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ehenen Abbruch der Ufer vorgebeugt werde und daß da, wo solcher Fesebheg stattfindet, gegen weitere Beschädigung See eeeeee griffen werden.
Hierzu beantragte der Abg. von Bismarck (Flatow), solgenden Absatz hinzuzufügen: „Ersatz kann nicht beansprucht werden, sofern die Abspülung bei Erfüllung der den User⸗ besitzern obliegenden Pflicht zum Uferschutz abgewendet
worden wäre. 1 1 Der Abg. Letocha erklärte, daß dieser Zusatz nach dem Lundrecht, der Abg. Lauenstein, daß er nach dem gemeinen Ficht selbstverständlich sei, was der Antragsteller auch zugab. Der Antrag wurde angenommen. Ebenso ohne Debatte der Rest des Gesetzes und das Gesetz fbst in definitiver Abstimmung.
Schluß 12 ½ Uhr. Nächste Sitzung Montag 9 Uhr.
— Nach Mittheilungen aus dem Auslande sind folgende Suhmissionen ausgeschrieben worden:
1) von der Artillerie⸗Direktion des pyrotechnischen Laboratoriums zu Bologna für den 19. Juni d. J., bis 2 Uhr Nachmittags, eine Submission auf 36 000 kg Messing⸗ platten im Taxwerth von 79 200 Lire;
2) von derselben Behörde für den 20. Juni d. J., bis
2 Uhr Nachmittags, eine Submission auf 115 000 kg Mfffing⸗ platten im Taxwerth von 253 000 Lire; 3) von der Artillerie⸗Direktion des Präzisions⸗Laborato⸗ riums in Turin für den 21. Juni d. J., bis 4 Uhr Nach⸗ mittags. eine Submission auf 19 000 kg Messingplatten im Taxwerthe von 38 000 Lire;
*) von der Präfektur der Provinz Tuxin für den 22. Juni, bis 10 Uhr Vormittags, eine Submission auf 13 drehdare Weichenwechsel im Taxwerthe von 27 350 Lire.
Ueber die speziellen Bedingungen ist das Nähere an Ort und Stelle einzusehen.
— Nach der im Reichs⸗Eisenbahn⸗Amt aufgestellten, in der Ersten Beilage veröffentlichten Nachweisung über die im Monat April 1883 auf deutschen Bahnen (aus⸗ schlieslich der bayerischen) beförderten Züge und deren Verspätungen wurden auf 44 größeren Bahnen beziehungs⸗ weise Bahnkomplexen mit einer Gesammtbetriebslänge von
30 027,03 km befördert an fahrplanmäßigen Zügen: 12 420 Courier⸗ und Schnellzüge, 96 366 Personenzüge, 53 912 gemischte Züge und 91 463 Güterzüge; an außerfahrplanmäßigen Zügen: 1401 Courier⸗, Schnell⸗, Personen⸗ und gemischte Züge und 31 772 Güter⸗, Materialien⸗ und Arbeitszüge. Im Ganzen wurden 704 073 453 Achskilometer bewegt, von denen 198 581 937 Achskilometer auf die fahrplanmäßigen Züge mit Personenbeförderung entfallen. Es verspäteten von den 162 698 fahrplanmäßigen Courier⸗, Schnell⸗, Personen⸗ und gemischten Zügen im Ganzen 729 oder 0,45 pCt., (gegen 0,71 pCt. in demselben Monat des Vorjahres, und 0,91 „Ct. im Vormonat). Von diesen Verspätungen wurden jedoch 267. durch das Abwarten verspäteter Anschlußzüge hervorgerufen,
Frankreich. Paris, 7. Juni. heutige Ministerrath setzte die Wahlen für die General⸗ räthe auf den 29. Juli und die Stichwahlen auf den 5. August fest. Durch die Bestimmung dieses Datums wird es so gut wie gewiß, daß die Kammern zum 14. Juli auseinander gehen und sich bis auf Weiteres vertagen werden, da die An⸗ wesenheit der Mitglieder des Parlaments, die gleichzeitig Ge⸗ neralräthe sind, in ihren Departements während der Wahl⸗ periode nüaghendig ist.
