1882 / 225 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Sep 1882 18:00:01 GMT) scan diff

würde! Das wird durch Seseß gemacht, wie bei den Kreisen und den Peotnten. und die Gemeinde bleibt wie sie war, nur daß ihr ge⸗ olfen wird und das allein ist die Hauptsache.

Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 38. Inhalt; Finanzwesen; Nachweisung über Einnahmen des Reichs vom 1. April bis Ende August 1882. Zoll⸗ und Steuerwesen: Befug⸗ nisse von Zoll⸗ und Steuerstellen; Ditelverleihung an einen Reichs⸗ bevollmächtigten. Konsulatwesen: Einziehung eines Konsulats; Todesfall; Exequaturertheilungen. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.

Justiz⸗Ministerial⸗Blatt. Nr. 34. Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 16. September 1882, betreffend die Uebersichten über die Diensteinnahmen der Gerichtsvollzieher. Allgemeine Ver⸗ fügung vom 16. September 1882, betreffend die Strafvollstreckung gegen jugendliche Personen. Allgemeine Verfügung vom 16. Sep⸗ tember 1882, betreffend die Eintragung der von Wittwen geborenen Kinder in die Geburtsregister. Allgemeine Verfügung vom 19. September 1882, betreffend die Einrichtung von Strafregistern und die wechselseitige Mittheilung der Strafurtheile.

Eisenbahn⸗Verordnungs⸗Blatt. Nr. 16. Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: Vom 10. Septem⸗ ber 1882, betr. Verwaltung und Betriebsleitung der Bahnstrecken Thorn⸗Culmsee, Menden⸗Hemer und Haufe⸗Vörde. Vom 14. Sep⸗ tember 1882, betr. Maßregeln zur Verhütung der durch plötzliche Wasseransammlungen entstehenden Gefahren für den Eisenbahnbetrieb. Vom 14. September 1882, betr. Bewilligung freier Fahrt an die Kinder von Beamten zum Schulbesuch. Nachrichten.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 38. Inhalt: Amtliches: Personalnachrichten. Nichtamtliches: Ueber Stadt⸗ Eisenbahnen. (Fortsetzung.) Trommelwehr in der Küddow bei Tar⸗ nowke. Von der bayerischen Landesausstellung in Nürnberg. Vermischtes: Internationale Ausstellung für Kolonien und Ausfuhr⸗ erzeugnisse. Titulatur der Kandidaten des Baufaches in Mecklen⸗ .“ Rathhausbau in Wiesbaden. Noththür⸗ verschluß.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. Die Königliche Universitäts⸗Bibliothek zu Kiel hat soeben einen Bericht über ihre Verwaltung im Etatsjahr 1881/1882 veröffentlicht. Wir entnehmen demselben folgende An⸗ gaben: Mit dem Neubau eines eigenen Bibliothekgebäudes ist be⸗ gonnen worden. Die neue Katalogisirung wurde fortgesetzt. Die Vermehrung der Bibliothek anlangend, gingen ihr Geschenke und Austauschschriften von den Königlich preußischen Ministerien des Kultus, für Landwirthschaft und der öffentlichen Arbeiten, ferner von vielen anderen Behörden und Instituten sowie von verschiedenen Körperschaften und Einzelnen zu. Außerdem empfing die ibliothek einen werthvollen Sumache in der Handschriftensammlung des verstorbenen Geheimen Justiz⸗Raths Dr. Michelsen. Dadurch wurde die Sammlung der Schleswig⸗Holstein⸗Lauenburg betreffenden Manuskripte um 223 Bände, die Gruppe der mit K. 7 bezeichneten Handschriften um 43 Bände, beide zusammen um 266 Bde. bereichert. erhielt die Bibliothek einen außerordentlichen Zufluß in Folge inverleibung der juristischen Bibliothek des verst. Prof. Dr. Fried⸗ lieb. Durch diese Schenkung vermehrte sich der Handschriftenvorrath um 3 Manuskripte, der Bestand an gedruckten Buͤüchern um 235 Bde. Die Summe der katalogisirten Handschriftenbände ist auf 2316 Bde. angewachsen. Der Gesammtbestand an gedruckten Büchern ist auf 177 159 Bände gestiegen. Rechnet man hierzu noch 5142 Disserta⸗ tionen⸗ und Programmenbände und 2316 Bde. Manuskripte, so um⸗ faßt die Bibliother zur Zeit die Totalsumme von 184 617 Bänden gedruckter Bücher und Manufkripte (nebst 73 Urkunden). Die Grundbuch⸗Ordnung vom 5. Mai 1872 mit Er⸗ ee und Erläuterungen, herausgegeben von W. Turnau ammergerichts⸗Rath. Dritte verbesserte und vermehrte Auflage, Zweiter Theil. Hülfsbuch: Die Kosten⸗ und Stempelgesetze, Er⸗ gänzungen. Paderborn. Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh. 1883. (Preis 8 ℳ) Das Werk hat den Zweck, dem Grundbuchrichter das gesammte zur Bearbeitung der Grundbuchsachen erforderliche Material in geordneter Weise zu liefern. Der vorliegende zweite Theil, welchem der erste Theil Anfang 1883 Kälerhen wird, enthält die Vorschriften über die in Grundbuchsachen zur Er hebung gelangenden Kosten und Stempel sowie die Bestimmungen über die Verbindung des Grund⸗ buchs mit dem Kataster, über die Bureauverwaltung bei den Grund⸗ buchämtern und über die Führung der Gewerkenbücher ꝛc. Diesem unmittelbar auf die Bearbeitung der Grundbuchsachen bezüglichen Theile des Werkes hat der Verfasser unter der Ueberschrift „Er⸗ gänzungen“ eine umfassende Darstellung verschiedener anderer Rechts⸗ materien angeschlossen, welche, beziehungsweise soweit dieselben für den rundbuchrichter von Wichtigkeit sind. In den Kreis dieser Erörterung sind folgende Rechtsgebiete gezogen worden: das Bergwerkseigenthum, das getheilte Eigenthum, das gemeinschaft⸗ liche Eigenthum, Theile des Handelsrechts, die Erwerbs⸗ und Wirth⸗ schaftsgenossenschaften, die juristischen Personen, sgeen des Reichs, des preußischen Staates, der ständischen und kirchlichen Korporationen und Gesellschaften ꝛc., die vermögensrechtlichen Wir⸗ kungen der Ehe, die väterliche Gewalt, die Vormundschaft, die Be⸗ stimmungen bercgalich der hülfsbedürftigen Personen, die beim Kauf vorkommenden Nebenverträge, einzelne Theile des Erbrechts, das Konkursrecht, Fälle der nicht freiwilligen Veräußerung, die Aufhebung und Ablösung der Reallasten, die Auseinandersetzungsbehörden, die unmittelbaren Erwerbsanten des Allgemeinen Landrechts, die Akte der freiwilligen Gerichtsbarkeit sowie die Haftpflicht der Grundbuch⸗ beamten und des Staates. In den Anmerkungen hat der Verfasser sowohl die betreffende Literatur als auch die zdur Ausführung der Gesetze ꝛc. erlassenen Verfügungen und die Entscheirungen der Ge⸗ richtsböfe berücksichtigt. Die in kurzer Zeit erforderlich gewordene dritte Auflage bezeugt die praktische Brauchbarkeit des Werkes. Griechenland in Wort und Bild. Eine Schilderung des hellenischen Königreiches von A. v. Schweiger⸗Lerchenfeld. Mit ca. 200 Illustrationen. d. 20 Lieferungen zu je 1 ½ ℳ. Leipzig, Schmidt

