1882 / 242 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 14 Oct 1882 18:00:01 GMT) scan diff

Statistische Machrichten.

„Von den 6 mecklenburgischen Realschulen I. Ordnuüng haben zu Michaeclis nur die vier Anstalten zu Bützow, Ludwigslust, Rostock und Schwerin Abiturienten entlassen und zwar die drei erftgenannten je 3, die letztgenannten 1 Schüler und 1 Extraneus, im Ganzen also 10 Prüflinge. Von denselben wenden sich 4 afa⸗ demischen Studien zu (1 neuere Sprachen, 1 Chemie, 1 Naturwissen⸗ schaften und Mathematik, 1 Medizin Inach Absolvirung des Gym⸗ nasialmaturums], 2 Postfach, je 1 Steuer⸗ bez. Forstfach, Land⸗ wirthschaft und Einer ohne bestimmte Berufswahl). Zu Ostern be⸗ standen 16 Realschüler die Reifeprüfung (Schwerin 6 und 1 Extraneus, Bützow und Malchin je 4, Güstrow 2). Von diesen 26 Abiturienten kamen auf Bützow und Schwerin je 7, Malchin 4, Ludwigs⸗ lust und Rostock je 3, Güstrow 2. Dreizehn der Genann⸗ ten widmeten sich akademischen Fächern (Pbilologie 4, Natur⸗ wissenschaften und Mathematik 4, Mathematik 3, Chemie und Medizin je 1, Postdienst 3, Steuerfach 2, Ingenieur⸗ 2, Militär⸗, Baufach und Landwirthschaft je 1). Zwei waren noch un⸗ schlüssig). Im Vorjahre zählten die 6 Realschulen 27 Abiturienten (Ludwigslust 10, Bützow, Rostock und Schwerin je 4, Malchin 3, Güstrow 2). Die Gesammtzahl der diesjährigen Abiturienten auf den 6 mecklenburgischen Gymnasien, welche, wie schon neulich be⸗ richtet, 90 betrug, erreicht damit die höchste Ziffer, die innerhalb der letzten 6 Jahre vorkam: 1877: 71, 1878: 75, 1879: 76, 1880: 83 und 1881: 62. Von den 311 Abiturienten der letzten 4 Jahre schlugen 269 die akademische Laufbahn ein, während die übrigen, etwa ½ der Gesammtzahl, andere Berufsarten wählten. Von den Studirenden entschieden sich für die Jurisprudenz 83. Theologie 68, Medizin 56, Philologie 47, Naturwissenschaften 3, Mathematik 7, beide letzteren Fächer 3 und Geschichte 2. Der Theologie und Juris⸗ prudenz haben sich somit 56 % aller Abiturienten aus den letzten 4 Jahren zugewandt.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. Leitfaden für das Preußische Jäger⸗ und Förster⸗ Examen. Ein Lehrbuch für den Unterricht der Forstlehrlinge auf den Revieren, der gelernten Jäger bei den Bataillonen, und zum Selbstunterricht der Forstaufseher, von G. Westermeier, Königl. P Oberförster zu Falkenwalde bei Stettin. Mit 25 in den ert gedruckten Holzschnitten, einer Spurentafel, 5 Bestimmungs⸗ tabellen und 10 Beilagen. Vierte vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin, Verlag von Julius Springer. Preis 5 Das vor⸗ liegende Buch hat einem in der forstmännischen Praxis empfindlich gewordenen Mangel abgeholfen, denn es fehlte vor dem Erscheinen desselben an einem in knapper Form gehaltenen, nicht zu theuren Leitfaden für die jungen Forstleute der niederen Carridre, der zugleich allen Examenanforderungen genügte. Das Buch zerfällt in einen vorbereitenden und einen praktischen Theil; der erstere behandelt die wichtigsten Hülfs⸗ (Grund⸗) Wissenschaften und giebt die noth⸗ wendigen allgemeinen Begriffe. Er zerfällt in der vorliegenden Auflage in zwei Haupttheile, die Naturgeschichte und die Mathematik. Von der Naturlehre ist nur das Wesentliche aus der Chemie und Physik herangezogen, soweit es zum Verständniß der Naturgeschichte und der Hauptwissenschaften nöthig ist. Aus der Naturgeschichte ist die Zoologie und Botanik, soweit sie für den Förster von Interesse ist, eingehender und so behandelt, daß das Gegebene ohne weitere Vorkenntnisse verstanden werden kann. Bei der Mathematik hat sich der Verfasser bemüht, in elementarer Weise das Rechnen mit Brüchen, mit Decimalbrüchen, die Regel⸗detri und Prozentrechnung darzustellen. Aus der Meßkunst ist nur so viel behandelt, als dem Förster zur Vermessung von Kulturflächen, zu leichten Graben⸗ und Wegearbeiten, zur Messung und Schätzung von Bäumen nothwendig ist. Der praktische Theil behandelt die Hauptwissen⸗ schaften in vier Haupttheilen: der Standortslehre, dem Waldbau, dem Forstschutz und der Forstbenutzung. Im Wald⸗ kau ist der Verfasser bestrebt gewesen, sich streng auf dem Standpunkte des künftigen Försters zu halten und hat deshalb schwierige Wirthschaftsmaßregeln eutweder gar nicht oder nur ober⸗ flächlich erwähnt. Mit der Bestimmung des Buches für Forstlehr⸗ lUinge und spätere Förster im Einklange ist den Kulturen und ihrer raktischen Ausführung als der Hauptaufgabe der Förster im Wald⸗ au bei Weitem der größte Raum gegeben. Dem Forstschutz, als einer der wichtigsten, vielseitigsten und schwersten Aufgaben des Ferhen ist ganz besonders v gewidmet und sind die nzelnen Gefahren und ihre Begegnung speziell behandelt. Den wichtigsten Forftinserie⸗ sind besondere Kapitel zugetheilt und wird es mit Hülse der in dem Abschnitte über Forstzoologie gegebenen und der am Schlusse hinzu⸗ sefügten Tabelle Jedem möglich sein, sämmtliche für den Wald hemerkenswerthen Insekten zu erkennen und sich über ihre Einwir⸗ kungen auf die Forstwirthschaft zu informiren. Ueber die Forst⸗ polizei kann man sich an der Hand der am Schlusse angehefteten Gesetze genauere Kenntniß verschaffen. Bei der Forstbenutzung hat der Verfasser die technischen Eigenschaften der Hölzer recht eingehend besprochen, weil in ihrer Kenntniß die Grundlage zu einer richtigen Ausnutzung der Hölzer liegt. Auch die Holzfällung, das Sortiren, Aufsetzen und Aufmessen des Holzes und die Abgaben desselben ꝛc. sf speziell behandelt. Bei dem Horstschuge und der Forstbenutzung ist bäufig die Dienstinstrüktion für Förster vom 23. Ok⸗ tober 1868 angezogen. In einem Anhange ist schließlich die Jagdlehre behandelt und ist namentlich der niederen ecd und der Jagd auf Raubwild, die für den Förster besondere schtigkeit hat, eingehendere Ausmerksamkeit gewidmet. Jedem Haupt⸗ obschnitte ist ein sog. Fragebogen beigegeben, der dem Lehrer bei dem Unterrichte, dem Lernenden bei dem Studium und bei den Wieder⸗ holungen eine willkommene Hülfe sein wird. Aus dem dem Buche vorangestellten Verzeichnisse der benutzten Werke geht hervor, daß der Verfasser sich keine Mühe hat verdrießen lassen, aus den besten und möglichst vielseitigen Quellen zu schöpfen. Die vorliegende vierte Auflage ist sorgfältig durchgesehen und verbessert; die „Grundwissen⸗ schaften“ haben vielfache Aenderungen erfahren, ebenso sind die „Fach⸗ wissenschaften“ nach den neuesten Erfahrungen berichtigt und bereichert. Der Wunderborn. Eine Sammlung der schöͤnsten Märchen und Sagen gaus deutschen Gauen. Herausgegeben von Karl Seifart. Zllustrirt von Eugen N. Neureuther. In 12 Lieferungen zu je 50 ₰4S. Mit der soeben ausgegebenen 12. Lieferung liegt das Werk nunmehr vollständig vor. Diese letzte Lieferung enthält noch die folgenden Märchen: iesene Unschuld, Der Schuster von Lauingen, Das Rockertweible, Die drei Sünden, List über List, Sechse kommen durch die ganze Welt, Die drei Proben. A vielen Illustrationen im Text finden wir darin ein großes 1 ch erfundenes Blatt zu dem reitenden Märchen von der Gänsemagd. Gin hübsches Titelblatt bringt den stattlichen, mit vielen sinn⸗ und phantasterrichen Holzschnitten gezierten Band zum Abschluß. Was er enthält, ist dem immer frisch sprudelnden Born r ewig jungen Bol ie entflossen. Ihre anmuthigen brwegsen die Einbeit und Zusammengehörigkeit deutschen Geistes und Gemüths in allen Gauen des Vaterlandes. „Vom Belt und den Nordseec⸗ marschen bis tief in die schweizer und tiroler Alpen binein durchweht derselbe Geist die deutsche Sage und den deutschen Brauch, und 3 Erkenntniß der Uebereinstimmung und Gleickartigkeit des Volke⸗ 2 gehört zu den erfreulichsten und lobhnendsten Resultaten 828 denn se ist ein neuer, ner vom der Poesie umbhüllker is unserer nalen 942— ge it und innigen oesclo⸗s Verwandtschaft. 8 Vorzeit der kief sich gekehrte, 2 innere unseren unter dem Rauschen beiliger und inden am tiefen geheimnißvollen zerklüfteten Gebirge unund am murmelnden, von blumigen Fluren umsäumten Bach erzählie, eb lebt in den mannigfachsten Blüthen sprießend, als poetisches Ge⸗ meingut der Nation die in ihrer ze Meäanghaftigkeit mit der Liebe und dem ichen 8 ict wie der erprobte, welterfahrene Mann ichen seiner naiven blüthenfrischen in ihrer kindlichen Na