— (Köln. Ztg.) Die Königin von ortugal, Maria Pia, ist mit ihren beiden Söhnen Karl as Alsons auf der Reise nach Rom in Marseille eingetroffen. — Der Marine⸗Minister hat dem im Kriegs⸗Ministerium ausgearbeiteten Gesetzentwurf über die Kolonialarmee seine Fhfeehcnhs ertheilt. — Admiral Meyer, welcher nach Eintreffen Courbets mit seinem Geschwader nach den chinesischen Gewässern fahren soll, hat dem Vernehmen nach, um allen Möglichkeiten zuvorzukommen, Befehl, die chinesischen Kriegsschiffe, die sich in der Richtung nach den von den Franzosen besetzten Küsten zeigen sollten, an der Weiterfahrt zu verhindern. —. 9. Juni. (W. T. B.) Nach Berichten aus Shan⸗ ghai ist der neue französische Gesandte für China, Tricou, am 7. Juni dort angekommen und hat gestern mit dem Generalissimus Li⸗Hung⸗Chang konferirt, welcher beson⸗ dere Vollmachten erhalten hat. Tricou wird dort mehrere Tage verweilen. Der frühere französische Gesandte Bourrée ist gleichfalls in Shanghai eingetroffen und wird am 13. Juni nach Frankreich abreisen.
Türkei. Skutari, 8. Juni. (W. T. B.) Das Pulvermagazin der Festung wurde von einem Blitz⸗ schlage getroffen und in die Luft gesprengt; auch ein Theil des Bazars ist zerstört. Die Zahl der durch den Unglücksfall ums Leben oder zu Schaden gekommenen Personen ist sehr er⸗
heblich.
Gerbien. Belgrad, 8. Juni. (W. T. B.) Nach Meldungen hiesiger Blätter ist ein italienischer katholischer Missionär, welcher den beim Bau des Ripaintunnels beschäftigten Arbeitern die Beichte abnahm, ermordet worden; alle zur Ermittelung des bis jetzt unbe⸗ kannten Mörders erforderlichen Maßregeln sind im Gange.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 9. Juni. (W. T. B.) Wie der „Regierungs⸗Anzeiger“ meldet, ist Prinz Friedrich Carl von Preußen zum Chef des 6. Libauschen Infanterie⸗Regiments ernannt worden.
Am 10. d. M., als am Tage des Einzuges der Majestäten in St. Petersburg, werden auf dem Mars⸗ felde und im Alexanderpark Volksfeste stattfinden. In mehreren Stadttheilen werden Musikcorps spielen; Abends findet eine Illumination statt.
Durch einen Kaiserlichen Befehl wird der Transit ausländischer Waaren durch den Kaukasus ver⸗
(Fr. Corr.) Der
so daß den aufgeführten Bahnen nur 462 Verspätungen (= 0,28 vCt.) zur Last fallen (gegen 0,55 pCt. im Vormonat). In demselben Monat des Vorjahres verspäteten auf den eigenen Strecken der in Vergleich zu ziehenden Bahnen von 152 270 beförderten fahrplanmäßigen Zügen mit Personen⸗ beförderung 629, oder 0,41 pCt., mithin 0,13 pCt. mehr. In Folge der Verspätungen wurden 288 Anschlüsse versäumt (gegen 250 in demselben Monat des Vorjahres und 475 im Vor⸗ monat). Wird eine Gruppirung der Verwaltungen nach dem Verhältniß der auf je eine Anschlußversäaumniß ent⸗ fallenden Zugverspätungen vorgenommen, so kommen in erster Reihe die Könagliche Eisenbahn⸗Direktion Bromberg (45 An⸗ schluß⸗Versäumnisse auf 66 Verspätungen) und die Königliche Eisenbahn⸗Direktion Cöln (linksrh.) (30 Anschluß⸗Versäumnisse auf 44 Verspätungen) mit 1,47, während die Badischen Staats⸗Eisenbahnen (2 Anschluß⸗Versäumnisse auf 62 Ver⸗ spätungen) mit 31,00 und die Hessische Ludwigs⸗Eisenbahn (1 Anschluß⸗Versäumniß auf 49 Verspätungen) mit 49,00 die letzten Stellen einnehmen und bei 8 Verwaltungen, welche im Ganzen 31 Zugverspätungen gemeldet haben, Anschluß⸗ Versäumnisse überhaupt nicht vorgekommen sind.
