die nachfolgende Darstellung bleibt
VSTTTTö“ sie seit dem Revolutions⸗
Goethe’'s Gestalt im Centrum, wie jahre 1773 alles überragte. Wenn „Welker, Böckh und Andere“, als Gelehrte genannt wurden, welche die Erforschung des nationalen Lebens für die Griechen in Angriff nahmen, so hätte der Ausdruck „Andere“ wohl durch den Namen Karl Otfried Müller spezialisirt werden können, weil Böckh „mit dem innigsten Gefühle der Wahrheit“ bereits im Jahre 1827 aussprach, der damals dreißigjährige Gelehrte „werde ihn, den er als seinen Lehrer verehrte, weit hinter sich lassen.“
Die den Text begründenden Anmerkungen und literarischen Nach⸗ weisungen sind am Schlusse des Buches beigefügt. Sie geben Zeugniß von der tief begründeten Gelehrsamkeit und staunenswerthen Belesen⸗ beit des Verfassers namentlich in allen zur Literaturgeschichte gehören⸗ den Einzelheiten. Vielleicht hätte S. 754 die Ausgabe noch angeführt sein können, welche im Jahre 1825 der spätere Minister Hassenpflug unter dem Titel herausgabSchelmuffskys Wahrhaftige Curiose und sehr gefährliche Reisebeschreibung zu Wasser und zu Lande, eigenhändig und sehr artig an den Tag gegeben von E. S. Gedruckt zu Schelmerode in diesem Jahr.“ Die Darstellung des Verfassers ist prägnant und knapp, namentlich werden die vorwiegend kurzen Sätze das Verständniß be⸗ deutend erleichtern. Der Styl ist individuell, anschaulich, theilweise von poetischem Schwunge beseelt. Scherer beweist eine seltene Fähigkeit, alte und neue Zeiten zu begreifen und die hervorragendsten Gestalten plastisch sicher herauszuarbeiten. Wir hoffen zuversichtlich, daß diese großartige und geistreiche Auffassung unserer Literatur zu einer fesselnden, belehrenden und anregenden Einsicht in unsere literarischen Kunstwerke veranlassen werde. Dies bedeutende Werk ist von der Verlagshandlung durch eine gefällige, elegante Ausstattung in Druck und Papier, durch verschiedenartige niedliche und zierliche Arabesken am Eingange jeden Kapitels vortheilhaft ausgezeichnet.
— Der durch seine militärisch patriotischen Dichtungen bekannte Hr. Fedor von Köppen, der persönlich dem General⸗Feldmarschall Grafen von Wrangel nahe gestanden und von diesem interessantes Material über seinen Lebenslauf erhalten hat, welchem schon im Jahre 1855 die Dichtung „Wrangel“ (F. A. Herbig, Berlin) ihr Entstehen verdankte, hat zur Feier des hundertsten Geburtstags (13. April 1884) des ruhmreichen und von dem Verfasser besonders hoch verehrten hhe eine kurze, populär gehaltene Lebensbeschreibung desselben u
uter dem Titel „Wrangel“, im Verlage von Carl Flemming in Glogau) veröffentlicht. Dieses nach dem Leben gezeichnete charak⸗ jeristische Bild, welches viele neue ansprechende Züge enthält und mit Bruchstücken aus den erwähnten Dichtungen sowie mit bisher noch unbekannten heiteren Aneckdoten durchflochten ist, wird allen Verehrern „Papa Wrangels“ hochwillkommen fein. 3 — Dem diesjährigen Programm des Königlichen Gym⸗ nasiums und Realgymnasiums zu Hersfeld ist eine werth⸗ volle historische Abhandlung des Oberlehrers am Rhesashhrg⸗ Dr. Gust. Wachenfeld, beigefügt. Dieselbe führt den Titel: „Die politischen Beziehungen zwischen den Fürsten von Brandenburg und Hessen⸗Cassel bis zum Anfange des dreißigjährigen Krieges, nach archivalischen