huaestellung. — Der
—
Gestern Vormittag empfingen Allerhöchstdieselben den Statthalter in Elsaß⸗Lothringen, General⸗Feldmarschall Frei⸗ hebe von Manteuffel, und machten Nachmittags eine Spazier⸗ 1 rt.
Um 5 Uhr fand bei Sr. Majestät ein Diner statt, zu welchem der General⸗Feldmarschall Freiherr von Mantenffel und die in Baden⸗Baden anwesenden Diplomaten geladen waren.
- Ihre Majestät die Kaiserin und Königin unter⸗ nahm gestern ebenfalls eine Spazierfahrt.
— Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der 8 ronprinz und die Kronprinzessin wohnten gestern mit Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzessinnen Victoria, Sophie und Margarethe dem Gottesdienst und der Fir⸗ mung der diesjährigen Konfirmanden in der Kirche zu Eiche bei Potsdam bei und empfingen Nachmittags 1 Uhr im Neuen Palais den am hiesigen Hofe akkreditirten Minister⸗Residenten der Argentinischen Republik, Dr. Miguel Cané.
„Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz nahm vorher einige militärische Meldungen entgegen. 6
— Der Königlich sächsische Gesandte und Bundes⸗Bevoll⸗ mächtigte, Wirkliche Geheime Rath von Nostitz⸗Wallwitz ist am 6. d. M. hierher zurückgekehrt und hat die Geschäfte wieder übernommen.
— Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren Dr. Nelke in Neumark und Dr. Vogel in Belleneldngde
— Der neue spanische Zolltarif in deutscher Ueber⸗ setzung ist in der Ersten Beilage der heutigen Nummer des „R.⸗ u. St.⸗A.“ abgedruckt.
(Kl. Ztg.)
Kiel, 7. Oktober. Se. Königliche Hoheit der Prinz Heinrich wird der morgen Vormittags 22 888 stattfindenden Einweihung der hiesigen Garnisonkirche
eiwohnen. .
Ratzeburg, 6. Oktober. (Nordd. Allg. Ztg.) In der heutigen ersten Sitzung des neuerwählten Kreistages für den Kreis Herzogthum Lauenburg wurden in den Kreisausschuß gewählt: Erb⸗Landmarschall von Bülow⸗Gudow, Kammerherr von Witzendorff⸗Gr.⸗Zecher, Bürgermeister Horn⸗ bostel⸗Ratzeburg, Amtsgerichts⸗Rath Dürsen⸗Mölln, Oekonom EE1616“ und Kaufmann Frahne⸗Mustin. Die
erren Graf Bernstorff⸗Stintenburg und von Schrader⸗ Bliestorf hatten folgenden Antrag eingebracht: der Kreistag wolle beschließen, an die Häuser des Land⸗ tags die Petition zu richten, dem von der vormaligen Ritter⸗ und Landschaft in ihrer letzten Sitzung vom 16. Sep⸗ tember beschlossenen Gesuch, betreffend Reorganisation der ständischen Verwaltung, keine Folge zu geben, vielmehr der auf Grund des Artikels 63 der Verfassungsurkunde erlassenen Allerhöchsten Verordnung die Genehmigung zu ertheilen. Der Antrag gelangte nicht zur Abstimmung, da er bei der Kürze der Berufungsfrist nicht rechtzeitig hatte auf die Tagesordnung gebracht werden können, begegnete jedoch entschiedenen Sym⸗ pathien, so daß auf die Annahme Seitens des nächsten Kreis⸗ tages zu rechnen sein dürfte.
atb Seshse.e e. 9. recber. (W. T. B.) Der önig ist heute von Wien zurückgekehrt und hat in sei Villa zu Strehlen Aufenthalt genommen. “
Hessen. Darmstadt, 7. Oktober. wurde die erste Versammlung des Deutschen Vereins für Armenpflege und Wohlthätigkeit abgehalten. Ministerial⸗Rath Jaup begrüßte die Versammlung Namens
Regierung, O er⸗Bürgermeister Ohly Namens der Stadt. Berthold (Berlin) sprach über die Nothwendigkeit einer ein⸗ ee- Individualstatistik in Armenpflege befindlicher Per⸗ onen, und die Versammlung genehmigte die vorgeschriebenen Formulare als Grundlage einer allgemeinen Armenstatistik.
(Köln. Z.) Heute
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 7. Oktober. (W. T. B.) Der König von Sachsen wird morgen nach Dresden zu⸗ rückkehren. Prinz Wilhelm von Preußen wird noch einige Tage in Wien verweilen. Zu Ehren der Fürstlichen Gäste finden morgen und Montag Galadiners in Schönbrunn statt.
Z— 8. Oktober. (W. T. B.) Der Kaiser, der König von Sachsen, Kronprinz Rudolf, Prinz Wilhelm von Preußen und Prinz Leopold von Bayern begaben sich heute nach Schönbrunn. Vormittags hatte zu Ehren der Anwesen⸗
heit der Fürstlichen Gäste im Palais des Erzherzogs Karl Ludwig ein Dejeuner stattgefunden. — Prinz 2 . von Preußen besuchte heut Vormittag die internationale Kunst⸗ - Der König von Sachsen stattete heute Vor⸗ mittag dem Könige von Serbien einen Besuch ab, später erschien auch der Kaiser bei Letzterem. Der König von Serbien erwiderte um 1 ½ Uhr den Besuch des Kaisers und fuhr sodann nach Schönbrunn, um dem Könige von Sachsen einen r. m Wucen. „ — 9. Oktober. T. B.) Der König von Sachsen ist gestern Abend nach Dresden zurück ereist, her Kais 8* demselben bis zum Bahnhof das Geleite. ss Wilhelm von Preußen tritt heute Abend die Rückreise nach Berlin an; im Laufe des gestrigen Tages war derselbe beim König von Serbien vorgefahren, um demselben einen Besuch ab⸗ zustatten, hatte denselben aber nicht angetroffen. Pest, 8. Oktober. (W. T. B.) Das amtliche Blatt ver⸗
Ieer * Ferlces 5 —2 durch welches Graf y unter Verleihung der Geheimrathswürde zum Minis⸗ für Landesvertheidigung ernannt wird. 3 82
Großbritannien und Irland. London, 6. Oktober. 12 Corr.) Sir Garnet Wolseley hat folgenden
Tagesbefehl erlassen: „Da die Armee in ypten auf⸗ wird und auf dem Punkte ist, sich zu zertheilen, wünscht
1 — 2* 2* 2 r die Weise,
in we ie ren rieges Pflicht gethan, zu danken. Nach krönenden Erfolge von Telestebir 8 er das Vergnügen, ihnen für ihre Ausdauer, ihren
