1890 / 213 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 04 Sep 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Nr. 35 der Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sundheitsamts vom 2. September hat folgenden Inhalt: Gesund⸗ beitsstand: Volkskrankheiten in der Berichtswoche. Cholera in England. lera in Spanien. Cholera in Klein⸗Asten und Arabien. rbefälle in deutschen Städten mit 40000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Berliner Kran ern. Desgl. in deutschen Stadt⸗ und bezirken. Cholera in Meso potamien und Persien.

in Afrika. (Natal.) Gelbfieb er auf der Rhede von 8.EH in baperischen Regierungsbezirken. Witterus 2 Maßregeln 2e Volkskrankheiten. Ehüerseuchen in Senh . Oesefal. terinärpolizeiliche Maß⸗ regeln. Medizinal⸗Gesetzgebung u. s. w. (Preußen, Reg.⸗Bezirk

Verordnung, betr. das Anpreisen von Heilmitteln.

B schweig Nachprüfung der Hebammen. Woche nbettsieber. ba Werbom der Einfuhr von Lumpen ꝛc. auß

R .— Kongresse, Verhandlungen —— . —— (Belgien.) urf, betr. den Hypnotismus.

Statistik und Volkswirthschaft.

8 Zur Arbeiterbewegung. Der Ausstand im Kohlenbecken des e 8.

man der „Voss. Ztg.“ schreibt, thatsächlich beendet. Die

sich schließlich bereit erklärt, die Strafgelder auf

ermäßigen und den in der Bildung ffenen

räthen die Umgestaltung der Arbeitsordnung von 1852 m

überlassen. Die „Köln. Bra⸗ fügt ibrer gleichartigen thatsächlichen

Mittbeilung hinzu, die Gendarmerie habe bereits den außerordentlichen st

Dien . Aus dem Mittelbecken werde eldet, daß der Ausstand in Trazegnies sich auf die rube ausgedehnt habe, sodaß augenblicklich 1950 Arbeiter Der Verband

der sozialistischen Vereine in Brüssel bielt * eine Versammlung um wegen eines Wahlbündnisses der radikalen Association und den Liberalen zu berathen, welche im Ein⸗ verständniß mit jenen Bewerber aus dem Arbeiterstande für städtische Wahlen aufstellen wollte. Da die Association bereits mit der gemäßigt liberalen ein Bündniß gangen ist, wurde beschlossen, den Vorsch Association

In 855se and am Montag eine Schuh⸗ macherversammlung statt, in welcher, nach der Fi. ein Delegirter für den S52 285.2ees⸗ in Weißenfels g t wurde. (Val. die Notiz über eine ammlung der Schuhmacher in Nr. 212 d. Bl.)

In Potsdam batten, wie die „Potsd. Ztg.“ berichtet, die Cigarrenarbeiter, sie erst im eine Lohnerhöhung im des stande in Ftben 92 —928 fabrik neucingeführten Fabrikordnung ie Sperre über sämmtlie Cigarrenfabriken verhängt Die Arbeitgeber haben nun, um die Aufhebung der Sperre zu

erzwingen, fast sämmtlich ihre Arbeiter entlassen.

Aas Srattgart schreibt man der „Voss. Ztg.“, daß das dortige e „Schwäb. Wochenbl.“ 77 unter neuecn Titel: „Schw bische Tagwacht“ alltäglich erscheint.

Aus Sydney berichtet „W. T. B.“ nach einer Reuter’schen Melde daß der Strike im weiteren Zunehmen begriffen ist, sämmtliche Arbeiter des Wollongong⸗Kohlenreviers baben die Arbeit ebenfalls eingestellt. Man Fene daß Ende der Woche auch die Silbergruben von Brokenhill geschlossen werden. Der Bürgermeister versucht zu vermitteln, bis jetzt aber ohne Erfolg.