Quellen dar⸗ gestellt. — Die vorliegende Abhandlung ist aus Studien bervor⸗ gegangen, welche der Verfasser nach und nach in den Archiven zu Marburg, Berlin, Dresden und Weimar gemacht und zum Theil schon im Programm der höheren Bürgerschule zu Cassel von 1873 veröffentlicht hat. Die jetzige, neue Arbeit bildet nicht nur eine Fort⸗ setzung jener vor 11 Jahren erschienenen Programmarbeit, sondern ein dieselbe in ihren wesentlichsten Zügen umfassendes und zufammen⸗ hängendes Ganze, welches, da es sich genau an die Quellen anschließt und zugleich möglichst objektiv gehalten ist, einen nicht unwichtigen Beitrag zur Spezialgeschichte Preußens und Hessens und ihrer Berichtigung während der angegebenen Zeit liefert, wenngleich der Verfasser wegen⸗ des für ein Schulprogramm vorgeschriebenen beschränkten Raumes allerdings genöthigt war, in dieser seiner letzten Abhandlung Manches wegzulassen, was in dem bei Ed. Hoehl zu Hersfeld erschienenen Separatabdruck enthalten ist. — In Folge seiner Forschungen ge⸗ langte der Verfasser der vorliegenden Abhandlung zu folgendem Re⸗ sultat: Die politischen Beziehungen zwischen den Staaten Branden⸗ burg und Hessen⸗Cassel bis zum Jahre 1618 beginnen eigentlich erst mit der Thronbesteigung der Hohenzollern (1415), und sind aus den persönlichen Verhältnissen der beiden verschwägerten Fürstenhäuser zur Zeit der Burggrafen Friedrich V. und VI. von Nürnberg in der 2. Hälfte des 15. Jahrh. hervorgegangen. Aus den Familienverbin⸗ dungen entstanden Staatenbündnisse, welche durch die Erbverträge ihre Sanktion erhielten und je nach der Stellung der Fürsten zu den großen Fragen ihrer Zeit bald lockerer, bald fester wurden. Durch Sachsens Vermittlung wurde Kurbrandenburg in die Erbver⸗ brüderung zwischen Sachsen und Hessen aufgenommen (1457), und seit jener Zeit gaben bis zur Reformation die Erbverträge den Hauptbeweggrund gemeinsamen Handels ab. Die religiöse Differenz der auch sonst so verschiedenen Fürsten Brandenburgs und Hessen⸗ assels während des 16. Jahrh. blieben nicht ohne Ffluß auf ihre henest und ihre politischen Bezlehungen. Der katholische Joachim I. vonnte nicht mit dem Protestanten Philipp dem Großmüthigen, Joachim II. nicht mit Wilhelm dem Weisen von Hessen harmoniren, wie dieser andererseits von dem strenglutherischen FJohann Georg von Brandenburg wenig verstanden wurde. äährend dieser Zeit der religiösen Differenzen haben wiederum die Erbverträge haupt⸗ fächlich das alte Band zwischen den beiden Fürstenhäusern erhalten und befestigt. Unter Joachim Friedrich begann das Ver⸗ hältniß Brandenburgs zu Hessen⸗Cassel wieder freundlicher zu werden, bis es unter Johann Sigismund und dem Landgrafen Moritz von Hessen den Kulminationspunkt erreichte, 1 jenem Jahrhundert, von der Reformation bis zum 30 ährigen Kriege (151721618 „ haben unter den 3 erbverbrüderten Staaten in Deutschland unleugbar die hessischen Fürsten die Führerrolle gespielt. Erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ist dies anders geworden. Da stieg Brandenburg durch den großen Kurfürsten zu einer Höhe hinan, auf welcher es das kleine Hessen⸗Cassel natürlich weit hinter sich ließ, wenngleich das Letztere bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts, wo es sich an Oester⸗ reich anschloß, Preußens Bestrebungen unterstützt hat. Die in Leipzig am 12, d. M. erscheinende Nr. 2128 der Illustrirten Zeitung enthält folgende Abbildungen: Auch ein Liebhaber der Auerhahnjagd. Originalzeichnung von Ludwig Beck⸗ mann, — Porträts aus dem deutschen Reichstag: 25) Georg Heinrich von Vollmar. — An der russisch⸗deutschen Grenze. 