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des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 76, v. Jaworski, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 76, Schmidt II., Andersen, Sec. Lts. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Bats. Nr. 86, Müller, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Bats. Nr. 73, Otto, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 79, Stolz, Sec. Lt. von der Res. des Gren. Regts. Nr4, Hollnack, Sec. Lt. von der Res. des Füs. Regts. Nr. 37, Graf v. Villers, Sec. Lt. von der Landw. Kav. des Res. Landw. Bats. Nr. 97, Feuser, Sec. Lt. von der Landw. Feld⸗Art. des Reserve⸗ Landw. Regts. Nr. 40, Frank, Sec. Lt. von der Landw. Feld⸗Art. des Res. Landw. Bats. Nr. 80, Court, Sec. Lt. von der Landw. Feld⸗Art. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 87, Kahl, Sec. Lt. von der Res. des Feld⸗Art. Regts. Nr. 27, zu Pr. Lts., Büttner, Pr. Lt. von der Landw. Fuß⸗Art. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 43, zum Hauptmann, Könige, Sec. Lt. von der Landw. Fuß⸗Art. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 114, zum Pr. Lt. befördert.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Baden⸗ Baden, 14. Oktober. Plathner, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 43, der Abschied bewilligt. Diedrich, Sec. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 35, als Pr. Lt. mit Pens. der Abschied bewilligt. Graf Finck v. Fincken⸗ stein, Sec. Lt. à la suite des Drag. Regts. Nr. 12, Frhr. v. Hover⸗ beck, gen. v. Schoenaich, Sec. Lt. vom Ulan. Regt. Nr 3, aus⸗ geschieden und zu den Res. Offizn. der betr. Regtr. übergetreten. v. Fumetti, Major vom Inf. Regt. Nr. 29, als Oberst⸗Lt. mit Pension und der Regts. Uniform, v. Mellenthin, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf Regt. Nr. 75, mit Pension nebst Aus⸗ sicht auf Anstellung im Civildienst und der Regts. Uniform, Neesen, Sec. Lt. von demselben Regt., mit Pension und der Armee⸗Uniform, v. Blumenthal. Rittm., aggreg. dem Hus. Regt. Nr. 15, mit Pension und der Regts. Unif., Schloenbach, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 22, mit Pens. nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und der Regts. Unif., der Abschied bewilligt. Perrinet v. Thauvenay, Major, aggreg. dem Drag. Regt. Nr. 15, mit Pens. zur Disp. gestellt. v. Mauderode, Hauptm. à la suite des Füs. Regts. Nr. 35 und etatsmäß. Mit⸗ glied der Militär⸗Schießschule, mit Pens. nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und seiner bish. Unif., Ochwadt, Sec. Lt. und Feldjäger vom Reit. Feldjäger⸗Corps, als Pr. Lt., der Abschied bewilligt. Cusig, Sec. Lt. und Feldjäger vom Reit. Feldjäger⸗Corps, ausgeschieden und als Sec. Lt. zu den beurlaubten Offizn. der Landw. Feld⸗Art. übergetreten. Bürkner, Hauptm. und Battr. Chef vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 8, mit Pens. nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und der Unif. des 1. Garde⸗Feld⸗Art. Regts., der Abschied bewilligt. Zipse, Hauptmann u. Comp. Chef vom Fuß⸗Art. Regt. Nr. 8, mit Pension nebst Aus⸗ sicht auf Anstellung im Civildienst und der Armee⸗Unif., Krause,
auptm. von der 1. Ing. Insp., als Major mit Pension und seiner isher. Uniform, der Abschied bewilligt. — 19. Oktober. v. Jor⸗ Pr. Lt. a. D., zuletzt im 3. Garde⸗Gren. Regt., die Erlaubniß
zum Tragen der Armee⸗Unif. ertheilt.
Im Beurlaubtenstande. Baden⸗Baden, 14. Oktober. Martins, Hauptm. vom 4. Garde⸗Landw. Regt. mit seiner bisher. Unif., Dresler, Sec. Lt. vom Garde⸗Füs. Landw. Regt., Graf v. Pückler, Hauptm. vom 1. Garde⸗Gren. Landw. Regt., mit seiner bisher. Unif., v. Raven, Pr. Lt. von der Res. des Garde⸗Gren. Regts. Nr. 2, Graf v. Kalnein, Rittm. von der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 41 mit der Unif. des Kür. Regts. Nr. 3, Henschel, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 41, mit der Landw. Armee⸗Unif., Voigt, Pr. Lt. von der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 1, als Rittm. mit seiner bisher. Unif., Tyrocke, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 14, Muellner, Pr. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 43, mit der Landw. Armee⸗AUnif., Karraß, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Regts.
Nr. 35, mit der Landw. Armee⸗Unif., Lübeck, Sec. Lt. von der
Landw. Inf. dess. Landw. Regts., Bekuhrs, Hauptm. von der
— Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 66, als Major mit
1. Bats. Landw. Regts. Nr. 31, der Abschied bewilligt.
seiner bisher. Unif., v. Bruchhausen, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 27, mit der Landw. Armee⸗ Unif., Hertwig, Seconde⸗Lieutenant von der Reserve des Ulan. Regts. Nr. 6, Gutwasser, Pr. Lt. von der Landw. Feligder reiherr Hiller v. Gaertringen, Sec. Lt. von der Landw. Kav. des
1. Bats. Landw. Regts. Nr. 66, aus allen Militärverhältnissen ent⸗
lassen. Mohrenberg, Hauptm. von der Landw.
Bats. Landw. Regts. Nr. 46.
if. des 1.
mit seiner bisher. Unif., Hahn, Sec. Lt.
vpoon der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 50, als Pr. Lt.,
8
Landw. Fuß⸗Art.
Bats.
88 Preußen. Berlin, 25. Oktober. Kaiser und König ertheilten, wie das „
Lasse⸗ Pr. Lt. v. d. 17 des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 16, Schulte, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 55, Bauer, Kleber, Pr. Lts. von der Landw. Kav. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 30, mit der Landw. Armee⸗Uniform. v. Beaulieu⸗Mar⸗ connay, Pr. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 91, Petersen, Hauptm. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 83, mit der Landw. Armee⸗Unif., Wägner, Müller, Sec. Lts von
r der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 115, Pla p⸗ Sec.
8* Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 11
g. Nr. 111, Frhr. Schilling v. Cannstadt, Hauptm. von der Lan
„Dei⸗ tigsmann, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. w. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 113, unter Wieder⸗ ertheilung der Erlaubni Nr. 110, als Major, Kleemann Res. Landw. Bats. Nr.
zum Tragen der Unif. des Gren. Regts. roß, Pr. Lt. von der Landw. Inf. dess. Dr. Lr. von der Landw. Infanterie des 7, mit der Landw. Armee⸗Unif., Witt⸗
aüt. Pr Lt. von der Landw. Feld⸗Art, des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 3, Da
m, Hauptm. von der Landw. Feld⸗Art. des 2. Bats. Landw. Nr. 29, v. Rabenau, Pr. Lt. von der Ref des Feld⸗ Art. Regts. Nr. 18, Kirchner, Sec. Lt. von der Landw. Feld⸗Art. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 110, Hoffmann, Pr. Lt. von der b des 2. Bats. Landw. 8. Nr. 95, Strehle, Sec. Lt. von der Landw. des 2. Bats. Landw. Regiments Nr. 110, Schruff, Sec. Lt. von der Res. des Eisenbahn⸗Regts., 5 Sec. Lt. von der Res. des Gren. Regts. Nr. 10, als Pr. t. mit Pens., der Abschied bewilligt. m Sanitäts⸗Corps. Baden⸗Baden, 12. Oktober. Dr. Birkholz. Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 1. Bat. Landwehr⸗ Regts. Nr. 10, der Abschied ertheilt.
Nichtamtliches. Deutsches Reich. Se. Majestät der
W. 4 B.“ aus Baden⸗Baden meldet, am Montag Nachmittag dem Koadjutor von Straßburg, Bischof Stumpf, eine Audienz und nahmen gestern Vormittag mehrere Vorträge entgegen.
Gestern 4— 6 ¾ Uhr Püühhen 2 2 hestät mittels Extrazuges von in ab. Zur Vera ung waren auf dem Bahnhofe anwesend: die ain von Hamälton. der Fuürst zu Furstenberg, der Großfürst Nikolaus von Ruß⸗ die Generalität, der Stadtdirektor, der Ober⸗Burger⸗ „ der Stadtrath und die Spitzen der Behörden. ute Vormittag 9 ¾¼ Uhr sind Se. Majestät der Kaiser
Lausfe des Vormittags Se. M den 8e-.,Lhnn 8nge. Flhgen Sen vnnt
mei
— In der am 24. Oktober unter dem Vorsitze des
Staats⸗Min’sters von Boetticher abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesraths wurden die Vorlagen, betreffend die Ertheilung von Prädikaten über den Ausfall der Apotheker⸗ gehülfenprüfung, und betreffend die allgemeine Rechnung über den Landeshaushalt von Elsaß⸗Lothringen für 1878/79 sowie die Anträge Badens wegen Ermächti⸗ gung der Zollabfertigungsstelle am Bahnhofe Basel zur Abfertigung von Zucker, und wegen Ertheilung von Frei⸗ pässen für Musterwaaren, den zuständigen Ausschüssen zur Vorberathung überwiesen. Der Vorsitzende machte der Versammlung Mittheilung über die mit einem Dankschreiben eingegangenen Veröffentlichungen der aus Reichsmitteln unter⸗ stützten zoologischen Station des Dr. Dohrn in Neapel sowie darüber, daß zufolge einer mit der Königlich spanischen Regierung getroffenen Vereinbarung der deutsch⸗spanische Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag vom 30. März 1868 bis zum 15. Dezember d. J. in Kraft bleiben wird. Die Verhandlung über die den Ausschüssen überwiesene Vorlage, betreffend die Feststellung der Einnahmen an Zöllen und Verbrauchssteuern und der Verwaltungskosten für 1877/78 und 1878/79 wurde ausgesetzt. Schließlich legte der Vorsitzende mehrere, die Zolltarifirung von Eisenbahnschwellen, die Errichtung einer Zollniederlage für inländisches Getreide im Freihafengebiete Hamburg und die Abänderung der Ge⸗ werbeordnung in Bezug auf den Gewerbebetrieb der Hand⸗ lungsreisenden betreffende Eingaben vor, deren Ueberweisung an die zuständigen Ausschüsse zur Vorberathung von der Ver⸗ sammlung beschlossen wurde.
— Eine Cirkularverfügung des Ministers der öffentlichen Arbeiten, vom 14. d. M., bringt in Folge wiederholter Klagen über unzureichende Einstellung von Nichtrauchercoupés die diesbezüglichen Anordnungen zur genauesten Beachtung in Erinnerung. Es sei mindestens der dritte Theil der in einem Zuge vorhandenen Coupés zweiter Klasse (außer den Damencoupés) als Nichtrauchercoupés zu bezeichnen. Insofern die Unzulänglichkeit der Nichtrauchercoupés für nichtrauchende Herren, wie bisweilen wahrgenommen, dadurch hervorgerufen würden, daß diese Coupés wegen unzureichender Einstellung von Damencoupés von allein reisenden Damen in größerer Zahl eingenommen würden, so sei dafür zu sorgen, daß die im Zuge vorhandenen Damencoupés vorübergehend vermehrt würden.
