C1.“
hof in St. Petersburg. Nach einer Skizze von G. Broling. Die am 1. Mai eröffnete schweizerische Landesaus⸗ stellung in Zürich. Originalzeichnung von L. Wagner. Die Führer der madagassischen Gesandtschaft: Chef⸗ Minister Ravoninahitriniarivo und Handels⸗Minister Ramaniraka. Guck, Guck! Gemälde von G. Wertheimer. — Ein Sonntag in der Kunstausstellung. Gemälde von Egisto Lancerotto. — Frühlings⸗ morgen im Wiener Wald. Originalzeichnung von August Schäffer. — Hermann 116“ † am 29. April, — Scenen aus dem Schauspiel „Der Mohr des Zaren“ von Richard Voß. Nach der Aufführung im Königlichen Theater zu Hannover gezeichnet von . Grote. Fhens e. Cosima Wagner. Moden: Krinolette⸗Unterrock. — Polytechnische Mittbeilungen: Der Tour⸗ niqnet⸗Hosenträger als praktisches Verbandmittel bei Verwundungen. 5 Figuren. Menkels Kaiserstuhl. 3 Figuren. Neuerung an den sogen. Mylordwagen.
Gewerbe und Handel.
In Cagliari auf der Insel Sardinien wird am 1. Juni d. . eine auf die Dauer von drei Wochen berechnete International e Ausstellung von zur Landbewässerung und Viehtränke geeigneten wasserhebenden Maschinen und Apparaten eröffnet. Die Anmeldungen haben bis zum 15. Mai d. J. zu
olgen.
f1 — Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis Ende April 1883 187 200 ℳ 3 ½ %, 15 677 100 ℳ 4 ⁄%, 44 323 800 ℳ 4 ½ % und 9 198 900 ℳ 5 %, zusammen 69 387 700 ℳ Pfandbriefe ausgegeben, wovon noch 187 200 ℳ 3 ½ %, 15 423 300 ℳ 4 %, 36 777 900 ℳ 4 ½ % und 6 942 600 ℳ 5 %³, zusammen 59 331,000 ℳ Pfandbriefe verzinslich sind. Es sind zugesichert, aber noch nicht ab⸗ gehoben 554 400 ℳ, im Laufe des Monats April 1883 angemeldet 2 Grundstücke mit einem Feuerversicherungswerthe von 162 450 ℳ
Breslau, 2. Mai. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Verwaltungsraths der Oberschlesischen Eisenbahngesell⸗ schaft machte die Direktion die Mittheilung, daß der Minister Maybach mit den von dem Verwaltungsrath vorgeschlagenen Kohlen⸗ tarif⸗Ermäßigungen sich einverstanden erklärt habe.
Nürnberg, 2. Mai. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Gestern und heute wurden gegen 200 Ballen hier verkauft. Mit Ausnahme von etwa 30 Säcken geringer Waare, die um 295 — 305 ℳ Nehmer fanden, bestand der größte Theil des Umsatzes aus Mittelhopfen, deren Preise je nach Qualität zwischen 345 und 385 ℳ schwankten. Die Zufuhr der letzten beiden Tage war belanglos. Die Stimmung ist ruhig, fest.
Washington, 3. Mai. (W. T. B.) Die Obligationen, welche in Folge des 120. Aufrufs bis jetzt an den Staatsschatz zur Amortistrung eingereicht worden sind, belaufen sich auf etwa 11 ½ Millionen Dollars.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 3. Mai. (W. T. B.) Kapitän Dunham von der Bark „Nicosia“ hat seinen Bericht über den Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Habsburg“ dahin vervollständigt, daß er den „Habsburg“ am 20. v. M. auf 47. 37 Grad nördlicher Breite und 20. 16 Grad westlicher Länge angetroffen habe; das Wetter sei schön gewesen, das Schiff habe beim Winde gelegen und an Bord sei Alles wohl gewesen.
Bremen, 4. Mai. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Nürnberg“ ist am 3. d. in Havre eingetroffen, der Dampfer des Norddeutschen Lloyd Fulda“ hat heute früh 2 Uhr auf der Ausreise St. Vincent passirt.
