1 gest, 18. Februar. ( Im Unterhause gab d
üt Neren 1 1er Geistlichter burger Komitats, um Auf⸗ . hebung der Emanzipation der Juden und Ablehnung des Gesetzen twurfs, betreffend die Ehen zwischen Christen en und Juden, zu einer längeren Debatte Anlaß. Im Laufe en derselben beantragte der Deputirte Istoczy unter heftigen Aus⸗
die Petition der Regierung zur Prü⸗
8 2 die Juden, 885 ; fälln gegen die I Der Minister⸗Präsident Tisza
fung der Frage zuzuweisen.
er Ausführungen Istoczy's sehr energisch entgegen und Fas, e süann Ueberzeugung habe Ungarn einen großen
se und für die Zukunst wichtigen Triumph errungen, ea langen Kämpfen die ungerechte Aus⸗ schließung eines Theiles seiner Einwohner von den politischen Rechten ihrer Religion wegen aus dem Gesetzbuche strich. Schließlich wurde der Antrag des Ausschusses, den ersten Theil der Petition fallen zu lassen und den zweiten Theil, betreffend die Eheschließung, dem Justizausschuß zu überweisen, angenommen.
zroßbritannien und Irland. London, 17. Februar.
vI Der General⸗Adjutant. Sir Charles Ellien hat sich nach Dover begeben, um die Kanal⸗ tunnelarbeiten persönlich in Augenschein zu nehmen. Er wird, dem Vernehmen nach, seine Ansichten über das Tunnel⸗ projekt, insbesondere mit Bezug auf den militärischen Aspect desselben, dem Kriegs⸗Ministerium mittheilen. Wie ver⸗ sichert wird, beabsichtigt die Regierung ein neues und größeres Comits niederzusetzen, welches hochstehende Militärs und Andere über die etwaigen Nachtheile des Projekts einer unter⸗ seeischen Tunnelverbindung mit Frankreich vernehmen wird. Es sind jetzt über 1000 Nards des neuen 7 Fuß hohen Ganges fertiggestellt. 1 bei elektrischer Beleuchtung statt. Es sind nunmehr nahezu 24 Arbeitsstunden per Tag gesichert und die durchschnittliche Bohrungsrate ist von 28 auf 30 Fuß per Tag erhöht worden.
Frankreich. Paris, 18. Februar. (Cöln. Zig.) Die gambettistischen Blätter behaupten, daß die Klöster der Dominikaner und anderer im Faubourg St. Honoré gelegenen Ordensgemeinschaften von den Mönchen wieder bezogen seien, nur daß diese noch nicht in Ordenstracht aufträten. Die Blätter, welche diese Nachricht bringen, fordern die Re⸗ gierung zum Einschreiten auf. — In dem heute im Elysée gehaltenen Ministerrath theilte der Kriegs⸗Minister die Namen der Mitglieder des neuen Militärausschusses mit, dessen Präsident General Osmont ist. Der Conseils⸗Präsident de Frey⸗ einet legte die Depeschen der diplomatischen Agenten im Aus⸗
Die Bohrungsarbeiten finden des Nachts jetzt
8 ““ 11“ EI11“ “ v“ Amerika. Washington, 17. Februar. (Allg. Corr. Am Mittwoch Abend hat eine Konferenz 1 C. denn” Sekretärs der Marine, Mr. Hunt, mit den Mitglie⸗ dern der Marineausschüsse des Senats und des Reprä⸗ sentantenhauses stattgefunden. Admiral Porter und viele Offi⸗ ziere sowie die Abtheilungs⸗Chefs im Marine⸗Ministerium waren zugegen. Mr. Hunt erklärte, daß die Marine im jetzigen Aden. die Aufmerksamkeit der Regierung auf sich ziehe, da die Beziehungen der Vereinigten Staaten zu den anderen Mächten in Betreff des Panamakanals anfingen kritisch zu werden. Alle Mitglieder der Konferenz, welche das Wort er⸗ griffen, erklärten sich für die Herstellung großer Stahlkreuzer von größter Schnelligkeit.