„im

fassen und durch künstlerische Nachschöpfung namentlich unserer Jugend lieb und werth zu machen, hat selten Jemand so verstanden, wie der vor noch nicht gar langer Zeit heimgegangene Eugen Neureuther. Der reiche bildliche Schmuck, mit welchem er die Sammlung aus⸗ gestattet hat, erstreckt sich bis auf die Initiolen, in deren phantastisch⸗ stimmungsvoller Erfindung er besonders glücklich gewesen ist Höchst liehevoll und sorgsam sind auch die großen Vollbilder, welche in reiz⸗ voller Komposition den ganzen Verlauf einzelner der schönsten Märchen zur Anschauung bringen. Der reichen inneren Ausstattung des Werks wird aber auch die äußere entsprechen, denn die Verlagshandlung hat für einen schön stylisirten Einband gesorgt, welcher nach einer Zeichnung von Professor F. Barth in brauner Leinwand mit Schwarz⸗ und Golddruck hergestellt worden ist und von den Subskribenten zu dem billigen Preise von 2 50 von denselben Buchhandlungen wie das Werk selbst bezogen werden kann. In dieser schönen Hülle dürfte das Werk jedem Weihnachts⸗ tisch zur Zierde gereichen. Geweoerbe und Handel. G

Der Aufsichtsrath der Schultheiß'schen Brauerei Aktien⸗ Gesellschaft hat nach Vorlegung der Rechnungsabschlüsse für das abgelaufene Geschäftsjahr die Dividende auf 7 % festgesetzt, auf den⸗ selben Betrag, welcher für das vorangegangene Jahr vertheilt worden ist. 1