— Wider deutsche Eisenbahnverwaltungen sind beim Reichs⸗Eisenbahnamt in der Zeit vom 1. Januar bis Ende März d. J. im Ganzen 68 Beschwerden aus dem Publikum eingelaufen. Von diesen beziehen sich 7 auf den Personenverkehr, 46 auf den Güterverkehr und 15 auf andere Gegenstände.
Das Reichs⸗Eisenbahnamt hat von diesen Beschwerden für begründet erachtet 2, als unbegründet zurückgewiesen 3, auf den Rechtsweg verwiesen 6, wegen mangelnder Zuständig⸗ keit der Reichsgewalt nicht zur Kognition gezogen 17. Die übrigen 40 wurden zum größten Theil mit Rücksicht auf die darin behandelten Gegenstände zur direkten Erledigung an die zuständigen Eisenbahnverwaltungen abgegeben.
Betroffen von Beschwerden sind überhaupt 24 Eisenbahn⸗ verwaltungen.
— Der General⸗Lieutenant von Voigts⸗Rhetz, Ge⸗ neral⸗Inspecteur der Artillerie, ist von der im vorigen Monat zur Besichtigung der Fuß⸗Artillerie⸗Regimenter Nr. 3, 4 und gangetretenen Dienstreise hierher zurückgekehrt; ebenso der General Lieutenant von Oppell, Commandeur der 2. Garde⸗ Infanterie⸗Division, von der Inspizirung des 4. Garde⸗ Grenadier⸗Regiments Königin.
— S. M. S. „Niobe“, 10 Geschütze, Kommdt. Kapt. z. S. Koester, ist am 5. Juni cr. in Leith eingetroffen.
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“ 9 ““ Niederlande. Haag, 8. Juni. (W. T. B.) Die internationale Konvention, betreffend die polizeiliche Regelung der Fischerei in der Nordsee, ist heute auch von der Ersten Kammer genehmigt worden.
Großbritannien und Irland. London, 8. Juni.
. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses beantragte Lawson die Ablehnung der Bill über die Dota⸗ tion, welche dem als Baronet Alcester in den Pairsstand er⸗ hobenen Admiral Seymour gewährt werden soll. — Lord Churchill erklärte: er habe Grund, zu glauben, daß der Khedive selbst die Unruhen in Alexandrien angezettelt abe, um Arabi Pascha bei der Pforte in Mißkredit zu ringen. Der Premier Gladstone wies jedoch diese gegen den Khedive erhobene Beschuldigung auf das Bestimmteste zurück mit dem Hinweis darauf, daß dieselbe durch die in den
boten. Der für die Häfen am Schwarzen Meer und für Transkaukasien bestimmte Raffinadezucker ist fortan mit 2 Rbl. 50 Kop. per Pud zu verzollen.
Moskau, 8. Juni. (W. T. B.) Gestern Abend fand bei dem päpstlichen Krönungsbotschafter, Kardinal⸗ Erzbischof Vannutelli, ein diplomatisches Diner und nach demselben großer Empfang statt. Nahezu sämmtliche Mitglieder des diplomatischen Corps sowie die russischen Minister und die höchsten Hof⸗ und Staatsbeamten nah⸗ men daran Theil. — Heute Abend hält der franzö⸗ sische Krönungs⸗Botschafter Waddington einen allgemeinen Empfang ab. Der Kaiser empfing heute alle außerordentlichen Botschafter und Gesandten in Abschiedsaudienz. — Für heute Abend sind der hiesige General⸗Gouverneur, die Adelsmarschälle, der hiesige Bürger⸗ meister und der Vorsitzende des Zemstwo zu einer großen Festtafel in den Kreml geladen. Die Krönungs⸗ festlichkeiten schließen morgen offiziell mit Abhaltung der großen Truppenrevue, nach welcher der Kaiser und die Kaiserin die Rückreise antreten. — An die Botschafter und Gesandtschaften und deren Mitglieder sind sehr zahlreiche Ordensverleihungen erfolgt.
