suite desselben, versetzt. v. Pannwitz, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 67, unter Belassung in seinem Kommando als Adiut. bei der 49. Inf. Brig. à la suite des Regts. gestellt. v. Bockum⸗Dolffs, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 67, zum Pr. Lt. befördert.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Mainau, 17. Juli. v. Brandenstein, Oberst a. D., zuletzt Kommandant von Metz, mit der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Unif. des Inf. Regts. Nr. 47, zur Disp. gestellt.
Im Beurlaubtenstande. Ems, 10. Juli. v. Broni⸗ kowsky, Hauptm. vom 1. Garde⸗Landw. Regt., mit seiner bisher. Unif., Coler, Sec. Lt. vom 1. Garde⸗Gren. Landw. Regt., Eberts, Pr. Lt. vom 4. Garde⸗Gren. Landw. Regt., als Hauptm., Ziehm, Appenroth, Sec. Lts. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 43, Rimarsky, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 45, v. le Fort, Hauptm. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 2, als Major mit der Landw. Armee⸗ Unif., Behm, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Bats. Nr. 34, mit der Landw. Armee⸗Unif., Arlt, Sec. Lt. von der Res. des Drag. Regts. Nr. 20, Triest, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 21, Mühling, Sec. Lt. von der Res. des Drag. Regts. Nr. 7, Hahn I., Raht, Pr. Lts. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 66, mit der Landw. Armee⸗Unif., Reichardt, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 67, mit der Landw. Armee⸗Unif., Hermann, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 71, mit der Landw. Armee⸗Unif., Frhr. v. Massenbach, Pr. Lt. von der Res. des Hus. Regts. Nr. 2, Wundersitz, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 18, Jouanne, Pr. Lt. von der Landw. Kav. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 19, als Rittm. mit seiner bisher. Uniform, Sipp, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 15, als Pr. Lt., Schet ter, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 15, Peltzer I., Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 13, Bornemann, Simon, Seconde⸗Lieutenants von der Landwehr⸗Infanterie des 1. Bataillons Landwehr⸗Regiments Nr. 75, Bork, Sec. Lieut. von der Res. des Füs. Regts. Nr. 80, der Abschied bewilligt. Esselborn, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 115, Treiber, Sec. Lt. von der Landw. Kav. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 110, Faßhauer, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 114, Vierling, Delorme, Sec. Lts. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 111, Thomann, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 131, als Hauptm. mit der Landw. Armee⸗Uniform, Mektke, Sec. Lt. von der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 12, Spangenberg, Sec. Lt. v. d. Res. des Inf. Regts. Nr. 93, als Pr. Lt., Meyer, Sec. Lt. v. d. Res. des Gren. Regts. Nr. 7, Kühnell, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Regts. Nr. 35, André, Rittm. von der Landw. Kav. desselb. Landw. Regts., mit seiner bish. Unif., Schlug, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2 Bats. Landw. Regts. Nr. 28, Scheuer, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2 Bats. Landw. Regts. Nr. 70, als Pr. Lt., Sterner, Pr. Lt. von der Res. des Feld⸗Art. Regts. Nr. 11, mit der Landw. Armee⸗Unif., Marstaller, Sec. Lt. von der Res. des Felhrürt Regts. Nr. 11, Geißler, Pr. Lt. von der
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Landw. Fuß⸗Art. des Res. Landw. Regts. Nr. 35, Schrader, Sec. Lt. von der Garde⸗Landwehr Fuß⸗ Art., Schulze, Sec. Lt. von der Landwehr⸗Fuß⸗Art. des
Res. Landw. Bats. Nr. 36, Keulen, Pr. Lt. von der Landw. Fuß⸗ Art. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 65, Küster, Sec. Lt. von der Landw. Fuß⸗Art. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 116, Doe⸗ renberger, Schmidt III., Pr. Lts. von der Landw. des Eisenb. Regts., der Abschied bewilligt.