Hamburg, 4. Mai. (W. T. B.) Der Hamburger Post⸗ dampfer „Hammonia“ hat, von New⸗York kommend, die Scilly⸗Inseln passirt.
Triest, 4. Mai. (W. T. B.) Der Lloyddampfer
„Ceres“ ist gestern Nachmittag aus Konstantinopel hier eingetroffen.
Riga, 3. Mai. (W. T. B Der englische Dampfer „Camoens“ ist heute hier eingelaufen, und es kann die Schiffahrt demnach als eröffnet betrachtet werden.
New⸗York, 2. Mai. (W. T. B.) Der Dampfer „Greece“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie 8 Messingsche Linie) und der Dampfer des Norddeutschen
loyd „Salier“ sind heute früh 6 Uhr hier eingetroffen.
Berlin, 4. Mai 1883.
In em Personenwagen dritter Klasse der auf der Strecke Soest⸗Düsseldorf coursirenden Züge gerieth am 1. d. Mts. Abends während der Fahrt zwischen den Stationen Ratingen und Hösel dadurch in Brand, daß Feuerwerkskörper, welche ein Passagier verbotswidrig als Handgepäck mitführte, sich entündeten. Von zwei Personen, die sich durch einen Sprung aus dem Coupé zu retten suchten, ist eine Frau tödt⸗ lich verletzt und bereits gestorben; ein Mann hat eine Arm⸗ verrenkung erlitten. Vier Personen, welche bis zum Anhalten des Zuges im Coupé verblieben, haben erhebliche aber an⸗ scheinend nicht lebensgefährliche Brandwunden davon getragen. Die Verletzten haben im Krankenhause zu Kettwig die erste ärztliche Hülfe gefunden.
Die neunte Mastviehausstellung war am letzten Aus⸗ stellungstage, am gestrigen Donnerstag, von vielen Tausenden besucht, und namentlich konnte in den Nachmittagsstunden die Pferdebahn vom Alexander⸗Platz aus kaum den Verkehr bewältigen, trotzdem von der Direktion eine sehr große Zahl Wagen eingestellt waren.
Die vom Comitsé aufgestellte Prämienliste bringt ein Verzeichniß der auf der 9. Mastviehausstellung zu Berlin laut Beschluß der Gesammtjury vertheilten Preise: Die goldene Staatsmedaille Sr. Majestät des Kaisers und Königs wurde für die höchste Züchterleitung dem Grafen zu Eulenburg⸗Liebenberg verliehen. A. Rind vieh aller Rassen: Ehrenpreise des Ministeriums für Landwirthschaft, Domänen und Forsten: eine Bronzestatuette: Stier, von Stiegler⸗Soborka, eine Bronzestatuette: Kuh, Preuß⸗Friedrichsaue. hrenpreise der Stadt Berlin: Brause⸗Welkersdorf 250 ℳ, für Ugemeine Leistungen Preuß⸗Friedrichsgaue 500 ℳ, Opiß von Boberfeld⸗Witoslaw 750 ℳ, Rehfeld⸗Golzow 500 ℳ Nathu⸗ sius⸗Preis: goldene Medaille: Graf zu Eulenburg⸗Liebenberg. Züchter⸗Ehrenpreis des Klub der Landwirthe zu Berlin Rehfeld⸗ Golzow. An ersten Preisen erhielten: I. Kälber, bis 3 Monat It: 1 Preis von 75 ℳ: Brause⸗Welkersdorf, 1 Preis von 75 ℳ: Hein⸗Neuenhagen, 1 Preis von 75 ℳ;: Holz⸗Flinkow. II. Kälber, 56 Monat alt: 1 Preis von 90 ℳ: Baumann⸗Braunschweig,
Preis Sobbe⸗Ludwigshöhe. III. Kalben
von 90 ℳ:
(Fersen und Stärken) und Kühe nicht voll 3 Jahre 200 ℳ: Stämme des deutschen Tieflandes: 1 Preis von
Preuß⸗Friedrichsaue; b landes: 1 Preis v 3—— und Stämme: 89. 909