2 Abhidungen nach Zeichhungen von H. Fritzmann: 1) Im Zollamt der Bahn⸗ station. 2) Im Bahnhofsrestaurant. Emanuel Geibel, † am 6. April. — Goethes „ aust“ in der Devrientschen Bearbeitung als „Mysterium-. 2 Abbi dungen, nach der Aufführung im Leipziger Stadt⸗Theater, gezeichnet von E. Limmer: 1) Prolog im Himmel. 2) Helena'6 Hochzeit (11. Szene des zweiten „Tagewer 8 *). — Berliner Bilder: Ein Arbeitsnachweisbureau. Originalzeichnung von C. Koch. Monströses Kaninchen (halb Ente, halb Kaninchen). Nach dem Leben gezeichnet von J. Bungartz. — Von der Internationalen Ausstellung in Nizza: Die Spezialbauten. 7 Abbildungen, nach photographischen Aufnahmen: Pavillon des Figaro Fena) „Poavyillon von Mentone — Holländ. Liqueur⸗ Pavillon — zuarium — Papillon von St. Raphael — Pavillon von Tunis — Pavillon von Monaco. — Wappen des Bisthums Roeskilde. — Frauenzeitung: Eleonore Duse⸗Checchti. — Moden: Gesellschaftstoilette. — Polytechnische Mittheilungen: G. Eberleins Uhr für das Kronprinzliche 5 zu Berlin. Transportables Kinder⸗ Pg dien “ fatggtchesch hh Kunsterzeugnisse der 2 ndustrie. affee⸗Aufgußmaschine na rnd Transportabler Lragkentebegwhene F Zehdalche Sbsten. — osenthals Antiquariatshandlung i München hat die Eintheilung ihres aus nahezu 8.1Sb8. Baͤnden bestehenden Bücherlagers durch den Druck soeben bekannt gemacht. Dasselbe zerfällt in 59 verschiedene Abtheilungen. Dieselben betreffen Geschichte (allgemeine und Geschichte einzelner Länder und Zeiträume) Genealogie und Heraldik, Numismatik, Philologie, Jurisprudenz, Staats⸗ und Kameralwi senschaften, Rüclosophie Theologie (katholische und protestantische), äͤdagogik, Medizin und Naturwissenschaften,
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iteratur (deutsche und französische), allgemeine Kunst, Architektur, Pkerar “ und n fr Magie, Hexen und Hexenproze se u. s. Ee Außer dem bedeutenden Bücherlager besitzt das genannte a noch eine reiche Sammlung von alten Kupferstichen und Holzschnit 8 die sich namentlich in den Fächern der Ornamentik, Porträts, Städ 5 ansichten, Flugblättern und Trachtenabbildungen auszeichnet, sowie eine bedeutende Sammlung alter Manuskripte und Autographen.
Gewerbe und Handel.
in der Generalversammlung der Aktionäre der Pommerschen 1111““ gelangte der Geschäftsbericht über das Jahr 1883, das 67. seit dem Bestehen des Instituts, zum Vor⸗ trag, aus dem wir Folgendes entnehmen: Die Siederei verarbeitete 333 928 Ctr. Rohzucker gegen 330 228 Ctr. in 1882 und verkaufte diverse Süßen 321 661 Ctr. im Betrage von 12 082 066 ℳ gegen 310 173 Ctr. im Betrage von 12 414 751 ℳ in 1882. Der Werth