Königlich Bayerische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 19. Juli. Frhr. v. Pfetten⸗Füll, r. Lt. des 1. schweren Reiter⸗Regts., zum Rittm. und Escadr. hef im 3. Chev. Regt., Palmberger, Sec. Lt. im 6. Chev. Regt., zum Pr. Lt., befördert. Horn, Oberst⸗Lt. und Bats. Com⸗ mandeur des 16. Inf. Regts., zum Commandeur des 1. Jäger⸗Bats. ernannt. Köppel, Sec. Lt. vom 3. Jäger⸗Bat., zum 8. Inf. Regt.
versetzt.
Purch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 19. Juli. Scholz, Ablagger, Sec. Lts. des 12. Inf. Regts., zur Intend. des I. Armee⸗ Corps, zunächst auf die Dauer eines Jahres kommandirt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 19. Juli. v. Berg, Rittm. und Escadr. Chef des 3. Chev. Regts., der nach⸗ gesuchte Abschied mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif., Schröder, Hauptm. und Battr. Chef des 4. Feld⸗Art. Regts., der erbetene Abschied mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif., Frhr. v. Lützelburg, Hauptmann z. D. und Adjut. des Landw. Bez. Landshut, der erbetene Abschied mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif. des ehemal. 8. Jäger⸗ Bats., bewilligt. Trauch, Sec. Lt. a. D., zur Disp. gestellt. Findeisen, Sec. Lt. des 2. Pion. Bats., zu den Res. Offizn. des Ingen. Corps versetzt. .
Im Beurlaubtenstande. 19. Juli. Nachgenannten Offi ⸗ zieren des Beurlaubtenstandes der nachgesuchte Abschied bewilligt, und zwar: Ernst, Pr. Lt. des 4. Inf. Regts., Krebs, Sohn, 88 te. des 5. Inf. Regts., Löwenheim, Pr. Lt. des 13. Inf.
egts., Schiest l, Sec. Lt. des Inf. Leib⸗Regts., Heckmann, Sec. Lt. des 1. Inf. Regts., Ruepprecht, Sec. Lt. des 2. Inf. Regts., Schäffer, Sec. Lt. des 3. Inf. Regts., Jotter, Sec. Lt. des 4. Inf. Regts.,, Gruber, Sec Lt. des 6. Inf. Regts., Stein, Kerth, Sec. Lts. des 9. Inf. Regts., Schneider, Sec. Lt, des 12. Inf. Regts, Heuber, Sec. Lt. des 16. Inf. Regts., Graf v. Arco⸗Zinneberg, Sec. Lt. des 4. Chev. Regts.,, Lampert, Sec, Lt. des 9. Inf. Regts., diesem mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform.
Nichtamtliches. Dentsches NReich.
Preußen. Berlin, 28. Juli. Die Strafbestimmung des §. 139 des Strafgesetzbuches, wonach die Unter⸗ lassung der Anzeige von dem Vorhaben eines ge⸗ meingefährlichen Verbrechens zu einer Zeit, in welcher die Verhütung des Verbrechens möglich ist, mit Ge⸗ fängniß zu bestrafen ist, wenn das Verbrechen begangen worden, findet nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, III. Strafs., vom 15. Mai 1880, auch auf die Ehefrau und die sonstigen nahen Angehörigen des Verbrechers, trotzdem sie der Pflicht der Zeugenschaft enthoben sind, Anwendung.
Bayern. München, 25. Juli. (Allg. Ztg.) Aus dem nun vorliegenden Bericht des Finanzausschusses über den Etat der Militärverwaltung pro 1880/81 ergiebt sich, daß von den Gesammtetatssummen mit 42 690 027 ℳ nach dem Regierungsentwurfe 172 993 ℳ, nach den Ausschüssen aber 305 849 ℳ als künftig wegfallend aufgeführt dnsrhen. W. T. B) In der heut 8 1
— 27. Juli. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer wurde die Vorlage, benrestend die Gewährung eines Vorschußkredits zum Ankauf des Herzog⸗ gartens für das Kadettenhaus, nochmals an den Finanz⸗ ausschuß zurückverwiesen, nachdem der Kriegs⸗Minister einen Beitrag für die Verzinsung des Ankaufskapitals in Aussicht
S gestellt hatte. Hierauf wurde der Militäretat pro 1880/81 berathen und nach längerer Debatte mit 136 gegen 1 Stimme angenommen.