— 9. Juni. (W. T. B.) Gestern Abend fand auf der deutschen Botschaft das vierte Galadiner statt. Unter den eingeladenen Gästen befanden sich der päpstliche Nuntius Vannutelli, der französische Krönungsbotschafter Waddington, die russischen Minister Deljanow und Rabokoff, der chinesische Botschafter, Marquis Dseng, der türkische Krönungsbotschafter, Server Pascha, General Nosenbach, Geheimrath Katkow und der amerikanische Admiral Baldwin. Zur Rechten des deutschen Botschafters saß Waddington, zur Linken Vannutelli. Die preußische Krönungsmission kehrt heute Abend nach Berlin zurück.
Amerika. New⸗York, 6. Juni. (Allg. Corr.) Die republikanische Konvention von Ohio hat in Co⸗ lumbia unter dem Vorsitz des Senators Sherman getagt. Das von einem Ausschusse entworfene Programm der Kon⸗ vention billigt Präsident Arthurs Verwaltungspolitik und be⸗ fürwortet auch angelegentlich die Einführung eines Schutzzoll⸗ tarifs. — Die Führer der irischen Nationalliga haben von Chicago aus einen Aufruf an die irische Race um Bei⸗ träge für den Parnellfonds erlassen.
Asien. Persien. Teheran, 6. Juni. (Allg. Corr.) Der Schah wird trotz aller Opposition in der nächsten Woche die beabsichtigte Pilgerfahrt über Maganderan nach Mesched an⸗ treten. Er wird ein militärisches Gefolge von 1500 Reitern, zwei Regimentern Fußvolk und zehn Berggeschützen haben.
Zeitungsstimmen.
Die „Baugewerkszeitung“ äußert sich über das Krankenkassengesetz, wie folgt: 5
Der 8 Pesan J. hat im vollbesetzten Reichstage mit großer Majorität ein Gesetz zur endgültigen Annahme gefördert, welches in seinen Wirkungen gewiß dem sozialen Frieden und der Hebung gewerblicher Verhältnisse dienen wird. Die große gewerbliche Bevölkerung wird nach Einführung des Krankenkassengesetzes vieler Noth enthoben werden, weil künftig die häufigste Ursache des wirthschaftlichen Verfalls — die zeitweise Erwerbsunfähigkeit — fortfallen wird. Alle gewerblichen Arbeiter werden künftig gegen Krankheit versichert sein, denn das Gesetz führt Versicherungszwang unter Heranziehung der Arbeitnehmer und Arbeit⸗ geber ein. Nebeneinander werden künftig Gemeinde⸗ und Orts⸗ krankenkassen, Innungs⸗, Fabriks⸗, Bau⸗ und andere Krankenkassen bestehen. Das Gesetz ist ein viel angefochtenes zu nennen.
Händen der englischen Regierung besindlichen Beweisstücke voll⸗ ständig widerlegt werde. Die Debatte wurde hierauf vertagt.
1 i ten, welche am liebsten nichts zu Stande See heaern get d 1 Unazuftiedenbeit mit den be⸗
stehenden Verhältnissen am meisten wachsen und zunehmen würde, haben dagegen gestimmt, ebenso die große Partei unserer Manchestermänner, welche darüber, daß sie die ewige Seligkeit schon für dieses irdische Dasein durch jedes Gesetz erlangen möchten, das positive Schaffen ganz vergessen. In berechtigte Konkurrenz sind bei der Berathung die sogenannten Berufskrankenkassen getreten, aber nicht durchgedrungen. Wer die langen und doch vielleicht zu kurzen Verhandlungen im Reichstage genauer verfolgt hat, wird die mancherlei Gebrechen des neuen Gesetzes nicht unterschätzen, aber jedenfalls aner⸗ kennen, daß die neue Institution als ein guter Anfang auf dem Ge⸗ biet der Sozialreform betrachtet werden darf.
