1883 / 107 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 May 1883 18:00:01 GMT) scan diff

rmen der alten Diplomatie. Wenn es aber nothwendig, druckt er it vollendeter Kunst einen Gedanken aus, überzeugt er einen dülo en. klärt er einen König auf, uns zu fühlen gebend, daß die lloßen Stylisten nicht mehr Schriftsteller sind, als die Schönredner Staatsmänner. Seine größte Sorge ist, die Klarheit seines Blickes und die Ruhe seines Urtheils nicht durch die öffentliche Meinung und den Lärm der Massen trüben zu lassen.“

Die „Deutsche landwirthschaftliche Presse“ macht auf die Konkurrenz aufmerksam, welche der deutschen

Holz⸗ und Rohrwischstöcken.

u Enthüllungen. Sein Styl ist zugleich von seoßem Armee⸗Verordnungs⸗Blatt. Nr. 12. Inhalt: H sanmeichthum, gedrängt, unregelmäßig und von seltsamer Rangabzeichen der Beamten der Militärverwaltung mit dem Cha⸗ ihnen noch nicht festgestellt, dagegen sind noch viele Be⸗ daf Er verschmäht ebenso die klassischen Regeln der Correspon⸗ rakter als Geheimer Rechnungs⸗Rath bezw. Geheimer Kanzlei⸗Rath. weise ihrer Intelligenz gesammelt worden. Die Bienen und des Phrasendrehens, wie die losen oder verfänglichen, Ertraordinärer Verpflegungszuschuß für Preuß. Holland pro, und Wespen sind von dem Verfasser weniger eingehend he⸗

2. Quartal 1883. lse Prase der Materialien zur Ziel⸗ übungsmunition. Gewährung von T 1 Empfangsgeschäft beauftragten Zahlmeister bezw. deren Stellvertreter. schieden schwächer bestellt, ebenso um Anträge auf Verleihung der Anstellungsberechtigung. Verkauf von Löhnung der Volksschullehrer ꝛc. Ausgabe von Beilagen zur Instruktion über die Versorgung der Armee mit Arzneien und Verbandmitteln. Eröffnung neuer Eisen⸗ bahnen. Tabellarische Uebersicht der bei der Loosung im Jahre 1882 gezogenen höchsten Loosnummern ꝛc.

orspann an die mit dem

Gesichtssinn kann Farben unterscheiden,

ein Gehörsinn ist bei

handelt als die Ameisen, hinter denen sie auch in intellektueller Um ihren Ortssinn ist es ent⸗ 8 die Fähigkeit, Freund und Feind zu unterscheiden. Mitgefühl gegen ihres Gleichen wird den Bienen vollständig abgesprochen, auch die Ergebenheit gegen ihre Königin hat nicht die Probe bestanden. Gehoͤrsinn ist ihnen nicht nachzuweisen, wohl aber sind auch sie für Farben empfänglich. Im Ganzen nehmen die Wespen einen höheren intellektuellen Standpunkt ein als die Bienen. Diese kurzen Andeutungen werden den unterhaltenden und belehrenden reichen Inhalt des Buchs genügend charakterisiren.

Beziehung zurückzustehen scheinen.

Landwirthschaft durch den Weizenbau in Indien drohe. Das genannte Blatt schreibt: 8 8

In den letzten Jahren ist auf sämmtlichen europäischen Märkten Amerika mit so ungeheueren Massen von Lebensmitteln aller Art zufgetreten, daß der deutsche Landwirth nur auf diesen gefährlichsten und größten Konkurrenten seine Aufmerksamkeit gerichtet hat. Es ist dadurch beinahe unbemerkt geblieben, daß im fernen Osten Asiens

Statistische Nachrichten.

Die Ergebnisse der Berufszählung vom 5. Juni 1882 werden in dem eben ausgegebenen Märzheft zur Statistik des Deut⸗ schen Reichs in einer vorläufigen und summarischen Uebersicht ver⸗ öffentlicht. Nach ihnen stellt sich die „Beru

fsbevölkerung“ des Deut⸗

Der Bürgermeister P. Dengler in Reinerz hat über den elften schlesischen Bädertag, der am 9. Dezember 1882 in Breslau stattgefunden, und seine Verhandlungen, welche die die schlesischen Bäder betreffenden Fragen und alle Vorkommnisse da⸗ selbst einer eingehenden Prüfung und Erörterung unterwerfen, vor Kurzem einen ausführlichen Bericht durch den Druck veröffentlicht. Diesem Bericht über den Bädertag und seine Verhandlungen schließt