— Ein Adjazent der vor etwa acht Jahren entstandenen Elsasserstraße in Berlin verweigerte die Erstattung der ersten Pfasterungskosten unter anderen Gründen deshalb, weil nach der von der Stadtgemeinde ausgeführten ersten Pflaste⸗ rung die Große Pferde⸗Eisenbahngesellschaft einen Theil der Straße unentgeltlich neu gepflastert und die herausgehobenen Steine der Stadtgemeinde zur freien Verfügung gestellt habe, die dann auch von ihr anderweit in ihren Nutzen verwendet seien, die Stadtgemeinde also in dem Werthe dieser Steine eine theilweise Vergütung der für den Adjazenten ausgelegten Pflasterungskosten erhalten habe und daher nicht nochmals Erstattung verlangen könne. Dieser Einwand wurde jedoch vom Reichsgericht, II. Hülfssenat, durch Erkenntniß vom 21. September d. J., für nicht begründet erachtet, indem der Gerichtshof in seinen Urtheilsgründen ausführte: „Der Beklagte (Adjazent) über⸗ sieht, daß die Stadtgemeinde bei Herstellung des Pflasters nicht in Vertretung der Adjazenten, sondern pielmehr aus eigenem Recht und in Erledigung einer gerade ihr auferlegten Verpflichtung handelt. Sie besorgt also keineswegs das Ge⸗ schäft des Adjazenten. Die bestehende Verpflichtung der Adjazenten zur Tragung der ersten Pflasterungskosten kann dadurch nicht beseitigt oder vermindert werden, daß die Stadt⸗ gemeinde später über einen Theil des Pflasterungsmaterials dadurch verfügt, daß ein Dritter auf ihr Verlangen ein anderes Pflaster unentgeltlich herstellt. Aus den Abmachungen der Stadtgemeinde mit diesem Dritten kann Beklagter, der an diesen Abmachungen nicht Theil genommen und sie nicht beeinflussen kann, keine Rechte für sich herleiten.“
— Der Kaiserliche Minister⸗Resident am Königlich ser⸗ bischen Hofe, Graf von Bray⸗Steinburg hat einen ihm bewilligten kurzen Urlaub angetreten.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 22. Oktober. (Th. C.) Die neugewählte Landessynode des Großher⸗ zogthums ist heute hier zusammengetreten und auf Grund landesfürstlichen Auftrags durch den Wirkl. Geh. Rath Dr. Stichling eröffnet worden. Die Eröffnungsschrift zählt unter den für die Synode bestimmten Vorlagen in erster Linie den vom Kirchenrath erstatteten Bericht über den Zustand der Landeskirche und die Vorkommnisse in derselben im Laufe der letzten vier Jahre auf, ein sehr umfangreiches und inhaltreiches Aktenstück. Ferner wird sich die Synode mit der Prüfung eines neuen Gesangbuches, eines revidirten Kirchenbuches, einer biblischen Geschichte und eines Leit⸗ sadens zum lutherischen Katechiemus zu beschäftigen haben. Unter den anderweitigen Vorlagen ist in erster Linie zu nennen ein Gesetzentwurf, durch den bestimmt wird, daß denjenigen, die sich Verletzung der kirchlichen Pflichten in ug auf Taufe, Konfirmation und kirchl rauung zu ulden kommen lassen, vom Kirchengemeindevorstand die Fähigkeit zur Bekleidung kirchlicher Aemter und zur “ abgesprochen werden kann, doch soll Berufung an die Kircheninspektion resp. an den Kirchenrath frei stehen. Eine andere Vorlage von allgemeinem Interesse be⸗ trifft die Einkommenverhältnisse der Geistlichkeit. Die Minimalbesoldung derselben wird in den untersten Altersstufen nicht unerheblich erhöht; sie beträgt e. 1800 ℳ und 82 allmählich, bis sie im 20. Dienstjahre 2400. ℳ betrogt. Der Wirkl. Geh. Nath Dr. Stichling nahm nach Verlesung der Eröffnungsschrift das Gelöbniß der einzelnen Abgeordneten entgegen, nachdem er in einer kurzen Ansprache ervorgehoben, wie die Arbeiten der Synode bestimmt seien, sortzubauen auf dem in den früheren Synoden gelegten Fundamente, um den nothwendig gewordenen Neubau der —4 zu einem Abschluß 1. bringen. Mit der Konstituirung der mlung durch Wahl ihres Vorstandes endete die Er⸗
ngarn. Agram, 24. cr. Der Landtag nahm nach sehr lebhafter Debatte den Gesetz⸗ entwurf, eend die Inartikulirung
Grenzverordnungen in namentlicher Abstimmung mit 39 gegen 19 — an.
8 Großbritannien und
menen Verhaftungen.
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1 land. London, 23. Oktober. (Allg. Corr.) An Bord des Transportdampfers „Assyrian Monarch“ kehrte am Sonnabend eine weitere Schwadron der berittenen Garde nach England zurück und hielt gestern Nachmittag ihren Triumpheinzug in London. Der Weg von den Docks nach der Kaserne in Knights⸗ bridge war mit dichten Volksmassen besetzt, welche die heim⸗ kehrenden Sieger von Kassassin mit nicht enden wollendem Jubel begrüßten. Am Sonnabend trafen etwa 600 Mann der an der egyptischen Expedition betheiligt gewesenen Seetruppen in Plymouth ein. Die Stadt prangte im Flaggenschmucke und bereitete den Mannschaften einen äußerst herzlichen Empfang. Als die Truppen landeten, wurde ihnen auch von der Bemannung der auf der Rhede vor Anker liegenden deutschen Kriegsschiffe „Hertha“ und „Olga“ zugejubelt.
Unter dem Vorsitz des Unter⸗Staatssekretärs im Kriegs⸗
Ministerium, Lord Morley, tritt demnächst ein militärisches Comité zusammen zur Untersuchung der während des jüngsten Feldzuges in Egypten zu Tage getretenen Mängel in der Pflege von Kranken und Verwundeten. Der Kriegs⸗Minister hat auch einen Departementsausschuß ernannt, welcher erwägen soll, ob nicht ein größeres Transport⸗Etablisse⸗ ment als das bislang bestandene im Inlande wie an den Mittelmeerstationen nutzbringend verwendet werden könnte, damit im Falle eines Krieges eine Reserve von geübten Fuhr⸗ leuten und Transportthieren gleich zur Hand sei. Das Kriegs⸗Ministerium hat beschlossen, diejenigen jetzt bei den Fahnen befindlichen Reservisten, welche im ersten Semester von 1881 in die Reserve eintraten, zu demo⸗ bilisiren, aber ihnen die Wahl zu lassen, im Armeeverband für die Dauer von zwei Jahren oder für den vollen Zeit⸗ raum ihrer Dienstpflicht, nämlich 12 Jahre, zu verbleiben.
— 24. Oktober. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Ober⸗ hauses kündigte Lord Granville an, daß er am nächsten Donnerstag ein Dankesvotum für die Befehlshaber und Offi⸗ ziere des englischen Expeditionscorps in Egypten, hiernächst aber die Vertagung des Hauses bis zum 11. k. M. beantragen werde, da die Regierung dem Hause vorerst keine weiteren Vorlagen zu machen habe. Lord Salisbury erwiderte: er hätte erwartet, daß der Staatssekretär des Auswärtigen die Absicht anzeigen werde, dem Hause Informationen über die egyptische Politik zu machen. Da dies nicht geschehen sei, werde er nach Erledigung der Berathung über das angekün⸗ digte Dankesvotum am nächsten Donnerstag die Regierung über die egyptische Politik interpelliren.
