Durchschnittsgehalt von 3300 ℳ 194
8
70 ℳ (unverändert), 5) Branntweinsteuer und on Branntwein 7 226 410 ℳ (+ 243 680 ℳ), Vausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 1 904 720 ℳ ( 19710 ℳ), 7). Spielkartenstempel 31 470 ℳ (— 1870 ℳ), 9) Stempelabgabe für Werthpapiere ꝛc. 82 000 ℳ (+ 82 000 ℳ).
Die Einnahmen für alleinige Rechnung Preußens (Tit. 9—19) stellen sich aus den Steuern und Strafgeldern auf 78 548 440 ℳ 6 2202 660 ℳ0), und zwar: 9) Entschädigung für die durch die Statistik des Waarenperkehrs mit dem Auslande erwachsenden Kosten 13 000 ℳ (— 1000 ℳ), 10) Antbeil an der deutschen Wechsel⸗ stempelstuer 70 440 ℳ (2340 ℳ), 11) Stempelsteuer 16 500 000 ℳ (s— 1000 000 40, 12) nesgues 52 200 000 ℳ (+ 200 000 ℳ), 13) Brücken, Fäöhr. u. 1. w. Gefälle 2.200 000 ℳ Eeraere; 14) Medderlagen, Krahn⸗ und Wagegeld 170 000 ℳ (— 14 000 ℳ), 15) Kontrolgebühr für Salz 70 000 ℳ (+ 10 000 ℳ), 16) Hypo⸗ thekengebühren im 96.L.⸗Bz. Cöln 525 000 ℳ (unverändert), 17) gerichtliche
2₰ öe“
9) Salzsteuer 1477 Uebergangsabgabe v
Kosten und Strafen 53 500 000 ℳ (+ 3000 000 ℳ). 18) Wirthschaftsabgaben in den Hohenzollernschen Landen 40 000 ℳ (unverändert). 19, Strasgelder der Steuerverwaltung 260 000 ℳ (+† 10 000 ℳ). Dem treten an verschiedenen Einnahmen noch hinzu: Tit. 20) Vermaltungskostenbeiträge 585000 ℳ (+ 160 000 ℳ), 21) Zwangsvollstrecungsgebühren 260 000 ℳ (unverändert), 22) Miethe für Gehäude. Grundstücke und Dienstwohnungen 35 000 ℳ — 7000 ℳ) Waußerordentliche Einnahmen 93 870 ℳ (+ 8880 ℳ). K. Einnahmen für alleinige Rechnung Preußens stellen sich hiernach auf 79 522 310 ℳ (+ 2 364 540 ℳ). 2
Unter den dauernden Ausgaben sind diejenigen für die Central⸗Stempelverwaltung (Kap. 7: 60 470 ℳ) unverändert ge⸗ bliecben. Die Kosten der Provinzial⸗Steuerverwaltung (Kap. 8: 2 222 000 ℳ) erhöhen sich um 42 900 ℳ, durch den Zugang von fünf Stellen von Mitgliedern der Provinzial⸗Steuerdirektionen à 5100 ℳ (25 500 ℳ]), Sekretären (8550 ℳ), 1 Assistenten (1875 ℳ), 1 Boten (1080 ℳ) und den betreffenden Wohnungsgeld⸗ zuschüssen (6156 ℳ0). Bei den Kosten der Zoll⸗ und Steuererhebung und Kontrole (Kap. 9: 22 471 265 ℳ) treten 1 177 415 ℳ hinzu: nämlich 460 828 ℳ durch Erhöhung des Durchschnittsgehalts für Ober⸗Zoll⸗ und Steuerinspektoren von 4200 ℳ auf 4800 ℳ 76 800 ℳ Desgleichen für Haupt⸗Zoll⸗ und Haupt⸗Steueramts⸗ rendanten von 3450 ℳ auf 3750 ℳ 38 700 ℳ. Desgleichen für Packhofsvorsteher und Ober⸗Revisoren von 3300 ℳ auf 3500 ℳ 2800 ℳ Desgleichen für Haupt⸗Zoll⸗ und Haupt⸗Steueramts⸗ controleure von 2625 ℳ auf 2900 ℳ 35 475 ℳ Desgleichen für Ober⸗Grenz⸗ und Ober⸗Steuercontroleure von 2550 ℳ auf 2850 ℳ, unter Ausscheidung der unter dieser Kategorie bisher mit aufgeführten Vorsteher besonderer Expeditionen als Revisionsinspektoren mit dem 400 ℳ Durch Auswerfung von Stationszulagen in Höhe von je 300 ℳ für die in Berlin stationirten 25 Beamten der vorbezeichneten Kategorien (an Stelle der für diese Beamten bisher festgesetzten erhöhten Maximalgehaltssätze 7500 ℳ Personalvermehrung um 2 Revisionsinspektoren mit je 3300 ℳ 6600 ℳ
