1882 / 207 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 Sep 1882 18:00:01 GMT) scan diff

Weizen + 870 096; Roggen + 744 206; Hafer + 835 112; Hülsen⸗ früchte + 86 989; Gerste + 221 869; Buchweizen + 27 085; Raps und Rübsaat + 35 980; außereuropäische Hölzer + 80 168; Bretter und andere Sägewaaren + 388 500; Maschinen mit Einschluß der Lokomotiven, Lokomobilen und Dampfkessel + 15 269; Pfeffer + 4992; Wein in Fässern und Flaschen + 33 593; Butter + 21893 Reis + 26,427; unbearbeitete Tabacksblätter —+ 66 789; Cigarren + 49; Leinöl + 6954; Stearin + 13 316; Dachschiefer + 1431 757; Eier + 23 293; Rindvieh +— 18 306 Stück; Schweine und Spanferkel + 35 739 Stück; Heringe +† 28 774 Faß. Wesentlich vee hat dagegen die Einfuhr von: roher Soda, Mais, alz, rohem Bau⸗ und Nutzholz, Rosinen, Mühlenfabrikaten, Fleisch, Schmalz, Petroleum und unbedruckten wollenen Tuch⸗ und Zeugwaaren. Auch die Ein⸗ fuhr von rohem Kaffee ging um 13 912 Doppelzentner zurück. Für Mühlen, deren Inhaber die durch das Reichsgesetz vom 23. Juni 1882 bewilligte Zollbegünstigung genießen, wurden im Monat Juli 60 709 Doppelzentner Weizen, 20 562 Doppelzentner Roggen und klei⸗ nere Mengen von Gerste und Buchweizen eingeführt, an Mühlen⸗ fabrikaten von denselben 16 540 Doppelzentner ausgeführt.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Aus dem Verlage von Fr. Steudel sen. in Rostock liegt uns die fünste verbesserte Auflage der Kurzen Hochdeutschen Sprach⸗ lehre von Dr. K. E. H. Krause, Direktor des Gymnasii und der Realschule I. Ordnung zu Rostock (Preis 1,50 ℳ), vor. Das kleine Buch hat sich in seiner knappen Form und der übersichtlichen Einthei⸗ lung des Stoffes als praktisch hinlänglich bewährt, wofür der Um⸗ stand Zeugniß ablegt, daß bereits die 5. Auflage nöthig geworden ist Bei dieser sind nur in der Lautlehre und Rechtschreibung die Aende⸗ rungen eingetreten, welche die in der Schule neu eingeführten Regeln erforderten. Auch die ganze Schreibweise richtet sich nach der im Auftrage des preußischen Ministeriums der geistlichen ꝛc. Angelegen⸗ heiten veröffentlichten Schrift „Regeln und Wörterverzeichniß für die deutsche Rechtschreibung zum Gebrauch in den preußischen Schulen.“

Land⸗ und Forstwirthschaft.

‚Nach den Berechnungen des Keaiserlichen statistischen Amts im Juliheft seiner Monatshefte über die Ernte der beiden letzten Jahre wurden im Deutschen Reiche geerntet:

Tonnen (zu 1000 kg) 1880 1881 4 952 525 5 448 404 2 345 278 2 059 139 2 145 617 2 076 160 4 228 128 3 759 789 Kartoffeln 19 466 242 25 491 022

Diese Quantitäten wurden durch Einfuhr und Ausfuhr in der Weise modifizirt, daß für das betreffende Erntejahr (vom 1. Juli bis 30. Juni) für das Inland vorhanden waren als

Gesammtmenge zur Verfügung 1 Tonnen (zu 1000 kg) 1880/81 1881/82

5 702 288 6 078 246

2 707 879 2 414 3988

2 399 018 2 252 082

4 392 055 4 078 055

19 209 736 25 313 614 1b Nach Abrechnung des Aussaatquantums für die nächste Ernte blieb dann zum Verbrauch für Nahrungs⸗ und gewerbliche Zwecke die

folgende Tonnenzahl: 8 1880/81 1881/82

4 869 461 5 245 448 2 394 608 2 100 377 2 163 471 2 015 064 Hafer 3 796 517 3 481 880 Kartoffeln 13 686 168 19 778 538 8 Tirschtiegel, 29. August. (P. Z.) Seeit gestern hat die Hopfenernte in hiesiger Stadt allgemein begonnen. Der Hopfen hat sich in diesem Jahre gut ausgebildet und bis jetzt auch vortreff⸗ lich gehalten. Mißrathener Hopfen ist in diesem Jahre auf unserer Feldmark fast gar nicht zu finden. Wenn die Witterung während der Erntezeit nur einigermaßen günstig ist, wird in siesem Jahre hier meist nur Primawaare geerntet werden. Einige Produzenten, welche schon Mitte voriger Woche mit dem Pflücken begannen, können jetzt schon trockene diesjährige Hopfen zum Verkauf stellen.

Aus der Pfalz, 31. August, berichtet man der „Karlsr. Z.“: Die seitherigen Witterungsverhältnisse, kalte Nächte und rauhe Winde mit viel Regen, sind der Hopfenpflanze nicht förderlich. Durch den Wind wurden zahlreiche Stangen zu Falle gebracht, und unter dem Einflusse der vorherrschend rauhen Kälte kann die Dolde nicht zur Ausreife kommen. Gleichwohl lauten die Berichte aus den meisten hopfenbauenden Ländern in der letzten Zeit günstiger. Was die Güte der Pfälzer Gewächse betrifft, so wird dieselbe als vorzüglich geschil⸗ dert; bezüglich der zu hoffenden Menge jedoch werden die Pflanzer einer starken Enttäuschung entgegengehen. Fast überall kann man nur auf eine Drittelsernte hoffen. Der Anfang mit der Ernte ist Fnent. die nächste Zeit wird das r. sicher stellen. Sämmt⸗ iche Lager vorjähriger Hopfen, aus 300 Ballen bestehend, wurden 2 Mannheim zum Preise von 155 bis 165 von einem Prager Ausfuhrhändler geräumt. Ebensoviel alte Hopfen wurden zu 55 übernommen. 1

