1880 / 175 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Jul 1880 18:00:01 GMT) scan diff

dem Gouverneur und dem Ligacomité begrüßt worden. Die Puskerung betheiligte sich nicht an dem Empfange. I1

kerbien. Belgrad, 26. Juli. Der „W. Pr.“ meldet Seit der Ankunst des Fürsten Milan werden fort⸗ während Ministerraths⸗Sitzungen abgehalten. Gegen⸗ stand der Berathungen ist die orientalische Frage.

Montenegro. Ueber das Treffen von Cermacica zwischen Monkenegrinern und Albanesen mit den großen beiderseitigen Verlusten, ist bisher, wie die „W. Pr.“ meldet, eine authentische Nachricht nicht bekannt. Wohl aber habe man Kunde von einem Angriff, den die Montenegriner in der Nacht auf den 23. Juli auf die Position der Albanesen bei den Dörfern Gosici und Matagos unternommen haben. Die Fahl der angreifenden Montenegriner sei gering gewesen, der Verlust auf albanesischer Seite betrage 1 Todten und 5 Verwundete. Die bezeichneten Dörfer seien bestraft worden. Auf die Kunde von dem Scharmützel habe Fürst Nikita die Bestrafung Derjenigen befohlen, die den Angriff Ersatz des angerichteten

kommandirt hatten, den

Schadens.

Amerika. Washington, 24. Juli. (Allg. Corr.) Der Admiral Wyman, der unlängst von der Regierung der Vereinigten Staaten beauftragt worden, sich nach Ha⸗ vana zu begeben, um die Umstände zu untersuchen, unter denen die Beschießung zweier amerikanischer Schooner Seitens eines spanischen Kriegsschiffes an der cubanischen Küste statt⸗ fand, berichtet: Die cubanischen Behörden hätten ausreichende Beweise zue Verfügung gestellt, daß sich die amerikanischen sabrzeuge innerhalb einer spanischen Meile vom Gestade be⸗ anden, als auf sie gefeuert wurde. Auch hätten die Behörden in unzweideutiger Weise in Abrede gestellt, daß irgend eine Beleidigung oder Beschimpfung der amerikanischen Flagge, oder die Begehung irgend eines Aktes, der gegen die Ge⸗ bräuche civilisirter Mächte verstße, beabsichtigt gewesen. Dessenungeachtet schließt der Admiral seinen Bericht mit der Bemerkung, daß der Fall weiterer Untersuchung bedürfe.

sowie

Statistische Nachrichten.

Von der bosnischen Landesregierung in Serajewo ist eine Ortschafts⸗ und Bevölkerungs⸗Statistik von Bosnien und der Herzegowina heausgegeben worden, welche die ersten amtlichen Mittheilungen über die Bevölkerungverhältnisse in den von Oesterreich⸗Ungarn akkupirten Provinzen brinat. Dieser Statistik entnehmen wir nachstehende Daten: Der Kreis Serajewo umfaßt 1275 Ortschaften mit 28 397 Häusern, 29 309 Wohnungen, 78 200 männlichen, 71 009 weiblichen, zusammen 149 209 Ein⸗ wohnern (darunter 78 344 Mahomedaner, 47 288 griechisch⸗ orientalische, 21 298 römisch⸗katholische, 2216 Israeliten). Der Kreis Banjaluka hat 853 Ortschaften mit 26 897 Häusern und 35 248 Wohnungen, in welchen 100 874 männliche, 89 169 weibliche, zusammen 190 043 Einwohner leben (darunter 42 042 Mahomedaner, 114 534 griechisch⸗orientalische, 33 164 römisch⸗katholische, 302 Israe⸗ liten). Der Kreis Bihacs enthält 589 Ortschaften mit 27 295 Häusern und 29 265 Wohnungen, 94 590 männliche, 82 126 weib⸗ liche, im Ganzen 176 716 Einwohner (82 305 Mahomedaner, 89 256 griechisch⸗orientalische, 5078 römisch⸗katholische, 77 Isfraeliten). Der Kreis Trawuik umfaßt 1148 Ortschaften mit 28 452 Häusern und 27 698 Wohnungen, 98 792 männliche, 85 612 weibliche, zusammen 184 404 Einwohner (58 243 Mahomedaner, 66 049 griechisch⸗orientalische, 59 681 römisch⸗katholische, 431 Israeliten). Kreis Zwornik: 1289 Ortschaften, 45 623 Häuser, 46 654 Woh⸗ nungen, 140 365 männliche, 128 155 weibliche, zusammen 268 520 Einwohner (122 411 Mahomedaner, 115 257 griechisch⸗orientalische, 30 312 römische Katholiken, 365 Israeliten). Ortschaften, 32 998 Häuser, 32 573 Wohnungen, 94 968 männliche, 94 580 weibliche, zusammen 189 548 Einwohner (65 268 Mahome⸗ daner, 64 377 griechisch⸗orientalische, 59 858 römisch⸗katholische, 35 Israeliten). Bosnien und die Herzegowina zusammen umfassen 1272 Gemeinden, 43 Städte, 31 Märkte, 5042 Dörfer, 189 662 Häuser, 200 747 Wohnungen, 1 158 440 Einwohner (607 789 männliche, 550 651 weibliche, und zwar 448 613 Mahomedaner, 496 761 grie⸗ chisch⸗orientalische, 209 391 römische Katholiken, 3426 Israeliten).