88 8 ““
meterstand von über 780 Millimeter. Von Mitte der Woche an nahm der Luftdruck allgemein ab, doch nahm das Barometer auch noch am Ende der Woche einen hohen Stand ein. In der Berichtswoche gestalteten sich die Sterblichkeitsverhältnisse sowohl in den meisten europäischen Großstädten, wie speziell in den deutschen Städten wieder etwas niedriger. Die allgemeine Sterblich⸗ keitsverhältnißzahl für die deutschen Städte stieg (pro Mille und Jahr) auf 25,6 von 24,9. Namentlich war die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit eine größere. Von 10,000 Le⸗ benden starben pro Jahr Kinder unter 1 Jahr 79 gegen 73 der S in Berlin 64, genau soviel wie in der vorangegangenen oche. Unter den Todesursachen ist wieder eine Zunahme der meisten Infektionskrankheiten ersichtlich, nur typhöse Fieber wurden seltener beobachtet. Masern bedingten wieder in Berlin, London, Christiania mehr Todesfälle, obwohl die Zahl der Erkrankungen nachläßt, auch in Stuttgart Leipzig, Magdeburg, Barmen, Wien, Warschan nahm die Zahl der Todesfälle zu, in Hamburg, Essen ab. Auch Todesfälle an Scharlachfieber waren in Berlin, Dresden, Erfurt, Dortmund häufiger, in München, Nürnberg, Bamberg, Cöln, Barmen etwas seltener. Diphtherie herrscht noch immer in den größeren Städten des In⸗ und Auslandes in größerer Ausdehnung, namentlich intensiv tritt sie in Nürnberg, München, Dresden, Erfurt, Magdeburg, Bar⸗ men, Essen, Düsseldorf, Wien, Triest, Krakau, St. Petersburg, Warschau u. a. auf. In Berlin, Königsberg, Danzig, Elbing, Breslau, Chemnitz, Potsdam, Hamburg, Hannover, Budapest, Paris, London u. a. wurde wohl die Zahl der Opfer etwas kleiner, doch ist eine auf⸗ fällige Abnahme der Epidemie noch nicht ersichtlich. Todesfälle an leckiyphus kamen aus deutschen Städten 3, (aus Königsberg, Thorn, Zromberg je 1), ferner aus Budapest, Amsterdam, Warschau, Va⸗ lencia, Malaga, Murcia einzelne, aus St. Petersburg 18, zur An⸗ zeige. — Der Keuchhusten raffte in Dresden, Frankfurt a. M., Offenbach, London viel Kinder weg. — Darmkatarrhe der Kinder führten nur in Hamburg häufiger zum Tode. — Eine größere Aus⸗ dehnung erfuhren aber Pocken. Die Zahl der durch sie hervorgerufenen Todesfälle hat in Wien, Pest, Krakau, Paris zu⸗, in Prag, Warschau, St. Petersburg etwas abgenommen, in London blieb sie fast die gleiche wie in der Vorwoche. Aus deutschen Städten kamen 6 Pockentodesfälle zur Meldung, davon entfielen auf Essen 2, auf Dresden, Eupen, Bockenheim, Coblenz je 1 (letzterer betraf einen in Coblenz eingeschleppten Fall). Auch aus Brüssel, Murcia und Saragossa kamen einzelne Todesfälle zur Anzeige. — Die Nachrichten über die Cholera in Egypten lauten günstiger, die Zahl der Opfer nimmt täglich mehr ab. Dagegen stieg die Zahl der durch sie her⸗ vorgerufenen Todesfälle in Bombay und Kalkutta.
