1885 / 114 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 May 1885 18:00:01 GMT) scan diff

8 1 volte gegen den Mahdi angeschlossen. Die Garnison von .v. 24 hat einen neuen Sieg über die Streitkräfte des

Mahdi errungen. (W. T. B.) Nach einer Meldung aus Suakim ist General Graham mit der Garde⸗Infanterie am 17. Morgens abgezogen. Das australische Kontingent eit am 18. ab. Was die anderen dort befindlichen Truppen üft, so sind die Maßnahmen für deren Zurückziehung

noch licht getroffen.

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Zeitungsstimmen.

Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ theilt aus einem ihr vorliegenden, aus Gera, vom 9. Mai datirten Getreidewochenbericht von Herm. Oberländer, Angermühle Gera, folgende Stelle mit:

Kussticher Saxonka⸗Weizen steht ca. 140 transito Stettin ein, verträgt sonach bereits den Zoll von 30 per Tonne ein Faktum, mit dem unsere deutschen Produzenten ernst rechnen müssen.

Die „Post“ schreibt:

Wie viel anders endet die erste Reichstagssession, als sie be⸗ gonnen! Noch bevor die erste Vorlage der verbündeten Regierungen in Berathung gezogen wurde, mußten die beiden Anträge auf Ein⸗ führung von Diäten und Aufhebung des Expatritrungsgesetzes erörtert werden, welche beide zwar nicht den mindesten politischen Zweck, dafür aber eine um so schärfere demonstrative Spitze gegen den Fürsten Bismarck hatten. Sollten sie doch die Antwort auf die Beschränkung der Freifahrtkarten und die Ab⸗ lehnung des am Schluß der letzten Session vom Reichs⸗ tage angenommenen Gesetzentwurfes Lindthorst durch den Bundes⸗

rath geben. Dieser Grundzug prinzipieller bis zur persön⸗ lichen Brüskirung 8 Gegnerschaft gegen den Fürsten Bismarck

erreichte seinen Höhepunkt in dem famosen Beschlusse vom 15. De⸗ zember v. J. Von da ab zerbröckelte die Mehrheit unter der Wucht der nationalen Aufgaben und ihrer Vertretung durch den Reichskanzler mehr und mehr. Die Kolonialpolitik, die Dampfersubvention wurden ohne wesentliche Abschwächung genebmigt, bezüglich des Beschlusses vom 15. Dezember v. J. pater peccavi gemacht, ohne daß es auch nur des persönlichen Eingreifens des Fürsten Bismack bedurft hätte. Inzwischen waren jene mate⸗ riellen Erfolge auf dem Gebiete der überseeischen Politik doch nur mittelst ungemein intensiver persönlicher Betheiligung des Kanzlers an den Debatten errungen, welcher dabei mit der reifen Erfahrung des Alters ein Maß von Kraft und Energie entwickelte, das sich dem besten aus der Zeit des kräftigsten Mannesalters würdig an die Seite stellt.

Der zweite Abschnitt der Session bildet für den Fürsten Bis⸗ marck eine ununterbrochene Reihe müheloser Erfolge. Seine Zoll⸗ vorlage findet, von Minutien abgesehen, nicht nur auf der ganzen Linie Annahme, sondern wird auch noch im Sinne des Zollschutzes und insbesondere des Schutzes der Landwirthschaft weiter ausgebaut, ohne daß es dazu wesentlichen persönlichen Eingreifens des Fürsten oder irgend welcher Konzessionen auf dem Gebiete der Reichspolitik be⸗ durft hätte. Die Börsensteuer, welche neben der Erfüllung einer e der Gerechtigkeit zugleich einen schätzbaren Beitrag zur

esseitigung des Defizits liefern wird, ist der Regierung von der Mehrheit nicht nur entgegengetragen, sondern auch in dem Grade fiskalisch ausgebildet worden, daß der Kanzler in der wichtigen Frage der Arbitrage, der Lieferungsgeschäfte der Produzenten und der