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die soeben erschienene 1. Hälfte I. Bandes des Jahrgangs 1880 der Württembergischen Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, herausgegeben von dem Königlich württem⸗ bergischen Statistisch⸗topographischen Bureau (Stuttgart, W. Kohlhammer) enthält an der Spitze den vollständigen württem⸗ bergischen Hof⸗ und Staatskalender für 1880 und sodann die Statistik des Königreichs nach dem Stande der Aufnahmen und der Literatur zu Anfang des laufenden Jahres. Dieselbe behandelt im 1. Abschnitt das Land (a. allgemeine Topographie, geographische Bestimmung, Flächeninhalt ꝛc., b. Meteorologie, c. natürliche und politische Eintheilung). Von den 4 Kreisen (mit 64 Ober⸗Amtsbezirken und 1911 politischen Gemeinden) enthält danach der Neckarkreis 3326,8 qkm mit 39 Städten und 1244 Wohn⸗ plätzen überhaupt; der Schwarzwaldkreis 4733,2 qkm mit 39 Städten, 1674 Wohnplätzen; der Jagstkreis 5138,9 qkm mit 32 Städten, 2629 Wohnplätzen; der Donaukreis 6264,8 qkm mit 32 Städten und 4329 Wohnplätzen überhaupt. Summa 19 503,7 qkm mit 9876 Wehn⸗ plätzen, 142 Städten, 1267 Pfarrdörfern, 432 Dörfern, 120 Pfarrweilern, 3079 Weilern, 2639 Höfen und 2197 einzelnen Wohnsitzen. Die Füülmg am 1. Dezember 1875 ergab für das Königreich ] 881 505 Orteanwesende. Der 2. Abschnitt betrifft die Bevölkerung und ihre Bewegung, die Aus⸗ und Einwanderung sowie Erwerb und Verlust der Bundes⸗ und Staatsangehörigkeit. Die folgenden Ka⸗ ditel enthalten statistische Angaben über die erwerbsthaͤtige Bevölke⸗ ung, das Grundeigenthum, Landwirthschaft, Viehzucht, Forstwirth⸗ stast, Jagd, Fischerei, den Bergwerks⸗ Salinen⸗ und Hüttenbetrieb, Induftrie, Handel, Verkehr, Preise und Löhne, Verbrauch, Ver⸗ scherungswesen, wirthschaftliche Fürsorge, soziale Selbsthülfe und äffentliche Wohlthätigkeit. Gleichzeitig ausgegeben wurden das 1. und 2. Vierteljahrs⸗ deft für wuͤrttembergische Landesgeschichte. Aus dem rrichen Inhalt derselben erwähnen wir die folgenden Beiträre: eine Abhandlung über die Urheimath der Zäringer auf der schwä⸗ bischen Alb, vom Pfarrer J. Caspart in Kufterdingen bei Tübingen; eine zeitgenössische Darstellung des Einfalls der Franzosen in Moͤmpelgard, ihrer dort verübten Greuel und ihres Zug nach Lothringen 1587/1588, nach Urkunden des Archivs zu Oehringen, von G. Bofsest Beschreibung der ceremoniellen Wahl des Kur⸗ fürsten Clemens Wenceslaus von Trier zum Koadjutor des Propstes Jgnaz Anton Grafen Fugger⸗Kirchberg⸗Weißenhorn in Ellwangen am 30. upril 1770, mitgetheilt aus dem Königlich württembergischen Staatsarchiv von J. A. Gilfel; interessante Auszuge aus der Be⸗ sbreibung des Landes Wirtemberg von Jakob Frischlin nebst Er⸗ äuterungen von Prof. Anton Birlinger in Bonn, und last not least ime sehr gründliche und umfangreiche Arbeit vom Prof. Dr. E. dennog in Tübingen: Die Vermessung des römischen Grenzwalls in nem Lauf durch Württemberg in ihren Resultaten dargestellt unter Fütvirkung der Mitglieder des Königlichen statistisch⸗topographischen nßern⸗ Oberst⸗Lieutenant Finck und Prof. Dr. Paulus, nebst einer en Katte und mehreren Abbildungen. Der Verein für

