halten, wenn wir nicht uns den Bahnen Englands nähern und den Bahnen, die Fürst Bismarck 1862 beim Ab⸗ schluß des französischen Handelsvertrages gewiesen hat, die er dann freilich mit dem Dezemberbrief wieder verließ? Ich erkläre also nochmals: Die deutsche Nation ist bereit, jedes Opfer zu bringen, welches unerläßlich nothwendig ist, um ihre Stärke nach außen hin zu befestigen und zu erweitern, aber gerade in der heutigen Zeit, wo die Wirthschaftspolitik mit ihrer Vertheuerung der nothwendigen Lebensmittel so drückend von Millionen empfunden wird, können wir nicht mit Milliarden⸗Etats, nicht mit Erhöhung der Schulden um eine Viertelmilliarde in einem Etat kommen; wir haben sorgsam und ernst zu prüfen und, wenn es sein muß, unser Veto
entgegenzusezen. Die Thronrede spricht aber nicht bloß von den Mitteln zur Erhaltung des äußeren Friedens, sondern auch von denen zur Erhaltung
des innern. ier ist uns eine große Enttäuschung beschieden worden. Die Zuversicht, daß Regierungen und Bevölkerung im Stande sein werden, die sozialistischen Irrlehren oder, wie es jetzt heißt, die „staatsfeindlichen Elemente“ auf dem geistigen Gebiete zu bekämpfen, scheint völlig geschwunden. Die verbündeten Regierungen muthen Ihnen jetzt als dauern⸗ des Mittel gegen die sozialdemokratischen Bestrebungen Polizei⸗ gewalt und Unterdrückung zu, nicht mehr Kampf zwischen
ebenbürtigen Männern, sondern gewaltsame Mittel für die Dauer. Ich bin der Ueberzeugung, daß die Sozialistenvorlage eine der folgenschwersten wichtigsten
Vorlagen ist, welche jemals einem Reichstage gemacht worden sind. Man denkt nur noch an die Polizei als Abwehrmittel. Man scheint anzunehmen, das Rechtsbewußtsein im deutschen Volke ist jetzt so weit gesunken, daß es derartige Gesetze als dauernde Staatseinrichtungen vertragen kann. Greifen Sie doch zurück auf das Jahr 1878, jene Zeit der Aufregung durch die Attentate. Selbst damals hatte Preußen und mit ihm die verbündeten Regierungen nicht die Meinung, daß dieses Gesetz für die Dauer gegeben werden solle. Es wurde ausdrück⸗ 89 eine dreijährige Dauer beantragt und die Hoffnung aus⸗ gesprochen, daß es nach Ablauf dieser Frist eines solchen Ausnahme⸗ schutzes nicht mehr bedürfen würde. Seit Sie die sozial⸗ demokratischen Bestrebungen von der Oberfläche weggedrängt haben, hat sich die Zahl der sozialdemokratischen Stimmen verdoppelt. Ich kann Ihnen offen sagen, ich habe vieles zu bedauern, was ich in meinem parlamentarischen Leben gethan habe, aber den Schritt werde ich mir nie vergeben, daß ich auch nur einmal die Hand zur Verlängerung des Ausnahme⸗ gesetzes bot. Wenn nun gar zahlreiche Entscheidungen den Mitgliedern der Gerichte übertragen werden sollen (Präsident von Levetzow: Ich muß aber bitten, sich an die Thronrede und nicht an andere Vorlagen zu halten.) Ich füge mich der Autorität des Präsidenten. Ich bin ge⸗ nöthigt, noch einmal auf die offiziöse Presse zurückzukommen, die den Auftrag bekommen zu haben scheint, auf gewisse Par⸗ teien gewissermaßen mit Drohungen zu wirken. Hr. von Boet⸗ ticher will nur den offiziellen Theil des „Staats⸗Anzeigers“ für die Beglaubigung der Aeußerungen der Regierung gelten lassen. Ich meine aber, er wird auch für die im nichtamt⸗ lichen Theil des „Staats⸗Anzeigers“ stehenden Dinge als Vize⸗ Präsident des preußischen Staats⸗Ministeriums eine gewisse entfernte Mitverantwortlichkeit übernehmen wollen. In den Ent⸗ hüllungen über die Politik des Jahres 1878, die der „Reichs⸗ Anzeiger“ aus einem anderen Blatte abgedruckt hat, hat