und ihre Tapferkeit im Felde zu danken. Diesen rischen Tugenden haben die Truppen seitdem Betragens in der Garnison hinzugefügt, den Charakter
der ausgezeichneten Regimenter, denen sie angehören, auf⸗ recht gehalten und der Bevölkerung von Kairo gezeigt, daß
Nuth ohen militä⸗ tetigkeit des
ausgezeichnet, als bewiesen haben. Ihre Majestät hat alle Ursache, auf die Soldaten, welche in Egypten gedient haben, stolz zu sein und in Ihrem Namen und an Ihrer Statt dankt er ihnen für ihre Tapfer⸗ keit und Mannszucht. Was Sir Garnet selber betrifft, so kann er ihnen versichern, daß er sich stets der Thatsache erin⸗ nern und aufs Aeußerste schätzen wird, daß er die Ehre und das Glück hatte, sie in diesem kurzen Feldzuge zu befehligen. Dieser Befehl ist auf den Paraden zu verlesen.“
In einer gestern abgehaltenen außerordentlichen Sitzung des Gemeinderaths der City von London wurde ein von Mr. George Stephenson gestellter Antrag, dahin gehend, dem General Sir Garnet Wolseley, sowie dem Vize⸗ Admiral Sir Beauchamp Seymour anläßlich der von denselben in Egypten geleisteten ausgezeichneten Dienste eine Dank⸗ Wund Glückwunschadresse zu überreichen, die⸗ selben nach ihrer Rückkehr nach England einzuladen, sich in der Guildhall einzufinden, um die Adresse in Empfang zu nehmen, bei welcher Gelegenheit dem Admiral das Ehren⸗ bürgerrecht der City sammt einem Ehrendegen (ein Com⸗ pliment, welches dem General Wolseley bereits von der City nach seiner Rückkehr aus dem Aschantikriege gezollt wurde) verliehen werden soll, einstimmig angenommen. Ferner wurde beschlossen, für diese Festlichkeit die Summe von 500 Pfd. Sterl. auszuwerfen. Ein Mr. Phillips kündigte an, er werde demnächst beantragen, die Summe von 500 Pfd. Sterl. auf 2000 Pfd. Sterl. zu erhöhen, damit die Festlichkeit durch ein Dejeuner in der Guildhall zu Ehren der hohen Gäste verherr⸗ licht werden könne.
Durch den Tod Sir George Grey's ist Mr. Gladstone der älteste Commoner unter den Mitgliedern des Ge⸗ heimen Rathes (Privy Council) geworden. Sir George Grey wurde am 1. März 1839 als Mitglied des Geheimen Raths vereidigt, Mr. Gladstone am 3. September 1841. Der nächste Commoner in der Datum⸗Ordnung ist Mr. Milner Gibson, der am 8. Juli 1846 vereidigt wurde.
Aus Irland werden jetzt wieder täglich mehr oder minder erhebliche agrarische Auschreitungen gemeldet. Unweit Cong ist ein Ehepaar, Namens Flanigan, verhaftet worden, welches verdächtig eist, an der vor zwei Jahren stattgefundenen Ermordung des irischen Lords Mountmorres betheiligt ge⸗ wesen zu sein. Der Liverpooler Zweig der Landliga, welcher den Abgeordneten John Dillon ersuchte, seinen Entschluß, von der politischen Laufbahn zurückzutreten, in nochmalige Er⸗ wägung zu ziehen, hat von dem Parteiführer die Antwort er⸗ halten, daß er der Angelegenheit seine ernsteste Aufmerksam⸗ keit schenken werde. Etwas Anderes als ein mißlicher Ge⸗ sundheitszustand würde ihn in dieser Zeit nicht veranlaßt haben, die irische politische Laufbahn zu verlassen.
— 7. Oktober. (W. T. B.) In der Nähe von Allinah (Irlan d), si nd gestern drei Mordversuche unternommen worden, glücklicherweise jedoch ohne Erfolg. Eine Verhaftung hat stattgefunden.
Ztg.)
Frankreich. Paris, 7. Oktober. (Köln. Der Präsident Gréevy hat endgültig seine Reise nach Toulon aufgegeben. — Der Gouverneur von Cochinchina unter⸗ handelt gegenwärtig mit dem Kaiser von Anam wegen Rege⸗ lung der Stellung . in Tongkin; Frankreich will Maßregeln ergreifen, um die Ausführung aller Bestim⸗ mungen des neuen Vertrages zu sichern.
Italien. Rom, 9. Oktober. (W. T. B.) gestrigen Wahlbankett in Stradella zu Ehren des Minister⸗ Präsidenten Depretis hielt derselbe eine längere Rede, in welcher er u. A. hervorhob, daß die Verhältnisse des Staatshaushalts derartige seien, um bei großen Unglücksfällen, wie bei den jüngsten Ueber⸗ schwemmungen in Venetien, eine Staatshülfe eintreten lassen zu können. Was die Rüstungsfrage angehe, so sei eine sofortige Erhöhung der bezüglichen Kosten um viele Millionen unmöglich, da die Rüstungen im Einklange mit der wirthschaft⸗ lichen Kraft des Landes stehen müßten. Die natürliche Ent⸗ wickelung des Budgets werde ausreichen, um auch den Bedürf⸗ nissen der Landesvertheidigung zu genügen. Die erste durch⸗ zuführende Reform werde die Herab etzung des Salzpreises sein. Der Minister betonte namentlich die ausgezeichneten Beziehun⸗ gen Italiens zu allen Regierungen und bemerkte, Italien sei dem Konzert der Großmächte, namentlich Central⸗Europas, welche an der 8 des Friedens so sehr betheiligt seien, jederzeit treu geblieben. Der Minister erwähnte der bevor⸗ stehenden Ernennung eines italienischen Botschafters in Frank⸗ reich und verwies noch besonders auf die ausgezeichneten Be⸗ ziehungen zu England.
Türkei. Konstantinopel, Die Pforte hat dem griechischen Gesandten, Con⸗ duriotis, die Zusage ertheilt, den türkischen Kommandanten an der Grenze morgen oder am Montag Instrukttonen, be⸗ treffend die Uebergabe der vier streitigen Pu nkte, zu⸗ gehen zu lassen. Die türkischen Kom missäre, welche die vier streitigen Punkte der griechischen Grenze Griechenland sofort übergeben sollen, sind heute abgereist. — Der neu⸗ ernannte Großscherif von Mekka, Refikoune, ist heute Abend mit Lebi Effendi, welcher den Installationsfirman für Refikoune überbringt, auf der Nacht „Jedin⸗ abgereist.