u. Günther. Die efte 14 und 15 enthalten die Schilde⸗ rungen der Provinzen Aetolien und Akarnanien mit den bekannten Orten Lepanto und Missolunghi; dann folgen die Provinzen Epiros und Thessalien mit dem Pindusgebirge, den merkwürdigen Meteora⸗ klöstern, dem klassisch altberühmten Dlymp und dem paradiesischen Thal Tempe. Vortreffliche Abbildungen begleiten den schwunghaft geschriebenen, fesselnden

Mit dem 1. Oktober beginnt ein neues Abonnement auf die im Verlage von Rudolf Lincke in Leipzig erscheinenden Deutschen Frauenblätter, allgemeine Feiten für alle Fraueninteressen, unter Mitwirkung hervorragender deutscher Männer und Frauen her⸗ von Anny Wothe“ (Preis pro Quartal 1 50 bei vierzehntägigem Erscheinen in einer Stärke von ca. 2 Bogen und in elegantester Ausstattung). Die „Deutschen Frauenblätter“ vertreten, fern von Emanzipationsbestrebungen, die Interessen der Frauenwelt nach jeder Richtung. Ihr Inhalt bringt in farbenreichem Gemisch Stoff für die ernste Arbeit wie für heiteren Genuß im duftigen Ge⸗ wande der Poesie. Die bunte Reihe desselben setzt sich 21 aus Romanen und Novellen hervorragender Schriftsteller, ais über Literatur, weiblichen Erwerb, Kindererziehung, Feuilletons über Mode, rbetirn. Haus und Küche, ferner Originaldichtungen, Kinder⸗

leder u. a. m. Land⸗ und 7 irtbschaft. Nordamerikanische aldzustände. III. (Nach John Booth: „Die Naturalisation ausländischer Waldbäume in baes⸗

land“. Berlin, Verlag von Julius Springer.) Nicht viel besser liegen die Verhältnisse in dem britischen Dominion of Canada. In diesem Lande sind nicht weniger als 5254 Sägemühlen im Gange. Trotzdem fehlt es, wie ein offizieller Bericht an das englische Parla⸗