mich am meisten jene Verleumdung des Reichskanzlers überrascht, in der gesagt wird, die Versuche, den Minister⸗Präsidenten durch Verständigung zwischen der liberalen Mehrheit und einzelnen Mitgliedern des Ministeriums zu vergewaltigen, gaben 1876 bis 1878 Anlaß zu verschiedenen Aenderungen im Bestand des Staats⸗Ministeriums, und die Herbeiführung neuer Reichstagswahlen war kein aggressiver, sondern ein defensiver Schachzug des Minister⸗Präsidenten gegenüber der Koalition der Mehrheit mit einigen liberalen Kollegen. Also ein diplomatisches Kunststück war die Reichs⸗ tagsauflösung von 1878 nach dieser Enthüllung des „Reichs⸗Anzeigers“! Mir ist dabei die Rede eingefallen, welche Hr. von Bennigsen im Reichstage am 23. Mai 1878 gehalten hat, die ganz auf dieselbe Melodie stimmte. Damals sprach auch Hr. von Bennigsen von Gerüchten, als ob das vorgelegte erste Sozialistengesetz zu ganz anderen politischen Zwecken bestimmt war, als zu den⸗ jenigen, die darin zum Ausdruck kamen. Fahren Sie nur so fort, wir werden dann auch wohl noch erfahren, was es mit der Reichstagsauflösung von 1887 eigentlich auf sich gehabt hat. Die Sache wird interessant, und es wundert mich nur, daß diese Drohungen gerade gegen die nationalliberale Partei in erster Linie gegen Hrn. von Bennigsen selber gehen. Ich erkläte diese Mittheilungen für lediglich aus der Lust ge⸗ riffene Erfindungen. Wenn etwas daran wahr wäre, würde r. von Bennigsen, der allen meinen politischen Hand⸗ lungen damals außerordentlich nahe stand, etwas da⸗ von wissen. Hr. Miquel 8 längst sein Mißfallen darüber ausgesprochen, daß diese Erfindungen immer wieder vorgebracht werden. Ich bitte auch Hrn. von Bennigsen darum, sich Hrn. Miquel anzuschließen, um diese Dinge endlich zu beseitigen. Wenn man das Sozialistengesetz von 1878 und die Motive dazu vergleicht mit dem jetzt eingebrachten, so kann der Unterschied nur erklärt werden durch die kolossal zuge⸗
nommene Reaktion. Das ewige Herumarbeiten an der Koalitionsfreiheit, der Freizügigkeit, die Verlängerung
der Legislaturperiode, die Erhöhung der Kornzölle sind auf demselben Boden erwachsen. Ein neuer Reichstag nach dem Wunsche des Kartells, und nicht bloß das Koalitionsrecht, sondern auch das allgemeine gleiche und direkte Wahlrecht wird über den Haufen geworfen werden trotz der Versicherungen des Hrn. von Bennigsen. Sollen wir trotz der ungeheuren materiellen Opfer, die das deutsche Volk bringt, ausgeschlossen bleiben von der politischen Freiheit, deren sich andere Völker erfreuen? Mit einem gewissen Neide habe ich die Rede gelesen, die der Minister⸗Präsident Crispi vor wenigen Wochen in Palermo gehalten. „Was wäre,“ sagte er, „das materielle Wohlergehen, wenn wir es den Massen verschaffen könnten, ohne die Freiheit?“ Niemals habe die Monarchie eine so warme, überzeugende Zustimmung genossen wie jetzt. Warum hat es denn die deutsche Nation, die doch in Bezug auf Civilisation hinter anderen Völkern nicht zurücksteht, verdient, daß man sie dauernd mit jenem Aus⸗ nahmegesetz beglücken will, daß die freie Meinungsäußerung so zurückgedrängt werden soll, daß alle die Freiheiten, die bei anderen Völkern das ABC sind, Schritt für Schritt vertheidigt werden müssen gegen die heftigsten Angriffe. sch habe aber doch die
Waffen sich zu befinden, daß es die geistigen und sittlichen Feaäe. ein Attribut jedes Kulturvolkes, nicht entbehren ann und stark genug ist, wenn es den Willen hat, auch durchzusetzen, was die Italiener leichten Spiels sich errungen haben und erhalten werden.