— Im Monat Januar d. J. wurden bei der Allgemeinen Un⸗ fallversicherungs⸗Bank in Leipzig 8 Todesfälle, 3 lebens⸗ gefährliche Verletzungen, 7 Unfälle, die ihrer Natur nach eine gänz⸗ liche oder theilweise Invalidität der Beschädigten erwarten lassen, und 906 Unfälle, aus welchen sich für die Verletzten eine vor⸗
3 Ober⸗Grenz⸗ und Ober⸗Steuercontroleure mit je 2850 ℳ 8550 ℳ 38 Haupt⸗Zoll⸗ und Haupt⸗Steueramts⸗Assistenten mit je 1950 ℳ
74 100 ℳ, 11 Maschinisten auf Zollkreuzern und Wachtschiffen mit je 1650 ℳ 18 150 ℳ, 1 Assistent auf Zollkreuzern und Wachtschiffen mit 1425 ℳ, wogegen 3671 ℳ für andere Stellen in Abzug kommen. 6 402 289 ℳ Erhöhung des Durchschnittssatzes für Einnehmer bei Neben⸗Zollämtern I. Kl., Salzsteuer⸗ und Unter⸗Steuerämtern er Stellen von zwei Einnehmern bei Neben⸗Zollämtern II. Kl. in solche bei Neben⸗Zollämtern I. Kl. — Gehaltsdifferenz (2200 ℳ — 1425 ℳ) je 775 ℳ (1 550 ℳ), von zwei Zoll⸗Empfängern in Stellen von
d
von 1800 ℳ auf 2200 ℳ (354 800 ℳ). Durch Umwandlung
Einnehmern bei Neben⸗Zollämtern II. Kl. — Gehaltsdifferenz (1425 ℳ — 1005 ℳ) je 420 ℳ (840 ℳ), von 15 Steuer⸗Empfängern in Stellen von Steuer⸗Einnehmern — Gehaltsdifferenz (2 200 ℳ — 1005 ℳ) je 1195 ℳ (17 925 ℳ). Personalvermehrung um 25 Asfsistenten bei Neben⸗Zoll⸗ und Unter⸗Steuerämtern mit je 1425 ℳ (35 625 ℳ), 1 Thorcontroleur mit 1425 ℳ, wobei 9876 ℳ erspart werden. Weiter 146 020 ℳ Zugang für 79 Grenz⸗ und Steuer⸗ Aufseher mit je 1125 ℳ (88 875 ℳ), 6 Amtsdiener mit je 840 ℳ (5040 ℳ), 9 Schiffer auf Wacht⸗ und Kreuzerschiffen mit je 1005 ℳ (9045 ℳ), 54 Matrosen und Heizer daselbst mit 840 ℳ (45 360 ℳ), wogegen 2300 ℳ in Abgang kommen. Endlich 2350 ℳ für drei neue Einnehmerstellen. 55 000 ℳ Wohnungsgeldzuschüsse der gesammten neuen Stellen, 24 865 ℳ mehr zur Nemunerirung des Hülfspersonals und der Hafengensd'armen und 136 062 ℳ mehr zu Bureaubedürfnissen. An den Tentiémen der Hypothekenbewahrer in der Rheinprovinz u. s. w. werden 50 000 ℳ erspart.
In den allgemeinen Ausgaben (Kap. 10: 2 480 630 ℳ = + 83 650 ℳ) erhöhen sich die Umzugs⸗ und Miethsentschädigungs⸗ kosten bei Versetzungen um 35 000 ℳ, die Kosten der Anschaffung, Unterhaltung und Ausrüstung der Zollkreuzer und Wachtschiffe 300 000 ℳ) um 12 000 ℳ, und die Kosten der Bewaffnung der Grenz⸗ und Steueraufseher (552 080 ℳ) um 36 780 ℳ
Als einmalige und außerordentliche Ausgaben sind Kap. 1 ausgeworfen: 1) 150 000 ℳ erste Rate zum Bau einer massiven Kaimauer vor den Packhofsgebäuden in Königsberg (329 000 ℳ). 2) 120 000 ℳ erste Rate zum Neubau eines Dienst⸗ gebäudes für die Provinzial⸗Steuer⸗Direktion, die beiden Erbschafts⸗ steuer⸗-Aemter und das Haupt⸗Steuer⸗Amt zu Posen (340 000 ℳ). 3) 69 000 ℳ für den Neubau des Haupt⸗Steuer⸗Amtsgebäudes zu Potsdam. In dem Etat der Lotterieverwaltung erhöhen sich die Einnahmen (Kap. 6: 4 043 300 ℳ), deren dreijähriger Durchschnitt den wirklichen Einnahmen entsprechend um 19 900 ℳ, die Ausgaben (Kap. 11: 89 600 ℳ) ermäßigen sich um 500 ℳ, der Ueberschuß (3 953 700 ℳ) steigert sich um 20 400 ℳ
Statistische Machrichten.