Wien, 16. Mai. (W. T. B.) Die Generalversammlung der Südbahn genehmigte den Geschäftsbericht und den des Ver⸗ waltungsraths betreffs der Vertheilung einer Dividende von 7 Fr., sowie die Vortragung restlicher 837 800 Fl. auf die neue Rechnung; ferner ertheilte dieselbe dem Verwaltungsrathe die Vollmacht, über die Emission eines Anlehens bis zu dem Höchstbetrage von 40 Mill. Mark im geeigneten Momente in Verhandlung zu treten und dasselbe abzuschließen. Der Verwaltungsrath thellte mit, die Regierung habe bereits im Prinzip das Anlehen genehmigt.

Glasgow, 16. Mai. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 595 900 Tons, gegen 591 900 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlicher Hochöfen 92, gegen 95 im vorigen Jahre.

St. Petersburg, 17. Mai. (W. T. B.) Die Zollein⸗ nahmen Rußlands per 1. (13.) März 1885 betrugen 19 073 917 Rubel, gegenüber 13 992 841 Rubeln in derselben Periode des Vorjahrs. New⸗York, 17. Mai. (W. T. B.) Der Werth der Waareneinfuhr in der vergangenen Woche betrug 7 320 000 Doll., davon 1 150 000 Doll. für Manufakturwaaren.

Submissionen im Auslande.

1 I. Italien. 8 88 23. Mai. Schiffsbau⸗Direktion des II. See⸗Departements zu ‚eapel. 30 000 kg Olivenöl Ia Qualität für Maschinen. Voranschlag: 37 500 Lire. Kaution 3750 Lire. 8 2) 27. Mai. 2 Uhr. Territorial⸗Direktion des Militär⸗Kom⸗ missariats des 8. Armee⸗Corps in Florenz. Lieferung von: 1 700 m bläulichen Tuchs im Taxwerth von 20 400 Lire 100 grauen 1 300

750 scharlachrothen, 7590 1 000 türkischblauen E“ 12 000 8 1u“ 144 000 1 000 „schwarzen 1“ 8 10000 300 Stück Infanterie⸗Trompeten 8 4 500 300 Kavallerie⸗Trompeten 8 3 000 Die näheren Bedingungen in italienischer Sprache beim „Deut⸗

schen Reichs⸗Anzeiger“ zur Einsicht.

8 II Oesterreich.

20. Mai. Mittags. K. K. Eisenbahn⸗Betriebsdirektion Bud⸗ weis. Lieferung von etwa 45 000 kg Petroleum und 25 000 kg Rüb⸗ brennöl. K. K. Eisenbahn⸗Direktion Villach. Lieferung von etwa 57 000 kg Petroleum und 33 000 kg Rübbrennöl. Die näheren Be⸗ dingungen an Ort und Stelle.

Verkehrs⸗Anstalten.

Die nächste Ausgabe des Reichs⸗Kursbuchs, welche die Sommer⸗Fahrpläne entbält, erscheint am 1. Juni. Preis 2 Hamburg, 16. Mai. (W. T. B.) Die Postdampfer „Lessing“ und „Rugia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft sind, von New⸗York kommend, gestern Abend bezw. heute Nachmittags auf der Elbe eingetroffen. 17. Mai. (W. T. B.) Der Postdampfer „Wieland“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt ⸗Aktien⸗ Züse chaft hat, von New⸗York kommend, heute Morgen Lizard passirt. Triest, 17. Mai. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Venus“ ist mit der ostindisch⸗chinesischen Post aus Alexandrien heute Vormittag hier eingetroffen. Bern, 17. Mai. (W. T. B) Bei dem Bundesrath ist ein Gesuch eines Dr. Bartling aus London für die Konzession einer

Buchkontrole im wirthschaftlichen Interesse der betheiligten Kreise die Beseitigung allzu fiskalischer Vorschriften verlangen und durchsetzen mußte. Die Ausdehnung der Unfallversicherung auf die Transportgewerbe endlich ist ohne wesentliche Veraͤnderung und ohne ernstliche Kämpfe nach den Vorschlägen der verbündeten Regierungen angenommen und damit ein weiterer Stein zu dem Bau der Sozialreform gefügt. Schließlich hat die überraschende Modi⸗ fikation des spanischen Handelsvertrags im Sinne der Zollnovelle dem Fürsten einen neuen Triumph bereitet. .. ..