Nach der 2 ³stündigen Rede des Abg. Rickert nahm der Staatssekretär Freiherr von Maltzahn noch zu folgender Erklärung das Wort: 1
Meine Herren! Gestatten Sie mir nur in einem kleinen unbe⸗ deutenden Punkte, sofort einer Ausführung des Herrn Vorredners entgegenzutreten. 8 8 3
Der Herr Vorredner hat den Vorwurf erhoben, den ich schon im Voraus abzuweisen versucht hatte, daß die Veranschlagung der Aus⸗ gaben für die Beschaffung der Naturalien im Bereich der Militär⸗ verwaltung eine falsche sei und hat meiner Ausführung gegenüber, nach welcher es unmöglich gewesen war, im September bereits die Oktoberpreise zu berücksichtigen, entgegengehalten, der Bundesrath habe doch in früheren Jahren Veränderungen im Etat vorgenommen, wes⸗ halb dern der Bundesrath die veränderte Zahl nicht eingestellt habe. Der Bundesrath hat es nicht gethan aus dem einfachen Grunde, weil ihm zur Zeit der Berathung dieses Etats in seiner Mitte die im Laufe des Oktober gezahlten Preise thatsächlich nicht bekannt waren und nicht bekannt sein konnten, und weil gar kein Grund vorlag, wie der Herr Abgeordnete andeutete, den Sep⸗ tember oder irgend einen anderen Monat anstatt des herkömmlichen Monats hier zu berücksichtigen. Der Monat September speziell würde vielleicht der allerungeeignetste sein, weil im September im Bereich der Militärverwaltung fast gar keine Ankäufe erfolgen, und zwar aus zwei Gründen, weil einerseits die mit diesen Einkäufen be⸗ trauten Behörden dann durch die Manöver in Anspruch genommen sind, und zweitens, weil im September die neue Ernte noch nicht ausgedroschen ist und die neuen Preise sich noch nicht gebildet haben.
Hierauf wurde die Debatte vertagt.
Der Präsident theilt mit, daß auf den Glückwunsch des Reichstages folgendes Telegramm Sr. Majestät des Kaisers eingegangen ist: . 1
„Dem Reichstage meinen besten Dank für freundliche Glückwünsche. Wilhelm.“
Schluß 5 ¼ Uhr. “
1. Reichshaushalts⸗Etat für 1890/91. Der Etat für das Königlich preußische Reichs⸗Militär⸗
(5 488 396 ℳ mehr als im laufenden Jahre); an einmaligen des Ordentlichen Etats 33 045 722 ℳ (+ 17 558 358 ℳ), an ein⸗ maligen des Außerordentlichen Etats 169 221 897 ℳ (+ 121 010 292 ℳ).
