1881 / 32 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 07 Feb 1881 18:00:01 GMT) scan diff

ie Majorität mit Hülfe der Kroaten zu sichern.

8 Pemnna5 en T. B.) Der „Ungarischen Post“ zufolge wird die ungarische Regierung die nächste Staats⸗ anleihe abermals durch die Emission fünfprozentiger Papier⸗ rente beschaffen. Diese Emission findet wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres statt, da der Bedarf für die ersten beiden Quartale bereits gedeckt 8 Die Emissions⸗ ziffer wird sich auf effektive 15 Millionen Gulden belaufen.

Großbritannien und Irland. London, 4. Februar. (Allg. Corr.) Etwa 150 konservative Unterhaus⸗ mitglieder traten gestern in der Wohnung Lord Beacons⸗

ields zusammen, um sich über die stene der Opposition der von Mr. Gladstone im Unterhause beantragten Abände⸗ ung der Geschästsordnung des Hauses gegenüber schlüssig zu machen. Lord Beaconsfield hielt eine Ansprache, in welcher die Aufmerksamkeit auf den umsichgreifenden Mangel an Anstand und Würde lenkte, der sich seit dem Rücktritte er konservativen Regierung gezeigt habe, und die heutigen Verhandlungen mit der Leitung des Unterhauses während seiner Regierung verglich. Er ermahnte die Partei, jeden inneren Zwiespalt, von dem bislang nichts oder nur wenig zu bemerken sei, zu vermeiden, und die Nothwendigkeit im Auge zu behalten, Alles aufzubieten, um die eingebüßte Würde des Unterhauses vermittelst einer Unterstützung Ihrer

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viel als möglich wieder herzustellen.

konservativen Partei finden. Sir Stafford Northceote ergriff

welche ihn zu der Annahme bestimmten, daß sein Amendement allen Wünschen und Anforderungen der konservativen Partei

der Vorschläge Sir Stafford Northcote’'s eingenommen zu sein.

Die irischen Abgeordneten, deren Führer Mr. Parnell ist, traten vorgestern zu einer Besprechung der parla⸗ mentarischen Situation zusammen. Im Laufe der Diskussion

tirten sich jetzt aus dem Unterhause zurückziehen sollten, um

Wünsche leiten zu lassen. Dieser Rath wurde indeß abge⸗ lehnt und beschlossen, das Verhalten des Sprechers in Bezug f die Abstimmung über Mr. Forsters Bill anzufechten. Eine in diesem Sinne abgefaßte Resolution schließt mit den Worten: „Es ist wesentlich für die Erhaltung der altherge⸗ brachten und unbezweifelten Rechte von Mitgliedern des Hauses der Gemeinen und der Freiheit der Debatte, daß ein Aus⸗ schuß ernannt werde, der in den Archiven dieses Hauses nach irgend einem Präcedenzfall für das Verhalten des Sprechers suchen soll“. Ferner wurde beschlossen, die Opposition gegen die Zwangsbill in allen ihren Stadien, soweit es die Formen des Hauses gestatten, fortzusetzen. Mr. Gray, Mr. Dawson und andere Homerule⸗Abgeordnete, die Ein⸗ ladungen zu dem Diner des Sprechers am nächsten Mitt⸗ woch acceptirten, haben Letzterem schriftlich angezeigt, daß sie jetzt seine Gastfreundschaft nicht annehmen können.

Unverzüglich nach ihrer Suspension traten die An⸗ hänger Parnells in einem Ausschußzimmer des Haufes er Gemeinen zu einer Konferenz zusammen, um übder ihr ünftiges Verhalten Beschlüsse zu fassen. Die Sitzung dauerte fast drei Stunden und war eine äußerst erregte. Es machte sich seinige Meinungsverschiedenheit über das einzuschlagende Verfahren geltend. Mr. O' Connor Power schlug vor, daß die Partei sich aus dem Unterhause zurückziehen und von ihren Wählern in Irland neue Instruktionen einholen sollte. Dieser Vorschlag fand indeß nur geringe Unterstützung und nach langer Diskussion wurde der Erlaß eines Manifestes an das irische Volk be⸗ schlossen. Das Manifest ist an die „irische Race im In⸗ und Auslande“ gerichtet und mißbilligt in starken Ausdrücken das Verhalten des Parlaments, räth indeß der Bevölkerung an, ie Grenzen einer konstitutionellen und friedlichen Agitation um kein Jota zu überschreiten. Die irischen Abgeordneten würden trotz des ihnen zugefügten schweren Unrechts ihre Plätze im Unterhause behalten und fortfahren, dort ihre Pflicht zu thun. Das Manifest ist von Mr. Parnell im Namen der übrigen irischen Mitglieder unterzeichnet.