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits⸗ amts sind in der 3. Jahreswoche von je 1000 Bewohnern auf den Jahresdurchschnitt berechnet als gestorben gemeldet: in Berlin 23,9, in Breslau 30,5, in Königsberg 29,1, in Cöln 27,8, in Frankfurt a. M. 18,3, in Hannover 19,0, in Cassel 30,3, in Magdeburg 26,2, in Stettin 21,5, in Altona 25,7, in Straßburg 27,6, in Metz 23,6, in München 36,4, in Nürnberg 30,5, in Augsburg 31,7, in Dres⸗ den 23,6, in Leipzig 25,1, in Stuttgart 26,4, in Braunschweig 25,1, in Karlsruhe 22,9, in Hamburg 24,5, in Wien 30,7, in Budapest 37,5, in Prag 34,5, in Triest 36,5, in Krakau 35,1, in Basel 24,1, in Brüssel 25,8, in Amsterdam 25,2, in Paris 27,5, in Kopen⸗ hogen 29,0, in Stockholm 22,1, in Christiania 25,6, in St. Peters⸗ zurg 34,9, in Warschau 34,9, in Odessa 29,3, in Rom —, in Turin 34,0, in Bukarest 24,7, in Madrid —, in London 22,8, in Glas⸗ ow 25,4, in Liverpool 24,7, in Dublin 33,7 in Edinburg 18,3, in lerandria (Egypten) 30,9. Ferner aus früheren Wochen: in New⸗York 32,8, in Philadelphia 24,9, in Chicago —, in St. Louis —, in Cincinnati 17,9, in San Franzisko 23,3, in Kalkutta 48,2, in Bombay 31,5, in Madras —.
In den ersten Tagen der Berichtswoche herrschten an den deut⸗ schen Beobachtungsstationen schwache östliche und südöstliche Luft⸗ strömungen, die aber nur in Cöln und an den süddeutschen Stationen bis gegen den Schluß der Woche vorwalteten, wo sie in Cöln nach Nordwest, in Karlsruhe nach Süd umgingen. An den übrigen Stationen ging der Wind am 17. (in Heiligenstadt am 18.) nach West und Südwest, an den östlichen Stationen und in Berlin am 18. nach Nordwest, lief jedoch gegen Ende der Woche an diesen Stationen wieder nach West. Die Temperatur der Luft war eine niedrige und lag an den Mittel⸗ und Nordoststationen über, in den
West⸗ und Südstationen dagegen unter der normalen. Trotz allge⸗
mein hoher relativer Feuchtigkeit der Luft und vielfach nebliger Witterung erfolgten nur sehr wenig Niederschläge. Der beim Wochenbeginn hohe Luftdruck nahm in den ersten Tagen der Woche
2 ch zu und erreichte sn Bremen, Berlin und Cöln einen Baro⸗ 89 83
übergehende Erwerbsunfähigkeit vorhersagen läßt, zusammen 924 Un⸗ fälle angemeldet.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Das Februarheft der „Deutschen Rundschau“ enthält eine Novelle von Iwan Turgénjew: „Der Verzweifelte“, welche den Leser durch die Kraft und Poesie dieses berühmten Erzählers tief ergreift. Es enthält ferner den ersten der „Indischen Reisebriefe“ von Ernst Haeckel, der sich gegenwärtig zu Zwecken wissenschaftlicher Forschung im fernen Osten aufhält und die ganze Pracht desselben in fesselnder Weise schildert. Diesem farbenglänzenden Aufsatz des Naturforschers reiht sich ein nicht minder interessanter des Historikers an: „Die Anfänge der französischen Republik“ von Karl Hillebrand, während eine Studie von W. Preyer „Ueber die Verlängerung des Lebens“ das allen Menschen wichtigste Problem berührt und physiologisch begründete Winke und Rathschläge giebt, um es, wo nicht zu lösen, doch seiner Lösung auf ganz natürliche und rationelle Weise näher zu
