Leben Alexander von Humboldts von J. Stieler; Henden: Tigerjagden von A. und Carl Müller,
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1 Bertbel Thor⸗ waldsen; Kaiser Max von Fedor von Köppen, illustrirt von A. von W. Grube; Thiergeschichten von Adolf illustrirt von Fedor Flinzer; Humoristisches von Joh. Trojan, Victor Blüthgen und dem Herausgeber, illustrirt von Karl Gehrts u. a. Monatlich erscheint ein Heft von 32 Seiten zum Preise von 1 ℳ — Die Bände mit schönem Farbendruckum⸗
schlag (cart. 7 ℳ, in Leinewand gebunden mit Golddruck 8 ℳ) empfehlen sich als Weihnachtsgaben von bleibendem Werth für
Wandern, meine Luft! Nr. 28—56. Nr. 57 — 88.
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8 lungen berühmter ’
Knaben und Mädchen.
Eine billige Volksausgabe, welche unter dem Titel „Julius Lohmeyers Deutscher Jugend⸗Schatz“ soeben er⸗ chien, umfaßt die ersten 15 Bände des Werkes. Jeder Band dieser
usgabe bildet ein für sich bestehendes Ganzes. Preis pro Band 3 ℳ
— Das von dem Ober⸗Pfarrer v. Cölln in Brück, Reg. Bez. Potsdam, im Jahre 1869 herausgegebene Volksliederbuch für Her⸗ bergen und Kasernen, Jünglings⸗, Krieger⸗, Turn⸗ und Gesangvereine, Werkstätten und Schulen, Fabriken und ländliche Arbheiter, Familien und Gesellschaften, Landpartien und Reisen, betitelt: „Heimathsfreude“ liegt gegenwärtig in vierter, bedeutend ver⸗ mehrter Auflage, vor. Es ist eine Sammlung von 143 der be⸗ kanntesten geistlichen und weltlichen Lieder im Volkston, welche sich unter folgenden Ueberschriften zu fünf Abtheilungen gruppiren: I. Freue dich, freue dich, Christenheit! Nr. 1— 27. II. O Wandern, III. Freut euch des Lebens! IV. Mit Gott für Kaiser und Reich! Nr. 89 — 116. V. Lieb Vaterland, magst ruhig sein! Nr. 117 — 143. Jedem Liede ist unter dem Texte Name, Geburts⸗ und Sterbejahr des Dichters beigefügt, soweit sich dies feststellen ließ. Ueber dem Text ist Kom⸗ ponist und Melodie angegeben sowie die Tonart, die nach ihrer mittleren Stimmlage dem Charakter des Volksgesanges am angemessen⸗ sten ist. Für die Melodien selbst, die in einem besonderen Noten⸗ hefte zu dem Preise von 80 ₰ — 12 Ex. 8 ℳ — erscheinen, ist meistens der zweistimmige Satz als der für den Volksgesang geeignet⸗ ste gewählt. In einem Anhange ist das neueste Verzeichniß sämmt⸗ licher jetzt bestehenden Herbergen zur Heimath, Hospize und Vereins⸗ häuser, auch eine Statistik des Deutschen Reiches beigefügt. Zur Hebung der patriotischen Volksfeste sind endlich noch 43 der wichtig⸗ sten Gedenktage vaterländischer Geschichte ausgewählt und jedem die Nummer eines für denselben geeigneten Liedes aus der Sammlung beigegeben. Der Preis für diese inhaltsreichen, sauber brochirten Hefte von 88 Druckseiten ist so niedrig gestellt, daß die Anschaffung von größeren Partien dadurch ermöglicht wird: 1 Ex. 20 ₰, 12 Ex. 2 ℳ, 25 Ex. 4 ℳ, 100 Ex. 15 ℳ Für diesen Preis können alle Buch⸗ handlungen, christlichen. Schriften⸗Niederlagen und Herbergen zur Heimath das Büchlein liefern; bei direkter Bestellung von dem Her⸗ ausgeber und vorheriger Bezahlung des Betrages geschieht die Ver⸗ serdun überdies im Gebiete des deutsch⸗österreichischen Postgebietes postfrei.
— Von der Naturgeschichte des Cajus Plinius Se⸗ cundus, ins Deutsche übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Prof. Dr. G. C. Wittstein in München, ist soeben die 15. Lieferung ausgegeben worden. (Leipzig, Druck und Verlag von Greßner und Schramm.)
— Das rechte Zusammenwirken zwischen Schule und Haus ist stets als die wichtigste und schwierigste Aufgabe der Pädagogik be⸗ trachtet worden. Als treffliches Hülfsmittel, eine fruchtbare Wechsel⸗ wirkung zwischen den beiden Faktoren anzubahnen, hat sich schon länger als ein Jahrzehnt ein kleines Büchlein erwiesen, das unsere Jugend mit von Jahr zu Jahr gesteigertem Interesse auf dem Weih⸗ nachtstische erwartet, um dasselbe als täglichen Begleiter bei sich zu behalten. Es ist der auch in den Kreisen der Lehrer und Erzieher beliebte und mit Dank aufgenommene „Mentor“, ein handlicher elegant ausgestatteter Notizkalender, dessen dreizehnten Jahrgang die H. A. Pierer'sche Verlagsbuchhandlung in Alten⸗ burg soeben versendet. Der „Mentor“ für 1883 darf diesmal des⸗ halb besondere Beachtung beanspruchen, weil er in ausführlicher und klarer Darstellung einer kleinen Anzahl vorzüglich geeigneter Be⸗ wegungsspiele enthält, deren Pflege ein Erlaß des Kultus⸗Ministers von Goßler kürzlich als eine unabweisbare Forderung für das Ge⸗ deihen der Jugend aufgestellt hat. Daran schließen sich Unterhaltungs⸗ spiele für das Haus und den Geist schärfende Aufgaben, die sich als der Gelenkigkeit der Kombinationsgabe sehr dienlich erweisen werden. Außer dem überlieferten, alle historischen und kulturgeschichtlichen Merk⸗ tage aufführenden Kalendermaterial enthält der neue Jahrgans eine Reihe werthvollen, tabellarisch geordneten Lernstoffs, das den Schüler in unge⸗ zwungener Weise in unausgesetzten Verkehr mit seinen Schulinteressen setzt. Es ist dies ein geschickt zusammengestellter Ueberblick über die Daten der Weltgeschichte und eine inhaltreiche geograpbisch⸗statistische Tabelle aller Staaten der Erde. Als eine gute Grundlage für jeden
8 Beruf ist eine kleine Geschichte der alten Philosophie zu bezeichnen,
die in katechetischer und leichtfaßlicher Form die Grundprinzipien und die Hauptvertreter hellenischer Weltweisheit vorführt. Der billige Preis von 60 Pfennigen für das dauerhaft kartonnirte und von 1 ℳ für das elegant gebundene ener macht das kleine nützliche Büchlein, das in zwei Ausgaben, für Schüler und Schülerinnen vorliegt, auch bescheidenen Mitteln zugänglich.