Die Dubliner Landliga trifft Vorkehrungen zur Ab⸗ haltung eines National⸗Konvents, der zusammentreten oll, sobald die irische Zwangsbill Gesetzeskrast erhalten hat.

Im Kriegsministerium ist von Sir George Colley as folgende vom 3. ds. datirte Telegramm eingegangen: Alles ruhig. Ich habe das Lager nach einem neuen Terrain erlegt und sämmtliche Wagen nach Neweastle zurückgesandt. Die Boeren errichten Schanzen auf den Anhöhen. Die telegra⸗ hische Verbindung mit dem Lager ist eine vollständige.“

Aus Durbhan vom 3. ds. meloet ein Reutersches Telegramm, daß die Boeren dem Vernehmen nach knapp an Mundvorräthen sind.

Der Kap⸗Regierung kostet der Krieg gegen die

Basutos bis jetzt nicht weniger als eine Million Pfund

Sterling. Dieses Geld ist von den Lokalbanken ohne direkte

Genehmigung des Parlaments entliehen worden. Da diese

ungewöh liche Ausgabe große Bestürzung in der Kolonie ver⸗

ursacht hat, ist das Kap⸗Parlament eher wie gewöhnlich ein⸗ berufen worden, um die Geldfrage zu erörtern. Den neuesten

Berichten vom Kap zufolge tritt die Kammer am 25. März

zusammen.

Aus der Kapstadt wird unterm 2. d. gemeldet:

Z—z, Die Rebellion in Transkai ist niedergeworfen worden. Die Streitkräfte des Obersten Wawell, des Kommandanten Wullonghby und des Obersten Baker, im Ganzen 2000 Mann stark, ind folglich für den Basutokrieg verfügbar geworden urd bereits nach dem Basutolande abgegangen. Fereiras Transvaal⸗Reiterei st ebenfalls von Leribe 278 Mafeteng diriairt worden.

5. Februar. (W. T. B.) Das R.

hierauf das Wort und legte in eingehender Weise die Gründe dar,

entspräche. Obgleich es zu einem sörmlichen Beschlusse nicht kam, schien die Versammlung doch im Allgemeinen zu Gunsten

schlug Mr. O'Connor Power vor, daß die irischen Depu⸗

ihre Wähler zu Rathe zu ziehen und sich durch deren

gation auf die Zahl von 40 nur deshalb konzedirte, um sich hier befindlichen radikalen Klubs und mehrere tausend Zu⸗

schauer beiwohnten. Die vorgeschlagenen Resolutionen, welche sich gegen die Politik der Regierung in der irischen Frage aussprechen, wurden angenommen; von Personen von Ansehen oder Bedeutung war die Versammlung nicht besucht.

Frankreich. Paris, 5. Februar. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer setzte heute die Berathung des Preß⸗ gesetzes fort, nahm die noch ausstehenden Paragraphen an und beschloß mit 411 gegen 3 Stimmen, nicht in die zweite Berathung der Vorlage einzutreten. Die Berathung des An⸗ trages Labuze’s, die Befreiung der Seminaristen vom Mi⸗ litärdienste vollständig aufzuheben, wurde mit 263 gegen 221 Stimmen bis zur Berathung der vom Kriegs⸗Minister ein⸗ gebrachten Vorlage, betreffend die Rekrutirung der Armee,

vertagt. Hierauf begann die Kammer die Berathung des Die Berathung des Antrages

Bardoux, betreffend das Listen⸗Skrutinium wurde auf die nächste Tagesordnung gesetzt.

Spanien. Madrid, 6. Februar. (W. T. B.) Der Ministerrath beschloß, den Cortes einen Gesetzentwurf wegen Verschiebung der Amortisirung der amortisirbaren Schulden unverweilt vorzulegen.