Kunst und Alterthum in Ulm und Obers

Kreis Mostar: 1232

rinde, Rosenöl und Essenzen u. s. w.

waben ha einen bemerkenswerthen etymologischen Aufsatz beigesteuert, in welchem Dr. Buck schwierigere württembergische Ortsnamen bespricht. Ueber den etymologisch besonders schwierig erscheinenden Namen „Stadion“ entnehmen wir dem Aufsatz, daß derselbe weder altlateinisch, noch roma⸗ nisch, sondern im Lande gewachsen ist und zwar vielleicht lange, ehe Römer und Germanen von diesem Boden Besitz ergriffen. Das erstere erhellt daraus, daß Stadion beim Volke „Stähen“ bheißt, gleichwie der Bach, der daran vorbeifließt. Die ältesten Formen lauteten Stadegum (1270), Stadgun (1275), 1423 aber schon Stadyon, und in dieser Form, die als ein Kanzleiprodukt anzusehen ist, hat es sich erhalten. Wimpfen, Vimpina wird mit Hülfe des kymrischen guymp = vimp (formosus) als locus Formosi erklärt. Andere Beiträge des ge⸗ nannten Vereins sind der Aufsatz: „Ueber die Herren von Neuffen und ihre Beziehungen zu der Grafschaft Markstetten und der Stadt Ulm“, von C. A. Kornbeck; ein Vortrag von Prof. Dr. Hehle über: „Die Patrizierfamilie der Winckelhofer, zugleich ein Beitrag zu der Geschichte der Stadt Ehingen“; „Jonathan Sautter, Modist und Rechenmeister in Ulm“, von Max Bach; Beiträge zu Ulms Kunst⸗ geschichte, vom Diakonus Klemm, und „Ueber die kommerziellen Ver⸗ indungen der oberschwäbischen Reichsstädte mit Italien und

Spanien während des Mittelalters, Vortrag vom Ober⸗ Bibliothekar Ober⸗Studienrath Dr. v. Heyd. Der württembergische Alterthumsverein in Stutt⸗

gart ist zunächst durch „Miscellanea“ vom Diakonus Klemm in Geislingen vertreten. Derselbe theilt u. A. Neues von der Heiligen⸗ kreuzkirche zu Gmünd mit, schreibt über den goldenen Saal und die Burgkapelle von Urach, über die Kirchen in Dettingen, Oberlemmin⸗ gen und Wangen, die Marienkirche in Owen, die Ottilienkapelle zu Plochingen u. A. Hans Carl Frhr. von Ow ferner lieferte einen Beitrag zur Geschichte des schwäbischen Adels; „Nobiles i. J. 1286 v. Hailfingen, Ehingen, Ow, Graf G. v. Tübingen u. A.“ Vom historischen Verein für das württembergische werden folgende größeren Aufsätze veröffentlicht: „Kaiser arls V. Aufenthalt in Hall im Dezember 1546“, von