— Die bekannte Spezialbuchhandlung für Rechts⸗ und Staats⸗ wissenschaft und S.ehete von R. L. Prager in Berlin (Universitätsstr. Nr. 5) hat wiederum 5 Kataloge Nr. 64, 65, 67 — 69) ihres antiquarischen Lagers versandt, auf die wir auf⸗ merksam zu machen nicht verfehlen wollen. Kat. 64 verzeichnet in 972 Nrn. Zeitschriften und größere Werke aus dem Gesammtgebiete der Rechts⸗ und Staatswissenschaften und der Geschichte. — Kat. 65 enthält ein Verzeichniß einer ausgewählten Sammlung von Werken aus den Gebieten der Rechtsgeschichte (Gesch. des Rechts in allg. Zeit⸗ schriften, Litterärgeschichte, Gesch. des römischen und griechischen Rechts,
Gesch. des deutschen Rechts, Gesch. des ausländ. Rechts), Encyclopädie,
Methodologie und Hermeneutik, Rechtsphilosophie und Naturrecht; des Strafrechts und Strafprozesses (Geschichte, Literatur, Quellen und ihre Erläuterungsschriften; Zeitschriften, systematische Darstellun⸗ gen, Monographien; Kriminalfalle, Duell, Hexenprozeß, Hochverrath, litische Verbrechen, Presse, Schwur⸗ und Schöffengericht, Jury, desstrafe, Versuch, Wucher; Strafvollzug, Gefängnißwesen, Depor⸗ tation; Strafgesetzbücher und Snefveneordnnncen Leialegü gerichtliche Medizin und Polizei (nebst Kriminalpipchologie), im 3 zen 1950 Nrn. — Kat. 67 führt unter dem Titel „Schriften zur Kultur und der Volksseele“, zumeist aus den Bibliotheken des bekann⸗ ten Kunstsammlers Landgerichts⸗Raths Rosenberg und des Germanisten Dr. Mannhardt, 1156 Schriften unter Ä-2 Rubriken auf: Geschichte der Kultur im Allgemeinen, Diplomatik, Paläographie; Urgeschichte der Menschheit, Anthropologie, Etbnographie, Psvchologie; Hülfsbücher, Wörterbücher und Grammatiken; Myvthologie und vergleichende Religionswissenschaft; Aberglaube, Hexen, Geister, Dämonen, Magie, Volks⸗ und ältere Medizin —2 Mpvthen, Fabeln und Ver⸗ wandtes; das Volkelied, Kinder eder, Kinderspiele, Sprüchwort, Räthsel; Namenkunde; Volksrecht und Recdtsalterthümer, einschl. ehmgericht; Sitten und Gebräuche, Pracht, Verrichtungen, este; Kuriosa, Humor und Satire, Sekten, Facctsä, Diverses eh. Ehe, Hochzeit, eheliches Güterrecht, — agd, Reitkunst, Fechtkunst, Koch Eßkunst, Mnemotechnikz Schach und andere iele; S nft). — Kat. 68 weist in einem Verzeichnisse von 3042 Nru. die bedeutendsten Werke der Staats⸗ und Kameralwissenschaften auf. Dieselben sind unter Abtbeilungen vertheilt: Geschichte und Bibliographie der taatswissenschaft itschriften, Allgemeines; Rhetorik und Samm⸗ Staatzsrecht und Völker Po⸗ sen; Staatbrecht der einzelnen r; ltung und i; Finanzwissenschaft, Banken, Münzen und brung, ellschaften; Rechnungswissenschaft, und Hülfe kassen; en
eh. rlibalber und b.⸗n nh en, un 8
werbe, Bolkd⸗ und
litik, Diplomatik, Konsular
1. 9 und onisation; Verke Statiftik, Volkswirths Erzichungswesen,
pflege, Kirchengeschichte und Kirchenrecht, Kirche und Nr. 69 endlich bietet ein Verzeichniß von 1029 Schriften zur Ge⸗ schichte und ihren Hülfswissenschaften, zur Literatur und Linguistik, zur Archäologie und Kunst, ferner von Büchern mit Holzschnitten, sowie von Büchern mit Kupfern. Auch die in Nr. 69 zusammen⸗ gestellten Schriften gehörten früher großentheils den oben genannten ꝛc. Rosenberg und Mannhardt an. — Unter den in den 5 Katalogen verzeichneten Schriften befindet sich eine Menge werthvoller und wichtiger und zum Theil seltener Werke, sowie auch mehrere Manuskripte. 8 Gewerbe und Handel.
