 7 oben aufgeführten Ver⸗ schollenen Nachrichten besitzen, aufgefordert, solche gegen den obgedachten Termin dem unterzeichneten Gerichte mitzutheilen. 3
Ausschlußbescheid erfolgt am
1 25. Februar 1883, wird jedoch nur in den Oldenburgischen Anzeigen bekannt gemacht.
Delmenhorst, 1882, Mai 13. 8
8 Großherzogliches Amtsgerich
8 Wolff
Nachstehend verzeichnete Personen werden beschul⸗
digt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne rlaubniß das Bundes⸗ gebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben.
Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 St.⸗G.⸗B
Dieselben werden auf
Dienstag, den 10. Oktober 1882, Vormittags 9 Uhr, “ vor die Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts EIn Justizpalast, zur Hauptverhandlung ge⸗ aden.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von der Ersatzkommission über die der Anklage zu Grunde Thatsachen ausgestellten Er⸗ klärung verurtheilt werden, nämlich:
1) Fitte, Ludwig, geb. am 21. Juni 1858 in Dieuze, 2) Laurent, Karl, geb. am 28. August 1858 in Dieuze, 3) Coleur, Johann Prosper, geb. am 18. April 1858 zu Vergaville, 4) Reguer, Johann Peter, geb. am 30. August 1858 zu Vergaville, alle zuletzt in ihren resp. Geburtsorten wohnhaft, 5) Poirier, Johann Baptist, geb. am 7. Juni 1858 zu Lagarde, zuletzt in Bourdonnay wohnhaft, 6) Poirson, Julius Etienne, geb. am 7. Novem⸗ ber 1858 zu Lagarde, 7) Simon, Hypolit, geb. am 30. April 1858 zu Laparde, 8) Mittelbronn, Sylvain, geb. am 12. November 1858 zu Vis, die drei letzteren zuletzt in ihren resp. Geburtsorten wohnhaft.
Durch Beschluß der Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Metz vom 8. August 1882 wird zugleich zur Deckung der die Angeschuldigten Föglicher. weise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche besindliche Vermögen der Plchalbigten mit Seslag belegt und zwar in Gemäßheit des §. 140 Abs. 3 und §. 326 St. P. O.
Metz, den 26. August 1882.
Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt.
[37752
In Sachen der Firma Blume & Co. hierselbst, Klägerin, wider die Firma Pfeifer & Rüger hier⸗ selbst, Beklagte, wegen Wechselforderung, wird, nach⸗ dem * Antrag des Klägers die Beschlagnahme der der Beklagten gehörigen in eins gezogenen Grund⸗ stücke, als:
1) das Nr. 102 Blatt V. des⸗Feldrisses Hagen an der Hamburgerstraße hierselbst belegene Grund⸗ stück zu 6 a 41 qam
2) die auf dem Feldrisse Hagen de 1873 Blatt V. mit Nris. 101 a. und 101 b. bezeichneten, am kleinen Mittelwege belegenen Parzellen zu resp. 49 a 61 qm und 44 a 19 qm,
zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 18. August 1882 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 21. ejusd. m. erfolgt ist, Termin zur Zwanseversteigerung auf den 30. November 1882, 1 Morgens 10 Uhr, 1 vor Herzoglichem Amtsgerichte — Zimmer Nr. 3 — angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die H Kekhbricfe zu überreichen haben. Braunfchneefg. den 24 August 1882. Herzogliches Amtsgericht. VIII. v. Praun.