Saaz (Böhmen), 28. August. (B. u. H. Z.) Die Hopfen⸗ ernte hat nunmehr in unserem ganzen Gebiete begonnen und ent⸗ spricht, soweit bisher in dieser Richtung ein Ueberblick möglich, quantitativ den bisherigen Schätzungen der Produzenten. Nach den⸗ selben fechst das ganze Gebiet, Stadt, Bezirk und Kreis, circa 40 000 Ctr. Hopfen, welches Quantum einer halben Ernte entspricht und annähernd drei Viertel des vorjährigen Ertrages ausmacht. Ueber den qualitativen Ausfall des Saazer Gewächses können wir bheute nur sagen, daß derselbe recht befriedigend zu werden verspricht. Definitives hierüber läßt sich aber erst gegen Schluß der Ernte hin feststellen. Was die künftige resnc säaltan des neuen betrifft, läßt sich ein Prognostikon heute darum

nur sehr schwierig aufstellen, weil diesbezüglich zwei maßgebende, heute aber noch unberechenbare Faktoren mitsprechen; es ist dies erstens die Frage: wie wird die Ernte in den Späthopfen bauenden Ländern Deutschlands ausfallen? und weiter: in welcher Weise wird der englische Konsum, der in Folge der argen Mißernte seines Lan⸗ des sehr bedeutend auf den Bezug kontinentaler Hopfen angewiesen sein wird, seinen Bedarf decken? In jedem Falle dürfte die kom⸗ mende Saison Preise bringen, die sich für die Produktion günstiger gestalten, als im Vorjahre, was auch nach den Mißerfolgen der letzten Jahre zu 2——— ist. Die letzten Reste der vorjährigen Ernte sinnd bei bedeutend gestiegenen Preisen bis 120 Fl. vergriffen. 1 (Wr. Tabltt.) Soeben wurde in Paris das bekannte, in

jedem Jahr zur Erntezeit erscheinende Werk „Die Ernten der Welt“ ausgegeben. Anlangend Frankreich, so liegen Meldungen über die Weizenernte in 88 Departements vor. Die Ernte ist in 40 eine sehr gute, in 25 ist sie als ziemlich gut, in 10 als mittelmäßig und in 13 als sclecht angegeben. Im vorigen Jahre wurde die Ernte in 30 als sehr gut, in 23 als ziemlich gut, in 24 als mittelmäßig und in 10 Departements als schlecht bezeichnet, so da die Berichte in diesem Jahre einen viel besseren Ertrag konstatiren als im Vorjahre. Ueber Gerste liegen Be⸗ richte aus 72 Departements vor und denselben zufolge ist die dies⸗ jährige Ernte eine mindestens ebenso gute wie die vorjährige. Mais hias in Frankreich eine untergeordnete Rolle, da er nur in einigen südlichen Depvartements gebaut wird. Der Ertrag dieser Körnerfrucht

wird dem vorjährigen gleich hoch geschätzt. as Hafer anbetrifft, liegen Berichte aus 83 112 vor. In 15 war die Ernte eine sehr gute, in 30 wird sie als gut, in 20 als mittelmäßig und in den übrigen als schlecht bezeichnet, während für Roggen eine schwache

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Roggen Weizen

Mittelernte verzeichnet wird. Aus diesen Ziffern erhellt, daß die diesjährige

Ernte der vorjährigen in Frankreich nicht viel überlegen ist, daß aber die Weizenernte eine gute Mittelernte liefert Was Rußland anbelangt, so wird die diesjährige Ernte mit Ausnahme einiger Striche zu den besten gehören, deren sich das Czarenreich in den letzten Jahren erfreute. Man taxirt für das Jahr 1883 die Ausfuhr von Getreide wie folgt: Weizen 8 ½ Millionen Tschetwert, Roggen 4 Mil⸗ lionen, Gerste 2 ½ Millionen, andere Körner und Mehl 9 ½ Millionen, also zusammen 24 ½ Millionen, d. i. um 1 Million Tschetwert mehr als im Vorjahre. Die Vereinigten Staaten erfreuen sich einer Ernte über dem Durchschnitt. Neuesten Berichten zufolge taxirt man die Ernte auf sicher 550 Millionen Bushels Weizen und den Ueberschuß für den Export (in Form von Weizen und Weizenmehl) auf 240 Millionen Bushels. Die Maisernte, welche heuer verspätet ist, veranschlagt man auf 1730 Millionen Bushels; in Hafer, Röggen, Gerste eine volle Durchschnittsernte, während Baumwolle um einige Prozent unter dem Duvrchschnitt bleibt. In England wird die Weizenernte mit einem Durchschnitts⸗ ertrage angegeben. Nan schätzt dieselbe auf, 10 ¾ bis 11 Millionen Quarters. In den anderen Körnerfrüchten taxirt man die Ernte als einen Mittelertrag. Die Berichte aus Italien bezeichnen die Ernte als sehr mittelmäßig und weit hinter dem Ueberschuß des Jahres 1880 zurückbleibend. Aus den unteren Donauländern melden die Berichte sehr Günstiges; der Ertrag bleibt bei fast allen Getreidearten über dem Durchschnitt. In der Schweiz bleibt die Ernte hinter dem vorjährigen Ertrage, so daß dieses Land mehr importiren wird als in den letzten Jahren. Was Spanien anbelangt, so wird die ganze Ernte als schlecht be⸗ zeichnet, und zwar ist dieselbe noch schlechter als im Vorjahre, so daß man von einer totalen Mißernte sprechen kann. Die belgischen und niederländischen Berichte konstatiren, daß man in der Kampagne 1882— 83 wird ebenso viel importiren müssen als bisher. Aus der Gesammtheit der Ziffern über Oesterreich⸗Ungarns Ernte ist zu ersehen, daß dieses Land eine sehr gute Ernte gemacht hat und in Folge dessen einen namhaften Ueberschuß an Cerealien für den Export abzugeben in der Lage ist. Am Schlusse des Berichtes ist eine ziffer⸗ mäßige Uebersicht über die Weizeneinfuhr verschiedener Staaten in den letzten zehn Jahren angefügt: Von 1872 bis 1881 betrug die Einfuhr bezw. Mehreinfuhr im Durchschnitt per Jahr in: England 24 ½ Millionen Centner à 100 kg, Frankreich 10 Millionen, Belgien 3 Millionen, Schweiz 2 ½ Millionen, Italien 2 ½ Millionen, die Nieder⸗ lande 1 ½ Millionen Centner. An der Spitze der Importländer steht Großbritannien, in zweiter Linie Frankreich, welch letzteres in den letzten vier Jahren zwischen 13 Millionen und 23 Millionen Meter⸗ centner fremden Weizens eingeführt hat.