ment ergiebt, durchaus an Gesetzen für Neuanpflanzung entwaldeter

Flächen und bestehen nur in der Provinz Quebec einige Verord⸗ nungen gegen inautorisirte Abholzung und zur Verhütung von Wald⸗ bränden. In Neu⸗Schottland wird Alles ohne Unterschied der Stärke geschlagen und findet eine reißende Abnahme des Waldbestandes statt. Neu⸗Braunschweig hat große Waldungen (der Holz⸗ handel wirft jährlich ca. 26 Millionen Mark ab und bildet die 7 der Provinz), jedoch nehmen auch hier die Wälder zusehends ab, und hier wie in Neu⸗Schottland ist in nicht ferner Zeit das Ende des Holzbestandes mit Sicherheit zu erwarten. Quebec (Holzhandel jährlich 36 Millionen Mark) ist die einzige Provinz, welche bestimmte Größen angiebt, nach denen das Holz geschlagen werden darf oder nicht; da diese Bestimmungen sich aber nur auf Kiefern bezieht, so wird, was man durch Schonung dieser erreicht, mit doppelter Verwüstung der Fichten und Laubhölzer wieder zunichte gemacht. In Ontario sind einige Holzarten wie Weymouthskiefer, Lebensbaum, Birke schon derart geschwunden, daß sie kaum noch einen Handelsartikel bilden, und man kann Meilen weit reisen, ohne einen Baum zu sehen. Alle Gesetze zur Verhinderung der Waldbrände haben sich bei der Sorglosigkeit der Anbauer, Jäger und Trapper gänzlich nutzlos er⸗ wiesen. Auf der Prinz Edward⸗Insel sind Eiche, Ulme, Esche fast gänzlich durch Feuer oder Abholzen verschwunden, denn es wird jähr⸗ lich 12 mal soviel abgeholzt, als der Bestand eigentlich erlaubt. Einen großartigen, geradezu für unerschöpflich geltenden Waldbestand besitzt Britisch⸗Columbia; wenn aber alle von Wald entblößten Pro⸗ vinzen sich zur Deckung ihres Bedarfs hierherwenden, so ist, wie der betreffende englische Parlamentsbericht sagt, zu befürchten, daß man in kurzer Frift

zwar namentlich in den Distrikten, wo ein großer Theil der Wälder, günstiger gänglich ist. 1

Für uns, sagt der Verfasser, ist die aufmerksame Beobachtung, wie sich diese Verhältnisse ferner entwickeln werden, nicht nur im All⸗ gemeinen interessant, sondern in ihren Rückwirkungen auf unsere eigenen von der allergrößten Wichtigkeit. „Wenn der Import amerikanischer Hölzer in Deutschland auch untergeordneter Art ist, so würde eine Verminderung der aus Nordamerika nach ö1““ importirten Massen, welche sich in den letzten Jahren auf ungefähr 100 Millionen Dollars pro Jahr beziffert haben, letzteres veran assen, sich nach anderen Quellen umzusehen, und wenn auch unsere Hölzer in vielen Fällen nicht mit den aus Nordamerika bezogenen Qualitäten konkurriren könnten, so würde trotzdem eine größere Nachfrage auch für unsere Hölzer eintreten. Es mag uns vorläufig befremdlich erscheinen, deutsches Holz nach Amerika zu exportiren. Wenn es aber für den Amerikaner rentabel ist, Massen von Hölzern der White Pine (Weymouthskiefer), in Qualität die ö Kiefern durchaus nicht übertreffend, nach England zu senden, so wird es sich auch dermaleinst für uns lohnen, namentlich bei erhöhten Holzpreisen, unsere Hölzer nach Amerika zu senden, ebensogut wie man schon je t schwedische nach Brasilien schickt.“ Da nun gegenüber der amerikanischen Waldverwüstung in Deutsch⸗ land jetzt schon ein relativ günstiges Verhältniß besteht, da im großen Ganzen seit einigen Jahren bei uns mehr angepflanzt als eschlagen wird und die Oedländereien in stetem Abnehmen begeissen sind, so betont der Verfasser doch einerseits die strenge Handhabung aller den Schutz und die Schonung des Waldes betreffenden Gesetze und weist andererseits auf die Wichtigkeit der jetzt auf den forstlichen Versuchsstationen unternommenen Experimente mit den in ihrer Heimath mehr und mehr schwindenden nordamerikanischen Holzarten hin, von denen man sich auch bei uns Gedeihen versprechen darf, und die, wie er auf Grund amtlicher Erhebungen darthut, bereits in statt⸗ lichen Exemplaren sich aufweisen lassen.

Gewerbe und Handel.