— Die „Elberfelder Zeitung’ schreibt:
„Ueber das in unserem Parteileben eine so große Rolle spielende amerikanische Schweineschmalz wird aus New⸗York dem „Standard“ gemeldet, daß dasselbe vielfach mit Oleomargarin, Stearin, Baum⸗ wollsaamenöl, Talg und Tenaalba verfälscht ist; durch einen in der betreffenden Händlerbranche in Chicago ausgebrochenen Streit ist diese Sache an das Tageslicht gekommen. Unsere Freihändler kämpfen also jetzt nicht nur für die wohlfeile Trichine, sondern auch für das wohlfeile Oleomargarin u. s. w. des armen Mannes.“
3 Zur Annahme der Kanalvorlage bemerkt die „Kölnische eitung“:
„Es ist ein wohl bisher in der Geschichte unseres parlamenta⸗ rischen Lebens einzig dastehender Fall, daß Sehh einer Kom⸗ mission des Hauses vom Plenum desselben mit solcher Entschiedenheit verworfen worden sind. Unzweifelhaft ist an diesem günstigen Aus⸗ güng⸗ jene Bewegung nicht ohne Einfluß gewesen, welche aus den
olkskreisen heraus gegen die Kommissionsbeschlüsse hervorging und welche das Abgeordnetenhaus vor dem Schicksal bewahren sollte, eine vem Samoa⸗Beschluß des Reichstags ähnliche Entscheidung zu assen.“
— In der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ lesen wir: —
Das Jahrbuch für die Statistik Bremens bringt Mittheilungen über den Handels⸗ und Schiffsverkehr Bremens im Jahre 1882. Vergleicht man die gemachten Angaben für Ein⸗ und Ausfuhr vom letzten Jahre vor der 11 also 1878, wobei zu berücksichtigen sein dürfte, daß die schon in jenem Jahre beginnende Vorverprovian⸗ tirung die Einfuhr nach Bremen zur Wiederausfuhr nach Deutsch⸗
land gesteigert haben wird, so ergiebt sich eine erhebliche Steigerung des Werthumsatzes, welche zeigt, daß auch in Bremen die vorhergesagten schlimmen Wirkungen der neuen
Handelspolitik eben so wenig eingetroffen sind, wie für Hamburg, was für letzteren Platz erst kürzlich dargelegt wurde. Es betrug 1878 die Gesammteinfuhr 441,2, 1882 dagegen 500,3 Mill. Mark, dieselbe stieg also um 13,4 %. Die Ausfuhr, welche 1878 431,4 Mill. Mark betragen hatte, stieg 1882 auf 482,2 oder um 11,8 %. Die Einfuhr aus Europa hob sich um 2,3 %1, die aus transatlantischen Ländern dagegen nur um 4 ½ %, wohingegen die europäische Ausfuhr nur um 2 ½, dagegen die transatlantische um 59 % sich steigerte. Von der Einfuhr entfielen auf das deutsche Zollgebiet 1878 110,2 Mill. Mark, 1882 147,5 (+ 33,60 %), auf das übrige Europa 106,5 resp. 118,7 Mill. Mark (ℳ 11,3 %), auf die Vereinigten Staaten158,6 resp. 149,2 Mill. Mark (— 5,7 %). Ses entfielen von der Ausfuhr auf Deutschland 1878 245,4 Mill. Mark, 1882 dagegen 246,8 st 0,6 %); auf das übrige Europa 115,1 resp. 122,6 (+ 6,6 %) und auf die Vereinigten Staaten 56,6 resp. 91,1 (+£ 60,9 %). Es zeigt sich also in Bremen speziell eine Zunahme des deutschen Exportes. Im Vergleiche mit dem unmittelbaren Vorjahre nahm die Einfuhr aus Deutschland um 3,6, die aus den Vereinigten Staaten um 3,08 Mill. Mark ab,
während die aus dem übrigen Europa um 1,9 Mill. Mark stieg, die Ausfuhr nach Deutschland sank um 19,1, die nach dem übrigen Europa um 29,7 Mtll., während die nach den Vereinigten Staaten um 4,3 Mill. stieg.
