1885 / 250 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 Oct 1885 18:00:01 GMT) scan diff

Gentralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 43. In⸗ t: Zell⸗ und Steuerwesen: Kontrole des Handels mit Eiern im Frrachne des Haupt⸗Steueramts in Ratibor. Konsulatwesen:

ungen; Auf eines Konsulats; Bestellung von Konsular⸗ genten; Todesfall; Exequatur⸗Ertheilungen. Peltzeiwesen: Ausweisung ven Ausländern aus dem Reichsgebiete.

Zustiz⸗Ministerlal⸗Blatt. Nr. 39. Inhalt: Erkenntniß des Reichsgerichts hom 7. Juli 1885. Nachweisung der Zahl der bei den Justizbehörden im Jahre 1885 beschäftigten Referendare.

Centralblatt der Vauverwaltung. Nr. 43. Inhalt: Amtliches: Personal⸗Nachrichten. Nichtamtliches: Mittheilungen über ein in Gelnhausen freigelegtes romanisches Haus. Beweg⸗ liches Wehr mit senkrecht drehbaren Klappen und selbstthätiger Aus⸗ Mo⸗arsne Das Sedlmayrsche Haus in Berlin. Anwen⸗

dung der m hen Blocksicherung für

b : Preisbew —2 Schulanstalt in Leipzig. Aus⸗ Bildwerke in Berlin. Filterung und Klärung von Trinkwasser. 2. wum Steuern von Schiffen. Bücherschau. Briefkaften.

Statistische Nachrichten.

Nach des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind hei den Standesämtern in der Woche vom 11. Oktober bis incl. 17. Oktober er. zur Anmeldung gekommen:

533 Gheschließungen, 903 Lebendgeborene, 41 Todtgeborene, 518 Sterbe⸗

Kuust, Wissenschaft und Literatur. cin Berichtigung. Band 8 von „Schlossers Weltgeschichte“ t nicht, wie in Nr. 248 vom 22. d. angegeben ist, aus Lief. 31 is 41, sondern aus Lief. 31 bis 34. Hans Joachim von Zieten, eine Biographie von Dr.

Georg Winter, Königlichem Archivar am Staatsarchiv zu Mar⸗ burg. 2 Bände, Leipzig, Verlag von Duncker und Humblot, 1886,

15 Dieses gediegene Werk ist der Pietät des Grafen von Zieten⸗ Schwerin zu verdanken, der im Hinblick darauf, daß am 27. Januar 1886 ein Jahrhundert seit dem Tode des Helden verflossen ist, durch dieses Denkmal die Vernachlässigung, deren sich die historische Kritik

i seinen großen Ahnen schuldig gemacht, sühnt. Mertwürdiger⸗ E ist das Leben des populärsten aller Generale König Friedrichs des Großen bis auf die neueste Zeit in dem Nebel verhüllt geblieben, mit dem die Sage und die Tradition den „alten Zieten“ umgeben hatte, und erst in unseren Tagen hat der Graf zur Lippe⸗Weißenfeld in „Husarenbuch“ (1863) und in der Skizze „Zieten, das alte sicht“ (1880) den Nebel theilweis verscheucht. Zwar ist schon im Jahre 1797 eine von Frau von Blumenthal, einer Ver⸗ wandten Zietens, verfaßte Biographie desselben erschienen, die aber im Wesentlichen und ohne Prüfung nur die Tradition wiedergiebt, die sich schon damals über den Helden im Heere und im Volke gebildet hatte. Auf dieser mehr als zweifelhaften Quelle beruhen denn alle

ren Vaterlande Preußen an Friedrich Carl und der alte Zieten.