Die „Berliner Börsenzeitung“ schreibt:

Wenn auch die Erhöhung des Roggenzolles an sich selbstverständ⸗ lich nicht als eine dem Getreidehandel förderliche Maßregel betrachtet werden kann, so muß doch die jetzt herbeigeführte Gleichstellung der Zollsätze für alle oggen nach Deutschland impor⸗ tirenden Länder als eine für das Getreidegeschäft sehr erfreuliche Erleichterung des Verkehrs bezeichnet werden.... Ein Moment, welches bei der Beurtheilung des Werthes des von der spanischen Regierung erlangten Zugeständnisses nicht außer Acht zu lassen ist, bildet zudem die dadurch gebotene Sicherheit, daß die andernfalls dem Handel unserer Ostsee⸗Plätze drohende Gefahr als beseitigt anzusehen ist. Von noch höherer Bedeutung als für den Getreidehandel ist die Abänderung des spanischen Handelsvertrages be⸗ treffs der Bestimmungen über den Roggenzoll für unsere Mühlenindustrie, welcher durch die jetzt bestehenden Zollverhältnisse der Absatz nach Süd⸗ deutschland, das bisher ein starker Abnehmer unserer Mühlen war, in einer Weise erschwert wurde, daß die hiesigen Mühlenetablissements ihren Betrieb im bisherigen Umfange keinesfalls hätten aufrecht erhalten können. Durch die jetzt gesicherte Gleichmäßigkeit ve allet. für Roggen werden diese Etablissements wieder konkurrenzfähig, und die

Mühlenindustrie hat daher noch mehr Anlas als der Getreidehandel, gg. die Erklärungen des Reichskanzlers Befriedigung an den Tag zu legen.

Veterinärwesen.

In der niederländischen Gemeinde Meersen (Provinz Limburg) ist die Lungenseuche unter dem Rindvieh ausgebrochen. 8 In der Vorstadt von Warschau, Praga, ist die Rinderpest

ausgebrochen. Gewerbe und Handel.

Der in der ordentlichen Generalversammlung der „Union“, Bau⸗Gesellschaft auf Aktien, vorgelegte Geschäftsbericht kon⸗ statirt, daß die Prosperität der Gesellschaft stetig fortschreitet. Von dem ca. 9 % betragenden Gewinn kommen 5 % gegen 4 ¾ % des Vorjahres zur Vertheilung, während der Ueberrest zu Abschreibungen verwendet wird. In der darauf folgenden außerordentlichen Generalversammlung kam als alleiniger Gegenstand die Abänderung des §. 2 des Statuts, der die Erweiterung der Geschäftsthätigkeit be⸗ trifft, zur Berathung und Annahme. Die Gesellschaft erhielt hierdurch das Recht, sich mit der Fabrikation von Bauartikeln zu befassen, auch mit Baumaterialien aller Art Handel zu treiben Ferner soll sich die Thätigkeit der Gesellschaft besonders auf Kanalisations⸗ und Heizungsanlagen erstrecken.

Nordhausen, 16. Mai. (W. T. B.) Der Aufsichtsrath der Kordhausen⸗Erfurter Bahn hat die Dividende für die Prioritäten auf 5 %, diejenige für die rückständigen Scheine resp. abgestempelten Aktien auf 1 ¼ % festgesetzt. Die Generalversammlung ist auf den 20. Juni d. J. anberaumt.