ScheiblersZeitschrift für Rübenzucker⸗Industrie.

Nr. 9. Inhalt: Soll auch derkleine Landwirth Zuckerrüben bauen? Von Hans Stadler. Rübenmüdigkeit und Nematoden. Von Prof. Dr. Julius Kühn. Die Phosphorsäure in der Zuckerfabrikation, ihre Wirkung und Anwendung. Von Wilh. Benemann. Verfahren zur Zerlegung des in der Siedehitze erhaltenen Strontiansaccharates in Strontiumhydroryd und in Strontium haltige Zuckerlösungen. Von Dr. C. Scheibler in Berlin. Ueber ein neues Verfahren der Zuckergewinnung mittels Strontian. Von Prof. Dr. C. Scheibler. Aconitsäure im Kesselstein der Sorghum⸗Zuckerpfannen. Von Henry B. Parsons. Verfahren zur Herstellung von Asbestfilz zur Be⸗ kleidung von Dampfkesseln und Dampfleitungen. Von O. F. Berg in Altona. Condensationswasser⸗Ableiter. Von H. Niewerth in Wernigerode. (Mit 2 Holzschn.) Regeln zur Verhütung von Feuers⸗ gefahr bei elektrischer Beleuchtung. Patentangelegenheiten. Ueber⸗ sicht über die von den Rübenzucker⸗Fabrikanten des deutschen Zoll⸗ gebiets versteuerten Rübenmengen, sowie über die Einfuhr und Aus⸗ fuhr von Zucker im Monat Juli 1882. Nachweisung der in der Zes vom 1. Januar bis 15. August 1882 innerhalb des deutschen ollgebiets mit dem Anspruch auf Zoll⸗ und Steuervergütung abge⸗

fertigten Zuckermengen.

Gewerbe und Handel.

Frankfurt a. M., 1. September. (Delbericht von Wirth

u. Co.). Als vor einigen Monaten sicher konstatirt wurde, daß der Bradford⸗Distrikt, seither die ergiebigste Oelregion Amerikas, in der Ausbeute an Oel zurückgehe, da glaubte man an einem Wendepunkte im Petroleumgeschäft angelangt zu sein. Man hoffte, nun würde endlich die Zeit kommen, wo Produktion und Konsum sich einander nähern und wieder ein wirthschaftlich gesunderes Verhältniß eintritt. Durch die Erschließung des so rasch berühmt ge⸗ wordenen Cherry Grove Distrikts hat sich jedoch die wirthschaftliche Lage des Petroleum⸗Markts trauriger als je gestaltet. Im Monat Juli wurden in diesem Distrikt 52 Quellen fertig gestellt, welche ca. 20 800 Faß täglich lieferten. Im August soll die Produktion sogar auf 30 000 Faß pr. Tag gestiegen sein. Da die Haussiers diesen Quellen aber nur geringe Dauer zusprechen, so haben sie seither den Markt nicht sehr beeinflußt. Auf die Dauer konnte sich derselbe aber doch nicht den Folgen der enormen Ueber⸗ produktion entziehen; die Preise wichen nach vorübergehender Auf⸗ besserung wieder zurück. United Certificates werden laut Kabeltele⸗ ramm in New⸗York mit 55 Cents pr. Faß notirt, Raffinirtes kostet 8 Cents pr. Gallone. Die Gesammtproduktion soll gegen⸗ wärtig über 100 000 Faß pr. Tag betragen, der aliche Verbrauch der ganzen Welt dagegen nur 60 70 000 Faß. Die Vorräthe an den Quellen werden mit 30 Millionen Faß angegeben, sie nehmen aber fortwährend zu und werden bis zum nde dieses Jahres auf mindestens 40 Millionen Faß gestiegen sein. In Mineral⸗Schmierölen (Lubricating Oils) geht das Geschäft ohne Störung weiter; die Notirungen sind im Wesentlichen dieselben wie am Schluß des vorigen Monats. Sommeröle gehen nach und nach langsamer. Cylinderöle sind fest und werden stark exportirt. Nach einer Mittheilung des amerikanischen Konsuls in Buenos⸗Ayres sind in der Argentinischen Republik auch sehr bedeutende Oellager entdeckt worden; es soll sich dort ein Petroleumsee befinden, der ein Areal von 88 Aecres bedeckt, dessen Tiefe aber noch nicht fest⸗ gestellt ist. Die Qualität des Oeles wird als vorzüglich bezeichnet, doch verursacht die Ausbeutung der Oellager geoße Schwierigkeiten, da es an den nöthigen Kommunikationsmitteln fehlt. Nach dem Vorgang Bremens hat jetzt auch die Mannheimer Handelskammer beschlossen, in Mannheim, als einem der wichtigsten Petroleumhafen des inneren Landes, eine Petroleumbörse zu errichten. Die Bestim⸗ mungen schließen sich denjenigen der Kaiserlichen Verordnung vom 24. Februar d. J. an und sind bereits von der Regierung genehmigt.