Der Aufsichtsrath der Neuen Gas⸗Aktien⸗Gesellschaft (Nolte) hat die Dividende pro 1881/82 auf 5 ¼ % oder 31,50 pro Aktie, gegen % oder 29 im Vorjahr, festgesetzt. 1

Dem Verwaltungsrath der Union, Aktiengesellschaft für Bergbau, Eisen⸗ und Stahlindustrie zu Dortmund wurde gestern die Rohbilanz für das abgelaufene Betriebsjahr 1881/82 vorgelegt. Dieselbe ergiebt einen Bruttogewinn aus den Betriebs⸗ abrechnungen in Höhe von 4 101 264 ℳ, was gegen das Vorjahr 1880/81 mit einem Betriebsgewinn von 2 884 983 eine Steigerung von rund 1 200 000 ergiebt. An Zinsen für die fundirten und schwebenden Schulden, sowie an Provision und Generalunkosten sind abzusetzen 1 628 624 ℳ, so daß 2 442 639 verfügbar bleiben. Die Direktion schlägt vor, rund 1 Million Mark aus dem Betriebsgewinn zu Abschreibungen zu verwenden und den Rest als vierprozentige Dividende auf die Aktien Litt. A. zur Vertheilung zu bringen. Außer dieser Abschreibung von 1 Million Mark aus dem Betriebs⸗ gewinn würde noch ein Buchgewinn von 255 000 ℳ, der durch den nachträglichen Umtausch von Aktien Litt. B. gegen Aktien Litt. A. erzielt ist, zur Abschreibung zur Verfügung stehen. Die Produktion an Fertigfabrikaten betrug 185 335 t, d. i. gegen das Vorjahr eine Zunahme von 33 046 t. Hierunter befanden sich 170 526 t Walz⸗ fabrikate, gegen das Vorjahr eine Zunahme von 30 011 t. Der Um⸗ schlag bezifferte sich auf 35 264 111 ℳ, gegen das Vorjahr eine Ver⸗ mehrung um 5 564 634 Die Aktivbestände des Betriebskapital⸗ konto bezifferten sich am 30. Juni d. J. auf rund 15 000 000 ℳ, gegen das Vorjahr (rund 13 800 000 ℳ) eine Zunahme von rund 1 200 000 London, 13, Oktober. (W. T. B.) Vom Börsencomité ist beschlossen worden, daß vom 27. d. M. ab alle registrirten abge⸗ stempelten türkischen Obligationen de 1858, 1862, 1863/64, die Obligationen der allgemeinen Staatsschuld de 1865, 1869, 1873 und die Schatzbonds Litt. A, B., C. offiziell cotirt werden

sollen. Verkehrs⸗Anstalten. Plymouth, 13. Oktober. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Cimbria“ ist hier eingetroffen. New⸗York. 13. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd Oder“ ist hier eingetroffen.

Berlin, 14. Oktober 1gknbb.

Dem soeben erschienenen 4. Heft des 3. Bandes der Amtlichen Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen (das Jahrbuch der Königlich preußischen Kunstsammlungen erscheint viertel⸗ jährlich zum Preise von 30 für den Jahrgang in der Weidmann⸗ schen Buchhandlung zu Berlin) entnehmen wir Folgendes:

I. Königliche Museen in Berlin. (Fortsetzung.) u

B. Antiquarium.

Die Terrakottensammlung ist in dem oben angegebenen Zeitraum bereichert worden durch ein paar alterthümliche thronende Göttinnen aus Gräbern von Tanagra mit deutlichen Ueberresten der alten Be⸗ malung und durch die Statuette einer thronenden Athena aus Athen im alten Styl mit einer Dedikationsinschrift des Aigon auf dem Rücken. Aus Kleinasien sind 12 Terrakotten erworben, Thierfiguren, Klagefrauen, Karrikaturen, kleine Arbeiten, die aber für Styl und Technik kleinasiatischer Kunst charakteristisch sind.

Von Thongefäßen sind zu nennen. zwei Reliefgefäße:

1) eine schwarze Schaale (tazza umbilicata Calena) mit vier Viergespannen und einem ohne Künstlernamen als Fabrikstempel die⸗ nenden Ellokl, aus Orvieto;

2) eine in Atalante gefundene kleine Schaale aus rothem Thon, welche als Innenbild den Ringkampf zwischen Pan und Eros im Beisein der Aphrodite zeigt; eine sehr anmuthige Darstellung aus dem 1V. oder III. Jahrhundert v. Chr., die nach Art eines getrie⸗ benen bearbeitet ist.

Aus Korinth stammt ein wohlerhaltenes Salb⸗ Fläschen in Form eines Stachelschweins.

Unter den Gegenständen aus Bronze zeichnet sich aus: ein Spiegel mit rundem Knochengriff, bei Vulci gefunden, dessen Grafitto einen erwachsenen Herkules an der Brust der Juno zeigt, in Anwesenheit von Jupiter, Minerva und Venus; ferner ein Kandelaberfuß mit Silensmasken aus Kleinasien und ein Bronzeköpfchen mit silbernen Augen aus Griechenland.

An Gemmen erwarb die Sammlung drei alterthümliche aus Kreta (Skorpione, Fische, schreitender Greif), einen Cylinder mit Menschen⸗ und Thierfiguren und einen linsenförmigen Stein mit Artemis, griechischen 27 und endlich einen römischen Porträt⸗ kopf auf einer Glaspaste aus Theben.

Gesammtankäufe. Grabfund aus den Polledradra bei Vulci (tomba à camera colla volta a botta): cylindrisches 2 efäß aus grüner Thonmasse in phönikischem Stil, außen mit ief, zwei Stiere und vier menschliche Figuren, stehende Frauen, symmetrisch um das Gefäß vertheilt. Die Köpfe sind frei gearbeitet und schauen nach innen. ei Amphoren mit geom Ornomenten. Ei Buchse mit Palmettenverzierung korinthischen Stils in Roth und Ein Glasfläschchen mit weißem Zickackornament.

