1882 / 290 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 09 Dec 1882 18:00:01 GMT) scan diff

““ 1 1.1“

Auf 82 22zun 88 . eisenbahnen wünsche er eine größere eschränkung 89 shnenk nachtheiligen Sekundärbahnwesens. Den Aufschwung der deutschen Industrie in Folge der günstigen Wirkungen der Zollgesetzgebung wies Redner an mehreren einzelnen Zweigen nach, namentlich an der Papier⸗ und Textilbranche und an der Baumwollenindustrie im Elsaß und in Süddeutschland. Mit der von dem Abg. Rickert gewünschten Verminderung der Ausgaben würden sich die Wähler nicht einverstanden erklären. Nachdem Redner die Nothwendigkeit und Ausführbarkeit einer Börsensteuer betont hatte, wandte derselbe sich zu der sozialpolitischen Gesetzgebung, die die eigentliche Signatur dieser Legislaturperiode bilde. Den Vorwurf der Uebereilung könne er viel eher der Fort⸗ schrittspartel machen in Bezug auf das Haftpflichtgesetz. Zur Novelle der Gewerbeordnung würde die konservative Partei, die jetzt überhaupt die Reformpartei sei, die Einführung obligatorischer Arbeitsbücher auch für die erwachsenen Arbeiter beantragen. Zum Schluß wies Redner auf das bedenkliche Hervortreten der Demokratie hin und citirte zum Beweise einen kürzlich im Verein Waldeck gefaßten Beschluß.

5 Schluß des Blattes ergriff der Abg. Richter (Hagen) das Wort.

Nach Mittheilungen aus Italien ist der Termin für die auf den 5. Dezember d. Js. ausgeschriebene Sub⸗ mission, betreffend die Lieferung von Weichen für die Eisenbahnstrecke Teramo⸗Giulianova auf den 23. De⸗ zember d. Js., bis 11 Uhr Vormittags, verlegt worden.

Außerdem sind von italienischen Behörden folgende Submissionen ausgeschrieben worden:

1) von der Präfektur zu Pisa für den 20. Dezember d. Js., bis 11 Uhr Vormittags, eine Submission auf die Lieserung von Wolle verschiedener Qualität für die Straf⸗ anstalt zu Volterra zum Taxwerthe von 57 280 Lire und

2) von der Artillerie⸗Direktiondes Bauarsenals in Turin, für den 20. Dezember d. Js. eine Submission auf die Lieferung von Holz zum Taxwerthe von 18 275,85 Lire.

Bedürfnisse zu befriedigen.

Ueber die speziellen Bedingungen ist das Nähere an Ort

und Stelle einzusehen.

Nach der im Reichs⸗Eisenbahn⸗Amt aufgestellten,

in der Ersten Beilage veröffentlichten Nachweisung über die im Monat Oktober 1882 auf deutschen Bahnen (aus⸗ Priesic der bayerischen) beförderten Züge und deren erspätungen wurden auf 45 größeren Bahnen beziehungs⸗ weise Bahnkomplexen mit einer Gesammtbetriebslänge von 29 634,99 km befördert an fahrplanmäßigen Zügen: 13 294 Courier⸗ und Schnellzüge, 98 376 Personenzüge, 54 648 gemischte Züge und 92 049 Güterzüge; an außerfahrplanmäßigen Zügen: 1670 Courier⸗, Schnell⸗, Personen⸗ und gemischte Züge und 36 095 Güter⸗, Materialien⸗ und Arbeitssüge. Im Ganzen wurden 726 499 764 Achskilometer bewegt, von denen 211 427 850 Achskilometer auf die fahrplanmäßigen Züge mit Personenbeförderung entfallen. Es verspäteten von den 166 318 fahrplanmäßigen Courier⸗, Schnell⸗, Personen⸗ und gemischten Zügen im Ganzen 2571 oder 1,55 pCt., (gegen 1,97 pCt. in demselben Monat des Vorjahres, und 1,71 „Ct. im Vormonat). Von diesen Verspätungen wurden jedoch 1227 durch das Abwarten verspäteter Anschlußzüge hervorgerufen, so daß den ree Bahnen nur 1344 Verspätungen = 0,81 „Ct.) zur Last fallen (gegen 0,85 pCt. im Vormonat). demselben Monat des Vorjahres verspäteten auf den eigenen Strecken der in Vergleich zu ziehenden Bahnen von 155 369 beförderten fahrplanmäßigen Zügen mit Personen⸗ beförderung 1724, oder 1,11 pCt., mithin 0,30 pCt. mehr. In Folge der Verspätungen wurden 535 Anschlüsse versäumt (gegen 446 in demselben Monat des Vorjahres und 627 im Vormonat). Wird eine Gruppirung der Verwaltungen nach dem Verhältniß der auf je eine Anschlußversäumniß ent⸗ fallenden Zugverspätungen vorgenommen, so kommen in erster Reihe die Marienburg⸗Mlawkaer Eisenbahn (3 Anschluß⸗Ver⸗ äumnisse auf 2 Verspätungen) mit 0,67, die Breslau⸗War⸗ chauer, Eutin Lübecker und Posen⸗Kreuzburger Eisenbahn (je 1 Anschluß⸗Versäumniß auf 1 Verspätung) die Westholsteinische Eisenbahn (je 3 Anschluß⸗Versäumnisse auf 3 Verspätungen) mit 1,00, während die Badischen Staats⸗Eisenbahnen (je 7 Anschluß⸗Versaumnisse auf 227 Verspätungen) mit 32,43, die Württembergischen Staats Eisenbahnen (je 8 Anschluß⸗ Versäumnisse auf 270 Verspätungen) mit 33,75, die Braun⸗ schweigsche Eisenbahn (je 1 Anschluß⸗Versäumniß auf 34 Ver⸗ spaätungen) mit 34,00, die Elsaß⸗Lothringischen Eisenbahnen 8 Anschluß⸗Versäumnisse auf 155 Verspätungen) mit 38,75 und die Königliche Eisenbahn⸗Direktion Cöln (rechtsrheinische) (je 3 Anschluß⸗Versäumnisse auf 144 Verspätungen) mit 48,00 die letzten Stellen einnehmen und bei 10 altungen, welche im Ganzen 39 Zugverspätungen berichtet haben, Anschluß⸗Ver⸗ säumnisse nicht vorgekommen sind.