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fehlen möchte, wie der Prinz

Männern

Die Börsensteuer. Anhang, enthaltend die Aus⸗ führungsvorschriften und Instruktionen des Bundes⸗ raths zu dem Gesetz, betreffend die Erhebung von Reichsstempelabgaben, nebst Sachregister, ferner die baverischen und württembergischen Vollzugshestim⸗ mungen, herausgegeben von Hermann Pfaff, Reg.⸗Rath im K. bayer. Staats⸗Ministerium der Finanzen. Nördlingen, Verlag der C. H. Beckschen Buchhandlung. 1885. Die vorliegende Ausgabe bildet den Anhang zu desselben Verfassers, im gleichen Verlage erschie⸗ nenen, erläuterten Bearbeitung des Gesetzes, betr. die Erhevung von Reichsstempelabgaben, in der Fassung des Gesetzes vom 29. Mai 1885, (5 ½ B. kl. 8) und enthält, wie schon der Titel angiebt: 1) die Aus⸗ führungsvorschriften des Bundesraths vom 15. Septbr. 1885 (A. Aus⸗ führungsvorschriften zu dem Gesetze, betr. die Erhebung von Reichs⸗ stempelabgaben; B. Bestimmungen über die Erhebung und Berech⸗ nung der Reichsstempelabgaben); 2) die Instruktionen des Bundes⸗ raths zu dem Gesetz, betr. die Erhebung von Reichsstempelabgaben; 3) die bayerischen Vollzugsbestimmungen (A. Königl. Verordnung vom 16. August 1881, die Erhebung von Reichsstempelabgaben betr.; B. Königl. Verordnung vom 19. September 1885, den Vollzug des Gesetzes wegen Erhebung von Reichsstempelabgaben betr.); 4ͤ) die württembergischen Vollzugsbestimmungen (Bekanntmachung des Königl. württembergischen Finanz⸗Ministeriums, betr. die für die Erhebung der Reichsstempelabgaben in Württemberg zuständigen Behörden, vom 16. September 1885). Den Schluß bildet ein alphabetisches Register zu den Ausführungsbestimmungen und den Instruktionen des Bundesraths. Von dem „Anzeiger des Germanischen National⸗ museums“ in Nürnberg ist uns soeben die Doppelnummer 21 und 22 1. Bandes, für September und Oktober 1885, zugegangen. Die Chronik des Museums hat zu melden, daß ein Ungenannter der An⸗ stalt zum Fensterschmuck des Südbausaales den Betrag von 500 gespendet hat. Als Geschenk für die Sammlungen ist unter vielem anderem verzeichnet eine schöne Kollektion älterer Porzellangegenstände von Hrn. Adalbert Ritter von Lanna in Prag. Die Bogen 20 und 21 der „Mittheilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum“ enthalten Beiträge: von Hrn. Direktor Essenwein, über den Eibenbogen, d. h. den Handbogen aus Eibenholz, der noch zu Ende des 15. Jahrhun⸗ derts, trotz der Entwickelung der Feuerwaffen, eine solche Rolle spielte, daß die Uebung in seiner Handhabung zu den ritterlichen Künsten gerechnet wurde und er auch noch im Kriege Verwendung fand (mit Abbil⸗ dungen), und von Hermann Peters in Nürnberg, über mittelalterliche Destillations⸗Apparate (mit zwei Tafeln Abbildungen aus dem „Liber de arte destillandi“, von Brunschwick, Straßburg 1505, sowie meh⸗ reren Illustrationen im Text); ferner urkundliche Mittheilungen von Hans Bösch in Nürnberg, betreffend Abrisse von Brunnen, welche Kaiser Ferdinand I. bei Wenzel Jamnitzer und Pankraz Labenwolf bestellt und von diesen erhalten hat. Endlich sind dem Heft zwei weitere Bogen, 6 und 7 des Katalogs, der Gemäldesammlung des Germanischen Museums beigelegt.

Von Kirchhoff u. Wigand in Leipzig sind über ihr

Sanitätswesen und Quarantänewesen. Tunis.

Durch Beschluß des Gesundheitsrathes zu Tunis vom 10. Ok⸗

tober 1885 ist die Dauer der Quarantäne für Provenienzen aus

Spanien auf fünf Tage herabgesetzt worden.

Berlin, 24. Oktober 1885.