Wie aus New⸗York telegraphirt wird, verhindern die Aus⸗ ständischen bei der Panama Eisenbahn⸗Gesellschaft den Verkehr; sie durchschnitten die Telegraphendrähte und versuchten die Eisenbahnschienen auszuheben. Eine Abtheilung Militär wurde deshalb dorthin abgesandt, ebenso ist das amerikanische Schiff „Kearsage“ in Colon eingetroffen.

Die „Köln. Zig.“ berichtet aus Brasilien, daß sich dort eine sozialistische Arbeiterpartei gebildet habe, welche bereits bei den auf den 15 September d. J. angesetzten allgemeinen Wahlen für

den ersten National⸗Kongreß mit eigenen hervortreten will. Die neue Partei unter ihren Anhängern besonders viele ehemalige Negersklaven. Am stärksten ist die sozialistische

sewegung in San Paolo, der Kaffee⸗Provinz Brasilienk, wo die in der gl dt erscheinende deutsche Wochenschrift „Germania“ völlig auf sozialdemokratischem Boden

steht. Im Programm der neuen Partei findet sich neben der Ford des achtstündigen Arbeitstages und eines Minimallohne für jeden erwachsenen Arbeiter beider Geschlechter, von Schiedsgerichten und Hülfskassen Krankheit, Unglücksfälle und Arbeitsunfähigkeit das Verlangen hohen Schutzzöllen, nach einer Volksbank zur „Demo * des Kapitals und nach dem Bau gesunder üöm von —, des 1 ene in Porto legre fordern sogar den zwangsweisen t 30. Jahre mit Rücksicht auf 85 Sittenverderz welche die 88 mehr über⸗ handnehmende Ehelosigkeit zur Folge habe.

1]

8. 8 K. Zur wirthschaftlichen Lage. 8 an schreibt uns aus Hannover: Im Allgemeinen ist die Lage von Handel und Industrie noch immer eine vne⸗ zu nennen. Die Zahl der in den einzelnen Betrieben beschäftigten Arbeiter ist im zweiten Quartal im Durchschnitt dieselbe geblieben wie bisher. Ein Sinken der Arbeitslöhne ist nicht eingetreten, an einzelnen Stellen 2 sogar kleine Erhöhungen stattgefunden. Das Angebot von

rbeitskräften ist aber ein so reichliches, daß ein weiteres unverhält⸗ nißmäßiges Steigen der Löhne wohl nicht zu erwarten ist. Seitens der Großindustriellen wird über die Höhe der Preise der Rohprodukte,

e e geklagt. ie Produktion und der Absatz der staatlichen Steinkohlenwerke am Deister haben sich in gleicher Höhe wie im Vorquartale x6—ö dagegen sind dieselben gegen den nämlichen Zeitraum des Vorjahres um mehr als 200 000 hl gestiegen. Der Grund bierfür ist darin zu 88. daß die genannten Werke der übertriebenen Preissteigerung. wie ch auf allen westfälischen Zechen während der Arbeiter⸗ ö machte, nicht gefolgt waren.

eesentliche Aenderungen auf dem Gebiete vor 2 werbe gegen das vorhergehende Vierteljahr sind —7 v N9 wie uns von dort geschrieben wird, nicht eingetreten. Die Lage muß im Großen und Ganzen, insbesondere die allgemeine Lage des Ar⸗ beiterstandes, als günstig angesehen werden. An mehreren Orten hat eine Steigerung der Löhne, besonders der Maurer und Zimmerer stattgefunden; in Görlitz herrscht eine rege Baulust.