— 8. Oktober. (W. T. B) Lord Dufferin hat heute die Note der Pforte vom 25. v. M. bezüglich der Räumung Egyptens beantwortet. Die Antwort signalisirt den Beginn der theilweisen Räumung, bestimmt jedoch keine Frist für die vollständige Räumung, die von der inneren Lage Egyptens abhimeke sel x — Die „Times“ meldet aus Konstantino el vom 8., Lord Dufferin habe in Beantwortung der kurkischen Note, vom 25. v. M. erklärt, daß ein Theil der englischen Truppen Egypten bereits verlassen habe und daß die englische Regierung wünsche, den Rest derselben sobald als möglich gleichfalls zurückziehen zu können. Da England aber für die Pazifikation Egyptens große Opfer gebracht und in dieser
eziehung eine schwere Verantwortlichkeit übernommen habe, müsse es Maßregeln ergreifen, um die vollständige und dauernde Pazifikation des Landes zu sichern und zu diesem
weck sei natürlich die zeitweilige Anwesenheit einer 425—
ruppenzahl in Egypten nothwendig.
Rußland und Polen. St. Petersbur 8. Oktober sb-2 T. B.) Das „Journal de St. Leter boue⸗ lärt die Gerüchte, nach welchen China mit den anläßlich der Retrozession Kuldscha's fe⸗ stgesetzten Entschädigun szahlungen im Rückstande sei, unrichtig und fügt hinzu: der Staats⸗
Bei dem
7. Oktober. (W. T. B)
Jhrer Majestät Soldaten, britische wie indische, sich eben so jehr durch gutes Betragen im Lager und den eer0
sie sich als tapfere Truppen vor dem Feinde
FEhctgele
1
Dänemark. Kopenhagen, 4. Oktober. (Hamb. Co In der heutigen Sitzung des Folkethings überreichte do Minister des Innern eine Beamtengehalts⸗Vorlage, eine Vor⸗ lage, betreffend die Kontrole über die Seetüchtigkeit dänischer Handelsschiffe, und eine Vorlage über die Fischerei in Däne⸗ mark. Was die beiden erstgenannten Gesetzentwürfe be⸗ trifft, so sind dieselben in allem Wesentlichen gleichlautend mit den im vorigen Jahre eingebrachten bezüglichen Vor⸗ lagen. Das Fischereigesetz entspricht im Ganzen dem früher dem Reichstage unterbreiteten Fischereigesetze; es ist je⸗ doch in Einigem den im vorigen Jahre von dem betreffenden Folkethings⸗Ausschuß gestellten Anträgen gemäß modifizirt worden. Sodann überreichte auch der Finanz⸗Minister eine Beamtengehalts⸗Vorlage für sein Ressort, sowie eine Vorlage betreffend die Anlage eines Freilagers (einer zollfreien Nieder⸗ lage) am hiesigen Hafen (Zollbudenplatz).
Prinz Waldemar reiste gestern Abend von hier ab um sich über Korsör nach Gmunden zum Herzog von Cumber⸗ land zu begeben, bei dem gegenwärtig auch der König und die Königin von Griechenland zum Besuch verweilen.
Amerika. New⸗York, 5. Oktober. (Allg. Corr. der gestern im Staate Georgia stattgefundenen Wahl Mr. Stephens, der demokratische Kandidat, mit überwältigen⸗ der Majorität zum Gouverneur des Staates gewählt. Die übrigen Staatsämter sind ebenfalls in den Besitz von Demo⸗
kraten gelangt. Die Majorität wird auf 40 0 veranschlagt. 1“
Afrika. Egypten. Kairo, 7. Oktober. (W. T. 2 Der Ministerrath hat beschlossen, die Dekrete 11“ welche unter dem Einflusse der Einschüchterung durch die Militärpartei erlassen, den Offizieren eine Erhöhung ihrer Gage bewilligt und eine abnorme Bemessung der Pensionen hergestellt haben. — Gaudard Bey, Chef des Kabinets des Khedive, hat seine Entlassung gegeben und ist durch Demartino Bey, Privatsekretär des Khedive, ersetzt worden. — Die Staatseinnahmen gehen bis jetzt nur langsam ein, da es schwierig ist, Landesprodukte zu verkaufen und die fremden Kaufleute noch nicht nach dem Innern des Landes gekommen sind. Die Regierung hat indessen das Vertrauen, daß keine Schwierigkeit hinsichtlich der Bezahlung des Coupons der uni⸗ fizirten Schuld eintreten wird. Riaz Pascha erklärte, daß überall in Egypten vollkommene Ruhe und Sicherheit herrschten.
8. Oktober. (W. T. B.) Die von verschiedenen Blättern mitgetheilten Details über den Reorganisations⸗ plan Baker Paschas sind völlig unbegründet. Baker Pascha ist noch mit der Prüfung der Präliminarfragen beschäftigt und hat noch nicht einmal den Umriß eines Planes vorgelegt. Baker Pascha erklärt, er habe vor seinem Hierherkommen seine Stellung als türkischer Beamter niedergelegt.
1 lexandrien, 7. Oktober. (W. T. B.) Hadji Mustapha, einer der Hauptschuldigen an den am 11. Juni h. . feüen 8 hier verübten Gewaltthaten, ist
2 Hin Gegenwart einer großen Men ingebor und Europäer hingerichtet worden. 8 “
— 8. Oktober. (W. T. B.) Aus Tantah wird ge⸗ meldet, daß ein fanatischer Scheik, der nach dem Abzug der englischen Truppen die Bevölkerung zu neuen Gewaltthaten aufzureizen versuchte, von dort wohnenden Griechen festge⸗
nommen und daß hierdurch der Ausbruch neuer R b verhindert worden ist. 1
Zeitungsstimmen.
Das „Deutsche Tageblatt“ „Heraus aus den Wirren“ eben im Verlage von Fr.
G t“ bespricht in einem überschriebenen Leitartikel die so⸗
s Luckhardt hierselbst Schrift: „Die Nationalpartei hierselbst erschienene
. der Zukunft“ 8 Schluß dieses Artikels: Zukunft“ und sagt am
.. Heraus aus den Wirren! Die Nationalpartei . kunft ist heute schon verkörpert in der Person des Fürfarte der Z. aber der Fürst ist der erste Diener unseres Kaisers, und darum fehlt er in gewissem Sinne der Partei heute als Führer. .. Wäre Fürst Bismarck Abgeordneter, so würde die Nationalpartei nicht lange auf die Zukunft zu warten brauchen. Es liegt darin freilich ein trauriges Zeugniß für die Einsicht und Dankbarkeit der Deutschen; aber die Geschichte lehrt ja, daß unsere Selbständigkeitsgefühle oftmals da am meisten sich geltend machten, wo es am thörichtsten war.