Von den fortdauernden Ausgaben entfallen auf das Kriegs⸗ Ministerium 1 947 753 (+ 211 553 ℳ). Hiervon 63 300 ℳ mehr für 1 Departements⸗Direktor, 1 Abtheilungschef und 6 Offiziere in der Funktion als vortragende Räthe. Die dem Allgemeinen Kriegs⸗ Deparement zugewiesenen Geschäfte sind so umfassend und so viel⸗ seitig, daß deren organische Verbindung zu einem Departement einer⸗ seits an dessen Geschäftsleitung Anforderungen stellt, denen selbst unter den denkbar günstigsten Personalverhältnissen auf die Dauer völlig zu genügen nicht mehr möglich ist, andererseits auch diejenigen Vorzüge nicht zur vollen Geltung kommen läßt, welche
sich aus einer rationellen Arbeitstheilung für die sachgemäße Er⸗ ledigung der Geschäfte ergeben. Insbesondere sind es die technischen Angelegenheiten des Waffen⸗, Munitions⸗ und Trainwesens, welche Zeit und Arbeitskraft des Direktors des Allgemeinen Kriegs⸗Heparte⸗ ments in übermäßiger, die Erfüllung der ihm anderweit obliegenden wichtigen Aufgaben erschwerender Weise in Anspruch nehmen. Ist daher die geschäftliche Entlastung des Direktors des Allgemeinen Kriegs⸗ Departements als ein dringliches Bedürfniß anzuerkennen, so ergiebt sich aus der Lostrennung der Technik des Waffen⸗, Munitions⸗ und Trainwesens ein genau abgegrenztes Arbeitsfeld, welches die Bewaff⸗ nung des Heeres, das weite Gebiet der Erfindungen, der Versuche und der Fabrikationen umfassen und daher für ein selbständiges, in 3 Ab⸗ theilungen gegliedertes Departement reichlichen und vollwerthigen Stoff bieten wird. Zugleich gewährt diese Organisation in Ver⸗ bindung mit den in Aussicht genommenen anderweiten Aenderungen in der Ernrichtung des Trainwesens den ferneren Vortheil, die Technik des Waffen⸗, Munitions⸗ und Trainwesens einer einheitlichen Leitung zu unterstellen. Auch bei den übrigen Abtheilungen des Kriegs⸗ Ministeriums hat der Geschäftsumfang derart zugenommen, daß die Vermehrung der Zahl der Referenten als ein dringendes, nicht länger hinauszuschiebendes Erforderniß bezeichnet werden muß. Aus der Zunahme des Umfangs der Arbeiten erklärt sich ferner der Mehransatz von 17 400 ℳ für zwei vortragende Räthe vom Civil, ferner von 111 750 ℳ für 14 Expedienten, 12 Registratoren und 1 Kanzleisekretär, ferner von 5738 ℳ für 2 Kanzleidiener und 3 Hausdiener. 8 9
Für das Militär⸗Kassenwesen werden (hauptsächlich in Fg 8 Errichtung zweier Corpszahlungsstellen) 24 208 ℳ mehr erfordert.
Das Militär⸗Intendanturwesen erfordert 238 110 ℳ mehr in Folge des Hinzutritts von 2 neuen Corps⸗Intendanturen und 3 neuen Divisions⸗Intendanturen, welche durch die Errichtung zweier neuer Armee⸗Corps bedingt sind.
Die Militär⸗Geistlichkeit erfordert 29 324 ℳ mehr durch die Nothwendigkeit der Gehaltsaufbesserung und in Folge der Errich⸗ tung zweier General⸗Kommandos und dreier Divisionen.
Für die Militär⸗Justizverwaltung sind aus letzterem Grunde gleichfalls 19 040 ℳ mehr ausgeworfen.
Das Kapitel Höhere Truppenbefehlshaber verlangt eine Mehrausgabe von 231 780 ℳ in Folge der Nothwendigkeit der Er⸗ richtung zweier neuer Armee⸗Corps. Hierdurch ist die Auf⸗ stellung der Stäbe für weitere 2 General⸗Kommandos, 3 Infanterie⸗Divi⸗ sionen, 5 Infanterie⸗Brigaden, 6 Kavallerie⸗Brigaden, 2 Feld⸗Artillerie⸗ Brigaden, 5 Infanterie⸗Regimenter, 4 Feld⸗Artillerie⸗Regimenter bedingt. 7 Infanterie⸗Bataillone werden auf den hohen Etat gebracht. Dagegen sind 2 Kavallerie⸗Divisionen in 2 Kavrallerie⸗Inspektionen umgewandelt (Fortfall des Generalstabs⸗Offiziers, der Intendantur,
der Kommandanten von Frankfurt a. M., Altona, Hannover, Saar⸗ louis und Torgau als „künftig wegfallend“ Artillerie⸗Abtheilungsstäbe fortgefallen, 1 Adjutant beim XV. Armee⸗Corps fortgefallen, die Stellen der dritten Adjutanten bei den General⸗Kommandos in solche für inaktive Offiziere umgewandelt.
