wähnt endlich noch der Maßregeln, welche zur Unterdrückung des im östlichen Theile des Fürstenthums auftretenden Bri⸗ gantenthums getroffen worden sind und schließt mit Worten des Vertrauens auf eine nutzbringende Thätigkeit der Ver⸗ sammlung. Die Thronrede wurde von der Versammlung sehr beifällig aufgenommen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 4. April. (W. T. B.) Gegenüber den in der russischen, wie in der aus⸗ ländischen Presse aufgetauchten, oft unrichtigen Gerüchten und Nachrichten über die Hartmannsche Angelegenheit ver⸗ öffentlicht der „Regierungsbote“ eingehend den ganzen Sachverhalt nebst den bezüglichen offiziellen Schriftstücken.
Amerika. New⸗York, 1. April. (Allg. Corr.) Hr. von Lesseps segelte heute an Bord des Dampfers „Adriatic“ nach Europa.
New⸗Orleans, 31. März. General Grant kam heute hier an und wurde enthusiastisch empfangen. In Erwiderung auf eine Willkommadresse sagte der General; er glaube, daß, falls die Vereinigten Staaten unglücklicherweise in einen Krieg verwickelt werden sollten, Alle ein und dieselbe Uniform tragen würden. Er hoffe, Blau und Grau würden niemals wieder gegen einander im Felde stehen und wünsche New⸗ Orleans sowie dem ganzen Süden erhöhtes und lang an⸗ dauerndes Wohlergehen.
Südamerika. (Allg. Corr.) Nach Berichten aus Buenos Aires 8 1 M. bombardirt das chilenische Panzerschiff „Huascar“ Arica täglich drei Stunden. Ein Theil der Stadt steht in Flammen. Zwölstausend Peruaner vertheidigen den Platz und ihre Batterien fügten dem „Huascar“ viel Schaden zu. Letzterer hat ein britisches Schiff mit einer für Peru bestimmten Waffenladung gekapert. Bahnzüge können Arica nicht verlassen, da die Kanonen des „Magellanes“ die Eisenbahn beherrschen. 8
Argentinien. Buenos Aires, 8. März. (Allg. Corr.) In einer großen Volksversammlung wurde Senor Bernardo Iryoyen zum Kandidaten für die Präsidentschaft proklamirt. Die Invasion von Banda Oriental ist durch den General La Torre zurückgewiesen worden.
Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.
London, Montag, 5. April. Der Staatssekretär der Kolonien, Hicks⸗Beach, 5 sich nach Baden⸗Baden begeben, um die Pflichten des dienstthuenden Ministers bei Ihrer Majestät der Königin wahrzunehmen. — Die „Times“ er⸗ fährt, Lord Northbrook sei nicht geneigt, den ihm unter einem liberalen Ministerium zugedachten Posten des Vizekönigs von Indien zu übernehmen. — Ein Telegramm der „Daily News aus Kabul von gestern meldet das Gerücht, Mahomed Jan sei im Kampfe mit den Hasards gefallen.
Reichstags⸗Angelegenheiten.
Das Präsidium des Reichstages beabsichtigt, die Novelle zum Milistä am Donnerstag, den 8. d. M., zur II. Be⸗ rathung im Reichstage zu stellen.
Osnabrück, 3. April. (W. T. B.) Bei der am 30. März stattgehabten Ersatzwahl im 4 hannoverischen Reichstags⸗ wahlkreise erhielten nach schießlicher Ermittelung von Landes⸗ berg 11, 982 Stimmen, Kommerzien⸗Rath Schröder 8401 Stimmen, Freytag 978, Träger 144 Stimmen.
Statistische Nachrichten.
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ heitsamts sind in der 13. Jahreswoche von je 1000 Be⸗ wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 27,3, in Bretlau 33,9, in Königsberg 32,8, in
öln 26,1, in Frankfurt a. M. 25,6, in Hannover 21,0, in Cassel 20 5, in Magdeburg 28,5, in Stettin 29,8, in Altona 33,1, in Straßburg 32,7, in Metz 340, in München 37,8, in Nürnberg 26,8, in Augsburg 31,7, in Dresden 25,3, in Leipzig 26,5, in Stuttgart 27,9, in Braunschweig 31,6, in Karlsruhe 22,8, in Hamburg 27,0, in Wien 31,8, in Buda⸗ pest 43.1, in Prag 48,2, in Triest —, in Basel 22,5, in Brüssel 24,9, in Paris 32,2, in Amsterdam 31,2, in Kopenhagen 24,8, in Stockholm 26,5, in Christiania —, in St. Petersburg 58,1, in Warschau 31,2, in Odessa 43,6, in Bukarest 39,3, in Rom 38,8, in Turin 37,9, in Athen —, in Madrid 2, in London 21,4, iu Glasgow 25,2, in Liverpool 23,7, in Edinburgh 26,2, in Dublin 36,6, in Alexandrien (E 34,8. York 24,6, in Pellabde phia 17,8, in St. Louis 12,5, in Chicago 16,6, in St. Franzisko 15,5, in Calcutta 32,7, in Bombay 41,3, in Madras 45,2.