Heraus aus den Wirren! Ohne eine große Nationalpartei, welche die Ziele der gegenwärtigen Kaiserlichen Politik mit Bewußt⸗ sein und ohne Sonderinteressen verfolgt, kommen wir nicht heraus. An der Berliner Bewegung kann man erkennen, wie patriotische EEEA von 42— Ansichten in ein⸗ zelnen Fragen zum Aufgehen in einer Nationalpartei indrängen. -3 8v23 Himmel, daß nicht erst der Schatten Vüömahets bin Echut.
erde.
— Die jetzt in München erscheinende „All tü G gemeine Zeitung“ beschäftigt sich mit dem am 4. d. M. veröffent⸗ A.4. der Handels⸗ und Gewerbe⸗ ammer von rbayern. Wir entnehmen dem bet aden ves 7. Stellen: 8e rfreulich ist das in jüngster Zeit lebhaft sich eetend ende Bestreben der Handwerkerkreise „ sich zu e 8.,g 882 8 ganisiren. Wie dies zu ge chehen habe, darüber freilich gehen die einungen unter den Betheiligten noch weit auseinander. Während der letzte (Stuttgarter) Gewerbetag mit überwiegender Mehrheit den Seitens des September⸗Kongresses der sächsischen Gewerbevereine be⸗ stätigten Beschluß faßte: „es sei, ungeachtet der mancherlei Klagen und Anstände, welche gegen das —. (vom 18. Juli 1881) erhoben sind, eine Pflicht der Gewer etreibenden, nunmehr unver⸗ züglich mit der Innungsbildung vorzugehen, . die bestehenden Innungen auf der neuen Grundlage umzuge⸗ stalten“, hat der von Süddeutschland lebhaft beschickte Magdeburger Handwerkertag ein solches Versuchen mit freien Vereinigungen abge⸗ lehnt und die vbeiggtortsch⸗ Innung als dringende Nothwendigkeit 22 Wir hoffen, daß möglichst bald eine Einigung der wider⸗ 3
tenden Ansichten erreicht wird; damit über dem Kampfe nicht das iel aus dem Auge verloren und dem eeen nen E. auf lange hinaus die Vortheile einer geeigneten Organisation vorenthalten werden. In Bezug auf das Lehrlingswesen bezeichnet es der Be⸗ richt als sehr wünschengwerth, daß die Gewerbomeister in ihrer sstt⸗ lichen und fachlichen Ausbildung mehr als bieher dem Publikum die Bürgschaft gäben, zur Heranziehung tüchtiger Lehrlinge auch befähigt zu sein. fährt der Bericht fort: „Der „Ver⸗ cherung der Arbeit“ haben wir zu — Zeit unsere vollsten ympathien zugewendet, und es war unserem Antrage zufolge, daß
dieselbe auf die Tagesordnun des Stuttgarter Gewe t wurde. Der Schutz des Arbesters 8 q E.
d. b ihn bei jeglichem Unfall und dessen nachtheili des Genbrbeberienen wird mehr und — 5 lcen, 15 iin
sozialen Aufgaben des Deutschen Reiches bet vom 7. Juni 1871 R
Das erster bedeutungsvoller Erfahrung ließ man
schat in Peking habe die Zahlungen durchaus
dieser Bezi b
in demselben * Chehena Erweiterung, resp.
“
ft und ungenügend erscheinen. Eine
euschaffung, des Gesetzes zeigte sich noth⸗
Unfallversicherungsgesetz, die Invaliditäts⸗ und Alters⸗ versicherung der Arbeiter, die Krankenversicherung derselben sind seit⸗ dem einer unmittelbaren Lösung nahe gerückt. Einig sind wohl alle politischen und wirthschaftlichen Parteien, in der freudigen Zustim⸗ mung zu den humanen Gedanken, die den genannten Gesetzen zu Grunde liegen, der Gerechtigkeit, die durch solche Wohlfahrtseinrich⸗ tungen großen Klassen unserer Mitbürger gegenüber geübt wird, ein befriedigender Ausgleich dürfte darum nicht mehr fern sein. Durch die Schaffung aber der Unfall⸗ und Krankenversicherung wird sich die Lage des deutschen Arbeiterstandes erfreu⸗ lich heben. Zu einem wirklichen Emporblühen unserer Wirth⸗ schaft müssen indeß, mehr als bisher geschehen, Staat und Private versuchen, die deutsche Ausfuhr zu beleben und zu sichern, die deutsche Auswanderung zu organisiren. Große Schaaren von Aus⸗ wanderern (1881: 182 935, 1880: 106 190) verlassen unser Land. weil zum guten Theil wenigstens ihnen die Möglichkeit des Arbeits⸗ verdienstes benommen ist, und helfen in den nordamerikanischen Kon⸗ kurrenzländern dazu mit, diese Arbeitsmöglichkeit für die Zurück⸗ gebliebenen nur noch mehr zu beengen. Darum Organisation der Auswanderung!