Stämme des deutschen Höhe⸗ 1 Prei⸗ E“ 8 “ 3 w on ℳ Preuß⸗Friedrichsaue; d. alle 1 vggstebend nicht genannten Rassen 88 Staͤmme: 1 Preis von Bitter Gostkow riedrichsaue; e. Kreuzungen: 1 Preis von 200 ℳ Fen ee 589; 1 Preis von 200 ℳ Rehfeld⸗Golzow. IV. Kal⸗ 2 Säͤmme⸗ 8 und Kühe, 3 Jahre alt und älter: Stämme des deutschen Tieflandes: 1 Preis von 200 ℳ Preuß „Friedrichsaue; b. on
Stämme des
2 deut : Rasünre⸗ Stan0 E Friedeichagsäden 8 mme: 1 Preis von 200 ℳ Ruhnke⸗
Ruwen; d. alle anderen vorstehend nicht genannten Rass 1 n Stämme: 1 Preis von 200 ℳ Kleinschmidt⸗Nitterwitz; e seren 8 8 en: 1 Preis von 200 ℳ Rehfeld⸗Golzow. V. Ochsen nicht vorl 3 Jahre alt: a. Stämme des deutschen Tieflandes: 1 Preis von
* “ “
b. Stämme des deutschen riedrichsaue, 1 Preis von en und Stämme: 1 Preis
200 ℳ Opitz von Boberfeld⸗Witoslaw;
Höhelandes: 1 Preis von 200 ℳ Preuß⸗ 200 ℳ Rehfeld⸗Golzow; c. englische Ra “ von 200 ℳ Preuß⸗Friedrichsaue; d. alle anderen vorstehen nich se nannten Rassen und Stämme: 1 Preis von 200 ℳ Opitz von A Witoslaw; e. Kreuzungen: 1 Preis von 200 ℳ von Se . ot 8 1 Preis von 200 ℳ Rehfeld⸗Golzow. VI. Ochsen, 3 Jahre al 232
aälter: a. Stämme des deutschen Tieflandes: 1 Preis von 200 8 raf Eulenburg⸗Liebenberg, 1 Preis von 200 ℳ Haß⸗Lippinken ; b. 813 des deutschen Höhelandes: 1 Preis von 200 ℳ Rehfeld⸗Go zow, 1 Preis von 200 ℳ Graf Tschirschky⸗Renard, Gr. Strehlitz; c. eng⸗ lische Rassen und Stämme: 1 Preis von 200 ℳ Preuß⸗Friedrichs⸗ aue; d. alle anderen vorstehend nicht genannten Rassen und Stämme: 1 Preis von 200 ℳ Schadow⸗Niederhof; e. Kreu⸗ zungen: 1 Preis von 200. ℳ von Hansemann⸗ Antons⸗ hof. VII. Bullen: a. Stämme des deutschen Tieflandes: 1 Preis von 100 ℳ von Hansemann⸗Antonshof, 1 Preis von 100 ℳ Müller⸗Gurznow; b. Stämme des deutschen Höhelandes: 1 Preis von 100 ℳ Brause⸗Welkersdorf; c. englische Rassen und Stämme: 1 Preis von 100 ℳ Opitz von Boberfeld⸗Witoslaw; d. alle anderen vorstehend nicht genannten Rassen und Stämme: 1 Preis von 100 ℳ von Reißner⸗Heidersdorf; e. Kreuzungen: 1 Preis von 100 ℳ Reh⸗
feld⸗Golzow. 8 2 3
B. Schafe aller Rassen: Züchter⸗CEhrenpreise des Mini⸗ 8 für Landwirthschaft, Domänen und Forsten: eine Bronze⸗ tatuette: Bock, Meister⸗Sängerau; eine Bronzestatuette: Schaf. Nathu⸗ sius⸗Alt.Haldensleben. Ehrenpreis der Stadt Berlin 500 ℳ Klein⸗ schmidt⸗Nitterwitz. An ersten Preisen wurden verliehen: VIII. Läm⸗ mer bis 6 Monat alt: 1 Preis von 120 ℳ Preuß⸗Friedrichs⸗ aue, 1 Preis von 120 ℳ Kiepert⸗Marienfelde. IX. Hammel und Schafe, in Loosen von 3 Stück, über 6 — 18 Monat alt: a. Merinos 1 Preis von 120 ℳ Meister⸗Sängerau; b. Southdowns 1 Preis von 120 ℳ Kleinschmidt⸗Nitterwitz; c. Hampshire, Shrop⸗ shire, Orfordshiredowns und verwandte Staͤmme 1 Preis von 120 ℳ Satlig⸗Würchwitz; d. Kreuzungen: Southdown⸗Kreuzungen 1 Preis von 120 ℳ Kleinschmidt⸗Nitterwitz, Kreuzungen mit anderen englischen Rassen 1 Preis von 120 ℳ Brauer⸗ Hohenhausen. X. Hammel und Schafe, in Loosen von 3 Stück, 18 Monat alt und