Während der Berichtswoche herrschten an allen deutschen Beob⸗ achtungsstationen östliche (nord⸗ und südöstliche) Windrichtungen vor, nur an den Oststationen ha sich im Laufe der Woche, aber nur vorübergehend, auch nordwestliche Strömungen geltend. Die Luft⸗ wärme nahm besonders in Süd⸗ und Westdeutschland zu, doch sank das Thermometer fast an allen Stationen täglich unter — 00 C. Das Wetter war heiter, Niederschläge erfolgten nur spärlich, und zwar nur in den ersten Tagen der Woche an den östlichen Stationen.
Die Sterblichkeit hat in den meisten größeren Städten Europas, besonders aber in den deutschen, zugenommen. Die all⸗
gemeine Sterblichkeitsverhält ü ädte sti C“ verhältnißzahl für die deutschen Städte stieg
1 Bewohner und aufs Jahr berechnet) und zei eine Steigerung der Sterblichkeit aller P. Saht gerechnet) und 888 des Säuglingsalters, so daß von 10,000 Lebenden aufs Jahr berechnet 94 Kinder unter 1 Jahr starben gegen 92 der Vorwoche (in Berlin 84 gegen 80 der vorhergegangenen Woche). Unter den Todezursachen gewannen die Infektionskrankhelten im Allgemeinen an Ausdehnung, nur Unterleibstyphen wurden seltener — Die Masernepidemien in Berlin, Breslau und Amsterdam zeigen einen Nachlaß der Todesfälle, die Zahl derselben stieg aber in Zwickau, Weimar, München, Elberfeld u. a. O Das Scharlach⸗ sieber zeigt * in Berlin und Hamburg häufig. — Dyphterische Affeltionen haben größere Verbreitung gefunden und wurden in Könissberg, Danzig, München, Stuttgart, Berlin, Hamburg, Bremen Wien u. a. häufig Todesveranlassung. — Die Typhusepidemien in Paris und St. Petersburg haben zwar etwas nachgelassen, doch ist
die Zahl der Opfer noch immer eine größere. In Pest und Paris
nahmen lyxhöse Fieber zu. Rückfallsfieber wurden i Zerli und St. Petersburg seltener. Vereinzelte Todesfälle Magdeburg und Braunschweig gemeldet. Flecktvphen zeigen
sich dagegen häufiger, so werden Todesfälle daran Posen, Königehütte, Berlin, Krakau 18 1), don (je 2), aus Frankfurt a. M. (3), meldet. — Darmkatarrhe der Kinder Henc. Sbee etwas nach. — BParmen, Frankfurt g. M., Stolp und London, sowie ü. aup Entzündungen der Athmungsorgane im Nmenein sa “ Tode führten. — Pockentodesfälle haben in Wien und Pest zu⸗, in 8 Paris, Bukarest, Prag, London, St. Petersburg etwas abgenommen Einzelne Pockentodesfälle kamen aus Danzig, Königshütt⸗ Ratibor,
aus Danzig, Thorn, aus Warschau und Lon⸗ gus St. Petersburg 55 ge⸗ ließen in München, Straß⸗ Der Keuchhusten herrscht in
eerner aus früheren Wochen: in New⸗
Görlitz, Genf, Venedig und Alexandria zur Meldung. — In Rio de Janeiro wüthet das gelbe Fieber wieder sehr heftig; in der ersten Februarhälfte erlagen demselben 173 Personen. 4 6
Der neuesten Publikation der K. K. österreichischen statistischen Central⸗Kommission „Statistik des Sanitäts⸗ wesens der im österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder (ohne Dalmatien) im Jahre 1875⸗ entnehmen wir folgende Daten: Im Jahre 1875 gab es in den im Reichsrathe vertretenen Ländern 485 Krankenhäuser mit 26 185 Betten und 203 528 behandelten Kranken. Da⸗ von waren öffentlich 155 Krankenhäuser mit 17 797 Betten und 145 417 behandelten Kranken. Die Zahl der in Abgang gekommenen Individuen betrug 1875 im Ganzen 186 687, wovon 70 % geheilt, 13 gebessert und 5 ungeheilt entlassen wurden, 12 % starben. Der Kosten⸗ aufwand für die öffentlichen Krankenhäuser belief sich auf 3 479 122 Fl. (gegen 3 427 537 Fl. im Jahre 1874 und 3 382 731 Fl. im Jahre 1873). In den österreichischen Ländern bestanden 1875 ferner 16 öffentliche und 6 Privatirrenanstalten mit 5349 Betten und 7925 behandelten Kranken. Gegenwärtig bestehen in den im Reichsrathe vertretenen Ländern nur die 9 Findelanstalten zu Wien, Graz, Triest, Innsbruck, Prag, Brünn, Olmütz, Lemberg und Krakau. Die Findelanstalten zu Linz und zu Laibach sind aufgelöst; auch die Auflösung der Findelanstalten zu Graz, Lemberg und Krakau wurde