Der Versicherungsagent Sch. forderte vor mehreren ahren den Kaufmann X. zu Berlin auf, sein Geschäfts⸗ ventar und seine Waaren gegen Feuer bei der in Berlin

domizilirten Berlin⸗Cölnischen Feuerversicherungs⸗ Gesellschaft zu versichern. Im Verlaufe der Verhandlung mit dem Agenten erklärte X., daß nicht er, sondern seine Frau Eigenthümerin des von ihm gefuührten Geschäfts und der Geschäftsvorräthe sei und daß eigentlich seine Frau das Ge⸗ schäftsinventar versichern müßte. t erachtete aber, hufs Vermeidung von Weiterungen (die genannte Gesellschaft nahm nicht 2 Versicherungen von auen an), diesen Umstand für uglos und veranlaßte den KX., für sich die Versicherung zu beantragen und die zu versichernden Sachen als „ihm (dem X.) gehörig⸗ zu deklariren. Durch einen im Mai 1880 im X. schen Geschaͤftelokal statigehabten Brand wurden die X.⸗schen Waarenvorräthe theilweise beschädigt, und A. beanspruchte von der Versicherungsgesellschaft denersatz. Die Versicherungsgesellschaft lehnte jedoch eine Entschädigung ab, weil der Versicherungsnehmer die versicherten Sachen fälschlich als sein Eigenthum deklarirt und damit achen eine Verpflichtu alle Umstände, welche auf den Ent⸗ schluß der esellschaft, sich auf den Ver⸗ ungsvertrag einzulassen, vernünfti

nfluß sein konnen Landrecht Th. II., 8 legen, verstaßen habe. Kaufmann X. klagte . nspru sich auf seine Verhandl mit dem Gesellschaftsagenten berufend, der die faͤlsch⸗ liche Deklaration be erklärt hatte, und X. erstritt auch in erster ein des Urtheil. Das Kammer⸗ . wies aber auf die Berufung der ell⸗ schaft den X. mit seiner die

eingelegte Revision wurde vom Reichsgericht, I. Civilsenat, durch Urtheil vom 4. November d. J. zurückgewiesen.

Der General⸗Lieutenant von Waldow, Comman⸗ deur der 3. Division, ist nach Abstattung persönlicher Mel⸗ dungen gestern nach Stettin zurückgekehrt.

Sachsen⸗Meiningen⸗Hildburghausen. Meiningen⸗ 8. Dezember. (W. T. B.) Heute Nachmittag hat hier die feierliche Beisetzung der Leiche des verstorbenen Her⸗ zogs Bernhard stattgefunden. Die meisten deutschen Höfe,

auch mehrere ausländische, waren durch besondere Abgesandten vertreten.

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 9. Dezember. (W. T. B) Das Abgeordnetenhaus hat das dreimonatliche Steuer⸗ provisorium ohne jede Debatte angenommen.

Niederlande. Haag, 8. Dezember. (W. T. B.) Eine der Regierung aus Atchin zugegangene Depesche von gestern meldet, daß ein Angriff des Radjah von Passan⸗ gan durch die Perbündeten der Holländer, welche von Marine⸗ truppen unterstützt wurden, zurückgeschlagen worden und daß der Feind dabei beträchtliche Verluste erlitten hat.

Großbritannien und Irland. London, 8. De⸗ zember. (W. T. B.) Bei der Parlamentswahl in Liverpool ist der Kandidat der Liberalen, Smith, mit 18 170 Stimmen gewählt worden; der Kandidat der Kon⸗ servativen erhielt 17 799 Stimmen. Die Liberalen haben durch die Wahl einen Sitz im Parlament gewonnen.

Frankreich. Paris, 7. Dezember. (Köln Ztg.) Im heutigen Ministerrath legte Hr. Duclerc die Depesche über Madagaskar vor, um zu zeigen, daß die Angelegenheit auf dem Wege endgültiger Entscheidung sei. Der Minister 8 Innern besichtigte heute das Ueberschwemmungs⸗ gebiet.

8. Dezember. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer beendete heute die Berathung über das Ordinarium des Bud⸗ gets. Vor der Abstimmung verlas der Deputirte Graf Durfort de Civrac eine Erklärung der Rechten, welche besagt: nach⸗ dem die Budgetkommission selbst ein Defizit von 100 Millionen zugestanden habe, und da die Deputirten der Rechten von der Vertretung in der Budgetkommission ausgeschlossen worden seien, erkläre die Rechte vor dem Lande, daß die Finanzen des Staats in Gefahr seien, und könne die Rechte, wenn nicht durch Reformen und Verminderung der Ausgaben Abhülfe geschafft werde, an der Votirung des Budgets nicht Theil nehmen. Jolibois erklärte Namens der Bonapar⸗ tiisten: er halte sich nicht für berechtigt, das Budget zu ver⸗ weigern, weil dies ein revolutionärer Akt sein würde, schließe sich aber der Kritik der Rechten an. Das Budget wurde darauf mit 454 gegen 46 Stimmen angenommen. In die Berathung über das Extraordinarium des Budgets wird die Kammer am nächsten Montag eintreten. G

Türkei. Konstantinopel, 8. Dezember. Dem „Reuterschen Bureau“ wird gemeldet: Der Sultan wohnte heute der allwöchentlich stattfindenden Ceremonie des Selamlik bei, auch Fuad Pascha war unter den Theil⸗ nehmern. Der Sultan beschenkte Fuad Pascha mit einer mit Diamanten geschmückten Dose und setzte ihn in seine Stellung als General⸗Adjutant wieder ein.