Leipzig, 23. September. Die „Leipz. Ztg.“ berichtet von der Messe: Kleiderstoffe. Die Messe 82 sehr stark von Grossisten besucht, dagegen sind Detailleure bis jetzt wenig vertreten, weil solche ihre Herbstbestelluvgen erst effektuirt bekommen und das eigentliche Herbstgeschäft noch nicht begonnen hat; es läßt sich aber erwarten, daß sich dasselbe schon in der nächsten Zeit lebhaft gestalten wird. En vogue sind großkarrirte Plaids (reinwollen) wie sie Elsaß (St. Marie) und Sachsen (Glauchau und Meerane) fabriziren. Es zeigte sich starker Begehr, doch war der demselben entsprechende Vorrath nicht vorhanden. Die Mode hat sich haupt⸗ sächlich karrirten wollenen und halbwollenen Stoffen zugewendet, und es hätte sich in diesen Artikeln ein umfangreiches Geschäft etablirt, wenn dem Bedarfe genügender Vorrath gegenüber gestanden hätte. Aufträge für Frühjahr wären den Fabrikanten erwünscht, da sie ihre Herbstordres bereits effektuirt und Aufträge für Frühjahr no nicht in genügender Anzahl erhalten haben. Für Greizer und Geraer Fabrikate, glatte Stoffe und Merveille zeigte sich gute Frage und gestaltete sich das Geschäft in denselben ziemlich lebhaft. Diese Artikel erfreuen sich der besten Aufnahme, ebenso Cachemire, Dessin und Satin, wie überhaupt Unistoffe in doppelter Breite gern ge⸗ kauft werden, und daher leicht Absatz finden. Bunte Vefapstosfe scheinen ihre Rolle in der Hauptsache ausgespielt zu haben, denn es äußerte sich für solche nur wenig Verlangen, da die Zusammensetzung der Damenkleider vorwiegend aus karrirten und einfarbigen Stoffen

beliebt ist.

Wien, 25. September. (W. T. B.) Wie der „Polit. Corr.“ aus Belgrad gemeldet wird, hat die Oesterreichische Länder⸗ eerbindung mit dem Gomptoir d'escompte in Paris

leicht anzukommen, während Weise, jetzt noch ganz unzu⸗

bank in die Konzession zur Gründung eines Kreditinstituts unker der Firma „Serbische Kreditbank“ erhalten.

London, 23. September. (W. T. B.) Bei der gestrigen Wollauktion waren Preise unverändert.

Glasgow, 23. September. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 626 900 Tons gegen 586 800 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen 111 gegen 121 im vorigen Jahre.

Washington, 23. September. (W. T. B. Schatzsekretär Folger macht bekannt, daß 25 Millionen Dollars f nfprozentige prolongirte Bonde amortisirt werden sollen. *

(W. T. B.) Der Lloyddampfer

Verkehrs⸗Anstalten. 8 Triest, 24. September. . „Argo“ ist heute Nachmittag mit der ostindischen Ueberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen. New⸗York, 23. September. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Main“ ist hier angekommen. .

Berlin, 25. September 1882.

„Berlin, 25. September. Stadtbahn. Gestern Nachmittag zwischen 4 und 5 Uhr entgleiste in der Nähe des -.2 Weichen⸗ thurms auf —228 Charlottenburg eine leer fahrende Maschine und sperrte mehrere für die Ein⸗ und Ausfahrt der Züge dienende Gleise. Die Entgleisung hatte bis in die späteren Abendstunden einen störenden Senca 8 den Gang einiger Externzüge zur Felge während auch der Betrieb auf der Lokalbahn in der gewohnten egelmäßigkeit nicht durchgeführt werden konnte.

Auf dem zweiten deutschen eezre psentsees der im April d. J. in Halle abgehalten wurde, hat der Oberlehrer am Realgymnasium und Privatdozent an der * Universität Dr. Richard Lehmann einen Vortrag gehalten, in welchem er seine Ansichten „über spstematisce Förderung der wissenschaft⸗ lichen Landeskunde von Deutschland“ entwickelte. er liegt uns als ratabdruck aus oen Verhandlungen des Geo⸗ graphentages vor (Berlin, Verlag von Dietrich Reimerhe Der Vor⸗ führt darin aus, wie die geographischen Studien bisher mehr extensiv als intensiv betrieben worden seien, daß sie vielfach in die Ferne schweiften und gerade das Naheliegende vernachlässigten.

n den Schriften der geographischen Gesellschaften bildeten die Auf⸗ Nh. über fremde Länder und Völker die Regel, die über die .