Ueber die eerertaste) deutscher eeschiffe

in den Jahren 1889 und 1888 sind im Juliheft der „Statistik des Deutschen Reichs“ Zusammenstellungen veröffentlicht, welche den in den Bänden 49 und 42 neuer Folge der Statistik des Deutschen Reichs enthaltenen Verzeichnissen der im Jahre 1889 bezw. 1888 als ver⸗ unglückt angezeigten registrirten deutschen Seeschiffe entnommen sind. dem Uer eichniß für 1889 (Band 49, Neue Folge) sind

108 Schiffe mit 35 470 Reg.⸗T. Nettoraumgehalt aufgeführt, welche innerhalb des genannten Jahres verunglückten; hiervon sind 12 ver⸗ chollen, 52 gestrandet, 17 gesunken, 4 verbrannt, 13 in Folge schwerer eeschädigungen und 10 durch Kollisionen verloren gegangen. Auf diesen 108 Schiffen befanden sich zusammen 932 Mann Besatzung und 330 Passagiere, von denen 151 Mann oder 16,2 % der Besatzung und 274 oder 83,0 % der Passagiere bei den Verunglückungen ihr Leben verloren. Alle diese Zahlenangaben sind übrigens noch unvollständig, weil noch nicht über alle im Jahre 1889 verunglückten deutschen See⸗

scchiffe Nachrichten vorliegen. Dagegen ö .1. 1888 nunmehr als

werden. —27 diesem Jahre deutsche See⸗ schiffe mit 51 b44 Reg⸗ —, und war sind 74 Schiffe 27 gesunken, * 17 ver⸗ sohen. 22 in Folse schwerer rEg und 11 Kollisionen verunglückt. Dabei 219 (202 Besatzung und 17 Passagiere) ihr Leben ein Im ch zum Bestande der registrirten deuts Seeschiffe am 1. Januar 1888 be⸗ träat der Schiffsverlust im desselben Jahres

diefer Perlaßt in den Jehreg, 188; efe. 18, 37e. Plah 1n 18, dnf Jh e benr. 282

die umgekommene stelltt sich ömeesEenen, 29 esd

Vorjahrs unverändert

f je 0,4 % und wiederum 0,6 %; oder und 1885 auf 6 eeee be von 161 bezw. 256 und 175 See⸗

Schiffszunfälle an der deutschen Küste.

ie Heft zurStatistikdes Deutschen err esrcerss er e 8 8 ens während des d. b. amtlichen

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jahrs⸗ und Herbststürme betrachten ist,

deutschen 2n. berrschten. Von den im EEE 79 Jabeen 1888, 87, 86 und 1885 arjschlich

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8 auf das Ostscegebict (1,10 auf je 10 Seemeilen Küstenstrer 87 auf das Nordseegebiet (2,95 auf je 10 Seemeilen und von den sämmtlichen von den fuhren 158 unter deutscher und 73 unter fremder Gewerbevereine, Innungen, Handwerkervereine, Sesseihlen chaften und freie gewerbliche enossenschaften 8 vum thum Baden am Ende es Jahre Die Zahl der Gewerbevereine 1g nach dem cin⸗ undwanzigsten Jahrgange des „Statistischen Jahrbuchs für das Großherzogihum Baden“ auf 71 mit üüm darunter 4740 beibende. Von sen gehörten 5054 Mitgliedern, darunter 3946 dem Landekver⸗ bande und 10 mit 1394 Mitgliedern, darunter 794 de, demselben nicht an. In dem 1879 1888 die Ge werbevereine um 2 und deren ieder um 583 ein Zehntel vermehrt. An dieser Gewerbevercine im Landetzverbande wuchs, während die 5—2 cine beinabe dret Fünftel sen hatte. vereine dagegen verringerten sich um 19 und ihre 1249 oder um beinahe die Hälste. Bestätigte rb. gab es im die Metzger und mit je 4, die mit 1, die Glaser und Bäcker mit je 2, die mit 3, die Schneider mit 2, die Friseure und Perrückenmacher mit 2, die die

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von 1 sonstigen

und Friseure, die Perrückenmacher und Friseute, die und Heilgehülfen, die Barbiere, Friseure und Baugewerke, die Schlosser, die Schlosser und die Kamin⸗ feger, die Tapeziere und Sattler und die Handwerker im Allgemeinen mit je 1 vertreten waren.

Die 5 Handwerkervereine zählten an Mitgliedern 356.

8* Mitgliedsbeitrag pro Jahr bewegte sich zwischen 1 und 4

₰.