älter: a. Merinos: 1. Preis von 120 ℳ Ramm⸗Deetz; b. Southdowns: 1. Preis von 120 ℳ Rehfeld.Golzow, c. Hampfhire, Shropshire, Oxfordshiredowns und verwandte Stämme: 1 Preis von 120 ℳ Rehfeld⸗Golzow; d. Kreuzungen: Southdown⸗ Kreuzungen: 1 Preis von 120 ℳ Dom. Bedlewo; Kreuzungen mit anderen englischen Rassen: 1. Preis von 120 ℳ Sattig⸗Würschwitz. XI. Schafe einzelne ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht: a. Southdowns: 1 Preis von 50 ℳ Kleinschmidt⸗Nitterwitz, b. Hampshire, Shropfhire, Orfordshiredowns und verwandte Stämme: 1 Preis von 50 ℳ Brauer⸗Hohenhausen, 1 Preis von 50 ℳ Leßmann⸗Gr. Mahner; c. Kreuzungen: Southdown⸗Kreuzungen: 1 Preis von 50 ℳ Klein⸗ schmidt⸗Nitterwitz, Kreuzungen mit anderen englischen Rassen: 1 Preis von 50 ℳ von Borries⸗Eckendorf.
C. Schweine aller Rassen: Züchter⸗Ehrenpreis des König⸗ lichen Ministeriums für Landwirthschaft, Domänen und Forsten: Eine Bronze⸗Statuette: Eber, Brauer⸗Hohenhausen. Ehrenpreis der Stadt Berlin für die vorzüglichste Leistung: 500 ℳ Beilke⸗Güdenhagen. Ehrenpreis des Hofschlächtermeisters Bergmann in Berlin für die vorzüglichste feine Marktwaare: Eine Bronze⸗Sta⸗ tuette: Mastschwein, Fischer⸗Lischowv. An ersten Preisen wur⸗
den verliehen: XII. Schweine bis 8 Monat alt: 1 Preis von 100 ℳ Beilke⸗Güdenhagen, 1 Preis von 100 ℳ Fischer⸗Lischow, 1 Preis von 100 ℳ Graf Hahn⸗Basedow, 1 Preis von 100 ℳ Keding⸗Neppersdorf. XIII. Schweine, 8 bis 14 Monat alt: 1 Preis von 100 ℳ Graf zu Eulenburg⸗Lieben⸗ berg, 1 Preis von 100 ℳ Heydemann⸗Thalberg, 1 Preis von 100 ℳ Schubart⸗Lüssow, 1 Preis von 100 ℳ Wolde⸗Klingenberg. XIV. Schweine, 14 Monat alt undältere: 1 Preis von 100 ℳ Brauer⸗Hohenhausen.
Im Polytechnikum an der Charlottenburger Chaussee ist gestern Vormittag 11 Uhr die 56. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste eröffnet worden, und zwar war der Besuch derselben bereits am ersten Tage ein sehr reger. Die ausgestellten Kunstwerke nehmen außer dem weiten Vorplatz und dem großen Glas⸗ hof nicht weniger als 30 Räume ein, die sich im Erdgeschoß und dem ersten Stockwerk ziemlich weitläufig, aber doch auch wieder in der Hin⸗ sicht vortheilhaft vertheilen, als dadurch jeder Ueberfüllung vorgebeugt ist und die Cirkulation in den weiten Korridoren und auf den breiten Treppen sich mit großer Bequemlichkeit vollziehen kann. Als Führer durch die Ausstellung dient wieder ein mit Illustrationen in Facsimile⸗Reproduktion nach den Originalzeichnungen der aus⸗ stellenden Künstler reich ausgestatteter Katalog, der wie früher im Verlage von Rudolf Schuster hierselbst erschienen ist. Die beigegebenen 127 Abbildungen zeigen diesmal außer den her⸗ kömmlichen Zink⸗Aetzungen auch eine Reihe von solchen auf Stahl⸗ platten, die sich durch größere Tiefe und Sättigung des Tons vor jenen auszeichnen, während diese wieder den Umriß gewissen⸗ hafter zum Ausdruck bringen. Dem Katalog vorange⸗ 88 ist, wie üblich, die Chronik der Akademie.