Süd⸗Amerika. (W. T. B.) Aus Buenos⸗Aires in London eingegangenen Nachrichten zufolge ist es zwischen den Einwohnern von Pisko und den peruanischen Soldaten am 24. vor. Mts. zu einem blutigen Gemetzel gekommen. Der Oberst Mas mit 600 Mann von Jca griff Villavicentio an und plünderte, nachdem er denselben besiegt hatte, Pisko. Die Soldaten steckten alsbald die Häuser in Brand und ermordeten viele Einwohner; 400 Fremde suchten den Meuterern Widerstand entgegenzusetzen, wurden aber ebenfalls zurückgeworfen und 300 von denselben getödtet. Die Zahl der Opfer des Blutbades beträgt mehr als 1000. Es geht das Gerücht, daß auch der französische Konsul sich unter den Opfern besinde, und daß Oberst Mas durch die Truppen Garcia's und Calderons getödtet sei.
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Zeitungsstimmen.
In einer Correspondenz der „St. Petersburger Ztg. aus Berlin, vom 13. d. M. heißt es:
Die Debatte in der bayerischen Abgeordnetenkammer über das Tabaksmonopol hat wieder Zeugniß von der echt deutschen reichs⸗ freundlichen Gesinnung der bayerischen Minister abgelegt, welche sich mannhaft gegen die partikularistischen Bestrebungen, Anklagen und Vorwürfe der bayerischen Patrioten zu vertheidigen wußten. Aus den Erklärungen des bayerischen Finanz⸗Ministers von Riedel geht hervor, das der Tabaksmonopol⸗Entwurf den Regie⸗ rungen noch nicht zur Begutachtung vorliegt, ferner aber, daß er in dem Monopol selbst keineswegs eine Beeinträchtigung der partikularistischen Interessen oder eine Erhöhung der Machtstellung des Reichs erblicke. Man ist geneigt, hieraus zu schließen, daß Bayern keineswegs im Bundesrath gegen das Monopol votiren wird, wenn auch der bayerische Landtag soeben den Antrag angenommen
lande in Beantwortung des Rundschreibens über Egypten vor. Diese Depeschen melden einstimmig den guten Eindruck, den die französischen Vorschläge gesunden hätten. — Der Gesetz⸗ entwurf über Abänderungen am Gesetze von 1849 soll im nächsten Ministerrath vorgelegt und zur Beschlußnahme gelangen. — Am Donnerstag wird der Ddeputirtenkammer der Gesetzentwurf vorgelegt werden, der den politischen Flüchtlingen in Frankreich den Aufenthalt gestattet, aber das Recht der Ausweisung in bestimmten Fällen aufrecht er⸗ hält und namentlich den Ausländern, welche keine genügenden Hülfsquellen nachweisen können, den Aufenthalt in Frankreich ntersagt.
Nü6 Februar. (W. T. B.) Der Minister des In⸗ nern hat ein Rundschreiben an die Präfekten gerichtet, worin dieselben ersucht werden, ihm diejenigen Niederlassungen zu bezeichnen, nach welchen die ausgewiesenen Ordens⸗ geistlichen etwa versuchen sollten zurückzukehren.
— 20. Februar. (W. T. B.) Das „Journal offi⸗ ciel“ veröffentlicht die Ernennungen de Courcy's zum Commandeur des 1. Armee⸗Corps (Lille), Cornats zum Com⸗ mandeur des 3. Armee⸗Corps (Rouen), Berckheims zum Com⸗ mandeur des 4. Armee⸗Corps (Le Mans), Schmitz; zum Commandeur des 9. Armee⸗Corps (Tours), Gallifets zum Commandeur des 12. Armee⸗Corps (Limoges) und Chanzy's zum Commandeur des 6. Armee⸗Corps (Chalons s. M.).