iine Umwandlung sich vollzieht, welche binnen kurzer Zeit eine Neu⸗ staltung des Weizenhandels herbeiführen dürfte; dieser Konkurrent Indien. Die beiden indischen Halbinseln nebst dazu gehörigen nnseln haben eine Ausdehnung von etwa 150 000 Quadrat⸗Meilen,

ind also nicht viel kleiner, als ganz Europa mit seinen 180 000 Duadrat⸗Meilen. 1 8 .. Selbstredend sind die englische und indische Regierung, in aller Weise einen Ersatz für 8 Ausfall (im Mohnbau) zu schaffen, bemüht gewesen und scheinen ihn theilweise im Weizenbau gefunden zu haben; derselbe ist mächtig im Aufblühen und der Export hat sich seit 5 Jahren fast verdreifacht; er betrug für das Erntejahr 1877—78 817 000 b à 20 Cte. und für letztes Jahr etwa 1 Million. Namentlich die vorderindische Provinz Pandschaͤb oder deutsch: Fünsstromland (englisch: Punj ab), also das dem Himalavwa u, nicht mehr in der heißen Zone gelegene Gebiet, weiches der Indus mit seinen 4 großen und schiffbaren Nebenflüssen durchschneidet, hat sich für den Weizen nach Bodenheschaffenheit und Klima durchaus geeignet erwiesen. Dort mwurden hereits 7 Millionen Acres 1,58 Morgen) mit Weizen besteltt und 1881—1882 sandte der Pandschäͤb allein 6 Millionen Etr. Weizen, nach Frankreich und 4 Millionen nach Amsterdam. Die Qualität desselben ist ausgezeichnet und steht in

zu nach

schen Reichs auf 45 213 907 Köpfe, d. h. circa 20 000 weniger als die 1 ½ Jahr früher, am 1. Dezember 1880, stattgehabte Volkszäh⸗ lung ergab. Die Berufszählung ermittelte aber nach den für ihre Ausführung erlassenen Vorschriften weder die ortsanwesende noch die sogenannte Wohnbevölkerung, und ihre Resultate können daher mit denjenigen eigentlicher Volkszählungen nicht recht verglichen werden. Indeß scheinen doch bei der ganz hervorragenden Bedeutung, welche die Berufszählung der genauen Angabe von Beruf, 8 Berufs⸗ stellung und Nebenerwerb beilegte, hier und da mehr Kinder und sonstige Berufslose ausgelassen zu sein, als es bei den Volks⸗ zählungen der Fall zu sein pfl Ueberdies ist die Auswanderung in den letzten Jahren sehr stark, die Geburtenzahl gegenüber dem Durch⸗ schnitt der 5 vorhergehenden Jahre gering, die Zahl der Sterbefälle dagegen ziemlich groß gewesen. Alle diese Ursachen zusammen lassen in Verbindung mit dem Umstande, daß die Berufszählung im Sommer vorgenommen wurde, also zu einer Jahreszeit, in welcher die Bevöl⸗ kerung sich in starker Bewegung befindet, das Minus von 20 000 Köpfen erklärlich erscheinen. Von den 45 Millionen sind 17 ½ Mil⸗ lionen erwerbsthätig, 1 346 913 Personen berufslos oder ohne Angabe des Berufs, d. h. von Vermögen, Renten, Pensionen, Unterstützung lebend oder in Wohlthätigkeits⸗. Invaliden⸗, Versorgungs⸗, sowie Straf⸗ und Besserungsanstalten befindlich. Beiden Abtheilungen zu⸗