im Jahre 1872 beschlossen und die Zahl der neu aufgenom⸗ menen Kinder vermindert sich von Jahr zu Jahr. Die Gesammtzahl der 1875 verpflegten Kinder war 88 207,
davon starben 6700 oder 17,54 %. Oeffentliche Gebäranstalten be⸗ standen 14 mit 1467 (1873 mit 1422 und 1874 mit 1427) Betten. Im Ganzen wurden im Jahre 1875 in diesen Anstalten 14 104 Mütter und 12 728 Kinder verpflegt. Davon starben 357 Mütter oder 2,55 % und 778 Kinder oder 6,190 %. Die Zahl der Gebur⸗ ten belief sich auf 13 010 und es entfallen auf je 1000 Geburten 13,5 Zwillingsgeburten. Taubstummeninstitute gab es 15 mit 1119 Taubstummen, Blindeninstitute 8 mit 224 Individuen. Ferner bestanden 14 Impfinstitute zur Gewinnung von Impfstoff, di: Zahl der geimpften Personen bezifferte sich mit 737 804 d. i. 85 %. Kurorte zählte man 210 mit 151 255 Kurgästen. Das gesammte Sanitätspersonal bestand 1875 aus 4226 Doktoren der Medizin und 3262 Wundärzten. Die Zahl der Hebe⸗ ammen war 14 872. Versorgungsanstalten zählte man im Jahre 1875 im Ganzen 1036 (im Jahre 1873 1045 und im Jahre 1874 1087), in welchen 28 324 (im Jahre 1873 27 299 und im Jahre 1874 29 093) Personen mit einem Aufwande von 2 021 454 Fl. (im Jahre 1873 von 1 752 042 Fl. und im Jahre 1874 von 1 868 953 Fl.) verpflegt wurden. Hierüber ist jedoch zu bemerken,
daß Oesterreich unter der Enns im Jahre 1875 53 und im Jahre 1873 34 kleine Anstalten nicht nach⸗ gewiesen hat. Ferner wurden im Jahre 1875 bei Prag
4 Anstalten, welche nicht in die Kategorie der Versorgungsanstalten im engeren Sinne gehören, ausgeschieden. Armeninstitute wurden 8964 (im Jahre 1873 7627 und im Jahre 1874 8786) gezählt, von welchen 168 739 (1873 155 548 und 1874 165 966) Arme mit 2 832 490 Fl. (1873 mit 2 495 227 Fl. und 1874 mit 2 709 952 Fl.) betheilt wurden. Somit erhielt im Durchschnitt ein Armer 16,79 Fl. (1873 16,04 Fl. und 1874 16,33 Fl.). Die Jahresbeträge, mit welchen die Armen betheilt wurden, waren aber von sehr verschiedener Höhe und wechselten im Jahre 1875 von 4 Kr. bis 900 Fl.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Im Boberthale bei Hirschberg, an einer als „Welt⸗ ende“ bezeichneten Lokalität, dicht am Eingange der engen felsigen Thalschlucht, in welche der Bober bald unterhalb Hirschberg eintritt, ist eine Ablagerung diluvialer Säugethiere aufgefunden wor⸗ den, die von besonderem Interesse ist, weil sie die Existenz der großen Dilupialthiere auch in diesem hochgelegenen Gebirgstheile der Su⸗ deten erweisen. Das Rennthier, von dem mehrere Geweihstücke neben Knochen vom Rind, Mammuth und vom Elsephas primigenius in einer von einer Lehmlage bedeckten Sandschicht gefunden sind, lebte im Hirschberger Thale zu einer Zeit, als der Grund des Thales be⸗ reits aufgehört hatte, einen Landsee zu bilden und durch den Abfluß, welchen sich der Bober durch den engen Gneißrücken gebohrt hatte, trocken gelegt war. Die betreffenden Fundstücke sind der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur zugegangen.