Im Unterhause kündigte der Premier Gladstone ebenfalls für nächsten Donnerstag den Antrag auf ein Dankes⸗ votum für das Heer an. Lawson erklärte, daß er den An⸗ trag durch Stellung der Vorfrage bekämpfen werde. Glad⸗ stone beantragte demnächst die Ernennung eines Unter⸗ suchungsausschusses wegen der Gefangenhaltung des irischen Parlamentsdeputirten Grey und fügte hinzu, daß er in der nächsten Session Maßregeln beantragen werde, um die gesetzlichen Machtbefugnisse der Richter gegenüber der Verachtung des Gerichtshofes (contempt of court) zu modifiziren. (Bei⸗ fall.) Der Antrag wurde ohne Abstimmung angenommen. Ferner beantragte Gladstone die Priorität für die Vorlagen, betreffend die RKeform der Geschäftsordnung. Wenn er auch an den Hauptpunkten der ersten Resolution, betreffend den Debatteschluß, festhalte, sei es doch Sache des Hauses, darüber zu urtheilen, denn die Frage be⸗ rühre die Würde des Hauses, nicht die Würde der Re⸗ gierung. Zu der anderen Resolution werde er Modi⸗ fikationen beantragen. Auf eine Anfrage Northcote's er⸗ klärte Gladstone: der diplomatische Schriftwechsel ü ber die egyptische Frage, der die Schriststücke bis spät in den September hinein umfasse, werde dem Hause demnächst zugehen. Was Egypten anbelange, so sei es zweifellos, daß Englands Stellung jetzt eine in dem sehr wichtigen Punkte veränderte sei, daß die Sache mehr in den Händen Englands liege, und daß die Regierung jetzt nicht mehr in einer so erx⸗ tremen Weise wie vor sechs Monaten durch Verpflichtungen ge⸗ fesselt sei. Die bestehenden Beziehungen seien allerdings sehr delikater und schwieriger Natur. Einen systematischen Plan könne er vor dem Ablauf der Session nicht vorlegen. Wolle Northcote die Politik der Regierung angreifen, so werde er ihm dazu Gelegenheit geben. Der Umfang der Kriegskosten sei noch nicht festgestellt. Was die Kosten für das indische Kontingent anlange, so werde der 2 nicht erheblich überstiegen. Der Antrag Gladstoncs, betreffend die Priorität für die Reform der Geschäftsordnung, wurde schließlich mit 98 gegen 47 Stimmen angenommen, die Debatte über die Geschäfts⸗ ordnung wurde auf morgen vertagt. — Churchill bean⸗ tragte darauf die Vertagung des Hauses, um da⸗ mit gegen die Abweichung von der verfassungsmäßigen Uebung zu protestiren, daß die Sanktion des Finanzgesetzes dem Sessionsschluß sofort folgen müsse. Das diesmalige Vor⸗ gehen der Regierung sei ohne Beispiel. Der Premier Glad⸗ stone wies unter Bezugnahme auf das im Jahre 1820 vor⸗
ekommene Beispiel die Behauptung Churchills zurück. Der
ntrag Churchills wurde nach zweistündiger Debatte mit 209 gegen 142 Stimmen abgelehnt. Die Anhänger Parnell stimmten mit der Minorität.
— 25. Oktober. (W. T. B.) Gestern herrschte in Eng⸗ land und Wales ein furchtbarer, von Regen und Schnee⸗ wetter begleiteter Sturm, der auf dem Lande und auf der See große Verheerungen angerichtet und zahlreiche Unglücks⸗ sälle verursacht hat. — An Stelle Pauncesote’s i Phlr 2n Currie zum Hülfs⸗Unter⸗Staatssekretär im Aus⸗ wärtigen Amte ernannt worden.
Frankreich. Paris, 23. Oktober. (Köln. Ztg.) In Lyon fand gestern Abend in Folge der Vorgänge im großen Theater noch eine Kundgebung gegen den Bürgermeister statt; die dortige Pol⸗ nahm dreißig Verhaftungen vor. Gestern wurde Garot, Redacteur des Lyoner „Etendard“, verhaftet. Auch in Montceau erfolgten neue Verhaftungen. In Plancy wurden vier Personen sestgenommen. — Heute Morgen hatte der Minister des Innern eine lange Be⸗ rathung mit dem Polizei⸗Präfekten über die Wüͤhlereien der Sozialisten und über die in den letzten Tagen vorgenom⸗
— Die 88317 Linke hat dem
Minister des Innern angezeigt, daß sie nach Eröffnung der
Kammern eine Interpellation wegen der Vorgänge in
Montceau stellen werde. — Der Pariser Gemeinderath
t den radikalen Boutellier gegen den Gambettisten Jaquet mit 40 35 Stimmen zum Vorsitzenden
— 24. ber. (M. . M.) Montceau⸗ les⸗Mines haben seit 48 Stunden keine weite⸗
8
ren Ruhestörungen stattgefunden. Wie cs heißt, hätte man Beweise für die Existenz einer internationalen Gesellschaft, deren Sitz in Genf sein solle und deren Zweck die Zerstörung des Eigenthums wäre. Zahlreiche aufgesundene Correspondenzen bewiesen, daß zwischen den französischen Mit⸗ gliedern und dem dirigirenden Comité in der Schweiz, bei denen sich mehrere hervorragende russische Nihilisten befänden, Beziehungen unterhalten worden seien.
Die dem gegenwärtigen Assisenhofe überwiesene Ab⸗ urtheilung der Aastifter der Ruhestörungen in Montceau⸗ les⸗Mines ist wegen der den Geschworenen zugegangenen
Drohungen bis zur nächsten Geschworenensession vertagt worden.
Türkei. Konstantinopel, 24. Oktober. (W. T. B.) Anläßlich des Kurban⸗Bairamfestes richtete der Khedive ein Glückwunschtelegramm an den Sultan, in welchem er seinen Wünschen für die Fortdauer der Macht und des Wohlergehens des Sultans Ausdruck giebt und den Sultan seiner beständigen Ergebenheit versichert.