Beckersche Sammlung aus der Krimm: Statnettenvase, Raub einer Frau durch einen geflügelten Boreaden (heraus egeben von Stephant, Borras und die Boreaden, Taf. I); unbedeutende Ge⸗ fäße aus der Krimm und vom Nordufer des schwarzen Meeret; kleine rFscher die als Kleiderschmuck dienten, einige Blei⸗ figürchen u. A.)

oder Oel⸗

Das Etatsjahr wurde mit einem i

m

welcher lich mehr Häͤlfte hme vorwegnahm. Gs wurden nämlich im Anschluß an die im vorhergehenden erworbenen 6 römf

fernere 11 von 2 Erbhaltung und E

—2

Ein goldener des K. . t

EEE“ a

berner darauf und . b s, cr beecc een e vessena en a-. 4 cines un en Kescnen es en, en . nsann- de 11.“ v“ 1 W]

Auktion ist im Druck vollendet.

ganze Figur nach rechts gewendet.

* 12

en Verfalls des römischen Reiches, als die wandernden Ger⸗ manen Italien durchzogen und beherrschten, der schwächste ephemere Kaiser ein solches Prachtstück geprägt hat. Die historischen Verhält⸗ nisse erklären nicht dies Räthsel. Alarich hatte bei seinem ersten Er⸗ scheinen vor Rom im Jahre 40 auf die Einnahme der Stadt gegen eine Kriegsentschädigung von 5000 Pfund Gold und 30 000 Pfund Silber (7—8 Millionen Mark) verzichtet. Im folgenden Jahre war er zurückgekehrt, und hatte, da der Kaiser Honorius nach dem festen Ravenna geflüchtet war und nicht Frieden schließen wollte, den aus Kleinasien gebürtigen Praetectus urbi Priscus Attalus zum Kaiser ernannt, hatte ihn mit sich gegen Ravenna geführt und im folgenden Jahr im Lager bei Ariminum des Purpurs entkleidet. Darauf hatte sich Alarich zum dritten Male gegen Rom gewendet, und nun folgte die bekannte gothische Eroberung der Stadt.

Aus diesen Thatsachen ergiebt sich, daß der Medaillon gleich nachdem Attalus zum Kaiser ernannt war, geprägt worden sein muß, obwohl eben zuvor jene großen Summen von Edelmetall den Gothen ausgeliefert worden waren. Die Kehrseite stellt, wie zum Hohn, die Invicta Roma aeterna dar.

Attalus gelangte nie wieder zur Herrschaft, sondern blieb als ein Spielball der gothischen Könige und Führer bis zum Jahre 416 im gothischen Lager und ward dann dem Honorius ausgeliefert und nüs verbannt. Der Medaillon kann also nicht aus späterer Zeit sein.

Der zweite Silbermedaillon ist ein noch unbekannter der Julia Paula, Gemahlin des Elagabal. Von den 8 bronzenen ist der größte und werthvollste der des Commodus mit einem breiten Rande, welcher ihn zum Einsetzen in ein Signum geeignet machte.

Alle diese Medaillons sind auf einem der Schautische ausgelegt.

Andere erwähnenswerthe Erwerbungen hat das Münzkabinet in diesem Vierteljahr nicht gemacht; unter einigen Geschenken ist das des Hrn. Donebauer in Prag das dankenswertheste: 7 bisher unbe⸗ kannte Denare böhmischer Könige und Herzoge, namentlich des Pri⸗ mislaw Ottokar I., welche aus einem großen Funde stammen. 88

„Das Inventar der mittelalterlichen und neueren Münzen ist zur Hälfte fertig, und in drei Foliobänden gebunden, der vierte ist auch der Vollendung nahe, so daß zu hoffen ist, diese Arbeit werde noch im laufenden Etatsjahr beendet werden.

Der Katalog zu einer im Oktober abzuhaltenden Doubletten⸗

1 J. Friedlaender.

D. Kupferstichkabinet. CSde Zeit vom 1. Januar bis 31. März und 1. April bis 30. Juni 1882 wurden u. A. folgende neue Erwerbungen gemacht:

b 1 Kupferstiche. Meister mit dem Zeichen W.: Ein Reliquiarium. Pass. B. 73 (Der große

P.⸗Gr. II. P. 282 Nr. 49. Dürer: „Die Wirkung der Cifersucht“ Herkules). Druck vor der Vollendung des unteren Theiles der Platte, ähnlich dem in der Albertina zu Wien befindlichen Abdruck desselben Stiches. Dieses kostbare Blatt befand sich bisher in einer Sammlung Dürerscher Stiche und Holzschnitte, welche in der Bibliothek des Schlosses Wilhelmshöhe bei Cassel bewahrt wird, und wurde vom Königlichen Hofmarschallamt leihweise überwiesen. Deutscher Kleinmeister, 1520. Maria mit dem Christkinde unter einem Baum sitzend und einen Apfel in der Rechten haltend; „Radirung. 81//56. Unbeschrieben. Beham, Hans Sebald: Lucretia, B. 79. II. Zustannd. Derselbe: Pferdekopf, B. 218. 8 Derselbe: Vignette, B. 224. Schule von Fontainebleau: 8 Blatt Radirungen. Bonasone, Giulio: Midas und Silen, B. 89. Deutsche Schule, 1598: Bildniß Luthers in weltlicher Tracht. Radirung. Folio. Franco, Giacomo: Festlichkeit in Venedig, 1597. Groß⸗Querfolio. Wörle, H. C.: Ansicht von Nördlingen, 1607. Radirung. Groß⸗ Querfolio. Vliet, J. J. van: Das Abendmahl Christi, B. 5. Die Auf⸗ erstehung, B. 10. Edelinck, Gerard: Nic. de Blampignon. R.⸗D. 153. I. Zustand. Derselbe: Jean Herauld de Gourville. R.⸗D. 218. Drevet, Pierre: René Frang. de Beauvau. Did 11. Derselbe: Rob. de Cotte. D. 34. II. Zustand. Derselbe: L. A. de Noailles. D. 101. I. 1“ Chereau, Fr.: Bildniß des N. de Largillière. Schmidt, G. F.: Kopf eines alten Mannes. Radirung.