H. Ehe⸗ mann; „Die Probsteikirche zu Rappach, zwischen Weinsberg Wund Oehringen?, vom Pfarrer Caspart in Kaufterdingen;

„Neue Berichte über die Kämpfe bei Lauffen“ von Dr. Jakob Wille und „Die Hohenloher in der Schlacht bei Roßbach, ein Beitrag zur Geschichte der Reichs⸗Armee,“ von Bossert. Endlich wird ein noch ungedrucktes Schreiben Tilly's an den Herzog Johann Friedrich von Württemberg über die Schlacht bei Wimpfen, 26. April (6. Mai 1622) und die Akten der General⸗Kirchenvisitation der Grafschaft Hobenlohe vom Jahre 1556 mitgetheilt. Die elegante Ausstat⸗ tung der, wie aus obiger Skizze hervorgeht, an mannigfachem In⸗ halt so reichen Jahrbücher verdient schließlich eine ganz besondere Hervorhebung.

Von dem illustrirten Prachtwerk: „Indien in Wort Sund Bild“ von Emil Schlagintweit, sind soeben die 13. und 14. Lieferung erschienen. (Leipzig, Verlag von Schmidt &. Günther. Preis der Lieferung 1 ½ ℳ). Immer tiefer in die Geheimnisse dieses wunderbaren Fabellandes, werden wir an der Hand des Ver⸗ fassers geführt. U ter den Bildern dieser beiden Lieferungen bean⸗ spruchen das höchste Interesse: Tempel des Krischna, Mahmud Be⸗ gada's Harempalast in Sackedsch, Europäer zu Gast beim Radscha von Machir, Zusammenstoß mit Bhils ꝛc.

Land⸗ und Forstwirthschaft. L“

Aus Oldenburg wird uns unter dem 26. d. M. geschrieben: Das Vieh der nordwestdeutschen Marschen, hearangezüchtet in von der Natur mit prächtigen Weiden ausgestatteten Bezirken, erfreut sich seit langer Zeit einer bedeutenden Ausfuhr nach allen Gegenden Deutschlands. Alle größeren Ausstellungen, besonders von Mittel⸗ und Norddeutschland, führen Prachtexemplare dieser für Milch⸗ und Fegschnnten geeigneten Schläge dem kundigen Beschauer vor Augen.

das auf den oldenburgischen Marschen gezüchtete Vieh die eben gerühmten Eigenschaften in anerkennenswerther Weise in sich ver⸗ einigt, ist wohl allbekannte, und der beste Beweis hierfür ist die leb⸗ hafte Nachfrage, dessen es sich erfreut. Es erscheint deshalb empfeh⸗ lenswerth auf eine am 23. August d. J. bei Gelegenheit der General⸗ versammlung der Oldenburgischen Landwirthschafts⸗Gesellschaft in der an der Weser gelegenen Stadt Brakke (Eisenbahnstation) stattfindende Thierschau der gesammten oldenburgischen Weser⸗ und Moormarschen hinzuweisen. Dort dürfte eine Kollektion von Zuchtmaterial zur Ausstellung gelangen, das jedem Freunde nord⸗ deutschen Niederungsviehs lebhafte Genugthuung zu bereiten im Stande sein wird. Auch die englischen Rassen erhalten bei dieser Gelegenheit eine würdige Vertretung, indem der bekannte Shorthorn⸗Züchter Hr. Eduard Lübben in Sürwürden, dessen Be⸗ sitzung im Ausstellungsbezirke liegt, sich an der Thierschau mit her⸗ vorragenden Thieren seiner Shorthorn⸗Hochzucht, seiner Cotswold⸗ Schafe, sowie seiner Berkshire und Yorkshire Schweinestämme be⸗ theiligen wird. Auch dem Pferdeliebhaber soll Gelegenheit geboten werden, an den kräftigen eleganten oldenburger Marschpferden, dessen Hengste in vielen Gegenden Deutschlands zur Verbesserung der Pferdeschläge mit Vorliebe Verwendung finden, anregende Studien anzustellen. Daß eine Ausstellung, welche sich nur über den Aus⸗ ttellungsbezirk eines Schlages erstreckt, dem Besucher am besten die Möglichkeit bietet, selben genau kennen zu lernen, unterliegt keinem Zweifel, und so ist der Wunsch gerechtfertigt, daß jeder, welcher sich für Oldenburgs Viehzucht interessirt, kommen und sehen möge.