kommen. Einem Aufsatze von A. Lammers über „Berlins städtische Selbstverwaltung“ wird sich die allgemeine Aufmerksamkeit um so mehr zuwenden, als in diesem Augenblicke die bedeutendsten Ver⸗ änderungen in der kommunalen Vertretung der ersten Stadt des deutschen Reiches sich vorbereiten. Die vortrefflich geschriebenen und auf gründlicher Kenntniß von Land und Leuten beruhenden Skizzen „Aus dem esthnischen Volksleben“ werden abgeschlossen, und endlich bringt das Heft in seinem Haupttheil noch den Anfang einer Novelle von Marie von Ebner⸗Eschenbach „Die Unverstandene auf dem Dorfe“, welche ganz abgesehen von der feinen Charakteristik und graziösen Führung der Handlung, ihr eigenthümliches Gepräge dadurch erhält, daß sie zwischen Gutsherrschaft und Gutsunterthanen in der deutschen Bevölkerung Mährens spielt. Hieran reihen sich die Rubriken „Kunst und Kunstgeschichte“, in welcher die neue Dürer⸗Literatur, dann die „Literarische Rundschau“, in welcher Ebers neuer Roman und der zweitausendste Band der Tauchnitz⸗Edition von Julius Rodenberg besprochen wird, sowie eine Fülle von „literarischen Notizen“ über die efh Erscheinungen des deutschen und ausländischen Bücher⸗ marktes. 2
— Die am 4. Februar erscheinende Nr. 2014 der Illu strirten
(Leipzig, J. J. Weber) enthält folgende Abbildungen: us dem Schwarzwald: Freudige Botschaft. Originalzeichnung von Fritz Reiß. — Die Schaarhörnbaake in der Elbmündung. Originalzeich⸗ nung von Ferdinand Lindner. — Porträts aus dem Deutschen Reichs⸗ tag: 9) Ludwig Bamberger. — Die verlängerte Odenwaldbahn: Der Heimbächelviadukt. Nach einer Zeichnung von F. Zimmer. Dr. J. P. Frhr. von Falkenstein, † am 13. Januar. Nach einer hotographie von H. Hanfstängl (C. A. Teich) in Dresden. — Fduard Bendemann. — Scenen aus Fürst Trubezkoi's neuem Ballet „Pygmalion“. Nach der Aufführung in der Wiener Hofoper gezeichnet von W. Gause. — Ein nettes Kleeblatt. Nach einem Gemälde von J. G. Brown. — Ave, Caesar, morituri te salutant! (Heil Dir, Kaiser, die Todtgeweihten begrüßen Dich!) Bronzestatue von Pius Velonski. — Amerikanische Skizzen: Ueberfall einer Ortschaft in Arizona durch Viehtreiber. — Die Gruppe des Weltpostvereins auf dem neuen Ober⸗Postamtsgebäude in Hannover. — Medaille zur Er⸗ innerung an den Wiener Ring⸗Theaterbrand. — Neues schweizerisches 20⸗Centimesstück. Vorder⸗ und Rückseite. — Polptechnische Mit⸗ theilungen: Erlachs patentirte zweiräderige Dräsinc. Gepreßte Papierschüssel. Der Klinkerfuessche patentirte Wetterkompaß. Paul Lochmanns Universal⸗Refrigerator (Lufterfrischungsapparat).
Gewerbe und Handel.
Antwerpen, 1. Februar. (W. T. B.) (Wollauktion.) An⸗ geboten waren 2152 Ballen Laplata⸗Wollen, verkauft wurden 1152 B. †Das Geschäft war unbelebt. Die Preise stellten sich für gute Wollen 5, für geringere 10 niedriger als in der November⸗Auktion.
Madrid, 1. Februar. (W. T. B.) Die Bank von Spa⸗ nien hat ihren Diskont von 4 ½ auf 5 % erhöht.