Jac. 115. Madonna di S. Sisto. Nach Raphael.

Müller, Friedr.: Aetzdruck.

302 Blatt Radirungen englischer Meister des XIX. Jahrhunderts. (Alphonse Legros, Arthur Evershed, David Law, J. Lumeden Pro⸗ pert, Charles Keene, Heywood Hardyv, M. L. Mempes, Ch. West Cope, Rich. Chattock, Edwin Edwards. Colin Hunter, C. P. und Fred. Slocombe, Rob. W. Macbeth, James Tissot,

Hub. Herkomer, Francis Seymour Ha⸗

Radirung.

den, J. Whistler u. A.).

Die nächste Königliche Parforce⸗Jagd findet am

Montag, den 16. d. Mts., statt. Rendez⸗vous: Mittags 1 Uhr zu Jagdschloß Stern.

Die französische „Akademie der Meteorologischen Aerostatik“ hat beschlossen, das Centennarium der Erfin⸗ dung des Luftballons durch Montgolfier, den Aelteren, durch ein öffentliches Bankett im nächsten Monat zu feiern. Aus einem Buche „Die Geschichte der Akademie der Wissenschaften für das Jahr 1783“ geht nämlich hervor, daß der erste Versuch dieser Erfindung nicht, wie man bisher glaubte, am 4. Juni 1783 zu Annonay, son⸗ dern im Laufe des November 1782 zu Avignon gemacht worden ist. Der bei dieser Gelegenheit verwendete Ballon war aus Seide ver⸗ fertigt, hatte die Form eines Parallelepipedons und einen Fassungs⸗ raum von 40 Kubikfuß. Er war nur mit Luft gefüllt und erhob sich,

indem diese durch Verbrennung von Papierschnitzeln erhitzt und aus⸗ gedehnt wurde.

Belle⸗Alliance⸗Theater. Die Aufführung der Posse „Kläffer“, in welcher namentlich die Herren Wilken und Engels allabendlich die größste Heiterkeit ist die 30ste und vorläuft wohl noch lange nicht die letzte, da die Zugkraft derselben immer

im Stei Feiffe. 1

Ln Ostend⸗Theater spielt heute Hr. Emil Thomas in der Posse „Hauswirthsfreuden“ von Chivot. Es ist dies dasselbe S welches kürzlich in Paris im Palais⸗Ropal⸗Theater bereits seine

fführung erlebte. Die Posse enthält eine Fülle von drastischen sonen und giebt

onders Hrn. Thomas wiederum reichste Ge⸗ legenheit, sein komisches Talent zu entfalten.

Heute Abend 7 ½ Uhr findet im Saale der Singakademie der crsie der Quartett⸗Abende statt, welche, von den Herren Joachim, de Abna. Wirth und Hauesmann veranstaltet, auch in dieser Saison

des Interesses aller Freunde klassischer Kammermusik gewiß sind.

Hülin

Berlint:

Berlag der Exvesttion (Kessel). Dwc W. Glen

8

J. P. Heseltine,

Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Sonnabend, den 14. Oktober

1882.

Breußischen Stants-Anzeigers:

N

[Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Eönign. 1 Oeffentlicher Anzeiger.

Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition aes Beutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersachungz-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, u. dergl.

4. Verlaonung, Amortisation, Zinzzahlung

N& u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Vorladangen

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 7. Literarische Anzeigen.

5. Induztrielle Etablisnemeutz, Fabriken und Grosghandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

8. Theater-Anzeigen. In der Börsea- 9. Familien-Nachrichten. beilage.

Interate nehmen ant die Annoncen⸗Expebitionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L9. Danbe & Co., E. Schlotte Büttner & Winter, sowie alle übrigen grösseren

&

Annoneen⸗Bureaux.

8⁴

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen die Anna Dorothea Persch, Ehefrau des Gastwirths Johannes Schütrumpf aus Rothenditmold, geboren am 27. Februar 1838, welche flüchtig ist, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts zu Cassel vom 28. April 1882 erkannte Gefängnißstrafe von sechs Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, die⸗ selbe zu verhaften und in die Königliche Straf⸗ anstalt zu Cassel abzuliefern bei Nachricht hierher zu den Akten M. 43/82. Cassel, den 10. Oktober 1882. Königliche Staatsanwaltschaft. Stintzing.

42583] Oeffentliche Ladung. 1) Der Gefreite Gärtner Heinrich Adolf Harbrucker, am 17./12 1854 zu Pendrinnen geboren, zuletzt in Boxhagen wohnhaft, 2) der Musketier Gaͤrtner Friedrich August Kaminski, am 16./10. 1855 zu Klösterchen geboren, zuletzt in Boxhagen wohnhaft, 3) der Füsilier, Ar⸗ beiter Johann Heinrich Julius Fischer, am 20./12. 1846 in Berlin geboren, zuletzt in Friedrichsberg wobnhaft, 4) der Füsilier, Kutscher Otto Theodor Rudolf Kobin, am 22./5. 1852 in Berlin geboren, zuletzt in Friedrichsberg wohnhaft, 5) der Dragoner, Kaufmann Max Markgraf, am 30./4. 1850 in Berlin geboren, zuletzt in Friedrichsberg wohnhaft, 6) der Ersatzreservist I. Klasse, Koch Georg Richard Stache, am 17./9. 1858 zu Posen geboren, zuletzt in Rummelsburg wohnhaft, 7) der Kanonier, Zim⸗ mermann Johann Ludwig Albert Mielke, am 12./6. 1847 zu Rederitz geboren, zureht in Rummelsburg wohnhaft, 8) der Ersatzreservist J. Klasse, Gold⸗ arbeiter Friedrich Wilhelm Karl Gieseler, am 4./2. 1855 in Berlin geboren, zuletzt in Dahlwitz wohn⸗ haft, 9) der Gemeine, Schuhmacher Karl Friedrich Petzke, am 18./12. 1855 zu Redlin geboren, zuletzt in Teltow wohnhaft, werden beschuldigt, zu Nr. 1 bis 4 und 7 und 9 als beurlaubte Reservisten, zu Nr. 5 als Wehrmann der Landwehr, zu Nr. 6 und 8 als Ersatzreservisten I. Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben. (Ueber⸗ tretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs). Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts II. hierselbst auf den 5. Dezember er., Vormittags 10 ½ Uhr, vor das Königl. Schöffen⸗ srricht hierselbst, Alt⸗Moabit, Portal III., Zimmer 3, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unent⸗ schuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von den Königl. Bezirks⸗Kommandos zu Berlin, Bernau und Hamburg ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Berlin, den 27. September 1882. Drabner, Gerichtsschreiber des Königlichen Amts⸗