Afrika. Egypten. Kairo, 24. Oktober. (W. T. B.) Heute früh wurde die gesammte Correspondenz, welche Arabi seit 2 Jahren geführt hat, mit Beschlag belegt und dem englischen Generalkonsul Malet übergeben. Dieselbe ent⸗ hält u. a. einen umfangreichen Briefwechsel mit Konstanti⸗ nopel und die Verhandlungen, welche in den Sitzungen des “ unter dem Vorsitz Mahmud Paschas gepflogen wurden.
— Dem „Reuterschen Bureau“ wird darüber aus Kairo vom 24. gemeldet: Unter der bereits einer Prüfung unter⸗ zogenen Correspondenz Arabis befinden sich ein wichtiger Brief eines Flügeladjutanten des Sultans, der augenscheinlich auf Befehl des Sultans geschrieben ist, sowie mehrere Briefe Achmet Essad Paschas, die nach der An⸗ sicht der Vertheidiger Arabis auf die in Telelkebir aufgefundenen Telegramme Licht werfen. Die Vertheidiger werden einen Aufschub des Prozesses beantragen, damit die Briefe übersetzt und mehrere gegenwärtig in Konstanti⸗ nopel befindliche Entlastungszeugen, namentlich Derwisch Pascha und Achmet Essad Pascha, ferner mehrere Ulemas und Flügel⸗ adjutanten des Sultans, sowie gegen 40 andere bereits nam⸗ haft gemachte Entlastungszeugen vernommen werden können. Der Agent des Sultans, Kadri Bey, hat dem Minister des Innern, Riaz P scha, einen Besuch abgestattet, es geht das Gerücht, der Sultan verlange, daß der Prozeß gegen Arabi niedergeschlagen werde. — Der Herzog von Connaught 12, voraussichtlich Freitags die Rückfahrt nach England an⸗ reten.
Alexandrien, 24. Oktober. (W. T. B.) Das Am⸗ nestiedekret des Khedive, dessen Unterzeichnung heute erfolgen sollte, bewilligt dem Vernehmen nach für alle Offiziere von Hauptmannsrang und darunter eine partielle Amnestie. Ausgenommen sind diejenigen, die an aufrührerischen Kund⸗ gebungen theilnahmen oder bis zur Ergebung Arabi's an die Engländer im Heere Arabi's blieben oder sich seit dem
12. Juli d. J. in das Heer einreihen ließen.
Zeitungsstimmen.
.Am letztvergangenen Sonntag wurde in Lehrte unter
großer Betheiligung der erste hannoversche Bauerntag abge⸗ halten. Etwa 400 Landleute waren der Einladung des Hrn. Baring⸗Ersehof gefolgt, um über gemeinsame Schritte zu be⸗ rathen, die zur Hebung und Kräftigung des deutschen Bauern⸗ standes beizutragen geeignet erscheinen. Die Versammlung beschloß, wie der „Hannoversche Courir“ berichtet, an den Reichskanzler folgendes Telegramm abzusenden:
„Ew. Durchlaucht gestatten sich die in Lehrte versammelten Mit⸗ glieder des ersten hannoverschen Bauerntages ihre volle Zustimmung zu der das Volkswohl in jeder Weise fördernden, insbesondere auch die Landwirthschaft berücksichtigenden Wirthschaftspolitik auszusprechen und erklären, daß sie in Zukunft alle dahinzielenden Pläne Ew. Durch⸗ laucht kräftigst unterstützen wollen.“
— Im „Deutschen e. lesen wir: Wenn man auf gelegentliche Auslassungen der nationalliberalen l viel Gewicht legen dürfte, wogegen die Erfahrung streitet, so ätte man jetzt Veranlassung zu der Annahme, daß eine bessere poli⸗ tische Auffassung bei den Nationalliberalen aufzudämmern beginne. Die „Kölnische Ztg.“ gestand kürzlich, die Bewegung des öffentlichen Geistes in Deutschland gehe in der nach rechts, von der seenrenaben Manchesterpolitik zu einer neuen Fe Gestern chrieb die parteioffiziöse „Nationalliberale Correspondenz“; „Die deutlicher und schärfer als je bervorgetretene Thatsache, da die liberale Richtung die Städte, die konservative das platte Lan beherrscht, giebt ernsilich zu denken. Es wäre leichtfertig, wenn man sich über die konservativen ländlichen Wahlen einfach damit trösten wollte, daß auf dem Lande der Einfluß der Landräthe und der ab⸗ hängigen lokalen Behörden und die Autorität der meist konservativen Gutsbesitzer ausschlaggebend ist. Das fällt gewiß sehr ins Gewicht; aber unseres Erachtens müßten die Ergebnisse der jüngsten Wahlen doch auch dem Liberalismus die Pflicht der Prüfung 8e ob er nicht in der That über die ländlichen Interessen und Bed rfnisse oft zu leicht hinweggegangen ist. Wenn die Entwickelung so weiter ht, könnte es dahin kommen, daß die liberale Gesinnung ausschließ⸗ ich auf die Städte beschränkt würde, das Landvolk dagegen voll⸗ ständig den Konservativen anheimfiele. Im Kampf zwischen Stadt und Land wäre aber letzteres weit 342 — In der „Post“ finden wir folgenden Artikel: Fürst Bismarck und die Handelskammern. Vor Kurzem ist unter obigem Titel eine Broschüre von Hrn. Rechtsanwalt Dr. Franz ischer erschienen, welche nachzuweisen versucht, daß das Verfahren Handels⸗Ministeriums sowohl bezüglich des an die preußischen ndelskammern gerichteten Erlasses vom 30. November 1881, als späteren een einzelne Kammern getroffenen Maßnahmen der rechtlichen Begründung entbehre. Der „Allgemeine Anzeiger 1 Rheinland und Westfalen“ tritt nun in einem längeren rtikel gegen die in der Broschüre aufgestellten Behauptungen auf. Nachdem der rechtliche 5 der Frage in der Zustim des eößtes Theils der veehschen Handelskammern zu den