In der „Neuen Deutschen
finden wir nachstehende Betrachtung:
Kein Land der Welt giebt uns ein lehrreicheres Beispiel über die Wirkungen des sogenannten Freihandels gegenüber dem Schutz⸗ zollsystem, wie die Vereinigten Staaten von Nordamerika, weil dort ja nach den verschiedenen politischen Strömungen Schutzzoll und Freihandel so häufig mit einander wechselten, daß man die Einflüsse jedes Systems genau beobachten kann. Es wird bei der Berathung des Zolltarifs im Reichstage gut sein, wenn die Herren Abgeord⸗ neten die Wirkungen der beiden Systeme, wie sie in Nordamerika auftraten, vor Augen haben. Bis zum Jahre 1818 herrschte in den Vereinigten Staaten ein Schutzzollsystem, mit diesem Jahre hörte der Schutzzoll auf und der Freihandel trat ein, er übernahm ein Volk, bei dem der größte Wohlstand herrschte, ein beträchtliches Staatseinkommen, eine abnehmende Staatsschuld und eine starke Einfuhr von Baargeld. „Das 1818 eintretende Frei⸗ handelssystem hörte schon 1824 auf, weil es höchst ungünstig wirkte, es hinterließ dem nun eintretenden Schutzzoll ein abnehmendes Staatseinkommen, eine wachsende Staatsschuld, ein verarmtes Volk und eine übermäßige Ausfuhr von Baargeld. Der eintretende Schutz⸗ zoll änderte die Verhältnisse sofort, als er im Jahre 1835 aufhörte, hinterließ er dem wieder zur Regierung gelangten Freihandel eine vollständig getilgte Staatsschuld, einen bedeutenden Staatsschatz, so bedeutende Staatseinnahmen, daß man die Steuern vermin⸗ dern konnte, ein außerordentlich wohlhabendes Volk, und eine starke Einsuhr von Baargeld, 1838 ging man wieder zum Gö über, welcher 1842 aufhörte, denn er hatte das Volk zu Grunde ge⸗ richtet, die Regierung mußte die Zahlung ihrer Schulden verweigern, der Staatsschatz war bankerott, Anlehen konnte der Staat nur zu den höchsten Zinssätzen machen, das Staatseinkommen bestand in uneinlösbarem Papiergeld, eine sehr bedeutende auswärtige Staats⸗ schuld war entstanden und eine große Ausfuhr von Baargeld fand statt. Das Schutzzollsystem wurde nun von 1842 bis 1847 befolgt, sofort gelangte das Volk wieder zum Wohlstand, der Kredit der Staatsregierung wurde hergestellt; der Verkehr stieg rasch, die aus⸗ wärtige Staatsschuld nahm ab, Geld nurde überflüssig eingeführt und das Staatseinkommen wuchs beträchtlich. 1847 ging man wieder zum Freihandel über und trotzdem, daß Kalifornien Hunderte von Millionen Dollars in Gold lieferte, wurde doch der Verkehr gelähmt, die Staatseinnahmen fielen, der Zinsfuß stieg enorm, und die Staatsschuld wuchs über⸗ schwänglich. Diese ungünstigen Verhältnisse wurden noch durch den Sezessionskrieg . an dessen Schluß die Vereinigten Staaten von einer ungeheuren Schuldenlast bedrückt und mit fast werthlosem Papiergeld überschwemmt waren. Man griff wieder zu den Schutz⸗ zöllen, und was war die Folge davon? Der Staat erfreut sich der größten Wohlhabenheit, trotz der betrügerischen Finanzwirthschaft war er im Stande, einen großen Theil seiner Schulden abzuzahlen und die Baarzahluug für das Papiergeld wieder aufzunehmen. Sollte dieses Beispiel für uns nicht die Veranlassung sein, an den Grenzen des Landes, wenn auch keinen Schutzzoll, doch einen Ausgleichszoll zu⸗ erheben und von den Fremden so viel an Steuer zu verlangen, wie wir Produzenten im Lande von demselben Produkt geben müssen?
— In der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ lesen wir:
Einen sehr interessanten Einblick in die Verhältnisse der Kom⸗ munalverwaltung der Stadt Straßburg i. E. gewährt die im Be⸗ richte der dortigen Handelskammer veröffentlichte Zusammenstellung der Erträgni e der städtischen Oktroiverwaltung. Die Gesammtein⸗ nahme pro 1881/82 betrug 1 525 027 ℳ 30 ₰; davon entfielen auf Flüssigkeiten 657 386 ℳ (Wein 150 800, Bier 436 900, Alkohol 31 900 ℳ bei einer Taxe von 4, 2,80 resp. 13 ℳ pro Hektoliter). Auf Eßwaaren (lebendes Vieh, geschlachtetes Fleisch, Geflügel, Wild, Fische und einige Delikatessen) entfallen 357 443 ℳ; ferner auf Vieh⸗ futter (Heu, Stroh, Hafer, Kleie ꝛc.) 68 691 ℳ, auf Brennmaterialien und Beleuchtungsstoffe 163 717 ℳ (darunter Steinkohlen und Koks 82 700 ℳ, Brennholz 42 600 ℳ), endlich auf Bau⸗ materialien 273 006 ℳ (darunter Bruch⸗ und Zlegelsteine 163 000 ℳ, Bauholz 110 000 ℳ). Aus der ganzen Zusammen⸗ stellung ist deutlich ersichtlich, wie der Tarif des Oktroi darauf ge⸗ richtet ist, die Einfuhr in die Stadt in möglichst rohem Zustande herbeizuführen, also den Bewohnern der Stadt die Fertigstellung für den Konsum zu sichern. edenfalls aber wird eine Kommunal⸗ einnahme von über 1 ½ Millionen Mark bei einer Einwohnerzahl von ca. 94 000 Seelen, welche derartig in den Tarifen abgestuft ist, daß die Bedürfnisse des Arbeiters sehr niedrig, die des Wohlhabenderen dagegen weit höher getroffen werden, leicht zum Nachdenken anregen müssen über die Vorzüglichkeit des in unseren Städten zur Geltung kommenden Systems der direkten Einkommenbesteuerung und insbe⸗ sondere der Miethssteuer.
— Die „Schlesische Zeitung“ schreibt:
„Vor einigen Tagen wurde aus Landeshut berichtet, daß im dor⸗ tigen Kreise ein wesentlicher Aufschwung in der Industrie und eine Vermehrung der Arbeitsgelegenheit konstatirt worden sei. Eine gleiche Meldung ergeht heute in Betreff der Stadt Freiburg. Die Erhebun⸗ gen über die Lage der Geschäftsverhältnisse während des Ueee e⸗ nen Halbjahres haben dort, wie im „Fr. Boten“ mitgetheilt wird, hinsichtlich der im Stadtgebiet Freiburg vorhandenen induftriellen und größeren gewerblichen Anlagen ein erfreuliches Resultat ergeben. Arbeiterentlassungen aus Mangel an Beschäftigun haben nicht statt⸗ Eeanden. es sind im Gegentheil in mehreren Fabriketablissements die
beitskräfte * worden. Auch in der Uhrenfabrikation da⸗ bühe macht sich ein weiterer Aufschwung durch Erweiterung der abriketablissements bemerklich.