Essen, 16. Mai. (W. T. B.) Wie die „Rhein.⸗Westf. Ztg.⸗ meldet, ist in einer heute in Bochum stattgehabten Versammlung das Statut des Syndikats für den Verkauf von Kokes und Kokeskohlen im Ober⸗Bergamtsebezirk Dortmund einstimmig angenommen worden. Von dem Kokeskohlenquantum sind 74,3 % bereits heute der Ver⸗ einigung beigetreten, 10,7 % haben unter Vorbehalt der Zustimmung ihrer Vorstände ihren Beitritt erklärt. Von der Versammlung wurde heschlossen, daß das Sondikat auch bei einer Betheiligung von nur

% gegründet werden soll.

Dresden, 18. Mai. (W. T. B.) In der beute stattgehabten außerordentlichen Generalversammlung der Dresdner Bank wur⸗ den die vorgeschlagenen Statutenänderungen einstimmig genehmigt.

Vierwaldstädtersee⸗Eisenbahn von Luzern nach Altorf eingegangen. New⸗York, 16. Mai. (W. T. B.) Der Dampfer „Denmark“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen. 86 1“““ Egypten. 8 8 Durch Beschluß des Conseil sanitaire, maritime et quarantenaire d'Egypte ist die Anwendung des Cholera⸗Reglements gegen Ankünfte aus Bassein seit dem 28. April d. J. in Kraft getreten. 1 Griechenland. Laut Verfügung der Königlich griechischen Regierung vom 2. Mai d. J. sind alle aus Spanien nach Griechenland kommenden Provenienzen einschließlich derjenigen, welche die spanischen Häfen innerhalb der dem Erlaß der Verfügung vorhergegangenen 8 Tage bergrülen haben, einer Beobachtungs⸗Quarantäne von 9 Tagen unter⸗ worfen.

Berlin, 18. Mai 1885.

Geheimer Rechnungs⸗Rath Schwieger †.

Wilhelm Schwieger, welcher am 27. Dezember 1830 als etatsmäßiger Diätar in die Verwaltung des Staats⸗Zeitungs⸗ instituts eingetreten und am 9. Januar 1831 als solcher ver⸗ pflichtet worden war, ist über 54 Jahre hindurch ununter⸗ brochen in allen Phasen, die das offizielle Organ im Laufe der Zeit durchlaufen hat, bei demselben beschäftigt gewesen. Bei der Umwandlung des „Preußischen Staats⸗Anzeigers“ in den „Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger“, am 1. Juli 1851, wurden ihm die Funktionen des Redacteurs und Rendanten dieses Blattes übertragen, als welcher er im Jahre 1857 etatsmäßig angestellt wurde. Als nach Erweiterung des offi⸗ ziellen Organs zum „Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger“ die Trennung der Redaktion von der Rendantur sich als nothwendig herausstellte, wurde Schwieger von der ersteren entbunden und unter Belassung der Rendantur zum Vorsteher des „Reichs⸗ und Staats⸗ Anzeigers“ ernannt. In dieser Stellung ist er bis zu seinem gestern erfolgten plötzlichen Tode, ein Muster treuer Amtsführung, verblieben. Se. Majestät der König haben die Verdienste des Verewigten im Jahre 1867 durch Verleihung des Charakters als Rechnungs⸗Rath, am 20. Januar 1878 durch den Rothen Adler⸗Orden IV. Klasse und im Jahre 1880, aus Anlaß des fünfzigjährigen Dienstjubiläums, durch Ver⸗ leihung des Charakters als Geheimer Rechnungs⸗Rath an⸗ erkannt. Sein Andenken wird bei Allen, die zu dem Verewig⸗ ten in amtlichen und außeramtlichen Beziehungen gestanden haben, ein dauerndes sein.