— Außer der Fortsetzung von Nachtigals „Sahara“ hat das für Afrikas Erforschung sich interessirende Publikum demnächst noch zwei größere Werke zu erwarten. Major Serpa Pinto will die Beschreibung seiner Reise von Benguella nach Transvaal gleich⸗ zeitig in französischer, portugiesischer, deutscher und englischer Aus⸗ gabe erscheinen lassen, und es soll das Werk außer zahlreichen Holz⸗ schnitten nicht weniger als 14 Karten enthalten. Der vor Kurzem zurückgekehrte österreichische Reisende Dr. Emil Holub andererseits gedenkt seine Reise in Südafrika bis zum mittleren Zambesi in fünf Bänden zu beschreiben. Auch diese sollen gleichzeitig deutsch, enlgisch, französisch und außerdem czechisch erscheinen und zahlreiche Karten und Abbildungen enthalten.
— Das Aprilheft der „Deutschen Rundschau“ (Berlin, Gebrüder Pätel) enthält den Schluß der Erzählung von Marie von Ebner⸗Eschenbach: „Lotti, die Uhrmacherin“; ferner Abhandlungen: von E. Curtius über die Entwickelung des preußischen Staats, nach den Analogien der alten Geschichte betrachtet, von Adolf Fick über die EET“ Georg Brandes über Prosper Mérimée Ottokar Lorenz über Wallenstein und den Besitz von Mecklenburg, Wilhelm Goldbaum über Wilhelmine von Hillern, Fr. Oetker aus dem norddeutschen Bauernleben, Karl Frenzel über die Berliner Theater. In der literarischen Rundschau referirt Ernst Kapp über Wilkens Kunst und Wissenschaft in der Landwirthschaft, Edmund Höfer über Palleskes Charlotte (von Kalb) und Louis Ehlert über die Chopin⸗Ausgaben. 8 “
Gewerbe und Handel.
Die L'guidation der Berliner Bauvereinsbank ist nunmehr zu Ende geführt, und gelangt die Restquote mit 29,50 ℳ pro Aktie zur Auszahlung. Die Liquidation dieser im Februar 1872 mit einem Aktienkapital von 6 000 000 ℳ gegründeten Gefellschaft wurde im Mai 1876 beschlossen, hat somit etwa vier Jahr in An⸗ spruch genommen. Am 8. Juli 1877 wurde die erste Liquidations⸗ quote in Höhe von 16 8 % ausgeschüttet, am 26. März 1879 folgte die zweite in Höhe von 18 ½ % und am 15. November desselben Jahres die dritte im Betrage von 16 8 %. Mit der jetzt zur Rück⸗ zahlung angekündigten Quote von 29,50 ℳ oder 9,83 % beziffert sich die Gesammt⸗Liquidationsquote auf rund 61,50 %. — Dem Berichte der Direktion der Frankfurter Rückver⸗ sicherunngs⸗Gesellschaft entnehmen wir, daß die Prämien⸗ einnahmen für geleistete Rückversicherungen in den Zweigen der Feuerversicherung und Lebensversicherung sich auf 623 697 ℳ beliefen, wogegen für Feuerschäden und Sterbefälle aus 1879 285 510 ℳ zu vergüten waren. Nach Bestreitung aller Ausgaben, welche dem Jahr 1879 zur Last fallen, ist ein Reingewinn von 142,122 ℳ er⸗ zielt worden; wovon, nach Zuwendung von 10 % in die Gewinn⸗ Tö 11.“ 15 144 ℳ als Dividende an rie Aktionäre
cheilt wird. Einschließlich der Jahreszinsen erhält demgemäß je “ . e vesche 88 “ 1h 8 1“ , Königsberg i. Pr., 5. April. (W. T. B.) Die Be⸗ 15sbgeinnahme der Ostpreußischen S bldhn pro Mäarz 18 etrug nach vorläufiger Feststellung: im Personenverkehr
973 ℳ, im Güterverkehr 203 095 ℳ, an Extraordinarien 12,990 ℳ., zusammen 288 068 ℳ; im Monat März 18729 desnie 472 511, mithin weniger 184 443 ℳ Vom 1. Janu bis ult vinic 1880 860 686 ℳ, gegen 1219 212 7, imn terbe Mn⸗ raum des Jahres 1879, mithi iger 358 52 5 G17 3. April, (Eh, nrr Weniger 358526 ℳ