Die Mitgliederzahl der 3 Handwerkergenossenschaften belief sich auf 205. Das genossenschaftliche Vermögen betrug 13 163 ℳ, wovon 12 574 auf Guthaben und Forderungen

len.

Die freien gewerblichen Genossenschaften umfaßten den Verband eister und den Verband treibender Metzgermeister. Die 26 Bäckergenossenschaften 624 Mitglieder. zu traten 131 Mitglieder von 2 Bäckerinn und 23 einzelne 45— in 22 Orten, sodaß der ganze Verband ge⸗ werbetreibender Bäckermeister 778 Mitglieder während das be dem Verbande gewerbetreibender Metzge mit 316 der Fall war; denn zu den 104 Mitgliedern der 3 Metzgergenossenschaften kamen 4 Metzgerinnungen mit 132 Mitgliedern und 80 cinzelne Mit⸗ glieder in verschiedenen Orten.

Die in badischen Fabriken während des Jahres 1888 beschäftigten jugendlichen Arbeiker.

In 1252 Fabriken fanden nach dem einundzwanzigsten Jahrgange des Pa⸗bes chen Jahrbuchs für das aA Baden“ 10 599 jugendliche Arbeiter, unter welchen 9010 junge Leute von 14 16 22— und 1589 Kinder von 12 —14 Jahren waren, Verwendung. Von den ersteren gehörten 4171 oder 46,3 % dem männlichen und 4839 oder 53,7 % dem weiblichen Geschlecht, von den letzteren 884 oder 55,6 dem männlichen und 705 oder 44,4 % dem weiblichen Geschlecht an. Während demnach bei den jugendlichen Arbeitern im Alter von 14—16 Jahren das weibliche Geschlecht überwiegt, ist das bei den beschäftigten Kindern im Alter von 12—14 Jahren mit dem männlichen der Fall. Die meisten jugendlichen Arbeiter, über ein Viertel, waren im Kreise benazrnb⸗. die wenigsten, noch nicht ein Zehntel, im Kreise Mosbach

Im Jahrzehnt 1879— 88 hat die Zahl der Fabriken, unter deren Arbeitern sich jugendliche befinden, 85 98 2% 1— um beinahe zwei Fünftel zugenommen; die Zahl der llichen Arbeiter dagegen um

% oder um etwas mehr als die Hälfte. Diese Zunahme betraf

Dex brittes nternationale alfehel-Kengreß

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Ausgrabungen in Griechenland. R. Aus Athen am 13. on gemachte 2 9. m. monumentalen Stulpt bohe und 0,75 onv

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Fundamente zu der noch nach der Seeseite auch

vorjährigen chu der Bauplan Salosies aopratzisch; nördlich und westlich lagen 0 1“ ö—

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raum. e erhaltenen / es chemals m Gebäudes z eine Uiche Bauart. Der Grund

besteht nämlich aus lose ohne Kalk. In der einen Ecke des Kerns lag die itreppe zu den oberen Sto Das Gebäude wurde von mächtigen Eck⸗ und Strebepfeilern von Poßer Solidität gestüpt; die Mauern sind 1,79 m stark. Die usgrabungen werden dis Ende September fortgesett. Im 1888 fand man zwischen den inneren Pallisaden und dem raben iche schwedische ermünzen, besonders aus der Zeit König Ibrecht's (Mitte des 14. Jahrh), sowie viele hanseatische Münzen; auch jetzt noch werden b Münzen gefunden. Im Schloßse selbst sand moͤn eine wohlerbaltene Fußfessel; Hausgeräth, Waffen, Schmuck⸗ sachen u. s. w. werden in Menge im Schutt gefunden. Der inter⸗ essanteste Fund in diesem Sommer ist im Schloßhofe gemacht worden, bestehend aus sechs b d. h. Kniescheiben von e

mittels welcher den Kranken die Medizin gereicht wurde, die h eine besonders heilende Wirkung erhalten sollte. b

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