Nürnberg, 2. September. (Hopfenbericht der Allg. Brauer⸗ u. Hopf.⸗Ztg.) Am Markte blieb im Verlauf der Woche stille Tendenz vorherrschend. Die Bedarfsfrage erstreckte sich seit unserem letzten Berichte hauptsächlich auf alte Hopfen, welche immer noch zu guten Preisen für Export Verwendung finden; in der zweiten Wochenhälfte gingen davon 400 Ballen, und zwar: 1880er zu 80— 105 ℳ, 1879er zu 55 70 und ältere zu 25 50 ab. In 1881er Waare hat das Geschäft wenn auch nur kleine Beträge abgehen bei festen Preisen guten Fortgang; es wurden seit vor⸗ gestern 260 Ballen derselben zu 150 —- 185 gehandelt, und bleibt jedenfalls die Nachfrage für dieselben so lange aufrecht, bis neue Waare für Braukonsum verwendbar sein wird. Ueber die Vorräthe aus dem 188ler Jahrgang dürfte erwähnenswerth erscheinen, daß sich am Markte nur noch 150 Ballen und unter Händler etwa eine CAce Zahl befinden, so daß mit Schluß des Geschäftsjahres die Ernte des Vorjahres so ziemlich auf die Neige ging. In neuen Hopfen blieb die Tendenz seit gestern entschieden weichend; es kamen vorgestern 30, gestern 60, heute 40 Ballen dergleichen zu Markte, für welche sich wenig Kauflust zeigte und deshalb die frühern hohen Anfangspreise nicht mehr bemülltgt wurden. Geringe Marktwaare erzielte 200 220 ℳ, gute Haller⸗ tauer, Württemberger und Steiermärker je nach Beschaffenheit 250 bis 280 ℳ; mit Schluß der Woche wurden für letztgenannte gute Sorten nur noch 240 260 bewilligt.

Mainz, 3. September. (W. T. B.) der Hessischen Ludwigsbahn ist auf 2 % festgesetzt worden.

Wien, 2. September. (W. T. B.) Wie die „Neue Freie Presse“ meldet, haben die Vertreter der böhmischen Nordbahn und der Turnau⸗Kralupbahn, nachdem die Genehmigung der Regierung eingetroffen war, am 1. September den definitiven Fusionsvertrag unterzeichnet. Danach werden für jede Turnau⸗ Kraluper Aktie 175 Fl. baar und eine böhmische Nordbahnaktie vom 1. Oktober d. 8. ab ausgefolgt werden. Für eine größere Anzahl von Aktien der Turnau⸗Kralupbahn wird ein alternatives Bezugsrecht auf zwei Nordbahnaktien und 75 Fl. baar per Turnau⸗ Kraluper Aktie eingeräumt, sobald der Vergütungsbetrag durch 150 ohne Rest oder mit Rest von 50 theilbar ist. Der Anmeldungs⸗ termin für das Bezugsrecht ist auf den 25. September d. J. festgesetzt.

London, 2. September. (W. T. B.) In der gestrigen ktion blieben die Preise unverändert. Die Haltung war fest.

Glasgow, 2. September. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 629 800 Tons gegen 580 500 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen 109 gegen 118 im vorigen Jahre.

Ueber die Messe in Nishnij⸗Nowgorod berichtet die Allgemeine Deutsche Handelsgesellschaft Folgendes: Bei zahlreichem Besuche von In⸗ und Ausländern haben die Geschäfte in einzelnen Rohprodukten einen überaus lebhaften Verlauf genommen. In Roß⸗ haaren waren Käufer namentlich für englische, österreichische, Ham⸗ burger und hiesige Rechnung thätig. Die Zufuhren waren erheblich kleiner als sonst, Preise jedoch für alle Gattungen bedeutend höher, ohne die Kauflust dadurch zu verringern. In Wollen waren Vorräthe ebenso wie sonst, Preise für die schönen weichen Wollen wurden aber von den Inhabern hoch gehalten und dadurch größere Abschlüsse bisher nicht ermöglicht. Kameelwollen und Cachmirhaare ohne Umsatz; persische Wollen für Frankreich hoch bezahlt. Kuh⸗ haare stark begehrt, namentlich für England, erzielten in guten Qua⸗ litäten nach wie vor sehr hohe Preise. Kalbfelle waren in ge⸗ ringeren Quantitäten als sonst zugeführt (infolge großer Exporte vor der Messe aus Moskau) und fanden mehr Käufer als sonst, so daß das Vorhandene lebhaft mit einem Aufschlag von 5 10 % gegen Junipreise vergriffen wurde. In Kasaner Ziegenfellen lagen die Verhälnisse ebenso ungünstig als früher; trotzdem notorisch die vor⸗ jährigen Einkäufe Verlust gebracht hatten, trieben Einzelne aber auch jetzt die Preise wieder zu einer ungerechtfertigten Höhe und unbesehen bewilligte man tatarischen Vorkäufern eine Avance bis 10 % auf deren Einkäufe, so daß auch in diesem Jahre das Geschäft darin kaum Nutzen lassen wird. In Rauchwaaren war namentlich für Caracul trotz schlechter Qualität große Nachfrage infolge der Veränderung in den russischen Militäruniformen und wurden hohe Preise erzielt. Fehfutter holten ebensowohl Wammen als Kücken und Feh vorjährige Preise. Salzfelle wurden für Rußland mit 9 bis 10 Rbl. bezahlt, zugerichtete weiße Hasen holten 21 23 Kop. per Stück, Köpfe 50 55 Kop. In grauen Hasen wenig Vorrath und Preise dafür 52 53 Kop. Manufakturwaaren lagen im Ganzen nicht günstig, speziell in Zitzen (Kattun) wurde viel, aber mit Verlust verkauft. Von Eisen wurden die Zufuhren auf ca. 6 Millionen Pud geschätzt, wovon etwa fünf Sechstel bei ca. 5 %, höheren Preisen verkauft. In Thee fand billige Waare in Folge niedriger Londoner Meldungen schwachen Absatz, gute Mittelsorten dagegen gesucht, holten gute Preise, hohe Sorten wurden wenig beachtet. Kiachtas mit 130 160 Rbl. per Kiste bezahlt. In Zucker waren die abnormen Preise von 9,80 Rbl. auf 9,20 Rbl. per Pud reduzirt worden. Von Süßholz waren die vorhandenen Zufuhren erheblich besser in Qualität als in den letzten Jahren, areise aber auch ca. 20 % theurer. Geld war zu hohem Zins⸗ uße nicht schwierig erhältlich und ist von irgend erheblichen Falli⸗ menten bisher nichts bekannt geworden. 8—

Verkehrs⸗Anstalten.