keiner Weise dem besten amerikanischen nach. Um die Bedeutung dieser Zahlen beurtheilen zu können, muß man berücksichtigen, daß die gesammte Weizeneinfuhr Deutschlands, nach Abrechnung der Ausfuhr, im Jahre 1881 nur 6 171 220 Ctr. (A 50 kg), im Jahre 1882 bei schlechterer Ernte 12 424 120 Ctr. betrug. Der Pandschäb ist sonach schon jetzt im Stande, den Importbedarf von ganz Deutsch⸗ land zu decken und seine Ernte wird ebenso hoch wie die Englands veranschlagt. Dabei sind noch Millionen Morgen für die Weizen⸗ kultur zu gewinnen und die indische Regierung thut das Möglichste nach dieser Seite hin. Der Pandschäb ist, wie schon oben bemerkt, von 5 schiffbaren Strömen durchflossen, die sich wieder in viele kleinere Aeste zertheilen und dadurch die Möglichkeit ausgiebiger Berieselung bieten. Hieran wird fleißig gearbeitet, ebenso das vorhandene Kanalnetz ausgebaut und Straßen⸗ bahnen mit Dampfbetrieb angelegt. In neuester Zeit hat der Vize⸗König Indiens, Lord Ripon, eine Heruntersetzung der Eisen⸗ bahntarife für den Weizen um 18 ½ % beschlossen, die noch nicht ein⸗ getreten ist, und wodurch sich der Scheffel um 30 billiger nach England stellen läßt. Das Hauptquantum des Pandschäb geht übrigens auf dem billigeren Wasserwege direkt den Indus abwärts bis zum Meere. England hofft, daß in kurzer Zeit der indische Weizen den amerikanischen verdrängen werde; unzweifelhaft macht er ihm bereits eine bedeutende Konkurrenz, auf die unsere Landwirthe wohl achten müssen... 1 9

Der „Export“, Organ des Centralvereins für Handelsgeographie und Förderung deutscher Interessen im Auslande, theilt die Aeußerungen der deutschen Handels⸗ kammern über den deutschen Exvort im Jahre 1881 mit und leitet diese Zusammenstellung, wie folgt, ein:

Wenn auch der Kampf der Meinungen auf den Gebieten der Handels⸗ und Gewerbepolitik jetzt nicht mehr mit jener Erbitterung fortgeführt wird, mit welcher dies noch vor einem Jahre der Fall war, so ist doch anderseits der Streit der Freihändler und Schutz⸗ zöllner über die Folgen der neuen Wirthschaftspolitik noch keines⸗ wegs erloschen und die Freunde der Handelsfreiheit werden auch vorläufig noch nicht aufhören, ihre Ansichten gegen die herrschenden schutzzöllnerischen Tendenzen ins Treffen zu führen; hierzu kommt,

gangs nicht Landwirthschaft zu kämpfen hatte,

sprechen kann,

Genesung die Zollgesetzgebung vom Jahre 1879

lich schwer, wenn auch bereits manche Thatsachen darauf deutschen Volkes mancherlei Vortheile gebracht hat. .. . .

des deutschen Exports ausgezeichnet, eine von den erfreulichen indirekten Errungenschaften der neuen deutschen Wirthschaftspolitik. Ein großer Theil der deutschen Handelskammern erkennt dies in den Jahresberichten für das Jahr 1881 auch unumwunden an..... Die „National⸗Zeitung“ berichtet: 4 Das Kurutorium der (hiesigen städtischen) Sparkasse hat, nach Feststelung des gegenwärtigen Geschäftsverkehrs der Sparkasse, die Errichtung einer fünften Kassenabtheilung bei dieser Kasse beschlossen. Die Zahl der Einleger ist fortwährend im Wachsen begrisfen, so daß das Gesammtkapital derselben, in den vier Monaten Januar bis Avril einschließlich, um 2 Millionen Mark gewachsen ist. Die Zahl der Bücher übersteigt schon 210 000. Jede Kassenabtheilung besitzt emnen Kassirer und vier Buchhalter. Daß mit der Errichtung der fünften Kassenabtheilung dem Bedürfniß für längere Zeit würde ab⸗ geholfen werden können, ist nicht zu erwarten, es ist der Vorschlag auf Errichtung einer zweiten städtischen Sparkasse gemacht und be⸗ gründet worden. 8 2 Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ reibt:“ Der den Aktionären des Stettiner „Vulkan“ erstattete Jahres⸗ boccht erscheint um deswillen als eine beachtenswerthe Quelle zur Gewinnung eines Urtheils über die Situation unserer Industrie im 8 laufenen Jahre, weil die Verwaltung „Vulkan“ in Händen von tettiner Großkaufleuten ruht, denen man Schutzzollneigungen nicht Füüenxen wird. Der Bericht konstatirt, daß in der ganzen In⸗ ustrie der Aufschwung des Vorjahres fortgedauert, ja in einzelnen tanchen eine noch gesteigerte Thätigkeit Platz gegriffen habe. „Die Zeit der geschäftlichen Stagnation“, heißt es in dem Bericht weiter, ssgelnt überwunden zu sein, und darf man hoffen, daß sich mit der 8 vährenden Erweiterung der Absatzgebiete auch eine stabilere und - öe Beschäftigung in allen Branchen der Industrie einstellen Vüd. Es ist insbesondere der Schiffsbau, welcher auf den deutschen erften einem größeren Aufschwunge entgegengeht, seitdem die deutschen