wendig. Das
Volkszeitung“
—
Deutsches Handels⸗Archiv. Oktober⸗Heft. — Inhalt: gefter Theil. Gesetzgebung: Deutsches Reich: Zollbehandlung des ostein agevlehet. — Rußland: Modifikation der Bestimmungen zollfreie Einfuhr von Säcken. — Verzollung von Walzdrabt. — Oesterreich⸗Ungarn: Verordnung der K. K. Ministerien der Finanzen und des Handels vom 7. nvaas 1882, betreffend den 2½ von Tabackbeize (Tabacksauce), von Dungsalzen, Chlorkalium und blor⸗ magnesium. — Frankreich und erreich⸗Ungarn: Zusatzkonvention 2 der Handelskonvention. — Belgien: Vorkaufsrecht der Zoll⸗ örde. — Spanien: Neuer Zolltarif. — Anwendung des Tarifs. — etz, betreffend die Unifizirung der Ein⸗ fuhrzoölle für Cuba und Puerto⸗Rico und die fünfülge estaltung des Verkehrs zwischen der Peeelichen Halbinsel, Philippinen und jenen Provinzen. — äßigung des Ausfuhrzolls auf Tabak im departement von Kuba. — Ermächtigung des Zollamts zu
Deutsches Reich: Chemnitz. — Mannheim. — Elberfeld. — Siegen. — Memel. — Frankreich: Uebersicht der französischen Rübenzucker⸗ fabriken und ihrer technischen Hülfsmittel. — Nantes (Verkehr deut⸗ scher Schiffe in 1881). — Portugal: Terceira (Schiffsverkehr und Han⸗ delsbewegung in 1881). — Lissabon (Verkehr deutscher Schiffe in 1 31). — Spanien: Manila (Verkehr deutscher Schiffe in 1881). — Manzanillo (Verkehr deutscher Schiffe in 1881). — Chile: Caldera (Verkehr deutscher Schiffe in 1881) — Peru, Bolivia und Chile: Salpeter⸗ ausfuhr in den beiden letzten Jahren. — Oesterreich⸗Ungarn: Schiff⸗ fahrtsbewegung in Ragusa und Graposa während des Jahres 1881. — Rußland: Verkehrsbewegung in Odessa im Jahre 1881 g. St. — Odessa (Getreideverkehr während des ersten Halbjahres 1882). — Ny Karleby (Verkehr deutscher Schiffe und fremder Schiffsverkehr mit Deutschland in 1881). — Gamla Karleby (Verkehr deutscher Schiffe und fremder Schiffsverkehr mit Deutsch⸗ land in 1881). — IJakobstad (Verkehr deutscher Schiffe und Ankünfte fremder Schiffe aus Deutschland in 1881). — Ekenäs (deutscher Schiffsverkehr in 1881). — Helsingfors (Verkehr deutscher Schiffe und fremder Schiffsverkehr mit Deutschland in 1881). — Kristinestad (Verkehr deutscher Schiffe in 1881). — Italien: Ancona (Schiffsbewegung im Jahre 1881). — Groß⸗ britannien: Sydney (Handel Neuseelands im Jahre 1881). — Brisbane (Verkehr deutscher Schiffe in der Kolonie Queensland in 1881), — Dunedin (Verkehr deutscher Schiffe im Jahre 1881/82). — Leith (Schiffsverkehr im Jahre 1881). — China: Takao (Verkehr deutscher Schiffe in Takao und Anping im Jahre 1881). — Niachtrag. Gesetzgebung: Spanien: Gestattung der Einfuhr von Theer und Pech in mehreren Häfen. — Erlaubniß der Einfuhr von Kaviar im Hafen von Ciérvana. — Zweiter Theil. Konsulatsberichte: I. Ostasien. Kanton: Handels⸗ bericht für die Jahre 1879 und 1880. — Haiphong: Jahresbericht für 1880. — V. Südeuropa. Piraeus: Die Weinkultur in Griechen⸗ land. — Patras: Jahresbericht für 1881. — Corfu: Jahresbericht für 1881. — Santander: Jahresbericht für 1881. — Galatz: Jahres⸗ bericht für 1881 und Bericht über den Verkehr in den unteren Donauhäfen in dem nämlichen Jahre. — VIII. Nordamerika. Boston: Jahresbericht für 1881. — Savannah: Jahresbericht für 1881. — XI. Afrika. Lagos (Britisch⸗Guinea): Jahresbericht für 1881. — XII. Australien und Polynesien. Sydney: Handel und Schiffahrt der Kolonie Victoria im Jahre 1881. — Produktion und Ausfuhr von Gold in Victoria im Jahre 1881. Justiz⸗Ministerial⸗Blatt. Nr. 36. — Inhalt: Erkennt⸗ des Reichsgerichts vom 1. Oktober 1881, — betreffend die Entschädi⸗ gungspflicht der Eisenbahnen wegen eines in Folge der nicht gehörig unterhaltenen Brückengeländer durch scheu gewordene Pferde ent⸗ standenen Schadens.
Statistische Nachrichten.
Ueber die finanziellen Ergebnisse der seit dem 1. April 1881 vereinigten württembergischen Post⸗ und Telegraphen⸗ verwaltung im Rechnungsjahre 1881/82 bringt der „Staats⸗Anz. f. W.“ eine längere Zusammenstellung, der wir Folgendes entnehmen: Nach dem Hauptfinanzetat pro 1881/82 war als Einnahme der Post⸗ und Telegraphenverwaltung die Summe von 6 534 000,00 ℳ, als Ausgabe die Summe von 5 234 000,00 ℳ, somit als Ueberschuß die Summe von 1 300 000,00 ℳ angenommen. In Wirklichkeit haben betragen: die Einnahme 6 317 835,79 ℳ, die Ausgabe 4 750 611,46 ℳ, der Ueberschuß 1 567 224,33 ℳ Im Etat war jedoch der veran⸗ schlagten Einnahme aus Telegraphengebühren, entsprechend der seit⸗ her bei der Telegraphenverwaltung üblichen Verrechnungsweise, der voraussichtliche Anfall im Kalenderjahr 1881 zu Grunde gelegt, während in Folge der Verlegung der Rechnungsperiode für die Einnahmen aus Telegraphengebühren auf das Etatsjahr nunmehr in der u“ 1881/82 der Anfall aus den fünf Quartalen I“ erscheint. Es ist somit zur Vergleichung mit dem Etat, sowie mit den Ergebnissen des Vorjahres an obiger Einnahme
1. Januar und ebenso an obigem Ueberschuß der Anfall des Quartals I amen 1881 an Telegraphengebühren mit 94 639,00 ℳ abzusetzen und ver⸗ bleiben alsdann als Einnahme 6 223 196,79 ℳ (gegenüber dem Etat weniger um 310 803,21 ℳ) als Ausgabe 4 750 611,46 ℳ (gegenüber dem Etat weniger um 483 388,54 ℳ) als Ueberschuß 1 472 585,33 ℳ (gegenüber dem Etat mehr um 172 585,33 ℳ), welches Mehr aus einer Mehreinnahme an Porto⸗ und Telegraphengebühren von 60 459,93 ℳ, sonstigen Mehreinnahmen mit 8583,56 ℳ und einer Minderausgabe von 103 541,85 ℳ, zusammen 172 585,33 ℳ sich zusammensetzt. Im Vorjahre hatte der rechnungs⸗ mäßige Ueberschuß der Postverwaltung betragen 744 153,05 ℳ, der⸗ jenige der Telegraphenverwaltung 57 869,04 ℳ, zusammen 802 022,09 ℳ Der Ueberschuß der vereinigten Post⸗ und Telegraphenverwaltung im Rechnungsjahr 1881/82 übersteigt also den Ueberschuß beider Ver⸗ waltungen im Rechnungsjahr 1880/81 um 670 536,24 ℳ, welche be⸗ trächtliche Steigerung den mit dem 1. April 1881 ins Leben ge⸗ tretenen Reformen des internen Posttarifs zuzuschreiben, zu einem nicht unbeträchtlichen Theil übrigens auch auf Rechnung der auf den gleichen Termin nach dem Vorgang der Reichspostverwaltung erfolg⸗ ten Abschaffung der Portofreiheit der dienstlichen Sendungen in An⸗ gelenheiten des Staats, der Kirche, der Schulen und der öffentlichen Stiftungen zu milden Zwecken zu setzen ist. G
— Die Eisenbahnen Schwedens und Norwegens im Jahkf 1880. (Stat. Corr.) Die erste Eisenbahn Schwedens mit
ampfbetrieb wurde am 1. Dezember 1856 eröffnet. Im Jahre 1878 waren bereits 5236 ⅛ km solcher Eisenbahnen vorhanden, und im Jahre 1880 belief sich deren Länge auf 5761 km. Hierin sind jedoch zwei Bahnen von 125 km Länge, welche erst im Laufe des Zabres 1880 eröffnet wurden, nicht mit enthalten; außerdem fehlen e nige kleinere Industriebahnen. Die Länge der Staatsbahnen betrug im Jahre 1880 1956 km.