j b (W. T. B.) Die General rsamml euerversicherungsgefelschaf öböbbbie der Beugeftaen einer Dioidende vüch 31bgG: I beschloß die
” 8
Wien, 3. April. (W. T. B.) Die Generalversamm⸗ lung der Anglo⸗Austrian⸗Bank hat sämmtliche Anträge des Generalraths angenommen. Nach denselben soll von dem
1 600 000 Gulden betragenden Gewinn eine Dividende von 9 Gulden zur E gelangen, der Reservefonds mit 100 000 Gulden dotirt und der Rest von 119 893 Gulden auf die neue Rechnung vorgetragen werden. 8 London, 2. April. (Allg. Corr.) Die Oriental⸗Bank⸗ Corporation zahlt pro 1879 eine Dividende von 4 %. Die⸗ Chartered Bank of India, Australia und China ver⸗ theilt für das verflossene Semester eine Dividende von 6 % per annum und vermehrt ihren Reservefonds um 40000 Lstr. Glasgow, 3. April. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 438 600 t gegen 237 200 t im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 114 gegen 90 im vorigen Jabre.
Verkehrs⸗Anstalten.
Auf der Indo⸗Europäischen Telegraphenlinie sind im Monat März 1880 an gebührenpflichtigen Depeschen befördert worden; a. aus London, dem übrigen England und Amerika nach Persien und Indien 1355 Stück, b. aus Persien und Indien nach⸗ London, dem übrigen England und Amerika 1875 Stuüͤck, c. vom europäischen Kontinent — exkl. Rußland — nach Persien und Indien 558 Stück, d. aus Persien und Indien nach dem eurovpäischen Kon⸗ tinent — exkl. Rußland — 406 Stück, Summa 4194 Stück.
New⸗York, 3. April. (W. T. B.) Der Dampfer „Helvetia“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen. 1““
Beerlin, 5. April 1880.
Die Gesellschaft für Erdkunde bielt am Sonnabend ihre fällige Monatssitzung ab. Nachdem der Vorsitzende Hr. Dr. Nachtigal die anwesenden Delegirten der Zweigvereine der Deutschen afrikani⸗ schen Gesellschaft begrüßt und seinem Bedauern Ausdeuck gegeben, daß die Herren der Nordenskjöldschen Expedition Berlin bereits wieder verlassen hätten, gedachte er der im letzten Monat ver⸗ storbenen Mitglieder der Gesellschaft. Den ersten Vortrag des Abends hielt Hr. Dr. Stolze: „Aus dem p.rsischen Stamm⸗ lande Kars“ unter Vorlegung photographischer Aufnahmen. Der sehr vorgerückten Zeit wegen konnte Dr. Nachtigal den angekün⸗ digten Bericht über die Thätigkeit der Afrikanischen Gesellschaft im Jahre 1879/80 nicht halten und beschränkte sich nur auf die kurze Mittheilung, daß der deutsche Zweigverein der Internationalen afri⸗ kanischen Gesellschaft beabsichtige, im Laufe dieses Jahres am Süd⸗ ende des Tanganjika⸗Sees die erste deutsche Station anzulegen. An dieser Expedition betheiligen sich der Hauptmann a. D. Schöller, der Zoologe Böhm und der Dr. Kaiser, und werden diese Herren be⸗ reits an diesem Montag (5. April) ihre Reise antreten.
Der zweite Kongreß der Kinderärzte hat heute Mittag⸗ im vorderen Saale des Architektenhauses seinen Anfang genommen. Vertreten sind außer Berlin und Dresden: Franzensbad, Coburg, Creuznach, Colberg, Mainz, Marburg, Greifswald und Posen mit etwa 50 Delegirten.
Zum Besten des Paul⸗Gerhardt⸗Stifts, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat, namentlich armen Familien vollständig un.