der Siederei⸗Grundstücke hat sich im Jahre 1883 durch Neu⸗ bauten um 254 560 ℳ, der der Siederei⸗Geräthschaften durch Neuanschaffungen um 192 000 ℳ erhöht; die Beträge sind voll⸗ ständig abgeschrieben. Dem Reserve⸗Baufonds wurden aus dem Jahresgewinn 275 000 ℳ zugeführt, und aus demselben zu Abschrei⸗ bungen auf Siederei⸗Grundstück⸗Konto 233 352 ℳ, auf Siederei⸗ Geräthe⸗Konto und elektrische Beleuchtungsanlage 132 672 ℳ ent⸗ nommen. Dem Unterstützungs⸗Konto wurden 31 373 ℳ zugeschrieben, dasselbe erreicht dadurch die Höhe von 197 598 ℳ Die verbleibenden 400 000 68 gelangen als Dividende von 16 58 % = 100 ℳ pro Aktie zur Auszahlung. 2 — — Von welchem Umfange das Lachsverpackungs⸗Geschäft in Oregon ist, respektive zu welcher Höhe sich dasselbe in den letzten Jahren emporgeschwungen hat, geht aus folgenden statistischen Belegen hervor, die dem „Hamb. Corr.“ von Portland übersendet worden sind. Im Jahre 1866 begann dieser Industriezweig mit zwei Booten. Die Fische zu fangen, kostete 15 Cts. das Stück, und es wurden 4000 Kisten, jede 12 Dutzend Kännchen enthaltend, ver⸗ packt. 1883 wurden von 38 Canneries ( ackanstalten) 1700 Boote auf den Fischfang im Columbia allein ausgeschickt, 90 Cts. per Stück bezahlt und 631 558 Kisten gepackt. 1866 wurde die Kiste im Handel mit 16 Doll. bezahlt, 1883 nur mit 5 Doll. Von Pack⸗ anstalten südlich am Columbia sind ca. 14 000 Kisten und nördlich desselben 82 613 Kisten in den Handel gekommen. Die meisten Lachse wurden nach England verschickt, nämlich 288 630 Kisten. Nach San 8ge⸗ gingen 270 174 Kisten, welche von da wieder meistens nach England gehen. Nach dem Osten (New⸗York, Boston u. s. w.) sind theils zur See, theils zu Lande 82 503. Kisten spedirt worden. Für dieses Jahr sind die Aussichten durchaus nicht glänzend, weil viele Kapitalien aus dem Geschäft zurückgezogen worden sind. Frankfurt a. M., 10. April. (W. T. B.) Der „Frkf. Ztg.“ wird aus New⸗York das Fallissement der Bankfirma Hagen & Billing gemeldet. Leipzig, 10. April. (W. T. Ostermesse in den Räumen der tende Garnbörse wird am Freitag, den 25. April cr., ihren nehmen.
B.) Die in der bevorstehenden Leipziger Börsenhalle abzuhal⸗ Anfang
1
Submissionen im Auslande.
“ Belgien. 8
Verwaltung der Staatseisenbahnen:
1) 23. April 1884, 1 Uhr, in der Börse zu Brüssel: Vergebung verschiedener Arbeiten, wie Abbruch und Errichtung von Gebäuden, Pflasterung, Planirung ꝛc. in 5 Loosen. Lastenheft Nr. 48 in der Expedition des „Reichs⸗Anzeigers“. Gesammtabschätzung ca. 40 500 Fr.; vorläufige Kaution 2070 Fr. Preis der Pläne 11 Fr. Auskunft beim Ingenieur, Direktor van Aelbröck, Rue Latérale Nr. 2 zu Brüssel.
2) 23. April 1884, 1 Uhr, in der Börse zu Brüssel: Ver⸗ gebung des Baues eines Einnahme⸗Gebäudes zu Station Water⸗ mael. Abschätzung circa 35 000 Fr. Auskunft beim Ingenieur, Direktor van Aelbröck, Rue Latérale Nr. 2 zu Brüssel, und beim Ingenieur Matthieu, Rue Godefroid 3 zu Namur. Lastenheft noch nicht ausgegeben. 1
3) 23. April 1884, 1 Uhr, in der Börse zu Brüssel: Vergebung der Lieferung von Holz in diversen Sorten und unter verschiedener Form, Bretter, Bohlen ꝛc. Lastenheft Nr. 47 in der Expedition des „Reichs⸗Anzeigers“. 20 Loose. Gesammtabschätzung ca. 40 000 Fr.; vorläufige Kaution 2000 Fr. Auskunft beim Ingenieur, Direktor van Aelbröck, Rue Latérale Nr. 2 zu Brüssel.
4) Rächstens in der Börse zu Brüssel: Vergebung der Lieferung von 9 Loosen von je 50 000 kg Schmieröl (Rüb⸗ oder Nußöl), von 4 Loosen von je 50 000 kg russischen Steinöls, 1 Looz von 400 Oel⸗ hüichsgs (Modell 1883) (170 *2 97). Lastenhaft gelangt noch zur
usgabe.