Württemberg. Schloß Friedrichshafen, 24. Juli. Se. Königl. Hoheit der ’eh und Ihre Kaiserl. Hoheit die Herzogin Philipp von Württemberg mit Ihren Kindern, dem Herzog Albrecht und der Herzogin Maria sind heute zum Besuche bei den Majestäten hier eingetroffen und in der Villa Taubenheim abgestiegen.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 26. Juli. (Prg. A.) Der Wiener Gemeinderath tritt morgen zusammen, um das Referat der Kommission für die des fünfzigsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers in Berathung zu ziehen. Es wird beantragt, zur Feier des Tages ein großes Volksfest im Prater und eine Reihe sonstiger Festivitäten zu veranstalten. Auch in anderen Städten des Reiches haben sich bereits be⸗ sondere Festcomites zur Entwerfung von Programmen für bn 1 Begehung des Allerhöchsten Geburtsfestes kon⸗
ituirt.
— Die serbischen Delegirten für die handels⸗ politischen Verhandlungen haben in der heutigen Sitzung ihr Memorandum an die österreichisch⸗ ungarischen Verteeter übergeben. Die in dem genann⸗ ten Schriftstücke niedergelegten Anschauungen der serbischen Regierung sollen, wie das „N. Wr. Tagbl.“ meldet, be⸗ trächtlich von jenen Gesichtspunkten differiren, welche in dem von Seite Oesterreich⸗Ungarns unterbreiteten Exposé zum Ausdruck gelangt sind. Serbien scheine Gewicht dar⸗ auf zu legen, daß die auf seine Ausfuhr⸗Artikel gestellten Tarifsätze bedeutend reduzirt werden, wofür es seinerseits ge⸗ neigt wäre, belangreiche Konzessionen in den Zöllen zu machen, welche gegenwärtig auf österreichisch⸗-ungarische Fabrikate in Serbien erhoben werden. Einem solchen Kompromisse scheine aber Ungarn thatkräftigen Widerstand zu leisten, da das von Serbien angebotene Aequivalent fast ausschließlich der österreichischen Industrie zu gute kommen würde. Man habe beiderseits wohl entschiedene Neigung, die heute eröffneten Verhandlungen fortzuführen; wie die Dinge jedoch liegen, dürfte sich dies sehr schwierig gestalten und kaum so bald den gewünschten Erfolg haben. Auch scheine auf beiden Seiten vorläufig blos der Wunsch vorzuwalten, den prinzipiellen Standpunkt der Gegenpartei genau kennen zu lernen und damit die erste, gewissermaßen vorbereitende Periode der Verhandlungen auszufüllen. Erst der zweiten Periode, die allerdings unmittelbar folgen solle, würde es vorbehalten bleiben, die Kontrahenten auf das Gebiet der Detailverhandlungen zu leiten.
Prag, 26. Juli. Eine Meldung der „Politik“ bestätigt, daß eine Sprachenvorlage an den Reichsrath gelangen wird. Die Gesetzesvorlage soll dem Sprachenkrieg ein Ende machen und grundsätzliche Bestimmungen über den Begriff und die Abgrenzung der Staatssprache enthalten.