Türkei. Konstantinopel, 18. Februar. (W. T. B.) Die Mitglieder der außerordentlichen preußischen Gesandkschaft werden nach der Ueberreichung des Schwarzen Adler⸗rdens vom Sultan zur Tafel gezogen werden, zu welcher auch die Mitglieder der deutschen Botschaft geladen sind. Morgen findet zu Ehren der Gesandtschaft auf der Votschaftt ein Ball statt. Die Festlichkeiten und Ausflüge werden bis zum 28. Februar dauern.
— 19. Februar. (W. T. B.) Die Mitglieder der außerorhentlichen preußischen Gesandtschaft wurden gestern Nachmitag 5 Uhr von dem Introducteur der Gesandten in 3 Hofgalawagen abgeholt, im Palaste des Sultans vom Mi⸗ nister des Auswärtigen empfangen und durch denselben zum Sultan geleitt. Die Ueberreichung des Schwarzen Abler⸗Ordens an den Sultan fand in Anwesenheit der Mitglieder der hiesigen deutschen Botschaft statt. Bei der Ueberreichung des Schwarzen Adler⸗Ordens durch den Fürsten Radziwill sagte der Sultan, die ihm erwiesene Ehre sei ein neues Unterpfand der guten Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei und er hoffe, daß diese Beziehungen sich in Zukunst immer fester gestalten werden. Nach der Ueber⸗ reichung zog sich die außerordentliche preußische Gesandtschaft zürück und nahm die Vorstellung der Paschas und anderer lohen Würdenträger entgegen. Bei der darauf folgenden festtafel im großen Saale hatte der Sultan am oberen Ende der Tafel Platz genommen, rechts von ihm saß der (hef der außerordentlich preußischen Gesandtschaft, Fürst
Nasziwill, lints der deutsche Geschäftsträger und erste Bot⸗ scafts⸗Sekretär von Hirschfeld. Die Privatkapelle des Sul⸗ tans machte Tafelmusik. Nach der Tafel wurden die Mit⸗ gleeder der außerordentlichen preußischen Gesandtschaft und die höchsten Würdenträger nach dem Privatsalon des Sultans entboten, wo sich der Sultan mit ihnen auf das Huldvollste unterhielt. — Der Sultan verlieh dem Fürsten Radzi⸗ will den Großcordon des Osmanie⸗Ordens.
di Rumänien. Bukarest, 18. Februar. (W. T. B.) ie Regierung hat eine Gesetzvorlage vorbereitet, welche den Sweck hat, den Einwohnern derjenigen Distrikte, welche in
olge der vorjährigen Mißernte in Noth gerathen sind,
dunh dIsgh einer Anleihe bei der Depositenkasse zu
Rußland G. T hn and
Polen. St. Petersburg, 19. Februar. 8 er vor einigen Tagen zum Verweser des De⸗ 8 ements der Apanagen ernannte Graf Peter Schuwa⸗ ist nicht der frühere Botschafter Rußlands in London
— soweit bekannt — mit dem Letzteren trotz der Gleich⸗
hat, daß der König seine Bevollmächtigten beim Bundesrath im Sinne der Ablehnung dieses Projekts instruiren möchte. Ganz besonders wohlthuend berührt es, wie der Finanz⸗Minister nicht nur die Nothwendigkeit der Bundestreue Bayerns und der Erfüllung der Pflichten Bayerns gegen das Reich betont, sondern auch die preußische und deutsche Regierung gegen den Vorwurf unitarischer Tendenzen ver⸗ theidigt hat. Es zeigt sich hier einmal wieder so recht, daß das Ver⸗ hältniß der Bundesstaaten zu einander ein über allen Zweifel erhabe⸗ nes vortreffliches ist und daß die deutsche Zwietracht und Uneinigkeit, über die man zu klagen Ursache hat, viel mehr in den Prinzipien der Parteien und im Parlamentarismus, als in der deutschen Stam⸗ mesverschiedenheit begründet ist. Die Staaten sind einig und fest an einander geschlossen, nur die Parteien bringen den Hader hervor.