der Regierung fort und fort daß die Schwierigkeiten, mit denen seit den trüben Jahren unseres wirthschaftlichen Nieder⸗ nicht allein Handel, Industrie und Gewerbe, sondern auch die immer noch nicht als ganz über⸗ wunden zu betrachten sind, wenn man es auch mit Genugthuung aus⸗ daß Handel und Wandel jetzt wieder in geordnete Bahnen geleitet und die nationale Produktion wieder angefangen hat, mit Nutzen ihre Thätigkeit zu verwerthen. Ob an dieser beginnenden 3879 einen hervor⸗ ragenden Antheil hat, ob ein Beharren in der früheren gemäßigten eSe nicht noch raschere und sichere Genesung gebracht ätte, darüber ein Urtheil zu fällen, ist auch heute noch üh schwer, 4 inweisen,

daß in einigen Fällen der Zollschutz der industriellen Thätigkeit des

Bekanntlich hat sich das Jahr 1881 durch eine große Zunahme

sammen stehen 1 324 814 Dienende für häusliche Dienste zur Ver⸗ fügung; die Zahl der von ihnen unterhaltenen Angehörigen beläuft sich auf nahbezu 25 Millionen. In Prozent der Gesammtbevölkerung machen die letzteren 55,1, die Dienenden 2,9, die Berufslosen 3, die Erwerbsthätigen 39 aus. . Mit ihren häuslichen Dienstboten und Angehörigen sind die Er⸗ werbsthätigen in den einzelnen Berufsabtheilungen und außerdem die Berufslosen in der Gesammtbevölkerung wie folgt vertreten. Die Landwirthschaft und Forstwirthschaft umfassen 19 223 246 Köpfe oder 42,5 %, Bergbau und Industrie 16 054 299 oder 35,5 %, Handel und Verkehr 4 529 783 oder 10 %, Lohnarbeit wechselnder Art 938 143 oder 2,1 %, öffentlicher Dienst ꝛc. 2 223 184 oder 4,9 %, die Berufs⸗ losen 2 245 252 oder 5 %. Die drei großen wirthschaftlichen Kategorien:

Urproduktion, Industrie und Handel umfassen 16 202 235 im Hauptberufe erwerbsthätige Personen, welche mit ihren häus⸗ lichen Dienstboten und Angehörigen 88 % der Gesammt⸗

bevölkerung ausmachen. Vergleicht man diese Angaben mit den berufsstatistischen Ergebnissen der Erhebung von 1871, obwohl diese weder nach ihrer Anlage selbst bescheidenen Anforderungen an eine

Berufsstatistik genügte, noch in ihrer Ausführung ein gleichartiges

sich ein medizinisch⸗statistischer Generalbericht für den Jahrgang 1882 der vereinten schlesischen Kucorte Cudowa, Flinsberg, Görbersdorf, Königsdorff⸗Jastrzemb, Reinerz, Salzbrunn und Warmbrunn, sowie ein statistischer Verwaltungsbericht über die genannten schlesischen Bäder an. Aus den mitgetheilten Verhandlungen des Bädertages geht hervor, daß das ernste Streben der vereinigten Bäder Schlesiens nach Verbesserungen nicht nachgelassen hat, sondern nur noch inten⸗ siver geworden ist.