Ferner:
In verschiedenen Blättern, namentlich auch im „Hannoverschen Courier“, finden wir folgende Notiz:
Das abgelaufene Wirthschaftsjahr 1882/83 war für die preu⸗ ischen Forsten weder in Betreff des pekuntären Ertrages, noch hin⸗ chtlich der Vegetations⸗ und sonstigen wirthschaftlichen Verhältnisse ein günstiges. Diese Klage kommt aus fast sämmtlichen Theilen der Monarchie, besonders aber aus dem Regierungsbezirk Aachen, namentlich den Eifelgegenden desselben. Ungeachtet der eifrigsten Bemühungen war der nachhaltige Materialeinschlag der Forsten nur zu sehr mäßigen Preisen zu veräußern. Die Nachfrage nach Holz blieb fast überall hinter dem Angebote zurück. Zudem machte das Ausland den werthvollen Sortimenten, dem Eichen⸗Stammholze, dem Schicht⸗Nutzholze und der Gerberlohe so erhebliche Konkurrenz, daß der fiskalische wie der Gemeindewaldbesitz darunter schwer zu leiden hatte. Trotz dieser und anderer Schwierigkeiten hat der Staats⸗ wie der Korporations⸗ Waldbesitz doch seine volkswirthschaftliche segensreiche Bedeutung für die Bevölkerung bewährt. Denn wenngleich bei der ungünstigen Lage des Holzmarktes das finanzielle Ergebni nur ein mäßiges sein konnte, erlitten die wirthschaftlichen Maß⸗ nahmen in den Staats⸗ und Gemeindeforsten, die Ausführung der nöthigen forstlichen Meliorationen, die Wegebauten ꝛc. Dank der staatlichen Fürsorge doch keine Einbuße, dieselben schritten vielmehr ungestört weiter. Es gewährten die Forsten der um dieselben wohnenden, meist dürftigen Bevölkerung reichen Verdienst und trugen so wesentlich dazu bei, den Anwohnern der Eifelreviere ihre mißliche materielle Lage zu erleichtern. Wurden doch in dem letzten Wirth⸗ schaftsjahre allein für Holzwerbung, Kulturen und Wegebauten ca. 300 000 ℳ verausgabt, ein ganz und gar der ländlichen Arbeiter⸗ bevölkerung zu Gute kommender Betrag, der 200 000 Tagelöhne zum Satze von 1,50 ℳ repräsentirt. —
Es freut uns, den „H. C.“ wenigstens nachträglich unter den Blättern zu finden, die ihren Lesern Material zur Begründung der Nothwendigkeit einer Erhöhung der Holzzölle vorlegen, denn das werden sich die Leser des „H. C.“ doch wohl selbst sagen müssen, daß, sollte die ungünstige Rentabilität der Staats⸗ und Gemeinde⸗ forsten dauernd anhalten, beide Kategorien nicht mehr lange im Stande sein werden, die so warm geschilderten segensreichen Auf⸗ wendungen in Bethätigung ihrer „volkswirthschaftlichen segensreichen Bedeutung“ zu machen.
Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 23.— Inhalt: Zoll⸗ und Steuerwesen: Zolltarifirung bei Gemengen von Getreide⸗ arten. Verwendung von Melilotenblüthen zur Herstellung von Tabackfabrikaten. Befugnisse von Zollstellen. — Marine und Schiff⸗ fahrt: Erscheinen eines weiteren Heftes der Entscheidungen des Ober⸗ Seeamts und der Seeämter. Konsulatwesen: Ernennungen. Gef sertleve . eüseh — Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. 3
Centralblatt für die gesammte Unterrichts⸗Ver⸗ waltung in Preußen. April⸗Mai⸗Heft. — Inhalt: Ministe⸗
rium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten. — Anrechnung der in den 8 18 und 19 des Pensionsgesetzes gedachten Dienstzeiten bei 1S etzung des Wittwen⸗ und Waisengeldes. — Verrechnung der Witt⸗
wen⸗ und Waisengeldbeiträge bei den unmittelbaren Verwaltungen. — Diensteinkommen der Unterbeamten bei den Provinztal⸗Schul⸗ kollegien; Gewährung des Minimaleinkommens bei der Anstellung. Verrechnung der durch Amtssuspensionen und Disziplinarunter⸗ suchungen der det fig entstehenden Kosten auch bei den mitte baren Staatsbeamten. Aufbringung der Stellvertretungskosten wäh⸗ rend der Amtssuspension eines Schullehrers. Feststellung und Deckung der Zeugengebühren ꝛc. in Disziplinaruntersuchungen. — Staatsaus⸗ aben für öffentlichen Unterricht, Kunst und Wissenschaft. — estätigung der Prorektor⸗ bezw. der Rektorwahl an den Universitäten zu Königsberg und Greifswald. — Betrieb des Turnens an den Universitäten und den technischen H zulen. — Ausschluß andere⸗ als der vorgeschriebenen Censuren