Madrid, 2. Februar. (W. T. B.) Ein definitiver Beschluß über die Erhöhung des Bankdiskonts wird erst in der nächsten Sitzung des Bankcomités stattfinden.
Verkehrs⸗Anstalten.
Reichs⸗Coursbuch. Herausgegeben von der Kaiserlichen Postverwaltung. Bearbeitet im Coursbureau des Reichs⸗Postamts, 1882. Ausgabe Nr. 1. — Februar. Berlin, Julius Springer. Preis 2 ℳ — Die mit gewohnter Pünktlichkeit erschienene Februar⸗ ausgabe dieses amtlichen Coursbuches berücksichtigt alle seit dem 1. Dezember v. J. eingetretenen Veränderungen im Bahn⸗, Post⸗ und Dampfsschiffsverkehr und enthält daneben, wie stets, einige willkommene Neuerungen und Verbesserungen. Eine sehr erwünschte Zugabe hat dieser Band durch den am Schluß befindlichen Fahrplan der Berliner Stadt⸗ und Ringbahn erhalten. Die An⸗ ordnung desselben ist eine sehr zweckmäßige, indem er hauptsächlich den Zusammenhang der eigentlichen Stadtbahnzüge mit dem Nordring, Südring und den Vorortzügen veranschaulicht. Die den bisherigen Ringba
“
hnzügen entsprechenden Zugverb
——
im äußeren Verkehr zwischen Nord⸗ und Südring über Stralau⸗ Rummelsburg bezw. Westend haben durch eine besondere Zusammen⸗ stellung im Fahrplan Berücksichtigung gefunden. Eine Verbesserung resp. Vergrößerung hat das Verzeichniß derjenigen Orte Deutsch⸗ lands erfahren, an welchen sich mehrere räumlich von einander ge⸗ trennte Bahnhöfe befinden (Nr. 720 des Coursbuches). Dasselbe ist durch Aufnahme derjenigen Orte bereichert worden, an welchen sich Dampfschiff⸗Anlegestellen befinden. Die Angaben der Entfernungen zwischen den Bahnhöfen unter sich sowie in Beziehung auf die Dampfschiffanlegestellen sind für Reisende, welche in einem solchen Orte von einer Bahn auf eine andere oder auf einen Dampfschiff⸗ cours übergehen wollen, sehr schätzenswerth.
Southampton, 1. Februar. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Neckar’ ist hier eingetroffen.
New⸗York, 1. Februar. (W. T. B.) Der Dampfer „Italy“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.
Berlin, 2. Februar 1882.
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.) heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse
Bei 165. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:
1 Gwinn von 90 000 ℳ auf Nr. 29 643.
2 Gewinne von 30 000 ℳ auf Nr. 47 141. 55 355.
1 Gewinn von 15 000 ℳ auf Nr. 34 988.
der
4 Gewinne von 6000 ℳ auf
Nr., 7839. 38 696. 40 865. 43 459.
45 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 1129 2667. 4972. 6509. 7190. 9155. 9303. 10 662. 13 203. 13 481. 16 779. 20 115. 20 460. 20 521. 20 578. 21 607. 24 428. 24 969. 26 352. 35 067. 35 189. 37 689. 38 189. 38 998. 41 789. 42 645. 44 272. 44 475. 47 565. 50 371. 52 836. 60 974. 64 863. 65 754. 66 616. 69 035. 74 690. 77 573. 78 812. 84 427. 86 352. 86 792. 90 885. 92 240. 94 994.
50 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 1094. 3658. 6275. 8807. 12 569. 13 876. 15 360. 16 047. 16 351. 19 278. 22 256. 22 563. 23 537. 23 646. 24 673. 25 524. 27 374. 31 346. 33 563. 38 773. 39 999. 40 069. 40 442. 42 124. 43 391. 43 444. 47 919. 50 353. 58 143. 63 428. 63 741. 65 619. 69 260. 69 307. 70 137. 71 517. 72 263. 72 847. 74 958. 75 138. 78 075. 78 683. 80 002. 80 270. 80 816. 85 339. 87 183. 87 795. 93 757. 94 567.