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Gewerbe und Handel.

. Mittheilungen aus Bialystok ist auf einem Gute bei Strable, einer Station der Grajewo⸗Brester Eisenbahn, im Gouvernement Grodno, die Rinderpest ausgebrochen.

Ueber die Fahrten der Triester Lloyd dampfer nach Ostindien im Jahre 1879 entnehmen wit einem Artikel des „Pester Lloyd“ folgende Angaben: Der Lloyd hat im vergangenen Jahre sechs vollständige direkte Reisen nach Kalkutta, sechs nach Bombay und drei Reisen nach Colombo auf Ceylon unter Anlaufen der Zwischenhäfen von Port⸗Sard, Suez, Dschedda und Aden aus⸗ geführt. Die Strecke, welche die Lloyddampfer auf diesen Reisen zurückzulegen hatten, beträgt 157 080 Seemeilen. Die Sub⸗ vention hierfür betrug 374 472 Fl. und außerdem als vertrags⸗ naͤßige Vergütung der Suezkanal⸗Passagegebühren 231 000 Fl. Auf diesen fünfzehn Indienreisen beförderten die Lloyd⸗ dampfer bei einem Registertonnengehalte von 21 898 t eine

1“ et 8 mindert, da ca. 2 000 Il. gehoben.

Ueber die in den Häfen der spanischen Provinz Pontevedra betriebene Sardellenfischerei theilt das „Journal officiel“ folgende Angaben mit: Die Sardelle lebt in den zahlreichen tiefen Buchten von Galicien in großen Mengen, und allein in der Provinz Pontevedra zählt man mehr als 100 Etablissements, die sich ausschließlich mit der Zubereitung der Sardellen beschäftigen. Der Fischzug im Jahre 1876 ist an diesem Theil der Küste ganz beson⸗ ders ergiebig gewesen, denn er hat im Hafen von Vigo allein 4 271 074 kg Fische mit einem Werth von 990 872 Frs. oder 1 119 679 kg mehr als 1875 ergeben. Davon erhielten: Die Süd⸗ provinzen der Halbinsel 2 975 432 kg für 690 200 Frs., Italien 1 204 511 kg für 279 349 Frs., Havana 71 164 kg für 16 501 Frs. und verschiedene Länder 19 967 kg für 4812 Frs. Die Haupt⸗ fischereien sind außer Vigo: Pontevedra und Arosa. Das Einsalzen besorgen gewöhnlich Frauen, das Einlegen in die Fässer Männer. Der Preis eines Fasses im Gewicht von 250 kg variirte 1876 von 52,63 bis 75,95 Frs. Die Zubereitung erfordert jährlich ca. 100 000 Ctr. Salz, und an guter Waare gelangen jährlich aus der genannten Provinz ca. 30 40 000 Fässer in den Handel.

Antwerpen, 27. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. An⸗ geboten 2568 Ballen, verkauft 969 B. Unverändert.

Glasgow, 27. Juli. (W. T. B.) Die Roheisen⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche betrugen 11 062 Tons, gegen 3936 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bukarest, 28. Juli. (W. T. B.) Gestern hat die erste General⸗ versammlung der Aktionäre der rumänischen National⸗ bank stattgefunden; in derselben wurden die Direktoren und Censoren gewählt. Von dem Minister⸗Präsidenten Bratiano wurde der neuernannte Gouverneur der Bank, Campineano, vorgestellt.

New⸗York, 26. Juli. (W. T. B.) Weizenverschiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach England 262 000, do. nach dem Kontinent 130 000, do. von Kalifornien und Oregon nach England 7000 Ortrs. Visible Supply an Weizen 11 000 000 Bushel, do. do. Mais 15 375 000 Bushel. 6 81 8

Verkehrs⸗Anstalten.