[31283] Oeffentliche Ladung.

Die nachstehend benannten Personen: 1) Der Carl Bernhard Louis Friedrich Lendewig, geboren am 25. Juli 1859 zu Kl. Furra, Kreis Nordhausen, letzter Aufenthaltsort Felene8sg N. M., 2) der Carl Friedrich Wilhelm Göttel, geboren am 1. Oktober 1859 zu Liebenow, Kreis Landsberg a. W., 3) der Gustav Ferdinand Brüger, geboren am 25. Dezember 1861 zu Bergcolonie, Kreis Lands⸗ berg a. W., 4) der Johann Friedrich Kugel, ge⸗ boren am 7. 1861 I- Gr. Fahlenwerder, 5) der Knecht Johann Friedrich Wilhelm Thiele, seboren am 29. Januar 1861 zu Gr. Fahlenwerder, ) der Albert Gustav Becker, geboren am 21. Sep⸗ tember 1861 zu Herrndorf, Gemeindebezirk, 7) der Carl Ludwig Heinrich Fischer, geboren am 2. April 1861 zu Hohengrape, 8) der Carl August Köhler, am 21. November 1861 zu Hohengrape, . Ferdinand Friedrich Wandrow, geboren am 19. Oktober 1861 zu Hobengrape, 10) der av Wilhelm Robert Noock, geboren am 7. März 1861 zu Mellentin, letzter Aufenthaltsort Grüneberg, Kreis Soldin, 11) der Wilhelm August Herrmann Haase, am 9. April 1861 zu Pitzerwitz, letzter Aufenthaltsort Craazen, Kreis Soldin, 12) der Oito ꝙ& Wilhelm Göttel, geboren am 14. 1861 zu Schöneberg, 13) der Carl Fried⸗ rich use, am 15. September 1861 zu Woltersdorf, 14) der August Ferdinand Heinrich

rck, geboren am 18. November 18590 zu Ber⸗ linchen, 15) der Louis Jaecob, geboren am 26. bruar 1860 zu Landsberg a. W., 16) der esn Gustav Weinberg. oren am 30. Mai 1859 zu Berlin⸗ 17) der Matrose Johannes Herrmann

udwig oren am 8. Juni 1859 m Carzig, 18) Robert Kühne, ge⸗

ren am W. Mai 1859 zu 19) der Eisen⸗ EE August Sahr, ge⸗ boren am 2. i 1858 zu Berlinchen, 20) der beiter Friedrich Herrmann Fels, geboren am 22. ruar 1860 ohengrape *ꝙ

biectes en. t.⸗G.⸗B. Dieselben mber 1882, Mittags 12 Uhr, fkammer des Königlichen Landgerichts

1 von dben eie.Grsatzkom 1“ Ae

die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Lands⸗ berg 5 W., den 7. Juli 1882. Der Erste Staats⸗ anwalt.

Der Arbeiter und Reservist Heinrich Friedrich Wilhelm Mentze aus Stolzenau, Kreis Nienburg, zuletzt aufhaltsam in Geestendorf, wird beschuldigt, als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß aus⸗ gewandert zu sein, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 15. Dezember 1882, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Geestemünde zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Be⸗ zirks⸗Kommando zu Bremen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Geestemünde, den 15. Septem⸗ ber 1882. Böttcher, Gerichtsschreiber⸗Geh. des Königlichen Amtsgerichts.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. [43887] Auszug aus den auf der Gerichtsschreiberei, Abtheilung IV., des Königlichen Amtsgerichts zu Elberfeld beruhenden 1“ Urschriften. 8

Subhastations⸗Patent.

Auf Anstehen des Kaufmanns Jakob Simon zu Cöln, Extrah enten, gegen die Erben und Rechts⸗ nachfolger der hierselbst verlebten Eheleute Johann Friedrich Kreuz, früher Kaufmann, dann Rent⸗ ner, und der Maria Theresia, geborene Theis, ohne besonderes Geschäft, Beide zeitlebens am „Schützenhof“, Gemeinde Elberfeld, wohnhaft, als:

1) Den geschäftslosen Friedrich Kreuz, seither am Schützenhof bei Elberfeld, jetzt zu Mülheim am Rhein wohnend, und zwar Krahnenstraße Nr. 6 in der Wirthschaft der Wittwe Röntgen;

2) den Musik⸗Direktor Heinrich Kreuz zu Cöln, Schildergasse, als Vormund des minderjährigen Lehrlings Robert Kreuz in Barmen;

3) den Ackerer und Viehhändler Louis Hussels zu Elberfeld, Böhlerhof Nr. 1, als Gegenvormund des minderjährigen Lehrlings Robert Kreuz in Barmen,

Subhastaten, sollen am 8

Freitag, den 9. Februar 1883, 8 Nachmittags 4 ½ Uhr,

an ordentlicher Gerichtsstelle in der öffentlichen Sitzung des Königlichen Amtsgerichts zu Elberfeld die nachbeschriebenen, durch Verfügung vom 25. Juli 1882 in gerichtlichen Beschlag genommenen Immo⸗ bilien öffentlich versteigert und dem Meistbietenden zugeschlagen werden, nämlich:

Die zu subhastirenden Immobilien sind belegen am „Schützenhof“, Gemeinde Elberfeld, nach dem Lataster „Oberste Vogelsang“ in der Gemeinde, Oberbürgermeisterei und im Kreise Elberfeld, in der Katastralmutterrolle unter Artikel 481 der Gemeinde Elberfeld auf den Namen Friedrich Kreuz mit einer Gesammtflächengröße von 5 Hektaren 19 Are 79 Meter eingetragen, und bestehen aus einem Wohnhause auf unterliegender Stallung, Scheune, Hofraum, Garten, Ackerland, Weide und sonstigen weg:; und sind im Einzelnen beschaffen wie olgt:

1) Das mit Nummer 1 bezeichnete Wohnhaus, „am Schützenhof“ genannt, ist von Holz in Fach⸗ werk und 2 Stockwerke hoch erbaut, an allen Seiten mit Schiefer bekleidet, mit blauen Pfannen gedeckt und mit vier Schornsteinen versehen. Dasselbe an der nördlichen Frontseite die Eingangsthür, im Erdgeschoß 5 und im zweiten Stock 6 Fente⸗ mit

rün angestrichenen Schlagladen. An der Ostseite Uefinden ich 8 Fenster, von denen die des ersten und

tockwerkes mit grün angestrichenen Schlag⸗

versehen sind; an der westlichen Giebelseite

sind 6 gewöhnliche und 1 kleines Giebelfenster vor⸗ banden, an denen 3 grün angestrichene Schlagladen angebracht sind. Die südliche Hinterseite hat im ersten und zweiten Stock je 6 mit grün angestriche⸗ nen Schlagladen versehene Fenster. Unter dem

chl 5 dem befindet sich der Kuh⸗ und hetce er Mier erchrs Fecehie vor und hinter dem Hause ist mit Platten 1 n 8 18 S Fon Holz i 2 clegene vo n secrer diater 88½ mit —,N. Brettern bekleidet, mit blauen Anen. nördlich mit zwei großen Thüren im r h —5— ʒ 4 unter ng 3, Grund⸗ hörnezeen zi, Feh. nas no a äͤchengt von er ragen, enzt nördlich an Ackerland, füdlich an de be⸗ e le Ackerland der westlich des W. ernholz, tbeils an Süeeehce dn Lenegee has eersens . 8 : 3000 ust⸗

4) Weide und Ackerland daselbst „Oberste Vogel⸗ sang“ unter Flur 3, Grundstücksnummer 308 getheilt durch 199; Weide, groß 93 Ar 13 Meter und Acker⸗ land, groß 3 Hektare 81 Are 24 Meter, grenzend nördlich an Eigenthum von Friedrich Eindorf, süd⸗ lich an Eigenthum der Erben Ewald Schreiber, östlich an Eigenthum des Rechtskonsulenten Hugo Neuhaus, westlich theils an Eigenthum der Erben Ew. Schreiber, theils an Eigenthum von Wilhelm Fernholz. Erstgebot: 500

Gesammterstgebot: 4000 Sämmtliche Immobi⸗ lien bilden ein zusammenhängendes Ganze.

Die Grund⸗ und Gebäudesteuer von dem zu sub⸗ hastirenden Immobiliar beträgt pro Etatsjahr 1881/82 im Ganzen 43 59 ₰.

Auszüge aus der Mutterrolle sowie die Kauf⸗ hedingungen liegen auf der Gerichtsschreiberei des hiesigen Königlichen Amtsgerichts, Abtheilung IV., zur Einsicht offen.

Gegenwärtiges Patent ist in der gesetzlich vor⸗ geschriebenen Weise bekannt zu machen. Elberfeld, den 29. September 1882.

Königliches Amtsgericht, Abtheilung IV. (gez.) Melsheimer. Für gleichlautenden Auszug: Der Gerichtsschreiber: (gez.) Brewer Für die Richtigkeit: Weber, 8 Rechtsanwalt.

14378] Subhastations⸗Patent und Aufgebot.

In Zwangsvollstreckungssachen des Schneiders

Hero Greiber zu Stapelmoor, Gläubigers,

gegen die Wittwe H. G. Schulte, Grietje Evers Sand⸗ mann daselbst, Schuldnerin,

ist die Subhastation des im Grundbuche von Stapelmoor Vol. VII. Band 4 Fol. 2 auf den Namen der Schuldnerin und ihrer fünf Kinder registrirten, in der Stapelmoorer Feldmark zwischen der Holthuser Grenze und dem Torfwege belegenen Ackers, Kartenblatt 2 Parzelle 85 Flurbuchs von Stapelmoor, zur Größe von 20 a 19 am verfügt.

Zum öffentlichen Verkaufe dieses Grundstücks wird Termin auf

Dienstag, den 28. November d. J., Vormittags 11 Uhr, im hiesigen Amtsgerichte mit dem Bemerken anbe⸗ raumt, daß die im Termine bekannt zu machenden Verkaufsbedingungen auf hiesiger Gerichtsschreiberei eingesehen werden können.

Hugleich werden alle Diejenigen, welche an dem vorbezeichneten Grundstücke Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, zu deren Anmeldung in dem vorbezeichneten Termine unter Androhung des Rechtsnachtheils aufgefordert, daß für den sich nicht Meldenden im Verhältnisse zum neuen Erwerber das Recht verloren gehen soll.

Der demnächst zu erlassende Ausschlußbescheid wird nur durch Anschlag an hiesiger Gerichtstafel bekannt gemacht werden.

Weener, den 7. Oktober 1882.

Königliches Amtsgericht. II. Grünecklee.

Verkaufsbekanntmachung und (438891 Aufgebot.