Land⸗ und Forstwirthschaft. 1 Der kürzlich im Verlage von Duncker u. Humblot in Leipzig erschienene zweite Band „Bäuerliche Zustände in Deutschland“, Berichte, welche bekanntlich von dem Verein für Sozialpolitik veröffentlicht worden sind, enthält u. A. auch eine Abhandlung über „die gegenwärtigen bäuerlichen Verhältnisse der Provinz Westpreußen“ von dem Generalsekretär Dr. Oemle in Danzig. Der erste Abschnitt dieser Arbeit beschäftigt sich mit der Lage des Kleinbesitzes in den vööö Niederungen und Werdern. Ueber die Lage der bäuerlichen Besitzer und ihre Ver⸗ schuldung, wird in diesem Berichte ausgeführt, daß bei den An⸗ sprüchen, welche der Staat und die Kommunen, sowie das soziale Leben in neuerer Zeit auch an den bäuerlichen Besitzer stellten, es nicht Wunder nehmen könne, daß die Verschuldung der letz⸗ teren ganz unverhältnißmäßig zugenommen habe. Im Allge⸗ meinen dürfte es zutreffen, daß die Verschuldung des bäuerlichen Niederungsbesitzes mindestens 50 % des Werths desselben erreiche. Nur der ältere Besitz, welcher vor langen Jahren gut und billig ge⸗ kauft oder welcher ungeschmälert durch Abgabe von Erbportionen an die jetzigen Eigenthümer gelangt sei, befinde sich in einer günstigeren Situation Ueberdem wechsele auch, je nach der Gegend, die hypo⸗ thekarische Verschuldung So rechne man in dem kleinen Werder die Grundverschuldung auf ½ des Werthes, im großen Werder auf ½— ½; letztere Zahlen träfen auch für den Danziger Werder zu. In der Elbinger Niederung sei die Verschuldung noch am geringsten; sie solle dort zwischen des Werthes der Grundstücke schwanken. In der Tiegenhofer Niederung sei der Grundkredit bis zur Hälfte in An⸗ spruch genommen; in der Marienwerder Niederung betrage die hypo⸗ thekarische Verschuldung ¾, in der Culmer Niederung 3— % des Werthes der Grundstücke. Diese Prozentzahlen der Verschuldung des bäuerlichen Besitzes könnten selbstredend nur ein Durchschnitts⸗ bild geben, da auch in den besser situirten Niederungen Ver⸗ schuldungen bis zu des Werthes keine Seltenheit seien; während

Resultat lieferte, so ergiebt sich, daß die ebengenannten 3 Abtheilungen damals nur 71,4 % der Gesammtbevölkerung aufwiesen. Die Land⸗ und Forstwirthschaft repräsentirten im Jahre 1871 29,8 % der Be⸗ völkerung, Bergbau und Industrie 32,7, Handel und Verkehr 8,9; dagegen fielen auf persönliche Dienste, Handarbeiter und Tagelöhner ohne nähere Angabe 17,2, auf alle übrigen Berufsarten 5,5, auf Berufslose 5,9. Die ersten 3 Berufsabtheilungen erscheinen mithin jetzt erheblich stärker besetzt als im Jahre 1871, und zwar alle drei auf Kosten der persönliche Dienste Leistenden der Handarbeiter und Tagelöhner. In dieser Rubrik waren nämlich 1871 alle Arbeiter untersebracht, die über die Art ihrer Beschäftigung keine nähere Auskunft ertheilt hatten. Die jetzige Berufszählung hat erkennen lassen, s es sich dabei vorzugsweise um Feld⸗ und Waldarbeiter handelte. uch die im Jahre 1871 angenommene Abtheilung „alle übrigen Berufsarten“ umfaßte nicht wenis Personen, die über ihren Beruf sich zweifelbaft ausgedrückt hatten. Gerade sie und außerdem auch die Abtheilung der Berufslosen sind jetzt verhältnißmäßig schwächer besetzt und legen damit Zeugniß ab für die größere Genauigkeit der diesmaligen