Das „Prager Tagblatt“ meldet: „Ein eben zugestellter Erlaß des Ackerbau⸗Ministers vom 19. d. erkennt in Angelegenheit der inundirten Ossegger Gruben, daß denselben ein Vorwurf, sie hätten die Auspumpung mit Lässigkeit betrieben, nicht gemacht werden könnte, daß dagegen die Stadt Teplitz der ihr auferlegten Verpflichtung, die Thermalquellen unabhängig von den Kohlenwerken zu scern nicht nachgekommen sei, vielmehr entgegen dem Rathe der be⸗ deutendsten Sachverständigen (Sueß, Zsigmondy, Wolf und Laube) weder einen zweiten Schacht geteuft, noch rechtzeitig mit der nöthigen Energie an der Weiterteufung des Quellenschachtes gegangen sei und sonach den Schacht nicht bis zur nothwendigen Tiefe herabgebracht habe, daß weiter den Kohlenwerken nicht die Verpflichtung obliege, die Wasser⸗ hebung dem Interesse der Stadt Teplitz anzupassen, sonach vom bergpolizeilichen Standpunkte die Einstellung der Wasser⸗ hebung nicht verfügt werden könne, vielmehr die Expropria⸗ tion des unbeschränkten Rechts der Werksbesitzer, die Wasser ürsehen und die Werke betriebsfähig zu machen, platzgreifen müsse“.
Lemberg, 25. Juli. Das polnische Central⸗Comité für den Empfang des Kaisers hat heute eine dreistündige Sitzung abgehalten, in der das Empfangsprogramm definitiv festgestellt wurde. Dasselbe bestimmt Folgendes: Der Kaiser wird an der galizischen Grenze vom Landes⸗Empfangs⸗Comité in den beiden Landessprachen (polnisch und ruthenisch), dann mit einer gleichlautenden deutschen Ansprache begrüßt. In Krakau wird zu Ehren des Kaisers eine Illumi⸗
nation der Stadt, eine Festvorstellung im Theater und ein Festball veranstaltet. In Lemberg finden eine Illumination der Stadt, ein Fackelzug, eine
Serenade, eine Soirée im Rathhaussaale und ein Théätre paré statt. Der Kaiser soll auch die größeren Institute der gali⸗ zischen Hauptstadt besuchen. Ferner ist der Besuch des Kaisers in Wieliczka, Drohowycze, wo sich das vom Grafen Skarbek 11] Waisen⸗Institut befindet, und Kolomea (zur Zeit er daselbst zu veranstaltenden landwirthschaftlichen Aus⸗ stellung) in Aussicht genommen. Der Hoftrain, mit dem der Monarch nach Galizien kommt, wird in Bochnia, Tarnow und Przemysl kurze gen halten. Das ruthe⸗ nische Central⸗Comité beschloß, sich an den Statthalter Grafen Potocki mit der Bitte zu wenden, es sollen in das offizielle Empfangsprogramm auch der Besuch des ru⸗ thenischen Nationälhauses in Lemberg und eine Festvor⸗ stellung in demselben aufgenommen werden. Das Comité hat die Ausschmückung der Lokalitäten des Nationalhauses ange⸗ ordnet und an sämmtliche Provinzfilialen des Kaczkowski⸗ Vereins und der Rada Ruska die Aufforderung zur Entsen⸗ dung von Deputationen nach Lemberg gerichtet. Das Comité hat überdies Dispositionen getroffen, damit aus dem früheren Ruthenenfürstenthum, nämlich aus Stanislau und der Haliczer Gegend, Bauerndeputationen in Nationaltracht in Lemberg eintreffen. — Landmarschall Graf Wodzicki begiebt sich Sg in Angelegenheit der galizischen Kaiserreise nach Pest, 25. Juli. Das Amtsblatt publizirt den Allerhöchst sanktionirten Gesetzartikel, betreffend die von den Ländern der ungarischen Krone zu leistenden Nachtrags⸗ zahlungen zu den gemeinsamen Ausgaben. — 26. Juli. Mit Serbien sollen nebst einem Zoll⸗ und Handelsvertrag auch noch andere Verträge abge⸗ schlossen werden, und zwar, wie die „Bud. Corr.“ erfährt,
ein Zollkartell, ein Vertrag über den Grenzverkehr, ein Kon⸗ sularvertrag, ein Vertrag über die gegenseitige Auslieferung
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von Verbrechern und ein Vertrag über die gegenseitige Aus⸗ lieferung von Deserteuren.