9. Dezember. Wie dem „Reuterschen Bureau“ weiter berichtet wird, hat der Sultan vor der Selamlikfeier Fuad Pascha durch Osman Pascha zu sich rufen lassen. Fuad gab dabei Versicherungen seiner unbedingten Ergebenheit gegen den Sulran, und bemerkte, seine Aeußerungen hätten sich nur gegen bestimmte Personen in der Umgebung des Sultans ge⸗ richtet, von denen er annehme, daß sie in böswilliger Absicht den Interessen des Sultans zuwiderhandelten.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 8. De⸗ zember. (W. T. B.) Das Sankt⸗Georgs⸗Ordensfest ist heute in der herkömmlichen Weise im hiesigen Winterpalais begangen worden. Sämmtliche geladenen Ordensritter be⸗ aben sich in feierlicher Auffahrt nach dem Winterpalais. Bei dem Galadiner brachte der Kaiser einen Toast auf das Wohl des ältesten Ordensritters, Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm, und auf das Wohl der übrigen Ordensritter aus, in welchen die Versammelten enthusiastisch einstimmten. Abends 8 Uhr begaben sich der Kaiser und die Kaiserin mit ihrer amilie nach dem Anitschkoffpalais. Für die unteren Militär⸗ rgen fand Abends eine Ferhelunh im Theater statt. 9. Dezember. (W. T. B.) Zu dem gestrigen Georgs⸗Ordensfeste erschienenen der Kaiser und die Kaiserin aus Gatschina gegen 11 Uhr Vormutags. Um 12 Uhr begann die Feier, welcher alle Mitglieder der Kaiser⸗ lichen Familie beiwohnten. Großfürst Wladimir kommandirte die Festparade. Nach Beendigung der glänzenden Ceremonie ersolgte, wie früher, in den unteren Korridoren die Speisung der Untermilitärs, welche im Besitze von Georgskreuzen sind. Der Kaiser umschritt alle Tische und brachte die Gesundheit der Dekorirten aus, deren Zahl 1600 beträgt. Abends fand im Nikolaisaal ein großes Diner füͤr die Georgeritter statt. Der Kaiser saß zwischen den Feldmarschällen, Großfürsten Nikolaus und Michael und brachte zwei Toaste aus. Der erste lautete: 29 trinke auf die Gesundheit unseres ältesten Georgritters r. Majestät des Kaisers Wilhelm“, und der Zweite: „Auf die Gesundheit der anwesenden und abwesenden Georgsritter.“ Diese Toaste wurden mit einstimmigem enthusiastischem Hurrah von allen Festtheilnehmern aufgenommen. Aus Anlaß des heute stattfindenden 50 jährigen Rn der Nikolai⸗Akademie des General⸗ abes sind die Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch und Michael Nikolajewitsch sowie Graf Kotzebue, Graf Heyden, Graf Totleben und der General Radezky zu Ehrenmitgliedern der Nikolai⸗Akademie ernannt worden.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 9. Dezember. (W. T. B.) Der Großherzog und die Großherzogin von Baden sind Aren Abend von hier abgereist und wurden von dem König, der Königin, dem Kron⸗ prinzen, sowie den Prinzen Oecar, Karl und Eugen nach dem Bahnhofe begleitet. Auf letzterem hatten

sich die —.9 Wund no he, de der deut r Reichesmars r sche andte 8 mee

Militars, die 8 en der und Volksmenge zur schiedung ein den. Bei der Abfahrt

decs brachte der von Ugglas ein uf Großherzog die —— aug,

Zeitungsstimmen.

Der „Neuen Preußischen Zeitung“ wird aus München, 6 Dezember, gemeldet:

Mehrere Holzproduzenten und Sägmühlen⸗Besitzer hielten dieser Tage eine Versammlung ab, in welcher über das von der Reichs⸗ regierung ins Auge gefaßte Projekt einer Erhöhung des Zolles auf Bauholz Berathung gepflogen wurde. Das Projekt fand allseitige Zustimmung. Man beschloß demnächst eine größere Versammlung einzuberufen, und zwar zu eingehenden Berathungen über die Frage, g Schritte zur Erlangung eines schützenden Zolles zu unternehmen eien.

Die „Berliner Politischen Nachrichten“ führen in einer Auseinandersetzung mit der „Köln. Ztg.“ über die Steuerreform Folgendes aus:

Die „Kölnische Zeitung“ faßt ihre abfällige, in dem von Herrn von Puttkamer treffend als kathedral bezeichneten Ton gehaltene Kritik der Vertriebsabgabe von geistigen Getränken und Taback⸗ fabrikaten in folgendem Satz zusammen:

„Der in dem Plane der gewerbesteuerartigen Vertriebssteuer zu Tage tretende Gedanke einer Verschmelzung von Gewerbesteuer und Verbrauchssteuer bezeichnet nach unserer Auffassung einen entschiedenen und durchaus verwerflichen Rückschritt auf der Bahn einer nationalen preußischen und deutschen Steuerreform, gleichviel ob man bei der Beurtheilung vom Standpunkte der Gewerbesteuer oder dem der Ver⸗ brauchssteuern ausgeht.“

Was zunächst die Bezugnahme auf die Bitterschen Pläne betrifft, so ist offenbar ganz übersehen, daß eine der praktisch schwerwiegend⸗ sten, auf die Idee der Reformatoren der Jahre 1818—1820 zurück⸗ zuführenden, Erinnerungen gegen die ausschließliche Bemessung der Gewerbesteuer nach dem Betriebskapital die Nichtberücksichtigung der Verschievenheit des Umschlages und Ertrages desseiben bildet, und daß demnach, selbst wenn jener Modus der Besteuerung als Regel rinhefütrh würde, eine ausgleichende Nebensteuer auf solche Gewerbe, welche, wie der Vertrieb von geistigen Getränken und Tabackfabrikaten, einen im Verhältniß zu dem Betriebskapital ausnahmsweise großen Geschäftsgewinn erzielen, sehr wohl sich rechtfertigen läßt.