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auch hier die Folgen wird wahrnehmen müssen, und

math die Ausnahme. Ein Werk, Bayerns die vierbändige „Bavaria“, stehe vereinzelt da. Wir haben eine Fülle von Werken über fremde Länder, namentlich Länder fremder Erdtheile, aber über Deutschland sind wir darin arm, und wenn ohnehin schon von der wahrhaft massen aften geographischen Literatur nur ein recht kleiner Theil als wirklich wissenschaftlich be⸗ zeichnet zu werden verdient, so fällt von diesem kleinen Theil wiederum nur ein sehr kleiner Bruchtheil auf unser deutsches Vaterland. Ja, wenn uns einmal ein Ausländer fragen wollte nach einem wirklich guten und wissenschaftlich⸗geographischen Werke über Deutschland, wir müßten beschämt die Augen niederschlagen: wir haben keins. Und fast scheint es, als ob jene Vorliebe für das Fremde, die uns Deutschen so tief im Blute sitzt, daß wir selbst sprichwörtlich etwas Geringwerthiges als nicht weit her“ bezeichnen, uns auch gegen die wissenschaftliche Kunde unseres Landes gleichgültig gemacht oder uns ar den Glauben beigebracht hätte, als ob es da gar keine Wissen⸗ schaft geben könne, als ob nur das Studium der fremden Länder geographische Wissenschaft sei.“ Der Verfasser legt deshalb in großen Umrissen seinen Plan für die Ausführung einer deutschen Landeskunde dar und deutet die Richtungen an, nach welchen solche heimathskund⸗ liche Forschung stattzufinden haben würde. Er beginnt dabei in der naturgemäßen Reihenfolge mit dem Boden und schreitet dann zum Klima, dem Pflanzen⸗ und Thierleben und schließlich zu dem Menschen sowie der Gestaltung seines Daseins durch die Gesammtheit der Einwirkungen fort. Das Gebiet ist groß und mannigfaltig, sagt der Vortragende, so mannigfaltig, daß jeder wissenschaftlich Gebildete je nach seiner spe⸗ ziellen Richtung und Neigung mit Hand anlegen kann zur Lösung dieser wahrhaft nationalen Aufgabe einer wissenschaftlichen Landes⸗ kunde unseres gemeinsamen deutschen Vaterlandes. Ob er die spe⸗ ziellen Wirkungen des Bodens oder des Klimas seiner Heimath erforscht, ob er den Ursachen der Bevölkerungsdichtigkeit oder der Stadtentwickelung, ja selbst den Gesundheitsbedingungen seiner Gegend nachgeht, ob er landeseigenthümliche Dorfgrundrisse, äuserformen oder Sitten und Namen sammelt und nach den ent⸗ prechenden Gesichtspunkten ordnet, ob er die Mundarten mit ihren lokalen Eigenthümlichkeiten studirt alles können Bausteine werden zu dem einen großen Werke. Und eben weil hier jeder wissenschaftlich Gebildete mithelfen kann und weil andererseits zur Sammlung des gewaltigen und weitschichtigen Materials die Arbeits⸗ kraft der wenigen Fachgeographen bei Weitem nicht ausreicht, so müsse man sich auch einen möglichst weiten Kreis von Mitarbeitern zu schaffen suchen. Die deutschen wissenschaft⸗ lichen Vereine seien es, welche sich hier vor Allem als geeignete Organe darböten, und zwar nicht blos die ver⸗ hältnißmäßig wenigen geographischen, sondern auch die naturhistori⸗ schen und die geschichtlichen. Sein erster Hauptvorschlag sei daher, daß der Geographentag an sämmtliche deutsche Vereine dieser drei Kategorieen, und zwar ohne Rücksicht auf die politischen Grenzen, einen Aufruf erlasse und sie zur Mitwirkung auffordere. Eine zu erwählende Kommission würde diesen Aufruf zu verfassen und zu versenden haben,

Der dahin zielende Antrag des Vortragenden wurde in der Sitzung des zweiten Geographentages vom 14. April zum Beschluß erhoben und der bezügliche Aufruf von den in die Kommission ge⸗ wählten Herren Professor Dr. Ratzel in München, Professor Dr. Zöppritz in Königsberg und Dr. Lehmann in Halle erlassen. Der Aufruf ist bereits in der Versendung begriffen und liegt dem Vortrage des Hrn. Dr. Lehmann bei. Die Unter⸗ zeichner sind gewiß, daß es nur eines Anstoßes bedürfe, um eine größere Anzahl freudiger Mitarbeiter zur Sache zu gewinnen. Sie wenden sich daher nicht nur an den gesammten Kreis der engeren geographischen Fachgenossen, sondern auch an die Geologen, Meteoro⸗ logen, Botaniker, Zoologen, Ethnologen, Historiker, Germanisten und andere, welche nahestehenden Wissenszweigen obliegen, und endlich ganz besonders an die geographischen, naturgeschichtlichen und ge⸗ schichtlichen Vereine mit der Bitte, an ihrem Theil zu dem großen Werke behülflich zu sein. Die Aufgaben, welche sich dabei im Einzelnen ergeben, sind in dem mehr⸗ erwähnten Vortrage kurz bezeichnet: derselbe kann in dieser Bezie⸗ hung als ein vorläufiges Programm betrachtet werden. Die nächsten Geographentage werden Gelegenheit bieten, die Sache weiter zu klären und den Plan des Ganzen konkreter auszugestalten.