14. und 15. April von 12 bis 4 Uhr ein Verkauf im Sitzungs⸗ saal des Potsdamer Bahnhofsgebäudes hierselbst statt. Der Eingang ist an der großen Freitreppe. Gaben werden auch noch am 12. April im obigen Saale mit Dank entgegengenommen.
„Die auf Tivoli hierselbst vom 21. bis 25. Mai stattfindende internationale Ausstellung von Hunden aller Racen verspricht, wie Seitens des Ausstellungscomités mitgetheilt wird, eine ganz bedeutende zu werden. Nicht allein, daß von England aus eine sehr bedeutende Anzahl von Hunden angemeldet ist, auch Ruß⸗ land interessirt sich lebhaft; so sind unter anderen 2 Hunde aus der
welche es mit Wolf und Bär aufnehmen. — Ueber 20 besondere Ehrenpreise sind von Mitgliedern des Vereins „Hector“ bereits gestiftet. Der Union⸗Klub zu Berlin hat einen sehr werthvollen Preis ausgesetzt für den besten Windhund, auch der landwirthschaft⸗ liche Provinzial⸗Verein für die Mark Brandenburg und der Teltower landwirthschaftliche Verein haben werthvolle Ehrenpreise gestiftet. Die Anmeldungen werden mit dem 15. April geschlossen.
In dem Atelier des Bildhauers Professors Bolz in Karls ruhe wird gegenwärtig die letzte Hand an das Kolossal⸗Thonmodell des zweiten, des siegenden Löwen für das Siegesdenkmal zu Hannover gelegt. Der „König der Wüste“ ist dargestellt, wie er, nach bestandenem siegreichen Kampfe sich zur Ruhe ausstreckend, nach einer etwa von Neuem drohenden Gefahr ausblickt. Die mächtige linke Tatze ruht auf der eroberten Siegestrophäe, auf dem zer⸗
brochenen Speerschaft eines französischen „Feldzeichens. Das Haupt mit der wallenden Mähne ist hoch aufgerich⸗ tet und zurückgelehnt, aus den weit geoffneten Augen
spricht nicht die Ermattung nach dem soeben durchgekämpften Strauße, wohl aber ungebrochene Lust, einem neuen Angreifer mit derselben
soeben niedergeworfenen Gegner. Die Komposition des riesigen Thieres ist vorzüglich gelungen, Muskulatur und Körperstellung markiren trefflich die nur scheinbare Ruhe des Löwen, der jeder Zeit
die Stirn zu bieten. Es war dies bei den kolossalen Dimensionen des Modells keine leichte Aufgabe. Die Formen des gewaltigen Thieres sind edel und schön. Das Modell wird bald nach Ostern in die Gießerei wandern.
(St. Pet. Ztg.) Aus Kowno erfährt die „Neue Zeit“, daß daselbst der Plan besteht, in einiger Zeit sich an die Restauration eines werthvollen Baudenkmals aus dem 14. Jahrhundert, der bis auf den heutigen Tag noch erhaltenen Ruinen des Schlosses der deutschen Ordensritter, zu machen. Die Ruine liegt in der b „Altstadt“, am Ufer der Wilia. Nach überlieferten Nachrichten war Kowno bereits in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts befestigt, da um jene Zeit der Großmeister Kniprode die Burg zu Kowno mit stürmender Hand eingenommen hat. Hinsichtlich des Schlosses, von dem ein Thurm und Theile einer Mauer dem zerstörenden Ein⸗ fluß der Zeit bis jetzt getrotzt haben, nimmt man an, daß dasselbe von dem Orden errichtet sei, der nach dem Fall Kownos im Jahre 1383 auf den Trümmern neue Befestigungen aufführte und ihnen den Namen „Ritterswerder“, d. h. Ritterinsel beilegte, weil die Burg in der That von dem Fluß Wilia und einem zum Niemen durch⸗ gelegten Kanal ganz umschlossen war. Spuren dieses Kanals, der gegen 6 Faden Breite gehabt hat, haben sich bis zur Stunde noch er kennbar erhalten. —
Redacteur: Riedel.
Berlin: — 1“
8 Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen
8 (einschließlich Börsen⸗Beilage). (864
entgeltlich Krankenpflege zu Theil werden zu lassen, findet am 13.
Ukraine angemeldet, sens Hirtenhunde von riesiger Größe und Stärke,
Entschlossenheit, mit derselben Tapferkeit entgegenzutreten, wie dem
bereit ist, von seinem Lager aufzuspringen und der dräuenden Gefhhr
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