Am Dienstag, den 27. d. M., findet Königliche Par⸗ force⸗Jagd statt. Rendez⸗vous: 1 Uhr am Forsthaus Plan⸗ tagenhaus.

Gestern Mittag hatte der bisherige Polizei⸗Präsident, jetzige Wirkliche Geheime Rath von Madai die Beamten des Polizei⸗ älibii zu sich bitten lassen, um sich von ihnen feierlich zu verab⸗

hieden.

Nachdem dieselben, vertreten durch die Räthe und Assessoren der Regierungsabtheilung und der Politischen Polizei, die Dirigenten der sechs Abtheilungen, die Vorsteher der sämmtlichen selbständigen Bu⸗ reaus, den Polizei⸗Oberst, den Brand⸗Direktor und die ältesten Mit⸗ glieder jeder Kategorie von Beamten, sich in seinem Präsidialbureau versammelt hatten, erschien Hr. von Madai in ihrer Mitte, um, tief erschüttert von dem Ernst der Scheidungsstunde, ihnen für ihre Treue und Anhänglichkeit in den folgenden Worten zu danken:

„Nachdem des Königs Majestät die in Folge meiner zunehmenden Kränklichkeit nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienste mir ge⸗ nehmigt haben, tritt jetzt der schmerzliche Augenblick der Verabschie⸗ dung von Ihnen, meine Herren, an mich heran, die Sie mich in der ganzen Reihe von Jahren meiner dienstlichen Thätigkeit in hingebendster, aufopferndster und treuester Weise in der Erstrebung des mir vor⸗ gesteckten Zieles unterstützt haben. 8

Wie ich Ihnen schon bei meinem Jubiläum erklärt habe, ist es dieser Unterstützung allein zuzuschreiben, daß manche Erfolge meiner Verwaltung haben verzeichnet werden können. Ich bitte Sie, meine Herren, auch meinem Herrn Nachfolger dieselbe Unterstützung zu Theil werden zu lassen. 8

Ich bin in diesem Augenblick zu bewegt, um Ihnen in ausführ⸗ licherer Weise meinen Dank zum Ausdruck bringen zu können.

Ich bitte Sie, meine Herren, versichert zu sein, daß mein Herz dankerfüllt ist. Möchten auch Sie mir ein treues Angedenken erhalten, wie ich es Ihnen immerdar bewahren werde.“⸗

Der Ober⸗Regierungs⸗Rath Friedheim ergriff darauf im Namen der Beamten das Wort, um dem scheidenden Chef der Behörde in folgenden Worten die Gefühle der Beamten auszudrücken:

„Wer länger denn ein halbes Jahrhundert dem Staat und dem Gemeinwohl in ununterbrochener Thätigkeit seine Zeit und Kraft ge⸗ widmet hat, der hat auch einen vollgültigen Anspruch darauf erworben, den Zeitpunkt selbst zu bestimmen, wo er die Last, die so lange auf seinen Schultern sicher geruht, jüngeren Kräften überlassen und sich von den Geschäften zurückziehen will, um die letzten Jahre seines Lebens in beschaulicher Ruhe zu genießen.

antiquarisches Bücherlager kürzlich wiederum 2 Kataloge

späteren biographischen Arbeiten über den Husarengeneral; und erst der Graf zur Lippe⸗Weißenfeld hat erkannt und nachgewiesen, daß jene Quelle trübe ist, und daß ihre Nachrichten mit den offiziellen, von dem Könige selbst herstammenden Schlachtberichten vielfach im Widerspruch stehen. Nachdem so der Graf, in dessen Absicht es nicht lag den Gegenstand erschöpfend zu behandeln, der historischen Kritik die Bahn

ochen hatte, hat der Dr. G. Winter dieselbe in fünflähriger um⸗ sehüche und anstrengender Arbeit weiter verfolgt und Alles, was über die Fela⸗ und das Leben des alten Zieten bekannt ist, soweit dies möglich war, quellenmäßig geprüft, die Sage von der Geschichte scheidend. Dem Verfasser ist aus dem von Jietenschen Familienarchir, dem Geheimen Staatsarchiv zu Berlin, dem Generalstabgarchiv, dem Ar der Geheimen dem d

für Arheit sehr w reiches, bis 1.