Für den Generalstab und das Landesvermessungs⸗ wesen werden 246 124 ℳ mehr gefordert, und zwar für 1 Brigade⸗ Commandeur, 6 Regiments⸗Commandeure, 7 Majors, 4 Hauptleute I.
Kostenaufwandes für Generalstabsreisen (11 900 ℳ), für 10 Trigono⸗ meter (32 550 ℳ) sowie für Bedürfnisse der Landesvermessung.
von 19 724 ℳ
Die Geldverpflegung der Truppen macht 779 968 ℳ mehr erforderlich, darunter 459 000 ℳ mehr für Gefechts⸗ und Schießübungen im Gelände und sonstige besondere Uebungen.
Die Naturalverpflegung erfordert ein Mehr 111 348 ℳ 1
Die Bekleidung und Ausrüstung der Truppen macht 26 258 ℳ mehr erforderlich.
Das Garnison⸗, Verwaltungs⸗ und Serviswesen
von
Zuversicht, daß das deutsche Volk sich endlich bewußt werden dird, daß es nicht allein dazu da ist, fortgesetzt in Rüst und
mehr für Unterhaltung der Uebungsplätze, sowie zu kleineren Grund⸗
kontingent enthält an fortdauernden Ausgaben 293 075 196 ℳ
des Auditeurs), 2 Landwehr⸗Inspektionen fortgefallen, die Stellen
stückserwerbungen, 243 000 ℳ mehr für Manöver, zu denen die Regimenter in erweitertem Umfange herangezogen werden ollen. - Das Garnisonbauwesen erfordert ein Mehr von 44286 ℳ (wovon 38 360 ℳ zu Besoldungen).
Für die Verwaltung der Traindepots sind 58 661 ℳ mehr ausgeworfen, für Ankauf der Remontepferde 449 989 ℳ,
für Reisekosten, Tagegelder ꝛc 100 000 ℳ (namentlich zur Berittenmachung der Sanitäts⸗Offiziere bei den Herbstübungen).
Für das Militär⸗Erziehungs⸗ und Bildungswesen sind mehr ausgeworfen 19 167 ℳ, wovon 13 600 ℳ als Zulagen für kommandirte Offiziere bei der Militär⸗Schießschule und 6000 ℳ für umfangreichere Ausbildung von Offizieren in Spandau und für die Eimrichtung von Lagern für Unteroffizier⸗Uebungs⸗Compagnieg.
Für Artillerie⸗ und Waffenwesen werden 1 017 429 ℳ mehr erfordert, für technische Institute der Artillerie 92 885 ℳ mehr, für Bau und Unterhaltung von Festungen 51 363 ℳ, für Wohnungsgeldzuschüsse 304 025 ℳ mehr, sir die Militärwittwenkasse 114 388 ℳ mehr.
Im Ganzen werden an fortdauernden Ausgaben in Folge Fun⸗ mationsänderungen gegen das laufende Jahr 2 866 140 ℳ, st Gehalts⸗ und Zulageerhöhungen 12 364 ℳ mehr erforden.