Triest, 3. September. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Ettore“ ist heute Mittag mit der ostindischen Ueberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen. 28 ““

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8 111“

Berlin, 4. September 1882.

Köln, 3. September, 12 Uhr 55 Min. Nm. (Telegramm.)

Die englische Post vom 2. September früh, plan⸗ mäßig in Verviers um 8 Uhr 21 Minuten Abends, ist aus⸗ geblieben. Grund: Zugverspätung in Belgien.

„Im Vietoria⸗Theater leitet der meiningensche Musik⸗Direktor Reif seit gestern bereits die Gesangs⸗ und Orchesterproben zu „Preciosa.“ Intendanz⸗Rath Chronegk wird heute mit den Theaterproben beginnen. Am Donnerstag findet, wie bereits gemeldet, das erste Gastspiel der Meininger Hof⸗Theater⸗ gesellschaft mit „Preciosa“ statt.

Das Residenz⸗Theater eröffnete am Sonnabend seine Wintersaison mit dem Gastspiel des Hrn. Ludwig Barnay in der Rolle des „Uriel Acosta.“ „Daß das anerkannte große Talent dieses Schauspielers eine sorgfältig, bis in die kleinsten Details ausgearbeitete Charakterrolle bot, ist felbstverständlich wenn auch nach unserer An⸗ sicht an einzelnen Stellen bei einer minder eilenden Redeweise eine noch tiefer gehende Wirkung erzielt werden konnte. Den ganzen Umfang seiner weit reichenden Begabung 'enthüllte der Künstler in der Scene des Wiedersehens mit seiner blinden Mutter und in jener ergreifenden rS. in der die Seelenqualen des gegen seine Ueberzeugung Widerrufenden mit überwältigender Wahrheit ge⸗ zeichnet wurden. Das Publikum muß es dem Direktor Emil Neumann Dank wissen, daß er diesen genialen Darsteller an seine Bühne zog. Auch die Wahl der übrigen an dem Institut mitwirken⸗ den Kräfte scheint diesmal wesentlich glücklicher ausgefallen zu sein. Hr. Liebhardt (de Silva) gab eine gefällige Charakteristik des liebens⸗ würdigen alten Arztes. Ebenso ist der „Ben Akiba“ des Hrn. V25 lobend zu erwähnen. Eine tüchtige Leistung bot ferner Fr. Denker als „Esther“. Etwas mehr Klarheit in der Auf⸗ fassung hätte dem „Manasse Vanderstraaten“ des Hrn. Tomann zu einer größeren Wirksamkeit verholfen. Hr. Ott⸗ bert (Ben Jochai) zeigte besonders im ersten Akt ein recht hübsches Können, während Frl. Weigel (Judith) im letzten Akt jene Wärme der Empfindung zum Ausdruck brachte, deren Mangel in den vorhergehenden Scenen 8213 bemerkt wurde; man darf aber zukünftig wohl auch von dieser Dame eine einheitlichere Gestaltung ihrer Rollen erwarten. Das Haus war sehr gut besetzt und hielt mit den wohlverdienten Beifallsbezeugungen nicht zurück. Im Ganzen darf man sagen, daß die Saison unter glücklichen Auspizien be⸗ gonnen hat.

Breslau, 3. September. (W. T. B.) Gestern fand die erste Vorstellung des Richard Wagner⸗Theaters unter der ges von Angelo Neumann statt; dieselbe verlief äußerst glänzend.

Redacteur: Riedel. 8 —*

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elönet.

Drei Beilagen

Die Abschlagsdividende

lichen Handelsmann Hermaun Schmidt

Herzoglich sachsen⸗

*

eilage

teichs⸗Anzeiger und Königlich Preußisch

Berlin, Montag, den 4. September

register nimmt an: des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Stauts-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

N I Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ die Königliche Expedition

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amertisation, Zinszahlung

8 u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger .—

„Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-

9. Familien-Nachrichten. beilage. R

Annoncen⸗Bureaux.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbriefs⸗Erneuerung. Der in den Unter⸗ suchungsakten J. IId. 77. 81 hinter den Hausdiener Johann Heinrich Lichtenberg, geboren am 12. Juli 1848 zu Berlin, unterm 31. Januar 1881 wegen Unterschlagung erlassene, unterm 26. August 1881 erneuerte Steckbrief wird hiermit nschmals erneuert. Berlin, den 28. August 1882. Königliche Staats⸗ anwaltschaft am Landgericht I.

Steckbriefs⸗Erneuerung. Der in den Unter⸗ suchungsakten IV. 1608. 79 K. 367. 79 hinter den Handelsmann Joseph Krekau, geboren am 19. Januar 1848 zu Warschau, wegen Verhaftung behufs Strafvollstreckung unterm 1. März 1881 erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert. Berlin, den 29. August 1882. Königliche Staatsanwalt⸗ schaft am Landgericht I.