Zählung. 1 Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Der bekannte englische Naturforscher John Lubbock hat über die Lebensweise der Ameisen, Bienen und Wespen Be⸗ obachtungen veröffentlicht, die in deutscher Sprache als LVII. Band der. Internationalen wissenschaftlichen Bibliothez (Leipzig, F. A. Brockhaus) erschienen sind. Der größte Theil des Buches ist den Ameisen gewidmet, mit denen sich der Verfasser mit besonderer Vorliebe beschäftigt, und deren Eigenthümlichkeiten er sorg⸗ fältig an den von ihm in Gefangenschaft gehaltenen Ameisen studirt hat. Welch unabsehhares Feld sich hier der Beobachtung eröffnet, und wieviel Räthsel das Ameisenleben noch enthält, ergiebt de Einleitung des Buchs: man kennt 3 Familien Ameisen (Formiciden, Poneriden, Myrmiciden), die aber in mehr als 1000 Arten zerfallen, deren jede ihre Eigenthümlichkeit hat, die z. B. in der Kampfesweise hervortritt. Während Myrmecina Latreillei und Tetramorium caespitum sich nur defensiv verhalten, die erstere sich bei einem Angriff zusammenrollt, die zweite sich aber todt stellt, führt Formieca rufa, die gemeine Waldameise, den Angriff nur in geschlossenen Massen aus, verfolgt nie den geschlagenen Feind, tödtet aber erbarmungslos, was in ihre Hände fällt. Formica sanguinea dagegen erschreckt nur den Feind, weil sie Sklaven lebend heimbringen will. Formica exsecta schützt sich durch Umherhüpfen gegen feindliche Bisse und springt dem Gegner auf den Rücken, um ihm den Kopf abzu⸗ sägen. Von den Lasiusarten packen stets mehrere auf einmal den Gegner. Polyerges rufescens faßt bei der Sklavenjagd den Feind mit dem Kiefer beim Kopf und bohrt ihm die Spitzen in das Gehirn u. s. w. Man kann schon hieraus entnehmen, wie viel es bei den Ameisen noch zu erforschen giebt, ist es der Wissenschaft doch noch

nicht gelungen, über den Organismus der Ameise, z. B. über deren doppeltes Augenpaar, über den Stachel bei einigen Arten u. A. ins Klare zu kommen. Lubbock ist durch

seine jahrelangen Beobachtungen zu vielen neuen Entdeckungen im Ameisenleben gelangt, die er in dem vorliegenden Buche in ansprechender und zu weiteren Forschungen anregender Weise mittheilt. Zunächst hat er sich bemüht, die bis dahin noch unbeantwortete Frage zu lösen, wie die Ameisen ihre Nester anfangen und wie es sich mit der Arbeitstheilung in dem Ameisenstaate verhält. In höchst interessanter Weise sind dann die Beziehungen der Ameisen zu den Pflanzen geschildert, namentlich auch wie diejenigen Blumen, die anderen Insekten vorbehalten sind, sich gegen diebische Eingriffe der Ameisen schützen. Dann werden die Beziehungen der Ameisen zu anderen Thieren besprochen, namentlich ihr freundschaftliches Ver⸗ hältniß zu den Blattläusen, in welchem sie merkwürdige Ueberlegung bekunden, sowie die unter einigen Arten herrschende Sklaverei mit ihren „entnervenden“ Folgen. Sehr ein⸗ 85 Versuche hat der Verfasser über das „Benehmen gegen An⸗ gehörige“ angestellt, die gewonnenen Resultate sprechen aber nicht gerade für „humane“ Gefühle bei den Ameisen. Die nächsten Kapitel handeln von den Sinnen der letzteren. Das höchst über⸗

Füedereien angefangen haben, ihre Austräge mehr und mehr den einh uzuwenden.“

raschende, durch zahlreiche Versuche festgestellte Vermögen der Ameisen, unter Hunderttausenden ihrer Genossen sofort den Freund vom Feind