— Die „Neue Westf. Volksztg.“ schreibt über den Bericht des Staats⸗Ministers Maybach betr. die siskalischen
Bergwerke, Hütten und Salinen:
Ueberhaupt ist dieser Bericht (er bezieht sich auf das Etats⸗ jahr 1880) ein beredtes Zeugniß von der erfreulichen Wirkung der Zollpolitik. Gaben doch die fiskalischen Bergwerke, Hütten⸗ und Salinen einen Ueberschuß von über 12 Millionen Mark, trotzdem daß die Durchschnittspreise noch nicht die normale Höhe erreicht hatten, wenn sie auch höher waren als im Jahre 1879. Wir wollen das an einigen Zahlen zeigen.
Die Förderung sämmtlicher Bergwerke Preußens: im Jahre 1880 betrug 57 712 511 t zum Werthe von 314 788 345 ℳ, im Jahre 1879 51 863 020 t zum Werthe von 264 549 946 ℳ Dabei waren be⸗ beschäftigt; im Jahre 1880 247 356 Personen; im Jahre 1879 231 782 Personen. .
Es hat also der Bergwerksbau Preußens und das ist uns eine Hauptsache mit, im Jahre 1880 15 574 Personen mehr beschäftigt als im Jahre 1879, also viel mit zur Verminderung der Arbeits⸗ losigkeit beigetragen.
Sehen wir uns nun das Kapitel „Hüttenbetrieb“ an, so ist, wie wir schon oben erwähnten, auch hier eine erfreuliche Besserung eingetreten. Besonders die Roheisenproduktion zeigt hier eine sehr bedeutende Zunahme. .
Es wurden nämlich produzirt im Jahre 1880 2 052 672 t zum Werthe von 130 161 861 ℳ bei 16 922 Arbeitern, im Jahre 1879 1 689 676 t zum Werthe von 89 843 448 ℳ bei 14 399 Arbeitern. Also auch hier hat die Arbeiterzahl um 2523 Arbeitern zugenommen.
Dabei mag von Interesse sein, anzuführen, daß die Roheisen⸗ produktion von 1873, dem günstigsten Jahre vor der Krisis, sich auf nur 1 573 902 t aber im Werthe von 181 515 774 ℳ belief.
Sehen wir uns nun die Arbeiterverhältnisse an, so hat die Lage der bei der Montanindustrie besche g e Arbeiter (deren Zahl, was von Bedeutung ist gegenüber der Arbeitslosigkeit der vorhergehenden Jahre, wie nachgewiesen, bedeutend zugenommen hatte) zwar keine eingreifenden Veränderungen erlitten, aber immerhin sich doch günstiger gestaltet. Denn die größere Lebhaftigkeit im Betriebe gestattete nicht nur eine vermehrte Anzahl von Arbeitern überhaupt zu beschäftigen,
sondern denselben auch — zum Unterschiede von den letztvergangenen Jahren — volle und regelmäßige Beschäftigung zuzuwenden.
— Dem „Deutschen Handels⸗Archiv“ wird aus Düsseldorf u. A. berichtet:
Wenn wir die Ergebnisse unserer Informationen und Eindrücke zusammenfassen, so können wir uns nur dahin aussprechen, daß jetzt fast überall angestrengte und lohnende Thätigkeit herrscht. Den Im⸗ puls hierzu hat die Eisenindustrie gegeben. Diesen Aufschwung in derselben verdanken wir der veränderten Wirthschaftspolitik, die eine Schutzwehr gegen die Eisenfabrikate des Auslandes aufrichtet, dem größeren Verbrauch im Inlande, namentlich seitdem die Staats⸗ regierung wieder größere Aufträge auf Schienen und rollendes Material gegeben hat, und der Nachfrage des Auslandes.