Der Besuch der Rennbahn zu Hoppegarten an dem gestrigen dritten Tage des Frühjahrs⸗Meetings war lebhafter als an den beiden vorhergehenden Tagen. Die Rennen boten mannigfaches Interesse. Der Jockey Smith, welcher am Himmelfahrtstage auf der Rennbahn bei Charlottenburg mit der br. St. Alma I. des Lieu⸗ tenants v. Puttkamer einen schweren Sturz that, ist so weit her⸗ gestellt, daß er schon wieder auf der Rennbahn erscheinen konnte. Die gestrigen Rennen begannen um 3 Uhr mit:

I. Oberhof⸗Rennen. Staatspreis 2000 Für 3jähr. und ältere inländische Hengste und Stuten, die noch kein Rennen im Werthe von mindestens 6000 gewonnen. 100 Eins., halb Reu⸗ geld. Distanz 1200 m. Dem zweiten Pferde die 5 der Eins. und Reugelder. 12 Unterschriften, 5 liefen. Es siegte sicher mit ¾˖ Längen des Kgl. Hauptgestüt Graditz 4 jähr. schwbr. H. „Gernot“ v. The Palmer a. d. Guignon, 62 kg (Jeffery), gegen des Grafen

Bernstorff v. Güldensteens 3 jähr. br. H. „Triffoy“, 52 kg (Barton)

Zeit: 1 Min. 20 Sec. dem Zweiten. Um 3 ½ Uhr folgte dem Rennen: II. Henckel⸗Rennen. Ehrenpreis, gegeben von Graf H.

Henckel von Donnersmarck sen. und 5000 Staatspreis. Für 1882 geb. inländische u. österreichisch⸗ungarische Hengste u. Stuten. 200 Eins., 150 Reug., jedoch nur 75 falls erklärt. Distanz 2000 m. Das dritte Pferd rettet seinen Einsatz. Der Rest der Eins. u. Reug. wird zwischen dem ersten und zweiten Pferde getheilt. Das Rennen hatte 43 Unterschriften, von denen 29 das Reugeld von 75 ℳ, 10 dasjenige von 150 zahlten. Am Pfosten erschienen 4 Pferde, von denen des Königl. Hauptgestüt Graditz F.⸗H. „Ander⸗ nach“, v. Chamant a. d. Andorka, 56 kg (Jeffery), des Hrn. O. Oehl⸗ schläger F.⸗H. „Amoroso“ 56 kg (Finsley) leicht mit 2 ½ Längen schlug. Des Königl. Hauptgestüt Graditz St.⸗H. „Haselnuß“ wurde 6 Längen hinter diesem Dritte und des Kapt. Jos F.⸗H. „Hermann“ weiter zurück letzter. Zeit 2 Min. 28 Sek. Werth des Rennens: der Ehrenpreis u. 7137,50 dem Sieger, 2137,50 dem Zweiten und 200 der Dritten. Es folgte diesem Rennen um 4 Uhr:

III. Verkaufs⸗Rennen. Graditzer Gestütspreis 1500 Für Zjähr. und ältere inländische Pferde. 60 Einsatz, ganz Reu⸗ geld. Distanz 1400 m. 10 Unterschriften, 3 liefen. Es siegte sicher mit ¾ Längen des Grafen M. Schmettow 3jähr. br. St. „Almania“ v. „Good Hope“ a. d. „Adeline“ (2000 ℳ) 47 ½ kg (Ballantine) gegen des Hrn. Ed. Moll 4jähr. F.⸗St. „Odaliske“, 57 ½ kg (Hunter). 10 Längen dahinter traf des Hrn. O. Oehl⸗ schläger 5jähr. F.⸗St. „Lilie“ als letzte ein. Zeit 1 Min. 56 Sek. Werth des Rennens 2220 ℳ, welche der Siegerin zufielen, die in der Auktion für 2500 von Hrn. U. v. Oertzen gefordert wurde. Der Rennkasse fielen dadurch 500 Ueberschuß zu. Um 4 ½ Uhr folgte dem Rennen