Paul Mosers Notizkalender als Schreibunterlage für das Jahr 1883 (Berlin, Berliner Lithogr. Institut, Julius Moser, Potsdamerstr. 110. Preis 2 ℳ) hat dieselbe zweckmäßige Ein⸗ richtung wie der vorhergehende Jahrgang. Bei jedem Tage im Ka⸗ lendarium ist hinreichender Raum zu Notizen gelassen, und das ganze Buch mit Löschpapier durchschossen. Außer dem Kalendarium enthält dasselbe ein durch Rotbdruck kenntliches Kassenbuch, einen Comptoirkalender, alle auf Post⸗ und Telegraphenwesen bezüglichen Notizen, die für den gewöhnlichen Verkehr von Interesse sind, die Genealogie der europäischen Regentenhäuser, vergleichende Tabellen über Münzen, Maße und Gewichte, die Bestimmungen über den Reichsbankverkehr, über Stempel, ein Markt⸗ und Messenverzeichniß, und vieles andere nützliche Material, namentlich auch eine Liebenowsche Eisenbahnkarte. Das Folioformat und ein Tuchdeckel machen den Kalender gleichzeitig zur Schreibunterlage geeignet. Das Papier des Kalenders ist kräftig und fein, und auf die ganze Ausstattung Sorgfalt verwendet. 1 1 8
Dortmund, 11. Dezember. (Ess. Ztg.) Im Eisengeschäft dauert der ruhige Verkehr der Vorwoche bei unveränderten Preisen an. Die Hochofenindustrie ist noch immer sehr stark engagirt und als Beweis der gesunden Lage ist der Umstand hervorzuheben, daß auf keinem Hochofenwerk Vorräthe vorhanden sind. Die Notirungen für Puddeleisen haben sich wieder befestigt, da die Produzenten fest an dem Konventionspreise von 62 ℳ pro Tonne festhalten Luxem⸗ burger Roheisen wird ebenfalls auf dem schon lange geltenden Satze von 57 Frcs. pro Tonne behauptet. Gießerei⸗ und Bessemer⸗ Roheisen werden andauernd ungünstig von der englischen Konkurrenz beeinflußt, indem dieselbe stärker und billiger arbeitet und so die Preise der heimischen Produkte drückt. In Walz⸗ werkfabrikaten laufen neue Aufträge noch immer spärlich ein, namentlich aber in Stabeisen und Fagconeisen, Siegener Feinblechen und gewöhnlichen Blechen, während in Kessel⸗ und andern Grob⸗ blechen ein ziemlich befriedigender Verkehr anhält. Die großen Walzwerke sind übrigens noch für längere Zeit ausreichend mit Aufträgen versehen und daher in der Lage, es absehen und die Preise behaupten zu können. Da gewöhnlich mit dem Beginn eines neuen Jahres das Geschäft belebter wird, so erwartet man zuversichtlich auch diesmal im nächsten Monate einen regeren Verkehr in der Eisen⸗ industrie. In der Nachfrage nach Walzdraht ist eine kleine Ab⸗ schwächung eingetreten, was aber hauptsächlich in den in der gegen⸗ wärtigen Jahreszeit schwierigen Schiffahrtsverhältnissen seinen Grund hat. Die Drahtwalzwerke sind meist reichlich mit Aufträgen versehen und haben namentlich bedeutende überseeische Ordres, die im nächsten Frühjahr zu effektuiren sind, in Händen. Die Stahlwerke, Klein⸗ eisenzeugfabriken, Waggon⸗ und Lokomotivfabriken sind lebhaft mit der Erledigung von Bestellungen beschäftigt, die ihnen von heimischen Eisenbahnen zugegangen sind. Da letztere fortfahren, sehr erhebliche Anschaffungen in festem wie in rollendem Eisenbahnmaterial zu machen, so können die bezeichneten Werke den bisherigen flotten Betrieb für längere Zeit fortsetzen. In den letzten Tagen sind folgende bemerkens⸗ werthe Submissionen zur Ausschreibung gelangt: Lieferung von 4900 t Eisenbahnschienen aus Flußstahl, 24 000 Stück eisernen Querschwellen, 21 500 Paar Winkellaschen, 20 000 Stück Unterlagsplatten, 183 000 Stück Schraubenbolzen, 300 000 Stück Schienennägel, 250 000 Stück Klemmplatten, 185 000 Stück doppelte szeverringe für die Königliche Eisenbahn⸗Direktion zu Magdeburg; ferner 803 t Stahlschienen, 715 t Querschwellen aus Schweißeisen, 607 t Kleineisenzeug für die Königliche Eisenbahn⸗Direktion zu Erfurt; sodann 1823 t Gruben⸗ schienen aus Schweißeisen, 382,5 t Grubenschienen aus Stahl, 1000 t Handelseisen, 150 t Bleche aller Art und 200 t Baueisen für die Königliche Bergfaktorei in St. Johann; — endlich 302 000 kg Stahlschienen, 22 300 kg stählernen Laschen, 5700 kg Unterlags⸗ platten und verschiedenem Kleineisenzeug für die holländischen Staatsbahnen. Für die Brückenbauanstalten ist die Sub⸗ mission auf Lieferung einer neuen Brücke mit eisernem Oberbau über die Thur bei Alten in einer Totallänge von 87 m zu erwähnen, ausgeschrieben von der Baukommission in Andelfingen in der Schweiz. Die Maschinenfabriken sind wie auch die Gießereien und Kessel⸗ schmieden andauernd lebhaft beschäftigt, namentlich sind von den⸗ selben umfangreiche Bestellungen, die ihnen von Zechen zugegangen, zu erledigen. In den Brückenbauanstalten ist eine normale Thätigkeit zu konstatiren. — Im Kohlengeschäft bleiben In⸗ dustrie⸗, Gas⸗ und Kokekohlen foridauernd rege gefragt, während in
ausbrandkohlen ein ruhiger Verkehr besteht. Die im Beginn des
erbstes Seitens der Händler gefüllten Koblenläger sind wegen der milden Witterung, die im Allgemeinen bisher geherrscht, noch nicht zusammengeschmolzen. Der Eintritt eines ernstlichen würde ohne Zweifel eine Belebung in Hausbrandkohlen hervorrufen. Der Kohlenversandt leidet noch immer unter dem Hochwasser und dem, wenn auch nur sporadisch auftretenden Wagenmangel. Die Kohlenpreise sind fest, ebenso Kokenotirungen. Koke bleibt in leb⸗ haftem Verkehr; die meisten Kokereien haben bereits einen großen Theil ihrer Produktion pro 1. Semester nächsten Jahres verkauft.
New⸗York, 11. Dezember. (W. T. B.) Weizenverschif⸗ fungen der letzten W von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten Großbritannien 103 000, do. nach Frank⸗ reich 20 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 20 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 110 000, do. do. nach e 12 000, do. do. nach anderen Häfen des Kontinents
Ortrs. Verkehrs⸗Anstalten.
Nachdem der Verkehr auf der Eisenbahnstrecke zwischen Weißen⸗ burg und Landau wieder aufgenommen worden ist, wird die Post⸗ verbindung nach und von Straßburg (Elsaß) auf der linkerheinischen Seite wieder über die Linie Mainz⸗Ludwigshafen⸗Neustadt⸗ Weißenburg vermittelt.
Plvmouth, 12. Dezember. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Suevia“ ist hier eingetroffen.
New⸗York, 12. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Salier“ ist hier kommen.