(u unterscheiden, wird auf den Geruchssinn zurückgeführt, ihr Mit⸗

andererseits Besitze mit geringen oder keinen Grundschulden noch häufig, in vielen Fällen sogar noch beträchtliche baare Kapitalien in den Händen der Niederungswirthe zu . seien. Wenn von den letztgenannten Ausnahmefällen abgesehen werde, so habe im Großen und Ganzen die Verschuldung, namentlich in den letzten 30 Jahren, beträchtlich zugenommen. Es gehöre z. B. nicht zu den Selten⸗ heiten, daß einzelne ganz nüchterne und strebsame Landwirthe heute eine Hypothek auf ihren Höfen hätten, die den vor etwa 30 Jahren gezahlten Kaufpreis nicht unwesentlich übersteige. Dies gelte namentlich von den Besitzungen unter 4 Hufen. Die Gründe dieser so überhand genommenen Verschuldung seien mannig⸗ faltiger Art. Als die wichtigsten werden folgende angeführt: Es sei namentlich in den letzten Jahrzehnten ein vergrößertes Bestreben hervorgetreten, Grundbesitz zu erwerben; andererseits auch habe diesem Bestreben die Wage gehalten die Bereitwilligkeit, sich des Grund⸗ besitzes bei einem passenden Kaufschilling zu entledigen. Das Kapital, welches sich früher der ländlichen Unternehmung verschlossen gezeigt habe, sei dem legitimen Kreditbedürfnisse des Landwirthes in stets wohlwollenderer Weise entgegengekommen, was den Kauf und Verkauf der ländlichen Besitzungen ganz wesentlich erleichtert habe. Mit dem zunehmenden Kredite der Landwirthe sei aber auch die Nachfrage nach Besitzungen und mit dieser der Preis derselben gestiegen, zumal da viele Landwirthe aus anderen Provinzen sich geneigt gezeigt hätten, sich dort anzukaufen; die Steigerung der Bodenpreise habe schließlich derart zugenommen, daß die neuen Besitzer höchstens nur 3 3 ½ % hätten herauswirthschaften können, während sie die Restkaufgelder mit 5 bis 6 % hätten verzinsen müssen. So seien noch vor 20 Jahren für die Culm. Hufe (65 Morg. preuß.) guten Niederungsbodens 15 bis 20 000 bezahlt und bis vor 4 Jahren sei der Preis sogar auf 24 30 000 gestiegen. Hiermit hätten die Kaufpreise aber ihren Höhepunkt erreicht; von da ab sei ein Stillstand in der Be⸗ wegung der ländlichen Grundstücke eingetreten, und freiwillige Ver⸗ käufe hätten bis Anfangs des Jahres zu den Seltenheiten gehört, da die Verkäufer noch auf die bisherigen hohen Preise gehalten hätten, die Käufer aber zu der Einsicht gelangt seien, daß bei der ühermäch⸗ tigen Konkurrenz des Auslandes die Produktenpreise in keinem Ver⸗ hältnisse zu den Preisen für Grund und Boden ständen. Bei ge⸗ zwungen freihändigen Verkäufen seien in letzter Zeit einschließlich des Inventars 24 27 000 für die Culmische Hufe gezahlt. Die durch die hohen Kaufpreise bei durchschnittlich niedriger Anzahlung ge⸗ schaffene ungünstige Situation (da mindestens Anzahlung bei Ver⸗ käufen verlangt werde, so bleibe der Käufer in der Regel 12 18 000 pro Culm. Hufe schuldig) sei nur dadurch verschlimmert und stellenweise unerträglich geworden, daß eine Reihe von Mißernten die Besitzer zu erheblichen Zubußen, Verbrauch ihres Reservefonds und Kontrahirung versönlicher Schulden gezwungen hab. Ab⸗ gesehen von den Mißernten habe sich aber auch die Reineinnahme der bäuerlichen Besitzungen vermindert durch den gestiegenen Leute⸗ lohn. Während einerseits die Leistungen der Arbeiter von Jahr zu Jahr geringer, sie selbst aber in jeder Beziehung unzuverlässiger würden, und zwar so, daß man gezwungen sei, die billigeren unver⸗ heiratheten durch die bei Weitem kostspieligeren verheiratheten Ar⸗ beiter zu ersetzen, seien andererseits die Löhne gegen 10 15 Jahren um fast das Doppelte gestiegen. Die mißliche Lage der kleineren Niederungswirthe stehe aber ferner auch in einem ursächlichem Zu⸗ sammenhange mit elementaren Unglücksfällen, den Deichbrüchen bzrv. Ueberschwemmungen. Die von den Niederungsbewohnern zu erschwin⸗ genden Beiträge zur Unterhaltung der Deiche und Dämme sei eine sehr erhebliche; sie betrügen beispielsweise in der Danziger Niederung pptr. 60 pro Hufe und Jahr, würden aber noch vermehrt durch die recht beträchtlichen Kosten der Binnenentwässerung und der Unte haltung der Dampfentwässerungsmühlen. „Zu allen diesen Unterhaltungskosten traten nun in ihrer gewich⸗ tigen Höhe die Staats⸗ und besonders die Kommunalabgaben, welche gegen früher um das Dreifache gestiegen seien. Auch die neuere Gesetzgebung übe in gewissen Beziehungen einen schwer empfundenen Druck auf die Besitzer aus. Die Armenpfleg welche sich früher auf ein nothdürftiges Versorgen der hülfsbedürfti⸗ gen Individuen beschränkt habe, sei jetzt ganz ertrem zur Gewährung einer sorgenfreien Eristenz der Ortsarmen aufgebauscht und b

theilungsvermögen auf etwas der Sprache Aehnliches; ihr

Freizügigkeit mache dieses Ouus noch drückender; es sei ja häufige Erscheinung, daß in ferne Provinzen verzogene, an