„IV. Preis von Hoppegarten. Staatspreis 1600 Für Zjährige u. ältere inländische Hengste und Stuten, die nie ein Rennen mit einem ausgesetzten Preise von mindestens 3000 gewonnen haben. 60 Eins., ganz Reugeld. Distanz 1600 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsätze u. Reugelder. 8 Unterschriften, 4 liefen. Es siegte sicher mit ½ Länge des Hrn. O. Spiekermann zjähr. br. H. „Markobrunner“ v. Dalham a. d. Marmotte, 55 kg (Sear) gegen des Königl. Hauptgestüt Graditz Zjähr. br. St. „Wildgräfin“, 53 ½ kg (Jeffery), 15 Längen hinter dieser traf „Parolie und zuletzt „Seeschlacht“ ein. Zeit: 2 Min. 3 Sek. Werth des Rennens 1840 dem Sieger, 240 der Zweiten. Es schloß sich diesem Rennen um 5 Uhr an:

V. Schwarzkünstler⸗Handikap. Gtreaditzer Gestütspreis 2000 Für zjähr. und ältere inländische Pferde. 150 Einsatz, 100 Reug, doch nur 50 ℳ, wenn nicht angenommen. Distanz 2000 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Eins. und Reug. Es siegte leicht mit 2 Längen des Grafen H Henckel sen. 4jähr F. H. „Chalili“ v. Ketteldrum a. d. Flora, 61 kg (Gouagh) gegen des Grafen M. Schmettow 5jähr. br. H. „Niklot“, 67 ½ kg (Sear). „Antoinette“ wurde 5 Längen dahinter Dritte. Zeit 2 Min. 28 Sek. Werth des Rennens: 2900 dem Sieger, 900 dem Zweiten. Den Schluß des Tages bildete um 5 ½ Uhr:

VI. Jronie⸗Hürden⸗Rennen. Staatspreis 1200 Inter⸗ nationales Herren⸗Relten. Für 4 jähr. u. ältere inländ. Hengste und Stuten. 60 Eins., halb Reug. Distanz 2400 m (6 Hürden). Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsätze und Reugelder, das

Werth: 2425 dem Sieger, 425

dritte Pferd rettet seinen Einsatz vorweg. Das Rennen hatte 9 Unterschriften, fünf Pferde erschienen am Ablauf. Nach schönem spannenden Lauf siegte sicher mit 1 Länge des Hrn. W. v. Treskow 6jähr. br. H. „Harzburg“ v. Savernake a. d. Relic, 73 kg (Mr. Moore) gegen des Grafen Fritz Metternich 5 jähr. br. H. „Engel⸗ bert“, 72 ½ kg (Besitzer). 3 Längen hinter diesem traf des Hrn. O.

Oehlschläger 4 jähr. br. H. „Pfeil“, 65 kg (Mr. Beasly), als Dritter ein. Dann folgte „Regina“ und zuletzt „Telephon“. Werth des Rennens 1380 dem Sieger, 180 dem Zweiten, 60 dem Dritten. Die nächsten Rennen in Hoppegarten finden am 25. d. Mts. statt, und am nächstfolgenden Tage wird auf der Rennbahn des Vereins für Hindernißrennen bei Charlottenburg ein Meeting abgehalten.

Die gegenwärtig im Gebäude der ehemaligen Hygiene⸗Ausstellung stattfindende dritte „Ausstellung von Lehrlingsarbeiten der Berliner Gewerbe“, die bis zum 26. d. M. dem Besuch geöffnet bleiben wird, unterscheidet sich ihrer ganzen Erscheinung nach wesent⸗ lich von derjenigen, die vor mehreren Jahren zum ersten Male den Versuch machte, ein Gesammtbild des handwerklichen Unterrichts in der Werkstatt selber vorzuführen und damit den Wetteifer des lernenden jungen Nachwuchses sowohl wie der lehrenden Hand⸗ werksmeister anzuspornen. So wenig der Nutzen einer derartigen Ausstellung bei sachgemäßer, jedes Scheinwesen streng ausschließender Durchführung des Programms anerkannt werden kann, so sichtlich hat der aus den Kreisen der Interessenten vielfach laut gewordene Widerspruch gegen das anfäng⸗ lich mit lebhafter Theilnahme begrüßte Unternehmen seinen Druck auf die Betheiligung an der Ausstellung ausgeübt. Wie letztere dem Be⸗ schauer diesmal entgegentritt, ist sie viel weniger eine Ausstellung von Lehrlingsarbeiten der Gewerbe selber, als eine solche der in Berlin direkt sder indirekt für die gewerbliche und kunstgewerbliche Aus⸗ bildung thätigen Lehranstalten, die bei der ersten Lehrlings⸗Ausstellung eine ergänzende Gruppe bildeten, bei der jetzigen dagegen an räum⸗ lichem Umfang und an inhaltlicher Bedeutung weitaus an erster Stelle stehen.