ge Material zur gestellt worden; und wenn dessen ungeachtet über einzelnen schnitten des Helden, z. B. seine Jugend, auch manchen Wendungen seines späterenLebens noch el lagert und Lücken vorhanden sind, so beweist dies nur, wie groß die Aufg

fass wierig deren war. Hoffentli E EEETEööö6

be et

4 das verblie wird sich aber Ä’.öb Ver⸗ fasser sen eichnet hat, mi : * „1e9 als bi Shgh gedichtet hat, aber gottvertrauende, bescheidene, von seinem Könige Soldaten wie ein Vater geliebte, um Preußen eer, wie sein Andenken traditionell im Bolke des Stoffs ist in sehr zweckmäßiger hen, deren erster, nach einer sehr ein⸗ Seiten in anzi fließender Sprache derselbe durch die nicht durch Erörte⸗ Seecessbee I Se. Thatsachen wird die Aufmerksamkeit des von dem fesselnden Tert ae durch kritische Anmerkungen abgelenkt. Die gesammte Bemweisführung und die Kritik find in den zweiten, 528 Seiten g-. Theil der alle maßgebenden Doku⸗

diejenigen Thatsachen aus dem Leben lese Vermischung des jals mit traditionellen Stoff zieht der

dem reichen an, wie der erste; ja wir moö

it ein der erehrte, von

ite Band den Leser mindestens ebenso een ihm in Beziehung vor jenem Der Verfasser hat näm

den Vorzug einräumen. mlich, so groß auch 2 ist, doch allen Persenen, die in jener schweren Zeit an hnene rbeitet haben, ihr widerfahren lassen, selbst wenn Zietens verkleine So erscheint vor Allen der große glänzendsten Lichte, Winterfelds Feldherrnruhm wird von dem der Intri⸗ guen, die er gegen den ihm abgeneigten Zieten en haben soll,

gereinigt; Prinz in, der Fürst von Anhalt mit den

Rrsabgen und alle Schlachten der friederizianischen

an

werden hier von der Kritik unter Bei⸗ ungedruckter, höchft interessanter heleuchtet. Da die letzteren 5 dnet und durch erklärenden Text mit einander verhunden sind, so l. sie nicht an Einförmigkeit, die aöäeöeawn dem Laien önnugcae macht; wird mit größter Theil⸗ nahme auch in diesem zweiten Bande dem großen König auf seiner folgen und die Kritik, die der Verfasser an den bei oft genug widersprechenden Beweis⸗ mit prüfen. Es kommt noch hinzu, daß diese Dokumente anziehende den gus Zietens Leben, die dem ersten Theil nur ausführlich mittheilt, soz. B. Zug nach dem Ober⸗! im Jahre 1735, der erst durch die weiten Bande S. 21 mitgetheilte ch stische geheime Friedrich Wilhelms 1., das „Capern“ von, „großen Kerls 1 Licht wird. Das Werk ist zu umfang⸗ ud inhal als wir hier auf dasselbe eingehen könnten; empfe abher d allen Gebildeten, die Preußens ee haben. Es ist mit einem trefflichen en⸗Porträt, von Mevyer meisterhaft ührten Radirung, nach vnim Jahre 1786 erschienenen Toweley'schen Stich des Cunningham⸗ tcdes ggfertigt. Dem zweiten Bande sind auch 7 Autographen üestiger Schreiben König Friedrich des Großen und Zietens bei⸗ welche si auch die beßer 8 8

es in reib des Reiter⸗Gen e este gewesan ——** aus diesen Schreiben auch hervor, daß