Das Zusammenwirken dieser drei Umstände macht unsere heutige Lage zu einer entschieden günstigeren, als diejenige zur Zeit des Auf⸗ schwungs im Herbste 1879 war..... “
Man darf behaupten, daß alle Eisenhütten, mit Ausnahme viel⸗ leicht der Stabeisenwalzwerke, im verflossenen Jahre befriedigend zu arbeiten vermochten, sofern sie sich in normalen Verhältnissen befan⸗ den und in der schlechten Zeit gelernt hatten, billig zu produziren. Seit dem Herbst herrscht überall angestrengte und auch lohnende Thätigkeit; alle Schienenwerke scheinen für das erste Halbjahr dieses Jahres voll besetzt zu sein.
— Die „Post“ schreibt: 8 Einige Mittheilungen, welche die letzte Nummer des „Deutschen Handelsblattes“ über die Verhandlungen der Handelskammer zu Frank⸗ furt a. M., betreffend die Eisenbahnfrage, enthält, verdienen weiter bekannt zu werden. „Die Handelskammer“, so heißt es in der Cor⸗ respondenz, „spreche sich gegen die — bekanntlich auch vom Plenum des Handelstages mit großer Mehrheit abgelehnten — Anträge des Referenten des Deutschen Handelstages in der Eisenbahntariffrage
heit des Namens gar nicht verwandt.
aus,
Stabeisen 58 056 300 t (gegen 66 786 648 t), Schwarzblech 1 133 750 t
4
Eine blos formelle Gleich⸗ arifvorschriften genügt zur Er hr muß eine gewisse materielle
5
und Uebersichtlichkeit zu fordern sei. mäßigkeit des Tarifschemas und der T Fichung. dieses shs Vielme
inheitlichkeit hinzutreten, um die zahllosen, dem Klassi kationssyste entwachsenen Verschiedenheiten zu beschränken und zu Es Sna und gleichmäßigeren Gestaltung der Tarife zu gelangen. Die Handels⸗ kammer kann daher auch der dem Landtage vorgelegten Denkschrift über die Tarife der Staatsbahnen (Anlage 24 des Betriebsberichts für 1880/81) ihre Billigung um so weniger versagen, als die Um⸗ gestaltung der Tarife unter schonender Berücksichtigung rechtigter Interessen vor sich gehen soll.“ Die Handels⸗ kammer konstatirt ferner, daß „die Abgrenzung der sachlichen Zustän⸗ digkeit der Staatseisenbahnbehörden nach dem Gesichtspunkte thun⸗ lichster Decentralisation erfolgt sei, und daß die neue Organisation auch praktisch günstig auf den Personen⸗ und Güterverkehr eingewirkt habe. Der zeitweise aufgetretene Wagenmangel, der zum Theil dem Uebergangsstadium zur Last falle, werde hoffentlich nach Vermehrung des Wagenparkes und nach Ausführung der in Aussicht ge⸗ nommenen Verkehrsmaßregeln nicht wieder auftreten. Der Reiseverkehr sei in Bezug auf die Benutzung der Retour⸗ billets, die Gewährung von Gepäckfreigewicht, die Fahrten größerer Gesellschaften und der Schüler, die Besetzung der Coupés u. s. w. wesentlich erleichtert. Auch der Güterverkehr habe gewonnen durch die Verkürzung der Lieferfristen, Erweiterung der direkten Er⸗ peditionen, Beseitigung der Ueberfuhrgebühren und Ausscheidung un⸗ wirthschaftlicher Umwegstranporte. Die Ermäßigung der Expeditions⸗ gebühr auf kürzere Entfernungen, die Beförderung der Massengüter des Spezialtarifs III. auf Entfernungen über 100 km für den Silber⸗ pfennigsatz, die bevorstehende Ausgabe der allgemeinen Tariftabellen für das gesammte Staatsbahnnetz in einem einzigen Hefte, dies Alles seien Momente, welche für die neue Organisation sprechen.“