New⸗York, 12. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd Salier“, von Bremen kommend,
als er gestern in den een lief, auf und blieb sitzen. Die
agiere wurden gelandet, die Ladung entlöscht. Man kauzt. der mopfer werde bald wieder flott werden.
8. Preußische Klassenlotterie. 2 28 (Ohne Gewahr.) 8 Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 3. Klasse 167. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen: 1 i von 15 000 ℳ auf Na. 51 662. 1 Gewinn von 3000 ℳ auf Nr. 72 912. 2 Gewinne von 1900 ℳ auf Nr. 57 376. 59 874. 3 Gewinne von 900 ℳ auf Nr. 27 739. 54 782. 10 Gewinne von 300 ℳ auf Nr. 50 976. 54 354. 58 653. 60 897. 72 033. 92
94 343. re
Staat. —
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Die „Deutsche Marinestiftung 1878“‧, die es sich zur speziellen Aufgabe gestellt hat, den Hinterbliebenen der bei der Katastrophe des „Großen Kurfürsten“ Verunglückten hülfreich zur Seite zu stehen, hielt gestern unter Vorsitz des en v. Hol⸗ leben ihre diesjährige Generalversammlung ab. ie der von dem Vorsitzenden des geschäftsführenden Ausschusses, Regierungs⸗ Rath Haß, erstattete Bericht konstatirte, hat die Stiftung in bisheriger Weise weiter wirken können. Es erbhielten 10 Wittwen je 300, die Wittwe eines nicht staatlich angestellten und deshalb auch staatlich nicht pensionsberechtigten Ver⸗ unglückten 1200 und dessen Mutter 500 ℳ Außerdem wurden an Hinter⸗ bliebene vertheilt: eine Pension von 250, 15 von 150, 97 von 120, 17 von 100, 2 von 60 und eine Semesterrate von 75 ℳ Für die 13 Waisen ist bekanntlich je ein Kapital von 3000 ℳ ausgesetzt, dessen Zinserträgniß vom 15. Lebensjahre an ausgezahlt wird, während das Kapital selbst erst bei der Verheirathung oder der Etablirung dem Pflegling überantwortet werden soll. Im abgelaufenen Jahre sind einem Kinde die Zinsen in Höhe von 120 ℳ überwiesen worden. Insgesammt erhiel⸗ ten somit die Hinterbliebenen von 146 Verunglückten Unterstützungen und zwar in Höhe von 20 855 ℳ Verstorben sind im abgelaufenen Jahre 3 der Hinterbliebenen. Die Gesammtausgabe der Stiftung belief sich auf 21 512 ℳ; Einnahmen erwuchsen ihr allein aus den Zinsen, die 11 178 ℳ betrugen, so daß zur Ausgleichung der Diffe⸗ renz 10 000 Effekten veräußert werden mußten. Das Stif⸗ tungsvermögen hat sich in Folge dessen von 283 900 ℳ auf 273 900 ℳ verringert. Der Etat für das nächste Jahr wurde, was die zu gewährenden Unterstützungen betrifft, auf 20 420 ℳ fest⸗ gesetzt, also auf 435 ℳ weniger als im Jahre 1882, da die Pensionen für 3 Verstorbene wegfallen, 2 weitere Waisen dagegen, die das 15. Lebensjahr erreichen, in Folge dessen je. 120 ℳ Zinsen erhalten. Die ausscheidenden Mitglieder des geschäfts ührend Ausschusses wurden wiedergewählt.
Madrid, 12. Dezember. (W. T. B.) Nach hier eingegangener Nachricht ist das russische Schiff „Constantina“ gestern bei Tarifa in Folge Zusammenstoßes mit dem französischen Transport⸗ schiff „Sarthe“, untergegangen. 8
New⸗York, 12. Dezember. (W. T. B.) Nach einer Depesche aus Kings ton auf Jamaika ist der vorwiegend von Kaufleuten und Geschäftstreibenden bewohnte Theil von Kingston gestern durch eine Feuersbrunst in Asche gelegt worden; der Schaden wird auf 6 Millionen Pfd. Sterl. geschätzt. Hunderte von Menschen sind ohne Obdach, viele Banken, Magazine, Waarenniederlagen zerstört, und es herrscht großer Mangel an Lebensmitteln. — Bei Shaw⸗ neetown im Staate Illinois explodirte der Dampfkessel eines Sägewerks und wurden dadurch 8 Personen getödtet und 3 andere verwundet. 8
Im Königlichen Opernhause setzte Fr. Lucca gestern Abend ihr Gastspiel in der Rolle der Leonore in Verdi's „Troubadour“ fort. Schon bei ihrem ersten Erscheinen wurde die beliebte Künstlerin unter Blumenspenden mit reichem Beifall begrüßt. Zu imposanten gesanglichen und schauspielerischen Leistungen bietet diese Oper der Leonore besonders im ersten und letzten Akte Gelegenheit, und in diesen Akten war es auch namentlich, wo Fr. Lucca den Enthusiasmus des Publikums in besonders hohem Grade entfachte. Die Aufführung gestaltete sich aber auch im Ensemble zu einer muster⸗ und meisterhaften, da auch in den andern Rollen die besten Kräfte der Königlichen Bühne beschäftigt waren. Die Hrrn. Niemann (Manrico) und Betz (Graf von Luna) fanden nicht weniger begeisterten Beifall als der Gast, und Beide mußten einige Nummern wiederholt vor⸗ tragen. Fr. Luger konnte in der Rolle der Azucena sich würdig den vorgenannten Künstlern anreihen.
— Am Sonnabend, den 16. d. M., findet im Friedrich⸗Wil⸗ helmstädtischen Theater eine Wohlthätigkeits⸗Auf⸗ führung zum Besten der durch die großen Ueber⸗ schwemmungen in Bedrängniß gerathenen Anwohner des Rheins statt. Die Direktion hat zu diesem Zwecke Genée's seit langer Zeit nicht gegebene Operette „Der Seekadett“ gewählt, in der Hoffnung, bei der Beliebtheit des Werkes auch einen reichen Ertrag für die Nothleidenden zu erzielen. Die Operette ist vom Direttor Fritzsche vollständig neu einstudirt und neu inscenirt.