Als Grundlage aller ferneren Bestrebungen auf dem beregten Ge⸗ biete, heißt es in dem Aufruf, erscheine es nothwendig, genau zu ermitteln, was an brauchbaren Vorarbeiten bereits vorhanden ist. Diese Lite⸗ ratur verberge sich zum Theil in zahlreichen Vereins⸗ und anderen Zeitschriften. Die Kommission beabsichtige daher, baldmöglichst eine vere. dieses bereits Vorhandenen aufzustellen und dieselbe durch den Buchhandel jedem Interessenten zugänglich zu machen. Doch bedürfe sie auch hierin zahlreicher Mithelfer, und so wende sie sich wiederum an alle des Gegenstandes Kundige mit der Bitte um freundliche Unterstützung. Ganz besonders ersuche sie die Vorstände der bereits bezeichneken Vereine, nicht nur aus ihren eigenen Gesellschaftspublikationen alles überhaupt die deutsche Landes⸗ kunde im weitesten Sinne Betreffende zusammenzustellen, sondern auch weiter anzugeben, was sonst über ihr spezielles Vereins⸗ resp. Wir⸗ kungsgebiet an einschlägiger brauchbarer Literatur bereits vorliegt. Sachlich handele es sich dabei einerseits um originale Kartenauf⸗ nahmen und überhaupt wissenschaftliche Karten, andererseits um Schriften und Aufsätze über Gegenstände der verschiedenen, in dem Lehmannschen Vortrage angedeuteten Gebiete. Auch wo in einem rößeren nicht durchweg den Gegenstand betreffenden Werke einzelne

heile e. berühren, wird gebeten, diese mit aufzuführen, und falls etwa für das eine oder andere Gebiet gedruckte Literaturverzeich⸗ nisse bereits vorliegen, um Einsendung derselben in zwei Exem⸗ plaren ersucht. Sämmtliche Literaturangaben bittet die Kommission möglichst bald an ihren Vorsitzenden, Prof. Dr. Ratzel in München, Akademiestraße 5, gelangen zu lassen. Endlich ersucht sie die Vor⸗ stände der geographischen, naturforschenden und historischen Gesellschaften, zu Anfang nächsten Jahres und zwar bis meees 1. Februar 1883 an denselben eine Mittheilung darüber einsenden zu wollen, was etwa ihrerseits in Folge dieses Anstufe inzwischen N der deutschen Landeskunde bereits geschehen ist oder demnächst zu unternehmen beabsichtigt wird. Auch etwaige Vorschläge zur weiteren eeg der Sache werden dabei dankbar mit entgegengenommen werden. Die Kommission wird dafür Sorge tragen, daß dem zu Ostern 1883 in rankfurt a. M. tagenden 3. deutschen Geographentage über diese Mittheilungen resp. Vorschläge Bericht erftattet wird.

Thurmbau auf dem Astenberge. Die in Folge des Kon⸗ kurrenzausschreibens vom 20. März cr. eingegangenen Pläne für den Thurmbau auf dem Astenberge werden vom 1. bis 15. Oktober d. J. in dem „Süderländischen Museum“ zu Altena an der Lenne öffentlich ausgestellt sein. Der Ehrenpreis von 300 ℳ, welcher für den besten Entwurf ausgesetzt war, ist dem Architekten Theodor Hecht in Han⸗ nover von den Preisrichtern zuerkannt worden.

Victoria⸗Theater. Das „Wintermärchen“, durch die Meininger Hoftheatergesellschaft dargestellt, übt noch immer eine außrrordentliche Zugkraft aus. Am gestrigen Sonntage war das

aus ausverkauft. orgen und am Mittwoch finden die letzten Auf⸗ hrungen statt. Am Donnerstag geht „Die Verschwörung des Fiesco“ von Schiller in Scene.

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lichen Staatsanwaltschaft in Ppro 1880 mminski aus

gedacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W Vier Beilagen . (einschließlich Börsen⸗Beilage).

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Winter⸗Semester: Vom Sommer⸗Semester: Vom 1. April Morgens bis 31. Juli Abends.

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zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen

Nℳ. 225.

Berlin,

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Anzeiger.

1882.

Königreich

Preußen.

Kloster⸗Straße 75.

Lehrplan für das Schuljahr 1882/83. 2. Oktober Morgens bis 21. März Abends.

(Ferien vom 10. Mai Morgens bis 16. Mai Ab

(Ferien vom 24. Dezember Morgens bis 1. Januar Abends.)

ends.)

Lehrfach

Lehrer Klasse.

Lehrzeit

Vormittag

Nachmittag 1

Unterricht für Schüler, welche sich eine allgemeine künstlerische Vorbildung neben ihrer anderweitigen Thätigkeit erwerben wollen.

1) Elementares Freihand⸗Zeichnen.