Die norwegischen Bahnen hatten im 1 1059 km mit Einschluß der 7 km langen Strecke von der schwedischen Station Charlottenberg bis zur schwedisch⸗norwegischen Grenze. Also waren in beiden Ländern 6820 km Eisenbahnen im Betriebe.
Das in denselben angelegte Kapital betrug in Schweden 570 793 600, in Norwegen 111 102 614 Fr. 8
Der Betrieb beschäftigte:
Lokomotiven Wagen
in Schweden.. 591 16 584 „ Norwegen 99 2 588. Während des Jahres 1880 wurden befördert: Reisende Tons Waaren in Schweden. 7 018 764 5 621 653 „ Norwegen 1 694 005 795 294. „Ese hat also 1880 durchschnittlich ein Reisender in Schweden 36 bezw. 30 km werüchhelegt. und eine Tonne Waaren hat in Schweden durchschnittlich 61, in Norwegen 52 km durchlaufen. Die Einnahmen beliefen sich von den “ Reisenden von Waaren sonst Fr. 13 552 436 30 644 037 991 146 ] 2 385 353 3 453 416 138 638, im Ganzen 51.165 026 Fr. Die Ausgaben betrugen dagegen in eden 24 960 211 und in Norwegen 4 568 607 Fr., folglich in 55,2 und in Norwegen 76,4 % der Einnahmen. — Die Stahl⸗ und Eisenproduktion der Vereinig⸗ ten Staaten im Jahre 1880. (Stat. Corr.) Die starke Zu⸗ nahme der Bevpölkerung in den Vereinigten Staaten von Amerika und die Leicggeit stattgehabte ungemein schnelle Zunahme und Aus⸗ ennes rkehrsmittel haben unter dem Schutze hoher Zölle die Entwickelung der amerikanischen Eisen⸗ und Stahlindustrie in hohem Grade begün Eine kürzlich von James M. Swank, dem Se⸗
ahre 1880 eine Länge von
8 8
in Schweden auf . „ Norwegen „
st Bielsa zur Ansgangsabfertigung von Bleierzen. — Märokko: Zeit⸗ weilige Erssfnng ne gsane Agadir und Assaca. — Berichte:
und von der Abtheilung des Innern in Washington herausgegebene
Statistik der Eisen⸗ und Stahlproduktion der Vereinigten Stanten
theilt über die Entwickelung dieser so wichtigen Industrie in den
Jahren 1870— 80 folgende Angaben mit, welche einen genaueren Ein⸗
blick in die Betriebsverhältnisse der gedachten Industriezweige ge⸗
statten. Es bezifferten sich: 1 1870 1880
Weerth u. Gewichtsangaben
in Tausenden 8 Gan
Prozent⸗
die Zahl der Werke.. das in demselben fundirte wEn Werth des verbrauchten Ma⸗ o* Werth der Produktion Doll. Gewicht derselben. Tons beschäftigte Personen... 7 gezahlte Löhne Doll. 40 541 55 476
Die technische Leistungsfähigkeit der einzelnen Werke und Oefen, welche sehr variirte, ist in noch stärkerer Progression als die Zahl der letzteren gestiegen. Während die Tagesproduktion sämmtlicher in Betrieb befindlichen Oefen im Jahre 1870 sich auf 8357 t Robheisen belief, stieg sie 1880 auf 19 248 t, d. h. um 130,3 %, die Zahl der Oefen von 574 auf 681, d. h. um 18,6 %. Die Vertheilung der in der Eisen⸗ und Stahlindustrie vorhandenen Betriebsstätten auf die Hauptzweige der beiden Industriegruppen ergiebt sich aus den folgen⸗ den Ziffern. Es waren vorhanden:
1870 1880
Werke mit Oefen 19 Wal werk..
230 971
191 271 296 557
7 265 140 978
Schmieden u. s. w. 1
zusammen 808 1005. 3 Von dem in der Eisen⸗ und Stahlindustrie investirten Kapita entfallen auf Pennsylvanien 46, auf Ohio 11, auf New⸗York 9 un auf Missouri und New⸗Jersey je 4 %. Auf keinen der andere Unionsstaaten treffen mehr als 3 % des Gesammtkapitals.
In hohem Grade bemerkbar ist die Zunahme der Besseme Stahlproduktion, welche 1870 bis 1880 von 19 403 auf 889 896 stieg. Diese Produktion vertheilte sich folgendermaßen: Schiene 741 475, Stangen, Barren 76 710, Stäbe 49 064, Platten 1475, son stige Formen 21 172 t.
Die Herstellung sämmtlicher Eisen⸗ und Stahlprodukte erfordert im Jahre 1880 an Rohstoffmengen: Erze 7 256 684, Kalkstein 3 18 149, Anthracit 2 615 182, sonstige Kohlen 1 051 753, Koks 2 277 555 t.