ie darin behandelte Epoche vom 1. August 1881 bis dahin 1882 ist ganz besonders verhängnißvoll gewesen, denn die Akademie hat in dieser Zeit außer ihrem Präsidenten, itzig, sechs Mitglieder (Wüerst, Steinbrück, de Bisfve, Friedrich Weber, Drake und Möller) und zwei Ehrenmitglieder (Knerk und Graf Stillfried) durch den Tod verloren. Diesen Dahingeschiedenen werden warm empfundene Nekrologe gewidmet und sodann ein Verzeichniß der auf der letzten Ausstellung mit Medaillen ausgezeichneten Künstler sowie eine Sta⸗ tistik der ersteren geboten. Die gegenwärtige Ausstellung steht danach in Bezug auf die Zahl der Oelgemälde um mehr als 150 Nummern vor jener zurüͤck (1881: 854, 1883: ca. 700), während die übrigen Abtheilungen sich ungefähr gleich geblieben sind (Plastik: 1881: 135, 1883: 137; Aquarelle, Zeichnungen, Kupferstiche, Lithographien, Holzschnitte: 1881: 100, 1883: 101; architektonische Entwürfe: 1881: 29, 1883: 29). Das Ausland ist wie in früheren Jahren wenig vertreten. Manche bedeutende Malernamen fehlen ganz oder sind nur durch geringere Werke repräsentirt. Auch die schon seit einem halben Dezennium sich stets wiederholende Klage über die Ab⸗ wesenheit der Malerei großen Styls hat leider wieder ihre Berechtigung, dagegen hat die Plastik einzelne vorzügliche Schöpfungen aufzuweisen. Wir kommen auf die Ausstellung noch in mehreren Artikeln zurück. Bemerkt sei nur noch, daß die Hirekzion der Berlin⸗Charlottenburger Pferde⸗Eisenbahngesellschaft, außer ihren regelmäßig laufenden Wagen noch Extrawagen eingestellt hat, welche vor dem Hauptportal des Polytechnikums halten. Für die Ver⸗ pflegung der Besucher ist durch Restaurationen im Erdgeschoß und im ersten Stockwerk gesorgt.
Aus den reichen Dresdener Sammlungen sind bisher nur die erlesensten Stücke des Grünen Gewölbes durch das im Verlage von Paul Bette in Berlin erschienen Prachtwerke in einer Weise publi⸗ zirt worden, die ein wirklich fruchtbringendes Studium ermöglicht. Ein auf zwei stattliche Bände berechnetes Werk von zusammen 200 Lichtdrucktafeln, die im Atelier der Hofphotographen Römmler und Jonas zu Dresden hergestellt werden und im Verlage der⸗ selben in 20 Lieferungen von je 10 Blatt (zum Preise von 6 ℳ pro Lieferung) erscheinen, will jetzt auch den unschätz⸗ baren Besitz des historischen Museums durch eine den moder⸗ nen Anforderungen entsprechende Reproduktion der vornehmsten Gegenstände Künstlern und Kunstgewerbtreibenden bequem benutzbar machen. Von ihrem geschichtlichen Interesse abgesehen, steht die Sammlung des historischen Museums bekanntlich auch an künst⸗ lerischer Bedeutung der in ihr vereinigten Objekte nahezu einzig da.