Großbritannien und Irland. London, 26. Juli,. (Allg. Corr.) Ueber die Installirung des neuen Emirs von Afghanistan meldet ein Telegramm des indischen Vizekönigs vom 24. Juli: „Am 23. Juli wurde der Khatba verlesen, und es fanden Gebete für den neuen Emir statt. Eine Adresse wurde von dem Oberkazi verlesen, welche eine Rückschau über den ganzen Verlauf der englischen Beziehungen mit Afghanistan von der Zeit Dost Mahomeds ab enthält und ausführt, daß unser Vorgehen ein Hmne genn gewesen, und daß wir uns nunmehr als Leute von Wort erweisen. indem wir einen mohamedanischen Herrscher wieder ein⸗ gesetzt, obwohl wir in vollem Besitze des Landes gewesen. Der Feier wohnten mehrere tausend Personen aller Klassen bei. Der im Namen Abdurrahmans verlesene Khatba wurde enthusiastisch aufgenommen. Alle Sektionen der Kizilbashes sowie Handelsleute, Handwerker und viele Mitglieder der Familie Barakzai waren zugegen. Der neue Emir ist sonit günstiger aufgenommen worden, als man erwartet hatte. Ie Mutter des ehemaligen Thronerben verließ gestern Kabul se begab sich über Maidan nach Ghuzni. Die Sirdars Ma Jan, Hashim Khan und Mahomed Hassan Khan kamen heut⸗ in Maidan zu einem Besuche Mushk⸗i⸗Alams an.“
Eine weitere Depesche des Vize⸗Königs übermittelt folgenden Bericht aus dem Lager in Kushk⸗i⸗Nakhud bei Kan⸗ dahar, datirt 22. Juli: „Spione melden, daß Ayubs Truppen den Helmund bei Hyderabad überschritten. Eine Abtheilung seiner Kavallerie kam gestern nach dem 14 Meilen von hier entfernten Sanghar, kehrte aber wieder zurück. Eine kleine Schaar Ghazis ist dort versammelt; es heißt, sie erwartet heute die Ankunft von 4000 Reitern und morgen das Gros. Da in Sanghar wenige Zufuhren disponibel sind, kann Ayub dort nur höchstens einen Tag Halt machen. Einen Nachtangriff der zahlreichen feindlichen Kavallerie besorgend, verlegte General Burrows sein Lager nach einer neuen Stellung, in welcher die Vorräthe, die Kranken und die Lastthiere in einer Um⸗ zäunung untergebracht sind. Ein Gerücht erhöht die Anzahl der Ghazis und Mannschaften, die sich Ayub angeschlossen haben, auf 4000 Mann. Unsere Kavallerie⸗Rekognoszirung stieß am 22. auf 400 Reiter und nöthigte sie zum Rückzuge. In und um Kandahar herum ist alles ruhig. Unerhebliche
okalunruhen werden aus den benachbarten Distrikten und der Nähe von Khelat und Ghilzas gemeldet. In Kabul hat der Wali Mahomed Khan die Regierung niedergelegt; zu seinem Nachfolger hat der neue Emir Jussuf Khan ernannt. Die Chefs von Tagar haben den Emir besucht.“
— 27. Juli. (W. T. B.) Das Oberhaus hat heute die irische Pächterentschädigungsbill in erster Lesung angenommen; die zweite Lesung wurde auf nächsten Montag anberaumt. Earl Grey kündigte an, daß er die Ablehnung der Vorlage beantragen werde.