— Die Direktion des National⸗Theaters ersucht uns mit⸗ zutheilen, daß die Opernvorstellungen durchaus nicht ein für alle Mal eingestellt sind, die Direktion vielmehr, ermuthigt durch den günstigen Erslg⸗ der mit der ersten Serie erzielt wurde, bereits mit Kräften ersten Ranges in Unterhandlungen getreten ist, um alle Fächer entsprechend zu besetzen und für die Folge ein möglichst wechsel⸗ volles Opernrepertoire bieten zu können. orgen, Donnerstag, geht das beliebte Kneisel⸗Jacobsonsche Volksstück „Hotel Klingebusch“ mit Hrn. Ed. Weiß als Gastwirth Klingebusch in heeeee S b
vl11“ v 1 “ 16““ Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Zeitschrift für Preußische Geschichte und Landes⸗ kunde. November⸗Dezember⸗ — Inhalt: Die märkischen Stände zur 5 ihrer höchsten Blürhe. 1540 — 1550., 1I. Dr. Georg Winter. — Die Ginfälle der Hussiten in die Mark Brandenburg und ihre Darstellung in der märkischen Geschichtsschreibung. G. Sello — Aus den Veröffentlichungen der deutschen Geschichtsvereine.
Zeitschrift für Fofft. und Jagdwesen. 12. Heft. — n Abhandlungen: Untersuchungen über den Gerbstoff der Erlen⸗
iunde. Von Dr. C. Councler, Dirigent der Abtheilung der forstlichen Versuchsanstalt zu Eberswalde. — Zur Abwehr in Sachen der Forstorganisation. Vom Ober⸗Forstmeister Guse zu Oppeln. 85 — Beiträge zur historischen Entwickelung einzel ner forstlicher ren. Vom Fürstl. hohenzoll. Ober⸗Forstrath Dr Carl von Fischbach in Sigmaringen. — Mittheilungen: Die Moor⸗ rauchfrage im deutschen Landwirthschaftsrath. Vom Professor Dr Müttrich zn Eberswalde. — Ueber Verbesserung der Bestandsordnung Vom Königlichen Oberförster Meyer zu Bischo d. — Einigch über das semno⸗ ent. Vom Fo ter Weise zu Eberswalde — Ueber Insektenschaden durch Verwendung berindeter Baumpfähle stangen und zu baulichen Zwecken. Von W. 158 zu . en i. E. — Ueber -1- Holz⸗ und Rindenkäfer und den Einfluß derselben auf deren cklun Von W. Eichbo Mülhausen i. G. — Bericht über die 9. ammlung des elsaß⸗ othringischen Forstvereins im August 1882. — wacgt. Measere zahl des Allgemeinen deutschen Jagdschutzvereins. O.
— Abgabe material aus St ti — 2 ꝛc. — S ghehne⸗ k. z
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in Übersehen nicht in der vaee iin daß die Schiffahrtsschleuse so
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zum Nͦù. 293.
Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Mittwoch, den 13. Dezember
—
1882.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 13. Dezember. Im weiteren erlaufe der gestrigen (15.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten wurde die zweite Berathung des Staats⸗
haushalts⸗Etats für das Etatsjahr 1883/84, und zwar
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8
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mit dem Etat der landwirthschaftlichen Verwaltung
Aus dem Extraordinarium des Etats der land⸗ wirthschaftlichen Verwaltung restirten noch zwei Titel, nämlich 560 000 ℳ Ankaufskosten für das Mühlenetablissement bei Bubainen und 29 000 ℳ zum Bau einer Grundablaßschleuse daselbst. Im Etat der Bauverwaltung befindet sich ein auf dieselbe Angelegenheit bezüglicher Titel von 80 000 ℳ als rste Rate zum Neubau der massiven Schleuse zu Gr. Bubainen.
Die Budgetkommission empfahl die Bewilligung des An⸗ kaufs und der Baukosten für die massive Schleuse, dagegen die Ablehnung der Forderungen für die Grundablaßschleuse.
Der Referent, Abg. Graf zu Limburg⸗Stirum führte aus, es handle sich bei sämmtlichen Positionen um eine Melioration des Insterthales. Seit 1875 hätten die Anwohner Melio⸗ rationsversuche zur Entwässerung des Thalgrundes gemacht, indessen wegen der enormen Kosten vergeblich. Das beste
sei die Verkleinerung der Bubainer Mühlen⸗Etablissements, welche einen Stau von zwei⸗ einhalb Metern im Pregel veranlaßt hätten und ebenso der Verbreiterung des Pregelprofils entgegenständen. Staatsregierung habe sich jetzt entschlossen, das Etablissement anzukaufen und bei Groß⸗Bubainen eine massive Schiffahrtsschleuse anzulegen, um die schiffbare Pregelstrecke zu verlängern. Die Wasserkraft des Pregels solle um ein Drittel verringert werden, gleichwohl werde das so reduzirte Etablissement noch einen Werth von mehr als 300 000 ℳ behalten. Verschiedener Meinung sei die Kom⸗ mission nur bezüglich der eventuellen gänzlichen Beseitigung des Mühlen⸗Etablissements gewesen; hier kämen die Interessen der Schiffahrt und der Landwirthschaft in Kollision, und so sei der Beschluß betreffs der Genehmigung des Baues der Schiffahrtsschleuse nur mit 10 gegen 8 Stimmen gefaßt worden.
Der Abg. Brämer sprach sich für die Bewilligung aller drei Positionen aus; die Grundablaßschleuse sei nothwendig, um die Bewohner des Insterthales zu genossenschaftlichen Meliorationen zu bewegen. Die Meliorationsprojekte würden nicht zur Ausführung kommen, wenn nicht die dazu noth⸗ wendig erforderliche Anlage der Ablaßschleuse gebaut würde.
Der Abg. Dr. Hammacher (Essen) erklärte, dem Vor⸗ schlage des Vorredners nicht zustimmen zu können, der von der Regierung aufgestellte, von der Kommission gebilligte Me⸗
liioorationsplan für die Insterniederung stehe in seinen tech⸗ nischen Einzelheiten noch nicht fest, ohne diesen Plan aber
feien die Ausgaben für die Grundablaßschleuse weggeworfen. Bezüglich der Schiffahrtsschleuse habe sich in der Kommission
eine
Differenz in
und des welche des
den Ausführungen der Vertreter des landwirthschaftlichen. Ressorts her⸗ einen eigenthümlichen Einblick in Zustandekommens des Etatsentwurfes
ausgestellt, die Art
-e und zeige, daß eine Ausgleichung der entgegen⸗
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das Meliorationswerk als möglich zugegeben.