Griechenland. Athen, 5. Februar. (W. T. B.) Nach

dem der Deputirtenkammer von der Regierung vorgelegten Majestät Regierung behufs Niederhaltung der Obstruktion so Gesetzentwurf über die Armee wird der Effektivbestand Das von Sir Stafford der Landarmee für das Jahr 1881 auf 82 824 Mann Northeote öö 88 ihm ein gerechtes erhöht.

und verständiges und werde wohl die Unterstützung der ganzen 1 rr. In Dep s verlo der Deputirte Messinezi, damit die Kammer in der türkisch⸗ --8

6. Februar. In der Deputirtenkammer verlangte

griechischen Grenzregulirungsfrage einen definitiven und kühnen Entschluß fassen könne, die Vorlegung der bezüg⸗

lichen diplomatischen Aktenstücke. Der Minister⸗Präsi⸗ dent Komunduros erwiderte, eine Diskussion hier⸗ über sei inopportun, der Griechenland vorgezeichnete Weg sei der der Ausführung der Berliner Beschlüsse

und seit seiner Berufung auf den Posten des Ministerpräsi⸗ denten sei keinerlei diplomatisches Schriftstück in dieser Ange⸗ legenheit gewechselt. Komunduros erklärte ferner, da die Mächte günstig für Griechenland gestimmt seien, dürse man dieselben nicht tadeln, wenn sie Griechenland aufforderten, sich nicht zu übereilen. In der That halte es auch die Regierung für nothwendig, daß man sich nicht übereile, daß man aber mt Lebhastigkeit für die Interessen des Vaterlandes thätig sei.

lich von dem Ministerpräsidenten Komunduros an den französischen Gesandten Grafen Mouy gerichtete Note wird in Regierungskreisen als falsch bezeichnet.

Türkei. Konstantinopel, 6. Februar. (W. T. B.) Die Pforte hat ein Dekret, betreffend die Einführung einer Zwangssteuer auf Immobilien und ein Dekret, be⸗ treffend die Ausdehnung der Verpflichtung zum Mi⸗

litärdienst auf Konstantinopel, welches bis dahin da⸗ von durch ein Privilegium befreit war, dem Sultan zur Ge⸗ nehmigung vorgelegt. Dem Botschafter Tissot sind die Instruktionen der französischen Regierung betreffs des Rund⸗ schreibens der Pforte vom 14. v. M. nunmehr zugegan⸗ gen. Vom „Vakit“ wird die Stärke der in Thessalien und Epirus befindlichen türkischen Armee auf 100 000 Mann geschätzt; außerdem sei eine Reserve von 40 000 Mann in der Bildung begriffen, wovon die eine Hälfte nach Janina, die andere nach Trikala dirigirt werden wuͤrde.

7. Februar. Haidar Effendi ist als außer⸗ ordentlicher Kommissär zur Beilegung der türkisch⸗ persischen Differenzen an die persische Grenze entsendet

worden.

Aus St. Petersburg, 6. Februar, meldet „W. T. B.“: Die Wiener Meldung, die Pforte habe es abgelehnt, ihre Zugeständnisse an Griechenland zum Voraus anzugeben, die Pforte werde indeß ihre Vertreter bei den Mächten zu der Mittheilung ermächtigen, daß sie zu bedeuten⸗ den Opfern bereit sei, wird von der „Agence Russe“ als un⸗ begründet bezeichnet. Die Mächte hätten der Pforte gegen⸗ über eine derartige Forderung gar nicht gestellt, seien vielmehr übereingekommen, die Eröffnungen der Pforte zu hören, um danach zu ermessen, ob dieselben eine Basis für Unterhand⸗ lungen böten.