Was aber sodann das Verhältniß der Vertriebssteuer zur Reichs⸗ steuerreform anlangt, so ist völlig unbeachtet geblieben, daß die Landes⸗ Vertriebssteuer lediglich als Expediens für die Zwischenzeit bis zur Einführung entsprechender Reichssteuern gedacht ist. Dieses zeitweilig als Nothbehelf eingeschobene Zwischenglied wird naturgemäß so zu gestalten sein, daß es die Durchführung der Reichssteuerreform nicht nur nicht hindert, sondern ihr den Boden ebnet. Zu diesem Ende wird sie nach Objekt und Form der Besteuerung diejenige Richtung zu verfolgen haben, in welcher die zum Abschluß der Reichssteuer⸗ reform gangbaren Wege führen. Unter diesem Gesichtspunkte sind ganz zutreffend die geistigen Getränke und der Taback als Objekte der Betriebs⸗ steuer gewählt; zugleich aber enthält der Entwurf, indem er die Er⸗ fassung derselben durch die Steuer so nahe als möglich au den Ueber⸗ gang der Verbrauchsgegenstände in die Konsumtion legt, einen für den Fortgang der Reichssteuerreform ungemein fruchtbaren Gedanken. Wie die „Köln. Zeitung“ dazu kommt, als Modalität der Verbrauchs⸗ steuer lediglich den Zoll und die Produktionsabgabe aufzuzählen, die an den Vertrieb, an den Uebergang auf den Konsumenten geknüpfte Art der Besteuerung, welche außerhalb Deutschlands vielfach in prak⸗ tischer Wirkung ist, aber ganz zu vergessen, ist um so unerfindlicher, als die Schwierigkeiten, welche der höheren Besteuerung der geistigen Ge⸗ tränke an der Produktion entgegenstehen, jetzt auch den Laien bekannt sind. Insbesondere die gerade von nationalliberaler Seite so oft als Voraussetzung für den weiteren Ausbau der indirekten Besteuerung geforderte höhere Belastung des Branntweins ist schon wegen der vitalen an die Brennerei geknüpften Interessen der Landwirthschaft auf diesem Wege nahezu ausgeschlossen; sie würde auch mit Rücksicht darauf, daß für Export und Verwendung zu gewerblichen Zwecken ein erheblicher Theil der Steuer rückvergütet werden muß, finanziell wenig empfehlenswerth sein.

Dem „Deutschen Handelsarchiv“ wird aus Glogau berichtet:

.Maschinenfabriken und Hüttenwerke waren ziemlich ausreichend beschäftigt.

In den gewerbreichen Städten unserer Gegend, welche hauptsäch⸗ lich Tuchindustrie betreiben, und zwar sowohl in Grünberg als auch in Sagan, ist im verflossenen Quartal ein erfreulicher Aufschwung des Verkehrs bemerkbar geworden, der namentlich die Fabrikation von guten Tuchsorten betrifft. Der günstige Verlauf der letzten Leipziger Messe hat wesentlich dazu beigetragen, und es sind inzwischen außer⸗ dem so reichliche Aufträge auf reelle Tuche eingegangen, daß die 2566ö ihre Arbeiter über die gewöhnliche Arbeitszeit hinaus eschäftigt haben.

Die großen Shoddyfabriken sind in vollem Betriebe zwar ge⸗ blieben, doch ist für derartige unreelle Tuchsorten bei sinkenden Prei⸗ sen weniger Nachfrage als früher und es erscheint eine Ueber⸗ produktion dieser Stoffe auch für die nächste Zeit nicht unwahrschein⸗ lich, da inzwischen verschiedene ähnliche große Fabriken an anderen Orten etablirt worden sind.

Im Wollengeschäft zeigte sich, dem Tuchgeschäft entsprechend, erhöhte Regsamkeit, so daß die in Grünberg befindlichen, fruͤher be⸗ deutenden Wolllager 980 sehr gelichtet worden siad.

Der vermehrte Absatz betraf übrigens hauptsächlich inländische Wollen, wogegen ausländische Wollen ziemlich unbeachtet blieben.

Ferner aus Liegnitz: -

Die Nachfrage nach Leinengarnen ist auch im verflossenen Quartal rege geblieben.

„Die Flachsgarn⸗Maschinenspinnereien sind nicht allein voll be⸗ cäftigt gewesen, sondern haben in einzelnen Nummern sogar ihre roduktion auf mehrere Monate hinaus chlossen.

In Folge dessen konnte endlich auch eine Erhöhung der Preise durchgeführt werden und sind für größere Abschlüsse bereits etwaß bessere Preise erzielt worden. Auch darf man 8 annehmen, für die nächsten Monate, mit —e. ör m Winter mäßig eintretenden größeren Garnbedarf die Handweberei weitere Besserung folgen wird, so daß man die geschäftliche Situation der Spinnereien, falls nicht plötzlich eine gerung der Roh⸗ materialienpreise eintreten sollte, wohl als eine wieder gesundete be⸗

zeichnen darf. Auch die mechaischen Webereien fanden ügenden Absatz für nen außerdem noch,

L5 hesammte Produktion, und gelang chd gleichfalls ihre Preise um einige Prozente zu erhöhen. Besonders aber kommt der Leinenindustrie der Umstand recht zu Statten, daß deutschen Baumwollenwebereien —, so daß ihre zeitweise sehr störende kurrenz augenblicklich

dies Verhältniß noch

.3 2.— anhalten wird t

eöeLr ,0 le Hang n

nächsten Monate ö

wen Aehnliche Mittheilungen uns über die Glasindustrie zu, de Ade ate Inrechen Sehen, ereer in.

.“

Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr.

8 Produkten

in Betrieb gesetzt Die weitaus he Zabl aussch

11“

und der Seeämter. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.

Justiz⸗Ministerial⸗Blatt. Nr. 45. Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 19. November 1882, betreffend die Verrechnung der Gebühren der Gerichtsvollzieher für die von den Verwaltungs⸗ behörden angeordneten, die Leistung des Offenbarungseides eines Schuldners bezweckenden Amtshandlungen. Allgemeine Verfügung vom 30. November 1882, betreffend die in Berlin unter dem Namen

Central⸗Polizeiblatt“ erscheinende Zeitschrift. Erkenntniß des Reichsgerichts vom 9. Dezember 1881.

Amtsblatt des Reichs⸗Postamts. Nr. 74. Inhalt: Verfügungen: vom 5. Dezember 1882. Päckereiverkehr während der Weihnachtszeit. Vom 6. Dezember 1882. Eröffnung der Eisen⸗ bahnstrecke Güstrow Plau (Mecklbg.). Vom 2. Dezember 1882. Meistbetrag der Postanweisungen nach Schweden und Norwegen. Vom 4. Dezember 1882. Neue Ausgabe der Formulare zu den statistischen Nachweisungen für das Jahr 1883.