Capstadt, 24. Juli. (Allg. Corr.) Zufolge hier einge⸗ gangener Nachrichten aus dem Basutolande befindet sich die Provinz in einem sehr aufgeregten Zustande. Indeß ent⸗ behren die Berichte von ferneren Angriffen der feindseligen Basutos gegen diejenigen, welche ihre Waffen ablieferten, bis jetzt der Bestätigung. Die Eingeborenen im Pondolande verhalten sich fortgesetzt ruhig. 88
Frankreich. Paris, 27. Juli. (W. T. B.) Dem „Temps“ zufolge foll die Entsendung der französischen Offiziere nach Griechenland aufgeschoben sein. 4½
— (C. Ztg.) Aus den Generalräthen der 86 De⸗
artements, in denen am 1. August zur Hälfte Neuwahlen attzufinden haben (das Seine⸗Departement und Algerien 8
sind ausgenommen), treten im Ganzen 1412 Mitglieder aus, van denen 668 Republikaner sind, und 744 der Rechten ange⸗ ören.
Griechenland. Athen, 25. Juli. Dem „Standard“ wird von hier gemeldet: „Das Mobilisirungsdekret wird nächsten Sonntag erlassen und die Kammern werden unverzüglich einberufen werden. Pferde und Vorräthe befinden sich bereits unterwegs, so daß die griechische Armee ohne große Kosten oder Verzug binnen Monatsfrist im Felde stehen dürfte, falls die See offen gehalten wird. Gegenwärtig ist sie viel zu 8988 zur Besetzung des Griechenland zugesprochenen Ge⸗
jets, selbst wenn die Türkei nachgeben sollte. Albanesischer Widerstand ist sicher zu erwarten. Die Griechen täuschen sich nicht selber. Sie sind sich ihrer Hülflosigkeit bewußt, falls sie ohne thätigen Beistand gelassen werden, und wollen den Rath, der Mächte abwarten .. .. Eine Anleihe von 600 000 Pfd. St. ist in Paris gesichert worden. Eine andere Anleihe von zwei Millionen Pfd. Sterl. wird unterhandelt, aber der Kontrakt ist noch nicht unterzeichnet.“
Türkei. Konstantinopel, 27. Juli. Das ‚Reu- tersche Bureau“ läßt sich von hier melden, die Antwort der Pforte auf die Kollektivnote der Mächte sei dem Sultan zur Genehmigung vorgelegt worden, der ursprünglich von den Ministern genehmigte Text der Anwort habe nach träglich wieder Abänderungen erfahren.
— Der „Agence Havas“ wird aus Konstantinopel, unterm 27. d. Mts., gemeldet, daß die Antwort der Pforte auf die Kollektivnote der Mächte heute überreicht worden sei. In derselben werde darauf hingewiesen, daß der Beschluß des Berliner Kongresses mit der Entscheidung der Berliner Konferenz, welche die Frage vom strategischen Ge⸗ sichtspunkte aus und beüglich der Völkerstämme geprüft habe, unvereinbar sei, und erklärt, daß es der Pforte nicht möglich sei, Janina, Larissa und Mezzowo abzutreten. Sodann wird die Geneigtheit der Pforte, Griechenland Konzessionen zu machen, betont und der Wunsch ausgesprochen, daß die Mächte ihre Botschafter in Konstantinopel autorisiren möchten, sich mit der Pforte ins Einvernehmen zu setzen, um eine defi⸗: nitive Grenzlinie festzustellen. 1
Skutari (Albanien), 25. Juli. (W. Pr.) Der aus 250 Abgeordneten bestehende, in Prisren am 21. d., M*h*lf. sammengetretene albanesische Nationalrath beschlöß, in der montenegrinischen, sowie in der griechischen Angelegen⸗ heit ein Memorandum an die Mächte zu richten, in welchem der Schutz der Mächte gegen Verletzungen der natio⸗ nalen Rechte Albaniens angerufen werden soll.
Skutari, 26. Juli. (Pest. L.) Die türkischen Kom⸗ missäre, welche von der Pforte hierher gesendet wurden,
und Abdul Latif Efendi, sind hier eingetroffen und von
um die albanesische Bevölkerung zu beschwichtigen und über die Intentionen der Pforte aufzuklären, Mustafa Pascha