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mn, ob die 82—1ö der wirthschaft⸗ — Inter in ibrer jetzigen Organisation dem 32 dürfnine g. . Das glaubt, diese letztere verneinen zu müssen, sucht in 1 r Ausführ die Schäden — welche sich bei den Cölner — len 21 — r n
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verstehen können
ein soll N der be 8 iüh⸗ n Ce⸗. Han 55 neuen „ rend da seit der neuen Wirthschafts⸗ dat 90 2ehclhe vrgnen. irkes um ein Wesentliches fassers chaͤre ausgesprochene vierten Punkt L” obigen ausgesprochen und die
— gen⸗ und vor Allem be
den
daß Irrthümer in den Handelskammer⸗Berichten zu den äußersten Seltenheiten gehörten, durch Anführung einiger gegentheiliger Be⸗ weise zu entkräften sucht, schließt derselbe wie folgt: „Wir In⸗ dustrielle begrüßen es mit Freude, daß, wie Hr. Dr. Fischer zugiebt, gerade Fürst Bismarck aufs Neue ihren (der Handelskammern) Berichten eingehende Beachtung geschenkt“ und in diese Ecke unserer wirthschaftlichen Verhältnisse trotz allem Jammern über „Disziplinirung“ einmal gründlich hineingeleuchtet wird!!! Nach den hiesigen Erfahrungen thut es Noth, daß unsere wirthschaft⸗ liche Vertretung nicht Körperschaften allein zusteht, bei denen theore⸗ tische Prinzipienfragen ausschlaggebend sind und bei deren Wahl sogar konfessioneller Parteihader als Agitationsmittel benutzt wird. Wir verlangen allerdings, wie Herr Dr. Fischer ganz richtig sagt: „eine unseren Wünschen geneigtere Vertretung unserer Handelsinteressen“ und hoffen, daß die Stimmen der zunächst praktisch Betheiligten, ins⸗ besondere der wirthschaftlichen Vereinigungen mehr Beachtung finden, wie der Juristen und Professoren, welche häufig ihre Doktrinen höher schätzen, wie die kräftige Entwickelung der heimischen Industrie!“
— Aus Merseburg schreibt man der „Neuen Preußi⸗ schen Zeitung“ unter dem 24. d. M.:
Im Regierungsbezirke Merseburg mehren sich die Aeußerungen der Zufriedenheit mit dem Stande der industriellen Verhältnisse und der Anerkennung, daß der Aufschwung, den auf vielen Gebieten das gewerbliche Leben in den letzten zwei Jahren zwar langsam, doch stetig genommen hat, der neueren Zollgesetzgebung des Reiches zuzu⸗ schreiben ist.
— Dem „Schwäbischen Merkur“ wird aus München, 22. Oktober, gemeldet:
Mehrere hiesige gewerbliche Vereine beabsichtigen, sich demnächst als Innungen nach dem neuen Reichsgesetze zu konstituiren. Die Kleidermacherinnung und der Arbeitgeberverein der Schneidermeister beschlossen, sich zu vereinigen und eine einzige Innung nach dem neuen Gesetze zu bilden. Die Schuhmachermeister haben gleichfalls ein neues Innungsstatut entworfen, welches demnächst der Kreisregierung zur Genehmigung unterbreitet werden soll.
Eisenbahn⸗Verordnungs⸗Blatt. Nr. 18. — Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: Vom 6. Oktober 1882, betr. Erläuterung des Erlasses vom 16. August 1882 wegen Desinfektion von Viehwagen durch heiße Wasserdämpfe. Vom 13. Ok⸗ tober 1882, betr. Verwaltung und Betriebsleitung verschiedener Neu⸗ baustrecken. Vom 14. Oktober 1882, betr. Einstellung von Nicht⸗ raucher⸗Coupés in die Personenzüge. Vom 17. Oktober 1882, betr. Anschluß der Güterexpeditionen an die allgemeinen Fernsprecheinrich⸗ tungen. Vom 18. Oktober 1882, betr Verrechnung der Zulagen für Abtheilungsdirigenten und für Vertretung des Präsidenten in der statistischen Tabelle 29. Vom 18. Oktober 1882, betr. Minimaltaxen für Gepäckbeförderung. — Nachrichten. — Nachtrag VI. zu der Zu⸗ sammenstellung der von den Landes⸗Polizeibehörden auf Grund des Reichsgesetzes vom 7. April 1869 und der revidirten Instruktion vom 9. Juni 1873, betr. die Maßregeln gegen die Rinderpest, in veterinär⸗ polizeilichem Interesse getroffenen Anordnungen, soweit sie den Eisen⸗ bahnverkehr berühren.
Statistische Nachrichten. Ueber die Produktion der Hütten im preußischen
Staate im Jahre 1881 entnehmen wir der „Zeitschrift für das
Berg⸗ ꝛc. Wesen im Pr. St.“(Separatabdruck, Berlin, Ernst und Korn) folgende Daten: Die Roheisenproduktion, die in 100 Werken als Haupt⸗, in 5 als Nebenproduktion betrieben und bei welcher 17 028 Arbeiter (16 219 männliche und 809 weib⸗ liche) beschäftigt wurden, lieferte 2 172 909 t = 130 898 658 ℳ (60,24 ℳ pro Tonne), wozu 6 901 799 t Material verbraucht worden sind. Und zwar entfielen auf Holzkohlenroheisen 26 Werke, 1843 Arbeiter., 31 614 t = 3 560 086 ℳ (112,61 ℳ pro Tonne) Produktion; Steinkohlen⸗ und Koksroheisen 71 Werke (außerdem 4 in Nebenproduktion), 15 138 Arbeiter, 2 133 015 t = 126 815 226 ℳ (59,45 ℳ pro Tonne) Produktion; Roheisen aus ge⸗ mischtem Brennstoff 3 Werke (1 in Nebenproduktion), 47 Arbeiter, 8280 t = 523 346 ℳ (63,20 ℳ pro Tonne) Produktion.
Blockzink wurde in 32 Werken als Haupt⸗ und in 1 als Neben⸗ produkt in einem Quantum von 105 345 t = 31 611 798 ℳ (300,08 ℳ pro Tonne), wozu 599 473 t Erze verwendet wurden, durch 7152 Arbeiter (5891 m. und 1261 w.) hergestellt.