Axrchiv für Post und Telegraphie. Nr. 22. Inhalt: Aktenstücke und Aufsätze: Verkehrswege und Verkehrsmittel in den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika. Die Novelle zum italieni⸗ schen Telegraphengebühren⸗Gesetz. Internationale Konferenz zur Her⸗ stellung elektrischer Einheiten ꝛc. Der Stand der Arbeiten an der Arlbergbahn. Kleine Mitrheilungen: Die Marienburg⸗Thorner Eisenbahn. Tunnel zwischen England und Frankreich. Durchstechung des Isthmus von Korinth. Die norwegische Telegraphenverwaltung im Jahre 1881. Anbringung von Briefkasten bei Postzügen in Eng⸗ land. Literatur des Verkehrswesens: Die Bauunterhaltung in Haus und Hof. Handbuch zum Beurtheilen und Veranschlagen von Neu⸗ und Reparaturarbeiten in Wohn⸗ und Wirthschaftsgebäuden. Von C. Hilgers, Königl. Bauinspektor. Wiesbaden 1882. Verlag von Edmund Rodrians Hofbuchhandlung. 151 Seiten kl. 80. Zeit⸗ schriften⸗Ueberschau.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 49. Inhalt: Amtliches: Personalnachrichten. Nachruf. Nichtamtliches: Die Anlage von Fontänen auf dem Alsenplatze in Berlin. Plan zum Aufbau der Westfront des Domes in Schleswig. Massive Unter⸗ lagen für Holzcementbedachung. Der Bau der Arlbergbahn und des Arlbergtunnels. (Fortsetzung.) Von der internationalen Elektri⸗ zitäts⸗Ausstellung in München 1882. III. Vermischtes: Die Hoch⸗ wasserstände des Rheins. Entwurf zur Korrektion der Unterweser. Alfred Escher †. Wienflußregulirung und Stadtbahn in Wien. Brückeneinstürze. Technische Hochschule in Braunschweig.

Reichstags⸗Angelegenheiten.

Die X. Kommission des Reichstags zur Vorberathung des von den Abgg. Dr. Phillips und Lenzmann eingebrachten Gesetz⸗ eutwurfs, betreffend Ergänzungen zur Strafprozeßordnung für das Deutsche Reich hat sich wie folgt, konstituirt: Dr. von Schwarze, Vorsitzender, Klotz, Stellvertreter des Vorsitzenden, Schmidt (Eichstedt), Schriftführer, Dr. Hartmann, Stellvertreter des Schriftführers, Grütering, Dr. Marquardsen, Menken, Munkel, Pe⸗ tersen, Pfafferott, Dr. Reichensperger (Dlpe), Saro, Schröder (Witten⸗ berg), Wölfel.

Statistische Nachrichten.

Das Oktoberheft zur Statistik des Deutschen Reichs enthält

die endgültigen Ergebnisse der Erhebungen über die Produktion der Bergwerke, Salinen und Hütten im DeutschenReiche und in Luxemburg für das Jahr 1881. Diesen Angaben entsprechend sind nachstehend Menge und Werth der Produktion bezüglich einiger wichtigerer Montanprodukte für die Jahre 1881 und 1880 verzeichnet, wobei zu bemerken ist, daß der Steigerung der Produktionsmengen, welche bei einer Vergleichung der beiden Jahresergebnisse sich heraus⸗ stellt, eine entsprechende Lreigerung der Produktionswerthe nicht zur Seite steht, da die Preise der Montanprodukte im Jahre 1881 zum roßen Theile nicht auf der im Vorjahre erreichten Höhe sich haben alten können.

E s b e trug die Menge

der Produktion

in Tonnen zu 1000 kg

s18651 1880

der Werth der Produktion in 1000

1881 1880

bei den folgenden

Steinkohlen Braunkohlen . E1ö131“ Kainit und andere Kali⸗ 11.““ E111X“; Feler EE 11““ mmmee“ nuhuhlz X. . . Silber⸗ und Golderze . hhg h . . . .„. Chlorkalium

.48 688 161 46 973 566 . [12 852 324 12 144 469 311 907 272 270

905 891 665 849 7 573 772 7 238 640 659 531 632 896 164 7711 159 726 523 697 480 854 26 787 20 578 456 958, 450 187 113 168 3: 2 914 009 105 478 86 729 . 14 802 13 839 .[ug 186 990 kg 186 01]

.11*“* Roheisen 4 2

und zwar: t Gußeisen zweiter Schmel⸗ Schwe⸗ zeisen (Schmied⸗ Z1ohe ge. 332 ein . 8egag

252 252 38 122 1 961

245 665 36 710 1 805

6 784 34 453 11 930 19 122 11 996

3 812 11 867

9 486

163 390 33 871 25 415

31 654 24 028 19 485 28 514 103

2

4

101 952 1 421 792 1 358 470 207 376

807 425 660 591]1 173 688 136 413 (Els.⸗Lothr. Cef Der Betrieb der Branntwein⸗ brennereien in lsaß⸗Lothringen hat im Gtlatsjahr 1881/82 einen namhaften Aufschwung genommen. 29 883 überhaupt desselben 21 045

worden 2575 mehr als im Vorjahre.

der Brenner, nämlich 20 904, be⸗ lich mit dem Abtrieb nichtmehliger Stoffe (Obst,

560 222

Brenn waren im Laufe

aßte sich i

Weintreber ꝛc.), wobei lediglich 47 Brennereien einer eigentlichen

aehen - 1g—

b 8

479 bl im

Betriebskontrole unterlagen; die Uebrigen brannten auf Grund von Fixationsvertr welche dem Brenner nur die Verpflichtung zuferlegen, die vereinbarte zeit einzuhalten und lediglich die zur r g angemeldete Materialgattung abzutreiben. Außerdem ver⸗ arbeiteten 112 Brenner meblige Stoffe *☛ . auf Branntwein, und 29 Brenner Enzianwurzeln. zur Be⸗ angemeldete Maischraum betrug: bei Kartoffeln 63 066 hl

mehr als im Vorjahr), bei Getreide 4160 bl (1543 hl In 356 hl (46 hl mehr). Der 1 FrImHeeüe. nte, an au t, an Futterkräutern die landwirtbschaftlichen Brenner in auf den der Schle verwict.