Statistische Nachrichten. Die Zinkproduktion von ganz Europa im Jahre 1880 be⸗ läuft sich, wie der „Glück auf“ berichtet, in Summa auf 203 330 t; dieselbe vertheilt sich auf die einzelnen Länder, wie folgt: 3
Deutschland 99 405 t 8
Belgien 65 010 „ 8
England. 22 000 „
1““ 135 hesterreich⸗Ungarn. 3 200
Somit steht Deutschland bezüglich der Zinkproduktion obenan. Von 8 den genannten 99.405 t kommen übrigens 65 437 t allein auf Ober⸗ schlesien. Die Herstellungskosten anlangend, betrugen dieselben in Oberschlesien pro 1 t Rohzink 289 ℳ und stellt sich, da der Ver⸗ kaufspreis 338 ℳ betrug, der Gewinn pro Tonne auf 49 ℳ, was für den oberschlesischen Bezirk einem Gesammtgewinn von 3 106 413 ℳ gleichkommt. 4
— Ueber die Bergwerks⸗ und Süttenproduktion Bayerns im Jahre 1881 berichtet „Glückauf, Berg⸗ und Hütten⸗ männische Ztg. für den Niederrhein und Westfalen“:
Nach offizieller Mittheilung des Königlichen Ober⸗Bergamts in München wurden auf den bayerischen Bergwerken gefördert: 70 388 650 t Eisenerze (gegen 73 560 140 t im Jahre 1880), 122 250 t Zink⸗ und Bleierze (gegen 280 000 t), 481 099 550 t Steinkohlen (gegen 529 079 200 t), 20 042 500 t Braunkohlen (gegen 15 834 300 t). Die Hütten produzirten 30 268 750 t Roheisen (gegen 29 292 650 t im Jahre 1880), Gußwaaren 26 439 000 t (gegen 28 696 997 t),
(gegen 2 269 650 t), Eisendraht 2 361 300 t (gegen 2 637 300 t), Stahl 9 377 300 t (gegen 760 100 t).
— Im Herzogthum Sachsen⸗Meiningen hat nach den An⸗ gaben des Herzoglichen statistischen Bureaus das Sparkassenwesen folgende Ausdehnung gewonnen: Als allgemeine Sparkassen bestehen im Herzogthum 16 Institute mit 19 855 Sparkassebüchern und 10 766 607 ℳ Spareinlagen. Im Jahre 1880 ergab sich eine Zunahme von 755 494 ℳ An diesen Spareinlagen sind betheiligt Landwirthe mit 163 603 ℳ, Fabrikanten, Kaufleute und Handwerker mit 170 137 ℳ, Fabrikarbeiter mit 56 543 ℳ, Dienstboten mit 70 462 ℳ, Beamte, Geistliche und Lehrer mit 32 426 ℳ, sonstige Berufsarten mit 118 075 ℳ und Korporationen bezw. Stiftungen mit 52 734 ℳ Die Zahl der Schul⸗ (Pfennig⸗) Sparkassen beträgt 20, die der Einleger 1424 und die Summe der Einlagen 12 403 ℳ
— Elsaß⸗Lothringen weist, wie die „Gemeinde⸗Zeitung für Elsaß⸗Lothringen“ mittheilt, nach der Volkszählung vom 1. Dezem⸗ ber 1880 eine Gesammtbevölkerung von 1 566 670 Seelen auf, hierunter 38 965 Personen des aktiven Militärstandes. Auf Unterelsaß entfallen 612 015 Personen (39,07 %), auf Oberelsaß 461 942 (29,48 %), auf Lothringen 492 713 (31,45 %). Nach Abzug der Militärbevölkerung verbleibt eine Civilbevölkerung für das ganze Land von 1 527 707 Personen, an welcher 1 mit 598 541 (39,17 %), Oberelsaß mit 456 672 (29,97 %), Lothringen mit 471 494 Personen (30,86 %) betheiligt sind. Mit den beiden vorhergehenden Zählungen verglichen ergiebt sich für ganz Elsaß⸗ Lothringen 188)0 gegen 1875 ein Zuwachs von 1,91 %, gegen 1871 ein solcher von 0,67 %. Unter den Bezirken weist pro 1880 gegen 1875 Unterelsaß die stärkste Zunahme mit 2,21 %, Lothringen die schwächste mit 1,42 % auf, desgleichen gegen 1871 Unterelsaß mit 1,64 %, während Lothringen sogar eine Ab⸗ nahme von 0,59 % ergiebt. Die Civilbevölkerung betrug in 1875 in Unterelsaß 585 573 Personen, gegen in 1871 588 947; in Ober⸗ Elsaß in 1875 448 549 Personen, gegen in 1871 454 231; in Lothringen in 1875 464 898 Personen, gegen in 1871 474 316 Per⸗ sonen; zusammen in Elsaß⸗Lothringen in 1875 1 499 020 Personen, gegen in 1871 1 517 494 Personen. Während die Zählung von 1875
gegenüber der von 1871 nur für fünf Kreise, Straß⸗ burg Stadt und Land, Mülhausen, Zabern, Saargemürd eine Zunahme der Civilbevölkerung von im Ganzen
13 421 Seelen feststellen konnte, die übrigen siebenzehn Kreise dagegen eine Abnahme von 31 895 Seelen ergaben, zeigt umgekehrt die Volkszählung von 1880 eine Zunahme in 12 Kreisen, Straßburg Stadt und Land, Metz Stadt und Land, Mülhausen, Gebweiler, Colmar, Hagenau, Erstein, Diedenhofen, Forbach, Saargemünd von zusammen 24 413 Personen und nur zehn Kreise haben noch eine Abnahme von im Ganzen 4274 Einwohnern zu verzeichnen. Nur ein Kreis, Zabern, welcher 1875 gegen 1871 eine Zunahme aufwies, hat 1880 gegen 1875 eine Abnahme allerdings die relativ Ffrinefte (0,12 %) erlitten. Für den neunjährigen Zeitraum von 1871 is 1880 ergeben neun Kreise eine Vermehrung, dreizehn eine Verminde⸗ rung ihrer Einwohnerzahl. Die relativ größte Zunahme 1880 gegen 1875 findet man in den beiden großen Städten des Landes, Straß⸗ burg ü d1n — 8”n %, stärkste Abnahme in Schlettstadt mit 1,25, Weißenburg mit 1,66 %.
Die Militärbevölkerung Elsaß⸗Lothringens 38 963 Mann (= 2,48 % der Gesammtbevölkerung) hat sich gegen den Bestand im Jahre 1875 von 32 784 um 6179 Mann (somit um 18,85 %), gegen den im Jahre 1871 von 32 244 (540 weniger als im Jahre 1875) um 6719 Mann (ä= 20,82 %) vermehrt. Die Vermehrung des Militär⸗ standes vom Jahre 1875 auf 1880 trifft im Bezirk Lothringen, zumal die Besatzungen im Landkreise Metz, welche von 2515 Mann auf 5668 Mann vermehrt wurden, sodann die Stadt Metz selbst, wo die Militärbevölkerung von 8357 auf 10 436 Mann und Bitsch, wo sie von 132 Mann auf 655 Mann stieg. In Unterelsaß sind es Straß⸗ burg und Weißenburg, auf welche die geringe Erhöhung von 1880 gegen 1875 (mit 641 bzw. 250 Mann) zur Hauptsache entfällt. In Oberelsaß wurde die Garnison Sulz (1875: 481 Mann stark) ganz aufgehoben und erlitten gleichfalls Neu⸗Breisach eine größere von 500 Mann, Colmar eine kleinere Einbuße von 100 Mann, wohingegen Mühlhausen (Nord) um 600 Mann verstärkt wurde.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die Langenscheidtsche Verlags⸗Buchhandlung hierselbst (Prof.
G. Langenscheidt) hat soeben unter dem Titel: „Kurzer Leit⸗
weil als Ziel der Tarifbildung, Einheitlichkeit, Stetigkeit
faden der Geschichte der englischen Literatur“ eine deutsche