Umständen könne er (Redner) nur:
ehenden Ansichten in den beiden betheiligten Ministerien nicht stattgefunden habe. Der Kommissar des landwirthschaftlichen Ministers habe von der Schleusenanlage Belästigungen für Unter solchen non liquet! sagen, er bitte die Forderungen von 80 000 ℳ einstweilen abzulehnen. ierauf ergriff der Minister für Landwirthschaft, Domänen
d Forsten Dr. Lucius das Wort: Meine Herren! Im Gegensatz zu dem 25 Vorredner möchte
ich Sie bitten, beide Forderungen der Königlichen Staatsregierung
narüber Kesaüsche Vorlagen
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Stauverhältnisse bei den Bubainer Mühlen in die
—
aber keinerle] erenzen der Meinun darüber, daß 9 Melioratie
den Brand der Bubalner Mühlen für den Staat lichkeit
Armittelt oder die Möglichkeit angedeutet worden, die Schiffahrts⸗ 8 chleuse so einzurichten, daß sie als solche —— dem Entwässerungs⸗
. fel Wenn 0 zur Stunde nicht nic e⸗ erklären si ö die, wie der 4* abweichen
sowohl für die Schiffahrtsschleuse wie für den Grundablaß zu be⸗ willigen. Es herrscht vollständige Uebereinstimmung darüber sowohl in diesem hohen Hause wie auch den betheiligten Ressorts, daß es sich bei dem Ankauf des Mühlenetablissements darum in erster Linie handelt, ein wichtiges Meliorationsinteresse zu fördern und zu ermöglichen. Seit länger als vierzig Jahren sind Klagen aus dem Insterthal über Ueberfluthungen gekommen, deren Ablauf durch die Bubainer Stauanlage gehindert wird. Es sind semacht worden, die durch verschiedene
jekte Abhülfe gegen diese Mißstände suchen. Alle vorhandenen Prolee
ind aber immer darauf hinausgekommen, daß die Voraussetzung für die Durchführung jedes Meliorationsprojekts darin liege, 9 die 8 Hände des Staats
kommen müßten. Es existiren darüber verschiedene detaillirte Pro⸗ kte, und wenn wir jetzt nicht in der Lage gewesen sind, das definitive rosekt, welches speziell dem Melioralionsinteresse des Insterthals en soll, hier - en, so liegt das in einem neuerlsch zweifel⸗ sewordenen wesentlichen Punkte. Nach der ükereinstimmenden unahme aller Techniker, welche auch nach keiner Seite er⸗ vüttert ist, liegt die Vorbedingung der genügenden Entwässerung des nsterthass in der Herabsetzung des Staues bei Bubainen. Alle ofekte stimmen auch darin überein, daß, wenn eine Veränderung der jetzt bestehenden Schiffahrtsschleufe tattfinde, jedekmal zu berück⸗ tigen wäre, daß für eine nbgabe ntwässerung des Insterthals
ge getragen werden müsse. leben dem Projekt der veränderten Anlage der Echiobeisschense ist von Seiten der Techniker bisher r nothwendig erachtet worden die Anlegung einer Grundschleuse. ist in allerneuester Zeit ist von technischer Seite, en es 9 2
geboten über die Sache zu werden,
ist, Herr
ateresse dienen und vielleicht die Grundschleuse entbehrlich machen könne. Wenn dies möglich wäre, was ich als Nichttechniker zur Zeit eingerichtet werden kann, daß durch die beabsichtigke des Oberdrempels den Entwässerungsbedürfnissen des Insterthales voll⸗ kommen genügt wird und sie dafür brau ist, so nehme ich keinen nstand zu erklären, daß nicht der geringste Grund für
die landwirthschaftliche ltung vorhanden würde, auf den besonder Bau einer Grundschleuse zu besteben. also ein darüber vorhanden ist, der
Dr. deuteke. den Er⸗
—₰ efece — Reibesitacen Ressorts. Es c — bei den bet K. orts
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hierbei, eben so wenig herrscht das Schiffahrtsinteresse gleichfalls ein was seine Befriedigung bei der Ausarbeitung des defini⸗ tiven Projektes finden bug. Ein Zweifel ist also nur darüber vorhanden, ob das eliorationsinteresse befriedigt werden kann ohne Anlage einer Grundschleuse, ober ob es neben dem Um⸗ bau der Schiffahrtsschleuse die Anlage einer Grundschleuse erfordert; lediglich in diesem Punkt liegt die Differenz.
Nun, meine ich, würde doch das hohe Haus ebensowenig wie die Königliche Staatsregierung in die ungünstige Lage kommen, gewisser⸗ maßen das spätere Verhältniß der Ausführung zu präjudiziren, wenn Sie heute schon die Bewilligung der beiden Forderungen aus⸗ sprechen würden, denn das liegt doch auf der flachen Hand, daß auch, wenn die Bewilligung für die Grundschleuse ausgesprochen wird, und es sich in der weiteren Bearbeitung des Projektes ergeben sollte, daß sie nicht erforderlich ist, daß man nicht um des Baues selber willen Seitens der landwirthschaftlichen Verwaltung darauf bestehen würde, eine solche Grundschleuse anzulegen. Ich meine auch, datz mit der Bewilligung der Forderung für die Grund⸗ schleuse auch noch nicht ausgesprochen sein würde, daß diese Summe ihre Verwendung unbedingt finden müsse. Ich würde Sie meinerseits bitten, obschon die Projekte noch nicht fertig vorliegen, da doch jeden⸗ falls eine vollständige Uebereinstimmung herrscht über die zu erstrebenden Ziele hier und innerhalb der Königlichen Staatsregierung, beide Forderungen zu genehmigen, indem ich Ihnen meinerseits zu⸗ sichere, daß falls sich ergiebt, daß ein Grundablaß herzustellen nicht erforderlich ist, falls allein die Schiffahrtsschleuse genuͤgen sollte, um für die nöthige Vorfluth zu sorgen, daß dann von der Verausgabung dieser für die Grundschleuse geforderten Summe Abstand genommen wird. Ich habe aber für die von mir gewünschte Bewilligung noch auf den besonderen Grund, hinzuweisen, daß, da wir jetzt noch im Jahre 1882 stehen. das Etatsjahr aber erst vom April 1883 beginnt und von 1883 bis 1884 läuft, eigentlich zwei Baujahre verloren werden, wenn diese Bewilligung jetzt nicht ausgesprochen wird. Die eigentlichen Vorarbeiten zur Aüsführicn können auch nicht in Angriff genommen werden, ohne daß dafür die nöthigen Geldmittel definitiv bewilligt sind. Sie würden also, wenn Sie die Summen sowohl für die Schiffahrtsschleuse als auch für den Grundablaß, wie der Hr. Abg. Hammacher es vorgeschlagen hat, ab⸗ setzen wollten, bis ein ganz fertiges Meliorationsprojekt vorliegt, was zugleich auch die schwierige Bildung einer Genossenschaft voraussetzt, möglicher Weise ein Jahr, sehr wahrscheinlich aber zwei Baujahre verlieren und aus dieser Rücksicht moͤchte ich Ihnen dringend empfehlen, diese beiden Forderungen, sowohl für die Schiffahrts⸗ schleuse wie für den Grundablaß zu bewilligen. Ich wiederhole, eine Differenz der Auffassung, sowohl was das auszuarbeitende Projekt lösen soll, besteht zwischen den beiderseitigen Verwaltungen in keiner Beziehung.