[38051]

Steckbriefs⸗Erneuerung. Der in den Akten wider Mennicke und Genossen J. III. A. 161 79 unter dem 25. Mai 1881 gegen den Schuhmacher Eduard Ferdinand Pauly am 23. Juni 1828 zu Zduny, Kreis Krotoschin, geboren, erlassene Steck⸗ brief wird hiermit erneuert. Berlin, den 30. August 1882. Königliche Staatsanwaltschaft beim Land⸗ gericht I.

Steckbriefserledigung. Der gegen den An⸗ streicher auch Gürtler Adolf Robert Julius Enend wegen Urkundenfälschung und Diebstahls unter dem 10. Mai 1882 erlassene und unter dem 30. Juni 1882 erneuerte Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 31. August 1882. Königliches Land⸗ gericht II. Der Untersuchungsrichter.

Steckbrief. Gegen die unten beschriebene angebliche Ehefrau des Handelsmanns Hermann Schmidt aus Berlin, welche flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, die⸗ selbe zu verhaften und in das Landgerichtsgefängniß zu Cassel abzuliefern, bei Nachricht zu den Akten J. I. 834/82. Cassel, den 29. August 1882. Kö⸗ nigliche Staatsanwaltschaft. Wilhelmi. Beschrei⸗ bung: groß, Statur schlank, Haare blond, Kleidung gut, bekleidet mit dunklem Regenmantel, dunklem Strohhut.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen angeb⸗ aus Berlin, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs⸗ haft wegen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Landgerichts⸗ gefängniß zu Cassel abzuliefern; bei Nachricht zu den Akten J. I. 834/82. Cassel, den 29. August 1882. Königliche Staatsanwaltschaft. Wilhelmi. Be⸗ schreibung: Alter ca. 30 Jahre. Größe mittel, Haare blond, Bart kleines blondes Schnurrbärtchen. hellgrauer Rock, etwas hellere Hose, dunkle Weste, seidene Mütze. Besondere Kennzeichen: Augenblinzeln.

Der hinter der ledigen Christiane Risse ars Helsen (in Waldeck) am 12. September 1881 er⸗ lassene Steckbrief wird hiermit erneuert. (M. ¹ 118/81.) Cassel, den 29. August 1882. Der Erste Staatkanwalt: Wilhelmi. 8 9

8 2 EI“

[38052] Steckbrief.

Gegen den ehemaligen Schmiedemeister, jetzigen Arbeiter Franz Lange aus Wieps, geboren in Rössel, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls im Rückfalle verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Justiz⸗ gefängniß zu Wartenburg abzuliefern, sowie hierher zu den Akten II. J. 535/82 Mittheilung zu machen. Beschreibung: Sprache: deutsch und polnisch. Allenstein, den 6. Juli 1882. Königliche Staats⸗ anwaltschaft. 8 [38102] Oeffentliche Ladung.

Der Kaufmann, spätere Krankenwärter Friedrich Wilhelm Brandt aus Klein⸗Wubiser, zuletzt in Mohrin, wird beschuldigt, im Jahre 1876 von Mohrin aus als Ersatzreservist erster Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Ueber⸗ tretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Der⸗ selbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 12. Dezember 1882, Vor⸗ mittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht hierselbst zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Kommando zu Berlin ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Königs⸗ berg N./M., den 30. August 1882. Geiseler, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Handarbeiter Ernst Schröder, 24 Jahre alt, von Eltmannshausen, wird, weil er am 29. März d, Js., Abends 5 Uhr, im Forstort auf der Ge⸗ meinde. Eltmannshäͤufer Gameindewald, 60 Stück Schenstöcke, anderes Laubholz, mit einem Messer ge⸗ schnitten und entwendet hat, nach §. 14, 2 Ges. vom 15. April 1878,- zu einer Strafe von 2 eventuell 1 Tag fängnih⸗ 0,20 Werthersatz und in die Kosten mit 1,20 verurtheilt. Strafe

44982311.

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und Kosten sind an das Königliche Untersteueramt in Eschwege zu entrichten. Dieser Strafbefehl wird vollstreckbar, wenn Sie nicht in dem zugleich zur Hauptverhandlung bestimmten Termin, den 23. Ok⸗ tober d. Is., Vormittags 11 Uhr, vor unter⸗ zeichnetem Amtsgericht erscheinen und Einspruch er⸗ heben. Eschwege, am 23. August 1882. Königliches Amtsgericht, Abth. II. Bezzenberger.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

[38109] Oeffentliche Zustellung.

Die Ehefrau Maria Koch, geb. Lattmann, in Stade, vertreten durch den Justiz⸗Rath Uhrlaub in Stade, klagt gegen ihren abwesenden Ehemann, den Arbeiter Heinrich Koch aus Stade, dessen gegen⸗ wärtiger Aufenthalt unbekannt ist, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage, die zwischen ihr und dem Beklagten bestehende Ehe dem Bande nach zu trennen und den Beklagten für den schuldigen Theil zu erklären, unter Verurtheilung desselben in die Prozeßkosten, und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Ci⸗ vilkammer des Königlichen Landgerichts zu Stade

auf den 14. Dezember 1882, Vormittags 10 Uhr,

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Stade, den 30. August 1882.

Hillebr ech 1““

V. V; 8 Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[38107] Oeffentliche Zustellung.

Der Seiler Johann Lebeau zu Metz klagt gegen den Karl Kolrusch, Tapezierer, früher zu Metz, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, für ge⸗ lieferte Waaren mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 36,48 nebst 5 % Zinsen seit dem Tage der Zustellung der Klage und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Kaiserliche Amtsgericht zu Metz auf den 11. November 1882, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke de dieser Auszug der bekannt gemacht.

olf, „Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts.

[38153] Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann G. C. Schneider zu Germers⸗ heim klagt gegen den A. Höhn, früher Regiments⸗ schneider des 4. Bayerischen Infanterie⸗Regiments zu Metz, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthalts⸗ ort, fuüͤr gelieferte Waaren mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 191,80 nebst 6 % Zinsen seit dem 22. Juli 1882. und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Kaiserliche Amts⸗ gericht zu Metz auf den 16. November 1882, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage gemacht. .