im Bcetriebe gestandene Kartoffel⸗

ler Malschraum gegen

& bd. eine bedeutendere

ten G2 (189 847 hl. als

293 991 hl 852 solchem 33 454

(23 485 hl mehr); auf flüssige Weinhefe 17 963 hl (3483 hl mehr). Der größere Betriebsumfang hinsichtlich der eben⸗ genannten Materialgattungen beruht auf den günstigeren Ernte⸗ ergebnissen des Jahres 1881. Andererseits ist der Betrieb auf Steinobst, von welchem nur eine geringe Ernte erzielt worden war, erheblich hinter dem Vorjahr zurückgeblieben; es kamen nur 80 859 hl zur Versteuerung gegen 126 387 hl in 1880/81. Die übrigen auf Brannt⸗ wein verarbeiteten Materialien sind quantitativ nicht von Erheblichkeit. Im Allgemeinen ergiebt sich bei den nichtmehligen Stoffen für je eine im Betrieb gestandene Brennerei eine Materialverwendung von 21 hl gegen 13,6 hl in 1880/81.

An Branntweinsteuer kamen zur Erhebung: für die mehligen Stoffe (Maischbottigsteuer) 77 588 ℳ; für die nichtmehligen Stoffe (Materialsteuer) 313 559 ℳ; zusammen 391 147 (111 552 mehr als im Vorjahr). Hiervon gehen 4801 ab, welche für aus⸗ geführten ꝛc. Branntwein zurückvergütet wurden. Außerdem wurden erhoben: 68 751 Uebergangsabgabe für Branntwein, welcher aus den nicht zur Branntweinsteuergemeinschaft gehörigen deutschen Staaten eingeführt worden war; ferner 1386 Ausgleichungsabgabe für Branntwein Luxemburgischer Provenienz und 225 136 Ein⸗ gangszoll für den aus dem Ausland eingeführten Branntwein. Hier⸗ nach stellt sich die Gesammteinnahme an Branntwein auf 681 619 im Vergleich zum Vorjahr 131 470 mehr. Bemerkenswerth ist, daß auch die Brennereien selbst im Laufe des Jahres sich vermehrt haben; der Zugang beträgt 99 Betriebsanstalten.

Summarische Uebersicht über die Zahl der Studi⸗ renden auf der Königlichen Georg⸗Augusts⸗Univer⸗ sität zu Göttingen im Winter⸗Semester 1882/83. Im vorigen Semester sind immatrikulirt gewesen (1083 + 13 =) 1096. Davon sind abgegangen 309. Es sind demnach geblieben 787. Hier⸗ zu sind in diesem Semester gekommen 276. Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt daher 1063. Die evan⸗ gelisch⸗theologische Fakultät zählt Preußen 139, Nichtpreußen 40, zusammen 179. Die juristische Fakultät zählt Preußen 153, Nicht⸗ preußen 37, zusammen 190. Die medizinische Fakultät zählt Preußen 134, Nichtpreußen 33, zusammen 167. Die philosophische Fakultät zählt a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 353, b. Preußen ohne Zeugniß der Reife nach §. 36 des Reglements vom 2. Juni 1834 43, Preußen 396, c. Nichtpreußen 131; zusammen 527. Summa 19063. Einzelne Vorlesungen besuchen außerdem noch 21. Es nehmen mithin an den Vorlesungen überhaupt Theil 1084.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Der zu Cassel versammelt gewesene XVI. Deutsche Juristen⸗ tag hat sic bezüglich der Differenzgeschäfte dahin geäußert: es empfehle sich nicht, dieselben gesetzlich zu verbieten oder zu beschränken, und im Anschluß hieran beschlossen, die ständige Deputation des Juristentages zu ersuchen, auf Grund einzuholender Gutachten dem nächsten Juristentage die Frage vorzulegen: ob und in welcher Weise es im Wege der Gesetzgebung ausführbar sei, den schreiendsten Miß⸗ bräuchen des Spekulationsverkehrs in Zeitkäufen durch Aufrichtung einer Börsenordnung entgegen zu wirken, welche die Handhabung einer strafferen Disziplinargewalt von Seiten der Börse und ihrer Organe sichere. Durch die hiernach in Aussicht stehende Neuberathung der einschlägigen Fragen ist der ordentliche Professor der Rechte an der Universität Gießen, Dr. Carl Gareis, welcher auch an den gedachten Beschlüssen des Juristentages mitgewirkt hat, veranlaßt worden, die Klagbarkeit der Differenzgeschäfte in einer bei J. Guttentag zu Berlin und Leipzig erschienenen Schrift einer Erörterung zu unter⸗ ziehen. Das sogenannte eigentliche oder reine Differenzgeschäft, von welchem diese Schrift vorzugsweise handelt, d. h. das Zeitkaufgeschäft, in welchem die Spekulation beiderseits und von vornherein nur auf Zahlung bezw. Empfang der Differenz gerichtet ist, unterliegt zur Zeit in Deutsch⸗ land und den anderen europäischen Staaten einer sehr verschiedenen Be⸗ urtheilung. Das Deutsche Reichsrecht enthält über die Klagbarkeit des Differenzgeschäfts bisher keine Bestimmungen. Unter den Rechts⸗ normen der Bundesstaaten ist des bürgerlichen Gesetzbuches für das Königreich Sachsen besonders zu gedenken, welches in §. 1482 bestimmt, daß das reine Differenzgeschäft nach den Vorschriften über Spiel und Wette zu beurtheilen ist. In dem Fvee. Recht fehlt eine aus⸗ drückliche Bestimmung bezüglich der Klagbarkeit des Differenzgeschäfts; die Praxis wendet mitunter die Norm über Wetten an; in neuerer Zeit findet auch die Ansicht, daß die Differenzgeschäfte, soweit nicht positiv Anderes feststehe, klagbar seien, in der Theorie und Praxis viele Anhänger. Eine ähnliche Verschiedenheit in der Beurtheilung der Differenzgeschäfte waltet in den übrigen europäischen Staaten ob. In Rußland sind diese Geschäfte ungültig, ja ihr Abschluß ist unter Strafe gestellt; die delgüsde Furisprudens läßt die Einrede des Spiels bei dem reinen Differenzgeschäft zu; die französischen Gerichtshöfe folgen dem Grundsatz, daß die Differenzgeschäfte zwar nicht verboten, aber auch nicht klagbar seien; in der Schweiz ist durch das eidgenössische Obli⸗