5) Nächstens in der Börse zu Brüssel: Vergebung der Lieferung von 9 Loosen von je 25 000 lfd. Metern Segeltuch und von 1 Loos von 770 kg Bindfaden. Lastenheft gelangt noch zur Ausgabe.
6) Nächstens in der Börse zu Brüssel: Vergebung der Lieferung von Petroleum oder Paraffinöl in 4 Loosen, und zwar 200 000 kg, 1og kg, 89 000 kg und 28 000 kg. Lastenheft gelangt noch zur
usgabe. Anmerkung. Das Lastenheft Nr. 53 zu der für den 23. April angesetzten Ausschreibung, betr. Bau eines Einnahmegebäudes zu 38 9 9 „R.⸗A.“ vom 5. April sub 2), liegt in der Expedition es „R.⸗A.“ aus.
Verkehrs⸗Anstalten.
Die Bahnpostkarte vom Deutschen Reiche ist in neunter, bis auf die Gegenwart berichtigter Auflage (Berlin, Julius Springer, Preis 1,50 ℳ; auf Leinewand gezogen und in Leinewand⸗ deckel 3,50 ℳ) erschienen. Derselben ist ein Verzeichniß der Bahn⸗ posten im deutschen Reichs⸗Postgebiet, in Bayern und Württemberg, bearbeitet von C. Lehmann, Ober⸗Postdirektions⸗Sekretär im Kurs⸗ Phg n des C“ beigefügt.
remen, 9. April. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Neckar“ ist heute Nachmittag 1 Uhr in Southampton eingetroffen.
Berlin, 10. April 1884.
Er Mäzesta: e Verein für Besserun der Strafgefangenen hielt gestern Abend unter dem Vorsi
des Geheimen Ober⸗Justiz⸗Raths Starke im Bürger aale des Rathhauses seine Generalversammlung ab, in der 19 Bericht für 1882 und 1883 vorgelegt wurde. Der Verein hat in
den beiden verflossenen Jahren Immer mehr bricht sich die Ueberzeugung Bahn, daß in der auch den Bestraften gewährten Hülfe ein wesentliches Stück Arbeit auf dem Gebiete der gewichtigen, unsere Zeit bewegen⸗ den sozialen Fragen geleistet werden kann. Was die spe⸗ zielle Thätigkeit der einzelnen Kommissionen betrifft, so hat die Kommission zur Fürsorge für erwachsene männliche Straf⸗ gefangene vor Allem für Arbeitsnachweis gesorgt. Seit der Eröff⸗ nung des Arbeitsnachweise⸗Bureaus am 15, April 1883 haben sich 1752 Strafentlassene gemeldet, von denen 950 in Arbeit gebracht werden konnten, und zwar 262 in Berlin und 688 außerhalb. Der Kommiffion für Jugendliche männlichen Geschlechts waren im Jahre 8 8 184, im Jahre 1883 194 Pfleglinge unterstellt. Ausgeschieden aus der Pflegschaft sind Ke nischem 40, so daß Anfang dieses Jahres ein Bestand von 154 verblieb. Von den 398 Pfleglingen beider Jahre führten sich 2 Fes gut, 74 gut, 97 ziemlich
t, 71 schlecht, und bei 137 war die eeußerung vorbehalten. Die Hülfe 1eee
nicht ohne Erfolg gearbeitet.