Dem Geschäftsbericht der Direktion des Vereins Deut⸗ scher Eisenbahnverwaltungen pro 1879/80 entne men wir nach der „B. Börs. Ztg.“ folgende Daten: Das gesammte Vereins⸗ gebiet umfaßt zur Zeit 56 569 km Bahnen (1324 km mehr als im Vorjahre), wovon 33 731 km auf das Deutsche Reich, 18 692 km auf Oesterreich⸗Ungarn und 4146 km auf Luxemburg, die Niederlande, Belgien, Rumänien und Polen entfallen. Dem Vereine gehören 53 deutsche Verwaltungen mit 201 Stimmen, 38 österreichisch⸗unga⸗ rische mit 130 Stimmen und 11 andere fremdländische mit 34 Stimmen an. Von den deutschen Bahnverwaltungen sind 11 preußische Staatsbahnverwaltungen mit 15 189 km Betriebs⸗ länge (inkl. der unter staatlicher Verwaltung stehenden Privatbahnlinien und den Militärbahnen), 7 nichtpreußische Staatsbahnverwaltungen mit 9623 km Bahnlänge, 34 Pri⸗ vatbahnverwaltungen mit 7604 km; endlich ist die Verwal⸗ tung der Reichseisenbahnen zu erwähnen, welche 1315 km Bahnen unter sich hat. Im Laufe des letzten Vereins⸗ jahres sind neben den Veränderungen, welche sich durch die Verstaat⸗ lichung großer preußischer Bahncomplexe und die anderweite Bildung von Direktionsbezirken vollzogen haben, die zu registriren, daß der

Betrieb der Kronprinz⸗Rudolf⸗Bahn von den Oesterreichischen und der der Rumänischen Bahnen von der Fürstlich rumänischen Regie⸗ rung übernommen worden ist, daß der Betrieb der Strecken Ant⸗ werpen⸗Moerdyk und Rosendaal⸗Breda von der Belgischen Central⸗ bahn auf die Belgische Staatsbahn bezw. auf die Niederländische Staatsbahn übergegangen ist, sowie daß der Betrieb auf der Linie Zevenberg⸗Moerdyk ganz eingestellt wurde.

Berlin, 28. Juli 1880.

London, 26. Juli. (Allg. Corr)) Die Parlamentsakte, welche den Bau eines neuen Tunnels unter der Themse hindurch in Aussicht nimmt, hat Gesetzeskraft erhalten. Das neue Riesenwerk wird zwischen Greenwich und Millwall gebaut werden. Die Bevöl⸗ kerung dieser zwei Orischaften bei London beläuft sich gegenwärtig auf 259 000 Seelen. Wenn bisher die Fährböte außer Dienst gesetzt werden mußten, was bei Nebelwetter oft der Fall ist, so mußten die Geschäftsleute bis zur London Bridge hinaufwandern, um ans an⸗ dere Ufer zu gelangen. Es bedeutet dies einen Umweg von 12 engli⸗ schen Meilen. Der neue Tunnel kommt circa 10 km unterhalb der Londonbrücke zu liegen und soll eine Länge von 530 m haben.

Neapel, 25. Juli. Heute Morgen um 3 Uhr 30 Min. wurde Neapel durch einen scharfen Erdstoß erschreckt, dem leichtere Schwingungen seit gestern Abend voraufgegangen waren. Der ging wellenförmig von Ost nach West und dauerte fünf

ekunden. Der Vesuv zeigt Spuren größerer Thätigkeit; ver⸗ UPieden⸗ zeen Spalten haben sich gebildet, aus denen ostwärts ava fließt.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Monatsschrift des Vereins zur Beförderung des Gar⸗ tenbaues in den Königlich preußischen Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Juliheft 1880. Inhalt: 635. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. (Ausgestellte Pflanzen des Charlottenburger Gartenbauvereins. Pflanzenetiquettes. Aegyptische Sämereien. Nachtfrost in Athen am 3/15. März cr.) Jahresbericht für das Verwaltungsjahr 1879/80. R. Geschwind, Die Hybriden der Thee⸗ rose. W. Lauche jr., Einige Notizen über den Frostschaden im Winter 1879/80. R. Müller in Praust, Beitrag zur Hyacinthen⸗ treiberei. Correspondenz aus England. Acer plataunoides L. zar. aurec-variegatum Buntzleri. Mit Taf. V. IX. Allgemeine Versammlung deutscher Pomologen in Würzburg vom 7. bis 10. Ok⸗ tober 1880, verbunden mit einer Ausstellung. Gubens Obstbau. Vermischtes. Neue Literatur. Eingegangene Preisverzeich⸗ nisse. Personalnachrichten. Sprechsaak⸗ Ausflug des Ver⸗ eins nach Werder. Programm der Gartenbau⸗Ausstellung an der Landesausstellung in Graz, September 1880