grionenrecht vom 14. Brachmonat 1881 die Einrede des Spiels bei eitgeschäften, auch bei den von Börsen abgeschlossenen, zugelassen. ee Gesetzgebung anderer erklärt die Dicerenzmeschgfte für klagbar, inbesondere wenn sie an Ver Börse geschlossen sind (Spanien, Oesterreich). Ein dritter Rechtszustand ist der, daß die Gesetze keine bezw. keine ausreichenden Bestimmungen über die Frage enthalten, die Entscheidung derselben also im Wesentlichen der, nicht immer übereinstimmenden, Praxis überlassen ist. Der Verfasser hat in der vorliegenden Schrift eine kurze Uebersicht über diese Rechtsverhältnisse gegeben und daran eine Erörterung derjenigen Gesichtspunkte angeknüpft, welche für die Regelung der age maßgebend sind. Er gelangt zu dem Resultat, daß die Klag⸗ eit der Zeitgeschäfte, gleichviel ob dieselben durch Differenz⸗ anzahlung oder mittels Reallieferung Ut werden, ——— und die Fintede des Spiels oder der tte gegenüber Ansprüchen aus diesen Geschäften auszuschließen sei.

Die Kreisabgaben im Ssgder 0⸗ der

Kreisordnung vom 13. Dezember 1872. Von R. Fried⸗

richs, Ober⸗Verwaltungsgerichts ⸗Rath. Berlin und Leip Verlag von J. Guttentag. 1882. Die günstige Auf⸗ nahme, welche den von dem jer herausgegebenen Erläuterun um Baufluchtengesetz vom 2. Juli 1875 zu Tbeil geworden sst, at denselben veranlaßt, seinem ursprünglichen Plane gemä * auf einem anderen Gebiete die Auessprüche des Ober . crichts in einer für die unmittelbare Anwendung EEEEEEETEEEE.1 ee Kreisabgabep n en in erheblichem U

hrlhe 8 5— —2 be⸗

erd und neben den Laus

nen, ₰22 und ecüschaften 3— 8 haben, 2—

2* 8. aus dem e n ohne

—1 1. zu sein.

der lichen limmungen und

Materials hat der Verfasser diesmal den

eines Kommentars, sondern in einer

örtert. Ein Inbalts

dem Werke einem A

wird au der betreffenden

83 Kreikordnung und darin ange⸗

2een g6 I vengd o zrmnes in und G. E.ö,2 nenden Werge —n as Wissen der e liegen die 6 bis 9 vor. 6 8 enthalten den „Welt⸗ theil Australien“ von Dr Karl Gmil

Jung. äbrige . 4 . 51 S u 0 heeten⸗ hat), cin des fünften Weltthet

Der Autor macht uns zunächft mit den nach Australten bekannt. cine 1

gräber). Den Beschluß des 6. Bandes bildet ein übersichtliches Kapitel über die kommerzielle Wichtigkeit des Erdtheils, das werth⸗ volle statistische Daten und praktische Winke enthält.

Der siebente Band enthält Thiere“ von Dr. Otto Taschenberg. Verwandlungen oder Metamorphosen, das heißt die Entwicklungen, Verlarvungen und Entpuppungen, welche wir an Thieren niederer Rangordnungen beobachten, dar und zieht aus denselben auf induktivem Wege als Darwinianer Schlüsse auf die Entwicklungs⸗, ee und Fortpflanzungsweise, sowie auf die Descendenz sämmtlicher Le⸗ e⸗ wesen. Zahlreiche, gut ausgeführte Holzschnitte, welche dem Texte bei⸗ gegeben sind, erleichtern das Verständniß der Beschreibung.

Im 8. Bande schildert der Verfasser die Kolonien des Austral⸗ Kontinents, Tasmanien und die ethnologischen Verhältnisse Mela⸗ nesiens. Der Leser erhält gründliche Mittheilungen über die Kolonien Neu⸗Süd⸗Wales, Victoria, Queensland, über Südaustralien, das Nordterritorium Westaustralien, Tasmanien, sowie über das Insel⸗ gebiet Melanesien. In geographischer und geologischer Beziehung, in Betreff der Fauna und Flora, sowie bezüglich der jungen landwirth⸗ schaftlichen, industriellen und montanistischen Bestrebungen werden Aufklärungen über diese Gebiete ertheilt. Zu der Fülle der in an⸗ genehmer Form mitgetheilten Daten gesellen sich völkerpsvchologische interessante Mittheilungen über Geschichte, Charakter und Sitten der Eingeborenen. Die ausführliche Geschichte der Missionen, die Be⸗ richte über die Fehden zwischen Protestanten und Katholiken, die Dar⸗ stellung des Verhältnisses der Kolonisten zu den Eingeborenen, sowie die Belehrungen über die Versuche, die Wilden zur Arbeit heran zuziehen, verbreiten Licht über ein wenig gekanntes Entwicklungsgebiet und enthalten wichtige Beiträge zur Kulturgeschichte Das Werk, dem zahlreiche Illustrationen, Städtebilder, Abbildungen der australischen Wilden u. s. w., ferner Landkarten beigegeben ist ein schätzens⸗ werther Beitrag zur Länder⸗ und Völkerkunde. Ausführliche Inhalts verzeichnisse erleichtern den praktischen Gebrauch.