Der on den Haupteingang des Ausstellungsgebäudes sich an⸗ schließende Mittelraum desselben, der durch die Fahnen, Banner und Embleme der Berliner Gewerke eine entsprechende Dekoration erhalten hat, wird im Wesentlichen durch die aus der Werkstatt stammenden Lehrlingsarbeiten eingenommen. Die Gruppe der Tischler und Tapezierer mit den ihr sich anschließenden bildhauern, Korbmachern und Böttchern auf der einen, die der Weber und Strumpfwirker mit den sonstigen Branchen der Bekleidungs⸗ industrie auf der andern Seite und vor allem die Gruppe der Metallindustrie, die Klempner, Gürtler, Former und Gelbgießer ꝛc., die Schlosser, Maschinenbauer und Mechaniker heben sich als geschlossene größere Abtheilungen hervor, obschon auch sie weder im Ganzen noch im Einzelnen ein auch nur annähernd voll⸗ ständiges Bild des Lehrlingswesens auf diesen Gebieten darstellen. Noch weniger vermögen dies die Gruppen der Sattler, Lederarbeiter und Buchbinder, der Bildhauer, Vergolder, Modelleure ꝛc., der Glaser und der Maler und Musterzeichner, neben denen noch Por⸗ zellan⸗ und Glasmaler, die letzteren mit einer kleinen, aber verhältniß⸗

mäßig reicheren Ausstellung auftreten, während Seitens der Graveure ꝛc. sowie der Holzschneider, Lithographen und Buchdrucker ansehnlichere und instruktive Kollektionen vor⸗ geführt werden. Nach der einen oder der anderen Seite

hin ein Urtheil auf diese Ausstellung gründen zu wollen, würde bei dem völlig unzureichenden Material mehr als bedenklich sein. Wo es nicht blos auf technisches Geschick und Solidität der Arbeit, son⸗ dern zugleich auf künstlerische Gesichtspunkte ankommt, erkennt ne wohl auch in Leistungen, die nicht gerade aus den leitenden 8 kt. stätten stammen, ein erfreuliches Bestreben, der allgemeinen Geite gewerblichen Bewegung zu folgen; doch fehlt es auf 89 enntreffende noch keineswegs an Stücken, die in dieser Hinsicht für direrseits, und Werkstalt Vieles zu wünschen übrig lassen, wohrend mißverständlich zwar noch ungleich häufiger, der küͤnsterische und auch bei wohl⸗ in der Häufung ornamentaler Zuthaten gesogetere Erscheinung hin⸗ ed. 8s auf eine möglichst reiche earbeitet wird. eiten steht e⸗

; Der lüͤckenhaften Ausstegung der Lebrlingeanbchen Unterrichts in 8 nüia tae der deselam gegenüber, die öö 2 enenden Le 8 s iche e

Eesunen ven 8 chüͤlerarbeiten 31. vsschageer⸗ Den Uebergang von

iele darbieten. . 4 Uüsen esaaichh eitung vermitteln die Lehrwerkstätten der er erste

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derniglichen Eisenbahn⸗Direktionen Berlin, Bromberg und Erfurt,