Unter den einmaligen Ausgaben des Ordentlichen Etatz, welche sich auf 33 045 722 ℳ (17 558 358 ℳ mehr als im laufenden Jahre) belaufen, figuriren 47 700 ℳ mehr zur Gewährung von Zu⸗ lagen an die Unteroffiziere ꝛc. bei den Besatzungstruppen von Elsaß⸗Lothringen; 162 500 ℳ zur Erneuerung des Oberbaues der Militär⸗Eisenbahn, Vermehrung der Betriebsmittel und Bau eines Wagenschuppens, 300 000 ℳ als zweite Rate für den Nenbau von Magazingebäuden in Lyck, 400 000 ℳ für den Neubau von Magazingebäuden in Stettin, 56 800 ℳ für eine Garnisonbäckerei in Gnesen, 141 800 ℳ für ein Magazin in Magdeburg, 14 500 ℳ erste Rate für Magazingebäude in Gleiwitz, 70 000 ℳ erste Rate für Magazingebäude in Saarbrücken, 7309 ℳ für Magazingebäude in Hanau, 700 000 ℳ für Entwurfsbearbeitung, Grunderwerb und Her⸗ stellung der dringendsten Magazin⸗ ꝛc. Anlagen in Folge der For⸗ mirung zweier Armee⸗Corps, 168 000 ℳ bezw. 232 000 ℳ zur Herstellung von Gefrieranlagen in Königsberg i. Pr. bezw. Posen, 600 000 ℳ für eine Konservenfabrik in Spandau, 85000 ℳ zur Ergänzung der Kon⸗ serven⸗Vorräthe, 1 353 420 ℳ zur Beschaffung der neuen Ausrü stung der Kavallerie. (Bei der Kavallerie muß die Ausrüftung für Mann und Pferd umgestaltet werden. Das dienstliche Interesse erfordert dringend, wenigstens die Linien⸗Regimenter und deren Ersatz⸗ Escadrons schleunigst in den Besitz einer Feldgarnitur der neuen Ausrüstung zu setzen. Zu diesem Zwecke sollen den Regimentern Bei⸗ hülfen im Betrage von 20 ℳ für Mann und Pferd gewährt werden, was einen Kostenaufwand in der angesetzten Höhe verursacht.) Erweiterung des Generalstabs⸗Dienstgebäudes (ältere Theile) in Berlin durch theilweisen Aufbau im Dachgeschoß, voller Betrag 35 000 ℳ Desgleichen Erweiterung des Dienstgebäudes der Landes⸗ aufnahme durch theilweisen Aufbau des Dachgeschosses und Umbau des Erdgeschosses, voller Bedarf 60 000 ℳ Neubau einer Kaserne für ein Garde⸗Infanterie⸗Regiment in Berlin, erste Baurate 600 000 ℳ, Gesammtbedarf 2 292 000 ℳ Bau einer katholischen Gar⸗ nisonkirche zu Berlin. Gesammtbedarf 800 000 ℳ (einschließ⸗ lich Grunderwerb), erste Rate zur Entwurfsbearbeitung 20 000 ℳ Der Fassungsraum der Kirche ist auf ungefähr 1500 Sitzplätze berechn
Neubau einer zweiten evangelischen Garnisonkirche in Berlin f
et 1 den Süden der Stadt mit einem Fassungsraum von 1500 Betat 8
Gesammtkosten 870 000 ℳ, erste Rate Entwurf 120 000 ℳ Umgestaltung der Escadronskaserne in die Kaserne für
619000 ℳ Ueber den Grunderwerb werden Verhandlungen mit der Stadt Charlottenburg gepflogen. Zweite Rate (für Grunderwerb) für eine neue Gardes⸗du⸗Corbs⸗Kaserne in Potsdam 630 895 ℳ Von der Verwendung des Kronfideikommiß⸗Grundstücks für die Ka⸗ serne ist Abstand genommen. Neubau einer Kaserne in leichtem Massivbau für das Lehr⸗Infanterie⸗Bataillon in Potsdam 585 000 ℳ Kaserne für ein Infanterie⸗Bataillon in Allenstein, Gesammtbedarf 750 000 ℳ, erste Rate 8000 ℳ Als letzte Rate für den Neuvau einer Kaserne für zwei Compagnien Infanterie in Gumbinnen