Der Abg. Quadt richtete an die Regierung die Frage, ob durch den geplanten Bau alle Gefahren für dos Insterthal beseitigt würden, oder ob nicht am besten das ganze Stauwerk zu beseitigen wäre.
Der Regierungskommissar Geheime Ober⸗Baurath Hagen glaubte, daß in absehbarer Zeit keine Aussicht vorhanden sei, daß das Stauwerk vollständig wegfallen könne. Durch die Anlage desselben hätten sich oberhalb Bubainen so viel Sink⸗ stoffe in den, Pregel angesammelt, daß bei Beseitigung des Stauwerkes das Wasser oberhalb so weit abfließen würde, daß kein Schiff mehr bis Insterburg würde kommen können.
Der Abg. Kieschke erklärte, er werde für die Bewilligung der 29 000 ℳ für eine Grundablaßschleuse stimmen, da er erfahren habe, daß sonst eine Verzögerung des Baues um ein Fahr entstehen könne. An der Aufrechterhaltung der Schiffahrt habe auch die Landwirthschaft ein Interesse. Der Abg. Büchtemann bemerkte, daß die Pläne noch nicht so klar dargelegt seien, daß man schon jetzt zur Bewilligung schreiten könne.
„Der Staats⸗Minister Dr. Lucius wiederholte, daß aller⸗ dings 2 Baujahre verloren gehen würden. Durch die Ver⸗ schiebung des Etatsjahres auf den 1. April würden 2 Früh⸗ jahre eingebüßt, in denen gerade die Erdarbeiten sehr bedeu⸗ tend gesördert werden könnten, auch Arbeitskräfte stets dis⸗ ponibel seien.
Der Abg. Freiherr von Minnigerode schloß sich den Aus⸗ führungen der Vorredner an, und bemerkte noch, daß die Interessen innerhalb der Landwirthschaft verschiedene seien; die Bewohner des oberen Insterthals hätten Vortheil von Meliorationen, welche den Bewohnern des unteren Inster⸗ thals, und der Pregelniederung gefährlich werden könnten. Unter solchen Umständen sei der Kauf der Mühlen zu votiren, die Bewilligungen für beide Schleusen für dieses Jahr jedoch zu versagen.
Die beiden Positionen von 80000 und 29 000 ℳ für die Schiffahrts⸗ und die Grundablaßschleuse wurden abgelehnt und nur 8 des Bubainer Mühlenetablissements wurde genehmigt.
us dem Ordinarium des Etats der Bauverwaltung waren mehrere Titel der Budgetkommission überwiesen; die⸗ selbe beantragte deren Bewilligung.
Den Titel 14: zur Unterhaltung der Regierungs⸗ und sonstiger Staategebäude, benutzte Abg. Goldschmidt zu fol⸗ genden Ausführungen: das amtliche Submissionswesen sei ohne Zweisel ein Krebsschaden für das gewerbliche Leben. Es schädige den kleinen Handwerker und sei auch finanziell verderblich, denn in Folge des Zuschlages an den Mindest⸗ ordernden hä ten oft erhebliche Nachforderungen bewilligt wer⸗
n müssen, weil die Qualität der Lieferungen eine schlechte ge⸗ wesen sei. Diesen Bedenken habe bereits die bayerische Regierung Rechnung getragen. Das Kriege⸗Ministerium habe neue Be⸗ stimmungen füͤr das Beschasfunzen. n in der Militärverwal⸗ tung angeordnet. Auch veanase Bauverwaltung habe
ein Zweifel darüber, daß
wesentliches ist,
im Jahre 1880 eine Verfügung erlassen, welche die Fälle be⸗ 8 habe, in welchen von der öffentlichen Ausschreibung abge⸗ sehen werden dürfe. Er möchte den Minister um Auskunst üͤber die Ergebnisse dieser Verfügung bitten.
ierauf n. der Minister der öffentlichen Arbeiten Ma sbach, wie folgt, das Wort:
das Thema, welches der Herr Vorredner zuletzt berührte, die Feehn des Enadgerkerstandos. möchte ich 5 * beit fin n, ch
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seitigt seien. Das ist nicht der Fall. Bekanntlich findet sich die be⸗ treffende Bestimmung in der Gesetzkraft habenden Instruktion für die Ober⸗Rechnungskammer vom Jahre 1824. Diese Be⸗ stimmung, weil 8 eben Gesetzeskrast hat, konnte nicht durch Ministerial⸗Verfügung aufgehoben werden; und nach dieser noch heute zu Recht bestehe gesetzlichen Bestimmung bildet das öffentliche Submissionsverfahren die Regel und muß auch, ich würde das offen sagen, in Zukunft, wie wir uns auch die Sache ge⸗ staltet denken mögen, fortbestehen bleiben im Interesse der Integrität der Beamten und des guten Rufes der Staatsregierung.