An Blockblei fabrizirten 15 Werke als Haupt⸗, 16 als Neben⸗ produkt mit 2335 Arbeitern (2307 m., 28 w.) aus 276 258 t Erzen 81 656 t = 22 618 319 ℳ (276,99 ℳ pro Tonne), an Kaufglätte 2 ·—5 als Nebenprodukt 3203 t = 860 178 ℳ (268,57 ℳ pro
onne). Hammerbares Block⸗ und Rosettenkupfer wurde in 7 Werken als Haupt⸗ und in 3 als Nebenprodukt mit 2345 m. Arbei⸗ tern gefertigt; 547 940 t Erze ergaben 14 623 t = 19 238 110 ℳ (1315,64 ℳ pro Tonne); Cementkupfer stellte 1 Werk (2 Arbei⸗ ter) mit 1 t = 1052 ℳ (1049,90 ℳ pro Tonne) dar; Mangan⸗ kupfer 1 Werk (2 Arbeiter) 2 t = 11 530 ℳ (5000 ℳ pro Tonne); Manganbronze 1 Werk als Nebenprodukt 2 t = 5307 ℳ (2511,59 ℳ pro Tonne); Kupferstein 2 Werke als Haupt⸗, 5 als Nebenprodukt mit 58 Arbeitern 1079 t = 417 144 ℳ (386,53 ℳ pro Tonne).
Silber wurde in 3 Werken als Haupt⸗ und in 17 als Neben⸗ produkt gewonnen. Die Arbeiterzahl betrug 509, die Produktion 145 201 kg = 22 113 155 ℳ (152,29 ℳ pro Kilogramm), wozu 2405 t Erze verarbeitet waren.
aupt⸗ und in 6 als Neben⸗
Gold wurde in 1 Werk als produkt gefertigt. Die Produktion, bei welcher 17 Arbeiter beschäf⸗ aus 236 t Erzen 211 kg = 588 326 ℳ
tigt wurden, ergab Kilogramm). 2 Werke mit 151 Arbeitern aus
(2789,20 ℳ pro
ün Nickel produzirten b 2981 t Erzen 82 t = 477 880 ℳ (5819,77 ℳ pro Tonne), wobei sich in 1 Werk noch 16 t = 325 000 ℳ (20637 ℳ pro Tonne) Blaufarbwerkprodukte nebenbei ergaben.
An Cadmium wurden in 9 Werken als Nebenprodukt 3367 kg = 27 228 ℳ (8,09 ℳ pro Kilogramm) gewonnen; an Antimon“⸗, Zinn⸗ und Bleilegirungen in 1 Werk mit 18 Arbeitern 239 t = 171 161 ℳ (489,71 ℳ pro Tonne), an Antimonmetall auf 1 Werk mit 3 Arbeitern 18 t = 23 153 ℳ (1260,03 ℳ pro Tonne), an Uranpräparaten ales Nebenprodukt auf 1 Werk 444 kg = 13 200 ℳ (30 ℳ pro Kilogramm), an Arsenikalien auf zwei Werken mit 11 Arbeitern 112 t = 34 973 ℳ (312,68 ℳ pro Tonne).
Reiner Schwefel wurde in 9 Werken als Nebenprodukt im
Kantum von 2571 t = 346 805 ℳ (134,89 ℳ pro Tonne) dar⸗ tellt; englische Schwefelsäure in 38 Werken als Hanpt. in als Nebenprodukt; hierbei wurden 2059 Arbeiter (2009 m., 50 w.)
äftigt. Das produzirte Quantum 181 225 t = 9 766 036 ℳ
L ℳ pro Tonne), wozu 148 067 t verwendet wurden. n rauchendem Vitriolöl te 1 als Nebenprodukt 1514 t = 60 570 ℳ (40 ℳ pro Tonne) bher.
Eisenvitriol wurde auf 1 Werk als Haupt⸗ auf 14 als 8 Tonne) nnn ambker 9f 1— ꝙ0 23,ꝗu!4 pro abrizirt; Kupfervitrio en 1 Arbeiter t = 881 693 ℳ (369,73 ℳ Tonne); 44* 2geg Bitriol auf 1 kegpw. 1 mit 10 Arbeitern 436 t — 53 030 ℳ (121,72 ℳ pro ); Zinkovitriol auf 3 Werken
odulkt 352 t = 32 483 ℳ —27 ℳ pro Tonne);
e auf 2 Werken als Nebenprodukt 130 t * 10 496 ℳ ℳ pro
Was insbesondere die Roheisenprohuktion betrifft, so
waren 26 Werke 2, ⸗, ee,e, — 98⁵ “ “ieke en 878 N
rten 14 066 t
& ℳ pro
81“
(153,92 ℳ pro Tonne) und 5324 t Bruch⸗ und Wascheisen = 347 115 ℳ (65,20 ℳ pro Tonne), zusammen 31 614 t = 3 560 086 ℳ (112,61 ℳ pro Tonne).
Steinkohlenroheisen stellten 75 Werke mit 156 betriebenen Hochöfen (von 201) 7489 Wochen hindurch dar, und zwar 2 114 900 t = 125 109 883 ℳ (59,16 ℳ pro Tonn⸗) Masseln, 13 854 t = 1 523 894 ℳ (110 ℳ pro Tonne) Gußwaaren I. Schmelzung und 4261 t = 181 419 ℳ (42,58 ℳ pro Tonne) Bruch⸗ und Wascheisen, zusammen 2 133 015 t = 126 815 226 ℳ (59,45 ℳ pro Tonne).
Roheisen bei Verwendung gemischten Brennstoffs wurde auf 104 Werken hergestellt, welche (von 238) 186 Hochöfen 8627 Wochen hindurch im Betriebe hatten. Die Produktion betrug: 2 137 197 t Masseln = 126 963 239 ℳ (59,41 ℳ pro Tonne), 26 078 t = 3 405 355 ℳ (130,59 ℳ pro Tonne) Gußwaaren I. Schmelzung und 9635 t = 530 064 ℳ (55,02 ℳ pro Tonne) Bruch⸗ und Wascheisen, zusammen 2 172 909 t = 130 898 658 ℳ (60,24 ℳ pro Tonne).
Gußwaaren zweiter Schmelzung fabrizirten 661 Werke mit 22 963 Arbeitern (22 834 m., 129 w.), in 981 Kupolöfen (von 1253 vorhandenen), 84 Flammöfen (von 112) und 195 andere (Tiegel⸗, Temper⸗ u. s. w.) Oefen (von 250) aus 436 289 t: 380 018 t = 65 338 384 ℳ (171,93 ℳ pro Tonne).