Wie der „Pol. Corr.“ aus Philippopel gemeldet wird, ist mit der Ausführung des von der ostrumelischen Provinzialversammlung kurz vor der Schließung ihrer Session gefaßten Beschlusses, den fünften Theil der ostrumelischen Miliz auf Urlaub zu entlassen und auf diese Weise den Effektivstand derselben von 5000 auf 4000 Mann zu reduzi⸗ ren, bereits derzeit begonnen worden, so daß diese Maßregel bis zum Schlusse des laufenden Monates ins Werk gesetzt sein wird. Dieser Umstand sei als ein weiteres und bemerkens⸗ werthes Anzeichen dafür aufzufassen, daß die den ostrumelischen Bulgaren angesonnene Absicht, für den Fall eines Krieges zwischen der Pforte und Griechenland letzkerem zu Hülfe zu kommen und diesen eventuellen Konflikt für ihre Sonder⸗ interessen auszubeuten, nicht bestehe.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 6. Februar. (W. T. B.) General Skobeleff hat, nach einem offi⸗ ziellen Bericht vom 1. d. M., zur Verfolgung der nach der Zerstörung von Geoklepe in die Sandberge geflüchteten Tekinzen zwei Kolonnen abgesandt, die eine unter dem Oberst Kuropatkin, die andere unter dem Oberst⸗Lieutenant Gaidaroff. Die Bewohner von Annau haben dem General Skobeleff ein Schriftstück überreicht, worin sie um Inschutz⸗ nahme des Kaisers bitten.

Daänemark. Kopenhagen, 2. Februar. (Hamb. Corr.) Die erste Berathung der Gerichtsreform⸗Vorlage wurde 182 vom Folkething beendet und die Vorlage an eine ommission verwiesen.

meldet aus Cape Coast Castle vom 23. v. M.: Ein hier eingetroffener Abgesandter des Königs der Ashantis ver⸗ langte die Auslieferung des in die Kolonie geflüchteten und sich gegenwärtig noch in derselben aufhaltenden Eingeborenen⸗ häuptlings Gamin und machte die Kolonialregierung, falls sie die Auslieferung verweigern sollte, für die Folgen ver⸗ enen hat 88 Auslieferung abgelehnt ine C nie eingeborener it 3 Geschü⸗ nach Prahsue abgesandt. 8 eeGeenre

7. Februar. (W. T. B.) Gestern Nachmitta and auf dem Trafalgar Square eine n fan

Amerika. Washington, 3. Februar. (Allg. Corr.) Der Senat hat eine gemeinschaftliche Resolution angenom⸗ men, welche die Methode zur Zählung der Wahlstimmen für die Präsidentenwahl am 7. d. vorschreibt. Der Präsi⸗ dent Hayes sandte dem Kongresse eine Botschaft, worin er die Absendung eines Fahrzeugs zur Aufsuchung des arktischen

Forschungsschiffes „Jeanette“ empfiehlt.

Südamerika. Brasilien. Rio de Janeiro, 11. Januar. (Allg. Corr.) Die Kammer wurde gestern mit einer Thronrede des Kaisersgeschlossen, in welcher beiden Häusern für die Annahme des Wahlreformgesetzentwurfs Dank

irische Zwangsbill und gegen das Verfahren der Regie⸗ rung den irischen Deputirten gegenüber statt, * viele de.

ausgesprochen wird. Die Beziehungen Brasiliens mit aus⸗ wärtigen Staaten seien friedliche, und Ruhe herrsche im

Die von der „Pester Korrespondenz“ veröffentlichte, angeb⸗

8 8 ganzen Reiche. Der Text des neuen Wahlreformgesetzes ist jetzt veröffentlicht worden. Das Kabinet bot seine Demission an, um dem Kaiser zu gestatten, neue Minister zur Durch⸗ führung der Bestimmungen des Gesetzes zu ernennen, allein da der Kaiser sich weigerte, die Demission des Ministeriums anzunehmen, bleibt es im Amte. I 1

Statistische Nachrichten.

Die in dem Dezemberheft der Monatsbefte zur Statistik des Deutschen Reichs veröffentlichten amtlichen Nachweise über die Deutsche Aus⸗ wanderung nach überseeischen Ländern geben für das Jahr 1880 als über Bremen, Hamburg, Stettin und Antwerpen befördert 63 778 männ⸗ liche, 42 413 weibliche, zusammen 106 191 Auswanderer an; und zwar wurden befördert über Bremen 51 628, Hamburg 42 787 (darunter auch die indirekt, über England beförderten), Stettin 552, Antwer⸗ pen 11 224. Außerdem pflegt eine größere Anzahl Deutscher über Havpre direkt und indirekt befördert zu werden, deren Ziffer für 1880 noch nicht festgestellt werden konnte (1879:; 9856). Das Jahr 1880 gehört danach zwar zu denen mit stärkster Auswanderung, wird jedoch im letzten Jahrzehnt noch vom Jahre 1872 übertroffen. Die Zah⸗ len der in den letzten 10 Jahren in den 4 genannten Häfen gezähl⸗ ten u“ waren nämlich:

75 912 1876 28 368 1872. 125 650 1877 21 964 1873 103 638 1878 24 217 1874. 45 112 1879 33 327

1875 897719 1889 106 191.

as Steigen und Sinken der Auswandererzahlen hängt wesent⸗ lich von den günstigen oder ungünstigen Berichten ab, welche über die wirthschaftlichen Verhältnisse in den Vereinigten Staaten und die Aussicht auf gutes Fortkommen dort zu uns gelangen, denn die Vereinigten Staaten ziehen immer noch alle unsere Auswanderer bis auf einen kleinen Bruchtheil an sich. Von den nachgewiesenen

106 191 Auswanderern des Jahres 1880 gingen her

den Vereinigten Staaten. Brasitte anderen amerikanischen Staaten Australien. ““

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Nach der soeben erschienenen Statistik der Deutschen Reichs⸗Post⸗ und Telegraphen⸗Verwaltung für das Kalenderjahr 1879 umfaßte das Deutsche Reichs⸗Post⸗ und Telegraphengebi⸗t 444 438,95 akm (ausschließlich 4470,73 qkm Wasserfläche) mit 35 823 465 Einwohnern (1875). Es betrug die Gesammtzahl der Postanstalten 7308 (1878: 7068), der Telegraphen⸗ anstalten 5114 (4143), der Verkaufsstellen für Postwerthzeichen 7291

(6993), der Postbriefkasten in 34 562 (33 838) Orten 45 392 (43 644), der reichseigenen Post⸗ und Telegraphenarundstücke

345 (330), der Beamten 62 413 (62 060), der durch die Post beför⸗ derten Sendungen 1 279 770 203 (1 224 381 151) der beförderten Telegramme 12 978 238 (11 682 371), das Gesammtgewicht der durch die Post beförderten Päckereien 251 801 560 kg (245 207 440 kg),

1 Postanstalt

der Gesammtwerth der durch die Post vermittelten Geld⸗ ꝛc. S n⸗ dungen 13 151 574 959 (13 672 813 190 ℳ). Es beliefen sich die Gesammteinnahmen auf 131 528 804 (126 233 156 ℳ) die Gesammtausgaben einschließlich 2 052 485 (2 144 789 einmaliger Ausgaben auf 116 078 597 (114 293 689 ℳ), der Ueberschuß auf 15 450 207 (I1 939 467 ℳ). Es kam auf 60 8 (62,9) akm und 4903 (5071) Ein⸗ wohner. An Eisenbahnzügen wurden täglich 3515 (3282) zur Pof beförderung benutzt, und zwar auf einer Postkurslänge von 23 716 km (24 527 km). Auf Landstraßen waren 4441 (4175) Postkurse mit einer Länge von 56 441 (55 289) km und 6470 (6105) Posten eiagerichtet, außerdem in den Sommermonaten noch 89 (84) Posten. Auf den Wasserstraßen wurden 52 (52) Schiffe zur Postbeförderung benutzt auf 1855 (1795) km Länge. Im Ganzen legten die Posten 135 220 403 (132 673 066) km zurück. Von den beförderten 1 279 770 203 Sendungen waren 1 213 819 483 (1 159 966 251) Briefsendungen, nämlich 548 046 470 (537 934 310 Briefe, 122 747 740(108 093 840) Postkarten, 127 637 220 (117 301 420 Drucksachen, 10 423 540 (9 663 370) Waarenproben, 39 017 196 (36 608 042) Postanweisungen, 3 408 656 (3 161 204) Postauftrags⸗ briefe, 2 796 700 (3 374 700) Postnachnahmebriefe, 342 961 040 (330 388 303) Zeitungsnummern und 16 150 921 (13 441 062) außer⸗ gewöhnliche Zeitungsbeilagen. Die Zahl der Päckerei⸗ und Geldsendungen betrug 66 580 720 (64 414 900), davon Packete ohne Werthangabe 57 064 400 (54 064 400), Packete mit Werthangabe 2 520 810 (2 598 120), Briefe mit Werthangabe 6 995 510 (7 309 000). Von 808 854 970 beförderten Briefen ꝛc. waren 502 897 540 755 965 zurückgesendeten

frankirt, 18 499 720 unfrankirt.