„Jieten“, nicht „Ziethen“ geschriehen hat. des Werks, S von Iieien⸗Schwerin, hat dasselbe sen des letzten Chefs des Zieten⸗Hu aren⸗Regiments, des

rriedrich GCarl, gewidmet, mit dem sche und in der

daß es zu keiner Zeit dem Deutschen Reiche und dem enge⸗

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(Nr. 742 und 743) erschienen. Nr. 742 (Geologie, Paläontologie, Bergbau, lebende Invertebrata, enthaltend die Bibliothek des Geheim⸗ Raths Prof. Dr W. Dunker in Marburg) führt 2688 Schriften unter folgenden 11 Rubriken auf: Geschichte und Bibliographie der Geologie und Zoologie, Naturstudium im Allgemeinen, Forschungs⸗ reisen und naturhistorische Länderbeschreibung, Zeitschriften und Sammelwerke, sowie Allgemeines und Vermischtes, Kosmogonie und Meteore, Geologie (im Allgemeinen, Vulkanismus und Erdbeben, Eiszeit und Gletscher, geolog. Karten); Mineralogie, Oryktognosie

ographie, Paläontologie, Bergbau und Hüttenwesen, 7: 85ö (ausschließlich der Insekten), einige neue aus der Zoclogie im Allgemeinen. Nr. 743 (Kulturgeschichte, Kuriosa, Facetiae, ältere deutsche ꝛc. Literatur, Vermischtes) enthält ein Verzeichniß von 1886 Schriften, welche unter folgende 44 Abtheilungen eee Prähistorik und Ethnologie, Kulturgeschichte und Altert im Allgemeinen, sowie Keramik und Glas; Sage, Sprichwort, Volksbuch; Volks⸗ und Volksaberglaube, sowie Wünschelruthe und Amulette; Tod und Todte, sowie Epitaphien; Geheime Wissenschaften im Allgemeinen, Alchemie; naturwissenschaftliche Kuriosa, Kräuterbücher; Kunst⸗ und W. r, sowie Magia vaturalis; Herxen⸗ Teufelsglauben, Dämonen, Geister, . Traumd Wahrse st, Prognostika; Astrologie, omantie, täten; Chiromantie, Physiognomik; Phrenologie, Svpiritismus, Atheismus, Freigeister, Mormonen; religiöser Fanatismus, Ingui⸗ sition Kc.; Hof⸗ und Gesellschaftsleben, omplimentirbücher, Briefsteller, Festlichkeiten; Verbrecher, Betrüger, Abenteurer, Vagabunden; Anekdoten, Emblemata; Ritter⸗, Turnier⸗, und Kriegs⸗ wesen, Waffen, Fechtkunst und Duell; Kostüm, Kosmetik, Haar und Bart; Trunk und Trinken, sowie Kochkunst; Haushalt im Allgemeinen, sowie Lustgärten; Schach, Spiele im Allgemeinen, sowie Taschen⸗ spielerei; Theater, Ballet und Tanz; Sportwesen, Reitkunst, Jagd, Falknerei, Fischerei; Schreibkunst, Stenographie, Steganographie; Mnemonik; Handel und Kaufmannschaft; juristisch⸗politisch⸗historische Kuriosa, Utopika, Reisebücher, sowie ältere Zeitschriften; Karrikatur und Naturalia; Studentica; gelehrte Satiren; lateinische Jocoseria, sowie Neulateiner; Poetik und Rhetorik; ältere deutsche Literatur und Facetien; ältere holländische, englische, französische und italienische Literatur und Facetien. Dieser Katalog enthält viele seltene Schriften, u. A. auch die alten Sammlungen des bekannten Hamburger Nationalökonomen Joh. Georg Busch über Hexen, Dämonologie, Alchemie und geheime Wissenschaften im Allgemeinen. Der Buchhändler und Antiquar Joseph Jolowicz in Posen hat Katalog 90 seines antiguarischen Bücherlagers ausgegeben. Derselbe enthält ein Verzeichniß von 1251 S unter folgenden 4 Rubriken: Philosophie (1044 Schriften), Hellsehen, Magie, Alchymic, Astrologie, Heren, Geister; Aberglauhen dcr; Frei⸗ maurerei und verwandte Orden; alte Volksmedizin, Füghbr der. In der Abtheilung über Philosophie befindet sich eine Menge werth⸗

voller Schriften.