Eine gleiche, fortgesetzt rasche Zunahme der Eisen⸗ und Stahl. produktion dürfte für die nächsten Jahre nicht zu erwarten sein, da die Marktverhäͤltnisse des Jahres 1880 ganz außergewöhnlich günstig gewesen sind. Immerhin aber zeigen die mitgetheilten Ziffern, d die Expansionskraft der nordamerikanischen Eisen⸗ und Stahl
industre sehr bedeutend ist und auch noch gesteigerten Anforderungen
zu entsprechen vermöchte. 3
— (Allg. Corr.) In der Präsidentschaft Madras wurde im Jahre 1881 die Summe von 2025 f als Belohnungen für die Erlegung von wilden Thieren, nämlich 136 Tigern, 750 Pan thern und Leoparden und 543 anderen Bestien ausgezahlt. Im Lauf des erwähnten Jahres wurden in der Präsidentschaft durch wild Thiere und Schlangen 1032 Personen und 8938 Stück Vieh getödtet Durch Tiger allein wurden 135 Personen und 3328 Stück Vieh zer⸗
werth von 17 876 f£.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
„Das Grundeigenthum“ betitelt sich eine neue, ledig lich den Interessen des städtischen Grundbesitzes gewidmete Wochen schrift, als deren verantwortlicher Redacteur Stadtrath Dr. Wö niger in Berlin zeichnet. Das Blatt ist amtliches Organ de
Deutschlands.
nete für Hildesheim, Justiz⸗Rath Götting, während der Verhand lungen über das letzte kirchenpolitische Gesetz erscheinen ließ, hatt derselbe u. A. daran erinnert, daß in dem Lehrbuche der Moral⸗
und Meineid für erlaubt erklärt werden.“
in dem „Lehrbuche der Moral⸗Theologie des Jesuiten Gury Dieb stahl, Urkundenfälschung, Ehebruch und Meineid für erlaubt erklärt Ein öffentliches Antwortschreiben an Herrn Ma.“ betitelten Brochure
Buche den Beweis für seine Behauptung zu erbringen versucht. — Der Buchhändler A. M. Gundlach in Neustrelitz wir demnächst auf Subskription das von dem dänischen Etatsrath un Ober⸗Landdrosten Johann von Pritzbuer zusammengestellte un nach dessen Tode im Jahre 1722 anonym erschienene Werk „Inde concisus familiarum nabilinm ducatus Megapolitaui“ in der vo Klüver im vorigen Jahrhundert gegebenen Uebersetzung herausgeben
Otto von Gamm herrühren.
Adel bezeichnet werden. Der neue Abdruck geschieht wörtlich mit Bei behaltung der Orthographie und Interpunktion, b Gammsche Originalmanuskript sie aufzeigt. Bei jedem einzelnen Geschlechts⸗ und Familiennamen wird ein leerer Raum gelassen, un Bemerkungen, Zusätze, Stammbäume und Erläuterungen hinzufügen zu können.
8 Land⸗ und Forstwirthschaft. Die Verlagshandlung von M. Heinsius in Bremen ist fortgesetz bemüht, im Interesse der Hebung der Viehzucht und Milchwirthschaft
Zeitung“ bildet, durch zu erweitern und tritt hervor, nämlich folgenden: lichen Vereins an das für Landwirthschaft, Domänen wärtigen Stand der größeren mungen sowie der Molkereischulen in Deutschland. 8 Wilbh. Fleischmann. Mit Statuten von Molkerei⸗Genossen schaften und Molkereischulen. Gr. 80, 15 Befe und 13 Plänen von Molkereien. Preis 6 ℳ, geb. 7ℳ — Die th
lichen Thier⸗Ausstellungen, ihre Organisation, sowie ihre Be⸗ deutung und Aufgabe für die Hebung der landwirthschaftlichen Thierzucht Von C. Petersen, Oekonomierath und Redacteur der „Milch⸗Zei⸗ tung“. Gr. 8⁰, 23 Bogen. Preis 6 ℳ, geb. 7 ℳ — Die Rinder Racen Deutschlands, Hollands, der Schweiz und die gesuchtesten Oesterreichs. Von Hugo Lehnert, Gutsbesitzer, Zucht⸗ viehlieferant. Gr. 8⁰, 15 Bogen. Preis 6 ℳ, geb. 7 ℳ — Die Milchprüfungsmethoden. Nach vergleichenden Untersuchungen bearbeitet und zusammengestellt von Dr. W. von der Becke, A stent an der agrik.⸗chem. Versuchsstation in Münster i. W. Mi
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Versuchsstation in Münster i. W. 8 7 Bogen. Pr. 2 ℳ 80 ₰, geb. 3 ℳ 75 ₰. Die Resultate aller älteren und neneren Untersuchungen und Versuche, welche auf die Be⸗ stimmung der einzelnen Bestandtheile der Milch
ben, wie hier geboten werden, bilden einen
Wegweiser 88 milchwirthschaftliche Interessenten,
stationen, Verwaltungsbehörden, Chemiker, Apotheker eec — Die Zuchtbuchführung für Rindvieh an einem Beispiel aus der Praxis erläutert von Benno Martiny und Wilb.
kretär der „Amerikanischen Eisen⸗ und Stahlassociation“, bearbeitete
Biernatzki. Hochquart, 6 Bog. Preis 2 ℳ 50 ₰, geb. 3 ℳ 50 ₰ Im Interesse einer einheitlichen 2 Baptergese rung für ganz Deutschland verfolgt dieses Buch das Ziel, d 11.“ n
rissen. Das durch wilde Thiere getödtete Vieh hatte einen Gesammt⸗ 8
Centralverbandes der Haus⸗ und städtischen Grundbesitzer⸗Vereine — In der Streitschrift „Canossa“, welche der Landtagsabgeord⸗
8
Theologie des Jesuiten Gury „Diebstahl, Urkundenfälschung, Ehebruch In der klerikalen Presse wurde dies bestritten. Hr. Götting hat jetzt in einer „Wo wird
(Berlin, B. Behrs Verlag) durch wörtliche Citate aus dem erwähnten
“
Demselben werden auch die Ergänzungen beigefügt, welche von vim im Jahre 1797 verstorbenen mecklenburgestrelitzschen Minister Chr. Das Buch kann als das erste, älteste und trotz vieler Mängel wichtigste Werk über den mecklenburgischen
wie das von
diese Richtung ihrcs Verlages, deren Hauptunternehmen die „Milch⸗ Spezialwerken
Königlich preußische Ministerium Forsten über den gegen⸗ Unterneh- Von Prof. Dr.
andwirthschaft⸗
und Zug⸗
einer Vorrede von Prof. Dr. J. König, Vorsteher an der agrik.⸗chem. b 9 Mit 30 Illustrationen. Gr. 80,
9. *
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