Schweißeisen fertigten 273 Hütten mit 42 479 Arbeitern (42 002 m., 477 w.) in 115 Frischfeuern (von 155 vorhandenen, 1478 feststehenden Puddelöfen (von 1922), 744 Schweißöfen (von 1004), 427 Wärm⸗ und Glühöfen (von 493), 1 Cementofen (von 7) und 237 anderen Oefen nnd Feuern (von 279) 1 335 022 t Schweiß⸗ eisen und Cementstahl = 118 766 401 ℳ (88,96 ℳ pro Tonne) und 1 159 104 t = 170 164 202 ℳ (146,81 ℳ pro Tonne) Fabrikate aus Schweißeisen.
Flußeisen fabrizirten 54 Werke mit 23 198 Arbeitern (davon 2 w.) in 52 Bessemerbirnen (von 55), 28 Flammöfen (von 47), 6 Tiegelöfen zur Erzeugung von Flußeisen (von 18), 142 Tiegelöfen zum Umschmelzen von Stahl (von 283) und zahlreichen Hülfsöfen aus 1 178 193 t Eisenmaterial: 965 203 t = 103 371 243 ℳ Fluß⸗ eisen und Tiegelgußstahl (107,10 ℳ pro Tonne) und 864 502 t = 168 234 485 ℳ (194,60 ℳ pro Tonne) verkäufliches Flußeisen und Flußeisenfabrikate.
„—. (Stat. Corr.) Die schwebende Schuld Frankreichs belief sich am 1. Januar 1816 auf 261 184 127 Fr.; zu Anfang des Jahres 1844 war sie mit 518 664 709 Fr. bereits auf den doppelten Betrag dieser Summe gestiegen und hatte sich im Jahre 1856 mit 785 568 093 Fr. mehr als verdreifacht. Seit dem Jahre 1871 stellte sich die schwebende Schuld am 1. Januar der einzelnen Jahre, wie
folgt: 1871 auf 961 119 962 Fr.
18722 . .l611
T6“ 1 326 512 188 1874 1 157 785 383 1875 1 021 891 739 1876 1 359 307 725 1877 1 084 391 386 1878 1 101 878 683 1879 1 191 901 474 1880 958 412 200 11“ 1 061 679 800 1882 38 ““
Den höchsten Stand hatte die französische schwebendes Schuld also am 1. Januar 1876 erreicht, wo sie mehr als das Fünffache des Standes vom 1. Januar 1816 betrug, während sie am 1. Januar 1882 auf das 4 ⅛ fache dieses Standes zurückgegangen war. 2e al
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Das 1879 in erster Auflage bei C. A. Starke in Görlitz ver⸗ legte und mit 313 Handzeichnungen von Doepler d. J. geschmückte Peralblsche Handbuch“ von F. Warnecke erscheint am 1. November d. J. bereits in dritter Auflage. Die Herausgabe dieses Handbuchs wurde seiner Zeit nur durch den Umstand ermöglicht, daß sich das Kultus⸗Ministerium, in richtiger Würdigung des Werthes der Heroldskunst und ihres Einflusses auf die Künste und das Kunst⸗ gewerbe, entschloß, einen namhaften Geldbeitrag zu den Herstellungs⸗ kosten dieses Werks zu spenden. Da sich der Verfasser möglichster Kürze befleißigt hat und den Schwerpunkt des Werks in die beige⸗ fügten Zeichnungen seines Freundes Doepler legte, so ist daffelbe nicht nur ein Handbuch für Freunde der Wappenkunst, sondern auch ein Hand⸗ und Musterbuch für Künstler und Gewerbetreibende. Für die Güte des Werkes spricht unter Anderem noch der Umstand, daß Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz die Widmung desselben angenommen hat.
— Das soeben ausgegebene Doppelheft 5 und 6 XIX. Bandes der Altpreußischen Monatsschrift (IXXXV. Bandes der Neuen Preußischen Provinzial⸗Blätter), herausgegeben von Rudolf Reicke und Ernst Wichert (Königsberg i. Pr., Ver. von Ferdinand Beyers Buchhandlung) bringt die Fortsezang des ungedruckten Werks von Kant aus seinen letzten Lebensjahren. Auf den hier folgenden Bogen beschäftigt sich der Phlosoph mit der Pbvfit (die er als das Doctrinalsystem der empirischen Erkenntniß
berhaupt oder als die Wissenschaft von Gegenständen der Sinne, insofern sie in der Erfahrung möglich ist, definirt) und beanwortet eingehend verschiedene die Phvsit
und die Naturwissenschaft überhaupt betreffende Fragen. — Ferner finden wir in diesem Heft Beiträge zur Geschichte Preußens im 15. Jahrhundert, von Dr. 8 Malotka. Man hat in den letzten Jahren angefangen, das bei J. Voigt, dem „Vater der preußi⸗ schen Geschichte“, niedergelegte Quellenmaterial theils zu ergänzen und kritisch zu verardeiten, theils von den Verdunkelungen durch ere Traditionen zu entkleiden. Diesen Arbeiten schließt auch die vor⸗ liegende an, welche zunächst die Frage über die tätigung des preußischen Bundes vom Jahre 1440 durch den Herrenmeister Paul von Rusdorf und Kaiser Friedrich III. erörtert, dann die Unterwer⸗ fung der durch diesen Bund vereinigten preußischen Städte und Stände unter die polnische Oberhoheit im Lichte darstellt und schließlich die wichtigeren Erelgnlsse während des ersten Jahres des dreizehnjährigen Krieges, der in Folo⸗ dieser “ entbrannte, (namentlich die Schlacht
Konitz und die ahernng der Marienburg) schildert. Eine interessante literarische beilung bietet endlich 2 Molitor in dem Aufsatz „Alexander von Suchten, ein Arzt und Dich 3 der Zeit des E Albrecht.“ Dieselbe hat einen Band nischer Gedichte ten Leibarztes des
nde. Der findet sich in drei aren in der Köͤniglichen Bibliothek zu sberg. Die Gedichte behandeln 8
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Theil sagenhafte Stoffe im Styl der Ovidschen Herolden und im Jahre 1547 in gedruckt worden Bande chriebene wird im
cht und in sorgfältiger Uebersetzung mitgethellt. Das Gedicht leich dem vne übrigen Falr dn zandes, in fließenden vensge — geschrieben und wie jener nicht frei von klassis eminis — Unter den „Kritiken und Referaten“ tragen Dr. mann in 1, A ö 2 über E. Jugend ꝛc.“ aus. — Anhange werden aus dem Kirchspiel aus dem Kirchspiel und Bienensegen.
und alt von 8„e,
2. Adolf
isher