2) Ornament⸗Zeichnen und Formenlehre... 3) Geometrisches u. technisches Zeichnen, Projektion 4) Architektonisches Zeichnen.

) Gips⸗Zeichnen, untere Stufe.

) Gips⸗Zeichnen, mittlere Stufe ) Gips⸗Zeichnen, obere Stufe

8) Modelliren)n..

9) Anatomie und Proportionslehre... 10) Zierschriften und Heraldisches Zeichnen

. 8 6“ s E1I1I1“ nament⸗Zeichnen und Formenlehre.

II. Geometrisches Zeichnen und Projektionslehre III. Perspektirve....

IVY. Architektonisches Zeichnen: a. allgemeiner Kursus.

b. kunstgewerbl. V. Gips⸗Zeichnen, untere Stufe.

. VI. Gips⸗Zeichnen, obere Stufe.

8* VII. Ornamentale Farbenstudien VIII. Farbige Naturstudien

H. Modelliren..

X. Anatomie und Proportionslehre.

XI. Kunstgeschichte. XII. Methodik: a. Freihand⸗Zeichnen.

b. Geometr. Zeichn. u. Projektionslehre

Vorschule.

Hr. Baumeister Nitka . Maler Nothnagel..

. Baumeister Seeling.

. Professor Dr. Hertzer.

.Baumeister Kleesattel.

3 Baumeister Schwenke. . Maler Hancke.

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. Maler Gosch. .Maler Gerstler

. Professor Schaller

.Profesor Kaselowsky

.Bildhauer Ohmann. . Bildhauer Kosack . Maler Gosch.. . Baumeister Elis.

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Sonntag

Kunstgewerbe⸗Schule und Seminar für Zeichenlehrer. Unterricht für Schüler, welche ihre ganze Zeit dem Studium widmen wollen.

Hr. Baumeister Strack.

. . Hr. Professor Dr. Hertzer.. II. . . SDerselbe 3 III. Hr. Baumeister Cremer.

.Hr. Baumeister Sputh. Hr. Maler Gosch.

Hr. Maler Kändler

Hr. Baurath Tiede

Hr. Maler Boese. VIII.

Hr. Bildhauer Kosack. IX.

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. . NHr. Dr. von Donop

.Baumeister Ehemann Professor Hertzer.

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1—4 Nachm. 2 —5 Nachm. f. d. 1. Jahres⸗Kursus

1 2 —5 Nachm... 2 4 Nachm. .. 2 5 Nachm..

bleibt besonderer Berechnung vorbe⸗

XIII. Kompositions⸗Klasse (Architertonisches Zeichnen

und farbige Dekoration)

Hr. Professor Spielberg. XIII.

Sonntag 9 —-1

In den mit bezeichneten Klassen findet die

Der Lehrgang der Kunstgewerbe⸗Schule

1. Jahres⸗Kursus für alle Schüler: Kl. I., II., V., VII. und IX.

Der Preis eines jeden Jahres⸗Kursus beträ 2. Kur

Seminarschüler können erst durch den

Die Bibliothek der Königlichen Ku

Berlin, im September 1882.

Aufnahme nur zu Anfang des Schuljahres Oktober statt. und des Seminars ist auf einen 2 jährigen Kursus berechnet:

2. Jahres⸗Kursus

nt (für ds. efdnangemäßzgen H- büler ve⸗ eee 72 us die Reife für die Zeichenlehrer⸗Prüfung erlangen. 8 . nstschule ist geöffnet Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag, Vormittag von 9— 12, Mittwoch und Sonnabend Abend von 7 ½ 9 ½.

Seminarschüler:

Die Direktion.

E. Ewald

„Professor.

für Kunstgewerbeschüler: Kl. III., IV a. u. b., VI. und VIII. III., IV a., VI., VIII., X., XI. und XII a. u. b.

Ureußischen Staatg-Anzeigerg: Berlin SW., Wilhelm⸗Straßse Nr. 82.

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Koaigr.

Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗

register nimmt an: die Königliche Exvedition den Deutschen Rrichs⸗-Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen. Aufgebote, u. dergl.

3. Verkäufe, Ver 4. Verleoosung, Amortisation, Zinazahlung

82 u. 8. w. von öffentlichen Papieren.

effentlicher Anzeiger.

Vorladungen chtungen, Submiszionen etc. 7. Literarische Anzeigen.

5. Industrielle Etablissementa, Fabriken und Groszhandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

In der Büörzen-

Interate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoneen⸗Burranx.