Gewerbe und Handel.

Di hif Hypotheken⸗Aktien⸗Bank beabsichtigt, machdem Preußi Her dimachung in der heutigen Nummer des R⸗A.“ den Rest ihrer 5 %higen Pfandbriefe zur Rückzahlung aufgerufen hat, demnächst mit der Verloosung und bezw. Konvertirung ihrer 4 19%oigen, zum Nennwerth rückzahlbaren Pfandbriefe vorzugehen und mit den älteren Jahrgängen zu beginnen. 2 1

Köln, 24. Oktober. (W. T., B.) Der „Köln. Ztg.“ zufolge sind nunmehr sämmtliche Rohzink⸗Hütten Englands von irgendwelcher Bedeutung der bis 1889 abgeschlossenen Uebereinkunft der festländischen Rohzink⸗Erzeuger beigetreten.

vw, 24. Oktober. (W. T. B.) Die Vorräthe von ; in den Stores belaufen sich auf 631 385 Tons gegen 581 012 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befi Hochöfen 91 gegen 95 im vorigen Jahre. DoeeRew⸗York, 23. Oktober. (W. T. 9.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 291 000 B. Aus⸗ fuhr nach Großbritamien 100000 B., Ausfuhr nach dem Kontinent 68 000 B., Vorrath 535 000 B. 1 Verkehrs⸗Anstalten. Bremen, 24. Oktober. (W. T. B.), Der Dampfer des

Norddeutschen Lloyd „Werra“ ist gestern Vormittag 9 Uhr

in New⸗VYork eingetroffen. ee üeste demasch F. 1 Niite Lenda

Euer Excellenz haben jetzt 52 Jahre in den hervorragendsten Stellungen eine wichtige und erfolgreiche amtliche Thätigkeit geübt, haben Jahrzehnte lang mithelfend am Webstuhl der Zeit gestanden und an dem Kleid der werdenden Geschichte mitgewirkt; Sie haben für 1 die Sicherheit unseres Kaiserlichen Herrn und seines Hauses, für das Gedeihen der Hauptstadt und die Wohlfahrt ihrer Bewohner un⸗ ablässig und unermüdlich gesorgt; die Gnade Ihres Herrn und Kaisers ist Ihnen während dieser Ihrer Thätigkeit in Wort und That in reichem Maße zu Theil geworden, und von der gesammten Bürgerschaft Berlins und allen Bewohnern der Hauptstadt ist Ihnen die vollste offene Anerkennung Ihrer fürsorglichen, wohlwollenden und stets hülfs⸗ bereiten Thätigkeit entgegengebracht worden. Sie haben es also auch wohlverdient, nach Ihrem Wunsch und Willen jetzt in den Stand der Ruhe einzutreten, um für den Abend Ihres reichgesegneten Lebens sich Ihnen selbst, Ihrer Familie und Ihren vielen Freunden ganz widmen und ein wirkliches otium cum dignitate genießen zu können.

Indem Ew. Excellenz aus Ihrem jetzigen hohen und wichtigen Amte scheiden, fühlen auch wir, die Beamten des Polizei⸗Präsidiums, tief und aufrichtig, wie schwer dieses Scheiden uns trifft und schmerzlich berührt, die wir uns so lange Jahre Ihrer milden Führung anver⸗ trauen durften und unendlich viele Beweise Ihres reichen Wohl⸗ wollens erfahren haben.

Wir sehen Sie aus diesem Wirkungskreise nur sern und mit schwerem Herzen scheiden, wenn wir uns auch sagen müssen, daß Ihnen damit ja nur der eigene Wunsch erfülkt wird.

Erhalten Sie uns Allen die freundliche Erinnerung an die ge⸗ meinsame Arbeit und seien Sie versichert, daß Ihr Andenken, das ja in der Geschichte unseres Vaterlandes und dieser Stadt fortleben wird,

auch bei uns in unseren dankerfüllten Herzen für immer lebendig bleiben wird.