für Grunderwerrb und Charlottenburger
260 282 ℳ Für eine Kavalleriekaserne in Gumbinnen, Gesammtbedarf 1 250 000 ℳ, erste Rate für Grund⸗ erwerb 50,000 ℳ Millitärische Gründe machen die Heran⸗
ziehung dreier Escadrons nach Gumbinnen erforderlich. Eine Artillerie⸗ kaserne in Insterburg, Gesammtbedarf 1 950 000 ℳ, erste Rate 550000 ℳ Millitärische Rücksichten bedingen die Verlegung zweier Abtheilungen Artillerie nach Insterburg. Erste Rate für ein neues General Kommando in Königsberg 150 000 ℳ Pionierkaserne in Königsberg, Gesammtkosten 920 000 ℳ, erste Rate 50 000 ℳ Es
soll ein Pionier⸗Bataillon nach Königsberg verlegt werden. Kavallerie. kaserne in Gnesen behufs Verlegung eines Kavallerie⸗Regiments
nach Gnesen, Gesammtkosten 2 100 000 ℳ, erste Rate 660 000 ℳ, Pionierkaserne in Stettin 500 000 ℳ, für den Entwurf 6000 ℳ Kavalleriekaserne in Stolp zur Vereinigung des Husaren⸗Regimentz Nr. 5, Gesammtkosten 1 332 300 ℳ, erste Rate 20 000 ℳ Traim⸗ kaserne und Traindepot in Posen, Gesammtkosten 1 620 000 ℳ, erse Baurate 600 000 ℳ Artilleriekaserne in Neisse, Gesammtkosten 774 000 ℳ, erste Rate 110 000 ℳ Infanteriekaserne in Oppeln 745 000 ℳ, erste Rate 30 000 ℳ Wiederherstellung der Pantaleons⸗ Garnisonkirche in Köln 225 000 ℳ, erste Rate 145 000 ℳ Kavalleriekaserne in St. Johann⸗Saarbrücken, Gesammthedatf 1 800 000 ℳ, zur Verlegung des Husaren⸗Regiments Nr. 9. dorthin, erste Rate 50 000 ℳ Infanteriekaserne fuͤr 2 Compagnien in Gesammtbedarf 197 000 ℳ, erste Rate 4000 ℳ.
rweiterungsbau der Artilleriekaserne in Darmstadt 905 000 ℳ, erste Rate 485 000 ℳ Infanteriekaserne in Freiburg im Breisgau 730 000 ℳ, erste Rate 102 000 ℳ Infanteriekaserne in Karlsruhe, Gesammtbetrag 2 896 900 ℳ, erste Rate 527 600 ℳ Kavalleriekaserne in Danzig, Gesammtsumme 1 700 000 ℳ, erste Rate 100 000 ℳ Kavallerie⸗ Kaserne in Graudenz, Gesammtkosten 2 100 000 ℳ, erste Rate 600 000 ℳ, behufs Verlegung eines Kavallerie⸗Regiments dorthin. Infanterie⸗Kaserne in Osterode i. Pr., behufs Verlegung von zwei Bataillonen Infanterie dorthin, Gesammtbedarf 1 705 000 ℳ, erste Rate 42 000 ℳ Infanterie⸗Kaserne in Thorn, Gesammtbedarf 850 000 ℳ, erste Rate 20 000 ℳ Ferner zur Erwerbung neuer Exerzierplätze bei Allenstein, Stolp, Pasewalk, Züllichau, Schleswig, Harburg und Worms 650 500 ℳ
bezeichnet, 2 Feld-. 1 Generalstabs⸗Offizier und
und 5 Hauptleute II. Klasse (167 430 ℳ), zur Bestreitung des
Das Ingenieur⸗ und Pionier⸗Corps erfordert ein Mehr
erfordert ein Mehr von 1 297 089 ℳ, darunter 86 790 ℳ mehr für Feuerung, Erleuchtung und sonstige kleinere Bedürfnisse, 159 000 ℳ
(Fortsetzung folgt.)
“
ein Infanterie⸗Bataillon