In Sachen des Haldhöfners Friedrich Bostel⸗ mann, rect. Bosselmann aus Schülernbrockhoff, jetzt in Voigten, Gemeinde Schülern, Gläubigert,

wider den Maurer und Abbauer Johann Peter Duen aus Schneverdingen, zur Zeit in 1ü— straße 19, jetzt Krainenkamp v b2 uldner, wegen Forderung, soll auf Antrag des Gläubigers die dem Schuldner gehörende Abbauerstelle Brand⸗ kassen Nr. 75 und Haus Nr. 89 in Schneverdingen,

d aus:

1) dem von Fachwerk erbauten und mit Stroh deckten hnhause, enthaltend 2 bare tuben. 2 Kammern, Hausdiele

raum und Stallung für Vieh, 11,98 Meter lang und 9,64 Meter breit, versichert in der „Vereinigten FvAv Brandkasse zu Hannover“ zu 1

2) einem von Fachwerk und mit Ziegeln

eedeckten Häuslingshause, enthaltend 1 Stube, Haubdiele, Bodenraum und Stallung für Vieh, 8,61 Meter lang und 7,01 Meter breit, versichert in derselben

Kasse zu 600 ℳ, 3) den sonstigen unter Artikel 83 der Grund⸗ —zr verFeären

een eingetragenen Grun n,

5 11 ammen 66 a

ds ga

t. Gerichtsstelle anberaumten, wenn annehmbar ꝗe wird, einzigen Verkaufstermine am Freitag, den 22. Dezember 1882, orgens 10 Uhr, tlich —,— A und werden ufliebhaber damu hiermit gela Die Verkaufs und der aus der —2ö2 auf eerveren⸗ abschriftlich

Grundsteuermu schreiberel eingesehen und werden.

Zugleich werden alle Diejenigen, welche an den vorbezeichneten Immobilien Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und sonstige dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen aufgefordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die dar- über lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Ver⸗ warnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im zum neuen Erwerber der Stelle verloren geht.

Soltau, den 4. Oktober 1882. Königliches Amtsgericht. II.

F. Kroseberg.

ee Verkaufsanzeige nebst Ediktalladung.

In Sachen .

des Behrend Schönebohm zu Groß⸗Charlotten⸗

grode, Gläubigers,

gegen

den Schmied Gerd Albers Deefholt zu Neu⸗

funnixsiel, Schuldner,

soll das dem Letzteren gehörige, im Grundbuche von

unter Nr. 694 verzeichnete Grundstück, nach

dem Steuerbuch Gemarkung Funnix, bestehend aus: A. An Gebäuden:

1) Ein Wohnhaus mit Scheune, Stall und Hofraum, Kartenbl. 1 Parz. 7, Gebäude⸗ steuerrolle Nr. 186; 3,90 a groß, Nutzungs⸗

werth 90 8.

B. An Grundstücken:

2) Ein Garten, Kartenbl. 1 Parz. 6, Grund⸗ steuermutterrolle Art. 143; 29,78 a groß, Reinertrag 4,67 Thaler,

zwangsweise in dem dazu auf

den 6. Dezember 1882, Vormittags 10 Uhr, allhier anberaumten Termine öffentlich versteigert werden.

Kaufliebhaber werden damit geladen.

Alle, welche daran Eigenthums⸗, Näher⸗, lehn rechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und sonstig dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Real- berechtigungen zu haben vermeinen, werden auf⸗ gefordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungs⸗ falle das Recht im Verhältniß neuen Er⸗ werber des Grundstücks verloren gehe. 1

Wittmund, den 10. Oktober 1882.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. 8 J. V.: Heyse. 1

8

116870 Aufgebot. Die Zimmermannsfrau Joachime Volckmann, geb. Harder, in Poppendorf bei Marlow hat das Auf⸗ gebot des Hypothekenscheins vom 1. September 1879 über die für sie, die damals unverehelichte Joachime Harder in Brünkendorf Fol. 7 des Grund⸗ und Hypothekenbuchs der Büdnerei Nr. 16 zu Brünken dorf eingetragene Forderung auf ein von der Vol 2552 der E“ ab mit 4 Prozent ve zinsliches und bis dahin unkündbares Kapital vo 600 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. Dezember 1882, Vormittags 10 Uhr

vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗

gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloser klärung der Urkunde erfolgen wird.

Ribnitz, den 8. April 1882. . Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung:

Der Gerichtsschreiber:

FB. Beister, Act. Geh.

Der Maler Ferdinand Thomas zu Helmstedt hat das Aufgebot der Herzogl. Braunschw. Landesschuld⸗ Verschreibung vom 1. zuar 1868 Ser. I. Litt. a. Nr. 9764 über 100 Thlr. beantragt. Der

dieser Obligation wird aufgefordert, späte

dem auf den 13. April 1883, 8 Morgens 11 Uhr, b ** vor H.oollcgem Amisgerichte, Zimmer 27, ange⸗ setzten ine seine Rechle anzumelden und die fürkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ ing der Urkunde erfolgen wird. aunschweig, den 11. September 1882.

zogliches Amtsgericht. IX. L. Rabert. .

Bekanntm ug. 8 81 ind folgende Sparkassenbuüͤcher der Kreis⸗ le zu Culm: 1) Nr. für die Elisabeth

Erben über 29. 97 dem Einwoh⸗ Steinort, 2) 3018 für die che Minorennen über 100&,%

n 1. owski zu Plutowo,

1 192 die minorenne Carvline Wilhelmine Ver f. 83 2 Vormund Best „F dt mer, verloren ngen. le In⸗ 5 aufgefo

pätestens in dem am 26. Februar 1888, Borm.

2 Uhr, 0—2 Gerichtsgebäude, Zimmer I1,

5 den T. e ihre Rechte anzumelden und e

vorpalece. widrigenfalls die letteren für kraftlos erklärt werden. Culm, den 1I. Juli 1882. eaaüsgen Amtsgericht.