Gottes Segen begleite Sie auf Ihrem ferneren Lebenswege und gebe Ihnen die Kraft, Sich noch lange an der Seite Ihrer Niebens⸗ 8 würdigen Frau Gemahlin und im glücklichen Kreise Ihrer Kinder, Enkel und Enkelkinder der ersehnten, wohlverdienten Ruhe zu er⸗ freuen. Das walte Gott in seiner Gnade!“ 1

Seitens des Hrn. Wirklichen Geheimen Raths von Madai ist aus Anlaß des Ausscheidens aus seinem bisherigen Amte auch an das Polizei⸗Executivcorps sowie an die Feuerwehr ein besonderes Abschied schreiben gerichtet worden, in dem er in höchst anerkennender Weise der Gesammtthätigkeit der beiden Corps gedenkt und denselben seinen Dank für die treue Unterstützung ausspricht, die sie seinen Bestrebungen für die Sicherheit und das Wohl der Stadt gewährt haben.

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Die zweite ordentliche General⸗Synode schritt in ihrer gestrigen (12.) Sitzung zur ersten Berathung des Kirchengesetzes, betreffend die Dienstvergehen der Kirchenbeamten und die unfreiwillige Versetzung derselben in den Ruhestand. Referent, Regierungs⸗Prä⸗ sident Rothe (Danzig), skizzirte kurz den Inhalt des aus 59 Para⸗ graphen bestehenden Gesetzentwurfs, zu welchem schon die erste ordent⸗ liche General⸗Synode eine Anregung gegeben habe. 8

Auf Antrag des Syn. Schrader beschloß die Synode, von einer Generaldiskussion abzusehen und die Spezialberathung nur auf die §§. 2, 6 (unerlaubte Entfernung der Kirchenbeamten von ihrem Amte), 18 (Einleitung des förmlichen Disziplinarverfahrens), 22 (Erledigung der Disziplinarsachen bei den Konsistorien), 23 (Verfahren hei der Voruntersuchung) und 34 (Theilnahme des General⸗S vnodal⸗Vorstandes an der Fasstee. 92 durch den Evangelischen Ober⸗ Kirchenrath) zu beschränken. 8

Das Hauptprinzip des Gesetzes ist im §. 18 ausgesprochen. Das Recht zur Einleitung des Disziplinarverfahrens, welches nach den Be⸗ stimmungen von 1876 nur dem Evangelischen Ober⸗Kirchenrath zu⸗

stand, soll künftig auch 1— wieder eingeräumt werden. Nur für solche Fälle woll ein Geistlicher, welcher in einem

Amte steht 2 vom Leah Eie ist, in Untersuchung gezogen werden soll, wenn ein Kirchenbeamter 16 Irrlehre in Untersuchung gezogen werden soll, ist die ausschließ⸗ liche Zuständigkeit des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths auch ferner festgehalten. Syn. von Kleist⸗Retzow beantragte, in diesem §. 18 die Worte „oder wenn ein Kirchenbeamter wegen Irrlehre in Unter⸗ suchung gezogen werden soll“ zu streichen, d. b. diesen Fall der Ent⸗ scheidung der zuständigen Provinzial⸗Konsistorien zu überlassen. Bei der ddesimaaung wurde der Antrag von Kleist abgelehnt und 18 nach der Vorlage angenommen. 8 wScas 22, 852 von der Erledigung der Disziplinarsachen bei den Konsistorien handelt, hat die Kommission einen Zusab be⸗ antragt, wonach eine Theilnahme des Provinzial⸗ Synodal⸗Vorstandes an ing der durch - ee kemäßheit der Vorschriften der Kirchengemeinde⸗ und S 8 erfolgen soll, mit der Maßgabe, daß der Proxtmigk epeafdan. Vorstand auch bei Beschlußfassung über den Antrag auf EC

kirchenregimentlichen

fahrt dürfte demnächst geschlossen werden; die 8 ½ Grad; es

ist starker Nordwind eingetreten.

des Verfahrens gegen einen enbeamten wegen Irrlehre zugezogen