mission zur Fürsorge für entlassene weibliche Strafgefangene ist im
in früheren Jahren, weil die von Pastor Berend gegründete Anst Besbühere einen Theil der Arbeit abgenommen hat. Die ant mission für Strafentlassene katholischer Konfession verpflegte während des Jahres 1882 39, während des folgenden Jahres 37 Entlassene, 13 von Letzteren sind als unverbesserlich zu betrachten, bei ve 1g ij 9
die Hoffnung auf Besserung nicht ausgeschlossen, 11 haben si f dieeg 7 eführt. Das von der Kommission unterhaltene Afvl üt von 6 Personen 165 Tage lang benutzt worden. In dem Afrastift sind 10 bestrafte Mädchen auf 1022 Tage mit Unterkommen bedacht und angemessen beschäftigt worden. Die Gesammteinnahmen des Vereins betrugen 1882 19 492 ℳ, 1883 15 761 ℳ Die Aler, höchsten Herrschaften überwiesen dem Verein im letzten Jöin 636 ℳ, die Stadt Berlin steuerte pro Jahr 600 ℳ bei Die Ausgaben erreichten dagegen 1882 eine Höhe von 15 372, 188 eine solche von 11 515 ℳ. 2000, bezw. 2200 ℳ erhielt die Kon⸗ mission für ältere, 800 ℳ die für jugendliche Entlassene. 800 ℳ pro Jahr wurde dem Frauen⸗Hülfsverein, 360 ℳ der Berlinz Stadtmission, 300 ℳ der katholischen Kommission und 400 ℳ in Jahre 1882 dem Asyl in Köpenick überwiesen. Das Arbeits⸗Nach⸗ weisebureau erforderte 1883 2400 ℳ Ausgaben. Der Verein verfligt z. Z. über ein Vermögen von 33 000 ℳ und 4246 ℳ baar. De Vorsitzende schloß nach Erstattung des Berichts die Versammlung mit einem Appell zur Mitarbeit.
Die gegenwärtig im Kunstgewerbe⸗Museum stattfindende achte Sond erausstellung, welche den künstlerischen Nachlaß des Professors J. Klein und Entwürfe älterer und neuerer Glaz⸗ malereien umfaßt, wird noch bis einschließlich den 14. d. M. 8 öffnet bleiben. 8
Hr. Professor Foerster bittet uns in Betreff des in unseren gestrigen Blatt enthaltenen Referats über einen von ihm in der hie sigen Meteorologischen Gesellschaft gehaltenen Vortrag die Bemerkung machen zu dürfen, daß dasselbe, wie es ihm bei ia Subtilität seiner Erörterungen sehr wohl erklärlich sei, einige utt erhebliche Mißverständnisse enthalte; er verzichte indessen auf ei gehende Berichtigungen, da dieselben in den öffentlichen Blättern weit führen dürften, und bitte, Diejenigen, welche sich für den Gegs. stand näher interessiren, auf die von ihm selbst veranstalteten wisse schaftlichen Publikationen über denselben verweisen zu dürfen.
In der hier abgehaltenen fünften ordent⸗ lichen Generalversammlung der „Concordia“, Vereinz zur Förderung des Wohles der Arbeiter, erstattete in Generalsekretör den Kassen⸗ und Geschäftsbericht für die Jahre 188 und 1883, und erhielt auf Antrag der beiden Rechnungsrevisoren, de Direktoren L. Goeckel⸗Frankfurt a. M. und C. Kohn⸗Frankfurt a. N. einstimmig Decharge hinsichtlich seiner Rechnungslegung. „In bhal⸗ lich derselben betrugen im letzten Jahre die Einnahne 22 799,45 ℳ, die Ausgaben 20 970,70 ℳ Das Verein. yermögen bezifferte sich am Tage der Rechnungsrevision au 37 920,65 ℳ. Dem Geschäftsberichte ist zu entnebmen, daß di Thätigkeit des Vereins eine sehr ausgedehnte war; derselbe fungin fortwährend als ein vielfach in Anspruch genommenes Auskunftz⸗ bureau für alle diejenigen Gegenstände und Fragen, welche unter der weiten Begriff der Arbeiter⸗Wohlfahrtseinrichtungen fallen, bui Fabriksparkassen eingerichtet, Konsumvereine, Arbeiter⸗Baugesel schaften u. s. w. zur Errichtung gebracht und bei eimn Reihe ähnlicher Einrichtungen mit seinem Rath und seiner Erfahrung mitgewirkt. — Auch das Verein organ hat seine Hauptaufgabe, alle auf die Beförderung des Wohles der arbeitenden Klassen zielenden Einrichtungen zur Ver⸗ öffentlichung und thunlichsten Verbreitung zu bringen und dadunz eine stete Anregung zu bieten, nach wie vor erfüllt. In dea Centralausschuß wurden von der Versammlung die bisherigen Mi⸗
Mainz, 8. April.