69 Gewinne von 600 ℳ auf Nr. 3175. 5793. 6572. 7041. 7077. 7098. 8497. 10 151. 10 452. 10 603. 12 773. 16 500. 16 804. 17 555. 18 257. 20 900. 21 741. 22 214. 23 986. 26 060. 28 133. 29 297. 30 387. 30 799. 35 074. 36 692. 37 127. 37 583. 40 003. 41 700. 42 260. 45 160. 45 526. 47 034. 47 594. 48 616. 48 835. 49 606. 49 812 50 373. 52 224. 54 188. 55 433. 55 455. 55 558. 56 923. 59 061. 61 032. 63 480. 67 134. 70 980. 71 068. 71 721. 72 385. 73 014. 75 216. 79 881. 83 178. 83 747. 84 536. 84 940. 85 122. 85 537. 85 904. 86 237. 89 909. 91 154. 94 112. 94 575.
Berichtigung. In dem gestrigen Bericht fehlt
Nr. 62 098 mit 3000 ℳ,
mit 1500 ℳ
Die Nr. 8 ist nicht gezogen, sondern 29
*
Nr. 76 343 mit 3000 ℳ, Nr. 47 997
4 987 mit 600 ℳ 23 863 „ 47745
2 7¼
* 2 I† 2 71
9 2 2
48 436
Berlin, 1. Februar 1882. Programm
für den Entwurf eines Reichstagsgebäudes.
Der (auf den anliegenden Situationsplänen näher be⸗ zeichnete) Platz für die Errichtung des Reichstagsgebäudes bildet ein Rechteck von 136 m Länge und 95 m Breite. Die Höhenlage ist nahezu eben. — Die Grenzlinien des Platzes dürfen unter keinen Umständen durch Risalite, Vorbauten, Freitreppen oder Rampen überschritten werden.
Die im Programm bezeichneten Flächenmaße der ein elnen Räume sollen zweckmäßige, durch die Disposition des Ent⸗ wurss bedingte Abweichungen nicht ausschließen.
In dem Gebäude sollen folgende Räumlichkeiten vorge⸗ sehen sein:
A. Ein Sitzungssaal für den Reichstag, 600 bis 640 qm Grundfläche.
Der Sitzungssaal muß von allen Selten durch bequem gelegene Thüren zugänglich und, soweit nicht von der Halle (Foyer) begrenzt, von breiten, hellen Korridoren umgeben sein. Alle Eingänge sind gegen das Eindringen von Zugluft zu schützen. Die Eingänge für die Abgeordneten sind von denen für den Bundesrath zu trennen. Zwei der Eingänge für die Abgeordneten — bei Abstimmungen für Zählungen bestimmt — müssen einander gegenüber liegen.
b Bei Einrichtung des Sitzungssaales ist das Hauptgewicht u legen: — 1) Auf die Herstellung guter Akustik. Es ist deshalb Sorge dafür zu tragen, daß diese nicht durch allzugroße Höh des Saales und übermößige Tiefe der Logen beeinträchtig werde. 8
2) Auf helles Tageslicht, sowie auf zweckmäßige Heizung, Ventilation und Beleuchtung. Es darf durch die Beleuchtung die Temperatur im 5 säch erhöht werden.
i dem Sitzungssaale sind anzuordnen:
8 varnhichebrwagesch angeordnete Sitze für 400 Abgeord⸗ nete. Das Steigungsverhältniß des Saalbodens ist wie 1:10 anzunehmen. Die Sitze müssen mit Rück⸗ lehnen und verschließbaren Schreibpulten versehen, so⸗ wie bequem zugänglich sein. Zwischen je zwei radiaglen Gängen dürfen sich nicht mehr als 4 Sitze in einer Reihe befente. jeden Sitzplatz mit Pult ist ein Raum von 1,10 m Tiefe und 0,55 bis 0,65 m Breite zu rechnen. Eine erhöhte Tribüne mit dem Stuhle des Präsidenten, breit und geräumig angeordnet. Zu beiden Seiten des Präsidentensitzes je zwei geräumige Sitze für die
e
indungen
Schriftführer. 1 4 Alle diese Sitze sind mit breiten Pulten zu ver sehen.
Von der Tribüne aus muß jeder Platz im Saale übersehen werden können. 2. Die Rednerbühne vor dem Präsidentenstuhle, etwas tiefer gelegen, mit Lesepult und Seitentischen. Daneben