Der 9. Band bringt von dem Werk „Das moderne Drama“ dargestellt in seinen Richtungen und Hauptvertretern von Alfre Klaar, die erste Abtheilung: „Geschichte des moderne Dramas in Umrissen.“ Auf die Ergebnisse einer tiefgehenden ästhetischen Untersuchung über das Wesen des Fabeldrama's und des Charakterdramas baut der Verfasser eine an originellen Gedanken reiche Chakakteristik Shakespeare's und der Klassiker auf. Hieran schließt sich eine eingehende Würdigung der Charaktekistiker (Kleist, Grabbe, Otto Ludwig, Hebbel und A.), und der Nach⸗ klassiker (Grillparzer, Halm, Raupach, Raimund u. s. w. Strenge Beurtheilung erfährt das junge Deutschland mit seiner nach äußer lichen Effekten strebenden Tendenz. Ein eigenes Kapitel ist einer grundlegenden Untersuchung über das Wesen des Lustspiels und seiner modernen Hauptvertreter, Bauernfeld und Benedix, sowie den an dieselben sich anreihenden Gruppen gewidmet. Uebersichtlich und eingehend sind in dem Schlußkapitel: „Die Neueren und die Neuerer“ jene Richtungen und deren Vertreter behandelt, welche gewissermaßen den aktuellen Besitz der Bühne bilden und noch dem Urtheil des Tages ausgesetzt sind (Adolf Wilbrandt, Anzengruber, Richard Wagner). In einer kurzen Uebersicht werden endlich die hervorragendsten außerdeutschen Drama⸗ tiker charakterisirt. Das in fließender Diktion geschriebene Buch, in welchem an zweihundert Autoren und über dreihundert Stücke behandelt sind, ist mit Porträts und Facsimiles von Shakespeare, Lessing, Goethe, Schiller, Kleist, Hebbel, Grillparzer, Bauernfeld und Gustav Freytag geschmückt.

Bekanntlich kostet jeder Band dieser Bibliothek gebunden nur 1

Die Verlagshandlung von Edwin Schloemp in Leipzig versendet gratis ihren reich illustrirten Verlagskatalog, in dem sich Geschenkwerke für jegliches Alter und für jede Ge⸗

chmacksrichtung im Preise von 5 50 und eine Anzahl vortrefflicher ugendschriften (Märchen⸗ und Sagenbücher von 2 3 ℳ) verzeichnet finden. Die besten deutschen Künstler zählen zu den Mitarbeitern des genannten Verlages, aus dem die beliebten E „Deutsche Hausmusik mit Bildern“ „Unser Heim im Schmuck der Kunst“ „Bäder und Sommerfrischen“ und die „Gustav Freytag⸗Galerie“ hervorgegangen sind.

Ebenso liegt der neueste Weihnachtskatalog von Friedrich Andreas Perthes in Gotha in zierlicher äußerer Erscheinung vor. Die Schriften sind je nach ihrem Inhalt in Gruppen getheilt: 1) Biographisches (besonders reichhaltig nach alter Tradition des Perthesschen Verlages); 2) Theologie, Religion, Erbauungsliteratur und Pädagogik; 2 eschichte und Kulturgeschichte; 4) Poetisches, Romane, Novellen, Lyrik; 5) Jugendschriften; 6) Kunst⸗ sachen. Schon die Ueberschriften bezeugen den Reichthum und die Mannichfaltigkeit des Gebotenen. Besonders sind es die Jugend⸗ schriften, die Erbauungsliteratur, die Biographien und Geschichte. welche sich für den Weihnachtstisch eignen. Ein vorangeschicktes Wort über Hausbibliotheken, von Dr. Wilb. Herbst, giebt eine An⸗ r über die Auswahl passender Bücher.

Uuch die Verlagshandlung von Friedr. Bruckmann in München verabfolgt gratis einen eleganten, mit Illustrationen ge⸗ mückten Katalog über ihren Verlag, aus dem u. A. die Kaul⸗ bächsche Goethe⸗Galerie, Beckmanns Reuter⸗Galerie, Prellers Odyssee⸗ Landschaften, das Hohenzollernwerk, die Bruckmannsche Prachtwerk⸗ kollektion zu 20 und zahlreiche Photographien allgemein bekannt ind Der Katalog enthält auch einige Gedichte, z. B. die poetische inleitung von Julius Wolff zu dem Prachtwerk „Wilhelm 1., Deutscher Kaiser“.

Gewerbe und Handel.

Die Bonner Fahnen⸗ und Flaggenfabrik zu Bonn a./Rh.

hat aus lassung der bevorstehenden Silberhochzeit des Kron⸗ rinzlichen einen reichhaltigen Spezialkatalog ihrer Fahnen,

söcoe impel, Wappen, Transparente, Lampions, Vereins⸗ ahnen ꝛc. herausgegeben; auch die Flaggen und Transparentbilder des Kronprinzen und der Kro befinden sich in dem Verzeich⸗ niß. —2 Katalog wird auf Wunsch an Jedermann gratis und franko

en In der vorgestrigen ordentlichen Generalversammlung der Aktionätre der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie,

Aktiengesellschaft, wurde für die Rechnungen des abgelau segege⸗ Decharge ertheilt und die Dividende für dieses Jahr 2%

etzt. London, 8. Dezember. (W. T. B.) Bei der gestrigen Woltautilsn waren Freffe unverändert.

Rew⸗York, 8. 18 T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zu in Unionshäfen 246 000 Aus nach britannien 120 000 B., Ausfuhr nach dem Konti nent 55 000 B., Vorrath 815 000 B.

Verkehrs⸗Anstalten.

Auf den der Großen Berliner und de Fcs weenee. Pferdeeisenbahn⸗Aktien⸗Ge 73

November 1882 4 510 125 Personen befördert

248 oder durchschnittlich pro 19 108,28 von

Linien b 22 eingenommen worden Einnahme im

18

Konsulatesberichte. Belgrad, den 27. November 1882. Die diesjährige Ernte in Serbien.

dies in Serbien ist qualitativ wie quantitativ gewesen. Getreide, besonders „wurde von Semendria nach

dem Auslande in nie t Quantitäten exportirt. . .nene ,n E.eee e e es

„Die Verwandlungen der 8 Der Verfasser stellt die