ganzen
(B-dur) von Beethoven
glieder desselben und außerdem Hr. August Dolfus, Vorstand der Société industrielle in Mülhausen gewählt und die bishaqer Rechnungsrevisoren in ihrer Funktion neuerdings bestätigt. — Ba⸗ der hierauf folgenden Berathung des neuesten Unfallvershe⸗ rungs⸗Gesetzentwurfes acceptirte die Versammlung nat
vorgeschlagene Resolution:
„Der zur Förderung des Wohles der Concordia hat wiederholt gefordert, daß dem bei der gewerbs⸗ oda berufsmäßigen Arbeit verunglückten Arbeiter beziehungsweise seinen Hinterbliebenen in allen Fällen, nur den der Absichtlichkeit auf Seita des verletzten Arbeiters aͤusgeschlossen, eine auskömmliche Zuwendung gesetzlich gesichert werde. Eine endliche Regelung der Unfallversicherunge⸗ materie ist nicht allein im Interesse der Betheiligten erwünscht, sondern im Interesse der Gesammtheit dringend geboten. Indem der Verein daher die unbedingte Nothwendigkeit des baldigen Zustandekommens eines Unfallversicherungsgesetzes wiederholt auf das lebhafteste betont, laubt er sowohl die Reichsregierung als die Volksvertretung auf⸗ 11 zu dürfen, bei den bevorstehenden Berathungen von vorhan⸗ denen Meinungsverschiedenheiten über nebensächliche Punkte Abstand zu nehmen und die Erreichung eines Einverständnisses in den wichti⸗ geren und insbesondere grundsätzlichen Punkten unter Bethätigung eines möglichst weitgehenden gegenseitigen Entgegenkommens herbei⸗ zuführen. Als selbstverständlich erscheint es hierbei, daß nur in der Sache selbst liegende Gründe und Gesichtspunkte, nicht aber politische und Parteiinteressen maßgebend sein dürfen.
Die neueste, dermalen in Berathung der vaterländischen Volks⸗ vertretung befindliche Unfallgesetzesvorlage der Regierung erscheint geeignet, die Grundlage eines entsprechenden und zweckmäßigen Un⸗ fallversicherungsgesetzes darzustellen. Wir möchten indessen im Inter⸗ esse der Sache wünschen, daß
a. die Bildung und territoriale Abgrenzung der Berufsgenossen⸗ schaften soviel als möglich der Initiative und Beschlußfassung da einzelnen Industriezweige überlassen werde;
„ bb. der Geltungsbereich des Gesetzes mindestens auf den in Au⸗ sicht genommen gewesenen Umfang des vorletzten Gesetzentwurfs Au dehnung finde;
c. die Arbeiter nicht in besonderer Organisation den Arbeitgeben gegenübergestellt, sondern denselben in den Vorständen der Genossen⸗ schaften Sitz und Stimme eingeräumt werde. Um die Arbeiter i dieser Art gleichberechtigt mit den Arbeitgebern an der Verwaltung Theil nehmen lassen zu können, müssen dieselben als Mitglieder der Genossenschaft angehören und ist ihnen daher die Zahlung eines wem auch noch so kleinen Theiles der Prämie aufzuerlegen.“ Weimar, 7. April. (Th. C.) Am 22. d. tritt der Vorstud der Deutschen Shakespeare⸗Gesellschaft zu einer Sitzung zusammen; Tags darauf folgt die Generalversammlung, in der di üblichen Geschäfte erledigt werden. Den Festvortrag hält Ur⸗ Thümmel aus Halle. Im Hoftheater werden an beiden Talen Shakespeare'sche Stücke, nämlich „Der Sturm“ und „Wie es Culh gefällt“ gegeben werden.
Concert⸗Haus. In dem nächsten Symphonie⸗Concert, an Sonnabend, bringt Hr. Hof⸗Musikdirektor Bilse die 4. Symphoni⸗ zur Aufführung.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner⸗ Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),
Verzeichniß der gekündigten Prioritätsaktien der Nieederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn,
Berlin:
Jahre 1883 von 36 nachgesucht worden. Diese Zahl ist geringer als
und die Besondere Beilage Nr. 3.
längerer Debatte einstimmig die nachstehende, vom Vereinsvorstante ”
Arbeiter gegründete Veretka)
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