Solf, Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts.

[38136] Oeffentliche Zustellung.

Der Spar⸗ und Vorschuße Verein zu Rüsselsheim (E. G.), vertreten durch Rechtsanwalt Grünewald zu Darmstadt, klagt gegen den Christoph Alt von Rüsselsheim, zur Zeit mit unbekanntem Aufenthalts⸗ ort abwesend, aus Wechselforderung, mit dem An⸗ trage auf Verurtheilung des Beklagten Er Zahlung von 200 nebst 6 % Zinsen vom 3. August 1882. an und in die Kosten, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzogl. Amtsgericht Groß⸗Gerau auf

reitag, den 3. November 1882, Vormittags 10 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellun

dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

der öffentlichen Zustellung wird

8

bezirk Wremen belegene Grundbesitz vom 10 a 93 am nebst darauf befindlichem Wohnhause und Koven, sowie dazu gehörigem Außendeichsantheil, zwangs⸗ weise in dem dazu auf

Dienstag, den 3. Oktober d. J., 10 Uhr, allhier anberaumten Termine öffentlich versteigert werden.

Kaufliebhaber werden damit geladen.

Alle, welche daran Eigenthums⸗, Näher⸗, lehn⸗ rechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und sonstige dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Real⸗ berechtigungen zu haben vermeinen, werden aufge⸗ e selbige im obigen Termine anzumelden, und die

das Recht im Verhältniß zum neu des Grundstücks verloren geht. Dorum, den 17. August 1882. Königliches Amtsgericht. Baring.

E11

188100] Spezial⸗Konkurs⸗Proklam.

Nachdem über die auf den Namen des in Ham⸗ burg wohnhaften Arbeiters Fritz Heinrich Otto Hackmann stehende, in Billenkamp belegene, im Schwarzenbeker Schuld⸗ und Pfand⸗Protokoll Volumen VII. Fol. 15 Pag. 169 beschriebene An⸗

befehls des hiesigen Königlichen Amtsgerichts vom

Sparkasse die Zwangsvollstreckung im Wege des Spezial⸗Konkurses erkannt worden ist, so werden Alle und Jede, welche an diese Anbauerstelle aus irgend einem rechtlichen Grunde Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, mit alleiniger Ausnahme der protokollirten Gläubiger, hierdurch bei Vermeidung der Ausschließung von dieser Masse aufgefordert, solche spätestens am Freitag, den 22. Dezember 1882, Vormittags 10 Uhr, als dem peremtorischen Angabetermine im unter⸗ zeichneten Amtsgerichte, Auswärtige unter ge⸗ höriger Prokuraturbestellung anzumelden und eine Abschrift der Anmeldung beizufügen. Zum öffentlichen Verkaufe der beregten Anbauer⸗ stelle ist Termin an Ort und Stelle auf Sonnabend, den 23. Dezember 1882, Nachmittags 2 Uhr, angesetzt worden, an welchem Tage sich die Kauf⸗ liebhaber bei dem Gastwirthe Herrn Evers in Aumühlen einfinden wollen.

Die Verkaufsbedingungen käönnen 14 Tage vor dem Termin in der hiesigen Gerichtsschreiberei ein⸗ gesehen werden.

Schwarzenbek, Kreis Herzogthum Lauenburg, am 26. August 1882. 8

Königlich Preußisches Amtsgericht. G H. Koenigsmann, Dr.

In Sachen des Rechtsanwalts A. Werner in Hannover, Gläubigers,

wider den Anbauer und Bergmann Ernst Rokahr in Wennigsen, Schuldner,

soll auf Antrag des Ersteren die Anbauerstelle des Letzteren, Haus Nr. 192 in Wennigsen, bestehend ans einem massiven, unter Ziegeldach erbauten Wohnhause mit 3 Wohnungen, nebst Hausgarten,

538 Kartenbl. 6, Parzelle 1 der Grundsteuermutterrolle

für Wennigsen unter Artikel Nr. 209 mit 11,64 a angeschrieben, öffentlich meistbietend verkauft werden. Verkaufstermin steht an vor hiesigem Amts⸗ gericht auf Donnerstag, den 19. Oktober d. J., Vormittags 11 Uhr. Zugleich werden Alle, welche an vorstehend be⸗

zeichnetem Grundbesitz Eigenthums⸗, Näher⸗, lehn⸗

rechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ oder andere

Wendeberg, Hülfs⸗Gerichtsschreiber des Großh. Amtsgerichts Groß⸗Gerau.

[38166] Oeffentliche Zustellung. Der Kaufmann Emil David hierselbst klagt gege den Oekonom Hans Henning, früher zu Neumühl, jetzt unbekannt, wegen 75 55 Darlehne und Waarenforderung mit dem Antrage auf Zahlung von 75 55 nebst 6 % Zinsen seit dem 1. Ja⸗ nuar 1881 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche

Amtsgerichts zu Marggrabowa auf den 19. Dezember 1882, Vormittags 10 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 81 Marggrabowa, den 26. August 18822. 2 Sqeleist, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. II.

bssvon Perkauss⸗Anzeige naebst Edirtalladun.

In Sachen der Sparkasse des Amts Dorum, Gläubigerin,

dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten oder URealberechtigungen aufgefordert, solche

28 haben vermeinen, hierdurch Ansprüche, unter Vorlegung der betr. Urkunden, spätestens in dem anstehenden Ver⸗ kaufstermine so gewiß anzumelden, als für den sich nicht Meldenden das Recht im Verhältniß zu dem neuen Erwerber verloren gehen wird. W11.“ Wennigsen, 22. August 1882. Koöoönigliches Amtsgericht. I.

Wagemann.