effektive Ladung von 2733 t in der Ausfuhr nach Indien; hiervon waren 2493 t österreichischer Provenienz. Außerdem benutzten noch 139 Reisende die Llopddampfer zur Fahrt nach Indien. Bei Letz⸗ teren ist gegen das Vorjahr (44) eine bedeutende Steigerung, bei der Waarenverschiffung jedoch eine Abnahme zu konstatiren, da 1878 4036 t Waaren, davon 3267 österreichischer Provenienz, befördert wurden. Der Werth der Ausfuhr betrug im Ganzen 1 374 415 Fl., wovon 1 270 209 Fl. für österreichische Güter entsielen. Was die Einfuhr betrifftt, so umfaßt dieselbe 16 Schiffe aus Indien mit 22 674 Registertonnen und darunter 19 390 t effektiver Ladung; ferner wurden 68 Passagiere befördert; der Werth der eingeführten Waaren ist 12 470 686 Fl. gegen 14 440 237 Fl. im Jahre 1878. Im letzteren Jahre wurden 13 Rückfahrten mit 18 577 t effektiver Ladung gemacht. Unter den ausgeführten Artikeln ragen Manufak⸗ tur⸗ und Baumwollwaaren, Kurzwaaren, Mehl, Petroleum, Papier, Wein, Cement, Eßwaaren ꝛc. hervor. Die Einfuhr aus Ostindien betrifft in erster Linie Baumwolle 7 008 717 Fl., Kaffee 2 734 242 Fl., Häute 760 000 Fl., Cocosnußöl 524 000 Fl., Ricinussamen 347 000 Fl., Indigo 300 000 Fl., Gummi 218 000 Fl., Perlmutter 204 000 Fl., Jute 168 000 Fl., Lacke, Pfeffer und Gewürze, Tama⸗ Die Einfuhr der Baumwolle

Forstwissenschaftliches Centralblatt (früher Monats⸗ schrift für Forst⸗ und Jagdwesen). Unter Mitwirkung sämmtlicher Professoren der Forstwissenschaft an der Universität München und zahlreicher anderer Fachleute aus Wissenschaft und Praxis heraus⸗ gegeben von Dr. Franz Baur, o. ö. Professor der Forstwissenschaft an der Universstät München. Berlin, Verlag von Wiegandt, Hempel u. Parey. II. Jahrgang (der ganzen Reihe XXIV. Jahr⸗ gang) Heft 8. Jahalt: Original⸗Artikel: Kann die deutsche Waldwirthschaft bei Aufrechterhaltung des Freihandelssystems bestehen oder bedarf sie des Schutzzolls? Von Forstmeister Urich in Büdin⸗ gen. Mittheilungen: Der Einfluß des Winters 1879/80 auf un⸗ unsere forstliche Pflanzenwelt. Mitgetheilt von Direktor Fürst und Professor Dr. Prantl in Aschaffenburg. Aus der badischen Forst⸗ verwaltung (Jahrgang 1878 und 1879). Der Rindenmarkt in Hirschhorn und die Erlöse aus Eichenrinden im Heidelberger Markt⸗ gebiete im Jahre 1880. Mitgetheilt von Oberförster Biehler in Heidelberg. Die Rindenversteigerung zu Erba v i. D. am 11. März 1880. Mitgetheilt von Forstmeister Ihrig in Erbach a. D. Die Rindenversteigerungen in, Kreuznach, Bingen und Alzeyv. Der Eichenlohrindenmarkt zu Kaiserslautern im Jahre 1880. Die all⸗

hatte sich gegen das Vorjahr um 4 Millionen Kilogramme ver⸗

gemeine Rindenversteigerung zu Heilbronn im Jahre 1880. rarische Berichte. Notizen. Anzeigen. 8 .