Kaum eine andere verfügt über einen ähnlichen Reichthum an kost⸗ baren Arbeiten aus der Blüthezeit der Renaissance und “
v““ “ B 8 8 auch des deutschen Kunsthandwerks jener Perio - liche Fülle figürlicher und ornamentaler Verhär. Ehe heae sich namentlich in der ansehnlichen Reihe von Pracht eer Art bi in den Waffen dar, die einen Haupttheil der Sammlrüstng und Beispiele des Besten sind, was in edler Mazls naßen kunstvoller Verzierung durch Schmieden und T callarbeit, Tauschiren, Ciseliren, Aetzen u. s. w. zu finden ist Püba, mannigfachem anderen Geräth und in Stoffen und Enoc auchj schiedenster Technik und Herkunft fehlt es nicht an ein tickereien de. wahl der mustergiltigsten Stücke. Der Titel des easß nah nehmens: „Königliches historisches Mu ähnten Un
Auswahl von Orhamenten rangisan zace ehr
herausgegeben von M. Rade, Pro U. Gewerbeschule“ weist darauf Uin,Tbaf sar an de Königl. 8 Gesammtwirkung der publizirten Stücke nicht s l
allem auch die Details der Ornamentir in vielmeh stabe zur Anschauung bringen will, 8 8 ein Studium der Dekoration nach Zeichnung und sowohl wie in Bezug auf die technische Herstellun gestattet. Den Anforderungen, die hiernach zu stelle
das als Probe vorliegende Blatt, eine Reproduktion Arbeit im 16 Jahrhundert in Italien gefertigten 8 M Kurfürst Christians II. von Sachsen, in vorzüglicher 88 läßt von dem Unternehmen eine der gediegensten und ees 2 kunstgewerblichen Publikationen erwarten und dabei Fntäma daß die Einführung der Blätter in die Werkstatt vag in vicsgag,. einzelner Kollektionen nach freier Wahl, wie es bei b den Pegu⸗
das Grüne Gewölbe in dankenswerther Weise vestene dat b 1
Möglichkeit erleichtert werde. ehen it, n
In dem „Mainzer Anzeiger“ und in der „Frankirre. ... . sich vor einigen Tagen ein Artikel, der Faniere Fiüne⸗ zustand in Wiesbaden Nachrichten brachte, die, wie n esuctet baden mitgetheilt wird, sich als falsch erweisen. Genbe e uüga⸗ Wochen ist der Allgemein⸗Zustand dort gesundheitlich a ndälza daß ein Vergleich der offiziellen Listen des Reitzs⸗Gein 886 dar das Ueberzeugendste in dieser Richtung amtlich kund in letz es ist bezüglich der Sterblichkeitszahlen die günstizie h Deutschlands in jener Liste und erscheint notirt vom 1 js Si mit 19,6, vom 25. bis 31. März mit 14,7, vom 1t nh h 12,8, vom 8. bis 14. April mit 16,7; in dersele ale Phnj mi mit 31,3,— 27,1,— 28,8 — und 28,8; Franksua en hin
24,3 — und 429. Darmstadt mit 222, Fa1 ggen
Durch Einschleppung in der Person einer 18 Vagandin ist in einem einzigen Hause
2
ein Fall von Erkrankung an Blattern vo Deich Familie ist in das Hospital aufgenommen ecenffeide geschlossen. een rtüd solchem Falle stets die Hospitäler größerer Sfttie difunen Anfangs vorigen Monats aus Rücksicht auf ften end — we das die Pflicht der Menschlichkeit ist — in das seseit zmundae quartiere auf dem Berge liegende Hospital aufgenommen und siua⸗ lich in Rekonvaleszenz. In der ganzen Stadt, in känem ehjen Hause ist auch nur ein einziger Pockenkranker.