Endgültig unbestellbar blieben von Postsendungen 213 918 oder 288 pro Million (325 pro Millioa). „Von den 55 952,16 km (49 376,52 km) Telegraphenlinien waren 52 241,57 6 845,04) km oberirdische Linien (einschließlich der Kabel⸗ linien in Städten, durch Tunnel, Flüsse und durch die See) und 41,91 (36,35) km unterirdische, nämlich das Kabel zwischen Rügen und Schweden, und das zwischen Alsen und Fünen, ein jedes zur Hälfte gerechnet. Außerdem sind als Bestandtheile des Reichs⸗Tele⸗ graphennetzes anzusehen die unterirdischen Kabel von Hoyer nach Nor⸗ wegen (465,80 km), von Emden über Borkum nach Lowestof (416,25 km) und von Emden über Norden nach Lowestoft 429,66 km), zusammen 1311,71 km. Die Vermehrung der

eichstelegraphenlinien gegen das Vorjahr betrug 6575,64 km oder 13,32 % (5506,18 km = 12,55 %), die der Länge der Drahtleitun⸗ gen 17 535,90 km oder 9,81 % (21 284,13 km = 13,51 %). Außer den 5114 Reichs⸗Telegraphenanstalten sind noch 2738 Eisenbahn⸗ Telegraphenanstalten zur Annahme und Beförderung von Privat⸗ telegrammen ermäͤchtigt, so daß im Ganzen 7850 Telegraphenanstal⸗ ten im Betrieb waren, 1010 oder 14,76 % mehr als im Vor⸗ jahre. In der Zahl der Reiche⸗Telegraphenämter Fernsprechämter und 23 mit Rohrposteinrichtung Telegraphenämter in Berlin mitenthalten. Von der Gesammtzahl der Telegraphenanstalten entfällt eine auf 56,6 qkm (641.9 qkm) un auf 4562 (5236) Einwohner. 2774 Personen (2220 Beamte und 554 Unterbeamte) sind bei den selbständigen Telegraphen⸗ ämtern beschäftigt. An Telegrammen wurden 12 978 238 (11 682 371) befördert, 1295 867 oder 11,09 % mehr als im Vorjahr. 8

Die Rohrpost in Berlin hatte 1879 ein Röhrennetz von 23 km (21, km) und beförderte 1 696 788 (1 464 871) Gegenstände, und zwar 3 1 272 026 Telgramme und 424 762 Briefe und Karten.

Die Telegrammgebühren betrugen 14 270 992 (13 912 533 ℳ).

Auf 1 Einwohner entfielen im Jahre 1879 von den eingegangenen Briefsendungen 19,2 Stück, in Berlin 68,9, im Ober⸗Postdirektions⸗ bezirk Gumbinnen nur 10,1. Von den 342 961 040 Zeitungsnum⸗ mern fielen 76 812 516 auf Berlin, auf den Ober⸗Postdirektions⸗ bezirk Aachen nur 1 285 997. Von den Packeten ohne Werthangabe kamen auf jeden Einwohner 1,7, in Berlin 3,9. Von den Tele⸗ graphenämtern kam eins auf 86,9 am und 7005 Einwohner, im Ober⸗Postdirektionsbezirk Breslau erst auf 197,1 qm und 8521 Ein⸗ wohner.

Den Mittheilungen der Großherzoglich hessischen Centralstelle für die Landesstatistik entnehmen wir folgende vorläufige Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880 für das Großberzog. thum Hessen. Der Kreis Darmstadt hatte eine ortsanwesende Be⸗ völkerung von 80 367 (Zunahme 6806 gegen 1875) und zwar männ⸗ liche 39 353, weibliche 41 014. Zahl der Wahnbaͤufer 7711, der

Haushaltungen 17 628. Von den größeren Gemeinden des Kreises zählten Arheilgen 3155 (+ 296), Bessungen 7568 (+ 729) Darm⸗ stadt 41 300 (+ 4027), Eberstadt 3486 (+ 370) Griesheim 38368