1881600 Nothwendiger Verkauf.

Die dem Bauergutsbesitzer Ernst Wonneberger zu

(Graefenhain gehörige Bauernahrung Blatt Nr. 15 daselbst mit 13 Hektar 61 Ar der Grundsteuer unter⸗

liegenden Ländereien, zur Grundsteuer mit 87 42 Reinertrag, zur Gebäudesteuer mit 36 Nutzungswerth veranlagt, soll im Wege der noth⸗ wendigen Subhastation

am 24. Oktober 1882, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht in unserem Ge⸗ richtslokal, Terminszimmer, verkauft und das Urtheil über Ertheilung des Zuschlages

am 26. Oktober 1882, Vormittags 10 Uhr, eben daselbst verkündet werden.

Die Hypothekengläubiger, Müllerstochter Johanne

egen den Schiffer Paul Wil belm Schade, Schuldner soll der dem Schuldner gehörige, im Gemeinde⸗

Beate Müller aus Graefenhain und der Gerichts⸗

darüber lautenden Urkunden vorzulegen unter dem Verwarnen, daß im öö1“

bauerstelle auf Grund vollstreckbaren Zahlungs⸗ 7. Juli d. J. und in Folge Antrags der hiesigen

unterzeichneten

scholz Johann Gottlob Robel aus Zelz bezw. deren Erben, werden zu diesen Terminen hiermit öffentlich vorgeladen. Priebus, den 31. August 1882.

Königliches Amtsgericht. [3815221 Alufgebot. Die Wittwe Kötter Engelbert Denneborg, Agnes, geb. Alstedde, zu Rauxel b. Castrop, und deren von ihr als Vormünderin vertretene Kinder: a. Agnes, b. Heinrich, c. Anna, d Wilhelm und e. Marie Denneborg haben das Aufgebot der Parzellen: Flur XI. Nr. 479/200 Kottenburg, Acker 21 a 59 m, 1,52 ℳ, Flur XI. Nr. 480/200 Kottenburg, Acker 1 a 11 m, 0,08 beantragt. 1 Alle Diejenigen, welche Eigenthumsansprüche auf diese Parzellen zu haben vermeinen, werden aufge⸗ fordert, ihre Ansprüche und Rechte auf dieselben spätestens in dem auf den 21. Dezember 1882, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 3, anberaumten Aufgebotstermiue anzumelden, widrigen⸗ falls der Ausschluß aller Eigenthumsprätendenten und die Eintragung des Besitztitels für die Antrag⸗ steller erfolgen wird. 8

Castrop, den 26. August 1882. Königliches Amtsgericht.

Gaissu. Aufgebot. Nr. 12280. Der Nikolaus Schmidt von Görwihl hat unter Glaubhaftmachung des Verlustes einer Obligation der Waisen⸗ und Sparkasse Waldshut, ausgestellt auf denselben unterm 6. Dezember 1871 sub Nr. 4937 über eine Einlage von 213 Fl., welche sich in Folge weiterer Einlagen und mit den bis 15. April 1882 berechneten Zinsen auf 1238 98 erhöht hat, das Aufgebot beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 4. April 1883, Vormittags 9 Uhr, .

vor dem Gr. Amtsgerichte hierselbst anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Waldshut, den 22. August 1882. Der Gerichtsschreiber des Ferbbers br. Amtsgerichts:

[38158]

Aufgebot. Die unverehbelichte Henriette Schulz in Schlammsack hat das Aufgebot des auf ihren Namen ausgestellten, ihr angeblich am 4. März 1882 beim Brande des Wohnhauses ihres Bruders,

des Pächters Heinrich Schulz in Schlammsack ver

nichteten Kassenbuchs Nr. 45380 der städtischen

(ESparkasse zu Elbing, über noch 103,95 lautend beantragt.

Der Inhaber der Urkunde wird aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf den 11. No⸗ vember 1882, Vormittags 11 Uhr, vor dem Gerichte anberaumten Aufgebots termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Elbing, den 28. August 1882. Königliches Amtsgericht. 8

[38104] 1

In Sachen, betreffend die Zwangsversteiger des zum Nachlasse des wailand Kaufmanns Friedrich von hier gehörigen, zu Warnemünde im . Quartier sab Nr. 25 belegenen Grundstücks findet in der Vogtei zu Warnemünde ein erster Verkaufstermin am 15. November d. J., Vor⸗ mittags 11 ½ Uhr, sowie ein Ueberbotstermin am 9. Dezember d. J., Vormittags 11 Uhr, statt. Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das gedachte Grundstück am 15. November d. J., Vormittags 11 Uhr, ebenfalls in der Vogtei zu Warnemuͤnde. Rostock, den 31. August 1882. 1 4 Großherzogliches Amtsgericht.

Zur Beglaubigung: E. Blanck, A.⸗G.⸗Aktuar.

[38101] Bekanntmachung. (Armensache.) Gesetzlicher Vorschrift gemäß wird andurch

ver. Landau, z. Zt. in Trier in Kondition, welcher bei dem Kgl. Landgerichte dahier gegen den nachgenannten Johann Frick, Arbeiter von Landau, das Abwesen⸗ heitsverfahren betreibt, durch Gerichtsbeschluß vom 23. August lf. Irs. zu dem kontradiktorisch mit der Kgl. Staatsanwaltschaft zu führenden Zeugenbeweise darüber zugelassen wurde, ꝛdaß Lobann Frick, Arbeiter, geboren zu Landau am 2. Dezember 1825, Sohn der daselbst ver⸗ lebten Eheleute Johann Conrad Frick, Frucht⸗ messer, und Maria Magdalena Gautsch, früher in Landau wohnhaft gewesen, seit dem Jahre 1849 unbekannt wo abwesend ist, ohne daß er vor seinem Weggange eine Vollmacht hinter⸗ lassen oder seit dieser Zeit Nachrichten von sich gegeben hat.“ Landau i. d. Pfalz, den 31. August 1882. „Bei Beurlaubung des K. I. Staats

ohr, K. II. Staatsanwalt.

öffentlicht, daß Philipp Lorenz Frick, Schuster von 8