. Dagsgen will ich einräumen, daß man im Laufe der Zeit bei diesem Verfahren und vermöge des Strebens der Behörden, sich möglichst vor Verantwortlichkeit unter gewissen Formen zu sichern, zu weit gegangen ist in den Kautelen und in den Anforderungen an Lieferanten und Fabri⸗ kanten. Es haben die aus den verschiedensten Kreisen laut geworde⸗ nen Klagen Veranlassung gegeben, die ganze Materie einer eingehenden Prüfung, zu unterziehen unter Betheiligung sämmtlicher betheiligten Ministerien, wie auch von Sachverständigen aus den betreffenden Kreisen. Die langjährigen Verhandlungen haben im Laufe des Jahres 1880 ihren vorläufigen Abschluß gefunden in Be⸗ stimmungen, welche allgemeinen Beifall damals fanden und den Behörden im Lande zur Richtschnur gegeben wurden. Ich habe jetzt Bericht erfordert darüber, ob und in wie weit diese Bestimmungen sich bewährt haben. Diese Berichte gehen nach und nach ein, und wir werden ja sehen, ob und was zu ändern ist. Ich stehe nicht an, zu erklären, daß diejenigen Aenderungen, welche sich als nothwendig und dem Staatsinteresse entsprechend und auch zur Hebung unseres Handwerkerstandes dienend erweisen, soweit unsere Befugniß reicht, eingeführt werden sollen. Reichen unsere Befugnisse in dieser Hinsicht nicht weit genug, so werden wir den Weg der Gesetzgebung betreten und es nicht daran fehlen lassen, mit einer Vorlage an die Landesvertretung zu gehen. Als einen Krebsschaden kann ich aber das Submissionswesen, wie es heutzutage angewendet wird, nicht ansehen. Es ist auch nicht Regel und auch nicht Vorschrift, wie ich den Herrn Vorredner berichtigen will, daß dem Mindestfordernden der Zuschlag 1ge werden soll; das wäre auch nicht richtig, denn auch die Qualität kommt zur Beurtheilung wie der Mindestfordernde in Betracht. Aber das ist ja richtig, daß derjenige, der den Zuschlag ertheilt, sich darüber klare Rechenschaft geben muß, ob er im Stande ist, bei der Rechnungslegung der Ober⸗Rechnungskammer eventuell der Landesvertretung gegenüber das, was er angeordnet hat, zu vertreten. Im großen Ganzen sind wir ja darauf aus, es möglichst zu verhüten, daß die Lieferungen und die Leistungen monopolisirt wer⸗ den, daß sie in eine Hand kommen, daß auf diese Weise das kleine Geschäft gedrückt wird, und ich habe in dieser Beziehung ganz be⸗ sondere Anweisungen an die Baubehörden des Landes erlassen. Auf diesem Standpunkt steht die Regierung heute und ich hoffe, sie wird es immer thun. Die Befürchtungen, welche der Herr Vorredner an den Unnfan⸗ der Arbeiten und Lieferungen, welche die Staatsregie⸗ rung ihrerseits zu vergeben hat, geknüpft hat, kann ich als unbe⸗
gründet bezeichnen. Der Titel wurde bewilligt.
Bei den Titeln 15 und 16: „Zur Unterhaltung der
See⸗ und Binnenhäfen“ richtete der Abg. Dr. Kolberg an die
Negierung die Bitte, daß sie mit der Stadt Braunsberg einen Rezeß über die Unterhaltung des Braunsberger Hafens ab⸗ schließen möge.
Der Regierungskommissar Ministerial⸗Direktor Schultz erklärte, daß dazu keine Veranlassung sei. Der Staat habe nur bei Häfen von größerer Bedeutung einzutreten; der Braunsberger Hafen diene nur dem Lokalverkehr. Uebrigens habe der Minister schon der Stadt einen Zuschuß zur Unter⸗ haltung des Hafens gewährt.
Der Abg. Berger bemerkte, bei Besprechung der Inter⸗ pellation über den oberschlesischen Nothstand am 4. November 1880 habe der damalige Minister des Innern, Graf Eulen⸗ burg, ausdrücklich erklärt, die Regierung werde unter allen Umständen dafür sorgen, daß Hochwassernachrichten vom Oberlauf größerer Flüsse stets so schnell wie möglich in den unterhalb belegenen bedrohten Orten bekannt gemacht würden. Trotzdem aber seien bei dem jüngsten gewaltigen Kochwasser in der Rheingegend arge Mißstände in diesem
chrichtenwesen zu Tage getreten. Die im Regierungs⸗ bezirk Düsseldorf bestehende Einrichtung habe sich allerdings sehr gut bewährt; dort würden nämlich 27 Haupt⸗ und 58 kleinere Stationen, wenn in Coblenz das Wasser 5 ½ und in Coln 6m hoch stehe, Morgens um 8 Uhr durch die Brücken⸗ meister egeesasch benachrichtigt. Ueberhaupt sei vom Rhein selbst keine Beschwerde über mangelnde Benachrichtigungen an ihn gelangt; um so mehr aber von der Mosel. In Zell an der Mose sei am 26. November das Wasser gewachsen, welches bereits 5 Fuß in den Straßen gestanden habe, stündlich 2 Zoll. Der Landrath habe nach Trier telegraphirt, ob noch höherer Wasserstand zu erwarten sei, derselbe solle aber keine Antwort erhalten haben. Darauf sei von Mitternacht an das Wasser in Zell stündlich um 3 bis 6 Zoll gestiegen, so daß cs am Morgen des 27. November 10 Fuß hoch in den Straßen gestanden habe. In Trier müsse das Wasser bereits 6 Stunden vorher so hoch gestanden haben, da es diese Zeit brauche, um von dort dis nach Zell zu kommen. Natürlich habe das Wasser in Zell sehr sroßen Schaden angerichtet, beispielsweise einem Cigarrenfabrikanten 600 000 me. — — —2 Benachrichtigung hät rgen können. Am ezember, a die Mosel bekanntlich wiederum rapide, bei Trier um 2 m chsen sei, habe man dort von diesem 28 welches in Metz geraume Zeit vorher gewesen sei, keine Benach⸗ lten. Er bitte den ister, auf Beseitigung solcher Mißstände vorzugsweise bedacht zu sein.
Der Regierungskommissar erwiderte, die Regierung erkenne die Nothwendigkeit einer schnellen Verbreitung der Hochwassernachrichten voll und ganz an. Der am Rhein ein⸗
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1*
ragen ¹ 2e Hochwasserbenachrichtigungen n ls zur dringen⸗ den acge zu machen.
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Weichsel, Oder, Elbe, Weser und des Rebeine 4 412 ℳ6 ℳ zu gen, wei e eseren r. r aue e, aus dem Vorjahre für
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