Einige zugewanderte Bettler um
Die Sektion für Stärkefabrikation des Perzttier Spiritusfabrikanten in Deutschland trat hatte ses dem Terrain der landwirthschaftlichen Hochschule belegrne ene⸗ hause zur ersten konstituirenden Generalversammlung gstten. st. Hr. Schulze⸗Schulzendorf in Gegenwart von ca. 100 han at einer kurzen Ansprache eröffnete. Dem vom Geschäfttfite a Vereins, Prof. Dr. Delbrück, erstatteten Geschäftsbericht mieheg
wir, daß der Sektion sich bisher ca. 70 Mitglieder agstein haben. Außerdem hat sich in Hamburg bereits eine Zwagsts bildet. Die Sektion beschloß nunmehr auf den A bereits früher eingesetzten Kommission den Vorstand tragen, bei den betreffenden Behörden dahin zu werden, daß eine offizielle Statistik für Stärke und Sttt gesammelt und publizirt werde. Außerdem sollen, auf theix,. weiteren Beschlusses der Versammlung, der Minister, bezw. bahnverwaltungen ersucht werden, der Stärke dieselben Vergüteg wie dem Getreide und den Mühlenprodukten in Bezug afftt für Stärke ungünstigeren Lagerfristen zu Theil werden zu lasst h,, dem die vorgelegten Statuten en bloc angenommen, wurderet herigen Mitalieder des provisorischen Vorstandes; Schulze Stgh dorf, Dr. Curdes⸗Berlin und Hennig⸗Genthin definttin ei Wahrung der Geschäfte des Vorstandes betraut und utza ein Ausschuß von sechs Mitgliedern gewählt. Hr. Ur en sprach sodann auf Grund der in der Versuchsstation hntzg machten Erfahrungen über die Vertheilung großer up s Stärkekörner in verschiedenen Kartoffelsorten und deren Eiit die Ausbeute in den Stärkefabriken. Es folgte sodann en Artwz des Prof. Dr. Märcker⸗Halle über die Frage der Vervecttezet Abfälle der Stärkefabrikation. Hieran schlossen sich Bespatee von Mittheilungen und Fragen über technische Gegenstäntetkyn... schiedensten Art. Morgen Vormittag wird die Sehi iasx sion nach Hohen⸗Schönhausen zur Besichtigung der Fehe 6 anlagen unternehmen. — In einem Nebensaal waren Verhandlungen Stärkeproben ausgelegt.
München, 2. Mai. (W. T. B.) Heute fanz zie iüth. Eröffnung des die Schlacht bei Weißenburg darstelleder, wn dem Schlachtenmaler Professor Braun gemalten anotamas silt Die Staats⸗Minister von 88 von Feilitzsch, von Meüal⸗ niam 4 Generäle, hohe Militärs, Beamte und viele Kürstkr mh n⸗ freunde wohnten der Feier bei.
Die Novität des . Schwank „Köpnicker Straße 120 ‧, von GAh Heiden, begegnete bei ihrer vorgestrigen uuffäban zee lichen Aufnahme Seitens des gut besetzten Hanstt N. 1 richt in Stückes ist dem Alttagsleben entnommen; o hn xt iainellen Verwunderung setzen, daß es dem Schwank nErd eiha im Gedanken fehlt. Im Ganzen bemwegt die Spract Rahmen der älteren Berliner Possen f 6 müfiotät eine etwas gewähltere. Ein Berliner Haneich, 88 88 und ein Gutsbesitzer sind die eigentliche escrn n säʒont.
8.
Zu diesen treten die unvermeidlichen behtibeches 1 Justizrath, eine schwatzhafte Mietherin, en serxümalet W. und einige andere komische Episodenfigurtn. . Estöaneg, konnte das Stück nur durch eine ausgezeichnete Dachelman — diese wurde ihm auf der Wallnerbühne in jeder Heürmgn astipiel Thomas, der in der Rolle des Hausbesitzers Beohse süisc eröffnete, riß die Zuschauer durch seine eigenartig da der hana zu stürmischer Heiterkeit fort. Ferner fand der umot Fenft und Guthery (Seidel), Niedt (Justiz⸗Ratb), Blencke den Frberyten in Frl. Heßling und Fr. Walter⸗Trost wirkungstolte ecirn Nä Frl. Höfgen (Helena Brohse) und Frl. Düring, welche su 72 auf dieser Bühne erschienen, fanden sich recht geschickt m üg ab; Hr. Schwalbach (Lorenz Drossel), der gleichf 18 er hatte etwas unter der Schwäche seiner Rolle zu dädenie nj offenbar schauspielerische Beanlagung. Das Ensemb arsidsa gewöhnlich tadellos. Reicher Beifall lohnte den Da
nach dem zweiten Akte wurden auch die Autoren gerufen.
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“ Redacteur: Riedel.
. zr Verlag der Expedition (Kessel). Druck. B. E Fünf Beilagen
(einschließlich Börsen⸗Beilage)