8. Theater-Anzeigen.

9. Familien-Nachrichten. beilage. N

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. An die unten beschriebene verehe⸗ lichte Marie Louise Sophie Hortig, geborene Wobeser, verwittwete Römer, am 15. April 1832 in Spandau geboren, zuletzt hier, Spandauerstraße 27, wohnhaft gewesen, welche sich verborgen hält, ist die Unter⸗ suchungshaft in actis J. II. B. 725. 81 wegen Kuppelei verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗ Moabit 11/12 abzuliefern. Berlin, den 18. Septem⸗ ber 1882. Königliche Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht I. Beschreibung: Alter: 50 Jahre. Größe mittlere, Statur träftig. braun, Stirn üe. Augenbrauen braun, stark, Augen grünlich grau,

afe gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne schad⸗ haft, Kinn oval, Gesicht rund, voll, Gesichtsfarbe ge⸗ sund, rothe Backen, Sprache deutsch.

Steckbriefs⸗Erneuerung. Der von der König⸗ Meseritz in Nr. 196 inter den Neopresbyter Ignatz War⸗ zuk wegen Vornahme geistlicher Amts⸗ 1 —2à erlassene Steckbrief wird hiermit er⸗ neuert.

Steckbriefs⸗Erneuerung. Der von der König⸗ lichen Staatsanwaltschaft in Meseritz in Nr. 110 yro 1880 hinter den Tagelöhner Lucas Rajewski aus Santomvel wegen Diebstahls erlassene Steck⸗ brief wird hiermit erneuert. 825

§. 69 des Reichsmilitärgesetzes vom 2. Mai 1874 vom hiesigen Amtsgericht am 19. April 1882 zu einer Geldstrafe von 1,50 ℳ, im Unvermögensfall 1 Tag Haft verurtheilt. Der Aufenthalt des Förster ist unbekannt. Es wird um Strafvvollstreckung und Nachricht zu den Akten E. Nr. 11 v. 82 ersucht. Beelitz, den 16. September 1882. Königliches Amtsgericht.

Eubhastationen, Aufgebote, Vo ladungen u. Fergl. 8

[40618] SOeffentliche Zustellung.

Die verehelichte ö Schmidt, Chri⸗ stine, geb. Timm, zu Beerselde bei Bernstein, ver⸗ treten durch den Justizrath Nesemann zu Soldin, klagt gegen ihren Ehemann, den Arbeiter ees Schmidt, unbekannten Aufenthalts, wegen böslichen Verlassens auf Ehescheidung, mit dem Antrage, die zwischen der Klaͤgerin und dem Beklagten bestehende Ehe zu trennen, den Weklagten für den allein schuldigen 5 zu erklären und in die Prozeßkosten zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Civilkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Landsberg a /W. auf den 6. Jannar 1883, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Landsberg a./W., den 18. September 1882.

Pommorsky,

Der 1— Otto Förster, am 9. Mai 1858 zu Sorau geboren, ist wegen Uebertretung des

p Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

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[40619] Oeffentliche Anfenang.

Die verehelichte Handelsfrau ammelmann, Auguste, geb. Lewa, zu Spremberg, vertreten durch den Rechtsanwalt Wachsmuth daselbst, klagt gegen ihren Ehemann, den Handelsmann Otto Hammel⸗ mann, früher in Spremberg, jetzt unbekannten Auf⸗ enthalts, wegen Ehetrennung, weil der Beklagte durch Ausschweifungen und unordentliche Wirthschaft sich selbst außer Stand versetzt hat, die Klägerin und ihr Kind zu ernähren, mit dem Antrage: das zwischen den Parteien beftehende Band der Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Cottbus, Zimmer Nr. 17, auf den

6. Dezember 1882, Vormittags 9 Uhr,

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum vFmweche der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 6

Cottbus, den 19. September 188x2.

Bülow Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[40020] Oesffentliche Zustellung.

Die verehelichte Arbeiter Ludwig Goschke, Jo⸗ hanna, geb. Legner, zu Stolp i./Pom., vertreten durch den Rechtsanwalt Feite 12 agt gegen ihren Ehemann Arbeiter Ludwig Goschke aus Stolp, feßt unbekannten Aufenthalts, wegen lebensgefähr⸗

das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Stolp auf den 19. Dezember 1882, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ . zugelassenen Anwalt zu bestelen. Zum Iwege der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Stolp, den 5. September 1882.

Zillmer, 1 Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerich

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[40782 )

Auf Antrag der Wittwe Faht, geb. Klüß, in

3— eeeen e, Großherzogliche Amtsgericht zu werin für d : -

8 Es werden die der Wittwe Faht, geb. Klüß, zu Dömitz unterm 22. August 1878 und 18. Februar 1879 von der Mecklenburgischen Lebensver⸗ icherungs⸗ und Sparbank ausgestellten, Johannis 881 resp. Antoni 1882 fälligen Kapital⸗Depo⸗ sitenscheine Litt. A. Nr. 23 797 über 300 mit Coupons 4, 5, 6 und Litt. A. Nr. 24 470 über 150 mit G oupons 3, 4, 5, 6 hiedurch für kraftlos erklärt.

ur aubigung: Millies;

Chescheivung m

er Mißhandlungen und böslicher Verlassung auf

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richtsschrei